Können wir die Wirtschaft schrumpfen? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE
Summary
TLDRDas Skript diskutiert das Problem des ständigen Wirtschaftswachstums und die damit verbundenen ökologischen und sozialen Herausforderungen. Es beleuchtet die Wachstumszwänge im Kapitalismus und die Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um wirtschaftliche Aktivität und Umweltverbrauch zu entkoppeln. Die Idee des 'Degrowth' oder Postwachstums wird vorgestellt, bei der weniger konsumiert und produziert wird, um planetare Grenzen zu respektieren. Dabei werden auch politische und gesellschaftliche Maßnahmen wie Arbeitszeitverkürzung, Umverteilung von Ressourcen und eine stärkere Demokratisierung der Wirtschaft angesprochen.
Takeaways
- 🌍 Die Weltwirtschaft wächst kontinuierlich, was zu mehr Verbrauch, mehr Energie und Treibhausgasen sowie zuzunehmender Ungleichheit führt.
- 🛑 Das Prinzip des Wachstums wird kritisch betrachtet, da eine Verringerung der Wirtschaftstätigkeit zu weniger Nachfrage, weniger Konsum, weniger Investitionen und weniger Steuereinnahmen führen könnte.
- 💸 Die Strukturen des Kapitalismus erfordern ständiges Wachstum, was ohne Wachstum in eine Krise führen würde.
- 🌱 Der Begriff des 'grünen Wachstums' wird eingeführt, bei dem erneuerbare Energien und effiziente Ressourcennutzung das Wachstum bei gleichzeitiger Verringerung der Zerstörung ermöglichen sollen.
- 🔄 Die Notwendigkeit einer Entkopplung von Wirtschaftswachstum und natürlichen Ressourcenverbrauch wird betont.
- 📉 Einige Länder haben es geschafft, den CO2-Ausstoß von Wirtschaftswachstum zu entkoppeln, aber die Effekte sind noch nicht ausreichend oder dauerhaft.
- 🚫 Das grüne Wachstum ist nicht reines Wachstum ohne Umweltbelastung, da Länder, die ihre Wirtschaftsleistung von Emissionen entkoppelt haben, immer noch Emissionen verursachen.
- 🔄 Der Rebound-Effekt zeigt, dass Energieeffizienzsteigerungen nicht notwendigerweise zu weniger Ressourcenverbrauch führen, da der vermehrte Einsatz von Technologien das Gegenteil hervorrufen kann.
- 💼 Wachstum ist oft ungleich verteilt, und mehr als 80% des Wirtschaftswachstums geht an die reichsten Prozent der Bevölkerung.
- 🏛️ Die Idee einer 'degrowth'- oder 'postwachstums'-Ökonomie wird diskutiert, bei der weniger produziert und verbraucht wird, um Ressourcen zu sparen und Umweltbelastungen zu reduzieren.
- 🌐 Die globale Verteilung von Verbrauch und Zerstörung ist ungleich, und regionale Unterschiede müssen bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Wirtschaft berücksichtigt werden.
Q & A
Was sind die Hauptkritikpunkte an der heutigen Wachstumswirtschaft?
-Die Hauptkritikpunkte sind der übermäßige Verbrauch von Ressourcen, die Zerstörung der Umwelt und die zunehmende soziale Ungleichheit. Das anhaltende Wirtschaftswachstum verbraucht mehr Material, Energie und führt zu mehr Treibhausgasen.
Was versteht man unter dem Begriff 'grünes Wachstum'?
-'Grünes Wachstum' beschreibt den Ansatz, wirtschaftliches Wachstum beizubehalten, während gleichzeitig die Umweltbelastungen verringert werden. Dies soll durch erneuerbare Energien und effizientere Ressourcennutzung erreicht werden.
Warum wird das Konzept des 'grünen Wachstums' kritisch betrachtet?
-Das Konzept wird kritisiert, weil die Reduktion von Treibhausgasen und anderen Umweltbelastungen in der Praxis oft zu langsam verläuft. Zudem wird der Rebound-Effekt angeführt, bei dem Effizienzgewinne durch höheren Konsum wieder ausgeglichen werden.
Was ist der 'Rebound-Effekt' im Zusammenhang mit umweltfreundlicher Technologie?
-Der Rebound-Effekt tritt auf, wenn Effizienzsteigerungen zu einem erhöhten Konsum führen. Ein Beispiel ist die Einführung energiesparender Technologien, die zu mehr Nutzung anstatt zu einer Reduktion des Gesamtverbrauchs führt.
