03 Der psychopathologische Befund

Summary

Das Video behandelt die psychiatrische Befunderhebung im Gesundheits- und Rettungsdienst. Es beschreibt, wie Informationen aus verschiedenen Quellen wie Anamnese, Fremdanalyse und alten Arztberichten gesammelt werden, um ein vollständiges Bild des Patienten zu erhalten. Der Prozess umfasst die Erhebung demografischer Daten, eine detaillierte Krankheitsanalyse, die Untersuchung psychopathologischer Befunde und die Identifikation von Therapiehindernissen. Für den Rettungsdienst wird eine verkürzte Form der Diagnostik vorgestellt, die sich auf die akuten Symptome konzentriert. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und eine individuelle Behandlung zu ermöglichen.

Takeaways

• 😀 Eine vollständige psychiatrische Befunderhebung erfordert Informationen aus verschiedenen Quellen wie Anamnese, Gesprächen mit Angehörigen und alten Arztberichten.
• 😀 Demografische Daten wie Name, Geburtsdatum, Familienstand und Beruf sind wichtig, um den Patienten zu identifizieren und in seinen kulturellen Kontext einzuordnen.
• 😀 Die chronologische Krankheitsanalyse umfasst die Entwicklung der Beschwerden und Symptome sowie die subjektive Wahrnehmung des Patienten bezüglich seiner Erkrankung.
• 😀 Auslösesituationen wie Konflikte in Beziehungen, familiäre Bindungen und berufliche Probleme spielen eine wichtige Rolle in der Diagnostik.
• 😀 Frühere körperliche und psychische Krankheiten sowie deren Therapieversuche müssen berücksichtigt werden, um Hindernisse für zukünftige Behandlungen zu identifizieren.
• 😀 Die Sozial- und berufliche Situation des Patienten beeinflusst, welche Therapieformen umsetzbar sind, z. B. sind mehrmonatige Entwöhnungstherapien für Alleinerziehende schwer zu organisieren.
• 😀 Die Biografie des Patienten sowie seine soziale Situation sind entscheidend, um erste Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit und psychische Verfassung zu ziehen.
• 😀 Der psychopathologische Befund umfasst eine Vielzahl an Aspekten, wie äußeres Erscheinungsbild, Sprache, Bewusstsein, Gedächtnis, Antrieb, und das soziale Verhalten des Patienten.
• 😀 Aggressive Verhaltensmuster, Selbstverletzung und Suizidalität sind wichtige Themen, die während der psychopathologischen Untersuchung berücksichtigt werden müssen.
• 😀 Dissoziative Symptome, wie das Gefühl der Entfremdung vom eigenen Körper, und somatische Symptome (z. B. Schlafverhalten und Appetitstörungen) spielen eine Rolle in der psychiatrischen Diagnostik.
• 😀 Im Rettungsdienst kann eine vollständige psychiatrische Befunderhebung nicht durchgeführt werden, daher wird dort oft mit den wichtigsten Leitsymptomen des Patienten gearbeitet.

Q & A

Welche verschiedenen Quellen werden zur Erhebung eines vollständigen psychiatrischen Befundes genutzt?

Zur Erhebung eines vollständigen psychiatrischen Befundes werden verschiedene Quellen genutzt, darunter die direkte Anamnese (Gespräch mit dem Patienten), Fremdanalyse (Gespräche mit Angehörigen oder Beobachtern) sowie alte Daten wie Arztbriefe, Überweisungen und sozialpsychiatrische Berichte.

Welche soziodemografischen Daten werden erfasst, um den Patienten zu beschreiben?

Zu den soziodemografischen Daten gehören Name, Adresse, telefonische Erreichbarkeit, Geburtsdatum, Geschlecht, Geburtsort, Familienstand, Nationalität sowie Angaben zur schulischen und beruflichen Ausbildung und der aktuellen beruflichen Situation.

Was wird bei der Krankheitsanalyse untersucht?

Bei der Krankheitsanalyse wird die chronologische Entwicklung der Beschwerden und Symptome besprochen, ebenso wie die subjektive Gewichtung der Symptomatik und die Beurteilung des Patienten seiner eigenen Situation und Erkrankung.

Warum sind Konfliktsituationen und zwischenmenschliche Beziehungen wichtig in der psychiatrischen Diagnostik?

Konfliktsituationen und zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig, da sie häufig als Auslöser für psychische Probleme und Symptome dienen. Sie werden in Bezug auf Partnerschaft, Familie und Arbeitsbeziehungen untersucht.

Welche Rolle spielen frühere körperliche und psychische Erkrankungen in der Diagnostik?

Frühere körperliche und psychische Erkrankungen sowie deren Therapieansätze werden untersucht, um mögliche Hindernisse für die Behandlung zu identifizieren und daraus Erkenntnisse für die aktuelle Behandlung abzuleiten.

Was beinhaltet der psychopathologische Befund?

Der psychopathologische Befund umfasst verschiedene Aspekte wie das äußere Erscheinungsbild, Körperpflege, Gestik, Mimik, das Verhalten des Patienten in der Untersuchungssituation, Sprechverhalten, Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Antrieb, Psychomotorik und viele weitere psychische Symptome.

Welche psychischen Störungen werden im psychopathologischen Befund untersucht?

Es werden psychische Störungen wie Wahrnehmungsstörungen, Gedächtnisprobleme, Störungen des formalen und inhaltlichen Denkens, soziale Verhaltensstörungen, Aggressionen, Selbstverletzendes Verhalten und auch Suizidalität untersucht.

Warum sind somatische Symptome wichtig in der psychiatrischen Diagnostik?

Somatische Symptome wie Schlafverhalten, Appetit, sexuelle Funktionsstörungen und Gewichtszunahme sind wichtig, da sie Hinweise auf die Notwendigkeit einer Psychopharmakotherapie geben können und auch Nebenwirkungen von Medikamenten widerspiegeln können.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Behandlung von Patienten im Rettungsdienst?

Im Rettungsdienst ist eine vollständige psychiatrische Befunderhebung nicht immer möglich. Stattdessen wird oft anhand des Leitsymptoms, also dem dringendsten Symptom, mit dem der Rettungsdienst gerufen wird, gearbeitet.

Welche Bedeutung hat die Erhebung des psychopathologischen Befundes in Bezug auf die Therapieplanung?

Die Erhebung des psychopathologischen Befundes ist entscheidend, um nicht nur die psychischen Symptome und Probleme des Patienten zu erfassen, sondern auch um Vertrauen aufzubauen, den Behandlungsplan zu erstellen und dem Patienten Hoffnung auf eine mögliche Behandlung zu vermitteln.