Stil Epochen 10 - Realismus und Impressionismus (1850-1900) [BR 2009]

PeaKant
14 Nov 201314:23

Summary

TLDRIm 19. Jahrhundert führten bürgerliche Revolutionen in Frankreich, Deutschland und Österreich zu demokratischen Veränderungen. Die fortschreitende Mechanisierung und Fotografie befreite die Kunst von der Naturnachahmung, weshalb Künstler wie Gustave Courbet neue Wege suchten. Der Realismus reflektierte die Realität, während die Impressionisten wie Claude Monet das Licht und die Wahrnehmung betonten. Paul Cézanne und Vincent van Gogh gingen über Impressionismus hinaus, prägten Expressionismus und führten zur Abstraktion des 20. Jahrhunderts.

Takeaways

  • 😀 Im 19. Jahrhundert gab es tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft, die durch bürgerliche Revolutionen und der Aufstieg der Industriearbeiterklasse geprägt wurden.
  • 🎨 Die Erfindung der Fotografie 1839 befreite die Kunst von der Aufgabe der Naturnachahmung und ermöglichte neue künstlerische Wege.
  • 🖌️ Gustave Courbet, geboren 1819, war ein Pionier des Realismus und setzte sich für eine ungeschönte Wiedergabe der realen Welt ein.
  • 🖼️ Courbet errichtete 1855 neben der Pariser Weltausstellung einen eigenen Pavillon, um seine Werke zu zeigen, was als Provokation gegen die akademische Kunst angesehen wurde.
  • 👨‍🎨 Die Realisten suchten nach einer detailgetreuen Darstellung der Wirklichkeit, was in den Werken von Adolph Menzel und Wilhelm Leibl deutlich wird.
  • 🌳 Die Landschaftsmalerei des Realismus, auch bekannt als 'Plein-Air-Malerei', suchte die unmittelbare Naturerfahrung und wurde von Künstlern wie den Schule von Barbizon vertreten.
  • 🌅 Claude Monet und die Impressionisten suchten, den flüchtigen Eindruck des Lichts und der Natur in ihren Werken zu erfassen.
  • 🌈 Die Impressionisten setzten die Farbe als Hauptgestaltungsmittel ein und nutzten optische Mischung und Komplementärfarben, um die Wirkung des Lichts zu verstärken.
  • 🔄 Paul Cézanne entwickelte aus dem Impressionismus heraus eine neue Bildsprache, die die Perspektive relativierte und die Natur in geometrischen Formen darstellte.
  • 🎭 Der Expressionismus, vertreten durch Künstler wie Vincent van Gogh, suchte nach einer künstlerischen Ausdrucksweise, die subjektive Eindrücke und Empfindungen in eine persönliche Handschrift übertrug.

Q & A

  • Welche tiefgreifenden Veränderungen ereigneten sich in der Gesellschaft im zweiten halben des 19. Jahrhunderts?

    -Die Bürgerlichen Revolutionen von 1848 in Frankreich, Deutschland und Österreich führten zu neuen demokratisch-liberalen Gemeinwesen. Die Bemühungen der Monarchien, die Verhältnisse zurückzusetzen, scheiterten. Gleichzeitig entstand durch die fortschreitende Mechanisierung der Arbeitsprozesse eine neue Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der Industriearbeiter eine Rolle spielten.

  • Wie hat die Erfindung der Fotografie die Kunst beeinflusst?

    -Die Erfindung der Fotografie durch Louis Jacques Daguerre 1839 befreite die Kunst von der Aufgabe der Naturnachahmung und ermöglichte neue Wege, die sich vom Gegenständlichen lösen und zukünftige Stilrichtungen formen.

  • Wer war Gustave Courbet und was war sein Beitrag zum Realismus?

    -Gustave Courbet, geboren 1819, war ein französischer Maler, der den Realismus in der Malerei voranbrachte. Er stellte 1855 in einem eigenen Pavillon neben der Pariser Weltausstellung 40 seiner Werke aus und schuf damit einen neuen Stil, der als Realismus bekannt wurde. Sein Werk 'Ein Begräbnis in Ordnung' und 'Das Atelier des Malers' sind Beispiele für seine ungeschönte Wiedergabe der realen Welt.

