1920er! Im Kaleidoskop der Moderne (Dokumentation)
Summary
TLDRDie 1920er Jahre waren ein Jahrzehnt des Umbruchs, geprägt von Inflation, Börsencrash und sozialen Veränderungen. Es war eine Ära der 'Golden Twenties', mit extremer Armut und überquillenden Metropolen, die Kunst und Unterhaltung blühten. Neue Ausdrucksformen entstanden, und Städte wie Berlin und New York wurden zu Zentrum für moderne Kultur. Architektur, Musik, Tanz und Mode reflektierten die dynamische Zeit, während Radio und Schallplatten die Musik revolutionierten. Die Emanzipation und soziale Mobilität führten zu neuen Lebensmustern, und die 1920er Jahre prägten die moderne Welt, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind.
Takeaways
- 🌐 Die 1920er Jahre waren ein Jahrzehnt des Umbruchs mit Inflation, Wirtschaftskrise und schnellen Veränderungen.
- 🎭 Die sogenannten 'Golden Twenties' zeichneten sich durch ein Leben voller Theater, Tanz, Musik und Partys aus, trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
- 🎨 Die Kunstszene erlebte eine Blütezeit, mit Künstlern und Intellektuellen, die neue Ausdrucksformen suchten und die moderne Welt prägten.
- 🏙️ Berlin und New York stiegen zu bedeutenden Kunstzentren auf, während Jazz und neue Rhythmen die Zeit pragten.
- 🏠 Die Architektur der 1920er Jahre, insbesondere des Bauhauses, reflektierte ein neues soziales Modell und wurde wegweisend für zukünftige Entwicklungen.
- 💃 Die Tanzkultur erlebte eine Revolution mit Einfuhr von Tänze wie dem Charleston aus den USA, was in Europa großen Eindruck machte.
- 👗 Die Mode der 1920er Jahre brachte neue Trends und ein neues Lebensgefühl, mit Pionierinnen wie Coco Chanel, die den Typus der modernen Frau prägten.
- 🌈 Es gab eine Erweiterung der Geschlechterrollen und sexuellen Identitäten, mit einer zunehmenden Akzeptanz für Queer-Identitäten und Expressionen.
- 💪 Die Fitnesskultur und der Wunsch nach einem starken, unverwundbaren Körper gingen Hand in Hand mit der Industrialisierung und dem schnelllebigen Tempo der Zeit.
- 📡 Technologische Fortschritte wie das Telefon und die Schallplatte veränderten die Kommunikation und Unterhaltung und trugen zur Emanzipation und sozialen Veränderungen bei.
Q & A
Was war ein Hauptthema der 1920er Jahre, das im Skript erwähnt wird?
-Ein Hauptthema der 1920er Jahre war die Inflation von 1923 und der große Börsencrash von 1929, sowie die Extreme von Armut und überquillenden Metropolen mit viel Kultur und Unterhaltung.
Wie wird die Atmosphäre der 'Golden Twenties' im Skript beschrieben?
-Die 'Golden Twenties' werden als ein Jahrzehnt beschrieben, das von Beschleunigung, Innovation und künstlerischer Produktivität geprägt ist, trotz der wirtschaftlichen Höhen und Tiefen.
Welche Rolle spielten Künstler und Intellektuelle in den 1920er Jahren?
-Künstler und Intellektuelle suchten nach neuen Ausdrucksformen und prägten die Kultur der Zeit durch die Suche nach neuen Möglichkeiten und die Gestaltung von Vordenkergemeinschaften.
Was bedeuten die 'Neuen Sachlichkeit' und das Bauhaus für die Architektur der 1920er Jahre?
-Die 'Neue Sachlichkeit' und das Bauhaus repräsentieren eine Bewegung, die auf klare Formen, Funktionalität und die Verwendung moderner Materialien in der Architektur der 1920er Jahre abzielt.
Wie hat sich die Musikszene in den 1920er Jahren entwickelt?
-Die Musikszene wurde durch den Jazz und die neuen Tänze wie den Charleston geprägt, die aus den USA kamen und eine regelrechte Tanzwelle in Europa auslösten.
Was war die Bedeutung des Radios und der Schallplatten für die Musikverbreitung in den 1920er Jahren?
-Das Radio und die Schallplatten ermöglichten die Musik nach Hause zu bringen und trugen zur Verbreitung von Musik und zur Entstehung einer Vergnügungsindustrie bei.