Welche Probleme entstehen durch das Wachstumsstreben im Kapitalismus?
-Im Kapitalismus führt das Wachstumsstreben zu einem Zwang zur ständigen Steigerung von Produktion und Konsum, was Umweltzerstörung, Ressourcenverschwendung und soziale Ungleichheit verstärkt.
Was ist das 'Donut-Modell' und wie steht es im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit?
-Das Donut-Modell beschreibt die Balance zwischen der ökologischen Tragfähigkeit des Planeten und der Erfüllung sozialer Bedürfnisse. Es geht darum, innerhalb eines 'sicheren Raumes' zu wirtschaften, ohne ökologische oder soziale Grenzen zu überschreiten.
Was ist 'Degrowth' und wie unterscheidet es sich von herkömmlichem Wirtschaftswachstum?
-'Degrowth' ist ein wirtschaftliches Konzept, das auf eine bewusste Schrumpfung der Produktion und des Konsums abzielt. Es zielt darauf ab, eine nachhaltige Lebensweise zu fördern, die den Planeten schont und soziale Gerechtigkeit schafft.
Wie könnte eine Postwachstumsökonomie aussehen?
-In einer Postwachstumsökonomie würden weniger Ressourcen verbraucht, Arbeitszeiten reduziert und nicht-essentielle Sektoren eingeschränkt. Der Fokus läge auf sozialem Wohlstand, ökologischer Nachhaltigkeit und gerechter Verteilung von Ressourcen.
Welche Rolle spielt der Staat in einem Degrowth-Modell?
-Im Degrowth-Modell spielt der Staat eine aktive Rolle, indem er Ressourcenverbrauch und schädliche Industrien reguliert, soziale Sicherheit gewährleistet und öffentliche Infrastruktur bereitstellt. Es wird auch betont, dass diese Veränderungen demokratisch entschieden werden müssen.
Welche Bedenken gibt es hinsichtlich der Degrowth-Idee?
-Kritiker befürchten, dass Degrowth zu einem Rückschritt in der gesellschaftlichen Entwicklung führen könnte, da es drastische Eingriffe in die Wirtschaft und den Lebensstandard erfordert. Außerdem wird bezweifelt, ob eine vollständige Umverteilung des Wohlstands allein die Probleme lösen kann.
Outlines
🚗 Die Wachstumsdynamik und ihre Folgen
In diesem Abschnitt wird erläutert, wie die globale Wirtschaft wie eine gut geölte Maschine funktioniert, was jedoch zu Überverbrauch und Umweltzerstörung führt. Das unaufhörliche Wirtschaftswachstum erzeugt mehr Materialverbrauch, Energiebedarf und Treibhausgase und verstärkt die soziale Ungleichheit. Es wird diskutiert, ob das Bremsen des Wachstums eine Lösung oder ein Risiko wäre, und welche Konsequenzen eine wirtschaftliche Schrumpfung haben könnte. Die Herausforderungen von Rezession, Arbeitslosigkeit und einem Mangel an staatlichen Mitteln werden angesprochen.
🌿 Grünes Wachstum als Lösung?
Dieser Abschnitt führt das Konzept des grünen Wachstums ein, bei dem fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzt und Ressourcen effizienter genutzt werden sollen. Es wird betont, dass einige Länder es geschafft haben, wirtschaftliches Wachstum von CO2-Emissionen zu entkoppeln. Jedoch wird auch auf Probleme wie den langsamen Fortschritt und die Unzulänglichkeit dieser Technologien hingewiesen. Der sogenannte 'Rebound-Effekt', bei dem Effizienzgewinne durch steigende Nachfrage wieder ausgeglichen werden, wird ebenfalls thematisiert.
📉 Postwachstum und Degrowth-Ansätze
Hier wird das Konzept der Degrowth-Bewegung erklärt, das auf eine Schrumpfung der Wirtschaft abzielt. Es geht darum, weniger zu produzieren und zu konsumieren, um Ressourcen zu schonen. Der Abschnitt beleuchtet, wie staatliche Eingriffe bestimmte Industrien einschränken könnten, während Werbung und Luxusgüter in einer Postwachstumsgesellschaft keine Rolle mehr spielen. Die Rolle des Staates in der Umverteilung von Reichtum und die Reduzierung der Arbeitszeit werden ebenfalls thematisiert, um ein nachhaltiges Leben innerhalb planetarer Grenzen zu ermöglichen.
