Französische Revolution I Gründe I musstewissen Geschichte

MrWissen2go Geschichte | Terra X
20 Jul 201707:09

Summary

TLDRDieses Video erklärt die Ursachen der Französischen Revolution. Frankreich war unter Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern zu einem europäischen Machtzentrum geworden, aber hinter dem glänzenden Schein verbarg sich eine tiefe Krise. Der dritte Stand, die breite Masse der Bevölkerung, musste hohe Steuern zahlen, hatte aber keine politische Mitsprache. Die schlechte wirtschaftliche Lage und Hungersnöte verschärften die Probleme. Staatsschulden und die Finanzkrise sowie die Ideen der Aufklärung, die für mehr Gerechtigkeit und Veränderung plädierten, waren weitere Triebfedern für den Ausbruch der Revolution.

Takeaways

  • 😀 Die Französische Revolution war ein historisches Ereignis, das Europa und die Welt veränderte.
  • 👑 Ludwig XIV., der Sonnenkönig, gründete einen absolutistischen Staat, in dem der König unumschränkte Macht hatte.
  • 🏰 Die Adligen mussten sich in Versailles aufhalten, was zu einer Konzentration von Macht und Reichtum führte.
  • 💼 Der Dritte Stand, bestehend aus Bürgern, Arbeitern und Bauern, zahlte die meisten Steuern, hatte aber keine politische Stimme.
  • 🌾 Die Bauern mussten hohen Abgaben an den König, die Kirche und die Adligen zahlen, was zu einem engen finanziellen Zustand führte.
  • 📉 Die schlechte wirtschaftliche Lage und Hungersnöte führten zu einem allgemeinen Unmut unter der Bevölkerung.
  • 💸 Frankreich hatte massive Staatsschulden, da die Ausgaben für den Hof, den Militär und Kriege die Einnahmen überstiegen.
  • 🔄 Die Verschuldung führte zu einem Teufelskreis, in dem immer mehr Geld geliehen werden musste, um die Zinsen zu bezahlen.
  • 💡 Die Aufklärung und deren Ideen von einer gerechteren Staatsführung und Gewaltenteilung beeinflussten die Meinungsbildung.
  • 🗣️ Ludwig XVI. rief die Vertreter der Stände zusammen, um über die Finanzkrise und mögliche Lösungen zu beraten.

Q & A

  • Was war der Hauptgrund für die Französische Revolution?

    -Der Hauptgrund war die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft, wobei der dritte Stand, die große Mehrheit der Menschen, zahlen musste, aber keine Entscheidungsmacht hatte.

  • Wie war die französische Gesellschaft vor der Revolution strukturiert?

    -Die Gesellschaft war in drei Stände aufgeteilt: Der erste Stand bestand aus Geistlichen, der zweite Stand aus dem Adel, und der dritte Stand umfasste alle anderen Menschen, wie Großbürger, Handwerker, Arbeiter, Bauern und Tagelöhner.

  • Warum musste der dritte Stand so viel zahlen?

    -Der dritte Stand musste für den König, die Kirche, die Adligen, die Beamten, die Armee und so weiter zahlen, da er politisch machtlos war und keine Mitbestimmungsmöglichkeit hatte.

  • Was waren die wirtschaftlichen Probleme, die Frankreich vor der Revolution plagten?

    -Die wirtschaftlichen Probleme umfassten schlechte Ernten, Hungersnöte, steigende Preise und eine prekäre finanzielle Situation für die einfache Bevölkerung.

  • Wie beeinflussten die Naturkatastrophen die wirtschaftliche Situation in Frankreich?

    -Naturkatastrophen wie Missernten führten zu Mangelernährung und steigenden Lebensmittelpreisen, was die finanzielle Belastung für die Bevölkerung verschärfte.

  • Warum waren die Staatsschulden ein Problem für Frankreich?

    -Die Staatsschulden waren ein Problem, weil der Staat mehr ausgab als er einnahm, insbesondere für den Aufbau und Unterhalt eines großen Militärs und die Finanzierung von Kriegsbeteiligungen, wie den Unabhängigkeitskrieg in Amerika.

  • Was war die Rolle der Aufklärung in der Vorbereitung der Französischen Revolution?

    -Die Aufklärung spielte eine wichtige Rolle, indem sie neue Ideen über eine gerechtere Staatsführung verbreitete und die Macht des Königs einschränken wollte, um eine frühe Form der Demokratie zu fördern.

  • Welche Maßnahmen wurden getroffen, um die Finanzkrise zu bewältigen?

