Glucocorticoids (Pharmacology)

Summary

Glukokortikoide sind Steroidhormone, die von den Nebennieren produziert werden und eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungen und Stoffwechselprozessen spielen. Sie wirken antientzündlich, fördern die Glukoneogenese und erhöhen die Insulinresistenz, was zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen kann. Synthetische Glukokortikoide werden in verschiedenen Formen und Dosierungen eingesetzt, um Krankheiten wie Asthma, rheumatoide Arthritis und Nebenniereninsuffizienz zu behandeln. Langfristige Anwendung kann jedoch zu Nebenwirkungen wie iatrogenem Cushing-Syndrom, Bluthochdruck und Osteoporose führen. Die Therapie erfordert eine sorgfältige Dosierung, um Nebenwirkungen zu minimieren.

Takeaways

• 😀 Glukokortikoide sind Steroidhormone, die von den Nebennierenrinden ausgeschüttet werden und eine Vielzahl von physiologischen Funktionen wie Immunregulation und Stoffwechselkontrolle haben.
• 😀 Cortisol ist das wichtigste Glukokortikoid im Körper und wird besonders in stressigen Zeiten wie bei Krankheit oder Hunger ausgeschüttet.
• 😀 Glukokortikoide wirken entzündungshemmend, indem sie Prostaglandine, Leukotriene und Interleukin-2 hemmen, was die Immunantwort moduliert.
• 😀 Glukokortikoide haben katabole Effekte, wie Lipolyse und Proteolyse, die Fettsäuren und Aminosäuren zur Glukoneogenese bereitstellen, wodurch Blutzucker steigt.
• 😀 Glukokortikoide erhöhen die Insulinresistenz, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt und einen diabetogenen Effekt erzeugt.
• 😀 Glukokortikoide haben eine vasokonstriktorische Wirkung, die durch die Hochregulation von Alpha-1-Adrenozeptoren in Blutgefäßen den Blutdruck steigert.
• 😀 Synthetische Glukokortikoide können nach ihrer Dauerwirkung in drei Gruppen unterteilt werden: kurz-, mittel- und langwirksam.
• 😀 Kurz wirkende Glukokortikoide wie Hydrocortison und Cortison werden zur physiologischen Ersatztherapie bei Nebenniereninsuffizienz verwendet.
• 😀 Mittelwirkende Glukokortikoide wie Prednison und Methylprednisolon sind stärker als kurz wirkende und werden bei entzündlichen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt.
• 😀 Langwirkende Glukokortikoide wie Dexamethason und Betamethason sind 25-mal potenter als kurz wirksame und werden zur Diagnose von Cushing-Syndrom und in der Schwangerschaft verwendet.
• 😀 Langfristige Anwendung von Glukokortikoiden kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie iatrogenem Cushing-Syndrom, Osteoporose, Hyperglykämie und erhöhter Infektionsanfälligkeit führen.

Q & A

Was sind Glukokortikoide und welche Funktionen erfüllen sie im Körper?

Glukokortikoide sind Steroidhormone, die in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie haben entzündungshemmende und stoffwechselregulierende Wirkungen, einschließlich der Förderung von Glukoneogenese und der Unterdrückung der Immunantwort.

Wie werden Glukokortikoide im Körper freigesetzt?

Glukokortikoide werden durch die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) reguliert. Der Hypothalamus produziert CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon), das die Hypophyse zur Sekretion von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) anregt. ACTH wiederum stimuliert die Nebennierenrinde zur Freisetzung von Glukokortikoiden.

Was ist Cortisol und welche Rolle spielt es im Körper?

Cortisol ist das wichtigste Glukokortikoid im menschlichen Körper. Es wird vor allem in Stresssituationen freigesetzt und hilft, die Immunantwort zu regulieren, die Zellstoffwechselprozesse zu steuern und den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.

Welche Auswirkungen hat Cortisol auf den Stoffwechsel?

Cortisol fördert katabole Prozesse im Körper, wie die Lipolyse (Fettabbau) in peripheren Fettgeweben und die Proteolyse (Proteinabbau) in den Muskeln. Diese Prozesse liefern Aminosäuren und Fettsäuren für die Glukoneogenese, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt.

Was ist die diabetogene Wirkung von Cortisol?

Cortisol kann die Insulinresistenz erhöhen, was bedeutet, dass Insulin weniger effektiv darin ist, Glukose in die Zellen zu transportieren. Dies führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels, was eine ähnliche Wirkung wie bei Diabetes hat.

Was sind synthetische Glukokortikoide und wie wirken sie im Körper?

Synthetische Glukokortikoide wirken ähnlich wie körpereigenes Cortisol, haben jedoch die zusätzliche Wirkung, die Anzahl der Neutrophilen im Blut zu erhöhen, indem sie deren Bindung an die Endothelzellen der Blutgefäße verhindern.

Welche synthetischen Glukokortikoide gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Synthetische Glukokortikoide werden in drei Gruppen unterteilt: kurz wirkende (8-12 Stunden, z.B. Hydrocortison), mittel wirksame (12-36 Stunden, z.B. Prednison) und lang wirksame (36-72 Stunden, z.B. Dexamethason) Glukokortikoide, wobei letztere bis zu 25-mal potenter sind.

Was ist der Unterschied zwischen physiologischer Ersatztherapie und der Anwendung von Glukokortikoiden als entzündungshemmende Mittel?

Physiologische Ersatztherapie zielt darauf ab, den natürlichen Glukokortikoidspiegel bei Erkrankungen wie Addison-Krankheit zu ersetzen. Dagegen werden Glukokortikoide als entzündungshemmende Mittel in höheren Dosen verwendet, um Autoimmunerkrankungen, entzündliche Zustände oder allergische Reaktionen zu behandeln.

Welche Nebenwirkungen können durch langfristige Glukokortikoidtherapie auftreten?

Langfristige Glukokortikoidtherapie kann zu Nebenwirkungen wie iatrogenem Cushing-Syndrom, Hyperglykämie, Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose, Infektionen, Muskelschwäche, psychischen Störungen und Wachstumshemmung bei Kindern führen.

Was ist das iatrogene Cushing-Syndrom und wie tritt es auf?

Das iatrogene Cushing-Syndrom tritt auf, wenn Glukokortikoide aus exogenen Quellen (z.B. Medikamente) ähnliche Symptome wie das endogene Cushing-Syndrom hervorrufen, einschließlich Fettansammlung im Oberkörper (Buffalo Hump), Mondgesicht und Hautdehnungsstreifen.