Pflege fragt: Was ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)?

DBfK Nordwest
22 Jan 201813:00

Summary

TLDRIn diesem Video wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und seine Aufgaben im deutschen Gesundheitssystem erläutert, insbesondere im Hinblick auf die Pflege. Dr. Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des G-BA, erklärt die Rolle des Gremiums bei der Festlegung von Richtlinien zur medizinischen Versorgung und Qualitätssicherung. Besonders im Fokus steht die Bedeutung der Pflege in der Qualitätssicherung und die Diskussion um Mindestpersonalvorgaben. Zudem wird die zukünftige Organisation der Pflegeberufe und die Möglichkeit einer Pflegekammer thematisiert, was im Zuge des demografischen Wandels immer relevanter wird.

Takeaways

  • 😀 Der G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) ist ein zentrales Gremium in Deutschland, das Richtlinien zur Sicherstellung einer angemessenen ärztlichen Versorgung beschließt.
  • 😀 Der G-BA hat die Aufgabe, den Leistungskatalog für gesetzlich Krankenversicherte zu gestalten, einschließlich Arzneimitteln, Behandlungsmethoden und Versorgungsformen wie Disease Management Programme.
  • 😀 Der G-BA beschließt keine Gesetze, sondern Richtlinien, die für Leistungserbringer wie Krankenhäuser und Ärzte verbindlich sind.
  • 😀 Der G-BA ist das Spitzengremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitssystem, das Vertreter der Kostenträger, Leistungserbringer und Patienten umfasst.
  • 😀 Pflege ist im G-BA insbesondere in der Qualitätssicherung der stationären Versorgung ein wichtiger Bestandteil, insbesondere bei der Festlegung von Mindestanforderungen an die Pflegequalität.
  • 😀 Pflege ist in den Unterausschüssen des G-BA gut vertreten, insbesondere im Unterausschuss Qualitätssicherung, der sich mit Struktur- und Prozessqualität befasst.
  • 😀 Die Pflege spielt eine entscheidende Rolle bei der Qualitätsmessung, zum Beispiel durch den Qualitätsindikator zur Dekubitusprophylaxe im Krankenhaus.
  • 😀 Strukturqualitätsrichtlinien des G-BA betreffen auch die Pflege, zum Beispiel Anforderungen an Pflegepersonal in der Frühchenversorgung und Intensivbehandlung.
  • 😀 Es gibt einen wachsenden politischen Druck, die Pflege besser zu organisieren und die Pflegekammer einzuführen, um den Berufsstand zu stärken und zu professionalisieren.
  • 😀 Die demografische Entwicklung und die zunehmende Pflegebedürftigkeit von Patienten erhöhen die Bedeutung der Pflege im Gesundheitswesen, was eine stärkere Professionalisierung und die Schaffung von Qualitätsstandards erforderlich macht.

Q & A

  • Was ist der Auftrag des G-BA?

    -Der G-BA ist verantwortlich für die Festlegung von Richtlinien, die die ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche medizinische Versorgung gewährleisten. Er bestimmt, welche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sowie Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittel im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind.

  • Warum wird der G-BA als 'kleiner Gesetzgeber' im Gesundheitswesen bezeichnet?

    -Der G-BA ist zwar kein Gesetzgeber, sondern beschließt nur Richtlinien, die jedoch verbindlich für die Leistungserbringer wie Krankenhäuser, Vertragsärzte und Krankenkassen sind. Diese Richtlinien wirken damit in der Praxis fast wie Gesetze.

  • Wie ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) strukturiert?

    -Der G-BA besteht aus verschiedenen Parteien: den Kostenträgern (gesetzliche Krankenkassen) und den Repräsentanten der Leistungserbringer (Krankenhäuser, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung). Zusätzlich gibt es fünf Patientenvertreter ohne Stimmrecht und drei unparteiische Mitglieder, darunter der Vorsitzende des G-BA.

  • Welche Rolle spielt die Pflege im G-BA?

    -Die Pflege ist vor allem in der Qualitätssicherung der stationären Versorgung stark eingebunden. Sie ist an der Entwicklung von Richtlinien beteiligt, die die Qualität der Pflege sicherstellen, etwa in Bezug auf die Dekubitusprophylaxe und die Anforderungen an Pflegepersonal.

  • Wie wird die Pflege in den Unterausschüssen des G-BA berücksichtigt?

    -In den Unterausschüssen, insbesondere im Unterausschuss Qualitätssicherung, ist die Pflege stark vertreten. Pflegekräfte sind an der Festlegung von Mindestanforderungen für die Pflegequalität beteiligt und spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Richtlinien, die die Pflege betreffen.

  • Welche Richtlinien beeinflussen die Pflege im G-BA?

    -Drei Hauptarten von Richtlinien beeinflussen die Pflege: Erstens die Festlegung von Struktur- und Prozessqualität, zweitens die Messung der Versorgungsqualität mittels Qualitätsindikatoren, und drittens die Veröffentlichung von Qualitätsinformationen wie strukturierten Qualitätsberichten für Krankenhäuser.

  • Welche Pflegeindikatoren sind im G-BA von Bedeutung?

    -Ein Beispiel für einen wichtigen Pflegeindikator ist die Dekubitusprophylaxe in Krankenhäusern. Derzeit gibt es nur diesen einen spezifischen Pflegeindikator für die stationäre Pflege, aber es gibt Bestrebungen, weitere Pflegeindikatoren zu entwickeln.

  • Wie steht es um die politischen Entwicklungen in der Pflegeorganisation?

    -Die Pflegeorganisation in Deutschland ist derzeit im Wandel. Es gibt Diskussionen über die Notwendigkeit einer Pflegekammer, die eine stärkere berufliche Organisation und Qualitätssicherung ermöglichen würde. Dies wird als notwendig angesehen, um die wachsende Bedeutung der Pflege im Gesundheitswesen zu sichern.

  • Warum wird eine Pflegekammer als notwendig angesehen?

    -Eine Pflegekammer würde den Pflegenden ermöglichen, sich zu professionalisieren, eine Berufsordnung zu etablieren und die Qualität der Pflege durch Fortbildung und Weiterbildung zu sichern. Sie wird als Schritt hin zu mehr Selbstorganisation und Verbesserung der Versorgungssicherheit angesehen.

  • Wie wirkt sich die demografische Entwicklung auf die Pflege aus?

    -Die demografische Entwicklung führt zu einer älteren Bevölkerung, die immer häufiger mit chronischen Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit konfrontiert ist. Dies verstärkt den Bedarf an qualifizierter Pflege, insbesondere in der Altenpflege und der Betreuung von Patienten mit Demenz und anderen somatischen Erkrankungen.

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