tagesschau 20:00 Uhr, 03.09.2024

tagesschau
3 Sept 202415:04

Summary

TLDRDie tagesschau berichtet über Sparpläne bei Volkswagen, die die Belegschaft unruhig machen, insbesondere die Möglichkeit von Werksschließungen und Entlassungen. Der Betriebsrat kündigt Widerstand an. Probleme bei VW resultieren aus einer langsamen E-Auto-Sparte und einem schwächeren Geschäft in China. Der Fall gegen den ehemaligen VW-Chef Winterkorn wegen des Dieselskandals beginnt, mit schweren Vorwürfen wie Betrug und Marktmanipulation. Die Bundesregierung diskutiert über das Verschärfen des Asylrechts, während in Thüringen nach den Wahlen Koalitionsgespräche geführt werden. Die Ukraine meldet einen schweren russischen Angriff auf Poltawa. Der internationale Haftbefehl gegen Putin wird erneut thematisiert, und es gibt ein Bootsunglück im Ärmelkanal. Bei den Paralympics erzielt das deutsche Team Erfolge.

Takeaways

  • 🚗 Volkswagen plant aufgrund von Sparplänen möglicherweise die Schließung von Werken in Deutschland, was bisher tabuisiert wurde.
  • 🔍 Der Betriebsrat von VW kündigt massiven Widerstand an, da die Sparmaßnahmen ungewiss sind und potenziell Mitarbeiter betroffen sind.
  • 📉 Volkswagen hat wirtschaftliche Probleme, da der E-Auto-Sektor langsam expandiert und das Geschäft in China nachlässt.
  • 🏭 Das VW-Werk in Osnabrück, mit etwa 2000 Mitarbeitern, ist besorgt über mögliche Schließungen, obwohl es einer der kleineren Standorte ist.
  • 🤝 Niedersachsen, das an VW beteiligt ist, hat Mitspracherechte im Aufsichtsrat und steht in einer Zwickmühle zwischen wirtschaftlichem Interesse und dem Wunsch, Werksschließungen zu verhindern.
  • 💸 Die Notwendigkeit, rentabel zu werden, ist für Volkswagen und alle Beteiligten klar, da der Konkurrenzdruck zunimmt und die Auslastung teilweise mäßig ist.
  • 🚗 Der Konzern-Betriebsrat von VW hat "erbitterten Widerstand" gegen Schließungspläne angekündigt.
  • 🚔 Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn steht vor Gericht in Braunschweig im Zusammenhang mit dem Dieselskandal, der vor neun Jahren aufgedeckt wurde.
  • 🏛️ Die Bundesregierung diskutiert mit Vertretern von CDU und Ländern über die Verschärfung des Asylrechts, obwohl eine Einigung noch nicht erzielt wurde.
  • 💊 Die Ukraine meldet einen der schwersten russischen Angriffe seit Beginn des Krieges, mit 47 getöteten und über 200 verletzten Menschen in Poltawa.

Q & A

  • Was ist das Hauptthema der tagesschau am 03.09.2024?

    -Das Hauptthema der tagesschau am 03.09.2024 ist die Ankündigung von Volkswagen, möglicherweise Werke in Deutschland zu schließen und Mitarbeiter entlassen, was in der Vergangenheit als Tabu galt.

  • Wie reagiert der Betriebsrat von Volkswagen auf die Sparpläne?

    -Der Betriebsrat von Volkswagen kündigt massiven Widerstand an, auch wenn die genauen Details der Sparmaßnahmen noch unklar sind.

  • Welche Gründe führt das tagesschau für die Schwierigkeiten von Volkswagen an?

    -Die tagesschau erwähnt, dass die E-Auto-Sparte von Volkswagen nur langsam in Schwung kommt und das Geschäft in China schwächelt.

  • Was ist die Haltung des Ministerpräsidenten von Niedersachsen bezüglich der VW-Sparpläne?

    -Der Ministerpräsident von Niedersachsen, der an VW beteiligt ist, muss im wirtschaftlichen Interesse von VW handeln, will aber auch verhindern, dass Werke geschlossen werden.

  • Was ist die aktuelle Situation des VW-Werks in Osnabrück?

