Grundkurs Alte Geschichte 2.1

Alte Geschichte Uni Oldenburg
29 Oct 202149:32

Summary

TLDRDiese Vorlesung bietet einen faszinierenden Einblick in die alte Geschichte, insbesondere den Alten Orient vom Neolithikum bis zur Eisenzeit. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung im vorderasiatischen Raum, also Mesopotamien, Syrien und Kleinasien. Von der Neolithischen Revolution und der Urbanen Revolution bis hin zur Entstehung von Großstädten und Imperien werden Schlüsselthemen wie die Fruchtbarkeit des 'halbmondförmigen' Bereichs, die Rolle von Tempeln und Palästen in der Ressourcenverteilung und der Imperiale Zyklus in Vorderasien erläutert. Der Vortrag schließt mit der Diskussion des Zusammenbruchs großer Reiche im alten Orient und der Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden.

Takeaways

  • 🌾 Die Neolithische Revolution, etwa ab 11.000 v. Chr., markiert den Übergang zur ständigen Landwirtschaft und Siedlung.
  • 🏡 Die Urbane Revolution um 3500 v. Chr. führte zur Entstehung von Städten und funktionaler Differenzierung in der Gesellschaft.
  • 🛕 Große Institutionen wie Tempel und Paläste spielten eine zentrale Rolle in der Verteilung von Gütern und im sozialen Zusammenhalt früher Städte.
  • 🔄 Der Imperiale Zyklus beschreibt das wiederkehrende Aufkommen und Zusammenbrechen von Großreichen in Vorderasien.
  • 🌍 Der Alte Orient, einschließlich des Nahen Ostens und Ägyptens, ist das Hauptthema der Vorlesung, mit Fokus auf die Region von Mesopotamien, Syrien und Kleinasien.
  • 📈 Die Entwicklung von Vorderasien von der Neolithischen Revolution bis hin zur klassischen Antike (bis etwa Alexander dem Großen) umfasst etwa 10.000 Jahre Geschichte.
  • 🏺 Die frühesten Keramikfunde stammen aus der Levante und markieren einen bedeutenden Fortschritt in der Fertigung von Gefäßen für verschiedene Zwecke.
  • 👥 Die städtische Revolution war ein Prozess des Aufkommens von Städten mit spezialisierten Berufen und einer räumlichen Struktur, die verschiedene Funktionsbereiche unterhielt.
  • ⚔ Die Konflikte um Land und Ressourcen führten zu Krieg und Expansion einzelner Städte zu Reichen, die Macht über mehrere Städte ausübten.
  • 🐑 Nomadentum und saisonale Weidewechsel sind wichtige Faktoren in der Geschichte des Alten Orients, mit Wechselwirkungen zwischen sesshaften und nomadischen Gruppen.
  • 🏛️ Die architektonische Ausrichtung von Tempeln und Palästen auf die Lagerung und Verteilung von Gütern war ein Schlüsselelement für die wirtschaftliche Organisation früher Städte.

Q & A

  • Was umfasst der Begriff 'Alte Geschichte' in diesem Skript?

    -Der Begriff 'Alte Geschichte' bezieht sich in diesem Skript auf den alten Orient, also den Nahen Osten plus Ägypten, und konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung in Vorderasien, von der Neolithikum bis zur Eisenzeit.

  • Was ist der Fokus der Vorlesung in diesem Skript?

    -Der Fokus der Vorlesung liegt auf der Geschichte Vorderasiens als Beispiel für den gesamten alten Orient, und sie gliedert sich in zwei Teile: Vom Saatkorn zur Großstadt und von der Stadt zum Großreich.

  • Was ist die Neolithische Revolution und wann fand sie statt?

    -Die Neolithische Revolution, um 11.000 v. Chr., markiert den Übergang zur Siedlung und zur landwirtschaftlichen Produktion, und war ein lang andauernder Prozess, der weltweit unterschiedlich schnell abgeschlossen wurde.

  • Wo fand die Neolithische Revolution zuerst statt?

    -Die Neolithische Revolution fand zuerst im Raum des Nahen Ostens statt, genauer gesagt in der Grenzzone zwischen Syrien und der Türkei, im flachen Land Nordsyriens und dem Bergland der südöstlichen Türkei.

  • Was war das Ergebnis der Klimaverschlechterung etwa 10.000 v. Chr.?

    -Die Klimaverschlechterung führte dazu, dass die Jäger und Sammler auf die systematische Produktion von Nahrungsmitteln übergingen, indem sie Pflanzen kultivierten und Tiere domestizierten.

  • Was ist der Fruchtbare Halbmond und welche Bedeutung hat er?

    -Der 'Fruchtbare Halbmond' bezeichnet die Zone, in der um 7000 v. Chr. die landwirtschaftliche Produktion mehr oder weniger überall zum Durchbruch kam, und hat die Form eines Halbmonds.

  • Was sind die Merkmale einer Stadt?

    -Merkmale einer Stadt sind eine Konzentration vieler Menschen auf engem Raum, funktionale Differenzierung mit verschiedenen Berufsgruppen, eine räumliche Struktur, die diese Differenzierung widerspiegelt, und ein Verkehrsnetz.

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Stadt und einer Großsiedlung?

    -Die Unterscheidung zwischen einer Stadt und einer Großsiedlung liegt in der funktionalen Differenzierung. In einer Stadt gibt es Spezialisten, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, während in Großsiedlungen die Menschen hauptsächlich landwirtschaftlich produzieren.

  • Was ist die Urbane Revolution und wann fand sie statt?

    -Die Urbane Revolution, um 3500 v. Chr., markiert die Entstehung von Städten und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft, mit wachsendem Komplexität und Spezialisierung.

  • Was ist der Imperiale Zyklus in Vorderasien?

    -Der Imperiale Zyklus in Vorderasien beschreibt das wiederkehrende Muster des Entstehens und Vergehens von Großreichen, das durch ständige Wechsel und Konflikte geprägt ist.

  • Wie war der Übergang von der Neolithikum zur Metallzeit?

    -Der Übergang von der Neolithikum zur Metallzeit begann etwa 5500 v. Chr. mit der ersten Metallnutzung, gefolgt von einer wahren Metallurgie und der Bronzezeit, die mit der Verarbeitung von Kupfer und später Bronze einherging.

  • Was ist Transhumanz und wie spielt es in der Entwicklung von Reichen eine Rolle?

    -Transhumanz ist der saisonale Wechsel der Weiden für Viehzüchter, die im Sommer in den Bergen und im Winter in der Ebene weiden. Diese nomadischen Gruppen können in Konflikt mit sesshaften Ackerbauern geraten und sind oft eine Kraft, die das Ende von Reichen auslösen kann.

  • Was war der Einfluss von Nomaden auf die Entwicklung von Großreichen im alten Orient?

    -Nomaden spielten eine wichtige Rolle im Niedergang und Neubeginn von Großreichen. Sie waren oft die Verursacher des Zusammenbruchs alter Reiche und später die Schöpfer und Träger neuer Reiche, nachdem sie zur Sesshaftigkeit übergegangen waren.

  • Was waren die großen Reiche am Ende der Bronzezeit in Vorderasien?

    -Die großen Reiche am Ende der Bronzezeit in Vorderasien waren das Hethiterreich, das neue Reich in Ägypten und das Reich in Mesopotamien, sowie das Gitterreich in Kleinasien und das neue babylonische Reich.

  • Was war der Auslöser für den Zusammenbruch der großen Reiche im Nahen Osten um 1200 v. Chr.?

    -Der Zusammenbruch der großen Reiche um 1200 v. Chr. war ein flächendeckender kultureller Schock und kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden, die in der Diskussion mit dem Historiker und Orientalisten Marc van der Meer weiter untersucht werden.

Outlines

00:00

📚 Einführung in die Geschichte des Alten Orients

Die Vorlesung behandelt die großen Zivilisationen des Alten Orients, insbesondere Vorderasien und Mesopotamien, von der neolithischen Revolution bis zur Eisenzeit. Es wird der Übergang von der Sesshaftigkeit zur Entstehung von Städten und Imperien untersucht, mit Fokus auf die langfristigen Entwicklungen und die großen historischen Zäsuren.

05:00

🌾 Übergang zur Sesshaftigkeit und Landwirtschaft

Der Abschnitt beschreibt die neolithische Revolution, beginnend um 11.000 v. Chr., die zur Sesshaftigkeit und landwirtschaftlichen Produktion führte. Diese Entwicklung, die zuerst im Gebiet zwischen Syrien und der Türkei stattfand, ermöglichte den systematischen Anbau von Getreide und die Domestizierung von Tieren, was die Basis für die spätere Stadtentwicklung legte.

10:02

🏘️ Frühe Großsiedlungen und Innovationen

Die ersten Großsiedlungen wie Jericho und Çatalhöyük entstehen um 8000 v. Chr., wobei die Menschen weiterhin hauptsächlich agrarisch tätig sind. Bedeutende Innovationen wie die Keramikherstellung ab 6800 v. Chr. und die erste Metallnutzung ab 5500 v. Chr. markieren wichtige Schritte in der neolithischen Entwicklung.