💡 Universelle Grundversorgung und Umverteilung
Dieser Teil diskutiert die Möglichkeit einer universellen Grundversorgung, bei der jeder Mensch Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Internet, Strom und öffentlichen Verkehrsmitteln haben soll. Es wird erklärt, wie eine gerechtere Verteilung von Vermögen und Ressourcen dazu beitragen könnte, Ungleichheiten zu verringern. Modelle wie ein Maximaleinkommen und höhere Steuern auf Erbschaften und Vermögen werden als mögliche Maßnahmen zur Finanzierung dieser Idee erwähnt.
🌍 Wirtschaft und Demokratie: Eine kollektive Entscheidung
Der letzte Abschnitt befasst sich mit der Notwendigkeit, demokratische Prozesse in die Gestaltung der Wirtschaft einzubeziehen. Vorschläge wie Bürgerräte, die per Los ausgewählt werden, um wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen, werden diskutiert. Es wird betont, dass die Transformation der Wirtschaft nicht nur durch Wahlen, sondern auch durch die Beteiligung der Gesellschaft geschehen muss. Die Diskussion endet mit der Feststellung, dass keine Wirtschaft ohne neue Regeln und Gesetze im Einklang mit ökologischen Grenzen funktionieren kann.
Mindmap
Keywords
💡Wachstum
💡ökologische Ungleichheit
💡Kapitalismus
💡grünes Wachstum
💡Rebound-Effekt
💡ökonomische Ungleichheit
💡Postwachstum
💡Donut-Modell
💡Umverteilung
💡Grundeinkommen
💡ökologische Grundlage
Highlights
Die Weltwirtschaft funktioniert wie eine gut geölte Maschine, jedoch führt das ständige Wachstum zu Zerstörung und Ungleichheit.
Der Begriff 'Degrowth' wird als Alternative diskutiert, um die Wirtschaft zu verkleinern, ohne Arbeitsplätze und soziale Sicherheit zu gefährden.
Grünes Wachstum zielt darauf ab, die wirtschaftliche Leistung vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, ist aber bisher nicht ausreichend, um den Planeten zu schützen.
Technologien zur Effizienzsteigerung wie erneuerbare Energien sind nicht massentauglich und kostenintensiv.
Der Rebound-Effekt führt dazu, dass Effizienzsteigerungen oft zu einem höheren Gesamtverbrauch führen, wie bei energiesparenden Lampen oder sparsamen Motoren.
80% des Wirtschaftswachstums profitieren den reichsten paar Prozent, was die soziale Ungleichheit weiter verstärkt.
Wirtschaftswachstum wurde lange als positiv angesehen, jedoch zweifeln Forscher heute daran, dass es allen zugutekommt.
In einer Postwachstumsgesellschaft würden weniger Autos, Gebäude, T-Shirts und Finanztransaktionen produziert.
Staatliche Eingriffe könnten notwendig sein, um schädliche Sektoren wie Inlandsflüge oder die Werbeindustrie zu regulieren oder zu verbieten.
John Maynard Keynes prognostizierte, dass 15 Arbeitsstunden pro Woche im Jahr 2030 ausreichen könnten, doch diese Vision ist noch weit entfernt.
Eine universelle Grundversorgung, die Internetzugang, günstigen Strom und freie Fahrt im öffentlichen Verkehr beinhaltet, könnte Ungleichheit verringern.
Der größte Anteil des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen wird von den reichsten 1% der Bevölkerung verursacht.
Ein Maximum-Einkommen oder stärkere Besteuerung von Vermögen könnten zur Umverteilung beitragen.
Produkte mit längerer Lebensdauer könnten die Notwendigkeit verringern, ständig neue zu kaufen.
Die Idee des Degrowth sieht nicht vor, den Lebensstandard zu senken, sondern die Wirtschaft anders zu gestalten.
Initiativen wie in Neuseeland, das Finanzministerium an das Gemeinwohl zu orientieren, oder in Amsterdam mit dem Donut-Modell zeigen Ansätze für Postwachstumsökonomien.
