Demokratie: Die beste aller Staatsformen?
Summary
TLDRDieses Video diskutiert die Frage, ob Demokratie die beste Regierungsform ist. Es gibt einen Überblick über die Geschichte der Demokratie, von der athenischen Demokratie bis hin zu modernen demokratischen Systemen. Es wird auch die Kritik an Demokratie und alternative Regierungsformen wie Monarchien und Diktaturen besprochen. Der Fokus liegt auf der Herausforderung, komplexe politische Entscheidungen in einer demokratischen Struktur zu treffen, und der Erkenntnis, dass Demokratie, trotz ihrer Unvollkommenheiten, ein wichtiger Wert für Freiheit und Menschenrechte darstellt.
Takeaways
- 😀 Die Demokratie ist eine Regierungsform, bei der das Volk herrscht und ist nicht perfekt.
- 🏛 Das Wort 'Demokratie' stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet 'Herrschaft des Volkes'.
- 🗳 In der antiken Demokratie von Athen waren nur freien Männer an der Regierung beteiligt, nicht Sklaven oder Frauen.
- 🤔 Die Philosophen der Antike waren oft kritisch gegenüber der Demokratie und fürchteten die 'Herrschaft des Pöbels'.
- 👑 Es gibt verschiedene alternative Regierungsformen wie Monarchie, Oligarchie und Diktatur.
- 🎭 Der Film 'Star Wars' verwendet historische Vorbilder, um die Transformation von Demokratie in Diktatur zu illustrieren.
- 🇩🇪 Die Nationalsozialisten und die Kommunisten kamen demokratisch an die Macht und führten dann die Demokratie ab.
- 🏛 Die Römer hatten eine Republik, in der das Volk wählen konnte, aber der Senat hatte das eigentliche Sagen.
- 👨⚖️ Die moderne Demokratie hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und umfasst Prinzipien wie die Trennung der Gewalten und die Rechtmäßigkeit der Herrschaft.
- 🗳️ Die direkte Demokratie mit Volksabstimmungen kann Probleme wie die Teilnahmeungleichheit und die Komplexität von Entscheidungen haben.
- 🌍 Trotz ihrer Unvollkommenheiten ist die Demokratie eine Regierungsform, die mehr Freiheit und Rechte für die Bürger bietet.
Q & A
Was ist die Bedeutung des Wortes 'Demokratie' und woher kommt es?
-Das Wort 'Demokratie' stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet 'Herrschaft des Volkes'. 'Demos' steht für das Volk und 'Kratos' für Herrschaft.
Wie entwickelte sich die Demokratie in der Antike?
-Die Demokratie entwickelte sich zwischen 508 und 322 v. Chr. durch die Einwohner von Athen. In dieser Zeit waren alle freien Männer an der Regierung beteiligt, wobei Sklaven und Frauen ausgeschlossen waren.
Was ist ein Beispiel für eine alternative Regierungsform zur Demokratie?
-Eine alternative Regierungsform zur Demokratie ist die Monarchie, bei der eine Person die Alleinherrschaft innehat. Eine besonders grausame Form der Monarchie wird als Tyrannei bezeichnet.
Wie wurde in der athenischen Demokratie die Verteilung von Ämtern gehandhabt?
-In der athenischen Demokratie wurden etwa 100 Ämter gewählt und etwa 1.000 durch Los bestimmt. Das Los wurde als mögliche Entscheidungshilfe der Götter gesehen.
Was ist ein bekanntes Problem der Demokratie, das auch von Philosophen der Antike kritisiert wurde?
-Ein bekanntes Problem der Demokratie ist die 'Herrschaft des Pöbels', bei der unerfahrene oder unqualifizierte Menschen politische Entscheidungen treffen können, was zu 'Tyrannei der Masse' führen kann.
Wie wurde die Demokratie im 19. Jahrhundert von Alexis de Tocqueville beschrieben?
-Alexis de Tocqueville bezeichnete die Demokratie im 19. Jahrhundert als 'Tyrannei der Mehrheit', was auf die Gefahr hinweist, dass die Meinung der Mehrheit über die Minderheiten dominieren kann.
Was passierte in 'Star Wars - Die Rache der Sith', als Palpatine seine Diktatur errichtete?
-In 'Star Wars - Die Rache der Sith' erklärt der böse Palpatine, dass die Republik zum ersten Galaktischen Imperium umgestaltet wird, um die Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten.