Wie hat sich die Mode in den 1920er Jahren verändert?
-Die Mode der 1920er Jahre wurde durch neue Trends wie den Bubikopf und die Emanzipation der Frauen geprägt, was zu einer liberaleren und modernen Ausdrucksform führte.
Was bedeuten die 'goldenen Zwanziger' für die kulturelle Entwicklung der Städte?
-Die 'goldenen Zwanziger' waren ein Zeitraum intensiver kultureller Entwicklung in den Städten, mit einem Schwerpunkt auf Musik, Tanz, Theater und einer neuen Lebensfreude.
Wie wurden soziale Veränderungen in der Gesellschaft der 1920er Jahre in der Architektur widergespiegelt?
-Soziale Veränderungen, wie die Emanzipation der Frauen und neue soziale Konstellationen, führten zu einer neuen Architektur, die diese neuen Lebensformen und sozialen Ideen widerspiegelte.
Was war die Rolle der internationalen Avantgarde in den Metropolen der 1920er Jahre?
-Die internationale Avantgarde in den Metropolen der 1920er Jahre war für die Vernetzung und den Austausch kultureller Ideen verantwortlich, was zu einer globalen kulturellen Blüte beitrug.
Outlines
🌉 Die Umbruchzeit der 1920er Jahre
Der Abschnitt beschreibt die turbulente Zeit der 1920er Jahre, die von wirtschaftlichen Höhen und Tiefen wie der Inflation von 1923 und dem Börsencrash von 1929 geprägt war. Trotz der Schwierigkeiten strahlten die sogenannten 'Golden Twenties' mit ihren kulturellen und künstlerischen Blüten über diese Umstände hinweg. Es war eine Epoche des schnellen Wandels, in der Künstler und Intellektuelle nach neuen Ausdrucksformen suchten. Die Kunstzentren verlagerten sich von Berlin nach New York, und Jazz wurde zum Rhythmus der Zeit. Der Text erwähnt auch die Neue Sachlichkeit und den Einfluss des Bauhaus, sowie die Persönlichkeiten wie Harald Jenner und Nikolaus Bernau, die über diese Epoche berichten.
🏙️ Die Stadt als Zentrum der Avantgarde
Dieser Absatz konzentriert sich auf die Rolle der Städte als Zentren der künstlerischen Avantgarde in den 1920er Jahren. Es wird beschrieben, wie Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt in Metropolen wie Berlin und New York vernetzt waren und wie diese Städte als Bühnen für ihre Arbeit dienten. Die Musik, insbesondere Jazz, war ein zentraler Bestandteil des kulturellen Lebens dieser Zeit, und die neuen Tänze aus den USA, wie der Charleston, verursachten Aufsehen. Die Jazzsängerin Justin Smith spricht über die Bedeutung von Jazz als Ausdruck der Freiheit und Befreiung für die afroamerikanische Gemeinschaft.
🎭 Die Vergnügungsindustrie und die Mode der 20er Jahre
Der dritte Absatz beschäftigt sich mit der Entstehung der Vergnügungsindustrie in den 1920er Jahren, die durch Tanzclubs, Revues, Kinos und Theater gekennzeichnet war. Es ging um die Suche nach Freiheit und Selbstausdruck, was auch in der Mode sichtbar wurde. Berlin und Paris waren wichtige Modemetropole, und die Mode der Zeit reflektierte ein neues Lebensgefühl und die Bewegung der Frauen. Die Modedesignerin Stella Meyer spricht über Trends und wie die Kleidung die Möglichkeit bot, sich frei und selbstbestimmt zu fühlen. Coco Chanel wird als Visionärin genannt, die den neuen Typus der Frau erkannte und prägte.
🏋️♀️ Körper, Emanzipation und Technik
In diesem Abschnitt wird die Emanzipation von Frauen und die Veränderung von Geschlechterrollen in den 1920er Jahren thematisiert. Es wird über die Offenheit von Berlin in Bezug auf Geschlechter- und Sexualitätsidentitäten gesprochen, und wie diese Veränderungen die Kunst und die Öffentlichkeit beeinflussten. Die Rolle des Körpers und die Fitnesswelle als Reaktion auf die neuen Herausforderungen der Zeit werden erwähnt, sowie die Bedeutung der technischen Fortschritte wie das Telefon und die由此 entstandenen neuen Berufsfelder für Frauen.