Transcripts
[Musik]
die Weltwirtschaft läuft meistens
jedenfalls wie eine gut geölte Maschine
immer höher schneller weiter die einen
finden das gut andere halten es für ein
Problem denn wir verbrauchen und
zerstören zu viel wenn die Wirtschaft
weiter wie bisher wächst heißt das noch
mehr Material noch mehr Energie und
Treibhausgase und auch die Ungleichheit
nimmt weiter zu wie wäre es also damit
mal auf die Bremse zu
treten eine Schrumpfung sollte man in
jedem Fall vermeiden andere sagen wieso
könnte doch
funktionieren die Frage ist weg vom
Wachstum heute oder Zusammenbruch
morgen also angenommen wir würden es
wirklich tun würden wir uns damit
schaden oder wäre es die Lösung
[Musik]
[Musik]
so richtig auf die Bremse treten was
hieße das jetzt na ja weniger arbeiten
weniger verbrauchen weniger produzieren
und bauen und dann welche Folgen hätte
das die gesamtwirtschaftliche Nachfrage
geht zurück es wird weniger konsumiert
es wird weniger investiert der Staat hat
weniger
Steuereinnahmen zusätzlich müsste er
Schulden aufnehmen das würde zukünftige
Haushalte belasten und das würde dann zu
so einem negativen Effekt
führen okay die sogenannte Rezession
Stillstand Arbeitslosigkeit und schon
bald hat der Staat zu wenig Geld für
seine Aufgaben nach der Logik sind wir
zu ständigem Wachstum
gezwungen mit dem Wachstum ist es wie
mit einem
[Musik]
Bärenbaby es sieht niedlich aus aber das
Problem ist die Bären Mutter die
reinkommt die auf den Kopf haut und dich
frisst die Bärenmutter steht für die
Strukturen des
Kapitalismus des Profits und der
Anhäufung von Reichtum diese Strukturen
haben eingebaute wachstumszwänge ohne
Wachstum Gerät die Wirtschaft in die
Krise nehmen wir das Prinzip des
Wettbewerbs ein Unternehmen das am Markt
mithalten will muss seine Produktion
ständig verbessern die nötigen investien
kosten Geld und das gibt's nur wenn der
Gewinn stetig steigt auch Staaten setzen
auf Wachstum denn die Ausgaben etwa für
Gesundheit oder Bildung steigen für
höhere Steuereinnahmen die dafür
notwendig sind braucht es mehr
Produktion und mehr
Konsum wir sind so scheint es gefangen
im
Wachstum wir müssen die Art und Weise
wie wir produzieren wie wir konsumieren
wie wir miteinander umen
und mit der naturehen
[Musik]
Überdenken der Traum von einer
Postwachstumsgesellschaft geht so wir
würden nur noch so viel produzieren und
verbrauchen wie nötig es gäbe weniger
Konkurrenz und wir würden
rücksichtsvoller miteinander umgehen was
für ein Kontrast zur heutigen
Welt über hunderte gar tausende von
Jahre hat überhaupt kein
wirtschaftliches Wachstum auf diesem
Planeten stattgefunden das war eine
Entwicklung die im Grunde immer stetig
auf demselben Niveau sich bewegt hat
ohne irgendwelchen wirtschaftlichen
Wohlstandszuwachs und erst hier am Ende
sozusagen wenn wir der heutigen Zeit
immer näher kommen haben wir die
industrielle Revolution die der Kickoff
auch wenn auch nur auf sehr niedrigem
Niveau für wirtschaftliches im Wachstum
war und der eigentliche Wachstumsschub
findet erst nach dem Zweiten Weltkrieg
in den 1950er und 1960er Jahren statt wo
wir einen richtigen Push nach oben
bekommen das Wachstum im Grunde
exponentiell sich entwickelt in diese
Richtung und immer weiter ansteigt im
Grunde bis zum heutigen Tag das Wachstum
hat unsere Welt positiv verändert hat
Fortschritt und Entwicklung ermöglicht
wir leben länger und
komfortabler nur mit unserem heftigen
Verbrauch zerstören wir dabei auf Dauer
das was wir und andere Wesen zum Leben
brauchen wie kommen wir raus aus diesem
Dilemma überlegen wir erstmal ob wir
nicht irgendwie weiterwachsen können
ohne dabei Schaden
anzurichten die Idee nennt sich grünes
Wachstum und sie geht so Kohle Gas und
Öl werden durch erneuerbare Energien
ersetzt außerdem sollen Ressourcen immer
effizienter genutzt werden so könnte das