15:03

🏙️ Urbane Revolution und erste Städte

Die urbane Revolution beginnt um 3500 v. Chr. und führt zur Entstehung von Städten mit spezialisierter Bevölkerung und differenzierten Funktionsbereichen. Städte wie Uruk im südlichen Mesopotamien entwickelten sich zu Zentren der Macht und Verwaltung, unterstützt durch ein Netzwerk von Verkehrswegen und einer zentralen Organisation.

20:05

🏛️ Struktur und Verwaltung früher Städte

Frühe Städte benötigten spezialisierte Funktionsbereiche wie Tempel, Märkte und Wohnviertel. Tempel spielten eine zentrale Rolle in der Umverteilung landwirtschaftlicher Überschüsse, um städtische Spezialisten zu versorgen. Diese komplexe Organisation ermöglichte das Wachstum und die Stabilität der Städte.

25:06

🏰 Entstehung und Expansion von Imperien

Imperien entstanden durch die Dominanz einzelner Städte über andere, oft durch Krieg und Kontrolle von Ressourcen. Das erste große Imperium, Akkad, breitete sich ab 2340 v. Chr. in Mesopotamien aus. Diese Imperien waren auf Verwaltung und Umverteilung durch zentrale Institutionen wie Tempel und Paläste angewiesen.

30:07

⚔️ Konflikte und Machtkämpfe zwischen Städten

Die wachsende Zahl und Größe von Städten führte zu Konflikten um Land und Ressourcen, was Kriege zwischen den Städten auslöste. Diese Konflikte führten zur Entstehung von Imperien, in denen eine dominante Stadt die anderen unterwarf. Dieser Prozess wiederholte sich mit der Entstehung und dem Zusammenbruch mehrerer Imperien.

35:09

🚶‍♂️ Rolle der Nomaden in der Geschichte

Nomadische Viehzüchter spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte Mesopotamiens, indem sie zwischen Sommer- und Winterweiden migrierten. Ihre Lebensweise führte oft zu Konflikten mit sesshaften Bauern, aber auch zu einer symbiotischen Beziehung. Nomaden konnten Imperien schwächen und trugen zur Entstehung neuer Reiche bei.

40:12

♻️ Der zyklische Charakter der imperialen Geschichte

Die Geschichte Mesopotamiens ist durch einen zyklischen Verlauf gekennzeichnet, in dem Imperien entstehen, wachsen und schließlich durch interne und externe Konflikte zusammenbrechen. Nomadische Gruppen spielten eine Schlüsselrolle in diesem Zyklus, indem sie bestehende Imperien herausforderten und neue gründeten.

45:13

🏺 Zusammenbruch und Erneuerung großer Reiche

Am Ende der Bronzezeit um 1200 v. Chr. brachen mehrere große Reiche gleichzeitig zusammen, was zu einem weitreichenden kulturellen und politischen Umbruch führte. Diese Ereignisse markierten das Ende einer Ära und den Beginn neuer Machtstrukturen in der Region, die im folgenden dunklen Zeitalter entstehen sollten.

Mindmap

Keywords

💡Neolithische Revolution

Die neolithische Revolution, um etwa 11.000 v. Chr., bezeichnet den Übergang von der Jäger-Sammler-Gesellschaft zur Ackerbau-Gesellschaft. Sie markiert den Beginn der Sesshaftigkeit und der landwirtschaftlichen Produktion. Im Video wird diese als ein lang andauernder Prozess beschrieben, der in der Levante, dem Nahen Osten, zuerst stattfand und von dort aus sich weltweit ausbreitete.

💡Urbane Revolution

Die Urbane Revolution, um 3500 v. Chr., bezeichnet den Prozess der Entstehung von Städten und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft. Dies ist ein wichtiger Wendepunkt, bei dem Menschen nicht mehr ausschließlich Landwirtschaft trieben, sondern in unterschiedlichen Berufen tätig wurden. Im Video wird diese als ein langwieriges Geschehen beschrieben, das letztendlich zu einer städtischen Zivilisation führte.

💡Früchterne

Früchterne sind Pflanzen, deren Samen in Früchten sitzen. Im Kontext der neolithischen Revolution im Video sind diese Pflanzen wichtig, weil sie zuerst gezüchtet wurden, um die ersten Getreidearten herzustellen. Dies war ein entscheidender Schritt zur Steigerung der Erträge und zur Unterstützung einer wachsenden Bevölkerung.

💡Fruchtbarer Halbmond

Der 'Fruchtbare Halbmond' ist eine geografische Region, die vom heutigen Israel über Syrien, den Libanon, Bergland Anatoliens und die Täler von Euphrat und Tigris bis in den heutigen Irak reicht. Im Video wird diese Region als das Gebiet bezeichnet, in dem die landwirtschaftliche Produktion um 7000 v. Chr. ihren Durchbruch hatte und von daher auch als das Gebiet des frühen Ackerbaus und der Siedlungserweiterung.

💡Keramik

Keramik ist ein Material, das aus Lehm oder Ton durch Trocknen und Sintern hergestellt wird. Im Video wird die Entwicklung der Keramik ab etwa 6800 v. Chr. als bedeutende Innovation betrachtet, da sie den Menschen ermöglichte, Gefäße zur Lagerung, zum Transport und zum Kochen herzustellen. Diese Innovation erleichterte das Leben und ermöglichte auch archäologische Datierungen durch Keramikstile.

💡Metallverarbeitung

Die Metallverarbeitung bezeichnet die Herstellung und Bearbeitung von Metallen. Im Video wird die Anfänge der Metallverarbeitung um 5500 v. Chr. beschrieben, als Menschen zuerst Kupfer nur zu bestimmten Formen verwendeten. Später entwickelte sich die Metallurgie zur Herstellung von Bronze und anderen Legierungen, was einen Übergang zur Metallzeit markierte.

💡Transhumanz

Transhumanz oder saisonale Weidewechsel beschreibt die Praxis, bei der Viehzüchter ihre Herden saisonal zwischen Sommer- und Winterweiden verlagern. Im Video wird dies als eine Anpassungsstrategie beschrieben, die von Viehzüchtern im bergigen Gelände des Nahen Ostens verwendet wurde, um den saisonalen Unterschieden in der Verfügbarkeit von Futter zu entsprechen.

💡Imperialer Zyklus

Der Imperiale Zyklus im Video beschreibt ein wiederkehrendes Muster der Entstehung, Expansion und des Zusammenbruchs von Großreichen. Dieser Zyklus wird durch den Kontrast und die Wechselwirkungen zwischen städtischer Siedlung und nomadischem Leben in der Region des Alten Orients getrieben. Er umfasst die Entstehung von Reichen wie dem von Akkad und endet mit dem Zusammenbruch dieser Reiche durch innere Schwächung oder äußere Einwirkungen.

💡Hethiterreich

Das Hethiterrreich war ein antikes Großreich im heutigen Zentralanatolien, das im Video als Teil des imperialen Zyklus erwähnt wird. Es spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte des Alten Orients und war an der Peripherie der großen Reiche beteiligt, bevor es um 1200 v. Chr. zusammenbrach, was einen kulturellen Schock und einen Zusammenbruch der damaligen Weltordnung darstellte.

💡Agrarische Produktion

Agrarische Produktion bezeichnet die Herstellung von landwirtschaftlichen Gütern wie Getreide, Obst und Gemüse. Im Video wird die Entwicklung der agrarischen Produktion im Rahmen der Neolithischen Revolution und des Fruchtbaren Halbmonds erläutert, welche die Grundlage für die Entstehung von Siedlungen und späterer Städte bildete.

Highlights

Der Altorient beginnt mit der Neolithischen Revolution, die etwa 11.000 v. Chr. mit dem Übergang zur Siedlung und landwirtschaftlichen Produktion einhergeht.

Die Urbane Revolution um 3500 v. Chr. markiert die Entstehung von Städten und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft.

Die sogenannte 'Fruchtbare Halbmond'-Region umfasst Gebiete von Vorderasien bis zum Mittelmeer und zeichnet sich durch ihre langfristige Entwicklung aus.

Die Neolithisierung im Nahen Osten beginnt als erstes in der Levante, im Raum zwischen Syrien und der Türkei.

Die Übergangsperiode zur Siedlung und landwirtschaftlichen Produktion wird durch Klimaverschlechterung und Übergänge zur systematischen Nahrungsmittelproduktion geprägt.

Die Entwicklung von Getreidearten und Tierzucht führt zur Steigerung von Erträgen und zur Sesshaftigkeit der Menschen.

Die erste systematische Pflanzenzucht beginnt vor etwa 10.000 Jahren in Nordsyrien, Südosttürkei und Jordanien.

Die Entstehung von Großsiedlungen und die damit verbundene Innovation der Keramik ab 6800 v. Chr. zeigen die fortschreitende Entwicklung der Gesellschaft.