🎉 Das Erbe der 1920er Jahre
Der letzte Absatz zieht Parallelen zwischen den 1920er Jahren und der Gegenwart, insbesondere in Bezug auf Pandemien, globale Vernetzung und Innovation. Es wird diskutiert, wie die Menschen in den 1920er Jahren mit der Vergangenheit brechen und neue Wege suchen wollten, was eine Radikalität auf sich zog, die heute nicht mehr so spürbar ist. Die Zeit wird als eine der ersten, in der viele der heute relevanten Themen erstmals so intensiv gelebt und konzeptualisiert wurden.
Mindmap
Keywords
💡Inflation 1923
💡Börsencrash 1929
💡Golden Twenties
💡Neue Sachlichkeit
💡Bauhaus
💡Jazz
💡Moderne
💡Sozialer Wohnungsbau
💡Berlin
💡New York
💡Avantgarde
Highlights
Die Welt im Umbruch: Inflation 1923 und der Börsencrash 1929 zeigen Extreme, während die Golden Twenties als Zeit des Übergangs und der Beschleunigung hervorgehoben werden.
Armut und Überquillen: Gegensätzliche Zustände wie extreme Armut und überquillende Metropolen mit viel Bühne, Theater, Tanz, Musik und Partys werden beschrieben.
Künstlerische Avantgarde: Die 1920er Jahre werden als Zeit der künstlerischen Produktivität und der Suche nach neuen Ausdrucksformen für die moderne Welt betrachtet.
Kulturelle Zentren: Berlin und New York als aufstrebende Kulturzentren der 1920er Jahre, insbesondere in Bezug auf bildende Kunst und Jazz.
Neue Sachlichkeit und Bauhaus: Die Entwicklung der Neuen Sachlichkeit und des Bauhauses als Beispiele für die Architektur und Design-Neuorientierung der Zeit.
Soziale Veränderungen: Die 1920er Jahre als Jahrzehnt des sozialen Wohnungsbaus und der Neuformulierung von sozialen Konstellationen und Familienrollen.
Moderne Architektur: Die Architektur der 1920er Jahre als Ausdruck neuer sozialer Modelle und der Emanzipation von Frauen.
Künstlerische Vernetzung: Die Rolle der Städte als Inspirationsquelle und Bühne für künstlerische Avantgarden und die Vernetzung dieser KünstlerInnen.
Jazz und Tanz: Die Einführung des Jazz und der neuen Tänze aus den USA, wie Lindy Hop und Charleston, als Ausdruck der kulturellen Veränderungen.
Vergnügungsindustrie: Die Entwicklung der Vergnügungsindustrie in den 1920er Jahren mit Tanzclubs, Revues, Kinos und Theatern.
Mode als Ausdruck: Die Mode der 1920er Jahre als Spiegel des neuen Lebensgefühls und der Emanzipation von Frauen.
Coco Chanel: Die Rolle von Coco Chanel als Visionärin und ihr Einfluss auf den neuen Frauentypus der 1920er Jahre.
Gleichgeschlechtliche Liebe: Die sichtbarkeit der gleichgeschlechtlichen Liebe in Berlin und die Rolle der Schwulen- und Lesbenszene in der Kunst und Kultur.
Körper und Fitness: Die erste Fitnesswelle der modernen Zivilisation als Reaktion auf die Herausforderungen der neuen Zeit.
Technische Fortschritte: Die Auswirkungen der technischen Fortschritte wie das Telefon auf das soziale Leben und die Arbeitswelt.
Emanzipation und Rückzug: Die Emanzipation von Frauen und die Angst vor Verlassenheit, die zu einem Rückzug in alte Zusammenlebensformen führt.
Aktualität der 1920er Jahre: Die Analogien zwischen den 1920er Jahren und der Gegenwart, wie die Pandemie, globale Vernetzung und die Suche nach Innovation.
Gegenwart und Vergangenheit: Die Unterschiede zwischen der Vorstellungswelt der 1920er Jahre und unserer heutigen Welt, insbesondere in Bezug auf die Sehnsucht nach Neuem und die Akzeptanz des Bestehenden.
