Antibiotika Resistenzen -- Antibiotika Teil 3 -- AMBOSS Auditor

AMBOSS DE
9 Oct 202012:01

Summary

TLDRDieses Skript beleuchtet das Phänomen der Antibiotikaresistenz und stellt die Frage, was passieren würde, wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdecken würde. Es erklärt verschiedene Mechanismen, wie Bakterien resistent werden, und wie der Einsatz von Antibiotika diese Resistenzen fördert. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer sparsamen und gezielten Antibiotikatherapie, der Entwicklung neuer Antibiotika und der Verwendung von Reserveantibiotika, um die Ausbreitung von resistenten Erregern zu verhindern. Zudem werden Methoden zur Bestimmung von Resistenzen und die Bedeutung von Hygienemaßnahmen in medizinischen Einrichtungen diskutiert.

Takeaways

  • 🔬 Alexander Fleming entdeckte Penicillin 1928, aber heute sind viele Bakterienstämme resistent dagegen.
  • 💊 Resistenz gegen Antibiotika entsteht als Reaktion auf den Einsatz von Antibiotika und nicht zufällig.
  • 🛡️ Bakterien können resistent werden, indem sie die Antibiotika-Aufnahme verhindern, die Zellwand verändern oder Purine modifizieren.
  • 🚀 Resistenz kann durch spezialisierte Effluxpumpen entstehen, die Antibiotika aus dem Bakterium ausschleusen.
  • 🧬 Chemische Modifikationen, wie die Aktivität von Beta-Laktamasen, kann Antibiotika inaktivieren.
  • 🔄 Resistenzmechanismen können durch Mutationen im Bakterien-Genom oder durch horizontalen Gentransfer entstehen.
  • 🌱 Natürliche Resistenz ist eine Eigenschaft, die eine Bakterienart schon vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hatte.
  • 🌐 Horizontaler Gentransfer ermöglicht es Bakterien, Resistenzen durch Austausch von Genen zwischen verschiedenen Arten zu erlangen.
  • 🏥 Die Antibiotika-Therapie sollte sparsam eingesetzt werden, um die Resistenzentwicklung zu verlangsamen.
  • 🛑 Kombination von Antibiotika kann helfen, Resistenz zu vermeiden und die Wirksamkeit zu erhöhen.
  • 🚫 Reserve-Antibiotika werden für schwerwiegende Infektionen mit multiresistenten Erregern verwendet und sollten sorgfältig dosiert werden.

Q & A

  • Was würde passieren, wenn Alexander Fleming heute seine berühmte Entdeckung machen würde?

    -Wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdeckte, würde er wahrscheinlich feststellen, dass viele Bakterienstämme, wie z.B. Staphylococcus aureus, bereits resistent gegen Penicillin sind, da sie sich durch den Einsatz von Antibiotika über die Jahre entwickelt haben.

  • Wie können Bakterien resistent gegen Antibiotika werden?

    -Bakterien können resistent werden, indem sie den Eintrag von Antibiotika in ihre Zellen verhindern, ihre Zellwand verändern, Purine modifizieren, um die Aufnahme von hydrophilen Molekülen zu reduzieren, oder durch den Einsatz von Effluxpumpen, die die Antibiotika wieder aus der Zelle ausschleusen.

  • Was sind Beta-Laktamasen und welche Rolle spielen sie bei der Resistenzbildung?

    -Beta-Laktamasen sind Enzyme, die spezialisierte sind, um die Beta-Lactam-Ringe von bestimmten Antibiotika zu spalten und sie dadurch zu inaktivieren. Sie sind eine der bekanntesten Mechanismen für die Resistenz gegen Beta-Lactam-Antibiotika wie Penicilline und Cephalosporine.

  • Wie können Bakterien die Wirkung von Antibiotika auf ihre Zielstrukturen beeinflussen?

    -Bakterien können durch Mutationen die Struktur ihrer Zielmoleküle verändern, wie z.B. Ribosomen oder Enzyme, sodass die Antibiotika nicht mehr wie gewöhnlich mit ihnen interagieren können und somit ihre Wirksamkeit reduzieren.

  • Was ist der Unterschied zwischen natürlicher und erworbener Resistenz?