  • Was ist der Realismus in der Malerei und wie wurde er im 19. Jahrhundert repräsentiert?

    -Der Realismus in der Malerei ist eine Kunstrichtung, die darauf abzielt, die real existierende Welt so genau wie möglich wiederzugeben. Im 19. Jahrhundert wurde dieser Stil durch Künstler wie Gustave Courbet, Adolph Menzel und Wilhelm Leibl repräsentiert, die in ihren Werken die Alltagsszenen und die Arbeiterklasse zeigten.

  • Wie unterscheidet sich die Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon von früheren Landschaftsdarstellungen?

    -Die Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon unterscheidet sich von früheren Darstellungen durch ihre unmittelbare Naturerfahrung und die Darstellung in kleinen, intimen Bildern, die sich von idealisierten, im Atelier entstandenen Landschaften abheben.

  • Was ist der Hauptunterschied zwischen Realismus und Impressionismus in der Malerei?

    -Der Realismus konzentriert sich auf die detailgetreue und ungeschönte Darstellung der greifbaren Realität, während der Impressionismus darauf abzielt, den von der Landschaft hervorgerufenen Eindruck und die Wahrnehmung des Betrachters durch die Verwendung von Farbe und Licht zu vermitteln.

  • Wie haben die Impressionisten das Licht und die Farbe in ihren Werken verwendet?

    -Die Impressionisten haben das Licht und die Farbe als Hauptgestaltungsmittel verwendet, um die optische Mischung von Farben im Auge des Betrachters zu erreichen. Sie haben die Farben in spektralfarbige Striche zerlegt und den Kontrast von Farben genutzt, um die Intensität und den Eindruck zu verstärken.

  • Was ist der Beitrag von Paul Cézanne zum Kubismus und wie hat er die Perspektive in seinen Werken verändert?

    -Paul Cézanne, ausgehend vom Impressionismus, hat eine neue Bildsprache entwickelt, in der er die Perspektive relativierte und die Formen in verschiedenen Ansichten aufnimmt. Er hat die Natur nach dem Muster von Kugel, Kegel und Zylinder dargestellt, was zu einem wichtigen Vorläufer des Kubismus wurde.

  • Wie hat Vincent van Gogh den Expressionismus beeinflusst?

    -Vincent van Gogh hat den Expressionismus beeinflusst, indem er in seinen Werken emotional bestimmte, expressive Farbkontraste verwendet hat, um seine subjektiven Eindrücke von Mensch und Natur in eine persönliche Handschrift zu übertragen. Sein Werk zeichnet sich durch breite, derben Pinselstriche aus, die zu einer Synthese von Farbe und Linie führen.

  • Was ist die Verbindung zwischen der Malerei des 19. Jahrhunderts und der Abstraktion im 20. Jahrhundert?

    -Die Malerei des 19. Jahrhunderts, vom Realismus über den Impressionismus bis hin zum Expressionismus, zeichnet sich durch eine Tendenz zur persönlichen Handschrift und dem Ausdruck von Empfinden aus, was zur Abstraktion im 20. Jahrhundert führte. Diese Entwicklung entfernte sich von der detailgetreuen Darstellung der Gegenständlichkeit und konzentrierte sich auf die bildnerische Ausdrucksweise von Gefühlen.

Outlines

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🎨 Realismus und seine Auswirkungen auf die Kunst

Der erste Absatz beschreibt die tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert, die durch bürgerliche Revolutionen und die Entwicklung der Industriearbeiterklasse geprägt waren. Die Maler dieser Epoche suchten nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen, unterstützt durch die Erfindung der Fotografie, die die Nachahmung der Natur überflüssig machte. Gustave Courbet, geboren 1819, setzte sich für eine neue, unabhängige Malweise ein, die sich von der traditionellen Darstellung von Geschichten und Mythen abwandte. Sein Werk 'Ein Begräbnis' und 'Das Atelier des Malers' zeugen von einer ungeschönten Wiedergabe der Wirklichkeit und markieren den Beginn des Realismus in der Kunst. Courbet und andere Künstler des Realismus suchten nach einer Darstellung der real existierenden Wirklichkeit, was zu einer Abkehr von historischen und biblischen Themen führte.