Transcripts
[Musik]
[Musik]
die Welt ist in einem riesen Umbruch es
sind so viele Dinge passiert in
kürzester Zeit also wir haben vor allem
diese Inflation 1923 und den großen
Börsencrash 1929 dazwischen sind diese
Höhen und Tiefen und trotzdem strahlen
die Golden Twenties über alles drüber
und diese Umbrüche diese Veränderungen
dieses immer neue das ist so rasant
passiert dass man das Gefühl hat es ist
so ein kurzes Jahrzehnt gewesen wir
haben einerseits diese Armut die ganz
extrem ist und dann haben wir diese
überquillenden Metropolen mit extrem
viel Bühne Theater Tanzmusik Partys und
das ist natürlich das was auch so eine
Beschleunigung ausmacht und wo wir sehen
dass da auch extrem viel entsteht vor
einem künstlerischen Sinne gerade unter
KünstlerInnen und intellektuellen
formieren sich Vordenker die sogenannte
sensible und kreative Talente suchen
neue Ausdrucksformen und finden neue
Ausdrucksmöglichkeiten die moderne
die Welt hat sich natürlich ganz neu
geändert und so verschieben sich auch
die Kunstzentren Berlin ist so sehr am
Aufstieg New York ist das Kunstzentrum
in der 1920er Jahren natürlich nicht nur
der bildenden Kunst auch der Bühne der
ist Jazz der den Rhythmus der Zeit
angibt
[Musik]
wir haben aber vor allem auch die ist
man dieses stark sich eben auch aus
diesen unterschiedlichen Gegenden
bedienen wir haben den so Realismus der
international auf die Landkarte kommt
wir haben aber auch die Neue
Sachlichkeit des Bauhaus wird zu stark
und das sind eben diese großen Themen
dieser Zeit die wir beobachten können
und die sich auf der gesamten Landkarte
ausbreiten
Harald Jenner ist Autor und Journalist
im einzigen vollständig erhaltenen
artiko-theater Europas dem Berliner
Renaissance Theater erzählt er wie es
zum Umbruch kam nach dem Ersten
Weltkrieg der Spanischen Grippe und
hungerwintern
die 20er Jahre sind regelrecht
explodiert nach einem mehr oder weniger
traumatischen Kriege so viele viele
hunderttausend Soldaten umgekommen sind
und dann als Krieg zu Ende war da
beginnt eine neue Phase der Mobilität
mit vielen Krisen aber auch mit einer
unglaublichen Euphorie es ist ein Auf
und Ab aus Hochstimmung aus Hochgefühlen
und Depressionen und die Menschen machen
wahnsinnig neue Erfahrungen und kämpfen
für ein neues Leben für einen ganzen
neues Dasein für einen neuen Menschen
für die neue Frau für das neue bauen
also das sind so die typischen
Schlagworte der 20er alles sollte von
Grund auf neue gedachten neu gemacht neu
gebaut werden
[Musik]
Architekturkritiker und Journalist
Nikolaus Bernau ist ein Kenner des
internationalen Wohnungsbaus der 20er
Jahre in der Wohnstadt karl-legien eine
Paradebeispiel der Berliner moderne
zeigt er wie wegweisend und auch heute
noch aktuell die Architektur dieses
Jahrzehnts war und ist
der bauen der Moderne ist eben vor allem
mal ein neues soziales Modell gewesen
nicht unbedingt ein ästhetisches da
gucken wir immer wieder ein bisschen
schräg weil wir immer auch so die
Handbücher haben das Haus mit Flachdach
und so weiter aber sie finden die
gleichen Grundrisse auch in
konservativen Siedlung weil auch dort
gab es die Überzeugung die Rolle der
Frau muss neu bewertet werden die Rolle
der Familie muss neu gewählt werden es
gibt plötzlich alleinstehende die allein
stehen bleiben wollen es gibt den ganz
neue soziale Konstellation und das ist
das eigentlich neue Ambauen und dem
Druck sich auf neue Konstellation neue
soziale Ideen und man versucht das auch
in einer neuen Form auszudrücken diese
neue Form wiederum die konnte sehr
unterschiedlich sein das kann man eben
tatsächlich vor allem in Berlin sehen
weil es hier das ganze breite Spektrum
zwischen ganz ganz konservativ zu ganz
ganz links radikal wirklich auch gebaut
wurde das ist ein spezialsituation in
Berlin