Die frühe Metallnutzung um 5500 v. Chr. weist auf den Übergang zur Metallzeit und später zur Bronzezeit hin.

Die Entstehung von Städten und die damit einhergehende funktionale Spezialisierung und zentrale Institutionen wie Tempel und Paläste sind entscheidend für das frühe Mesopotamien.

Die Entwicklung von Zentralisierungsmechanismen wie die Redistribution von Gütern durch Tempel und Paläste ist für die Stadtversorgung mit Nahrungsmitteln wichtig.

Der Imperiale Zyklus in Vorderasien beschreibt das ständige Entstehen und Vergehen von Großreichen.

Der Zusammenbruch großer Reiche im Nahen Osten um 1200 v. Chr., wie das hethitische Reich und das neue Reich in Ägypten, führt zu einem dunklen Zeitalter.

Die Interaktion zwischen saisonalen Weiden und Sesshaften, sowie die Konflikte zwischen Viehzüchtern und Ackerlandern, sind für das Verständnis des Imperialen Zyklus wichtig.

Die Rolle von Nomaden in der Zerstörung und Neugründung von Reichen im Alten Orient und ihre Wechselbeziehungen mit städtischen Zentren.

Die Schlacht von Kadesh zwischen Ägyptern und Hethiterreich um 1274 v. Chr. und ihre Folgen für die politische Ordnung im Nahen Osten.

Die literarischen Werke wie die homerischen Epen, insbesondere die Ilias, und ihre Bedeutung für die antike Geschichte und Kultur.

Transcripts

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grundkurs alte geschichte heute folge 2

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der alte orient vom neolithikum bis zur

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eisenzeit

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wir erinnern uns das sind die vier

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bausteine der großen zivilisationen mit

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denen wir uns in diesen vorlesungs

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zyklus beschäftigen und heute geht es um

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diesen großen rotbraunen balken da unten

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das ist der alte orient also der nahe

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osten plus ägypten und wir konzentrieren

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uns in dieser vorlesung auf das

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geschehen in vorderasien

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ich nehme das als

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beispielhaft für den gesamten alten

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orient ägypten hat eine ganz eigene

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geschichte

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die kann nicht gegenstand jetzt der

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vorlesung seien deswegen als beispiel

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der nahe osten der raum mesopotamien

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syrien also die levante bis hin nach

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kleinasien

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das soll gegenstand der heutigen

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vorlesung sein sie teilt sich in zwei

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abschnitte der erste abschnitt vom

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saatkorn zur großstadt da gucken wir uns

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noch einmal die großen zäsuren an die

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die geschichte

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vorderasiens bis hin zur stadtwerdung

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prägen und im zweiten teil von der stadt

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zum großreich da schauen wird dann auf

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das was ich den imperialen zyklus in

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vorderasien nenne also das ständige

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werden und vergehen immer neuer imperien

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zunächst also vom saatkorn so großstadt

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die großen zäsur

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wir erinnern uns doch mal das hier sind

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die

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räume um die ist in der vorlesung

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insgesamt geht und wir gucken uns jetzt

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hauptsächlich diesen orange

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eingekesselten raum an vorderasien bis

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hin zum mit also vom persischen golf bis

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hin zum mittelmeerraum und

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wir schauen auf eine sehr langfristige

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entwicklung von der sogenannten

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neolithischen oder neolithischen

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revolution

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bis hin zum anbruch der klassischen

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antike im nahen osten also praktisch bis

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zu alexander dem großen da überblicken

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wir jetzt einfach mal locker flockig so

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10.000 jahre geschichte die ich ihnen

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hier im zeitraffer vorstellen möchte

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noch einmal rekapituliert die großen

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welthistorischen zäsuren die für den

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raum jetzt relevant sind zunächst mal

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die sogenannte neolithische revolution

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circa 11.000 oder ab 11 1000 vor

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christus mit dem übergang zur

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sesshaftigkeit und dann auch zur

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landwirtschaftlichen produktion

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und dann als zweites die urbane

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revolution erklärt also um 3500 vor

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christus wir sehen städte und

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funktionale differenzierung das heißt

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nicht mehr alle leute machen das sehe

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bin ich mir alle machen landwirtschaft

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sondern die leute gehen plötzlich ganz

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unterschiedlichen tätigkeiten und berufe

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doch zunächst jetzt zur neolithischen

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revolution was verbirgt sich dahinter

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der begriff neolithische revolution

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wurde geprägt von dem historiker wie

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gordon child heute wird das etwas

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weniger dramatisch als neonazi sierung

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bezeichnet dahinter steckt der gedanke

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eine revolution ist ja etwas was ihr

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plötzlich und unvermittelt vor allem

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sehr schnell geschieht neolithikum das

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nimmt er das prozesshafte in den blick

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selbstverständlich geht es darum eine

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entwicklung die sehr sehr lange dauert

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in diesem fall sind es durchaus mehrere

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hundert oder sogar tausend jahre in dem

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sich das vollzieht und

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die neolithische rung das ist nur ein

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prozess der überall auf der welt oder

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fast überall auf der welt früher oder

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später stattgefunden hat nur in der

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levante im nahen osten in dem raum den

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wir hier im blick haben da passiert es

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eben als erstes und das ganze geht aus

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von dem grenzgebiet zwischen syrien und

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der türkei

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das

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flachland nord syriens und das bergland

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der

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südöstlichen türkei in diesem raum

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findet politisierung zuerst stand ich

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werde ihnen auch gleich sagen nach oben

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die schritte sind folgende die menschen

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gehen zunächst mal sie sind jäger und

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sammler sie gehen zunächst mal zur

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sesshaftigkeit über das heißt sie

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migrieren nicht mehr länger über größere

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entfernungen sondern sie lassen sich auf

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dauer an bestimmten punkten nieder wo

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man günstig hier an nahrung kommt wo sie

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das jagen und sammeln günstige

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lebensbedingungen bietet und wo man

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deswegen nicht mehr energie verbrauchen

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muss dadurch dass man von ort zu ort

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zieht das passiert in dem raum über den

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wir hier sprechen ab etwa

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12.000 vor christus

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etwas später zehnte ab circa 10.000 700

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vor christus

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tritt dann eine klimaverschlechterung

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ein es wird feuchter ist der nasse und

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man kommt mit dem jagen und sammeln

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nicht mehr hin jedenfalls nicht dann

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wenn man sehr oft ist man müsste also

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die selbst heftigkeit wieder aufgeben

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und wieder wandern um den nahrungsmittel

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bedarf decken zu können

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als alternative bietet sich aber an

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jetzt zur systematischen produktion von

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nahrungsmitteln überzugehen dadurch dass

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man eben mit pflanzen anbaut und

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das ist tatsächlich der weg zu dem die

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menschen greifen also man kultiviert

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saatgut von gräsern dass man gesammelt

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hat und züchtet daraus langsam die

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ersten getreidearten und

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baut die an schafft auf diese weise

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größere erträge und kann bei der

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sesshaftigkeit leiden und man geht im

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statt der jagd allmählich über zur

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viehzucht

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domestiziert

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tierarten

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[Musik]

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schweine hühner

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schafe ziegen und

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[Musik]

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lebt von den produkten und vom fleisch

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dieser tiere sozusagen als zubrot zum

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geteilte dass man sich an baut

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das ganze geht aus von der region die

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ich eben skizziert habe ich visualisiert

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das mal so etwas die der ursprung der

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grassamen das ist hier im hochland

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[Musik]

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südostanatolien bis hin zum westlichen

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iran das ist das tauwasser

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cross massiv und von da verbringen

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menschen die

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deutlich südlich dieser geburt sehr

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hohen gebirgskette wohnen saatgutes wird

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teilweise über hunderte kilometer

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transportiert und dann eben in den

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heimatregionen dieser menschen im

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nördlichen syrien in der

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südöstlichen türkei bis hin in das

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heutige jordanien dahin wird das

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verbracht und dort dort wird es dann

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angebaut das heißt darin wir

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im oder vor etwas vor 10.000 vor

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christus den ersten systematischen anbau

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von getreidesorten damit ist dann die

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politisierung

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richtig zum ausbruch gekommen

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und eine der getreidesorten die dann als

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erstes gezüchtet wird das ist ein kommen

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das ist ein vorläufer unseres weizens

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sie sehen dass das ist es sind sehr viel

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kleinere ehren es ist noch sehr viel

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großartiger eigentlich

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und die kölner sind auch noch sehr viel

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kleiner sehr viel von diesem

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das sind stelzen und der eigentliche

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kern der dann besonders nährstoffreich

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ist der ist eigentlich recht klein also

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dieses getreide ist gemessen an unseren

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getreidesorten noch relativ ineffizient

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daraus werden dann später eben

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effizienter getreidesorten gezüchtet vor

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allem gerst die dann im nahen osten eine

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große rolle spielt ist ein prozess der

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jahrtausende dauert

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um circa 7000 vor christus hat sich dann

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diese produktionsweise in einem raum der

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vom heutigen israel über syrien den

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libanon und dann den gebirgsland

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anatoliens und die flusstäler von