    -Das VW-Werk in Osnabrück, mit gut 2000 Mitarbeitern, ist einer der kleineren Standorte und viele Mitarbeiter sind besorgt über die Möglichkeit, dass es geschlossen werden könnte.

  • Welche Rolle spielt der Konzern-Betriebsrat von VW in der aktuellen Situation?

    -Der Konzern-Betriebsrat von VW hat gegen die Schließungspläne erbitterten Widerstand angekündigt.

  • Was ist der Hintergrund des Prozesses gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn?

    -Martin Winterkorn wird angeklagt wegen des Dieselskandals, bei dem VW unzulässige Abgas-Software eingesetzt hatte, um den tatsächlichen Ausstoß von Schadstoffen zu verschleiern.

  • Wie viel hat der Dieselskandal Volkswagen bislang gekostet?

    -Der Dieselskandal hat Volkswagen bislang 33 Mrd. Euro gekostet.

  • Was ist das Hauptthema der Diskussionen zur Asylrechtsverschärfung in Deutschland?

    -Die Diskussionen konzentrieren sich auf die Erleichterung von Abschiebungen und die Kürzung von Leistungen für bestimmte Asylbewerber, sowie die Forderung der Union nach schärferen Maßnahmen.

  • Was ist die Reaktion der Ukraine auf einen schweren russischen Angriff?

    -Die Ukraine fordert die Welt auf, Flugabwehrsysteme und dazugehörige Raketen zu liefern, um den Terror zu stoppen, und argumentiert, dass Angriffe mit Langstreckenraketen angebracht sind.

Outlines

00:00

🚗 VW-Sparpläne und mögliche Werksschließungen

Volkswagens Sparpläne und die Androhung, Werke in Deutschland zu schließen, haben die Belegschaft besorgt gemacht. Der Betriebsrat hat massiven Widerstand angekündigt. Volkswagen hat Probleme, weil die E-Auto-Sparte langsam ansetzt und das Geschäft in China schwächelt. Das Werk in Osnabrück, mit gut 2000 Mitarbeitern, ist besorgt über seine Zukunft. Niedersachsen, das an VW beteiligt ist, hat Mitspracherechte im Aufsichtsrat und der Ministerpräsident ist in einer Zwickmühle, da er sowohl wirtschaftliche Interessen von VW verfolgen muss, als auch die Schließung von Werken verhindern will. Die Konzernführung wird die Sparmaßnahmen morgen den Beschäftigten vorstellen.

05:04

🛑 Asylrechtsverschärfungen und Koalitionsgespräche

Die Bundesregierung, CDU und Länder haben über die Verschärfung des Asylrechts gesprochen, aber keine einheitliche Linie gefunden. Die Ampel-Koalition hatte einen Sicherheitspakt vorgelegt, der Abschiebungen erleichtern und Leistungen für bestimmte Asylbewerber kürzen soll. Die Union fordert schärfere Maßnahmen, wie generelle Zurückweisungen an den Grenzen. Obwohl CDU-Chef Merz nicht dabei war, wurde ein weiteres Treffen für Anfang nächster Woche geplant. Die Gespräche waren konstruktiver als erwartet, aber rechtliche Bedenken innerhalb der Ampel-Parteien bestehen weiter.

10:05

💥 Schwererer russischer Angriff auf Poltawa

Die Ukraine hat einen der folgenschwersten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn gemeldet. Zwei Raketen trafen ein militärisches Ausbildungszentrum und ein Krankenhaus in der Stadt Poltawa, resultierend in 47 Todesopfern und mehr als 200 Verletzten. Präsident Selenskyj fordert die Welt auf, Flugabwehrsysteme und Raketen zur Verfügung zu stellen, um solche Anschläge zu stoppen. Er argumentiert, dass die Ukraine das Recht haben sollte, mit westlichen Waffen auch Ziele in Russland anzugreifen.

🚑 Bootsunglück im Ärmelkanal mit Todesopfern

In einem Bootsunglück im Ärmelkanal sind vermutlich 12 Migranten ums Leben gekommen. Das Flüchtlingsboot kenterte, und obwohl Schiffe und Hubschrauber zum Unglücksort geschickt wurden, konnten nur mehr als 50 Menschen gerettet werden. Die Route über den Ärmelkanal ist als besonders gefährlich bekannt, da sie auch von vielen großen Schiffen befahren wird.