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🌄 Landschaftsmalerei und die Schule von Barbizon

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Entwicklung der Landschaftsmalerei im Realismus und die sogenannte 'Pleine Air' Malerei, die durch die neuen Transportmöglichkeiten der Eisenbahn ermöglicht wurde. Künstler wie Claude Monet und die Schule von Barbizon suchten nach einer möglichst realistischen Darstellung der Naturerfahrung. Monets 'Impression, Sonnenaufgang' von 1873 ist ein Beispiel für diese neue Richtung, die darauf abzielt, den flüchtigen Eindruck des Augenblicks zu fangen. Die Impressionisten setzten sich für die Verwendung von Farbe als Hauptgestaltungsmittel ein und nutzten die optische Mischung von Spektralfarben, um das Spiel des Lichts auf den Oberflächen zu zeigen. Die Arbeiten der Impressionisten waren oft unvollendet erscheinend und zeichneten sich durch freie, kopflose Pinselstriche ohne vorgefertigten Konturen aus.

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🌈 Postimpressionisten und der Weg zum Kubismus

Der dritte Absatz behandelt die Entwicklung der Malerei von den Postimpressionisten bis hin zum Kubismus. Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Georges Braque sind als Pioniere dieser Bewegung genannt. Cézanne suchte nach einer neuen Bildsprache, in der er die Perspektive relativierte und die Natur in geometrische Grundformen wie Kugeln, Kegel und Zylinder zerlegte. Georges Braque und Pablo Picasso nutzten diese Ideen, um den Kubismus zu revolutionieren. Van Gogh hingegen suchte nach einer expressiven Farbgebung, um seine subjektiven Eindrücke von Mensch und Natur in eine persönliche Handschrift zu übertragen. Diese Tendenz, die Handschrift und das Empfinden der Malerpersönlichkeit zu betonen, führte schließlich zur Abstraktion im 20. Jahrhundert. Der Absatz schließt mit der Andeutung, dass in der nächsten Folge über den Jugendstil und das Art Deco berichtet wird.

Mindmap

Keywords

💡Realismus

Der Realismus ist eine Kunstrichtung, die darauf abzielt, die Realität so genau wie möglich darzustellen. Im Kontext des Skripts wird Realismus als Reaktion auf die sozialen Veränderungen des 19. Jahrhunderts beschrieben, in denen Künstler wie Gustave Courbet versuchten, die reale Welt in ihrer Ungeschöntenheit wiederzugeben. Courbet's Gemälde 'Ein Begräbnis in Ordnung' ist ein Beispiel für Realismus, da es eine Alltagsszene in einer für historische Ereignisse üblichen Größe darstellt.

💡Fotografie

Die Erfindung der Fotografie im Jahr 1839 durch Louis Jacques Daguerre wird im Skript als Katalysator für die Entwicklung neuer Kunstrichtungen betrachtet. Die Möglichkeit, Eindrücke als einzigartige Ablichtungen zu fixieren, befreite die Kunst von der Aufgabe der Naturnachahmung und ermöglichte Künstlern, neue Wege zu beschreiten, wie im Realismus und späteren Bewegungen.

💡Gustave Courbet

Gustave Courbet ist ein zentraler Realist in der Geschichte der Kunst und wird im Skript als Künstler vorgestellt, der einen eigenen Pavillon neben der Pariser Weltausstellung errichten wollte, um seine Werke zu zeigen. Sein Ansatz, die Realität ohne Schönheitsidealisierung darzustellen, wie in 'Ein Begräbnis in Ordnung', prägte die Realistische Kunstrichtung.

💡Impressionismus

Der Impressionismus ist eine Kunstrichtung, die im Skript als Reaktion auf den Realismus und die Fotografie erscheint. Künstler wie Claude Monet suchten nach einer Art, das Licht und die Farben der Natur in einem Moment einzufangen, was zu einer neuen, dynamischen und oft unvollendeten Malweise führte. Monets 'Impression, Sonnenaufgang' ist ein Symbol des Impressionismus und löste heftige Diskussionen aus.