    -Natürliche Resistenz sind Eigenschaften, die eine Bakterienart schon vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hatte, oder die bereits im Genom vorhanden waren und nach dem Kontakt aktiviert werden. Erworbene Resistenz entsteht nach dem Kontakt mit einem Antibiotikum, entweder durch spontane Mutationen des Bakteriengenoms oder durch horizontalen Gentransfer.

  • Wie wird horizontaler Gentransfer bei Bakterien beschrieben?

    -Horizontaler Gentransfer ist der Prozess, bei dem Gene zwischen Bakterien, die nicht in einem direkten Abstammungsverhältnis zueinander stehen, weitergegeben werden. Dies kann durch Mechanismen wie Konjugation, Transformation und Transduktion durch Bacteriophagen geschehen.

  • Was sind die Konsequenzen der Resistenzbildung für die Antibiotikatherapie?

    -Die Resistenzbildung kann dazu führen, dass Antibiotika nicht mehr wirksam sind und die Therapie weniger effektiv wird. Dies erfordert sorgfältigere Antibiotika-Auswahl und sparsamen Einsatz, um die Entwicklung von Resistenzen zu verlangsamen.

  • Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Resistenzentwicklung zu verhindern?

    -Um die Resistenzentwicklung zu verhindern, sollten Antibiotika sparsam eingesetzt werden, nur wenn sie wirklich nötig sind, und in Kombination mit anderen Mitteln, um die Selektion von resistenten Bakterien zu reduzieren.

  • Was sind Reserve-Antibiotika und wann sollten sie eingesetzt werden?

    -Reserve-Antibiotika sind Antibiotika, die als letztes Mittel gegen Multiresistente Erreger eingesetzt werden, wenn alle anderen Behandlungsoptionen erschöpft sind. Sie sollten vorsichtig und gezielt verabreicht werden, um die Bildung weiterer Resistenzen zu vermeiden.

  • Wie wird die Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Antibiotika im Mikrobiologischen Labor bestimmt?

    -Die Empfindlichkeit wird durch das Ausbreiten von Bakterien auf Agarplatten und das Anbringen von Filterpapieren, die mit verschiedenen Antibiotika getränkt sind, bestimmt. Nach Inkubation misst man die Größe der um die Papiere herum entstandenen bakteriefreien Bereiche, um die Empfindlichkeit gegenüber den Antibiotika zu ermitteln.

  • Was ist das Ziel von Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?

    -Das Ziel von Hygienemaßnahmen ist es, die Ausbreitung von resistenten Erregern zu verhindern und die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten, insbesondere bei der Behandlung von Infektionen mit Multiresistenten Erregern.

Outlines

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🔬 Antibiotikaresistenzen und ihre Entstehung

Der erste Absatz des Skripts behandelt das Thema der Antibiotikaresistenzen. Es wird diskutiert, was passieren würde, wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdeckte, da viele Bakterienstämme, wie Staphylococcus aureus, bereits resistent gegen Penicillin sind. Die Resistenz ist das Ergebnis des Einsatzes von Antibiotika. Ohne frühere Antibiotikatherapie könnten heutige Bakterienstämme noch anfällig für Penicillin sein. Der Absatz erklärt auch, wie Bakterien resistent werden können, indem sie die Antibiotika-Aufnahme verhindern, die Konzentration reduzieren oder die Wirkstoffmoleküle inaktivieren. Zudem werden natürliche Resistenzen und erworbene Resistenzen durch Mutationen oder horizontalen Gentransfer erläutert.

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🛡️ Die Auswirkungen von Resistenzen auf die Antibiotikatherapie

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Folgen der Resistenzbildung für die Antibiotikatherapie. Es wird erklärt, dass die Verabreichung von Antibiotika die Bildung von Resistenzen fördert, da empfindliche Bakterien abgetötet werden und resistente Bakterien sich vermehren können. Die Resistenzen korrelieren mit der Menge an verabreiteten Antibiotika, wodurch Patienten, die regelmäßig Antibiotika einnehmen, ein erhöhtes Risiko für resistente Bakterienstämme haben. Die Therapie sollte Antibiotika sparsam einsetzen und Kombinationen von Antibiotika verwenden, um Resistenzentwicklungen zu verhindern. Auch die Entwicklung neuer Antibiotika und die Verwendung von Reserveantibiotika, die nur bei Multiresistenzen eingesetzt werden, werden erörtert.