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euphrat und tigris bis in den heutigen

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irak reicht überall durchgesetzt und der

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raum der dadurch entsteht der hat so die

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form eines halbmonds deswegen nennen wir

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das den fruchtbaren halbmond das ist

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also die zone in der um 7000 vor

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christus

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agrarische produktion mehr oder weniger

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überall zum durchbruch gelangt ist ist

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es dann nicht so dass die menschen bei

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dieser entwicklungsstufe stehen

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geblieben sind es gab dann im

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neolithikum durchaus noch bedeutende

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innovation die erste innovation ist dass

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man sich abt 8000 vor christus in ersten

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großsiedlungen zusammenfindet

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die erste ist jerichow teles sultan und

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dann der katalog in der heutigen zentral

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türkei mit jeweils mehreren tausend

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bewohner

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interessant an diesen siedlungen ist

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dass die menschen dort trotz allem noch

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immer ackerbau treiben also dass die

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sind obwohl sie in so etwas wie von der

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größe her könnte man durchaus städten

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sagen

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sind sie eigentlich immer noch agrarisch

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tätig

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insofern spricht man hier von

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großsiedlungen und nicht von echten

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städten denn was das merkmal von städten

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ist das werden wir gleich noch

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besprechen

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auf jeden fall gehört dazu dass die

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menschen in anderen funktionsbereichen

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tätig sind als in der landwirtschaft

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hier macht mehr oder weniger jeder

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haushalt macht alles selbst

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und dazu gehört hauptsächlich eben dass

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man

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agrarisch produktiv ist

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später ab circa 6.000 800 vor christus

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hält dann die erste keramik einzug man

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spricht von der zeit davor von