🏅 Erfolge des deutschen Teams bei den Paralympics

Das deutsche Paralympia-Team hat in verschiedenen Disziplinen Medaillen gewonnen. Juliane Wolf und Thomas Schmidberger sind ins Halbfinale des Tischtenniswettbewerbs eingezogen und sicherten sich damit die Bronzemedaille. Irmgard Bensusan gewann Bronze über 200 Meter. Natascha Hiltrop gewann Gold im Dreistellungskampf mit Kleinkaliber, nach einem Nervenkitzel, bei dem sie mit dem letzten Schuss vorneankam.

🌦️ Wettervorhersage für Deutschland

Die Wettervorhersage für Deutschland sieht ergiebige und gewittrige Regenfälle mit Unwettergefahr entlang einer Luftmassengrenze vor. Abendliche Gewitter sollen nachlassen, aber später ziehen von Frankreich neue Gewitter heran. Im Osten ist es oft nur locker bewölkt oder klar, und morgen wieder sonnig. Starkregen aus Westen breitet sich Richtung Norden aus, mit regionaler Unwettergefahr durch heftige Gewitter. In der Eifel wird es unter 20 Grad, im Osten dagegen könnte es wieder über 30 Grad werden. Donnerstag im Südwesten gibt es noch ein paar Schauer und Gewitter, sonst ist das Wetter oft warm und freundlich.

Mindmap

Keywords

💡Volkswagen

Volkswagen ist ein deutscher Automobilhersteller, der in dem Video thematisiert wird, weil er Sparpläne verfolgt, die die Belegschaft unruhig machen. Das Unternehmen steht für industrielle Produktion und wirtschaftliche Dynamik in Deutschland. Im Kontext des Skripts wird Volkswagens wirtschaftlicher Druck und die damit verbundenen Sparpläne, einschließlich möglicher Werksschließungen, diskutiert.

💡Sparpläne

Sparpläne beziehen sich auf Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen, um Kosten zu senken oder Ressourcen effizienter zu nutzen. Im Video geht es um die Sparpläne von Volkswagen, die die Belegschaft besorgt machen, insbesondere die Möglichkeit, dass Werke geschlossen und Mitarbeiter entlassen werden könnten.

💡Betriebsrat

Der Betriebsrat ist ein Gremium, das die Belange der Arbeitnehmer in einem Unternehmen vertritt und bei Entscheidungen mitwirken kann. Im Video kündigt der Betriebsrat von Volkswagen massiven Widerstand gegen die geplanten Sparpläne an, was zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Management und Mitarbeitern ist.

💡E-Auto-Sparte

Die E-Auto-Sparte bezieht sich auf die Abteilung eines Automobilkonzerns, die sich auf die Produktion von Elektrofahrzeugen spezialisiert hat. Im Video wird erwähnt, dass Volkswagen Probleme hat, weil die E-Auto-Sparte nur langsam in Schwung kommt, was die wirtschaftlichen Herausforderungen des Unternehmens verdeutlicht.

💡China-Geschäft

Das China-Geschäft steht in dem Video für die Geschäftsaktivitäten von Volkswagen in China, einem der wichtigsten Märkte für Automobilhersteller. Es wird erwähnt, dass das China-Geschäft schwächelt, was auf die globalen wirtschaftlichen und politischen Faktoren hindeutet, die das Geschäft von Volkswagen beeinflussen.

💡Werksschließungen

Werksschließungen bedeuten, dass ein Unternehmen seine Produktionsstätten schließt, was zu Arbeitsplatzverlusten führen kann. Im Video wird die Möglichkeit thematisiert, dass Volkswagen in Deutschland Werke schließen könnte, was große Sorge unter den Beschäftigten und in der Öffentlichkeit auslöst.

💡Dieselskandal

Der Dieselskandal, auch bekannt als 'Dieselgate', bezieht sich auf die Enthüllungen, dass Volkswagen und andere Automobilhersteller Software benutzten, um die tatsächlichen Abgaswerte ihrer Fahrzeuge zu manipulieren. Im Video wird der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn wegen seines Engagements in dem Skandal vor Gericht gestellt.