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🧫 Mikrobiologische Diagnostik und Behandlung von nosokomialen Infektionen

Der dritte Absatz beschäftigt sich mit der mikrobiologischen Diagnostik und der Behandlung von nosokomialen Infektionen, bei denen Bakterien resistent sein können. Es wird erläutert, dass bei solchen Infektionen immer mit Resistenzen zu rechnen ist und wie die Mikrobiologielabors Resistenzen bestimmen, indem sie Bakterien auf Antibiotika getestet werden. Das Ergebnis dieser Tests, das Antibiogramm, klassifiziert Antibiotika als resistent oder sensibel. Außerdem wird die Bedeutung von Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von resistenten Erregern in medizinischen Einrichtungen hervorgehoben.

Mindmap

Keywords

💡Antibiotikaresistenz

Antibiotikaresistenz bezeichnet die Fähigkeit von Bakterien, der Wirkung von Antibiotika zu widerstehen. Dies ist ein zentrales Thema im Video, da es die Effektivität der Antibiotikatherapie einschränkt. Das Video erklärt, wie Bakterien resistent werden, entweder durch genetische Mutationen oder durch den Erwerb von Resistenzgenen über horizontalen Gentransfer.

💡Penicillin

Penicillin ist das erste entdeckte Antibiotikum, das von Alexander Fleming im Jahr 1928 entdeckt wurde. Im Video wird diskutiert, dass wenn Fleming Penicillin heute entdeckt hätte, viele Bakterienstämme, wie Staphylococcus aureus, immer noch empfindlich darauf reagieren könnten. Es betont die Rolle von Penicillin in der Entwicklung der modernen Medizin und die Entstehung von Resistenzen durch seinen Einsatz.

💡Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das im Video als Beispiel für einen Organismus dient, der im Laufe der Zeit Resistenzen gegen Antibiotika, einschließlich Penicillin, entwickelt hat. Das Video beschreibt, wie diese Bakterien resistent wurden und welche Herausforderungen dies für die Behandlung darstellt.

💡Beta-Laktamase

Beta-Laktamase ist ein Enzym, das von Bakterien produziert wird, um Beta-Laktam-Antibiotika wie Penicillin zu inaktivieren. Das Video erklärt, wie dieses Enzym den Antibiotikaabbau ermöglicht und somit zu einer der bekanntesten Resistenzmechanismen gehört.

💡Horizontaler Gentransfer

Horizontaler Gentransfer ist ein Prozess, bei dem Bakterien genetisches Material, einschließlich Resistenzgene, austauschen. Dies ist ein Hauptmechanismus, durch den Bakterien Antibiotikaresistenzen entwickeln. Im Video wird dieser Prozess ausführlich beschrieben, einschließlich der verschiedenen Methoden wie Konjugation, Transformation und Transduktion.

💡Multiresistente Erreger

Multiresistente Erreger sind Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Das Video hebt die Bedeutung dieser Erreger hervor, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, und erläutert, wie ihre Ausbreitung durch strenge Hygienemaßnahmen verhindert werden soll.

💡Reserveantibiotika

Reserveantibiotika sind spezielle Antibiotika, die nur in Fällen eingesetzt werden, in denen multiresistente Erreger vermutet werden. Das Video betont die Bedeutung des vorsichtigen Einsatzes dieser Antibiotika, um die Entstehung weiterer Resistenzen zu vermeiden.

💡Zielstrukturen

Zielstrukturen sind spezifische Proteine oder Enzyme in Bakterien, die von Antibiotika angegriffen werden. Im Video wird beschrieben, wie Bakterien diese Zielstrukturen verändern können, um der Wirkung von Antibiotika zu entgehen, was zu einer verminderten Effektivität der Behandlung führt.

💡Cephalosporine

Cephalosporine sind eine Klasse von Beta-Laktam-Antibiotika, die im Video als Beispiel für die kontinuierliche Entwicklung von Antibiotika genannt werden. Das Video beschreibt die Entwicklung von fünf Generationen von Cephalosporinen, die speziell gegen gramnegative Bakterien verbessert wurden.