Wie begründeten die Nationalsozialisten ihre Diktatur?
-Die Nationalsozialisten begründeten ihre Diktatur damit, dass sie im Einvernehmen mit dem Volk herrschen würden und das Wohl des Volkes an erster Stelle stellen würden.
Was war eine der Hauptkritikpunkte an der Demokratie in der Geschichte?
-Eine Hauptkritikpunkte an der Demokratie war, dass sie leicht umgestürzt werden kann, wie es mit der Weimarer Republik und dem Aufstieg der Nationalsozialisten geschah.
Was ist die Bedeutung der Trennung der drei Gewalten in einer modernen Demokratie?
-Die Trennung der drei Gewalten - Gesetzgebung, Regierung und Rechtsprechung - ist ein Prinzip, das zur Kontrolle und Balance der Staatsmacht in einer Demokratie beiträgt.
Was ist die repräsentative Demokratie und wie funktioniert sie?
-Die repräsentative Demokratie ist eine Form der Demokratie, bei der die Bürger Abgeordnete wählen, die im Parlament im Auftrag der Wählerschaft entscheiden und eine Regierung bilden.
Welche Rolle spielten Volksentscheide in der demokratischen Entscheidungsfindung?
-Volksentscheide sind direkte Abstimmungen aller Bürger über bestimmte Fragen. Sie können eine direkte und schnelle Entscheidungsfindung ermöglichen, können aber auch zu einer Unterrepräsentation bestimmter Bevölkerungsgruppen führen.
Outlines
🗳️ Demokratie und ihre Kritik
Der erste Absatz stellt eine Umfrage auf dem Kanal des Sprechers vor, in der gefragt wurde, ob die Demokratie die beste Regierungsform ist. Die Ergebnisse überraschten den Sprecher, da viele nicht zustimmen oder unsicher sind. Der Absatz führt dann in die Diskussion über Alternativen zur Demokratie ein und erklärt, was Demokratie ist, indem er auf das alte griechische Wort zurückgeht und die Bedeutung von 'Demos' (Volk) und 'Kratos' (Herrschaft) betont. Es wird auch auf die verschiedenen Formen der Herrschaft eingegangen, wie Monarchie, Tyrannei und Oligarchie. Der Fokus liegt auf der athenischen Demokratie und ihrer Entwicklung zwischen 508 und 322 v. Chr., wobei die Beteiligung von freien Männern an der Regierung thematisiert wird, während Sklaven und Frauen ausgeschlossen waren. Der Absatz endet mit der Kritik an der Demokratie, insbesondere von Philosophen, die eine 'Tyrannei der Masse' befürchten und die Schwächen der Demokratie thematisieren.
🏛️ Geschichte und Alternativen zur Demokratie
Der zweite Absatz erweitert das Thema, indem er auf historische und alternative Regierungssysteme eingeht. Es wird auf die Kritik an der Demokratie eingegangen, die durch historische Figuren wie Alexis de Tocqueville und die Nazis weitergeführt wurde, die die Demokratie abschaffen und eine Diktatur einführen. Der Absatz vergleicht diese historischen Ereignisse mit der fiktiven Umwandlung der Republik in das erste Galaktische Imperium in 'Star Wars'. Es wird auch auf alternative Regierungsformen wie Aristoteles' Analyse der verschiedenen Verfassungen, die römische Republik, Monarchien und absolute Monarchien eingegangen. Der Sprecher diskutiert die Entwicklung von Theorien für moderne Demokratien im 18. und 19. Jahrhundert, wie die Trennung der Gewalten und die Rechtmäßigkeit der Herrschaft. Der Absatz endet mit der Erwähnung der Französischen Revolution und der Entwicklung der repräsentativen Demokratie, die im 20. Jahrhundert in Europa etabliert wurde.
🌐 Probleme der Demokratie und ihre Zukunft
Der dritte Absatz thematisiert die Schwierigkeiten der parlamentarischen repräsentativen Demokratie, insbesondere ihre langsame Entscheidungsfindung und die Tendenz, direkte Demokratie und Volksabstimmungen zu bevorzugen. Es wird auf die Komplexität der zu entscheidenden Fragen eingegangen und die Erfahrungen der Schweiz mit Volksabstimmungen diskutiert, die zeigen, dass gebildeteren und wohlhabenderen Menschen oft eine stärkere Stimme gegeben wird. Der Sprecher kritisiert, dass Demokratie nicht perfekt ist und es viele Probleme wie Lobbyismus und Korruption gibt. Der Absatz endet mit einer Aufforderung an die Zuschauer, ihre Meinung über die Demokratie und mögliche Reformen in den Kommentaren zu teilen, und verweist auf weitere Videos zu verwandten Themen.