💡Claude Monet

Claude Monet ist ein Schlüsselfigur des Impressionismus und wird im Skript für seine Arbeit 'Impression, Sonnenaufgang' genannt, die einen neuen Ansatz zur Darstellung von Licht und Farbe zeigt. Monets Werk ist ein Beispiel für die Impressionisten, die versuchten, die Eindrücke des flüchtigen Augenblicks zu fassen.

💡Neoimpressionismus

Der Neoimpressionismus, auch bekannt als Pointillismus, wird im Skript als Weiterentwicklung des Impressionismus beschrieben. Künstler wie Georges Seurat und Paul Signac zerlegten Farben in kleine, farbige Pixel, um ein optisches Muster zu erzeugen, das im Auge des Betrachters mischt wird. Diese Technik war mechanischer und führte zu Debatten über die künstlerische Freiheit.

💡Paul Cézanne

Paul Cézanne wird im Skript als Vorläufer des Kubismus und als Künstler dargestellt, der eine neue Bildsprache entwickelte. Seine Arbeit, in der er die Perspektive relativierte und Formen in geometrischen Grundformen wie Kugeln, Kegel und Zylinder zerlegte, war ein wichtiger Schritt weg von der detailgetreuen Darstellung der Realität hin zur Abstraktion.

💡Expressionismus

Der Expressionismus ist eine Kunstrichtung, die im Skript als eine Entwicklung aus dem Impressionismus und dem Realismus dargestellt wird. Künstler wie Vincent van Gogh nutzten expressive Farbe und Linien, um ihre persönlichen Eindrücke von Mensch und Natur zu kommunizieren. Van Goghs Arbeit, die durch breite, dichte Pinselstriche und eine willkürliche Übertreibung der Sinneseindrücke gekennzeichnet ist, ist ein Beispiel für diesen Ausdruck.

💡Vincent van Gogh

Vincent van Gogh ist ein bekannter Expressionist, der im Skript für seine emotional geprägte und expressive Malweise bekannt ist. Sein Werk, das von Impressionisten beeinflusst wurde, aber zu einer persönlichen Handschrift weiterentwickelt wurde, ist ein Beispiel für den Expressionismus, der die künstlerische Freiheit und das Ausdrucksbedürfnis des Künstlers betont.

💡Jugendstil

Der Jugendstil wird am Ende des Skripts erwähnt als eine Epoche, die noch stark figurlich geprägt ist. Obwohl der Jugendstil oft mit ornamentalen und sinnlich geformten Stilen assoziiert wird, wird er im Skript als Übergangszeit zwischen der Realitätsdarstellung des Realismus und den abstrakten Tendenzen des 20. Jahrhunderts dargestellt.

Highlights

Im 19. Jahrhundert erleben Gesellschaft und Kunst tiefgreifende Veränderungen.

Die bürgerlichen Revolutionen von 1848 führen zu demokratisch-liberalen Gemeinwesen.

Die Monarchien scheitern, die Vergangenheit zu restaurieren.

Die fortschreitende Mechanisierung führt zur Entstehung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Die Maler der Epoche sind bestrebt, Neues zu schaffen, unterstützt durch die Erfindung der Fotografie.

Gustave Courbet präsentiert 1855 in Paris 40 seiner Werke in einem eigenen Pavillon.

Courbet malt monumentale Gemälde, die von der Kritik abgelehnt werden.

Courbet's 'Ein Begräbnis in Ordnung' ist zu groß für eine Alltagsszene.

Courbet errichtet einen eigenen Pavillon, nachdem nur 11 seiner 14 Bilder angenommen werden.

Courbet's 'Das Atelier des Malers - Wirkliche Allegorie' zeigt seine künstlerische Arbeit und Freunde.

Courbet lehnt ab, Geschichten aus der Bibel, Antike oder Geschichte zu malen.

Adolph Menzel malt detailgetreue und realistische Bilder aus dem Alltagsleben und der Industrieepoche.

Wilhelm Leibl malt ungeschönte Porträts, die die Wirklichkeit abbilden.

Die 'Plein-Air-Malerei' ermöglicht es Künstlern, die unmittelbare Natur in kleinen, intimen Bildern festzuhalten.

Claude Monet malt 'Impression, Sonnenaufgang', was zu heftiger Empörung führt.