💡Mikrobiologisches Labor

Das mikrobiologische Labor ist der Ort, an dem die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika getestet wird. Im Video wird erklärt, wie Pathogene kultiviert und mit verschiedenen Antibiotika behandelt werden, um ein Antibiogramm zu erstellen, das anzeigt, welche Antibiotika gegen das betreffende Bakterium wirksam sind.

Highlights

Alexander Fleming wäre heute möglicherweise nicht in der Lage, Penicillin zu entdecken, da viele Bakterienstämme wie Staphylococcus aureus bereits resistent gegen Penicillin sind.

Resistenzen gegen Antibiotika entstehen als Reaktion auf den Einsatz von Antibiotika und nicht zufällig.

Bakterien können Resistenz durch verschiedene Mechanismen entwickeln, einschließlich der Veränderung ihrer Aufnahmemechanismen oder der Bildung von Eflux-Pumpen.

Beta-Laktamasen sind Enzyme, die bekannt für das Inaktivieren von Antibiotika durch die Spaltung des Beta-Laktam-Rings sind.

Bakterien können die Wirkstoff-Zielstrukturen verändern, um die Interaktion mit Antibiotika zu verhindern.

Natürliche Resistenz ist die Anfänglichkeit, die eine Bakterienart vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hat, und kann im Genom vorhanden sein.

Erworbene Resistenz entsteht nach dem Kontakt mit einem Antibiotikum und kann durch spontane Mutationen oder horizontalen Gentransfer verursacht werden.

Antibiotika-Therapie kann einen genetischen Selektionsdruck ausüben und die Resistenzbildung fördern, indem empfindliche Bakterien abgetötet und resistente ungehindert vermehren werden.

Die Verabreichung von Antibiotika ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von resistenten Bakterienstämmen verbunden, insbesondere bei längerfristiger oder unangemessenem Einsatz.

Antibiotika sollten sparsam eingesetzt werden und nur dann verabreicht werden, wenn sie wirklich notwendig sind, um die Resistenzentwicklung zu verlangsamen.

Kombinationen von Antibiotika können verwendet werden, um die Resistenzentwicklung zu verhindern und die Wirksamkeit zu erhöhen.

Reserve-Antibiotika werden für schwerwiegende Infektionen mit multiresistenten Erregern verwendet und vorsichtig angewendet, um die Bildung weiterer Resistenzen zu vermeiden.

Die Wahl des richtigen Antibiotikums hängt von der Region ab, in der die Infektion erworben wurde, und der lokalen Resistenzsituation.

Infektionen mit multiresistenten Erregern erfordern besonders strenge Hygienemaßnahmen, wie Isolation und zusätzliche Schutzkleidung, um die Ausbreitung zu verhindern.

Mikrobiologische Labortests sind entscheidend, um die Resistenzprofile von Bakterien zu bestimmen und eine gezielte Antibiotika-Therapie zu ermöglichen.

Antibiogramme sind Berichte, die die Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber verschiedenen Antibiotika darstellen und für die Therapieplanung verwendet werden.

Transcripts

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antibiotika teil 3 resistenzen

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was würde passieren wenn alexander

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flemming erst heute seine berühmte

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entdeckung machen würde

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er hat 1928 die auswirkungen eines

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penicillium pilzes auf eine

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bakterienkultur von staphylococcus

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aureus beobachtet und dabei das

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penicillin entdeckt allerdings reagiert

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staphylococcus aureus bereits seit den

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1950 er jahren größtenteils nicht mehr

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sensibel auf penicillin die heutigen

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bakterienstämme könnten also ungestört

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in der nähe des pilzes wachsen

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allerdings treten resistenzen wie diese

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nicht zufällig auf sie sind wie wir

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gleich noch sehen werden vielmehr das

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resultat des einsatzes von antibiotika

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hätte alexander flemming also nicht 1928

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das penicillin entdeckt und wäre es

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nicht seit den 1940 er jahren

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therapeutisch eingesetzt worden dann

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wären vermutlich auch die heutigen

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staphylococcus aureus stämme noch

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sensibel gegenüber penicillin

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folglich würde das experiment von damals

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auch heute noch ein ähnliches ergebnis

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liefern

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resistenzen stellen inzwischen einen der

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wichtigsten limitierenden faktoren für