💡Asylrecht

Das Asylrecht ist das Recht auf internationalem und nationalem Level, Schutz zu suchen, wenn man verfolgt oder bedroht ist. Im Video wird über Gespräche berichtet, wie die Bundesregierung und Vertreter von CDU und Ländern das Asylrecht verschärfen wollen, um irreguläre Migration zu begrenzen.

💡Ukraine

Die Ukraine ist ein osteuropäisches Land, das in dem Video erwähnt wird, weil es von russischen Angriffen betroffen ist. Der Bericht über den Angriff auf Poltawa und die Forderung der Ukraine nach Unterstützung zeigt die aktuelle politische und militärische Krise, die das Land durchlebt.

💡Paralympics

Die Paralympics sind internationale Sportveranstaltungen für Athleten mit Behinderungen. Im Video wird die erfolgreiche Leistung des deutschen Teams bei den Paralympics gefeiert, was zeigt, wie wichtig sportliche Wettbewerbe für die Integration und Anerkennung von Athleten mit Behinderungen sind.

Highlights

Volkswagens Sparpläne verunsichern die Belegschaft, insbesondere die Möglichkeit von Werksschließungen und betriebsbedingten Entlassungen.

Der Betriebsrat von VW kündigt massiven Widerstand gegen mögliche Werksschließungen an.

Volkswagen hat Probleme, weil die E-Auto-Sparte langsam aufbaut und das Geschäft in China schwächelt.

Das VW-Werk in Osnabrück ist besorgt über mögliche Werksschließungen.

Niedersachsen, als VW-Beteiligungsland, hat Mitspracherechte im Aufsichtsrat und steht in einer Zwickmühle zwischen wirtschaftlichem Interesse und der Verhinderung von Werksschließungen.

VW muss rentabler werden aufgrund steigenden Konkurrenzdrucks, mäßiger Auslastung und schlechter E-Auto-Verkäufe.

Der Konzern-Betriebsrat von VW will gegen Schließungspläne erbitterten Widerstand leisten.

Martin Winterkorn, ehemaliger VW-Chef, wird wegen des Dieselskandals vor Gericht gestellt, wo ihm schwere Vorwürfe wie Betrug und Marktmanipulation gemacht werden.

Der Dieselskandal hat Volkswagen bisher 33 Mrd. Euro gekostet.

Die Bundesregierung und Vertreter von CDU und Ländern diskutieren über das Verschärfen des Asylrechts, aber keine Einigung wird erzielt.

Die Ukraine meldet einen der schwersten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn in Poltawa, mit 47 Todesopfern und mehr als 200 Verletzten.

Russland wird aufgerufen, für den Angriff in Poltawa verantwortlich gemacht zu werden, und Präsident Selenskyj fordert die Lieferung von Flugabwehrsystemen.

Ein internationaler Haftbefehl gegen Russlands Präsident Putin wird erteilt, da er für das Verschleppen von Kindern aus der Ukraine verantwortlich gemacht wird.

In der Ärmelkanal kommt es zu einem Bootsunglück, bei dem 12 Migranten ihr Leben verlieren und mehr als 50 Menschen gerettet werden.

Deutschland feiert Erfolge bei den Paralympics, mit Medaillen in Tischtennis, Schießen und Rollstuhlbasketball.

Die Wettervorhersage für den 04. September zeigt ergiebige und gewittrige Regenfälle entlang einer Luftmassengrenze mit Unwettergefahr.

Transcripts

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* Gong *

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

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Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (03.09.2024)

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Heute im Studio: Thorsten Schröder.

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Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

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Die Sparpläne bei Volkswagen verunsichern die Belegschaft -

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vor allem die Ankündigung, notfalls Werke zu schließen

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und Beschäftigte betriebsbedingt zu entlassen.

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Beides galt bisher für VW in Deutschland als Tabu.

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Der Betriebsrat kündigte massiven Widerstand an -

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auch wenn noch unklar ist, wie die Sparmaßnahmen genau aussehen.

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Diese will die Konzern-Spitze den Beschäftigten morgen vorstellen.

