Gibt es einen Gott? | Harald Lesch

Terra X Lesch & Co
8 Jun 201608:02

Summary

TLDRIn diesem philosophischen Gespräch wird die Frage nach der Existenz Gottes aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Rolle der Naturwissenschaften und ihre Herausforderung an religiöse Erklärungen werden beleuchtet, während historische Gottesbeweise wie der von Aristoteles und Anselm von Canterbury diskutiert werden. Der Sprecher reflektiert auch über die moralische Bedeutung von Glauben, insbesondere durch das Wirken von Papst Franziskus, dessen Werte von Barmherzigkeit und sozialer Verantwortung selbst in einer zunehmend säkularen Welt als wertvoll erachtet werden. Letztlich wird die Bedeutung von Glauben und ethischen Lehren in der modernen Gesellschaft hervorgehoben, selbst wenn die Frage nach Gottes Existenz unbeantwortet bleibt.

Takeaways

  • 😀 Der Glaube an Gott und die wissenschaftliche Perspektive stehen oft im Spannungsfeld zueinander, da die Naturwissenschaften keinen Platz für Gott als Ursache haben.
  • 😀 Die griechischen Götter werden als Beispiel für eine interessante Vorstellung von Gott dargestellt: Sie sind menschlich und haben ihre eigenen Schwächen und Stärken, was sie greifbar macht.
  • 😀 Die Naturwissenschaften versuchen, die Welt ohne Gott zu erklären, indem sie naturgesetzliche Modelle entwickeln, die Phänomene ohne göttliche Intervention erklären.
  • 😀 Die Frage nach der Existenz Gottes wurde historisch mit verschiedenen philosophischen und theologischen Argumenten untermauert, wie dem Konzept des 'unbewegten Bewegers' bei Aristoteles.
  • 😀 Der Versuch, Gott wissenschaftlich zu beweisen, ist schwer zu fassen, da Gott nicht messbar ist und keine klare Ursache oder Messgröße darstellt, die die Wissenschaft nutzen kann.
  • 😀 Die religiösen Erfahrungen sind subjektiv und können nicht objektiv mit den Mitteln der Naturwissenschaften gemessen werden, was die Herausforderung bei der Suche nach Gott erhöht.
  • 😀 Im Mittelalter formulierte Anselm von Canterbury ein Argument für die Existenz Gottes, das besagt, dass Gott als das größtmögliche Wesen existieren muss, da sonst etwas Größeres über ihn gedacht werden könnte.
  • 😀 Immanuel Kant kritisierte die Idee, dass die Existenz Gottes allein durch den Gedanken an ein größeres Wesen bewiesen werden kann, und wies darauf hin, dass Gedanken allein keine Existenz garantieren.
  • 😀 Das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und der aufkommenden Wissenschaft im 17. Jahrhundert führte zu einem 'Lückenbüßer'-Modell, bei dem Gott als Erklärung für das Unbekannte herangezogen wurde, das die Wissenschaft noch nicht erklären konnte.
  • 😀 Selbst wenn es Gott nicht gibt, kann man von denen lernen, die an ihn glauben, insbesondere von moralischen Führern wie Papst Franziskus, dessen Engagement für ökologische und ökonomische Themen über den Glauben hinaus von Bedeutung ist.

Q & A

  • Warum wird die Frage nach der Existenz Gottes aus wissenschaftlicher Sicht als schwierig betrachtet?

    -Die Frage nach der Existenz Gottes wird aus wissenschaftlicher Sicht als schwierig betrachtet, weil Gott keine messbare Größe ist. In der Naturwissenschaft wird nach objektiven Beweisen gesucht, doch Gott ist weder Teil von physikalischen Gleichungen noch von Messmodellen, die in der Wissenschaft verwendet werden. Naturwissenschaftliche Erklärungen versuchen, die Welt ohne Gott zu erklären.

  • Wie haben die Naturwissenschaften die traditionellen Gottesvorstellungen im Laufe der Zeit herausgefordert?