Wachstum beibehalten werden bei
gleichzeitig weniger
Zerstörung wo sicher wachstumskritiker
und wachstumsbefürworter einig sind ist
dass wir eine Entkopplung brauchen
zwischen wirtschaftlichen Wachstum auf
der einen Seite und dem Verbrauch an
natürlichen Ressourcen auf der anderen
Seite und ist auch völlig
unstrittig dass dieser Prozess schon in
Gang ist einige Staaten haben es auch
schon geschafft Wirtschaftswachstum und
CO2 Ausstoß voneinander zu entkoppeln
durch mehr Effizienz und neue
Technologien trotz sinkender Emissionen
floriert die Wirtschaft ist das also die
Lösung da haben wir schon schon
Technologien die sind aber im Moment
noch nicht massentauglich um so zu
formulieren und die haben auch noch ein
zweites Problem sie sind noch nicht
kostengünstig genug um eingesetzt werden
zu können das sind zwei wichtige
Voraussetzungen damit das auch wirklich
funktioniert und es gibt noch ein
Problem bei genauerem Hinsehen zeigt
sich ganz so sauber ist das grüne
Wachstum doch nicht würden die Länder
die ihre Wirtschaftsleistung von den
Emissionen entkoppelt haben mit dem
aktuellen Tempo weitermachen würde es
durchschnittlich über 20 Jahre dauern
bis sie klimaneutral
sind grünes Wachstum ist im Grunde
[Musik]
Gre so als würde ich sagen ich habe eine
Diät gemacht und in 10 Jahren 20 g
abgenommen ich meine das ist eine
absolute Entkopplung ich werde älter und
reduziere mein Gewicht aber eine Diät
kann man das nicht nennen
selbst in Ländern in denen weniger
Treibhausgase ausgestoßen werden werden
sie ja immer noch ausgestoßen der
Rückgang geht langsam und hält oft nur
für eine gewisse Zeit an und das ist
nicht das einzige Problem um den
Planeten nicht zu überfordern müssten
wir auch den Verbrauch von Material und
Wasser reduzieren weniger chemische
Düngemittel verwenden und vieles mehr
wir können uns den Handlungsspielraum
wie einen Donut vorstellen der der Teig
ist dabei die ökologische und soziale
Grundlage greifen wir zu stark in die
Ökosysteme der Erde ein etwa durch
Materialverbrauch Stickstoffeinträge und
CO2 Emissionen greifen wir unsere
Grundlagen ebenso an als würden wir zu
wenige Ressourcen nutzen was dann auf
Kosten von Bildung Energie oder Arbeit
ginge unser Spielraum ist also eng so
eng dass derzeit kein Land in der Lage
ist alle Grundbedürfnisse zu decken ohne
dabei dem Planeten zu schaden aber wären
effizientere Technologien nicht trotzdem
schon die halbe Miete mit ihnen könnten
wir immerhin einen Großteil des
Verbrauchs
loswerden was dagegen spricht ist der
sogenannte Rebound Effekt
1865 stellte der britische Ökonom
William Stanley jeevens fest dass der
Kohleverbrauch in England nicht sank
obwohl das neue der Dampfmaschine viel
weniger verbrauchte denn der Einsatz von
Dampfmaschinen war jetzt so günstig dass
immer mehr angeschafft wurden am Ende
wurde mehr Kohle verbraucht als
vorher das gleiche sehen wir heute bei
den energiesparenden Lampen wir setzen
mehr Licht ein oder bei sparsameren
Motoren wir kaufen jetzt größere Autos
wirtschaftswachtum ob grün oder nicht
führt bisher zumindest zu hohem
Verbrauch zu Verschmutzung und
Zerstörung und dann ist da noch die
soziale Frage all das Wachstum das wir
zu einem so hohen Preis erwirtschaften
kommt den Menschen in sehr
ungleicherweise
zugute mehr als 80% des
Wirtschaftswachstums eines Landes geht
an die reichsten paar Prozent der
Menschen die Leute denken das
Wirtschaftswachstum komme ihnen zuugute
aber das ist nicht
wahr die lang verbreitete Annahme dass
doch letztlich alle davon profitieren
wenn der Wohlstand der Reichen wächst
der sogenannte Tri EFF gilt heute als
widerlegt hinzu kommt das
Ungleichgewicht mehrere Dimensionen hat
es geht nicht nur um Geld es geht auch
um den Zugang zuur Bildung zu
Gesundheitsleistungen zu öffentlicher
Infrastruktur all diese Messgrößen
zeigen wie die sozioökonomische