Mindmap
Keywords
💡Demokratie
💡Monarchie
💡Oligarchie
💡Tyrannei
💡Volksabstimmung
💡Parlamentarische Demokratie
💡Lobbyismus
💡Korruption
💡Soziale Medien
💡Verfassung
Highlights
Die Demokratie ist von vielen als die beste Regierungsform angesehen, aber nicht alle sind sich sicher, was ihre Überlegenheit betrifft.
Die Demokratie hat ihre Kritiker, die an ihrer Perfektion zweifeln und nach Alternativen suchen.
Die Definition der Demokratie als 'Herrschaft des Volkes' stammt aus dem Altgriechischen.
In der antiken Demokratie von Athen waren es freien Männer, die an der Regierung beteiligt waren, während Sklaven und Frauen ausgeschlossen waren.
Athener wählten und bestimmten über die Zuteilung von Ämtern durch Los, was als göttliche Entscheidung angesehen wurde.
Die moderne Demokratie unterscheidet sich von der antiken, insbesondere in Bezug auf die politische Beteiligung.
Philosophen der Antike kritisierten die Demokratie als 'Herrschaft des Pöbels' und warnten vor der Tyrannei der Masse.
Historische Beispiele zeigen, wie Demokratien leicht in Diktaturen umgewandelt werden können, wie im Fall von Star Wars und der Nationalsozialisten.
Aristoteles identifizierte im antiken Griechenland 158 verschiedene Regierungsformen als Alternativen zur Demokratie.
Die Römische Republik war ein Beispiel einer Regierung, in der das Volk und der Senat eine Rolle spielten, aber nicht die Alleinherrschaft bestimmte.
Monarchien, wie sie im Mittelalter üblich waren, konzentrierten die Macht im König, der für das Wohl des Volkes verantwortlich war.
Die Französische Revolution von 1789 und die Revolution von 1848/49 in Deutschland waren bedeutende Ereignisse, die die Forderung nach Demokratie zum Ausdruck brachten.
Die repräsentative Demokratie, wie sie in den USA praktiziert wird, ist ein Modell, in dem die Bürger Abgeordnete wählen, die im Parlament entscheiden.
Die parlamentarische repräsentative Demokratie ist in Europa weit verbreitet, obwohl sie mit Problemen wie Langsamkeit und mangelnder Direktheit konfrontiert ist.
Volksentscheide können eine direkte Form der Demokratie sein, zeigen aber auch Probleme wie die Teilnahmeungleichheit bei komplexeren Fragen.
Die Demokratie ist nicht perfekt und hat ihre Kritiker, aber sie bietet mehr Freiheit und weniger Angst im Vergleich zu anderen Regierungsformen.
Winston Churchills Aussage, dass Demokratie die schlechteste Regierungsform ist, außer für alle anderen, die es versucht haben, wird zitiert, um die Kompromisse und Herausforderungen der Demokratie zu unterstreichen.
Transcripts
Vor einiger Zeit hab ich mal auf meinem Kanal gefragt:
Würdet ihr der Aussage zustimmen,
unsere Demokratie ist die beste Regierungsform, die wir haben können?
Viele finden schon, dass die Demokratie die beste Staatsform ist,
aber noch mehr stimmten eben nicht zu oder sind sich nicht sicher,
hier seht ihr das Ergebnis.
Das hat mich ehrlich gesagt schon ziemlich überrascht.
Andererseits hören und sehen wir auch immer wieder,
wie Menschen an der Demokratie zweifeln.
Denn die ist alles andere als perfekt und fehlerlos.
Die Frage ist aber:
Welche Alternativen zur Demokratie gibt es denn?
Diese Frage werden wir in diesem Video hier beantworten.
Mit Beispielen aus der Geschichte und - mit Star Wars. Los geht's.
Was ist eigentlich eine Demokratie?
Schauen wir uns vielleicht zuerst mal das Wort an.
Das Wort Demokratie stammt aus dem Altgriechischen.