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Volkswagen hat Probleme, weil die E-Auto-Sparte

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nur allmählich in Schwung kommt und das China-Geschäft schwächelt.

play00:53

Das VW-Werk in Osnabrück -

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mit gut 2000 Mitarbeitern einer der kleineren Standorte.

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Dass Volkswagen demnächst Werke in Deutschland schließen könnte,

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beschäftigt hier viele.

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Wir hoffen aufs Gute, dass das weiterhin klappt.

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Ist nun mal der kleinste Standort.

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Man denkt eigentlich logisch: Kleiner Standort, mach ich zu.

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Trotz alledem glaub ich, dass das Werk bestehen bleibt

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und dass wir Niedersachsen hinter uns haben.

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Das Land Niedersachsen ist an VW beteiligt,

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hat wichtige Mitspracherechte im Aufsichtsrat.

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Der Ministerpräsident steckt in der Zwickmühle.

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Er muss im wirtschaftlichen Interesse von VW handeln,

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will aber auch verhindern, dass Werke geschlossen werden.

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Es ist nicht so, dass sich das von Anfang an

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auf die Frage von Standorten verengt.

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Im Gegenteil, das kann nur die allerletzte Maßnahme sein.

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Die sehe ich einstweilen nicht.

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Dass Volkswagen rentabler werden muss,

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ist allen Beteiligten klar:

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Der Konkurrenzdruck steigt, die Auslastung ist teils mäßig,

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E-Autos verkaufen sich zu schlecht.

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Die große Party ist vorbei.

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Volkswagen muss sich dem neuen Wettbewerbsumfeld anpassen,

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die Kosten sind zu hoch, man muss flexibler werden.

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Man braucht das frei gewordene Geld, um die Transformation zu bewältigen.

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In Osnabrück, wo vor allem Porsche-Modelle gebaut werden,

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glaubt man trotzdem an die Zukunft.

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Wir wurden immer versorgt von VW und von Porsche.

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Deswegen hoffe ich,

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dass wir weiter hier Autos produzieren dürfen.

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Der Konzern-Betriebsrat von VW hat gegen die Schließungspläne

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"erbitterten Widerstand" angekündigt.

play02:44

Um Volkswagen geht es seit heute auch vor dem Landgericht in Braunschweig.

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Um den Dieselskandal, der vor neun Jahren aufgeflogen war.

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Angeklagt ist der damalige VW-Chef Winterkorn.

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Ihm wird unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

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VW hatte eine unzulässige Abgas-Software eingesetzt,

play03:03

um den tatsächlichen Ausstoß von Schadstoffen zu verschleiern.

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Martin Winterkorn -

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früher mal einer der mächtigsten Konzernlenker der Republik.

play03:13

Vor Prozessbeginn zeigt er sich der Presse.

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Jahre hat es gedauert, bis es hieß, er sei verhandlungsfähig.

play03:19

Sie wollen sicher fragen, wie es mir geht, heute geht“s mir ganz gut.

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Seine Gesundheit, die Corona-Jahre und komplizierte Nachermittlungen

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sorgten dafür, dass der Prozess immer wieder verschoben wurde.

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Jetzt muss sich der 77-Jährige schweren Vorwürfen stellen:

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Es geht um Marktmanipulation, Falschaussage

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und um gewerbs- und bandenmäßigen Betrug.

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Das Gericht hat 89 Verhandlungstage angesetzt.

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Vieles ist nach all den Jahren noch offen.

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Vor allem eine zentrale Frage:

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Es sind drei Anklagen gegen Martin Winterkorn.

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In allen geht es um eine Frage:

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Wann wusste Martin Winterkorn genau von der Abschaltsoftware?

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Wann wusste er, dass Käufer getäuscht werden?

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Das sind die entscheidenden Fragen.

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Der Dieselskandal hat den Konzern bislang 33 Mrd. Euro gekostet.

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Volkswagen hatte in Europa und den USA

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jahrelang Autos mit Betrugssoftware verkauft.

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Motoren hielten damit auf dem Teststand die Abgaswerte ein,

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auf der Straße aber bei weitem nicht.