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den erfolg einer antibiotischen therapie

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da wir wollen daher in dieser auditor

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folge den fragen nachgehen wie so

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resistenzen auftreten und welche

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praktischen auswirkungen dies für die

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antibiotika-therapie hat los geht's

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wie werden bakterien eigentlich

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resistent gegen antibiotika dafür gibt

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es verschiedene möglichkeiten

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bakterien können zum beispiel verhindern

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dass die antibiotika in ausreichender

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konzentration an ihren wirkort gelangen

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indem sie die aufnahme der antibiotika

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stören dafür verändern sie

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beispielsweise die polarität ihrer

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außenhülle sodass hydrophobe moleküle

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schlechter eindringen können oder sie

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bilden eine dickere zellwand aus sie

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können alternativ purine modifizieren

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durch die normalerweise vor allem

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hydrophile moleküle in die zelle

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gelangen oder insgesamt weniger purine

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in die membran einlagern ein weiterer

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mechanismus die antibiotika

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konzentration zu reduzieren ist der

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gezielte abtransport von aufgenommenen

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antibiotika hierbei kommen

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spezialisierte e flux pumpen zum einsatz

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das sind membranproteine die unter

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energieverbrauch selektiv bestimmte

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moleküle aus dem bakterium ausschleusen

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eine andere möglichkeit ist die

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chemische modifizierung zur

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inaktivierung der wirkstoff moleküle die

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sogenannten beta laktamase sind

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vermutlich die bekanntesten enzyme zum

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antibiotika abbau sie sind darauf

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spezialisiert den vier atom im ring in

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beta laktamase bio ticker zu spalten

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man unterteilt sie weiter je nach

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spezialisierung beispielsweise in

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penicillin asn cephalosporine und

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carbapeneme maßen bakterien können aber

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neben der konzentration eines wirkstoffs

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auch seine effektivität beeinflussen

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dazu verändern sie die zielstrukturen

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des wirkstoffs in der auditor folge zu

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den antibiotika klassen haben wir dir

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die zellbestandteile der bakterien schon

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vorgestellt mit denen antibiotika

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interagieren dazu gehören etwa

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bakterieller ribosomen und verschiedene

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enzyme die beispielsweise bei der

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zellwand synthese eine rolle spielen die

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dna entwenden oder an

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stoffwechselprozessen wie der vol/a cent

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asse beteiligt sind all diese proteine

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können so mutieren dass die wirkstoffe

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nicht mehr wie gewohnt mit ihnen

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interagieren können

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aber was ist der ursprung solcher

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resistenzmechanismen auch hier gibt es

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verschiedene möglichkeiten bakterien

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können eine sogenannte natürliche

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resistenz gegenüber bestimmten

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wirkstoffen oder wirkstoffgruppen haben

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mit natürliche resistenz sind

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eigenschaften gemeint die eine bakterien

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spezies schon vor dem kontakt mit einem

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antibiotikum hatte oder deren anlage

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bereits im genom vorhanden war und die

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nach kontakt mit dem antibiotikum

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aktiviert wird

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so ist e.coli beispielsweise natürlich

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resistent gegenüber makro liegen der

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erreger der listeriose listeria

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monocytogenes ist natürlich resistent

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gegenüber cephalosporine und auch die

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vielzitierte enterokokken lücke von

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cephalosporine geht auf eine natürliche

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resistenz der enterokokken gegenüber

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diesen wirkstoffen zurück enterokokken

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sind darüber hinaus übrigens auch

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natürlich resistent gegenüber amino

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glykoside und linke sahen ihn tritt eine

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resistenz erst nach kontakt mit einem

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antibiotikum auf spricht man auch von

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einer erworbenen resistenz diese

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resistenzen gehen dann entweder auf

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spontane mutationen des bakterien genoms

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zurück oder aber auf sogenannten

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horizontalen gentransfer beim

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horizontalen gentransfer werden einzelne

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gene zwischen bakterien weitergegeben

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die nicht in einem direkten abstimmungs

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verhältnis zueinander stehen dabei kann

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es sich auch um jene handeln die den

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bakterien resistenzen gegen antibiotika

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verleihen

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bei der konjugation übertragen spender

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bakterien über ein als sechs kilos

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bezeichnetes röhrchen plasmide auf