Demos ist das Volk und Kratos bedeutet Herrschaft.
Demokratie ist also die Herrschaft des Volkes.
Und die alten Griechen haben schon
über die verschiedenen Formen von Herrschaft nachgedacht.
Wenn eine Person herrscht, dann spricht man von einer Monarchie.
Wenn diese Alleinherrschaft sehr grausam ist,
kann man auch von Tyrannei sprechen.
Oder es herrscht eine Gruppe, dann kann das eine Oligarchie sein:
die Diktatur einer Partei
oder auch die Herrschaft von besonders weisen Menschen, Experten.
Und man kann natürlich auch auf die Idee kommen,
dass etwa in einer Stadt,
einem Stadtstaat, den man altgriechisch Polis nennt,
dass alle Leute, die in dieser Stadt leben,
gemeinsam entscheiden und regieren.
Genau das, was ich eben beschrieben habe,
ist eben die Demokratie.
Und diese Regierungs- oder Staatsform
entwickelt sich zwischen 508 vor Christus und 322 vor Christus.
Und zwar durch die Einwohner von Athen.
Demokratie aller - das trifft es in diesem Fall allerdings nicht ganz,
wenn man genau hinschaut.
In dieser Demokratie
sind alle freien Männer ständig am Staatswesen beteiligt.
Sklaven oder Frauen haben politisch nichts zu sagen.
Aber immerhin sind um die 30.000 bis 35.000 Männer beteiligt.
Diese Männer stimmen aktiv ab.
Sie übernehmen Ämter in der Verwaltung oder als Richter.
Natürlich kommen nicht 30.000 Männer zur Volksversammlung zusammen,
aber es dürften schon regelmäßig so um die 6.000 Personen sein.
Athen braucht jedes Jahr 1.100 Amtsträger.
Von denen werden etwa 100 gewählt,
und etwa 1.000 werden per Los bestimmt.
Denn die Athener gehen davon aus, dass die Gewählten
nur besonders wichtige oder komplexe Aufgaben übernehmen.
Alles andere kann jeder Mann erledigen.
Alles sind gleich - na ja, fast alle, wie gesagt.
Das Losglück deutet nach Überzeugung der Athener auch darauf hin,
dass hier vielleicht die Götter mit aussuchen,
wer welche Position übernehmen soll.
Auf jeden Fall werden jedes Jahr
6.000 Männer schon mal zu Richtern ernannt.
Ihr seht: In der athenischen Demokratie
sind viele Bürger ständig am Staatswesen beteiligt.
Diese antike Demokratie ist also sehr anders
als unsere moderne Demokratie.
Na ja, das mit den Richtern
kennt ihr vielleicht 'n bisschen ähnlich aus den USA.
Dort gibt es die Geschworenen:
Bürger:innen, die keine Juristen sind,
die aber das Urteil fällen.
Aber auch die erste Demokratie steht schon in der Kritik.
Vor allem die Philosophen warnen vor einer Herrschaft des Pöbels.
Und da sieht man schon ein Grundproblem der Demokratie:
Wenn alle herrschen, dann bestimmen eben auch manchmal Menschen,
die kaum Erfahrung oder Können besitzen.
Die reine Mehrheit kann auch sehr grausam sein.
Man sagt damals: "Tyrannei der Masse"
Der Franzose Alexis de Tocqueville wird Demokratie im 19. Jahrhundert
sogar als "Tyrannei der Mehrheit" bezeichnen.
Andererseits: Wenn nur wenige, gut Ausgebildete herrschen,
dann ist die große Masse unfrei.
Und die Menschen sind auch nicht gleich.
Insgesamt sehen viele Philosophen in der Antike
die Demokratie schon ziemlich kritisch.
Sie bevorzugen Verfassungen, die die Macht verteilen und kontrollieren,
aber keine breite Beteiligung aller Bürger.
Es wird befürchtet, dass besonders geschickte Redner es schaffen können,
mehr und mehr Leute auf ihre Seite zu ziehen.
Sich allein zum Anführer zu machen.
Womit sie recht behalten werden, diese Leute, die das befürchten,
denn die Geschichte hat gezeigt,
dass die Demokratie recht leicht umstürzen kann in eine Diktatur.
Vielleicht kennt ihr diesen Satz:
"Um weiterhin allgemeine Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten,
wird die Republik umgestaltet werden,
und zwar zum ersten Galaktischen Imperium."
