Was hat Antifeminismus mit Rechter Ideologie zu tun? | Y-Kollektiv

Summary

Dieses Video script beleuchtet die zunehmende Welle des Antifeminismus unter Frauen, vor allem in sozialen Medien wie TikTok und Instagram. Es stellt drei Frauen vor, die aus verschiedenen Gründen gegen den Feminismus sind: eine christliche Influencerin, die Bibel als Grundlage ihrer Überzeugungen sieht, eine Frau, die von Feminismus diskriminiert fühlt, und eine dritte, die sich von rechten Ideologien distanziert, aber harte Ansichten vertritt. Das Script erkundet ihre Motivationen, zeigt aber auch, wie Antifeminismus zu extremistischen Ideologien führen kann und die Gefahr für die Demokratie darstellt.

Takeaways

• 🚫 **Antifeminismus auf Social Media**: Der Antifeminismus wird in der heutigen Zeit vor allem auf TikTok und Instagram sichtbar, wo er in Form von Videos und Posts Frauen gegen Feminismus positionieren lässt.
• 🗣️ **Kritik an Feminismus**: KritikerInnen des Feminismus argumentieren, dass er die Selbstbestimmung von Frauen untergrabe und sie den Männern unterordnen sollte.
• 🌐 **Internationales Phänomen**: Der Widerstand gegen Feminismus ist kein rein nationales Phänomen, sondern findet auch international statt.
• 📢 **Einfluss von rechten Influencern**: Einige Frauen, die gegen Feminismus sind, vernetzen sich mit rechten Influencern und machen gemeinsame Videos.
• 👗 **Rollenbilder und Mode**: Einige antifeministische Frauen argumentieren, dass Frauen bestimmte Kleidungsstücke meiden sollten, um nicht als Sexobjekte wahrgenommen zu werden.
• 📜 **Religionsbasierte Argumente**: Einige der Frauen, die im Skript erwähnt werden, verwenden religiöse Texte, um ihre Auffassungen von Geschlechterrollen zu begründen.
• 🔍 **Forschung und Berichterstattung**: Es gibt Bemühungen, das Phänomen des Antifeminismus zu erforschen und über potenzielle Verbindungen zu extremistischen Bestrebungen zu berichten.
• 🏛️ **Verfassungsschutz und Antifeminismus**: Der niedersächsische Verfassungsschutz sieht eine Verbindung zwischen Antifeminismus und extremistischen Bestrebungen.
• 🧭 **Identität und Selbstverständnis**: Einige Frauen, die gegen Feminismus sind, suchen nach einer Identität, die von traditionellen Geschlechterrollen geprägt ist und von religiösen oder konservativen Werten beeinflusst wird.
• 💬 **Diskussion um Transgender und Intersexuelle**: Der Antifeminismus kann auch eine ablehnende Haltung gegenüber Transgender und Intersexuellen Personen einschließen, indem er die binäre Geschlechterordnung vertritt.

Q & A

Was ist das Hauptthema des Drehbuchs?

Das Hauptthema des Drehbuchs ist der Antifeminismus und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft, mit einem besonderen Fokus auf Frauen, die gegen Feminismus sind.

Welche sozialen Medien werden im Drehbuch erwähnt?

Im Drehbuch werden TikTok und Instagram als Plattformen erwähnt, auf denen Antifeministische Inhalte verbreitet werden.

Was ist die Meinung von Jasmin, der christlichen Influencerin, über die Rolle der Frau?

Jasmin ist der Meinung, dass Frauen sich den Männern unterordnen sollten, basierend auf biblischen Lehren, und sie lehnt Modetrends wie kurze Hosen und Crop-Tops als aufreizend ab.

Was ist die Haltung von Lina zur Feminismus vor und nach ihrem Kontakt mit Jasmin?

Vor ihrem Kontakt mit Jasmin bezeichnete sich Lina als Feministin und hatte einen Hass gegenüber Männern. Nach dem Kontakt mit Jasmin veränderte sich ihr Lebenswandel und sie lehnte Feminismus ab.

Was ist die zentrale Botschaft des Buches 'Jesus und Gender' von Jasmin?

Das Buch 'Jesus und Gender' von Jasmin vertritt eine binäre Geschlechterordnung und kritisiert die Genderideologie, die sie für verzerrende Einflüsse auf Kinder hält.

Was ist die Meinung von Marksaline Schiffer über den Ursprung von Problemen wie Depressionen und Scheidungen?