play11:24

keramischen oder pray keramischen

play11:27

neolithikum und dann ab 6 c a 6800 vor

play11:31

christus in der levante von keramischen

play11:34

neolithikum auch das ist eine bedeutende

play11:37

innovation ist können gefäße hergestellt

play11:40

werden zur lagerung zum transport aber

play11:43

auch zum kochen und müssen nicht mehr

play11:46

mühselig aus stein hergestellt während

play11:49

das ganze geht also sehr viel leichter

play11:51

für die archäologen ist damit jetzt

play11:53

plötzlich eine ganz neue fund kategorie

play11:56

geschaffen keramik die

play11:59

eigentlich das große leid fossil der

play12:03

archäologie ist wird sie so wollen sie

play12:05

können über keramik können sie jede

play12:07

fundstelle

play12:08

relativ leicht datieren weil sich

play12:12

keramik stile verhältnis mehr in

play12:14

verhältnismäßig schnellen rhythmen

play12:16

wandeln und wenn sie chronologien von

play12:18

keramik haben können sie sagen das ist

play12:20

genau die periode über die wir hier

play12:23

sprechen und sie können eben bestimmte

play12:25

bereiche auch funktional zu ordnen dass

play12:27

wenn sie etwa in einem raum

play12:30

bestimmte gefäßen finden die der

play12:33

lagerung von flüssigkeiten oder von

play12:35

festen stoffen die dann können sie sagen

play12:37

ja das sind lagerräume die wir hier

play12:40

haben oder sie sehen da ist eben gekocht

play12:43

worden

play12:44

insofern ist keramik ein

play12:47

sehr sehr haltbarer und deswegen ein

play12:50

unglaublich

play12:51

unglaublich wichtiges material um über

play12:55

um darüber aussagen über die chronologie

play12:58

und die funktion von bestimmten

play13:01

bereichen treffen zu können dann

play13:03

schließlich ab circa

play13:05

5.500 da haben wir die erste metall

play13:07

nutzung ich spreche jetzt erstmal vom

play13:08

metall nutzung weil man natürlich

play13:10

vorkommen dass kupfer das bearbeitet man

play13:15

hat noch keine richtige metallurgie man

play13:17

schwitzt ist nicht ein sondern man

play13:20

hämmert ist nur zu bestimmten formen

play13:24

nutzt aber dieses metall

play13:26

später

play13:28

deutlich später kommt da die echte

play13:31

metallverarbeitung dazu man macht dann

play13:34

man gießt dann kupfer hat das eine echte

play13:37

metallurgie und stellt dann später auch

play13:39

regierung hier für diese zeit also jetzt

play13:42

ab 5500 vor christus wirklich den

play13:46

übergang zur metall zeit später eben zur

play13:49

bronzezeit das nennen wir das falco

play13:51

league um da geht also gerade jetzt das

play13:54

neolithikum kann ich schon in die metall

play13:56

zeit über

play13:59

leoni sierung ich habe es gesagt es ist

play14:02

ein prozess ist es einerseits ein

play14:04

prozess der in der er zusammen diakon

play14:09

verläuft von anfängen leute lassen sich

play14:14

sesshaft nieder dann über die getreide

play14:16

züchtung bis hin zur entwicklung von

play14:19

keramik und dann zur metall nutzung also

play14:21

ein

play14:22

über jahrtausende sich abspielen der

play14:25

prozess ist es aber auch ein prozess der

play14:27

eben regional und geografisch überall

play14:30

mit zeitverzögerung einsetzt sie sehen

play14:33

hier ab 11.000 links in rot die ersten

play14:38

neolithischen siedlung in der levante im

play14:41

raum ist heutigen israel jordanien am

play14:45

roten meer und daneben in der

play14:47

südosttürkei und wenn wir jetzt oben

play14:52

rechts und das anschauen dann dehnt sich

play14:54

das von hier bis 8000 vor christus

play14:57

deutlich aus in anatolien aber auch in

play15:00

der levante deutlich größere dichte von

play15:03

sie das streut dann wie sie auf der

play15:06

karte in der mitte links sehen bis 6.400

play15:10

nach europa

play15:12

also in die erstmal in die südliche

play15:14

türkei aber dann auch in den igs raum

play15:16

hinein und ab 6400 bis 5000 vor christus

play15:21

dann der große durchbruch da haben sie

play15:23

überall neolithische siedlung in europa

play15:27

auf der apennin halbinsel in

play15:30

mitteleuropa auch im östlichen

play15:32

zentraleuropa auf der iberischen

play15:34

halbinsel und im südlichen england und

play15:39

dienst bild das bleibt dann mehr oder

play15:42

weniger bis 3500 vor christus konstant

play15:53

der nächste große durchbruch ist die

play15:57

urbane revolution und selbstverständlich

play15:59

auch hier muss revolution wieder in

play16:01

anführungsstriche gesetzt werden es ist

play16:03

eigentlich ein prozess der

play16:06

sich über jahrhunderte wenn nicht

play16:08

jahrtausende vollzieht aber die die

play16:11

großen eckpunkte die großen merkmale

play16:14

dieses prozesses sind einerseits steht

play16:17

die aufkommen dann haben wir

play16:20

flächendeckend metall verarbeitung wir

play16:23

beobachten schriftlichkeit und dann so

play16:26

etwas wie staat und das gehört nun

play16:28

wirklich in anführungsstriche gesetzt in

play16:30

der staat ist natürlich im grunde

play16:31

genommen eine moderne errungenschaft

play16:33

unter start stehen wir uns ein gebilde

play16:35

vor dass über das gewaltmonopol verfügt

play16:40

dass so etwas finden wir im nahen osten

play16:43

hier zu dieser zeit überhaupt nicht ob

play16:46

es ein start in der antike gibt das ist

play16:49

gegenstand von kontroversen diskussionen

play16:53

selbst in der moderne man sieht wie

play16:56

zerbrechlich staaten sind gerade in

play16:58

afghanistan konnten wir das beobachten

play17:01

also insofern auch in der moderne gilt

play17:03

keineswegs flächendeckend

play17:05

das hier überall staaten haben wir

play17:07

sprechen von failed states heute hier

play17:10

staat das muss wirklich com grano salis

play17:13

in anführungsstrichen gedacht werden das

play17:16

ist hier das bedeutet jedes jahr eine

play17:18

organisation haben die

play17:20

bestimmte sektoren der gesellschaft

play17:24

kontrolliert und das werden wir gleich

play17:27

am beispiel des

play17:29

frühen mesopotamien beobachten können

play17:33

zunächst mal zur stadt

play17:35

wir hatten das beispiel jericho katalog

play17:39

bereits um 8.000 vor christus große

play17:43

siedlungen ich habe gesagt das sind

play17:45

keine städte weil bestimmte merkmale

play17:47

fehlen die eigentlich eine stadt

play17:49

ausmachen zunächst mal ist eine stadt

play17:51

selbstverständlich das ist hier punkt 1

play17:53

eine konzentration vieler menschen auf

play17:57

engem raum aber wenn sie heute fragen

play17:58

was ist eine stark da hören die meisten

play18:00

wahrscheinlich quantitative kriterien in

play18:03

die diskussion einbringen würden sagen

play18:05

jaja der stadt fängt irgendwo ab 10.000

play18:08

einwohnern manche würden vielleicht noch

play18:11

darunter ansetzen oder darüber

play18:14

und ist infiziert immer eine bestimmte

play18:17

dichte von menschen ja also wenn die auf

play18:19

einem sehr sehr großen raum wohnen diese

play18:23

10.000 menschen dann würde man

play18:24

wahrscheinlich auch nicht von einer

play18:25

stadt sprechen das ist aber nicht das

play18:27

einzige kriterium

play18:28

sie sehen heute zum beispiel ob wir

play18:30

jetzt in niedersachsen ob ein ort eine

play18:32

stadt ist oder nicht das ist erstmal

play18:34

auch eine rechtliche frage es gibt

play18:36

bestimmte orte die durchaus größer sind

play18:40

als andere und nicht über stadtrechte

play18:42

verfügen während zum teil kleinere orte

play18:46

dann durchaus stadtrechte haben und

play18:48

insofern nach dem recht nach steht hier

play18:51

sind es ist nicht nur eine frage der

play18:53

größe nicht nur eine frage der dichte

play18:54

ist auch eine rechtliche frage vor allem

play18:57

ist es aber eine wirtschaftliche und

play19:00

soziale frage der unterschied zwischen

play19:02

einer stadt und einer nicht städtischen

play19:05

siedlung ist zunächst mal punkt 24

play19:08

funktionale differenzierung

play19:10

in einer stadt haben wir spezialisten

play19:13

wenn ich dir jetzt mal so ganz

play19:15

unterschiedliche berufsgruppen die

play19:18

denkbar verschiedensten berufen

play19:20

nachgehen handwerker priester schreiber

play19:23

soldaten das sind alles leute die

play19:25

landwirtschaftlich völlig unproduktiv

play19:27

sind die macht den ganzen lieben langen

play19:29

tag alles mögliche sind aber nicht auf

play19:32

dem acker unterwegs war und kein

play19:34

getreide an züchten kein vieh sorgen

play19:36