"Zum Wohle und Nutze einer stabilen und sicheren Gesellschaft."
Genau das sagt der böse Palpatine
im Film "Star Wars - Die Rache der Sith",
als er unter dem Jubel im Senat seine Diktatur errichtet.
Ja, ein Film, aber:
ein Film, der sich an historischen Vorbildern orientiert.
Auch die Nationalsozialisten kommen auf demokratischem Wege an die Macht,
und schaffen dann sofort die Demokratie ab - mit brutaler Gewalt.
Die Nazis haben zwar keinen Todesstern,
aber paramilitärische Schlägertruppen.
Und auch Hitler macht sich die Armee untertan.
Ich hab euch das schon mal in 'nem anderen Video genauer erklärt,
oben auf dem "i" oder unten in der Infobox.
Die Nazis begründen ihre Diktatur so:
Die beste Regierung ist eine,
die im Einvernehmen, im Einverständnis mit dem Volk herrscht,
die weiß und versteht, was für das Volk das Beste ist.
Das ist: der Führer.
Dieser Führer soll das machen, was für das Volk am besten ist,
und das Volk gehorcht deshalb, ohne zu diskutieren.
Nur am Rande: Am Ende von Hitlers Herrschaft
ist das deutsche Volk am Boden zerstört.
Die Herrschaftsbegründung der Nazis war eine glatte Lüge.
Die Kommunisten begründen ihre Diktaturen auch damit,
die unterdrückten Klassen zu befreien,
und auf dem Weg zur herrschaftsfreien Demokratie
muss eben die Diktatur des Proletariats die Wende einläuten.
In der Geschichte gibt es viele Palpatines.
Diktaturen führen immer zu Mord und Terror,
meistens auch zu Kriegen.
Aber die Diktatur ist nicht die einzige Alternative zur Demokratie.
Schon Aristoteles zählt in der griechischen Staatenwelt
und darum herum 158 verschiedene Verfassungen.
Bei den alten Römern gibt es lange Zeit eine Republik.
Dort darf das Volk von Rom
bei Versammlungen auch seine Amtsträger wählen.
Aber das Sagen hat eigentlich der Senat,
ein Gremium, in dem die reichen und adligen Familien sitzen.
Aber immerhin: Es regieren mehrere gemeinsam,
die aufeinander angewiesen sind.
Bis Julius Cäsar und nach ihm der Kaiser Augustus
die Alleinherrschaft des Kaisers aufrichten - auch so ein Palpatine.
Die Königsherrschaft ist in Europa
das ganze Mittelalter hindurch die normale Form der Herrschaft.
Je nach Herrscher
kann sie den Menschen auch Wohlstand und Glück bescheren.
Es ist aber klar: Das Sagen hat der König.
Schließlich in der Form des absoluten Monarchen,
wenn der König niemandem mehr rechenschaftspflichtig ist.
In dieser Monarchie haben die Unter- tanen keine politische Mitsprache.
Aber ein aufgeklärter Herrscher,
wie etwa Preußenkönig Friedrich der Zweite,
versteht sich als Erster Diener des Staates.
Es kommt also nicht auf den Herrscher selbst an,
wie im Mittelalter, sondern auf das Staatswesen.
Aber es gilt: Alles für das Volk und nichts durch das Volk.
Die Menschen merken im 19. Jahrhundert,
dass das nicht so gut funktioniert.
Die Gesellschaften werden arbeitsteiliger, komplexer.
Der Grundbesitz ist nicht mehr die einzige Quelle des Reichtums.
Vielmehr werden Händler und Industrielle reich
Die Bürger, die das Land
wirtschaftlich und kulturell am Laufen halten,
wollen politische Mitsprache.
In England erkämpft sich das Parlament wichtige Rechte.
Könige müssen auch anderswo ihre Macht mit Parlamenten teilen.
Einige wollen das nicht und treten zurück,
wie der bayerische König Ludwig der Erste.
Er will sich keiner Verfassung beugen.
Aber diese Zeiten sind vorbei - zumindest in Europa.
Im 18. Jahrhundert werden dann Theorien
für eine moderne Demokratie entwickelt:
die Trennung der drei Gewalten: Gesetzgebung, also Legislative,
Regierung - Exekutive - und Rechtsprechung - Judikative.