Marksaline Schiffer sieht den Ursprung von Problemen wie Depressionen und Scheidungen in einer sogenannten 'toxischen Weiblichkeit' und nicht im Patriarchat oder in der Männlichkeit.

Was ist die Kritik von Marksaline an den Gender Pay Gap?

Marksaline erklärt den Gender Pay Gap mit der Tatsache, dass Männer ohne Elternzeit mehr arbeiten und meint, dass das eine Beobachtung der Tatsachen ist, ohne den Hintergrund zu verstehen.

Was ist die Meinung von Mia über das Konzept der Vielgeschlechtigkeit?

Mia ist der Meinung, dass Feminismus die Identität von Frauen raubt und sie sich kritisch zur Vielgeschlechtigkeit äußert, insbesondere bezüglich der Anerkennung von Transfrauen als Frauen.

Was ist die Rolle von Len Schmid aus dem Demokratie Zentrum Baden-Württemberg im Drehbuch?

Len Schmid wird im Drehbuch als Experte für Antifeminismus zitiert und betrachtet Antifeminismus als antidemokratisch und als Brückennarrativ für extreme rechte Ideologien.

Was ist das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, die im Drehbuch erwähnt wird?

Das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung ist es, über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus aufzuklären und sie bietet eine Meldestelle für Antifeminismus an, um solche Vorfälle zu dokumentieren.

Was ist die kritische Ansicht von Soziologin Mareike Bauer über Antifeminismus?

Mareike Bauer sieht in Antifeminismus eine Gefahr für die Demokratie, da es gegen die Gleichstellung von Geschlechtern und gegen bisherige Erfolge feministischer und queerer Bewegungen wirkt.

Outlines

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🌐 Soziale Medien und Antifeminismus

Der erste Absatz stellt die Verbreitung von Antifeminismus auf TikTok und Instagram dar. Es wird beschrieben, wie Frauen, die gegen Feminismus sind, dort aktiv sind und wie diese Bewegung auch international ist. Der Sprecher fragt sich, ob diese Ideologie Meinungsfreiheit ist oder eine Gefahr für die Demokratie. Der niedersächsische Verfassungsschutz wird erwähnt, der Antifeminismus mit extremistischen Bestrebungen in Verbindung bringt. Die Recherche des Sprechers auf den genannten Plattformen und das Treffen mit drei Frauen, die sich offen gegen den Feminismus stellen, wird beschrieben. Es wird auch auf den Instagramkanal 'Liebe zur Bibel' eingegangen, der Posts über traditionelle Männer- und Frauenrollen teilt.

05:03

🙏 Glaube und Frauenrollen

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die christliche Influencerin Jasmin, die den Instagram-Account 'Liebe zur Bibel' betreibt. Ihre Vorstellung von Frauenrollen und natürlicher Geschlechterordnung wird anhand von Bibelversen begründet. Jasmin äußert sich kritisch zur feministischen Bewegung und betrachtet sie als eine Bedrohung für die traditionellen Rollen, die sie aus der Bibel kennt. Ihre persönliche Entwicklung und ihr Umstieg von einer weltlichen zur frommen Lebensweise werden ebenso erörtert wie ihre Sicht auf die Rolle der Frau in der Ehe und Gesellschaft.

10:03

🚫 Antifeminismus und gesellschaftliche Probleme

Der dritte Absatz präsentiert unterschiedliche Perspektiven auf Antifeminismus und seine möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Es wird über die Meinung von Marksaline Schiffer, die unter dem Pseudonym 'DerAequalist' aktiv ist, gesprochen, die eine Verbindung zwischen 'toxischer Weiblichkeit' und gesellschaftlichen Problemen wie Depressionen und Scheidungen herstellt. Gleichzeitig wird die Kritik an Feminismus und Geschlechtertheorien gezeigt, die nach Meinung von Marksaline Schiffer die Ursache für diese Probleme sind. Es wird auch auf die Herausforderungen hingewiesen, die Antifeministinnen im Netz erfahren, und die Notwendigkeit, solche Haltungen zu dokumentieren und zu analysieren.

15:06

🤔 Antifeminismus und rechte Ideologien

In diesem Absatz wird die Verbindung zwischen Antifeminismus und rechten Ideologien untersucht. Es wird dargelegt, wie Antifeminismus als Brückennarrativ funktionieren kann, um verschiedene Ideologien und Weltanschauungen zu verbinden. Es wird auch auf die Arbeit der Amadeu Antonio Stiftung eingegangen, die eine Meldestelle für Antifeminismus eingerichtet hat, um solche Vorfälle zu dokumentieren und zu analysieren. Die Herausforderungen und Kritik, die die Stiftung durch ihre Arbeit bekommt, werden ebenso behandelt wie die Bedeutung der Meldestelle für die Öffentlichkeit.