Die Impressionisten nutzen Farbe als Hauptgestaltungsmittel und zerlegen sie in Spektrafarben.

Die Postimpressionisten wie Paul Cézanne entwickeln eine neue Bildsprache, basierend auf geometrischen Grundformen.

Vincent van Gogh geht über den Impressionismus hinaus und malt expressive, farbenstarke Werke.

Der Expressionismus wird durch die emotional bestimmten Farbkontraste und die subjektiven Eindrücke geprägt.

Transcripts

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in der zweiten hälfte des neunzehnten

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jahrhunderts vollziehen sich

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tiefgreifende veränderungen in der

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gesellschaft die bürgerlichen

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revolutionen des jahres 1848 in

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frankreich deutschland und österreich

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haben neue demokratisch liberale

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gemeinwesen entstehen lassen und die

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bemühungen der monarchie die vergangenen

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zustände wieder herzustellen sind zum

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scheitern verurteilt

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gleichzeitig schafft die fortschreitende

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mechanisierung der arbeitsprozesse eine

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neue zweiklassengesellschaft die

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industriearbeiter betreten die bühne

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da kunst immer auch eine reflexion

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derzeit geschehnisse darstellt ist es

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kein wunder dass die maler dieser epoche

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bestrebt waren ebenfalls etwas neues zu

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schaffen

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unterstützt wurden sie darin durch die

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erfindung der fotografie seit 1839

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präsentierte franzose louis jacques

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daguerre ein vorläufer verfahren mit dem

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e motive als unikate ablichten kann

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nun ist die kunst von einer ihrer

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aufgaben befreit nämlich der nachbildung

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der natur und kann ganz neue wege gehen

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die sich mehr und mehr vom

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gegenständlichen lösen und so die

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grundlage für zukünftige stilrichtungen

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bilden

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einen entscheidenden schritt hin zu

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dieser neuen freieren malweise ging ein

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künstler 1855 während der pariser

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weltausstellung in einem eigens dafür

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errichteten pavillon neben dem welt

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ausstellungsgelände zeit gustave courbet

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40 seiner werke über den par jong konnte

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der besucher lesen l'oréal es mit der

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gustav g

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damit war der name für eine neue

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stilrichtung kreiert

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was zeichnet coupés realismus aus und

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was hatte den 1819 als sohn

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gutbürgerlicher eltern geborenen

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künstler dazu bewogen einen eigenen von

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der weltausstellung unabhängigen

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pavillon zu errichten

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nach ersten erfolgen malt courbet 1850

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51 das monumentale gemälde mit dem titel

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ein begräbnis in ordnung

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das bild wird von der kritik vehement

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abgelehnt fast 50 personen die einen

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repräsentativen querschnitt der

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bevölkerung seines heimatortes

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darstellen versammelt der künstler auf

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dem beet

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das werk hat die enormen ausmaße von

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drei metern 14 auf 6 meter 63 viel zu

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groß für die darstellung einer

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alltagsszene wird einhellig befunden

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ein solches maß war bisher bestenfalls

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für darstellungen historischer

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großereignisse üblich immer mehr von qps

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bildern werden nun von den kritikern

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abgelehnt bei jener pariser

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weltausstellung von 1855 werden nur 11

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der eingereichten 14 bilder angenommen

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weshalb er den pavillon errichten lässt

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neben dem begräbnis ist hier auch ein

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anderes großformatiges bild zu sehen das

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atelier des malers wirkliche allegorie

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sieben jahre meines künstlerischen

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lebens umfassend

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das bild zeigt coupé in seinem atelier

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umgeben von freunden die ihn geprägt

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haben ungeschönte wiedergabe der realen

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welt

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diese abwendung von geschichten aus der

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bibel der antiken mythologie oder der

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historie bringt courbet in einem satz

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auf den punkt ich halte die künstler

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eines bestimmten jahrhunderts für völlig

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außerstande die dinge eines vergangenen

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jahrhunderts zu schildern

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in einer zeit in der die

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naturwissenschaften enorme fortschritte

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bei der erforschung der uns umgebenden

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welt machen wenn sich auch die künstler

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der real existierenden wirklichkeit zu

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das heißt nicht dass die bilder von nun