    -Der König lud die Vertreter aller drei Stände ein, um über Maßnahmen zur Bewältigung der Finanzkrise zu beraten, was zu einem Wendepunkt der Französischen Revolution führte.

  • Wie war das Leben der einfachen Menschen vor der Revolution?

    -Das Leben der einfachen Menschen war erbärmlich, mit hohen Steuerlasten, Mangelernährung und einer prekären wirtschaftlichen Situation, die durch Naturkatastrophen verschlimmert wurde.

  • Was war die politische Struktur Frankreichs unter Ludwig XIV.?

    -Unter Ludwig XIV. war Frankreich ein absolutistischer Staat, in dem der König von Gott eingesetzt und absolut regierte, ohne Einschränkungen.

Outlines

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🏰 Die Anfänge der Französischen Revolution

In diesem ersten Absatz wird die Vorgeschichte der Französischen Revolution beschrieben. Frankreich war unter Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern zu einer mächtigsten Macht Europas aufgestiegen, wobei der Staat als absolutistischer Staat organisiert war. Die Gesellschaft war in drei Stände aufgeteilt: Geistliche, Adlige und Dritter Stand, bestehend aus Bürgern, Handwerkern, Arbeitern und Bauern. Während die ersten beiden Stände Privilegien genossen und keine Steuern bezahlten, trugen die Menschen des Dritten Standes die Hauptlast der Steuern und hatten keine politische Macht. Dies führte zu einer zunehmenden Unzufriedenheit und sozialen Spannungen, die einen der Hauptgründe für die Revolution darstellen.

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🌾 Wirtschaftliche Krise und Hunger

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Probleme und das Elend der einfachen Bevölkerung. Die Bauern mussten hohe Abgaben an den König, die Kirche und die Adligen zahlen, was zu einem knappen Lebensunterhalt führte. Infolge von Missernten und steigenden Preisen gab es Hungersnöte, während der Hofstaat in Versailles weiterhin in Pracht und Überfluss lebte. Diese Kluft zwischen Arm und Reich, gepaart mit der mangelnden sozialen Mobilität, verstärkte die Unzufriedenheit und führte zu einem Bedürfnis nach Veränderungen.

💸 Staatsschulden und Finanzkrise

Der dritte Absatz beleuchtet die Finanzkrise Frankreichs, die durch kontinuierlichen Kriegsführung und einen luxuriösen Hofstaat in Versailles entstanden war. Der Staat hatte mehr ausgegeben als eingenommen, was zu einer teuren Verschuldung führte. Die Adligen, die größten Gläubiger des Königs, waren unwillig, weiterhin Geld zur Verfügung zu stellen. Diese Finanzkrise war ein weiterer entscheidender Faktor, der zur Unruhe und zum Wunsch nach politischer Veränderung beitrug.

📚 Die Aufklärung und der Wunsch nach Veränderung

Der vierte Absatz behandelt die Rolle der Aufklärung und ihrer Ideen für die Französische Revolution. Die Aufklärer, die für eine gerechteren und demokratischeren Staatsform plädierten, waren entscheidend für die politische und soziale Bewegung, die die Revolution auslöste. Sie forderten eine Einschränkung der absoluten Monarchie, eine Gewaltenteilung und eine Veränderung der gesellschaftlichen Regeln. Diese Ideen fanden breite Zustimmung und trugen dazu bei, dass der König die Vertreter der Stände einberief, um über die Krise zu beraten, was den Auslöser der Französischen Revolution markierte.

Mindmap

Keywords

💡Französische Revolution

Die Französische Revolution war ein historischer Umbruch in Frankreich, der Ende des 18. Jahrhunderts stattfand und zu tiefgreifenden sozialen und politischen Veränderungen führte. Im Video wird erklärt, dass diese Revolution nicht plötzlich eintrat, sondern durch eine Reihe von Gründen und Problemen in der Gesellschaft angeregt wurde, die im Laufe von Jahrzehnten entstanden sind.

💡Absolutismus

Absolutismus bezieht sich auf eine Form der Regierung, in der der Monarch alle Macht innehat und seine Entscheidungen nicht durch eine Versammlung oder eine Verfassung eingeschränkt werden. Im Kontext des Videos wird der Absolutismus durch die Herrschaft von König Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern dargestellt, die Frankreich zu einer mächtigsten Macht in Europa machten, aber auch zu einer Zeit der Ungerechtigkeit und des Misstrauens gegenüber der Monarchie führten.