Ungleichheit
zunimmt zusammengefasst weiter zu
wirtschaften wie bisher ist keine Lösung
grüne Technologie allein auch nicht aber
kann der Weg der Schrumpfung der
richtige sein schließlich brauchen wir
ja eine Wirtschaft die
läuft es geht nicht darum die bestehende
Wirtschaft einfach klein zu machen
sondern sie so umzugestalten dass sie
auf die richtige Größe schrumpfen kann
ohne dabei Arbeitsplätze und soziale
Sicherheit zu gefährden das ist möglich
wir haben Modelle dafür aber es
erfordert eine Veränderung
wirtschaftlicher Strukturen
klar okay dann lassen wir uns mal darauf
ein auf das sogenannte degowth oder
postwachstum wenn wir weiter wachsen
machen wir es schlimmer stattdessen
brauchen wir
degowth ab hier sinkt das Niveau von
Produktion und
Konsum weniger Autos weniger Flugzeuge
Gebäude T-Shirts Einkaufszentren oder
Finanztransaktionen um in eine
postwachstumsökonomie zu
kommen aber wie viel weniger denn von
allem unter den heutigen Bedingungen
könnten wir mit viel weniger
Ressourcenverbrauch gut leben in Europa
kämen wir wahrscheinlich mit 80% weniger
Energie
aus in den USA wahrscheinlich mit 90%
weniger offenbar geht es um staatliche
Eingriffe mit dem Ziel Sektoren die
nicht lebensnotwendig sind aber groe
Schäden anrichten einzuschränken oder zu
verbieten Inlandsflüge oder SUVs oder
auch die
Werbeindustrie wir sollen Werbung
verbieten für eine wachsende Wirtschaft
ist Werbung toll Menschen konsumieren
mehr Unternehmen produzieren mehr wir
bauen mehr Ressourcen ab und produzieren
mehr Müll wenn das das Ziel ist gut aber
in einer Wirtschaft in der man einfach
nur genug haben will wird Werbung
kontraproduktiv okay sie wollen sich
wirklich mit der bärenmama
Anlegen der Markt ist der König er ist
Gott aber in einem transformierten
System würd es den nicht mehr geben wir
würden die Entscheidungen
treffen wir würden den Markt nicht
seiner Eigendynamik überlassen sondern
Umsteuern also ein Staat der die
Wirtschaft lenkt h sollte sich die
Politik da nicht besser
raushalten andererseits der Staat mischt
sich ja heute schon ein etwa in Form von
Subventionen z.B für den Ausbau
erneuerbarer Energien oder damit es in
Krisenzeiten weniger Kündigungen
gibt auch fossile Energien werden massiv
subventioniert aber denken wir mal
weiter wenn wir die Wirtschaft
einschränken würde auch der Konsum
zurück gehen viele Produkte könnten wir
nicht mehr kaufen weil sie nicht mehr
hergestellt
würden wir hätten dann auch weniger zu
tun heißt weniger Arbeit ist das gut
oder
schlecht der britische Ökonom John
Maynard Kees prognostizierte 1930 dass
im Jahr
2030 15 Arbeitsstunden pro Woche zum
Leben reichen würden weil Maschinen uns
Arbeit abnehmen würden hätten wir mehr
ze it für das was uns wichtig ist von
kan Prognose sind wir weit entfernt
obwohl Maschinen immer mehr Arbeit
übernehmen da ist also noch Luft nach
oben Experimente belegen dass man mit
geringerer Arbeitszeit produktiver und
zufriedener sein kann nützt das also uns
und dem
Planeten mit einer Reduktion von
Arbeitszeit gewinnen wir Zeit für die
Entwicklung dieses neuen Systems für
Betreuungsarbeit die Pflege von
Ökosystemen
all die Tätigkeiten die im Kapitalismus
nicht geschätzt werden weil sie kein
Geld einbringen aber sie befriedigen
Bedürfnisse deshalb sollten Sie in einer
wohlfahrtsökonomie sehr wohl geschätzt
werden nach den deowth Ansätzen würden
nicht alle Bereiche gleichermaßen
schrumpfen manche Sektoren könnten sogar
wachsen in jedem Fall würde Arbeit
anders verteilt werden aber denk wir
noch mal an das Donut Modell wie sichern
wir unsere ediss wenn weniger gearbeitet
wird ihr aht es vielleicht es läuft auf
eine universelle Grundversorgung hinaus
konkret jede Person soll Zugang zum
Internet bekommen eine bezahlbare
Wohnung günstigen Strom und freie Fahrt
im öffentlichen Verkehr der Staat stellt