nicht dafür dass nahrung produziert wird

play19:40

das zeigt ihnen jetzt im grunde auch

play19:42

gleich wo das problem oder wo der

play19:44

knackpunkt einer städtischen siedlung

play19:45

ist wenn diese leute müssen ja irgendwie

play19:47

versorgt werden die müssen mit

play19:49

nahrungsmitteln versorgt werden ohne

play19:51

dass sie selber welche herstellen

play19:54

der dritte punkt ist dass sie eine

play19:58

räumliche struktur brauchen die diese

play20:00

ausdifferenzierung verschiedene

play20:02

funktionsbereiche angepasst ist sie

play20:04

haben bestimmte gebäude und dann ab

play20:06

einer bestimmten größe von stadt auch

play20:08

bestimmte viertel für ganz bestimmte

play20:11

aktivitäten für gewerbliche produktion

play20:14

für handel für religion kult ausübung

play20:18

für administration sie haben

play20:20

militärische gebäude und so weiter und

play20:22

so weiter und sie können das in der

play20:24

regel wenn sie jetzt als archäologe sich

play20:27

so eine stadt angucken sie können das in

play20:28

der regel auch am material

play20:30

nachvollziehen dieser bereich der stadt

play20:33

ist vor allem für den sektor und ein

play20:36

anderer bereich es für einen anderen

play20:38

sektor sie haben das in der modernen

play20:40

stadt sozusagen auf

play20:43

extrem getrieben die sogenannte charta

play20:46

von athen

play20:47

1931 maßgeblich auf betreiben des

play20:50

architekten und stadtplaners le

play20:52

corbusiers

play20:54

vorangetrieben die hat sozusagen diese

play20:56

räumliche situation bestimmter

play20:59

funktionsbereiche wohlen produktion in

play21:03

industrie und handel also einkaufen und

play21:08

kultur und so weiter auf die spitze

play21:09

getrieben aber

play21:11

in der tendenz sehen sie so etwas auch

play21:14

schon in den städten im frühling

play21:16

mesopotamien 3500 vor christus das

play21:19

zeichnet sich im grunde genau diese

play21:20

entwicklung schon ab dass man die

play21:22

stimmten funktionsbereiche in der stadt

play21:25

unterschiedlichen räumen in der stadt

play21:27

zuweist der vierte punkt schließlich

play21:30

eine stadt braucht ein verkehrsnetz und

play21:32

sei es noch so primitiv sie brauchen

play21:34

wege sie können nicht alles mit häusern

play21:36

zu clustern das ganze muss erschlossen

play21:39

werden und dafür braucht es wenn sie

play21:42

sich jetzt vorstellen

play21:44

so eine stadt die wächst relativ

play21:47

organisch dafür braucht es aber auch ein

play21:49

gewisses mindestmaß an planung es muss

play21:52

jemand da sein der sagt wenn jemand

play21:54

irgendwie ein haus mitten auf die straße

play21:55

setzen möchte nein das hier gehört zu

play21:58

unserem wegenetz da darf nicht gebaut

play22:01

werden also sie brauchen ein gewisses

play22:03

mindestmaß auch an organisation um diese

play22:07

stadt überhaupt von funktionieren halten

play22:09

zu können

play22:11

nun wie hat man sich das vorzustellen

play22:13

ich habe davon gesprochen wir haben

play22:15

spezialisten die

play22:17

landwirtschaftliche nicht tätig sind die

play22:19

müssen irgendwie versorgt werden hier

play22:20

haben sie unsere

play22:22

stadtbewohner die wohnen also in der

play22:25

stadt sind spezialisten tätig und hier

play22:27

haben sie den bauern der ein getreide

play22:30

herstellt wie kommt das getreide zu den

play22:32

menschen in der stadt wir haben ein

play22:34

markt der dass die das interface

play22:37

sozusagen zwischen den beiden ist im

play22:40

alten orient war das völlig anders da

play22:43

haben wir

play22:45

zentrale große institutionen die sammeln

play22:48

die überschüsse die landwirte auf ihren

play22:52

äckern produzieren schlicht und einfach

play22:54

ein die sagen denen du hast so und

play22:56

soviel särge gäste produziert 50 säcke

play22:59

und für deine familie brauchst du nur

play23:02

zehn säcke jetzt gibst du 40 säcke ab

play23:04

die werden in die große institution

play23:07

geholt das kann zum beispiel ein tempel

play23:09

sein und von der grossen institutionen

play23:13

verwaltet und dann an die spezialisten

play23:16

in der stadt verteilt das heißt sie

play23:18

brauchen überhaupt keinen markt sie

play23:20

haben einfach die institution des

play23:21

tempels die diese aufgabe

play23:25

bewerkstelligt

play23:28

tempel deswegen weil das also nach der

play23:33

konzeption der menschen dort im frühen

play23:36

mesopotamien um 3500 oder 3000 vor

play23:39

christus war das ein haus das

play23:41

tatsächlich dem gothics oder y gehört

play23:45

und wir bezeichnen das heute modern als

play23:48

tempel aber eigentümer

play23:51

ist hauses ist gewissermaßen ein gott

play23:54

und dieser tempel in anführungsstrichen

play23:58

übernimmt die funktion der umverteilung

play24:01

gesprächen von rhi distribution also

play24:04

umverteilung von verschiedenen gütern

play24:07

die produziert werden hauptsächlich eben

play24:09

von feldfrüchten von

play24:10

landwirtschaftlichen produkten die

play24:13

umverteilt werden um die stadt tätigen

play24:15

spezialisten ernähren zu können die dann

play24:17

für den tempel alle möglichen

play24:19

dienstleistungen erbringen oder dinge

play24:21

herstellen die bauen den tempel sie

play24:25

starten als handwerker den tempel aus

play24:28

sie sind aber auch im tempel als

play24:29

priester oder schreiber tätig und ihm

play24:33

diese menschen müssen alle ernährt

play24:35

werden das geschieht über re

play24:37

distribution später zu einem ein paar

play24:40

hundert jahre später das wird schon im

play24:42

dritten jahrtausend vor christus da gibt

play24:44

es dann auch große

play24:45

institutionen große häuser in

play24:48

anführungsstrichen die nicht von göttern

play24:50

verwaltet werden sondern von

play24:52

leibhaftigen menschen wir nehmen diese

play24:55

häuser man jetzt eines besseren

play24:57

begriffes

play24:59

palast die

play25:01

leute in mesopotamien selbst haben

play25:03

einfach von einem großen haus gesprochen

play25:05

und auch diese paläste dem nun eben kann

play25:08

gott vor steht sondern ein mensch aus

play25:11

fleisch und blut

play25:12

auch diese großen häuser diese paläste

play25:16

leisten die funktion der distribution

play25:18

der umverteilung

play25:20

noch mal ganz kurz redest revolution

play25:23

funktioniert also folgendermaßen um das

play25:26

ganze zu rekapitulieren landwirte

play25:28

produzieren in intensiven bewässerungs

play25:31

feldbau

play25:32

überschüsse das muss man jetzt sich auch

play25:35

dazu denken mesopotamien ist keine

play25:37

landschaft wie jede andere auch sondern

play25:41

wir haben hier das tal gleich zweier

play25:43

großer flüsse von euphrat und tigris

play25:45

eigentlich ist wenn sie in mauretanien

play25:49

wenn sie auf regen warten dann warten

play25:51

sie sehr sehr lange es regnet sehr wenig

play25:53

es ist heiß im prinzip können sie da

play25:56

also eigentlich gar nichts anbauen das

play25:57

ist ein wüstenklima aber dadurch dass

play26:00

die flüsse verfügbar sind können sie

play26:02

über künstliche gewässer kanäle das

play26:04

wasser zu ihren feldern bringen genau

play26:07

das ist das was passiert und das ist

play26:09

auch der grund also dass man

play26:12

über bewässerungs feldbau sehr sehr hohe

play26:15

überschüsse erwirtschaften kann das ist

play26:17

auch der grund warum es dann ein

play26:18

gewisses maß an organisation braucht sie

play26:22

brauchen leute die sagen hier bauen wir

play26:24

einen kanal und den kanal bauen wir so

play26:25

und so und wenn wir das wasser dahin

play26:27

bringen dann müssen wir jetzt auch

play26:28

wieder weg schaffen und das müssen wir

play26:30

auf die richtige art und weise tun denn

play26:32

sonst versalzt und der boden durch

play26:34

diesen bewässerungs landbau also erst

play26:37

eine menge know-how dafür erforderlich

play26:40

deswegen brauchen sie spezialisten und

play26:42

deswegen entwickelt sich die stadt und

play26:44

dann letztendlich auch die idee von

play26:48

funktionaler spezialisierung und die

play26:50

damit die idee von herrschaft die

play26:52

entwickeln sich von selbst

play26:55

die überschüsse werden dann von einer

play26:58

großen institution erst eben den tempeln

play27:01

dann dem sogenannten palast eingesammelt

play27:04

und schließt sich dann wieder an die

play27:06

stadt tätigen spezialisten verteilt und

play27:09

der clou bei der sache ist dazu brauchen