💡Stände

Die Stände waren soziale Klassen in Frankreich vor der Revolution, die in den Ersten Stand (Geistliche), den Zweiten Stand (Adel) und den Dritten Stand (Bauern, Handwerker, Bürger) unterteilt waren. Im Video wird betont, dass der Dritte Stand, der die Mehrheit der Bevölkerung ausmachte, die meisten Steuern zahlte, aber keine politische Macht hatte, was zu Unzufriedenheit und einem Hauptanlass für die Revolution wurde.

💡Versailles

Versailles war das Residenzschloss der französischen Könige und ein Symbol für die Pracht und den Luxus des Hofes. Im Video wird darauf hingewiesen, dass wichtige Adlige in Versailles leben mussten, um nahe beim König zu sein, was ein Beispiel für die Privilegien des Adels und die Distanz zwischen der Aristokratie und dem Dritten Stand war.

💡Steuern

Steuern waren ein Hauptanlass für Unmut im vorrevolutionären Frankreich, wie im Video beschrieben. Der Dritte Stand, der die Mehrheit der Bevölkerung ausmachte, zahlte die meisten Steuern, aber hatte keine Möglichkeit, über die Verwendung dieser Steuern zu bestimmen. Dies führte zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit und war ein wesentlicher Faktor, der zur Revolution beigetragen hat.

💡Missernten

Missernten waren ein häufiges Phänomen in der vorrevolutionären Zeit, das zu Hungersnöten und steigenden Lebensmittelpreisen führte. Im Video wird darauf hingewiesen, dass die Bauern, die bereits unter der Last der Steuern und Abgaben litten, noch zusätzlich durch schlechte Ernten belastet wurden, was zu einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage beitrug.

💡Staatsschulden

Staatsschulden waren ein großes Problem für Frankreich vor der Revolution, da der Staat mehr ausgab als er einnahm. Im Video wird beschrieben, wie der König große Summen für Kriege und den luxuriösen Hofstaat in Versailles ausgab und sich zunehmend in Schulden stürzte, was zu einer Finanzkrise führte und ein weiteres Anliegen für die Revolution war.

💡Aufklärung

Die Aufklärung war eine intellektuelle Bewegung, die im 18. Jahrhundert in Europa stattfand und neue Ideen über die Natur, die Gesellschaft und die Regierung verbreitete. Im Video wird erwähnt, dass die Ideen der Aufklärung eine Rolle bei der Französischen Revolution spielten, da sie die Forderung nach einer gerechteren Gesellschaft und einer begrenzten Monarchie unterstützten.

💡Gewaltenteilung

Gewaltenteilung ist ein Prinzip, nach dem die Staatsgewalt in drei separate Zweige aufgeteilt wird: die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (Ausführung) und die Judikative (Justiz). Im Video wird erwähnt, dass die Aufklärer die Idee der Gewaltenteilung unterstützten, um die absolute Macht des Königs einzuschränken und eine demokratischere Regierungsform zu fördern.

💡Ludwig XVI.

Ludwig XVI. war der König von Frankreich, der auf dem Thron war, als die Französische Revolution ausbrach. Im Video wird beschrieben, dass er sich der zunehmenden Krise bewusst war und versuchte, die Vertreter der verschiedenen Stände zusammenzubringen, um Lösungen für die Probleme zu finden. Sein Versuch, die Situation zu beherrschen, war jedoch nicht erfolgreich und war ein Katalysator für die Ereignisse, die zur Revolution führten.

Highlights

Die Französische Revolution war ein Ereignis, das die ganze Welt veränderte.

Frankreich war 100 Jahre lang das mächtigste Land in Europa.

Ludwig XIV. gründete einen absolutistischen Staat.

Die Wirtschaft wurde auf das Verkaufen an das Ausland ausgerichtet.

Die Adligen mussten sich in Versailles aufhalten.

Frankreich wurde zur stärksten Macht in Europa unter Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern.

Der Dritte Stand musste zahlen, konnte aber nichts entscheiden.

Die Gesellschaft war in drei Stände aufgeteilt: Geistliche, Adlige und Dritte Stand.

Der Erste und Zweite Stand waren privilegiert und zahlten keine Steuern.

Der Dritte Stand war politisch machtlos und finanziell überfordert.

Die schlechte wirtschaftliche Lage und Hunger waren weit verbreitet.

Die Bauern mussten dem König, der Kirche und den Adligen zahlen.

Missernten führten zu Hungersnöten und steigenden Preisen.

Der Staat hatte mehr Ausgaben als Einnahmen und litt unter Staatsschulden.

Die Aufklärung führte zu neuen Ideen über eine gerechtere Staatsführung.