    -Mit dem Fortschritt der Naturwissenschaften wurden immer mehr Phänomene, die früher als göttliche Interventionen gedeutet wurden, durch wissenschaftliche Theorien erklärt. Zum Beispiel wurden die Bewegungen der Planeten durch die Gesetze der Gravitation erklärt. Die Naturwissenschaften haben daher Gottesvorstellungen zunehmend zurückgedrängt, da sie immer bessere Erklärungen lieferten.

  • Was ist das Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und Theologie?

    -Das Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und Theologie entsteht dadurch, dass die Naturwissenschaften versuchen, die Welt ohne Gott zu erklären, während die Theologie davon ausgeht, dass Gott existiert und religiöse Erfahrungen somit einen Bezug zu diesem Gott haben. Beide Disziplinen bieten unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der Welt.

  • Welche historischen Versuche gab es, Gott mit logischen Argumenten zu beweisen?

    -Es gab mehrere Versuche, Gott mit logischen Argumenten zu beweisen. Ein Beispiel ist die aristotelische Idee des 'unbewegten Bewegers', bei dem Gott als Ursache für die erste Bewegung der Welt verstanden wird. Auch Anselm von Canterbury formulierte einen ontologischen Gottesbeweis, der besagt, dass Gott das größte Wesen ist, das man sich vorstellen kann, und dass seine Existenz notwendigerweise dazugehört.

  • Was war Immanuel Kants Kritik an den traditionellen Gottesbeweisen?

    -Immanuel Kant kritisierte, dass Existenz keine Eigenschaft ist, die man wie eine Farbe oder andere Merkmale über etwas sagen kann. Er wies darauf hin, dass der Versuch, Gott durch logische Argumente zu beweisen, problematisch ist, weil Existenz nicht einfach als Attribut eines gedachten Wesens betrachtet werden kann.

  • Wie wird Gott in der modernen Wissenschaft betrachtet?

    -In der modernen Wissenschaft wird Gott nicht als ein empirisch messbares Phänomen betrachtet. Wissenschaftliche Modelle und Theorien suchen nach natürlichen Erklärungen für Phänomene und schließen Gott als Ursache aus. Es gibt keine naturwissenschaftlichen Beweise für Gott, weil Gott keine messbare Entität ist.

  • Was ist das 'große Wettrennen' zwischen Wissenschaft und Gott, das im Transcript erwähnt wird?

    -Das 'große Wettrennen' bezieht sich auf den wissenschaftlichen Fortschritt, der zunehmend Antworten auf Fragen lieferte, die früher als göttliche Mysterien galten. Mit jedem neuen wissenschaftlichen Durchbruch wurde die Notwendigkeit, Gott als Erklärung für bestimmte Phänomene zu betrachten, weiter zurückgedrängt.

  • Was hat Papst Franziskus zur Frage der Gottesexistenz beigetragen?

    -Papst Franziskus beantwortet die Frage nach der Existenz Gottes mit einem klaren 'Ja'. Er wird als eine moralische Instanz betrachtet, die nicht nur für Katholiken, sondern auch für die gesamte Menschheit bedeutende ethische und ökologische Fragen anspricht.

  • Warum wird Papst Franziskus als eine moralische Instanz angesehen?

    -Papst Franziskus wird als moralische Instanz angesehen, weil er sich für globale Themen wie Ökologie und Wirtschaft einsetzt und dabei Prinzipien der Barmherzigkeit und Fürsorge betont. Seine Botschaften und Handlungen zeigen, dass er Werte vermittelt, die für alle Menschen von Bedeutung sind, unabhängig von ihrem Glauben.

  • Welche Bedeutung hat Barmherzigkeit in der aktuellen Zeit, laut Papst Franziskus?

    -Papst Franziskus hebt die Bedeutung der Barmherzigkeit hervor, nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegenüber sich selbst. In einer Zeit, in der Selbstoptimierung und Leistungsdruck dominieren, ist seine Botschaft, dass es wichtig ist, auch Mitgefühl für sich selbst zu haben und sich nicht nur durch Effizienz und Kontrolle zu definieren.

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