Aortendissektion - brandgefährlich und gar nicht so selten!

Summary

In dieser Episode der Notfallmedizin geht es um das Ortho-Syndrom, insbesondere um die Aortendissektion, eine gefährliche und oft schwer erkennbare Erkrankung. Martin erklärt, dass es sich dabei um eine Verletzung der inneren Gefäßwand handelt, die akute Notoperationen erfordern kann. Die Symptome sind oft unspezifisch, weshalb schnelles Handeln und frühzeitige Diagnostik wichtig sind. Hinweise wie 'Schmerz +1' und typische Schmerzmerkmale helfen bei der Diagnose. In der Notaufnahme wird eine CT-Untersuchung als Goldstandard empfohlen. Die Therapie umfasst das Senken von Herzfrequenz und Blutdruck, um das Risiko einer Verschlechterung zu minimieren.

Takeaways

• 😀 Aorteninsuffizienz kann eine schwere und potenziell tödliche Erkrankung sein, die schnell erkannt und behandelt werden muss.
• 😀 Bei Aortensektionsverdacht sind unspezifische Symptome wie Brustschmerzen, Kollaps oder sogar Synkopen häufig anzutreffen.
• 😀 Der Merkspruch 'Tor-Schmerz + 1' kann helfen, auf eine Aortensektion zu achten – z. B. Brustschmerzen plus ein zusätzliches Symptom wie neurologische Ausfälle oder Schmerzen in anderen Körperregionen.
• 😀 Ein plötzlich auftretender, scharfer oder reißender Schmerz in der Brust, der in den Bauch, Rücken oder Beine ausstrahlt, kann ein Warnsignal für eine Aortensektion sein.
• 😀 Eine große Blutdruckdifferenz zwischen den Armen (ab ca. 20 mmHg) kann ein Hinweis auf eine Aortensektion sein, auch wenn dies nicht immer der Fall ist.
• 😀 Das CT ist der Goldstandard zur Diagnose einer Aortensektion, und sollte frühzeitig durchgeführt werden, wenn der Verdacht besteht.
• 😀 In der präklinischen Phase sollte man auf eine sorgfältige Anamnese und gezielte Untersuchung achten, auch wenn viele Tests wie die präklinische Sonographie selten verfügbar sind.
• 😀 Bei stabilen Patienten, die keine sofortige Notoperation benötigen, kann eine konservative Therapie eingeleitet werden, während sie zur weiteren Diagnostik ins Krankenhaus transportiert werden.
• 😀 Der Einsatz von Betablockern zur Senkung der Herzfrequenz sowie eine Blutdrucksenkung sind wesentliche therapeutische Maßnahmen bei Aortensektion.
• 😀 In kritischen Fällen sollte der Patient schnell in ein Zentrum mit Herzchirurgie verlegt werden, um eine operative Versorgung zu gewährleisten, da die Zeit entscheidend ist.
• 😀 Auch bei moderaten Symptomen und hohem Verdacht sollte eine schnelle Untersuchung und gegebenenfalls eine rasche Verlegung erfolgen, um das Risiko zu minimieren.

Q & A

Was ist das Orton-Syndrom?

Das Orton-Syndrom bezeichnet eine Verletzung der Gefäßwand, die typischerweise durch eine Einblutung in die mittlere Schicht des Gefäßes verursacht wird. Dies führt dazu, dass ein Teil der Gefäßwand abgehoben wird. Es gibt verschiedene Klassen dieses Syndroms, abhängig von der Schwere und dem Ort der Verletzung.

Was ist der Unterschied zwischen Typ A und Typ B der Orton-Sektion?

Typ A der Orton-Sektion betrifft den aufsteigenden Teil der Aorta, der direkt aus dem Herzen kommt, während Typ B die Aorta nach dem Bogen betrifft. Typ A erfordert in der Regel eine Notoperation, während Typ B häufig konservativ behandelt wird und nicht sofort lebensbedrohlich ist.

Warum ist es wichtig, an das Orton-Syndrom zu denken?

Das Orton-Syndrom ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die bei unbehandelter Erkrankung eine hohe Mortalitätsrate hat. Es wird oft erst spät diagnostiziert, weil die Symptome sehr unspezifisch sein können.

Welche Symptome deuten auf das Orton-Syndrom hin?

Zu den häufigsten Symptomen gehören plötzlich auftretende Brustschmerzen, die sehr stark und stechend sein können, sowie andere unspezifische Symptome wie Kollaps, Schwindel, Rücken- oder Bauchschmerzen. Ein klassisches Warnzeichen ist der 'Schmerz + 1', bei dem der Schmerz mit weiteren Symptomen wie neurologischen Ausfällen oder Synkopen einhergeht.

Was bedeutet der Ausdruck 'Schmerz + 1'?

'Schmerz + 1' bedeutet, dass der Patient zusätzlich zu den Brustschmerzen auch ein weiteres Symptom wie z. B. Schwindel, Kollaps oder neurologische Beschwerden wie Taubheit oder Rückenschmerzen hat. Dies ist ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Orton-Sektion.

Wie kann der Blutdruck bei Verdacht auf eine Orton-Sektion helfen?

Ein Blutdruckunterschied von mehr als 20 mm Hg zwischen den Armen kann auf eine Orton-Sektion hindeuten. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Armwerten sollte in Kombination mit anderen Symptomen weiter untersucht werden.

Wie wird eine Orton-Sektion diagnostiziert?

Der Goldstandard für die Diagnose einer Orton-Sektion ist ein CT, da es die Gefäßveränderungen deutlich sichtbar macht. Weitere diagnostische Maßnahmen wie ein fokussiertes Echo oder EKG können auch hilfreich sein, sind jedoch nicht so spezifisch wie das CT.

Warum sollte man bei einer Orton-Sektion die Herzfrequenz und den Blutdruck senken?

Die Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks ist wichtig, um den Druck auf die beschädigte Gefäßwand zu verringern und das Risiko einer weiteren Schädigung zu minimieren. Medikamente wie Beta-Blocker werden verwendet, um die Herzfrequenz zu senken, und Blutdrucksenker können helfen, den Druck zu reduzieren.

Wann ist eine sofortige operative Intervention bei einer Orton-Sektion erforderlich?

Bei einer Typ-A-Orton-Sektion ist eine sofortige chirurgische Intervention erforderlich, da sie das Leben des Patienten akut bedrohen kann. Bei Typ-B-Sektionen wird häufig eine konservative Behandlung bevorzugt, es sei denn, es treten Komplikationen auf.

Wie sollte der Patient in der Notfallmedizin behandelt werden, wenn eine Orton-Sektion vermutet wird?

Wenn eine Orton-Sektion vermutet wird, sollte der Patient stabilisiert werden, indem Schmerzmittel verabreicht werden und die Herzfrequenz sowie der Blutdruck gesenkt werden. Eine schnelle Verlegung in ein spezialisiertes Zentrum für Herz- und Gefäßchirurgie ist entscheidend, um eine adäquate Behandlung sicherzustellen.