aber die Grundidee ist eigentlich in der
ganzen westlichen Welt überall die
gleiche und dann in der Radikalisierung
selbstverständlich in der Sowjetunion
und alles dieses zusammengenommen hat
dazu geführt dass die 20er Jahre das
große Jahrzehnt des sozialen
Wohnungsbaus geworden sind dass in
dieser Masse und in dieser Bedeutung
auch sozialkulturellen Bedeutung ja
bestenfalls in den 1960er 70er Jahren
wieder übertroffen wurde der neue
Wohnungsbau zeigt uns eine neue
Gesellschaft und wenn wir etwas neu
machen wollen dann müssen wir das auch
nach außen in demonstrieren durch
Architektur
in malentes theaterpalast einem fast 100
Jahre alten prunkvollen belgischen
Spiegelzelt schildert die
ausstellungskuratorin Agnieszka lulinska
wie sich die künstlerischen Avantgarden
in den Metropolen der Welt vernetzt
haben die Stadt ist ja das Phänomen der
20er Jahre natürlich lebte der Großteil
der Bevölkerung in ganz Europa
eigentlich auch weltweit auf dem Land
unter teilweise absolut erheischen
Verhältnissen aber das Phänomen des 20er
Jahre die Musik spielt in den Städten
und das wissen natürlich auch die jungen
Künstler und Künstlerinnen die Avon
Garden die miteinander vernetzt sind die
für ihre Arbeit für ihre Sichtbarkeit
auch diesen städtischen Raum brauchen
einmal als Quelle für Inspirationen aber
dann auch als Bühne für ihre Arbeit für
Auftritte und das Spannende ist das zu
den alten großen Kulturmetropolen die
von dem Ersten Weltkrieg glänzen die
Paris wie Wien in Deutschland München
ganz stark kommen ganz neue ganz
schnelle Städte die wachsen die die
Menschen für sich begeistern die
Menschen anziehen wie zum Beispiel
Berlin aber es sind nicht immer die
großen Hauptstädte der einzelnen Länder
Rieger zum Beispiel entwickelt sich zu
einem Hotspot das kleine v-tipps in
Weißrussland wird eine berühmte
Kunstschule der Herbergen von dort
ausgehen Impulse und durch diese
Beschleunigung die immer nennt derzeit
ist verändert sich auch das kulturelle
Leben
[Musik]
das macht Leben der goldenen 20er war
gerade zu ausgelassen und freizügig
besonderes Aufsehen in Europa erregten
Ende der 20er Jahre jedoch die neuen
Tänze aus den USA
[Musik]
die afroamerikanische Jazzsängerin
Justin Smith weiß um die Hintergründe
warum Jazz so aufregend war und Chemie
Lindy Hop und vor allem der Charleston
eine regelrechte tanzwelle auslösten
boah the first
black American
music veggement so der military Bang
they bright Jazz
so das
mygration
like the simcupation
that will industing
times
and
black Performance
freedom liberation the Night Live
[Musik]
New York with the sens of freedom New
York with the color I was the energy as
the place where we can move the way from
the pain the prejudice the painer the
secreation the roll of the black
American musician
and the part that
community
are music of
[Gelächter]
[Gelächter]
auch in Europa machte sich der neue Way
of Life breit mit den Tanzclubs revues
Kinos und Theater entwickelte sich
schnell eine Vergnügungsindustrie die
ein Ausgelassenheit kaum zu überbieten
war die Menschen strömten in die Städte
wo sie sich eine bessere Zukunft
erhofften das ist keine Entdeckung der
20er Jahre natürlich die
Vergnügungsindustrie wie so viele
Phänomene die damals zum Vorschein
kommen die explodieren gerade in der
Zeit aber die Vergnügungsindustrie ist
vielleicht etwas was so ganz augenfällig
wird und dann darf man nicht vergessen
das Radio ist da die Schallplatte
ermöglicht die Musik nach Hause
mitzunehmen und zu bringen und eben der
Umstand dass in diesem großen Städten
immer mehr Menschen die Möglichkeit
hatten das Bedürfnis hatten in Kabarett
in Variete in Theater ihre Wüste zu
gehen das ist die große Zeit der Wüste
machen auf allen Kontinenten Karriere
und sind auch Rollenbilder für junge
Mädchen
[Applaus]