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an von fein malerischer

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detailgenauigkeit geprägt sind wie uns

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ausschnitte aus bildern des berühmtesten

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deutschen realisten adolph menzel zeigen

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können

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aus der nähe betrachtet wirken die

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bilder oft unfertig zeigen die mühen des

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wahlprozesses

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die spannung zwischen bild detail und

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bild ganzen farb- untergrund und farbe

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oberfläche bewegung und stamme

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menzel fand die themen für seine bilder

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im alltäglichen leben so auch in der

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arbeitswelt der frühen industrie epoche

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wie etwa ein bild das eisen walzwerk von

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1875 zeigt bei seiner recherche in einem

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schlesischen eisenberg fertigte der

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künstler unzählige skizzen an

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um ein möglichst getreues abbild der

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realen situation zu schaffen welches

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wohl nicht wie später gedeutet soziale

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missstände anklagen sondern schlicht und

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ergreifend den technischen fortschritt

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feiern will

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ein weiterer wichtiger vertreter des

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realismus in deutschland ist wilhelm

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leibl jahrgang 1844 leibl gilt in erster

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linie als menschen darsteller wobei

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seine porträts aus dem oberbayerischen

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nichts beschönigen es haben sondern

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einfach die wahrgenommene wirklichkeit

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abbilden

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eine besondere spielart des realismus

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ist die sogenannte pläne malerei also

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die landschaftsmalerei in freien die

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neuen transportmöglichkeiten der

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eisenbahn und seit kurzem in tuben

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erhältliche farben ermöglichen den

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pariser künstler mit mal mitteln

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bewaffnet in den wald von fontainebleau

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zu fahren

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in der nähe des kleinen ortes barroso

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halten sie das unmittelbare natur

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erleben in kleinen intimen bildern fest

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die sich deutlich von bisherigen

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landschaftsdarstellungen unterscheiden

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waren die im atelier entstanden

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landschaften vorangegangen erbrochen

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immer idealisiert so halten die pariser

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künstler nun den unmittelbaren eindruck

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wer sie real umgebenden natur fest mit

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all ihrer eigenwilligkeit und

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ursprünglichkeit

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man spricht von schule von barbizon

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obwohl der bürgerschule für den basis

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arbeitende maler insofern irreführend

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ist

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als es diesen weniger um einen

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bestimmten stil als um eine gemeinsame

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grundhaltung zu tun war

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allen geht es um die möglichst

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wirklichkeit haltige darstellung eines

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naturerlebnisses eine jüngere maler

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generation geht noch darüber hinaus sie

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will das licht des flüchtigen

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augenblicks einfangen eines der ersten

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dieser werke stammen von claude monet

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hat 1873 im hafen von le havre

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impression sonnenaufgang

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bei einer ausstellung im atelier des

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pariser fotografen felix magath im jahre

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1874 lässt man es bild wie auch die

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anderen ausgestellten werke heftige

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empörung aus ein kritiker spottet wollte

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man die absichten der künstler

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charakterisieren müsste man den neuen

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begriff impressionisten schaffen

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sie sind impressionisten in dem sinne

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dass sie nicht eine landschaft

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wiedergeben sondern dient von ihr

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hervorgerufenen eindruck damit ist der

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name für eine neue richtung der kunst

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gefunden

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gleichzeitig charakterisierte kritiker

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ein wesentliches merkmal dieser malerei

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wollten die realisten noch auf

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stoffliche eigenheiten der greifbaren

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wirklichkeit verweisen

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so versuchen die impressionisten nun das

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ins bild zu bringen was ich aus dem

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spontanen gleich am unbewussten seat

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ergibt um diesen wahrnehmungs prozess

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zum bildgegenstand zu machen bedient sie

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sich ein ganz bestimmter malerischer

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mittel so wird die akademischen regel

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vom vorrang der linie über die farbe

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umgekehrt den impressionisten geht die

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farbe als hauptsächliches

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gestaltungsmittel diese zerlegen sie in

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einen gewebe von spektralfarben dessen

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optische mischung erst im betrachter

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auge vor sich geht

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das spiel des lichtes auf den

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oberflächen der dinge wird den hellen

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kräftigen farbtönen mit freiem kopf