Ludwig XVI. rief die Vertreter der Stände zusammen, um über die Krise zu beraten.

Die Französische Revolution begann, als die Vertreter der Stände zusammenkamen.

Transcripts

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In diesem Video erkläre ich euch, wieso es zur Französischen Revolution kommt.

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Solche Ereignisse, die die ganze Welt verändern,

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fallen schließlich nicht vom Himmel.

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Wir schauen uns ganz genau die vier Gründe dafür an.

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Eben alles, was du dazu wissen musst.

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Wie heißt das in den Geschichtsbüchern immer?

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"Wir befinden uns am Vorabend der Französischen Revolution."

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Also bevor die Französische Revolution ausbricht.

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Da ist Frankreich schon etwa 100 Jahre lang das mächtigste Land in Europa.

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Ludwig XIV., der Sonnenkönig,

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zu dem ihr in diesem Video hier oben mehr sehen könnt,

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erfindet sozusagen eine ganz neue Form von Staat.

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Den absolutistischen Staat.

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An der Spitze dieses Staates regiert ein von Gott eingesetzter König absolut,

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also ohne Einschränkung.

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Ludwig krempelt Frankreich komplett um.

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Die Wirtschaft wird auf das Verkaufen ans Ausland ausgerichtet.

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Die wichtigsten Adligen müssen sich in Versailles, am Königsschloss aufhalten.

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Beamte setzen bis ins kleinste Dorf die Befehle des Königs um

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und ein stehendes Heer wird ausgehoben,

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das jederzeit und überall einsatzbereit ist.

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Frankreich wird so unter Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern,

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die heißen praktischerweise Ludwig XV. und Ludwig XVI.,

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zur stärksten Macht in Europa.

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Yo, läuft beim König, würde man sagen.

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Aber das ist nur der glänzende Schein.

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Denn wenn man genauer hinschaut, bekommt die heile Welt schnell Risse.

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Der ganze französische Staat funktioniert nicht so, wie er soll.

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Und hier liegen die Gründe für die Revolution.

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Der erste Grund: Der Dritte Stand muss zahlen, kann aber nichts entscheiden.

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Die damalige Gesellschaft ist aufgeteilt in drei Gruppen,

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die sogenannten Stände.

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Kurz mal für Frankreich erklärt:

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Der Erste Stand, der ganz oben steht, das sind die Geistlichen.

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Also Bischöfe, Pfarrer, Mönche.

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Der Zweite Stand wird gebildet vom Adel.

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Also Fürsten, Grafen und so weiter.

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Diese Leute besitzen viel Land

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und die mächtigsten der Adligen halten sich immer ganz nah beim König auf.

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Sie wohnen in seinem riesigen Schloss in Versailles

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und feiern tagein, tagaus eigentlich nur Party.

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Anders kann man das gar nicht sagen.

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Diese beiden Stände haben viele Vorrechte.

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Sie zahlen zum Beispiel keine Steuern.

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Und sie machen bloß 2 % der gesamten Bevölkerung aus.

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Alle anderen Menschen finden sich im Dritten Stand wieder.

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Großbürger wie Bankbesitzer oder Händler.

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Ärzte, Anwälte, Lehrer, Handwerksmeister,

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Arbeiter, Gesellen und vor allem Bauern und Tagelöhner.

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Alle diese Leute haben nichts zu melden.

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Sie müssen zahlen, und zwar für den König,

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die Kirche, die Adligen, die Beamten, die Armee und so weiter.

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Man kann einfach sagen: Die zahlen für alles.

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Der Dritte Stand muss ordentlich blechen.

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Jetzt könnte man meinen, wer das Geld gibt,

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der bestimmt, was damit gemacht wird.

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Aber im damaligen Frankreich ist genau das Gegenteil der Fall.

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Zum Beispiel lassen sich die Pfarrer sogar dafür bezahlen,

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dass sie ihre Amtspflichten wahrnehmen.

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"Was? Dein Vater ist gestorben?

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Gut, dann zahl erstmal ordentlich, dann kann ich 'ne Messe lesen,

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und dann können wir ihn auch verscharren."

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So ungefähr läuft das damals in Frankreich.

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Außerdem können die Leute aus dem Dritten Stand kaum nach oben kommen.

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Beamte werden oder Offiziere in der Armee, das geht auch nicht so einfach.

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Solche Jobs sind für Adlige reserviert.

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In einem Bild zusammengefasst sieht man das auf dieser Karikatur hier:

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Der arme Bauer muss die anderen Stände schleppen.