Oder die Theorie von der Rechtmäßigkeit einer Herrschaft,
die auf das Allgemeinwohl abzielt.
Oder auch die Theorie, dass alle Macht vom Volk ausgeht
und nicht vom König.
Der Wunsch nach Demokratie zeigt,
dass die Bürger frei sein und über das Gemeinwesen mitbestimmen wollen.
Er zeigt den Wunsch nach Gleichheit.
1789 ereignet sich die Französische Revolution:
Das Volk fegt den König hinweg und regiert sich selbst.
Eine sehr intensive Phase,
die schnell zur Diktatur eines Wohlfahrtsausschusses,
einer kleineren Gruppe übergeht, und schließlich
in der Alleinherrschaft von Kaiser Napoleon mündet.
Aber die Ideen werden im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen,
zum Beispiel in der Revolution von 1848/49.
Das deutsche Parlament wird zwar wieder aufgelöst
und die Fürsten behaupten ihre Macht durch militärische Gewalt,
aber die Demokratie kommt in Europa ganz langsam voran.
Woanders geht es schneller: in den USA.
Abraham Lincoln fasst es so zusammen:
In den USA wird auch das ausprobiert,
was heute in den modernen großen Staaten, die wir haben,
Gang und Gäbe ist: repräsentative Demokratie.
Die Bürgerinnen und Bürger wählen Abgeordnete,
die in ihrem Auftrag im Parlament entscheiden
und eine Regierung bilden.
Im 20. Jahrhundert setzt sich auch in Europa die Demokratie durch.
Auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt,
wie die Hitler-Diktatur oder die Diktatur von Franco in Spanien.
Die Demokratie in Form der parlamen- tarischen repräsentativen Demokratie.
Nur die hat ein Problem: Sie arbeitet relativ langsam.
Viele Leute wollen schnellere, direkte Verfahren.
Abstimmungen aller Bürgerinnen und Bürger.
Volksentscheide über diese oder jene Frage.
Soll ein Tempolimit eingeführt werden?
So eine Frage wäre ja noch ziemlich einfach zu klären,
aber was ist damit:
Soll die deutsche Marine an der afrikanischen Küste
gegen Kriminelle vorgehen? Und wie?
Wie hoch soll ein Mindestlohn sein?
Wie soll das Steuerrecht in Sachen Ehegattensplitting verändert werden?
Wie regeln wir, wie viel englische und europäische Fischer
in der Nordsee fangen dürfen?
Je komplizierter eine Frage wird,
desto schwieriger ist es natürlich, sie zu beantworten.
Die Erfahrungen aus der Schweiz,
wo es ja Volksabstimmungen landesweit gibt, zeigen,
dass meistens die besser Ausgebildeten
und damit auch die mit den besseren Jobs,
die also auch reicher sind, an solchen Abstimmungen teilnehmen.
Menschen, die finanziell schlechter gestellt sind,
haben dann also weniger zu sagen.
Und auch hier sind wir dann wieder
bei einem bekannten Problem der Demokratie.
Zum Thema Volksentscheid auf Bundesebene
findet ihr ein Video, wenn ihr oben auf das "i" klickt.
Klar ist auf jeden Fall: Die Demokratie ist nicht perfekt.
Jeder ärgert sich über manche Entscheidungen.
"Tyrannei weniger", sagen einige.
Lobbyismus, Korruption, schwerfällige und lange Entscheidungsprozesse.
Es gibt da sicher noch unzählige Punkte.
Theoretisch gibt es eine ganze Menge Alternativen zur Demokratie,
aber im echten Leben ist jede Alternative zur Demokratie
eine Alternative, die weniger Freiheit,
mehr Angst, weniger Recht bringt, und ich bin froh,
das Glück zu haben in einem Land zu leben,
das Bürger und Menschenrechte in seiner Verfassung verankert hat,
um es 'n bisschen pathetisch zu sagen.
Oder vielleicht wie es Winston Churchill
1947 in einer Rede vor dem Unterhaus einmal meinte:
Was meint ihr?
Wie könnte Demokratie aussehen? Wie könnten wir sie umgestalten?
Schreibt's gerne unten in die Kommentare.
Und hier neben mir findet ihr noch ein Video zur Weimarer Verfassung,
und direkt darunter eins der Kollegen von Terra Xplore zu der Frage,
welchen Einfluss Social Media auf unsere Wahlentscheidung hat.
Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
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