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empfänger bakterien die empfänger

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bakterien besitzen fortan dann die

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genetischen fähigkeiten die auf diesem

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platz mit kodiert sind im rahmen der

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transformation nehmen bakterien frei in

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ihrer umgebung vorliegende dna-fragmente

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oder plasmide auf und in kooperieren sie

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in ihr eigenes genom bei der transaktion

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spielen bakteriophagen eine rolle also

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viren die bakterien infizieren

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im ersten infektions zyklus spalten

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diese viren dna fragmente eines

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infizierten bakteriums ab und verpacken

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es in ihrem fazit infizieren diese viren

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dann in einem zweiten zyklus andere

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bakterien dann werden neben der viralen

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dna auch die bakterielle dna auf das

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neue bakterium übertragen

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sie kann dann in das genom dieses

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bakterium

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aufgenommen werden fragst du dich nun

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welche konsequenzen sich aus den

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prozessen der resistenzbildung für die

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antibiotika-therapie ergeben

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nun wir haben bereits am beispiel von

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staphylococcus aureus gesehen dass die

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gabe von antibiotika die bildung von

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resistenzen fördert eine gute

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antibiotika therapie soll dieses risiko

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minimieren

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lasst uns nun einmal genauer anschauen

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was bei der resistenzbildung passiert

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natürlich vorkommende bakterien

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gemeinschaften sind keine rein kulturen

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das bedeutet dass sich die einzelnen

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zellen in ihren physiologischen

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eigenschaften unterscheiden auch im

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hinblick darauf wie empfindlich sie

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gegenüber antibiotika sind wie schon

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erwähnt können manche dieser zellen

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durch spontane mutationen oder

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horizontalen gentransfer resistent gegen

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bestimmte antibiotika werden kommt eine

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solche heterogene gemeinschaft im rahmen

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einer therapie mit diesen antibiotika in

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kontakt dann werden die empfindlichen

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bakterien zuverlässig abgetötet oder im

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wachstum gehemmt

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die resistenten bakterien hingegen nicht

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sie erhalten einen wachstums vorteil und

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können sich ungehindert vermehren die

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antibiotika-therapie gibt also einen

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genetischen selektionsdruck auf die

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vorhandenen mikroorganismen aus

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tatsächlich korreliert das auftreten von

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resistenzen mit der menge an

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verabreichten antibiotika das heißt

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erkrankte die regelmäßig antibiotika

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einnehmen haben ein erhöhtes risiko für

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das auftreten resistenter

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bakterienstämme liegt die letzte

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antimikrobielle therapie weniger als 90

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tage zurück gelten die erkrankten als

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risiko patienten und patientinnen für

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multiresistente erreger

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dies gilt umso mehr wenn breitband

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antibiotika wie cephalosporine

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verabreicht wurden

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folglich sollten antibiotika heute

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unbedingt sparsam eingesetzt werden also

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nur noch dann wenn sie wirklich nötig

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sind

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außerdem werden einige antibiotika nicht

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für die monotherapie empfohlen

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intravenöses fonds promi ziehen

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beispielsweise sollte möglichst mit

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kombinations partnern verabreicht werden

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um resistenzentwicklungen vorzubeugen

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auch welche antibiotika in der therapie

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angewendet werden wird heute sorgfältig

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überlegt die auf dem markt verfügbaren

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antibiotika müssen kontinuierlich

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weiterentwickelt werden damit auch die

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bakterienstämme therapierbar bleiben die

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bereits resistenzen gegen die gängigen

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antibiotika ausgebildet haben diese

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entwicklung lässt sich gut an den

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cephalosporine beobachten von denen es

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bereits fünf generationen gibt ihre

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wirkung gegenüber gramnegativen

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bakterien wurde dabei kontinuierlich

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verbessert die wirkung auf grampositive

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bakterien hingegen ist nicht für alle

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generationen gleichermaßen hoch die

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fünfte generation ist aber sogar gegen

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grampositive mrsa wirksam wie wir in der

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nächsten folge noch sehen werden eine

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weitere möglichkeit resistenzen zu

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begegnen ist die kombination von

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antibiotika erinnerst du dich noch an

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die natürliche resistenz von

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enterokokken gegenüber cephalosporine