20:08

👩‍👧‍👦 Frauen und Antifeminismus

Der fünfte Absatz beschäftigt sich mit der Perspektive von Frauen, die Antifeministinnen sind und ihre Argumente und Bedenken darlegen. Es wird auf die Meinung von Mia eingegangen, die sich von Feminismus distanziert und die Sichtweise teilt, dass Feminismus gegen Mutterschaft und traditionelle Frauenrollen ist. Ihre Kritik an der Aufmerksamkeit, die Vielgeschlechtlichkeit erhält, wird ebenso thematisiert wie ihre Bedenken hinsichtlich der sexuellen Identität ihrer Kinder und der möglichen Auswirkungen von Gendertheorien auf sie.

25:11

🔍 Antifeminismus in der Gesellschaft

Der letzte Absatz fasst die gesamte Diskussion über Antifeminismus und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft zusammen. Es wird betont, dass Antifeminismus nicht nur eine Gefahr für die Demokratie darstellt, sondern auch zur Diskriminierung von Menschengruppen führen kann. Es wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, kritisch gegenüber Antifeministinnen zu sein und die Gefahr zu erkennen, die ihre Haltungen für die Gleichberechtigung und den Zusammenhalt in der Gesellschaft darstellen kann.

Keywords

💡Feminismus

Feminismus ist eine soziale und politische Bewegung, die darauf abzielt, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu bekämpfen. Im Video wird diskutiert, dass einige Frauen gegen den Feminismus sind, da sie glauben, er habe sich radikalisiert oder die Identität von Frauen störe. Beispielsweise wird erwähnt, dass der Feminismus für einige das Recht auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung symbolisiert, während andere ihn für gefährlich oder antidemokratisch halten.

💡Antifeminismus

Antifeminismus ist eine Ideologie oder Haltung, die den Feminismus ablehnt oder kritisiert. Im Kontext des Videos wird gezeigt, dass Antifeminismus oft mit der Ablehnung von Gleichberechtigung und der Förderung traditioneller Geschlechterrollen einhergeht. Es wird auch dargestellt, dass Antifeminismus als Brückennarrativ fungieren kann, das zu extremistischen Bestrebungen führen kann.

💡Geschlechterrollen

Geschlechterrollen sind die sozialen Erwartungen und Normen, die einem Individuum aufgrund seines Geschlechts auferlegt werden. Im Video wird die Kritik an Geschlechterrollen thematisiert, insbesondere in Bezug auf die Rolle der Frau als Mutter und die Kritik an der feministischen Bewegung, die manchmal als Feind der Mutterschaft dargestellt wird.

💡Identität

Identität bezieht sich auf die individuellen Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen und seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe definieren. Im Video wird diskutiert, dass der Feminismus die Identität von Frauen rauben könnte, indem er ihnen eine Rolle aufzwingen oder ihre biologische Geschlechteridentität in Frage stellen könnte.

💡Rechte Ideologien

Rechte Ideologien sind politische Ansichten, die oft auf der Ablehnung des Fortschritts, der Gleichstellung und der Vielfalt basieren. Im Video wird darauf hingewiesen, dass Antifeminismus mit rechten Ideologien in Verbindung gebracht wird und als Eintrittstor in extremistische Bewegungen dienen kann.

💡Gleichberechtigung

Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen gleiche Rechte und Chancen haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen. Im Video wird die Gleichberechtigung als eines der Hauptziele des Feminismus betrachtet, während Antifeministinnen argumentieren, dass sie gegen die Gleichberechtigung ist oder dass sie die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern leugnet.

💡Toxische Weiblichkeit

Toxische Weiblichkeit ist ein Begriff, der verwendet wird, um eine Form der Weiblichkeit zu beschreiben, die negativ auf die Gesellschaft oder das Individuum selbst auswirkt. Im Video wird die toxische Weiblichkeit als eine der Ursachen für Probleme wie Depressionen und Scheidungen diskutiert.