auch in der Mode sind deutliche
Veränderungen zu beobachten in
Deutschland war Berlin die Fashion
Hauptstadt doch galt Mode aus Paris als
Vorbild denn trotz des viel gerühmten
Berliner schick bestand eine gewisse
Abhängigkeit der Modeschaffenden zu
Paris als Vorbild
[Musik]
die Designerin Stella Meyer spricht über
ein neues Lebensgefühl in der Mode und
die angesagten Trends dieser Zeit
im Café la rotond im Pariser Cartier
montpanas trafen sich bereits in den
20ern die Kreativen aus Kunstliteratur
und Mode das entscheidende der 20er
Jahre ist die Bewegung ob es in der
Musik im Theater im Kabarett aber vor
allem in der Mode und vor allem in der
Frauenmode die Frauen konnten sich
bewegen das ist eigentlich das
entscheidende das ist sein Wechselspiel
also mein kleidet sich so wie man sich
fühlen möchte und dann fühlt man sich
auch so aber es war nicht die Kleidung
die Mittelpunkt stand sondern eigentlich
das Verhalten also es gibt den Spruch
parätis etre also scheinen das heißt
sein es waren ganz sicher
RevolutionärInnen die sich so gekleidet
haben und ein Trend gesetzt haben die
Frauen die der Mode gefolgt sind die
haben vielleicht nicht von Anfang an so
gefühlt aber das kam dann später durch
diese Mode
[Musik]
auf Wiedersehen meine Damen
[Gelächter]
Coco Chanel eben als Visionärin sie hat
den neuen Frauentypus erkannt und diese
neue Frau in Frankreich mitgeprägt viel
visionärer als jeder in Berlin also man
muss auch wenn man mit Berlin vergleicht
was eigentlich große Hauptstadt der 20er
Jahre war in der Mode blieb Berlin
konfektionsmodus auch in den letzten
Jahrzehnten gab es immer wieder ein
Modezeitschriften das it girl das gibt
es eigentlich seit den 20er Jahren das
it girl kommt aus Amerika es gab den
Film it die Hauptdarstellerin hat dann
den Trend gesetzt und war dann das it
girl natürlich mit Bubikopf und in Stil
der 20er Jahre es gab den Schlepper das
ist so ein bisschen ein flattriger Typ
den gab es auch in Berlin so dass das
freche Mädchen und in Paris gibt es den
auch sogar ist die verbleibliche von dem
Jungen also ein weiblicher Knabe der
irgendwie so sein wie ein Junge und auch
diese Silhouette hat wie ein Junge also
eine flache Brust flache Hüften sehr
Androgen kurze Haare einmal markantes
Gesicht und die Silhouette er gerade
also der Kopf steht ein bisschen im
Vordergrund und eine Gerade Silhouette
zu der Zeit war allerdings keine andere
Stadt so offen und freizügig wie Berlin
Männer verkleiden sich als Frauen Frauen
gehen als Männer jede und jeder kann
sich aussuchen wer er oder sie heute
sein möchte diese Durchlässigkeit in der
Gesellschaft hat natürlich auch eine
Durchlässigkeit in den Rollenverständnis
sowohl von man als auch von Frau geführt
gleichzeitig wird man immer mutiger sich
auch mit der eigenen sexuellen Identität
auseinanderzusetzen auch die 20er Jahre
generell hatten große Lust mit alten
Traditionen zu brechen also auch hier
mit den alten tradierten Mann Frau
Geschlecht zu brechen das sieht man auf
den Straßen zwar war
gleichgeschlechtliche Liebe zumindest
unter Männern immer noch strafbar
dennoch war sie sichtbarer Berlin war
damals wirklich ein mecker der
Schwulenszene unterschiedliche atab
Restaurants die übrigens auch
Heterosexuelle die Möglichkeit gaben
sich in dieses Vergnügen zu stürzen und
sich unglaublich verrucht vorzukommen
und wenn etwas in der Gesellschaft ist
verankert sich langsam Breitner dann ist
es auch ganz schnell in der Kunst da und
da sieht man zum Beispiel an einer
wunderbaren französischen Fotografin
Claude kahoun die ganz klar irgendwann
sagte ja also ich bin eigentlich nicht
Mann ich bin nicht Frau am besten fühle
ich mich im Neutrum sie ist lesbisch sie
macht über Jahrzehnte Selbstporträts von
sich indem sie sich verkleidet mal als
Frau mal als Mann dann wird also Butter