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neue studien haben gezeigt dass sich

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ihre enterokokken lücke scheinbar

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umgehen lässt jedenfalls kann eine durch

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das grampositive bakterium enterokokken

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kahles hervorgerufene nok die tis mit

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einer kombination aus ampicillin und

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heft reaktionen genauso effektiv

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behandelt werden wie mit einer

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kombination aus ampicillin und geld

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abziehen

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wie das genau funktioniert weiß man

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allerdings noch nicht trotz

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kontinuierlicher medikamentenentwicklung

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bilden sich resistenzen heute jedoch

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schneller als neue antibiotika auf den

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markt kommen neue antibiotika oder

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solche die als einzige noch wirksam sind

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gegen erreger mit multiplen resistenzen

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werden daher als sogenannte reserve

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antibiotika verwendet man verabreicht

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sie also nur wenn ein begründeter

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verdacht besteht dass eine infektion

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durch multiresistente erreger verursacht

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wird und auch dann nur vorsichtig und

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gezielt um die bildung weiterer

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resistenzen kurzfristig zu vermeiden

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zu den reserve antibiotika gehören

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beispielsweise vancomycin heiko planen

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sowie tigecyclin lehne zu lied das

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domizil und colistin

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bei der wahl entsprechender antibiotika

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ist zu beachten dass resistenzen lokal

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ganz unterschiedlich ausgeprägt sein

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können vor allem bei einer kalkulierten

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therapie sollte berücksichtigt werden in

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welcher region eine infektion erworben

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wurde

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genauso wichtig wie die therapie

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resistenter erreger ist das verhindern

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ihre ausbreitung gerade an orten

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so viele antibiotika eingesetzt werden

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wie krankenhäuser und

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pflegeeinrichtungen besteht ein hohes

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risiko sich mit resistenten erregern

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anzustecken für infektionen mit

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multiresistenten erregern gibt es daher

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besonders strenge hygiene maßnahmen wie

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isolation oder zusätzliche

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schutzkleidung wir werden auf dieser

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aspekt der erst in der nächsten folge zu

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den wichtigsten multiresistenten

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erregern näher eingehen bis dahin

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findest du alles wichtige hierzu

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natürlich im amboss kapitel nosokomiale

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infektionen im hinblick auf die

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antibiotika gilt bei nosokomialen

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infektionen sollte immer damit gerechnet

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werden dass die bakterien resistenzen

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besitzen und nicht wie gewöhnlich auf

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antibiotika ansprechen bei mrsa wird

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ausnahmsweise übrigens schon dann

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behandelt wenn lediglich eine

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asymptomatische besiedlung vorliegt eine

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solche vorsorgliche lokale therapie

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nennt man sanierung bei einem positiven

play10:37

abstrich aus dem nasen rachen raum

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kommen beispielsweise antibiotische

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nasen salben zum einsatz

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ob und welche resistenzen bei einer

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infektion vorliegen erfährt man aus dem

play10:47

mikrobiologischen labor

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dort werden resistenzen auf ganz

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ähnliche weise bestimmt wie bei dem

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experiment von alexander flemming die

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pathogene aus den proben der erkrankten

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werden kultiviert und bestimmt

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anschließend werden diese auf platten

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aus gestrichen und darauf filter papiere

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aufgebracht die mit den in frage

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kommenden antibiotika getränkt sind nach

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der inkubationszeit können die um die

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filter papiere herum ausgebildeten höfe

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also die bakterien freien bereiche

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ausgemessen werden je größer sie sind

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desto empfindlicher reagiert das

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bakterium auf das jeweilige antibiotikum

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die ergebnisse des tests erhält man dann

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als sogenanntes anti bio gramm

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darin werden die antibiotika

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klassifiziert als rs und er steht für

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resistent diese antibiotika sind nicht

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wirksam bei dem betreffenden bakterium

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es steht für sensibel diese antibiotika

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können in normaler standard

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konzentration eingesetzt werden

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bedeutet dass das bakterium sensibel ist

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jedoch nur bei einer erhöhten

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wirkstoffkonzentration am wirkort

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ok bevor wir in der nächsten folge einen

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blick auf die wichtigsten

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multiresistenten erreger werfen gibt es

play11:54

hier noch ein quiz für dich

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