💡Traditionelle Rollenbilder

Traditionelle Rollenbilder sind alte Vorstellungen von Geschlechterrollen, die oft die Vorstellung von Frauen als zu Hause und Männer als-provider reflektieren. Im Video wird gezeigt, dass einige Frauen diese Rollenbilder ablehnen, während andere argumentieren, dass der Feminismus diese Rollenbilder zerstören könnte.

💡Queere Themen

Queere Themen beziehen sich auf die Identität und die Rechte von Menschen, die nicht den heteronormativen Geschlechterkategorien folgen. Im Video wird die Debatte um queere Themen und die Rolle des Feminismus in der Unterstützung oder Untergrabung dieser Rechte thematisiert.

💡Diskriminierung

Diskriminierung ist die Behandlung von Menschen ungleicher oder unfair aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Im Video wird Diskriminierung thematisiert, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen des Antifeminismus auf die Gleichberechtigung und die Rechte von Frauen.

Highlights

Antifeminismus wird als antidemokratisch und gefährlich für die Demokratie dargestellt.

Antifeministische Content auf TikTok und Instagram erreicht Tausende von Menschen.

Feminismus wird von Antifeministinnen als radikalisiert und nicht mehr auf Gleichberechtigung ausgerichtet dargestellt.

Antifeministinnen argumentieren, Frauen sollten sich den Männern unterordnen und nicht selbstbestimmt sein.

Einige Frauen, die gegen Feminismus sind, vernetzen sich mit rechten Influencern.

Antifeminismus wird als internationales Phänomen beschrieben.

Antifeministische Ansichten sind auch in sozialen Medien präsent, wo sie kontrovers diskutiert werden.

Einige Frauen, die gegen Feminismus sind, argumentieren, dass Frauenrollen von Gott gegeben seien und sich nicht ändern sollten.

Antifeministische Frauen verwenden Bibelverse, um ihre Ansichten zu begründen.

Es wird dargestellt, wie eine Frau ihren Lebensstil und Kleidungsstil aufgrund ihrer antifeministischen Überzeugungen verändert.

Ein Interview mit einer Frau, die sich von Feminismus distanziert und argumentiert, dass Frauen nicht nur zur Mutterschaft bestimmt sind.

Ein Blick auf das Leben einer antifeministischen Influencerin, die Bücher über Geschlechterrollen und Identität verfasst.

Ein Gespräch mit einer Frau, die ihre antifeministischen Ansichten durch persönliche Erfahrungen und religiöse Überzeugungen begründet.

Ein antifeministischer Einfluss auf die Meinungsbildung junger Menschen und die Ablehnung von Gender Studies in der Bildung.

Ein Beispiel für die Verbindung zwischen Antifeminismus und rechten Ideologien durch Zusammenarbeit mit rechten Influencern.

Die Debatte über die Auswirkungen des Feminismus auf die Mutterschaft und die Rolle der Frau im Familienleben.

Ein Beispiel für antifeministische Haltungen, die Transgender und queer Menschen ablehnen und diskriminieren.

Die Herausforderungen und Bedrohungen, denen antifeministische Frauen in der Öffentlichkeit gegenüberstehen, einschließlich Hass und Hetze.

Die Bemühungen von Organisationen, wie der Amadeu Antonio Stiftung, um Antifeminismus zu dokumentieren und zu bekämpfen.

Die Rolle der sozialen Medien als Plattform für antifeministische Botschaften und die damit verbundenen gesellschaftlichen Debatten.

Transcripts

Ich bin kein Feminist und du solltest auch keiner sein.

Frauen gegen Feminismus.

Das passiert gerade auf TikTok und auf Instagram.

Mir gehen die ganzen Feminismusdebatten so auf den Senkel.

Der Feminismus hat sich in Zeiten der totalen Gleichberechtigung radikalisiert.

Sie erreichen Zehntausende mit solchen Aussagen.

Was auch immer der Mann tut, was dir nicht gefällt ...

Weißt du, was du machen solltest?

Gar nichts. Frauen sollen laut ihnen nicht selbstbestimmt sein.

"Ordnet euch den Männern unter."

Das wäre jetzt so eine Anweisung an die Frauen.

Manche vernetzen sich untereinander und machen Videos mit rechten Influencern.

Es ist auch ein internationales Phänomen.

Hier steht: Schützt unsere Kinder vor Feminismus.

Sie alle sind Antifeministinnen.

Ich frage mich: Ist diese Ideologie Meinungsfreiheit oder eine Gefahr für unsere Demokratie?