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Spätestens 2015 soll Winterkorn davon gewusst haben,

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glaubt die Staatsanwaltschaft.

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Seine Verteidigung sagt, an den Vorwürfen ist nichts dran.

play04:35

Herr Dr. Winterkorn wird morgen eine Erklärung abgeben,

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zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen.

play04:41

So ist es geplant. Wir werden sehen, was der Tag hergibt.

play04:44

Im Falle einer Verurteilung

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muss Winterkorn mindestens mit einer Geldstrafe rechnen.

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Maximal mit zehn Jahren Gefängnis.

play04:53

Die Bundesregierung beriet heute mit Vertretern von CDU und Ländern,

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wie das Asylrecht verschärft werden soll.

play05:00

Auf eine gemeinsame Linie haben sie sich nicht verständigt.

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Die Gespräche sollen nächste Woche weitergehen,

play05:06

teilte Innenministerin Faeser mit.

play05:08

Die Ampel-Koalition

play05:10

hatte nach dem Anschlag in Solingen einen Sicherheitspakt vorgelegt:

play05:14

Er sieht vor, Abschiebungen zu erleichtern

play05:16

und Leistungen für bestimmte Asylbewerber zu kürzen.

play05:20

Die Union verlangt schärfere Maßnahmen.

play05:23

Offenheit gegenüber sämtlichen Vorschlägen

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und Bereitschaft zur Zusammenarbeit:

play05:28

Das ist das Signal,

play05:30

das nach dem Treffen alle Seiten senden wollen.

play05:33

Niemand hat sich irgendeinem Weg versperrt.

play05:35

Wir haben das gemeinsame Ziel, irreguläre Migration zu begrenzen

play05:39

und die Kommunen zu entlasten.

play05:42

Grundlage war das Sicherheitspaket,

play05:44

das die Bundesregierung vergangene Woche vorgeschlagen hatte.

play05:51

CDU und CSU geht es nicht weit genug,

play05:53

sie fordern generelle Zurückweisungen an den Grenzen.

play05:57

Für den Fall, dass jemand aus einem anderen EU-Mitgliedstaat kommt

play06:02

und dort einen Asylantrag gestellt hat oder hätte stellen können.

play06:08

Wir werden klären müssen, ob wir bei diesem Punkt,

play06:15

der zur wesentlichen Reduktion von Migration führen würde ...

play06:20

Ob wir da zu einer gemeinsamen Haltung kommen können.

play06:25

Ich sehe rechtliche Möglichkeiten.

play06:28

Jetzt ist es Aufgabe der Bundesregierung,

play06:31

zu prüfen, ob sie bereit ist, diesen Weg mitzugehen.

play06:36

Nicht in Berlin dabei: CDU-Chef Merz.

play06:39

Obwohl das Gespräch auch Reaktion ist

play06:42

auf seine Aufforderung an die SPD zur Zusammenarbeit.

play06:45

Nun säte er im Vorfeld Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Treffens.

play06:49

Der irreguläre Zuzug der Migranten ist das eigentliche Problem.

play06:54

Da muss die Bundesregierung bereit sein,

play06:56

mit uns nicht nur zu besprechen, sondern zu lösen.

play06:59

Wenn das nicht der Fall ist, erübrigen sich weitere Gespräche.

play07:03

Die Gespräche liefen wohl doch konstruktiver als erwartet.

play07:07

Ein weiteres Treffen haben die Teilnehmer ins Auge gefasst,

play07:11

für Anfang kommender Woche.

play07:14

Nachgefragt bei Matthias Deiß:

play07:16

Ist beim Treffen mehr herausgekommen als erwartet worden war?

play07:23

Erst mal ist zu sagen:

play07:25

Es wurde Stillschweigen vereinbart von allen Beteiligten.

play07:31

Die Diskussion um die generelle Zurückweisung von Flüchtlingen

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an deutschen Grenzen ...

play07:38

Auch wenn eine Person in Deutschland um Schutz bittet,

play07:41

... hat eine große Rolle bei den Gesprächen gespielt.

play07:45

Rechtliche Bedenken innerhalb der Ampel-Parteien bestehen weiter.

play07:50

Der Union sei zugesagt worden,

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bis Anfang nächster Woche intern zu prüfen und zu beraten.