der eigentlich völlig asexuell ist also
dieses Spiel damit wie sehe ich aus wie
wie wie fühle ich mich gerade hmm Spiel
eine sehr große Rolle bei vielen
Künstlerinnen und Künstlern nicht nur
die Kunst schaffenden und
intellektuellen Eliten suchen gänzlich
neue Wege wie Sie vertrauen viele
Menschen nicht länger den
althergebrachten Traditionen Geschmack
und Gewohnheiten werden in Frage
gestellt und Ausdruck und Ästhetik
werden neu überdacht ein neues
Körpergefühl macht sich breit
[Musik]
also hunderttausende kriegsversehrte
humpeln und Rollen durch die Straße und
im Krieg ist der Menschen auf eine neue
Weise die Verletzbarkeit des Körpers
klar geworden und sie wollten sich
stellen sie wollten sich unverwundbar
machen und sie brauchten auch für die
Herausforderung dieser neuen Zeit ein
gestärkten Körper sie brauchen eine neue
Reaktionsgeschwindigkeit und deshalb
finden Sie sich fit also es gibt eine
Fitnesswelle die erste große
Fitnesswelle der modernen Zivilisation
und damit versuchte man sich möglichst
unverwundbar zu machen und fit zu halten
für die neue Zeit und gleichzeitig würde
diese perfekte Körper angebetet in der
bildenden Kunst in der Fotografie in den
Film der berühmte Film Wege zu Kraft und
Schönheit zeigt Choreografien von
ungeheuer gestellten Körper und damit
versuchten die Menschen neben den
Herausforderungen
dieses enorm gesteigerten Tempos und
einer gnadenlosen Wirtschaft
standzuhalten
[Musik]
also das Verhältnis von Mensch und
Maschine wird im Wesentlichen geprägt
durch die Fortschritte in der Technik
beispielsweise beim Telefon das Telefon
ist erfunden die Kabel sind da aber die
entsteht nun der Kontakt von dem ein
Gesprächsteilnehmer mit dem anderen und
da springt nun das Fräulein von Amt ein
also die Telefonistin einen ganz ganz
neues Berufsfeld was Hunderttausende von
jungen Frauen plötzlich einen ganzen
neuen Job eröffnet
mein Herr der Teilnehmer hat immer recht
und so entsteht durch den technischen
Fortschritt neues soziales halten und
dann schließlich in der ganzen neue
Schicht die Straßen bevölkert nämlich
Frauen berufstätige Frauen die
unabhängig sind die das Geld haben
alleine zu leben
[Musik]
die Emanzipation hat so was
janusköpfiges es gibt
zunächst mal einen großen Feind von
Freiheit auch reale neue Freiräume und
neue Form der Noten neue Form auch der
Angst der Verlassenheit
und so wundert es nicht dass viele
Frauen dann auch an dem Punkt an dem die
20er Jahre sich erschöpfen ökonomisch
auch selber erschöpft werden und zurück
fliehen in althergebrachte Form des
Zusammenlebens
und 100 Jahre danach welche Aktualität
haben die 1920er Jahre heute ja wir
können leider und zum Glück auch so
viele Analogien bemerken also nicht nur
die Spanische Grippe die unser Corona
ist wir können natürlich auch diese
Wahnsinns Mobilität und Gleichzeitigkeit
in den Medien in den Nachrichten in der
Vernetzung in dieser ganzen großen Frage
auch von Globalisierung von Entwicklung
von Innovation also das ist ein so viele
Dinge die sich so wiederholen
vieles was uns heute ausmacht wurde
damals zum ersten Mal so gedacht in
dieser Radikalität so gelebt und dass so
dass wir uns zum Teil in den Menschen
damals fast eins zu eins wiederfinden
auf der anderen Seite sind diese Leute
auch völlig unterschiedlich von uns das
ist das faszinierende sie stecken in
anderen
Vorstellungswelten als wir diesen Hass
auf die Vergangenheit spüren wir nicht
ganz Ungarn nicht diesen Traum vom neuen
Menschen von einem ganz neuen da sein
und die damit verbunden Radikalität
empfinden wir überhaupt nicht wir sind
schon froh wenn alles so liebe wie es
ist und das war damals nicht der Fall
damals sollte alles anders werden alles
neu
[Applaus]
[Musik]
[Applaus]
[Musik]
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