play27:11

sie jetzt nicht schrift die große

play27:12

institution führt über ein und ausgänge

play27:15

von gütern genau buch und lagert sie

play27:17

dann in großen magazin zwischen die wir

play27:20

noch heute wenn wir so einen tempel oder

play27:22

einen palast ausgaben überall

play27:25

finden können im grunde waren diese

play27:27

großen häuser dieser großen

play27:29

institutionen war nämlich

play27:30

wirtschaftsbetriebe die

play27:33

architektonisch speziell auf die

play27:36

lagerung und den ständigen ein und

play27:39

ausgang von verschiedenen gütern

play27:42

landwirtschaftlichen produkten aber auch

play27:44

anderen erzeugnissen gemacht war

play27:48

das also der prozess der registrierung

play27:51

die frage dahinter wie bringe ich güter

play27:55

die auf dem feld produziert werden die

play27:57

bringe ich nahrungsmittel zu den

play27:59

spezialisten in der stadt die diese

play28:00

nahrungsmittel verbrauchen

play28:03

wir finden uns jetzt im jahr etwa 3600

play28:07

vor christus die ersten städte entstehen

play28:09

gerade in diesem raum des südlichen

play28:12

italien sie sehen hier diese diese gelb

play28:15

markierte zone die stepenitz roma

play28:18

uruguay das sind also die ersten städte

play28:21

die sich dort tatsächlich gebildet haben

play28:23

und dieses modell der stadt das sehen

play28:26

wir dann um drei 1600 vor christus

play28:28

expandiert plötzlich in einem gewaltig

play28:32

großen raum plötzlich haben wir städte

play28:34

dieses modells dass wir erst mal in

play28:36

erstmals in der stadt uruk im report

play28:39

arien fassen können das haben wir dann

play28:42

plötzlich im nördlichen syrien

play28:44

gebirgsland in der südtürkei und auf dem

play28:47

westlichen iran plötzlich überall

play28:50

städte deswegen hat ein archäologe von

play28:53

einem ruck weltsystem gesprochen zumal

play28:57

sich vorgestellt dahinter steckt unter

play28:59

umständen schon so etwas wie ein

play29:01

imperium vermutlich ist aber dieses

play29:04

modell der stadt das ist einfach nur an

play29:06

allen möglichen anderen orten nachgeahmt

play29:08

worden das muss nicht unbedingt mit

play29:10

herrschaft einhergehen allerdings was

play29:13

auffällt ist dass diese städte diese

play29:15

neuen städte in anführungsstrichen dass

play29:19

die an orten existieren die naturräume

play29:22

ich völlig anders sind da betreiben sie

play29:23

mich kein bewässerungs landbau sondern

play29:26

sie können regen fällt

play29:30

betreiben deswegen ist die anlage von

play29:33

städten und die entwicklung von

play29:35

herrschaft und von schrift und so weiter

play29:37

dort keine conditio sine qua non um

play29:40

menschen in größeren siedlungen ernähren

play29:44

zu können wie wir am beispiel

play29:46

jericho oder katalog eben schon gesehen

play29:49

haben aber dieses modell statt das ist

play29:52

offensichtlich recht erfolgreich und

play29:54

deswegen wird ist jetzt in einem großen

play29:56

raum rund um

play29:58

italien von anderen menschen nachgeahmt

play30:02

das ist also die expansion plötzlich das

play30:04

modell statt dehnt sich in einem großen

play30:07

raum hierüber vorderasien aus

play30:10

damit sind wir beim zweiten kapitel wir

play30:13

haben jetzt also unsere städte

play30:15

die existieren jetzt aber erstmal noch

play30:18

in isolation zueinander die frage ist

play30:20

jetzt wie werden aus diesem was wäre das

play30:22

im cluster von stetten dass wir da vor

play30:25

uns haben wie wird dort ein großreich

play30:28

ein imperium und ich möchte das was

play30:30

jetzt eben einsetzt den imperialen

play30:32

zyklus in vorderasien nennen die

play30:36

entwicklung ist damit nämlich noch

play30:38

längst nicht abgeschlossen

play30:39

hier haben wir in der zeit zwischen 2900

play30:44

und ungefähr zwei

play30:46

1340 vor christus

play30:48

das stete cluster im südlichen

play30:52

mesopotamien also sie sehen inzwischen

play30:53

ist dort eine große

play30:56

menge von stetten gegründet worden die

play31:00

weder unten dem den persischen golf der

play31:03

gibt noch sehr viel weiter landeinwärts

play31:04

als heute es gab den shuttle ära in dem

play31:08

euphrat und tigris heute zusammenfließen

play31:10

noch nicht die küstenlinie war also eine

play31:13

andere deswegen sehen sie hier diese

play31:15

komische gepunktete küstenlinie und

play31:18

diesen schatten des persischen golfs

play31:21

also diese städte lagen alle relativ

play31:23

dicht am meer

play31:26

es werden sehr viele städte und das

play31:29

schafft jetzt wird plötzlich ein erstes

play31:32

problem

play31:33

sie sehen wachstum von städten auf der

play31:37

einen seite werden grösser und es werden

play31:39

vor allem immer mehr und diese städte

play31:42

erschließen denn immer mehr land für

play31:44

ihre bewässerungs wirtschaft immer mehr

play31:45

menschen in den städten brauchen immer

play31:47

mehr nahrungsmittel

play31:49

und deswegen kollidieren städte

play31:51

plötzlich was jahrhundertelangen nicht

play31:53

passiert ist städte kollidieren mit

play31:56

nachbarstädten und es entstehen

play31:58

konflikte um land und um ressourcen

play32:00

plötzlich zieht der krieg in das leben

play32:03

der menschen ein krieg ist eine völlige

play32:06

innovation ist es vorher nicht gegeben

play32:07

menschen mussten nicht miteinander

play32:09

kämpfen es gab immer genug land es gab

play32:12

immer genug ressourcen

play32:14

aber die werden plötzlich knapp und

play32:17

deswegen als folge davon

play32:20

beobachten wir jetzt plötzlich wie

play32:22

einzelne städte stärker werden andere

play32:24

städte werden schwächer es gibt gewinner

play32:26

und verlierer in diesem kräftemessen der

play32:28

städte untereinander

play32:30

und durch krieg unterwerfen jetzt

play32:33

plötzlich einzelne städte anderen steht

play32:35

das heißt die stadt iks macht sich die

play32:37

städte y und z untertan und so entsteht

play32:41

ein

play32:42

imperium in star tun dass sandy also das

play32:46

ist jetzt eigentlich schon so ein

play32:48

cluster aus

play32:50

34 städten in denen eine stadt die

play32:53

hegemonie errungen hat das ist

play32:54

eigentlich schon ein imperium das da

play32:57

langsam aus dem krieg

play32:59

und ab 2340 etwa haben sie dann

play33:02

tatsächlich das erste große weltreich

play33:06

der geschichte das reicht von akad und

play33:09

es erstreckt sich eben über diesen

play33:11

ganzen städte kosmos in mesopotamien

play33:14

exportiert sogar darüber hinaus nach

play33:18

südosten elan also in den heutigen iran

play33:22

in den persischen golf hinein und vor

play33:26

allem sie sehen dass dort norden

play33:29

angedeutet nach westen richtung syrien

play33:32

und zwar der grund dafür ist dass dort

play33:34

überall ressourcen lagern die es in

play33:37

mesopotamien nicht gibt sie finden in

play33:39

mesopotamien in diesem absolut baum und

play33:42

strauch losen land sie finden kein holz

play33:45

sie finden keine steine es ist eine

play33:48

schwemmland ebene es gibt

play33:51

keine steine für den bau deswegen alle

play33:54

häuser werden aus lehmziegeln errichtet

play33:56

und wenn sie an solche ressourcen ran

play33:58

wollen wir müssen sie entweder handel

play34:00

tragen oder sie müssen exportieren das

play34:02

tut dieses imperium von acatis

play34:04

expandiert erstmal in alle richtungen

play34:06

das ist das was im ferien tun sie

play34:08

wachsen und wenn sie immer nicht mehr

play34:09

wachsen können dann fangen sie in der

play34:11

regel schon an zu kollabieren das

play34:13

passiert auch tatsächlich mit dem reich

play34:15

von bagdad das bricht dann relativ

play34:16

plötzlich um 2200 vor christus wieder

play34:20

zusammen aber damit ist sozusagen das

play34:22

modell imperiale herrschaft eine stadt

play34:25

herrscht über mehrere städte dieses

play34:28

modell ist damit in der welt und es

play34:30

wiederholt sich immer wieder es findet

play34:32

immer wieder nach aber es gibt immer

play34:34

wieder neue

play34:36

neue kräfte in der region die imperien

play34:40

errichten

play34:42

wenn wir uns das jetzt mal anschauen

play34:44

hier haben wir das imperium von akad

play34:47

also das gesamte erstmal südliche

play34:49

mesopotamien den sich dann aus in das

play34:51

nördliche mesopotamien in diesem

play34:55

in diesem raum haben wir aber keineswegs

play34:58

jetzt nur

play35:00

[Musik]

