10 Fragen an eine Tourette-Patientin | Galileo | ProSieben
Summary
TLDRMichelle Wörle, 23 Jahre alt, lebt mit dem Tourette-Syndrom, das sie vor drei Jahren diagnostiziert bekam. In einem offenen Gespräch teilt sie ihre Erfahrungen mit den unkontrollierbaren Tics, die oft Schimpfwörter und körperliche Gesten umfassen. Michelle erklärt, wie sie mit der Krankheit im Alltag zurechtkommt, von ihrer Arbeit als Tierarzthelferin bis hin zur Nutzung von medizinischem Marihuana zur Symptomlinderung. Ihre Familie und Freunde haben sich an ihre Tics gewöhnt, und Michelle zeigt, wie wichtig Verständnis und Akzeptanz im Umgang mit der Krankheit sind. Trotz der Herausforderungen bleibt sie optimistisch und lebensbejahend.
Takeaways
- 😀 Michelle Wörle ist 23 Jahre alt und lebt seit ihrem 20. Lebensjahr mit dem Tourette-Syndrom.
- 😀 Die häufigsten Ticks von Michelle beinhalten körperliche Bewegungen und das Rufen von Schimpfwörtern, die sie jedoch nicht absichtlich ausspricht.
- 😀 Schimpfwörter sind bei Tourette-Patienten besonders häufig, da das Syndrom den Drang zur Provokation verstärkt, obwohl die Ursache noch nicht vollständig verstanden ist.
- 😀 Michelle hat gelernt, dass die Menschen um sie herum ihre Schimpfwörter nicht persönlich nehmen, da diese nicht ihre Meinung widerspiegeln.
- 😀 Etwa 5% der Tourette-Patienten entwickeln den Drang, Schimpfwörter zu rufen, und jeder Fall kann unterschiedlich ausgeprägt sein.
- 😀 Tourette ist nicht ansteckend, obwohl die genaue Ursache des Syndroms nur ansatzweise erforscht ist. Es wird oft genetisch vererbt oder durch Infektionen ausgelöst.
- 😀 In sozialen Situationen, wie in der Kirche oder Bibliothek, verstärken sich Michelles Ticks, wenn sie nicht in der Lage ist, sich zu konzentrieren oder ihre Ticks zu kontrollieren.
- 😀 Michelle erklärt, dass es nicht peinlich ist, Schimpfwörter zu verwenden, aber rassistische oder politisch anstößige Ausdrücke sind besonders unangenehm und peinlich.
- 😀 Michelle hat ihren Beruf als Tierarzthelferin bereits vor der Diagnose des Tourette-Syndroms begonnen und ihre Kollegen und Kunden kennen sie ohne das Syndrom.
- 😀 Michelle nutzt medizinisches Marihuana, um ihre Ticks zu kontrollieren. Es hilft ihr, die Intensität ihrer Symptome zu verringern, und wird von ihrem Arzt verschrieben.
- 😀 Trotz ihrer Herausforderungen bleibt Michelle positiv und bemüht sich, ein normales Leben zu führen, indem sie offen über ihr Tourette-Syndrom spricht und mit ihren Mitmenschen gut zurechtkommt.
Q & A
Warum ist es bei Michelle besonders häufig, dass sie Schimpfwörter ausspricht?
-Michelle erklärt, dass Tourette-Syndrom oft dazu führt, dass provozierende, vulgäre Ausdrücke wie Schimpfwörter unkontrolliert ausgesprochen werden. Der Drang, zu provozieren, ist ein charakteristisches Merkmal von Tourette, auch wenn sie diese Wörter nicht absichtlich verwendet.
Kann Michelle ihre Schimpfwörter steuern oder kontrollieren?
-Leider nicht. Die Tics, einschließlich der Schimpfwörter, sind unkontrollierbar und entstehen spontan, wenn das Tourette-Syndrom die Kontrolle übernimmt.
Wie erklärt Michelle das Phänomen, dass Schimpfwörter besonders häufig vorkommen?
-Die genaue Ursache für das vermehrte Aussprechen von Schimpfwörtern bei Tourette ist noch nicht abschließend erforscht. Es wird jedoch vermutet, dass es mit dem Drang zu provozieren zusammenhängt, da vulgäre Ausdrücke stärker auffallen und eine größere Reaktion hervorrufen.
Ist Tourette ansteckend? Kann Michelle ihre Krankheit auf andere übertragen?
-Nein, Tourette ist nicht ansteckend. Michelle betont, dass niemand durch den Kontakt mit ihr selbst Tourette entwickeln kann. Es gibt jedoch genetische Faktoren, die das Risiko erhöhen können, die Krankheit zu bekommen.
Wie hat Michelle ihre Arbeit als Tierarzthelferin trotz Tourette gemeistert?
-Michelle hat das Glück, dass ihre Arbeitgeber sie bereits ohne Tourette eingestellt haben. Sie hat ihre Tics gut in den Arbeitsalltag integriert, da ihre Kollegen Bescheid wissen und sie dadurch Verständnis für ihre Situation haben.
Wie geht Michelle mit der Herausforderung um, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an öffentlichen Orten zu sein?
-In öffentlichen Situationen wird Michelle's Tourette durch die vielen Reize oft stärker aktiviert. Sie muss sich manchmal auf ruhige Orte zurückziehen, um ihre Tics zu kontrollieren, aber sie hat gelernt, damit umzugehen.
Welche Auswirkungen hat die Krankheit auf Michelles soziale Beziehungen?
-Michelle erklärt, dass sie Tourette von Anfang an in ihren Beziehungen anspricht, um Missverständnisse zu vermeiden. Ihre Freunde und Bekannten zeigen Verständnis, und sie hat nie das Gefühl, dass ihre Krankheit ihre Freundschaften negativ beeinflusst.
Wie sieht es mit Michelles Nutzung von medizinischem Marihuana aus?
-Michelle nimmt medizinisches Marihuana, um ihre Tics zu lindern. Sie erklärt, dass dies das einzige Medikament ist, das ihr wirklich hilft, die Kontrolle über ihre Symptome zu verbessern. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und wird in ihrer Familie als notwendige Behandlung akzeptiert.
Fühlt Michelle sich manchmal in Gefahr durch ihre Tics, insbesondere im Straßenverkehr?
-Michelle fühlt sich beim Autofahren sicher. Sie betont, dass sie sehr konzentriert ist, wenn sie fährt, was ihr hilft, ihre Tics zu kontrollieren. Sie hat nie das Gefühl, dass sie sich oder andere in Gefahr bringt.
Was war eine der peinlichsten Erfahrungen, die Michelle mit ihrem Tourette hatte?
-Michelle erinnert sich an eine Situation mit der Polizei, bei der ihre Tics rassistische Ausdrücke beinhalteten. Dies führte zu einem Missverständnis und einer unangenehmen Situation, aber sie konnte sich später entschuldigen und die Lage beruhigen.
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