Online-Schnuppervorlesung mit Prof. Dr. Beat Siebenhaar | Germanistik (B.A.)

Summary

In diesem Vortrag erörtert Professor Beat Siebenhaar die dynamische Natur der Sprache, insbesondere in der WhatsApp-Kommunikation. Er betont, dass Sprache situationsabhängig ist und dass mündliche sowie schriftliche Kommunikationsformen unterschiedliche Anforderungen an die Sprachverwendung stellen. Anhand von Beispielen zeigt er, dass WhatsApp-Nachrichten als medial schriftliche, jedoch konzeptionell mündliche Kommunikation betrachtet werden können. Emojis und informelle Sprache reflektieren die Vertrautheit zwischen den Nutzern. Abschließend ermutigt er die Studierenden, sich nicht nur mit Literatur, sondern auch mit der Sprache des Alltags auseinanderzusetzen, um ein tieferes Verständnis der Kultur zu gewinnen.

Takeaways

• 😀 Jede Sprache ist variabel und anpassungsfähig, was auch für die WhatsApp-Kommunikation gilt.
• 😀 In unterschiedlichen Kontexten verwenden wir Sprache unterschiedlich, abhängig von der Situation.
• 😀 Mündliche Kommunikation ist oft weniger geplant und strukturierter als schriftliche Kommunikation.
• 😀 WhatsApp-Nachrichten gehören zur medial schriftlichen Form, sind aber konzeptionell mündlich.
• 😀 Es gibt eine klare Unterscheidung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache, die verschiedene Eigenschaften aufweist.
• 😀 Emojis in der Kommunikation haben eine neue Funktion und können Bedeutungen ohne Worte ausdrücken.
• 😀 Informalität und regionale Dialekte prägen die WhatsApp-Kommunikation und machen sie persönlicher.
• 😀 Die Grammatik in WhatsApp-Nachrichten kann unvollständig sein, was jedoch die Kommunikation nicht stört.
• 😀 Chatten ersetzt nicht die formelle Schriftlichkeit, da die Bedingungen und die Schreibweise unterschiedlich sind.
• 😀 Das Studium der Germanistik umfasst sowohl Literatur als auch die alltägliche Sprachverwendung.

Q & A

Was ist das Hauptthema des Vortrags von Beat Siebenhaar?

Das Hauptthema ist die Analyse der WhatsApp-Kommunikation und deren Einfluss auf die deutsche Sprache und Kultur.

Wie unterscheidet Siebenhaar zwischen mündlicher und schriftlicher Kommunikation?

Er erklärt, dass mündliche Kommunikation oft spontan und dialogisch ist, während schriftliche Kommunikation in der Regel sorgfältig geplant und komplex strukturiert ist.

Was bedeutet 'medial schriftlich, konzeptionell mündlich' im Kontext von WhatsApp?

Es beschreibt, dass WhatsApp-Nachrichten schriftlich sind, aber in ihrer Struktur und ihrem Ausdruck oft mündlichen Kommunikationsstilen ähneln.

Welche Rolle spielen Emojis in der WhatsApp-Kommunikation laut Siebenhaar?

Emojis dienen mehr als strukturierende und kommentierende Elemente, die den Text ergänzen, statt einfach nur Gefühle auszudrücken.

Wie wird Informalität in WhatsApp-Nachrichten erkennbar?

Informalität zeigt sich durch den Verzicht auf formale Begrüßungen, regionale Ausdrucksformen und grammatikalische Unvollständigkeit, wie Ellipsen.

Welchen Einfluss hat der Kontext auf die WhatsApp-Kommunikation?

Der Kontext ist entscheidend, da er den Gesprächspartnern ein gemeinsames Verständnis ermöglicht, was in den Nachrichten angesprochen wird, ohne dass alles explizit formuliert werden muss.

Warum sind WhatsApp-Nachrichten kein Ersatz für formelle Schreiben?

Weil die Bedingungen, in denen sie verfasst werden, anders sind; sie sind informeller und weniger strukturiert als traditionelle schriftliche Kommunikation wie Gesetzestexte oder Zeitungsartikel.

Wie beschreibt Siebenhaar die Entwicklung der Sprache in der WhatsApp-Kommunikation?

Er beschreibt, dass die WhatsApp-Kommunikation die alltägliche Sprachverwendung widerspiegelt und neue Ausdrucksformen entwickelt, die durch den informellen Kontext geprägt sind.

Was bedeutet es, dass die WhatsApp-Kommunikation 'konzeptionell mündlich' ist?

Es bedeutet, dass die Kommunikationsstrategien, die in WhatsApp verwendet werden, oft die Merkmale mündlicher Sprache aufweisen, auch wenn sie schriftlich sind.

Welche Aufforderung hat Siebenhaar an die Studierenden der Germanistik?

Er fordert die Studierenden auf, sich nicht nur mit Literatur zu beschäftigen, sondern auch mit der Sprache, die im Alltag verwendet wird, um ein besseres Verständnis der Alltagskultur zu gewinnen.