play35:01

nur städte die landwirtschaft treiben

play35:06

und nur sesshafte bewohner sander

play35:09

zwischen überall eingestreut sie müssen

play35:11

sich vorstellen ist ein ökologisch

play35:13

hochgradig vielgestaltiger raum dass

play35:16

überall dazwischen haben sie auch leute

play35:18

die diesen schritt zur sesshaftigkeit

play35:20

nicht mitgemacht haben die viehzüchter

play35:23

sind und wenn sie dort viel züchten

play35:26

haben sie ein problem das ist nämlich

play35:28

zwar im winter dort in der ebene in

play35:32

mesopotamien sehr sehr saftige fette

play35:35

weiden für die schafe und die ziegen

play35:37

gibt die sie züchten aber

play35:40

im sommer wird das ganze verdammt

play35:42

trocken und ihre tiere finden keine

play35:44

nahrung und deswegen

play35:47

verfallen die viehzüchter auf folgendes

play35:51

modell

play35:52

sie wandern im sommer ins bergland wo

play35:55

immer noch genug regen fällt und wo ist

play35:57

deswegen dann sommerweiden für die tiere

play35:59

gibt und mit den tieren ist man hier

play36:00

mobil diese leute werden also nicht

play36:02

sesshaft sondern sie ziehen immer

play36:05

periodisch saisonal mit ihren tieren im

play36:11

winter in die ebene und im sommer ins

play36:14

bergland man nennt das saisonalen beide

play36:17

wechsel oder trans humann

play36:21

vielleicht wird ihnen wenn sie sich

play36:23

diese karte angucken sofort ein problem

play36:26

klar mit dem sie konfrontieren wenn sie

play36:28

ihre tiere als

play36:30

hirten nomaden in die ebene treiben dann

play36:34

geraten sie da automatisch im konflikt

play36:36

mit denen die dort sesshaften

play36:37

ackerbauern teil denn die tiere weiden

play36:40

dann womöglich die unterscheiden ja

play36:41

nicht ob da jetzt erste wächst oder

play36:44

irgend ein bedeutungsloses gras die

play36:46

tiere reiten dann einfach rücksichtslos

play36:48

alles ab und selbstverständlich

play36:50

versuchen die sesshaften die versuchen

play36:54

ihre felder zu verteidigen sie versuchen

play36:57

dieser wanderung der hirten nomaden sie

play37:00

versuchen der ganzen geschichte regeln

play37:02

zu geben sie versuchen bestimmte räume

play37:04

für die hirten nomaden zu schließen es

play37:07

gibt also da durchaus ein

play37:08

konfliktpotenzial und genau diese

play37:12

nomaden sind es dann auch immer wieder

play37:14

die für solche imperien die natürlich

play37:17

den anspruch haben ganze räume zu

play37:18

beherrschen und zu kontrollieren und

play37:21

dann auch der wanderungsbewegung von

play37:24

solchen hirten nomaden grenzen zu setzen

play37:29

gibt es immer wieder konflikte zwischen

play37:31

den beiden kräften und

play37:34

in der sozusagen saft und kraft phase

play37:38

eines imperiums das imperium stark genug

play37:41

um die nomaden abzuwehren um ihren

play37:44

wanderungen grenzen zu setzen und dem

play37:46

ganzen eine ordnung zu geben dann in der

play37:49

regel wird dann das maden landwirt auch

play37:51

kleiner das unter dem flug genommen der

play37:54

ackerland nimmt eine

play37:56

flächenmäßige ausdehnung zu aber wenn

play38:00

das imperium dann erst die symptome der

play38:02

schwäche zeigt dass nutzen dies und

play38:03

nomaden sofort aus sie füllen dann die

play38:06

räume dieses imperium offen lässt und am

play38:09

ende sind es in der regel sie die das

play38:12

imperium zu fall bringen dann bricht die

play38:14

imperiale herrschaft zusammen sie haben

play38:15

wieder ein cluster von einzelnen städten

play38:18

die eine stadt die die harmonie ausgeübt

play38:21

hat verliert die kontrolle

play38:23

oft bemächtigen sich nomaden auch der

play38:26

städte lassen sich dort nieder

play38:28

und dann wird interessanterweise sind

play38:30

dann die nomaden die eine ordnung zu

play38:34

fall gebracht haben sind gleichzeitig

play38:36

dann im verlauf von oft mehreren

play38:39

jahrzehnten oder sogar jahrhunderten

play38:41

werden sie dazu architekten einer neuen

play38:43

ort und diese nomaden sind es dann die

play38:45

das nächste imperium von einer stadt

play38:48

ausgehend errichten sie sind inzwischen

play38:51

längst zur sesshaftigkeit übergegangen

play38:53

sie errichten das nächste imperium aber

play38:55

es gibt ja wieder neue nomaden die

play38:57

diesem imperium das leben schwer machen

play38:59

und insofern nomaden und imperien sind

play39:02

zwei kräfte die auf der einen seite

play39:05

miteinander

play39:07

operieren und auf eine gewisse

play39:09

symbiotische art miteinander

play39:11

zusammenarbeiten

play39:13

denn die nomaden die haben mit ihren

play39:17

büchern immer sozusagen eine eine

play39:20

lebensmittel reserve die auch für die

play39:22

imperien wichtig und interessant ist in

play39:25

zeiten von missernten sind immer noch

play39:28

die tiere da von dem notfalls satt

play39:30

werden kann auf der anderen seite

play39:33

brauchen die nomaden die städte denn es

play39:35

gibt ganz viele dinge die ein nomade

play39:36

nicht herstellen kann wo er auf die

play39:39

sesshafte bevölkerung angewiesen ist auf

play39:41

die spezialisten die handwerker die dort

play39:44

leben also er muss dienstleistungen der

play39:46

selbst haften in anspruch nehmen beide

play39:47

seiten brauchen sich gegenseitig ist

play39:50

eine symbiotische balance aber es ist

play39:52

eben auch eine konfliktreiche balance es

play39:54

gibt konkurrenz um bestimmte ressourcen

play39:56

und wenn die konflikte eskalieren dann

play40:00

steht am ende in der regel der kollaps

play40:01

des imperiums

play40:04

also das was ich hier den zyklus der

play40:08

transformers nenne

play40:11

das funktioniert in den einzelnen stufen

play40:14

folgendermaßen also ein saisonalen weide

play40:17

wechsel durch nomaden sommerweide winter

play40:20

weiden die inter beiden befinden sich im

play40:22

flachland die sommerweiden im hochland

play40:24

die nomaden migrieren immer zwischen

play40:27

diese diesen beiden es gibt eine enge

play40:29

interaktion mit der sesshaften

play40:31

bevölkerung weil eben die eine seite gar

play40:33

nicht ohne die andere seite leben kann

play40:36

aber die beweidung von ackerland im

play40:39

winter schafft massiv konfliktstoff

play40:42

zwischen den beiden seiten die nomaden

play40:46

sind in stimmen organisiert sie haben

play40:48

also ihre eigene organisations und

play40:49

loyalität von die mit dem in

play40:53

anführungsstrichen starten und der

play40:55

herrschaft der imperien kollidieren sie

play40:58

lassen sich also nur bedingt in diese

play41:01

imperien integrieren und wenn es dann

play41:05

zum schwur kommt und wenn die konflikte

play41:06

um ressourcen

play41:08

zu stark eskalieren dann zeigen die

play41:11

nomaden wenn sie sowohl ihre muskeln und

play41:14

zerschlagen immer wieder große reiche

play41:16

und immer wieder werden sie dann eben

play41:18

auch nachdem sie die reiche kaputt

play41:21

gemacht haben zu gründern neuer großer

play41:23

reiche das ist der zyklus der

play41:26

transformers und der treibt den

play41:29

imperialen zyklus an wenn sie sich jetzt

play41:31

mal angucken ich habe jetzt hier nur

play41:33

eine auswahl getroffen aus dem imperien

play41:36

die hirten vorderasien

play41:38

dominieren sie haben also das ak 30 2340

play41:42

bis 2200 vor christus das reicht der so

play41:45

genannten dritten dynastie von nur 2100

play41:48

bis 2000 vor christus das alte bionische

play41:52

reich 1800 bis 1600 vor christus dann

play41:56

das mittel assyrische reich 1400 bis

play42:00

1000 vor christus das neueste streich

play42:03

1000 bis 600 vor christus das neue

play42:06

babylonische reich

play42:08

626 539 vor christus und schließlich das

play42:12

perserreich der armenien dass dann alle

play42:15

diese reiche an größe und macht toppt

play42:18

von 539 bis 330 vor christus wird dann

play42:21

von alexander den großen

play42:23

zerschlagen und damit endet eigentlich

play42:25

die geschichte des alten orients sie

play42:28

müssen sich jetzt diese imperien nicht

play42:29

unbedingt alle merken sie sehen wir

play42:31

darin dass jedes dieser imperien hat

play42:34

ungefähr so ein zeitraum von etwa 200

play42:36

jahren manche bisschen mehr möchte ein

play42:38

bisschen weniger ganze feld das imperium

play42:42

wieder zerfällt zu staub und macht dann

play42:44

einen neuen imperium platz dass da

play42:46

irgendwann wie phönix aus der asche eben

play42:49

zu einer neuen reichs bildung ansetzen

play42:51

und sehr sehr oft sind nomadische

play42:53

gruppen die das alte reich kaputt

play42:56

gemacht haben die werden dann zu trägern

play42:59

und baumeistern des neuen imperiums

play43:02

nachdem sie selber zur sesshaftigkeit

play43:04

gehör gegangen sind

play43:07

am ende der bronzezeit also am ende der

play43:11

zeit diese um 3500 mit der

play43:13

metallverarbeitung der wenn sie so

play43:17

wollen der erfindung der regierung

play43:19

bronze einsetzt diese zeit reicht bis

play43:23

1200 vor christus und am ende dieser

play43:26

zeit ab 12 ab circa 1400 vor christus

play43:29

haben sich große reiche in ganz

play43:32

vorderasien gebildet sind vor allem drei

play43:35

große reiche die relevant sind das ist

play43:38

das was für österreich im norden und

play43:41

mesopotamien dann ist das das reicht es

play43:44

hier als ratte bezeichnet ist das gitter

play43:47

reich in der heutigen türkei in

play43:49

kleinasien und schließlich das neue

play43:52

reich in ägypten hier gelb am nil

play43:56

das sind die großen imperien die haben

play44:00

sich auf ein relativ stabiles

play44:03

gleichgewicht

play44:05

geeinigt im

play44:07

14 jahrhundert vor christus waren das

play44:11

hit täter reich und ägypten bei dem ort

play44:14

cadisch in syrien

play44:16

aufeinander geprallt und in einer großen

play44:21

schlacht die schlacht ist mehr oder

play44:22

weniger remis ausgegangen kann könnte

play44:25

auch sagen die ägypter haben sie

play44:26

eigentlich verloren aber auf jeden fall

play44:28

hat sich beide reiche danach

play44:29

diplomatisch auf den status quo geeinigt

play44:32

haben gesagt okay

play44:34

wir tun uns gegenseitig nichts mehr

play44:39

und im grunde genommen schieden diese

play44:41

imperiale ordnung für die ewigkeit

play44:43

gezimmert sie hatte dann auch ihre ihre

play44:47

peripherie also nach südosten straße aus

play44:50

in dem es nach mesopotamien hier die

play44:52

kassetten und

play44:54

lahm im irak im südlichen iran und dann

play44:58

einfach vor allem und das ist sehr

play44:59

wichtig für uns auch nach westen sie

play45:01

sehen ja ach ja die mechanische kultur

play45:05

in der südspitze der balkanhalbinsel

play45:08

sie haben ganz im nordwesten von

play45:12

asien haben sie ein ort namens

play45:16

lucia cirillo

play45:18

troja

play45:22

dieser ort ist berühmt geworden durch

play45:24

die homerischen epen vor allem durch die

play45:26

ilias also der krieg zwischen dem

play45:29

zwischen den griechen und den trojanern

play45:31

um diese stadt soll zehn jahre gedauert

play45:34

haben der findet eben ein reflex in

play45:38

denen in den sumerischen eben ist es

play45:40

erst zum mythos geworden und der mythos

play45:43

ist dann durch den autor mehr zu einem

play45:47

werk der literatur geworden

play45:50

was ist mit diesem projekt auf sich hat

play45:53

das werden wir noch mehr sprechen auf

play45:57

jeden fall ist dieser ganze kosmos aus

play46:00

großen reichen und großen mächtigen

play46:03

palast zentren die alle in einem verkehr

play46:06

der diplomatie und auch des

play46:08

wirtschaftlichen austausch miteinander

play46:10

standen es ruhe plötzlich 1200 vor

play46:13

christus zusammengebrochen das hethiter

play46:15

reich ist kollabiert

play46:18

das bereich der in ägypten das neue

play46:22

reich ist zwar nicht sofort

play46:24

zusammengebrochen und es ist erstmal

play46:26

deutlich schwächer geworden und tröpfelt

play46:28

dann so langsam aus etwas später

play46:31

verliert auch das für österreich das

play46:35

mittel assyrische reich hier in

play46:36

mesopotamien

play46:37

den griff auf seine karosserie und die

play46:42

paläste im mechanischen griechenland die

play46:45

werden ebenfalls ein opfer von flammen

play46:49

und zerstörung ein flächendeckender

play46:54

zusammenbruch ein kulturschock wenn sie

play46:56

so wollen und am ende bleiben im ybrig

play47:01

eigentlich nur noch verstreute dörfliche

play47:04

siedlung alle diese imperien sind zu

play47:07

staub zerfallen ich werde mit dem

play47:11

historiker und bald orientalisten marc

play47:15

van der meer und über den zusammenbruch

play47:17

dieser imperien sprechen und wir werden

play47:19

diskutieren woran das lag wir werden

play47:21

auch diskutieren was diese reiche erst

play47:24

mal so mächtig gemacht hat was man ihr

play47:26

zu ihrem zusammenbruch geführt hat ist

play47:28

eine höchst interessante geschichte also

play47:32

das direkt im anschluss an diese

play47:33

vorlesung

play47:36

in der dialog sitzung dieses grundkurses

play47:42

abschließend ein paar schlüsselbegriffe

play47:45

für sie zum merken sie sollten unbedingt

play47:48

sich den begriff der neolithischen

play47:49

revolution oder der neolithischen merken

play47:54

sie sollten sich urbane revolution

play47:56

merken

play47:58

funktionale differenzierung

play48:00

große institutionen also von sogenanntem

play48:05

tempel und palast sie sollen sich den

play48:09

begriff der trans humann merken also den

play48:12

saisonalen beide wechseln und sie

play48:15

sollten sich merken was ist mit dem

play48:17

imperialen zyklus auf sich hat

play48:21

abschließend ein paar wichtige werke der

play48:24

literatur sie kommen leider nicht darum

play48:26

herum die wichtigste literatur ist in

play48:30

nicht auf deutsch sondern auf englisch

play48:33

und eigentlich auch das gefühl auf

play48:35

italienisch französisch aber ich führe

play48:38

jetzt nur die drei wichtigsten titel an

play48:40

mario liberal wie agent history society

play48:44

and economy london 2013 dann hansjörg

play48:49

nissen aus der oldenburg reihe grundriss

play48:52

der geschichte der band 25 die

play48:54

geschichte alt vorderasiens münchen 2012

play48:58

und mag vor allem ihrer mit dem ich gar

play49:01

nicht sprechen werde der history of the

play49:04

ancient mir ist

play49:06

3000 bis 323 vor christus

play49:11

das war es mit meiner vorlesung für

play49:14

heute ich begrüße sie sind gleich zum

play49:17

gespräch mit marc van lierop ansonsten

play49:19

die vorlesung wird fortgesetzt nächste

play49:22

woche dann mit dem dunklen zeitalter das

play49:25

auf die zerstörung von 1200 vor christus

play49:28

folgt

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