für alle die Infrastruktur zur Verfügung
die notwendig ist um am
gesellschaftlichen Leben
teilzuhaben im Grunde geht es um
wirtschaftliche Menschenrechte haben wir
in einer Gesellschaft zu leben ohne zu
leiden ein Grundeinkommen und eine
universelle Grundversorgung würden das
ermöglichen und zugleich Ungleichheit
verringern das klingt alles verlockend
nur wer soll das
bezahlen na wir bezahlen ist doch nur
ein
Verteilungsmechanismus wenn wir die
Ungleichheit reduzieren setzen wir das
nötige Vermögen frei um diesen Übergang
zu schaffen
das kann ich mir nur schwer vorstellen
dass dieses Finanzvolumen was da
benötigt wird wirklich ausreicht um es
allein über Umverteilung innerhalb der
Gesellschaft finanzieren zu können man
muss ganz einfach arme Menschen reicher
machen und reiche
Menschen gut spätestens da geht jetzt
wohl nicht mehr jeder
mit wenn diese Edelsteine für den
energibrauch stehen
die zur ärmsten Hälfte der Menschheit
gehört pro Jahr vielleicht so viel
Energie
verbrauchen und jemand der zum reichsten
1% der Menschheit gehört würde so viel
verbrauchen die Ungleichheit ist also
wirklich
groß wer nicht im Überfluss lebt nutzt
Energie vor allem zum Kochen und Heizen
wer sehr viel hat verbraucht das meiste
für
Transportmittel wenn wir uns anschauen
wie viel Treibhausgase wir noch
freisetzen dürfen wenn wir das 1,5° Ziel
einhalten wollen dann werden
hochgerechnet davon 72% von Millionären
und Millionärinnen verursacht also
angenommen wir wollten Vermögen anders
verteilen wie soll das
funktionieren ein Weg könnte ein
maximaleinkommen sein der best bezahlte
Chef in einem Unternehmen dürfte z.B nur
noch Zeh mal so viel verdienen wie der
am schlechtesten bezahlte Mitarbeiter
man könnte auch Erbschaften und Vermögen
stärker besteuern manche Superreiche
fordern das sogar selbst aber es gibt
noch mehr Maßnahmen für eine Wirtschaft
jenseits des
Wachstums man könnte die Lebensdauer von
Produkten verlängern damit wir nicht
ständig neue kaufen
müssen Banken könnten so organisiert
werden dass die Bevölkerung mitreden
kann wofür sie Geld einsetzen mal
zwischendurch gefragt müsste die ganze
Welt mitziehen also auch der globale
Süden der ist doch historisch viel
weniger für Verbrauch und Zerstörung
verantwortlich in Europa geht es darum
weniger Energie und Material zu
verbrauchen während es z.B in Indien
eher um weniger Bergbauindustrie und
mehr Schulen und Gesundheitszentren
gehen könnte aber die Idee dass wir
unsere Lebensweise verändern müssen ist
universell
so noch mal zusammengefasst Umverteilung
weniger arbeiten und verbrauchen dafür
mehr fürinander da sein klingt nach Ende
des
Kapitalismus ich denke eine gesunde
Wirtschaft die ein gutes Leben innerhalb
der planetaren Grenzen ermöglicht ist
mit dem Kapitalismus unvereinbar ich
wurde nicht mit dieser Schlussfolgerung
geboren es ist das Ergebnis unser
Forschung der Kapitalismus funktioniert
wie eine Maschine die der Umwelt auf
schädliche Weise entzieht Bedürfnisse
und Konsumgewohnheiten der Menschen
aufgreift und beides kombiniert um
enorme Gewinne zu erzielen und dabei
große soziale Ungleichheit
schafft Kritiker der degowth Idee
fürchten durch die Maßnahmen einen
krassen Rückschritt der
Gesellschaft manche meinen deowth
bedeute wieder in Höhlen zu leben aber
wenn deine Höhle mit anderen Höhlen
verbunden ist die Schulen und
Krankenhäuser sind wenn du mit
öffentlichen Transportmitteln zu den
Höhlen deiner Freunde kommst in solchen
Höhlen möchte die de growth Community
leben das ist offensichtlich nicht die
steinzeitth bedeutet nicht Produktion
und Konsum für immer auf Null zu senken
man nimmt sich in einer aufgeblähten
Wirtschaft die problematischen Güter und
Dienstleistungen vor schrumpft sie ein
und geht dann zu einer konstanten
Wirtschaft über
stateconomy die Frage ist nur wie die