play07:57

Die rechtliche Bewertung spielt eine Rolle.

play08:00

Und auch, ob sich alle Ampel-Partner

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auf eine solch gravierende Maßnahme verständigen können.

play08:07

Nur dann könnte ein Treffen stattfinden,

play08:10

hören wir aus der Union.

play08:12

Ob es so weit kommt, ist aber völlig offen.

play08:15

In den vergangenen Tagen hat es aus der Ampel

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viel Zurückhaltung in dieser Frage gegeben.

play08:22

Der Kanzler hat aber betont, alles zu prüfen,

play08:25

was wirksam und legal sei.

play08:27

Er habe auch mögliche Verwerfungen mit EU-Nachbarn im Blick.

play08:34

Danke.

play08:37

Zwei Tage nach der Wahl in Thüringen

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haben sich die gewählten Fraktionen im Landtag getroffen.

play08:43

Die CDU, Zweite bei der Wahl,

play08:45

verabredete erste Gespräche mit dem BSW und der SPD.

play08:48

Obwohl ein solches Dreierbündnis keine Mehrheit hätte.

play08:52

Ein Gesprächsangebot von Wahlsieger AfD lehnte das BSW ab.

play08:56

Eine neue Regierung ist damit bisher nicht in Sicht.

play09:01

Die Ukraine meldet

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einen der folgenschwersten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn.

play09:07

Zwei Raketen trafen am Morgen in der Stadt Poltawa

play09:10

ein militärisches Ausbildungszentrum und ein Krankenhaus.

play09:14

Nach ukrainischen Angaben wurden 47 Menschen getötet

play09:18

und mehr als 200 verletzt.

play09:20

Ob darunter Zivilisten sind, ist noch unklar.

play09:23

Poltawa liegt in der Zentralukraine,

play09:26

an einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen der Kiew und Charkiw.

play09:33

Es ist kurz nach 9 Uhr,

play09:35

als zwei Explosionen die Stadt Poltawa erschüttern.

play09:39

Diese Bilder von Telegram-Kanälen sollen den Anschlagsort zeigen.

play09:44

Getroffen wird eine Bildungseinrichtung

play09:47

des ukrainischen Militärs und ein Krankenhaus.

play09:50

Einwohner beschreiben,

play09:52

dass sie kaum Zeit hatten, sich in Sicherheit zu bringen.

play09:56

Eine Minute nachdem der Alarm losging,

play09:59

hörten wir zwei Explosionen.

play10:01

Alle Fenster waren kaputt – bei uns und bei den Nachbarn.

play10:05

Wir haben keinen Schutzkeller

play10:07

und es hätte zu lange gedauert, dahin zu rennen.

play10:12

Alle OPs sind belegt.

play10:15

Alle Ärzteteams, alle Anästhesisten sind damit beschäftigt,

play10:20

Menschenleben zu retten.

play10:22

Es sind schwere Brandverletzungen, Knochenbrüche,

play10:26

Verletzungen durch Schrapnell.

play10:29

Russland müsse zur Verantwortung gezogen werden,

play10:32

so Präsident Selenskyj.

play10:34

Wir fordern alle in der Welt auf, die in der Lage sind,

play10:38

diesen Terror zu stoppen:

play10:40

Flugabwehrsysteme und dazugehörige Raketen zu liefern

play10:44

und sie nicht in Lagerhäusern zu lassen.

play10:46

Angriffe mit Langstreckenraketen wären jetzt angebracht

play10:50

und nicht irgendwann in der Zukunft.

play10:52

Jeder Tag später bedeutet, dass Menschenleben verloren werden.

play10:57

Die Ukraine müsse mit Waffen, die der Westen geliefert habe,

play11:01

Ziele in Russland angreifen dürfen.

play11:04

Bereits im Juni war Poltawa mehrmals angegriffen worden,

play11:07

aber nicht mit so verheerenden Folgen.

play11:12

Gegen Russlands Präsident Putin gilt ein internationaler Haftbefehl.

play11:16

Laut Internationalem Strafgerichtshof ist er dafür verantwortlich,

play11:21

dass Hunderte Kinder aus der Ukraine verschleppt wurden.