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Wir merken uns also, erster Grund für die Französische Revolution ist,

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dass der Dritte Stand, die ganz große Masse der Menschen bezahlen muss,

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aber nicht mitbestimmen darf.

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Also politisch machtlos ist.

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Zweiter Grund: Schlechte wirtschaftliche Lage und Hunger.

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Vielleicht kennt ihr den Satz "Leben wie Gott in Frankreich".

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Davon sind wir am Vorabend der Französischen Revolution weit entfernt.

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Zumindest die allermeisten Menschen leben ziemlich erbärmlich.

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Die Bauern auf dem Land müssen dem König Steuern zahlen,

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der Kirche den Zehnten und den Adligen, denen das Land gehört,

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auf dem sie arbeiten, müssen sie auch noch Geld geben

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als Pacht oder Naturalabgaben.

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Also Lebensmittel abgeben.

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Da bleibt kaum etwas zum Leben übrig.

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Dann spielt damals die Natur nicht mit

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und es kommt in Frankreich zu Missernten.

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Wenn nichts geerntet wird, kommt es zu Hungersnöten.

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Ganz logisch, und die Preise steigen.

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Ein Handwerker in der Stadt muss alles, was er am Tag verdient,

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ausgeben, um ein kleines Brot kaufen zu können.

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Aber damals sind die Familien viel größer als heute.

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Man muss auch noch Miete zahlen, man braucht was zum Trinken.

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Kurzum: Das Geld langt hinten und vorne nicht.

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Wir merken uns, der zweite Grund für die Französische Revolution

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ist die immer schlechtere wirtschaftliche Lage

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der einfachen Bevölkerung.

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Dritter Grund: Staatsschulden.

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Während die meisten Leute hungern,

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prasst der Hofstaat in Versailles nur so rum.

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Aber der Hof ist nur der kleinste Posten in der Rechnung des Königs.

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Der Staat gibt viel mehr aus, als er einnimmt.

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Allein für das Militär.

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Frankreich hat praktisch ununterbrochen Krieg geführt.

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zuletzt den Unabhängigkeitskrieg in Amerika gegen die Engländer.

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Und das ist richtig teuer.

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Und was macht man, wenn man kein Geld mehr hat?

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Ganz klar: Man leiht sich welches.

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Aber für das Geld, was man sich ausleiht, muss man Zinsen bezahlen.

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Weil man dafür Geld braucht, leiht man sich noch mehr Geld

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und dann noch mehr und so weiter.

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Es ist einfach ein Teufelskreis.

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Am meisten Geld hat sich der König bei seinen Adligen geliehen,

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aber die wollen nun nicht noch mehr geben.

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Frankreich gibt viel mehr aus, als es einnimmt

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und ist pleite.

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Grund 3 für die Französische Revolution

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ist also eine ganz dramatische Finanzkrise des Staates.

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Vierter Grund: Die Aufklärung.

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Was genau die Bewegung der Aufklärung ist und was sie will,

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erklär ich in einem eigenen Video, das würde hier zu weit führen.

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Ihr könnt euch das hier oben ansehen, wenn ihr auf das "i" klickt.

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Jetzt reicht es, wenn wir wissen, das Ganze kommt ins Rollen,

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weil die sogenannten Aufklärer darüber nachdenken,

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wie der Staat gerechter werden kann.

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Sie haben neue Ideen und fordern Gewaltenteilung

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und manchmal sogar so 'ne Art frühe Form der Demokratie.

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Zunächst aber wollen sie erst einmal die Macht des Königs einschränken.

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Bisher regiert er losgelöst, absolut.

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Jetzt sollen ihn Gesetze binden.

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Die Regeln des Zusammenlebens sollen geändert werden.

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Den vierten Grund für die Französische Revolution,

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den bilden also die Ideen der Aufklärung.

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Der Cocktail, der da zusammengemixt ist, hat es in sich.

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König Ludwig XVI. erkennt natürlich auch, dass es so nicht weitergehen kann

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und er ruft die Vertreter aller drei Stände zusammen,

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weil er mit ihnen beraten will, wie man aus der Krise rauskommen kann.

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Aber damit sind wir schon mitten in der Französischen Revolution,

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und dazu gibt's natürlich noch mehr Videos bei uns auf dem Kanal.

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Wenn ihr offene Fragen habt zu diesem Thema,

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dann schreibt sie unten in die Kommentare.

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Wenn ihr kein Video mehr verpassen wollt

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und schlau werden wollt in Geschichte, dann abonniert diesen Kanal.

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Vielen Dank euch fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

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Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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