Wirtschaft so einfach umgebaut werden
soll und wollen wir das es sind ja schon
ziemlich einschneidende Maßnahmen dabei
wie viel Eingreifen halten wir aus
schließlich mögen es nicht alle wenn der
Staat zu sehr
eingreift wir leben ja in einem
Rechtsstaat wo wir permanent
irgendwelchen Regeln ausgesetzt sind und
vielleicht muss man mehr daran erinnert
werden dass ist was völlig normal ist
und das ist letztlich ja der Job des
Staates ja dafür zu sorgen sozusagen in
welche Richtung soll die Entwicklung
gehen dafür brauche ich sozusagen eine
kollektive Entscheidung das kann
sozusagen nicht dem Einzelnen überlassen
bleiben oder auch dem Markt überlassen
bleiben dafür haben wir ein politisches
System in dem Punkt sind sich
Kritikerinnen und Befürworter von
degowth einig wenn wir unsere Wirtschaft
umbauen wollen muss das demokratisch
ablaufen und dabei nicht nur über Wahlen
werden jeden Tag Entscheidungen
getroffen will man das demokratisieren
muss man mehr Menschen
einbeziehen eine Möglichkeit könnten
bürgerräte sein die es in immer mehr
europäischen Ländern gibt per Los werden
Menschen ausgewählt um z.B Maßnahmen zum
Klimaschutz zu erarbeiten wie etwa hier
in Österreich die Ergebnisse z.B die
Forderung von werbeverboten oder dem
Stopp von fossilen Subventionen gehen
oft weiter als die Ideen der Regierungen
das wäre eine
Wirtschaftsdemokratie eine Wirtschaft
die nicht ihre eigenen Interessen
diktiert sondern sich nach den
Interessen der Gesellschaft
richtet dass wir etwas ändern müssen da
sind sich forschende einig auch die
Kritiker von degowth wir brauchen neue
Regeln und Gesetze wie die Wirtschaft
laufen soll denn so wie wir heute
Wirtschaften sprengen wir zu viele
Grenzen wir werden Bereiche haben in
denen wir
Wirtschaftsaktivitäten zurückfahren
müssen alle diejenigen die nicht in der
Lage sind ökologieverträglich genug zu
wirtschaften auf der anderen Seite
werden wir dann aber auch Bereiche haben
die gewinnen dennoch wie drastisch die
Regulierungen sein sollen bleibt
umstritten Schrumpfung äh und Verzicht
ist ja da in der Form äh wie das von der
degrowth Seite postuliert wird Absenkung
des Lebensstandards so überhaupt nicht
vorgesehen und auch gar nicht zwingend
notwendig wenn wir wollen dass jeder
einen anständigen Lebensstandard hat ist
das möglich aber sagen wir es mal so es
lässt nicht viel Extravaganz
zu bisher ist die growth Theorie kein
Staat hat es jemals ernsthaft versucht
Initiativen gibt es aber in Neuseeland
z.B muss sich das Finanzministerium
systematisch an Indikatoren für das
Gemeinwohl orientieren
Amsterdam arbeitet mit dem Donut Modell
an einer Kreislaufwirtschaft und Ecuador
stoppt mit einem Volksentscheid die
Ölförderung in einem
Nationalpark die wahrscheinlichste
Alternative zu deowth ist der
Zusammenbruch wir steuern auf eine
Zukunft zu in der die menschliche
Zivilisation nicht mehr existieren
kann so gesehen haben wir keine Wahl wir
müssen über andere Wirtschaftsformen
nachdenken und Möglichkeiten ausloten
klar aber auch für soziales und
ökologisches Wirtschaften gibt es nicht
die eine Lösung und jede Veränderung ist
mit Risiken
verbunden ich mag dieses Zitat das
besagt dass eine Utopie kein Ziel ist
sondern eine
Reise wir müssen von all den
alternativen Gebrauch machen die
Werkzeuge liegen vor uns wir müssen sie
erweitern miteinander kombinieren sie
diskutieren und uns ein Bild davon
machen welche Art von Wirtschaft dabei
heruskommen
würde also Ideen sind gefragt die nicht
das Wachstum der Wirtschaft in den
Mittelpunkt stellen sondern ein
verträgliches Leben auf und mit dem
Planeten die growthansätze liefern Ideen
teils sind sie umstritten aber sie
bringen eine Diskussion darüber ingang
welche Zukunft wir eigentlich wollen und
was wir bereit sind dafür zu tun
[Musik]
[Musik]
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