play11:24

Mitgliedsstaaten des Gerichtshofes müssen Putin deshalb festnehmen -

play11:28

also auch die Mongolei.

play11:30

Dort wurde er heute aber mit großer Zeremonie empfangen.

play11:34

Das Land hofft, seinen Handel mit Russland auszubauen.

play11:37

Putin hat seinerseits für eine Gaspipeline geworben,

play11:41

die durch die Mongolei nach China führen soll.

play11:43

Das Projekt stockt seit längerem.

play11:47

Im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien

play11:50

sind bei einem Bootsunglück wohl 12 Migranten ums Leben gekommen.

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Laut Präfektur kenterte das Flüchtlingsboot.

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Zahlreiche Schiffe und Hubschrauber wurden zum Unglücksort geschickt.

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Mehr als 50 Menschen konnten gerettet werden.

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Die Route über den Ärmelkanal ist besonders gefährlich,

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weil sie auch von vielen großen Schiffen befahren wird.

play12:12

Bei den Paralympics

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konnte sich das deutsche Team heute über mehrere Medaillen freuen.

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Juliane Wolf und Thomas Schmidberger erreichten das Halbfinale

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in den Tischtenniswettbewerben - und haben somit Bronze sicher.

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Bronze ersprintete sich auch Irmgard Bensusan über 200 Meter.

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Besonders spannend machte es Schützin Natascha Hiltrop.

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Sie konnte sich die Goldmedaille im Dreistellungskampf

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mit dem Kleinkaliber sichern - mit der letzten Patrone.

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Gold - die Belohnung für einen echten Nervenkrimi.

play12:45

Erst mit dem letzten Schuss zieht Natascha Hiltrop rechts

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an ihrer Kontrahentin vorbei und siegt knapp mit 0,4 Ringen Vorsprung.

play12:55

Die Bonnerin beschert mit ihrem Erfolg

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den deutschen Schützen die erste Medaille bei den Spielen.

play13:02

Ich bin sehr glücklich darüber und freue mich,

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dass sich die jahrelange Arbeit ausgezahlt hat.

play13:09

Ebenfalls eine Medaille sicher haben die deutschen Tischtennisspieler

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Juliane Wolf und Thomas Schmidberger.

play13:16

Beide gewannen ihr Viertelfinale.

play13:19

Da der dritte Platz nicht ausgespielt wird,

play13:22

ist ihnen Bronze nicht mehr zu nehmen.

play13:24

Das Halbfinale findet am Donnerstag statt.

play13:27

Im Halbfinale stehen auch die Rollstuhlbasketballer:

play13:30

Angeführt von Kapitän Böhme besiegte das Team Spanien 57:49

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und hat nun beste Medaillenchancen.

play13:41

Die Wettervorhersage für morgen, Mittwoch, den 04. September:

play13:46

Entlang einer Luftmassengrenze

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gibt's ergiebige und gewittrige Regenfälle mit Unwettergefahr.

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Die abendlichen Gewitter lassen heute Nacht erst mal nach.

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Später ziehen von Frankreich neue Gewitter heran.

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Im Osten ist es oft nur locker bewölkt oder klar

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und morgen wieder sonnig.

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Der kräftige Regen aus Westen breitet sich Richtung Norden aus.

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Durch Starkregen gibt's regional Unwettergefahr,

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die auch in der Mitte durch heftige Gewitter besteht.

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In der Eifel morgen unter 20, im Osten dagegen wieder über 30 Grad.

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Donnerstag im Südwesten noch ein paar Schauer und Gewitter,

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sonst oft warmes und freundliches Sommerwetter.

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Ähnlich auch in den folgenden Tagen,

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Schauer oder Gewitter sind nur selten unterwegs.

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In den tagesthemen um 22.15 Uhr mit Jessy Wellmer

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sind wir in einer Flüchtlingsunterkunft.

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Wir fragen, mit welchen Problemen die zuständige Kommune kämpft.

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Außerdem blicken wir auf ein Pflegeheim,

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bei dem Bewohner und Angehörige durch Mitarbeit die Kosten drücken.

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

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Copyright Untertitel: NDR 2024

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