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artigen pinselstrich ohne vorbereitete

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konturen dargestellt wie hier in monets

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bild design brücke von aaron

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man meint den mahlenden monnet auf

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seiner atelier parke in diesem bild

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kommen die errungenschaften der pläne er

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malerei direkt vor dem motiv voll zum

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ausdruck

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das riecht und farb studium der

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impressionisten wird durch ergebnisse

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wissenschaftlicher forschung damaliger

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farb- und wahrnehmung theoretiker

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bestätigt so beschreiben essential und

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hermann von helmholtz den sogenannten

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simultan kontrast das menschliche auge

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nimmt farben nicht einfach nur aufgrund

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ihrer physikalischen eigenschaften war

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sondern berücksichtigt die jeweilige

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umgebung farbe so erscheint etwa ein

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weißes quadrat umgeben von einer kräftig

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grünen fläche von der dazu

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komplementären farbe rot gefärbt also

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läuft rosa analoges gilt für die

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komplementären farbe blau orange bzw

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gelb violett

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erscheinen zwei komplementäre farben

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direkt nebeneinander so verstärken sie

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sich in ihrem intensität eindruck

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die impressionisten nutzen solche

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komplementär kontraste in ihren farbig

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gestalteten schatten partien

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die post oder neoimpressionisten gehen

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darüber sogar noch hinaus

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sie zerlegen die farben in reihen

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farbige rasterpunkte wie so klein sind

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dass man sich auch als brannte listen

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bezeichnet hat das verfahren ist

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durchaus mechanisch und wurde daher von

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manchen kritikern als um künstlerisch

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betrachtet

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auch paul cezanne entwickelt ausgehend

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vom impressionismus eine neue

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bildsprache

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er relativiert in seinen bildern die

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perspektive zerlegt dabei nicht die

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farben sondern die formen die aus

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verschiedenen ansichten aufnimmt alles

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in der natur bildet sich nach dem muster

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von kugel kegel und zylinder

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wir müssen nur nach diesen einfachen

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figuren malen dann werden wir alles

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machen können was wir wollen formuliert

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sie dann 1904 einen seiner berühmten

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lehrsätze durch die betonung dieser

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geometrischen grundformen wird zusammen

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zu einem wichtigen vorläufer des

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kubismus mit dem georges braque und

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pablo picasso im frühen zwanzigsten

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jahrhundert die kunstwelt

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revolutionieren

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beide berufen sich ausdrücklich immer

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wieder auf zusammen

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während man also zusammen zu recht als

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wegbereiter des kubismus betrachtet

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gelten paul yoga und vincent van gogh

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als diejenigen des expressionismus

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der 1853 geborene van gogh lernt ab 1885

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in paris den impressionismus kennen der

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seine arbeiten in den folgejahren

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zunächst prägen wird

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schon bald aber wird eine andere über

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den impressionismus hinausgehende

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malweise in seinem werk sichtbar durch

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emotional bestimmte das heißt expressive

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farbkontraste versucht der künstler

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seine subjektiven eindrücke von mensch

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und natur in eine vollkommen persönliche

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handschrift zu übertragen

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mit breitem derben pinselstrich will er

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zu einer synthese von farbe und linie

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gelangen zu einer linear gelenkten

play13:01

farbigen vibration die den ganzen bild

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organismus durch strömt

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die willkürliche übersteigerung der

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sinneseindrücke diese befreiung der

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kunst mittel aufgrund psychischen sich

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ausdrücken wurde ein meilenstein auf dem

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weg zum expressionismus

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vom realismus über den impressionismus

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vom vor kubistischen cezanne bis zum

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dreh expressionistischen van gogh die

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epoche war geprägt von einer tendenz hin

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zu einer malerei welche die handschrift

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und das empfinden der maler

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persönlichkeit spüren lässt diese

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entfernung von der reinen detailgetreuen

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gegenständlichkeit und der wille gefühle

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bildnerisch zum ausdruck zu bringen

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führen dann direkt in die abstraktion

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des zwanzigsten jahrhundert in der

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nächsten folge berichten wir jedoch

play14:07

zunächst über die noch einmal stark

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figürlich geprägte epoche des

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jugendstils und das art deco

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