Ich glaube, was wichtig ist, ist zu sagen, dass Antifeminismus

antidemokratisch ist, dass Antifeminismus ein

Brückennarrativ und ein Türöffner ist für extrem rechte Ideologien.

Auch der niedersächsische Verfassungsschutz sieht Antifeminismus im Zusammenhang mit

extremistischen Bestrebungen.

Vier Monate recherchiere ich auf TikTok und Instagram und frage mich, wieso sind

Frauen gegen Feminismus?

TikTok und Instagram nutze ich zur Unterhaltung.

Normalerweise werden mir dort lustige Hundevideos und Einrichtungstipps vorgeschlagen.

Doch seit kurzem bekomme ich ganz anderen Content in meinen Feed.

Frauen positionieren sich dort gegen Frauenrechte.

Sie sagen und schreiben dort Dinge wie: Feminismus steht schon lange nicht mehr für

Gleichberechtigung, falls es das jemals stand.

Für diesen Film treffe ich drei Frauen, die sich offen gegen den Feminismus stellen.

Ich werde sie kennenlernen, konfrontieren und erfahren, was sie antreibt.

Ein Instagramkanal, der mir während meiner Recherche immer wieder begegnet, ist der von

"Liebe zur Bibel". Dort finde ich viele Posts zum Thema Männer- und Frauenrollen.

Die seien gottgegeben. Das bedeutet konkret,

Frauen müssen sich ihren Männern unterordnen.

In einem weiteren Post finde ich Anweisungen, wie man sich als Frau zu kleiden hat,

um von Männern nicht als Sexobjekt wahrgenommen zu werden.

Mir war nicht klar, dass es so viele Menschen gibt, die Feminismus für gefährlich halten.

Für mich ist Feminismus eine Lebenseinstellung.

Er steht dafür, dass alle Geschlechter gleichwertig sind und deshalb gleichberechtigt sein sollten.

Antifeminismus ist die ideologische Haltung, die den Feminismus ablehnt

und sagt, dass heutzutage keine Ungleichheiten mehr zwischen den Geschlechtern bestehen würde.

Ich will wissen, wie entsteht eine antifeministische Haltung?

Während meiner Recherche lasse ich die Aussagen der Frauen von Len Schmid, von mobirex,

vom Demokratie Zentrum Baden Württemberg einordnen.

Aus Angst vor Angriffen möchte Len nicht gezeigt werden.

Len ist non-binär. Die erste Frau, die ich treffe, ist Jasmin.

Sie ist christliche Influencerin und betreibt den Instagram-Account "Liebe zur Bibel".

Vor dem Frühstück wird erstmal gebetet.

Zwar bete ich mit, fühle mich aber als überzeugte Atheistin komisch dabei.

So, let´s go! Also bedien dich!

Machst du das vor jedem Essen?

Naja, also nicht wenn ich jetzt ein Brötchen esse, bete

ich jetzt nicht jedes Mal davor.

Jasmin ist Mitglied in einer Freikirche in Hamburg.

Beruflich ist sie Kommunikationsdesignerin und studiert Theologie.

Heute spielt der Glaube die zentrale Rolle in ihrem Leben, erzählt sie mir.

Davor sei sie völlig weltlich aufgewachsen und habe dann gemerkt, wie unfrei sie sei.

Eigentlich bin ich versklavt und eigentlich suche ich überall in jedem Bereich irgendwie

nach Befriedigung oder nach 'Ich will glücklich werden'.

Ich lese dann die Bibel und ich lerne, was es heißt, Christ zu sein, indem ich halt

Gottes Wort einfach lese und gucke: Was sagt Jesus eigentlich in seinem Wort über mich?

Über die Rolle der Frau? Über das Frausein?

Jasmin verändert ihr Leben radikal, hat ein neues Selbstverständnis.

Ihre Rolle als Frau ändert ihren Alltag, ihre Lebensziele und auch ihren Kleiderschrank.

Kurze Hosen, Crop-Tops. Heute ein No-Go.

Wer entscheidet, ob jetzt eine kurze Hose aufreizend ist oder nicht?

Also die Frau hat ja einfach sekundäre Geschlechtsmerkmale, die halt einfach aufreizend

auf Männer wirken. Also zum Beispiel Beine sind jetzt keine

sekundären Geschlechtsmerkmale. Ja genau da muss ...

Als Frau weiß man glaube ich, was man anzieht,

und weiß auch welche Wirkung was erzielt.

Wie krass sich Jasmin äußerlich in den letzten Monaten verändert hat, wird sie mir später noch zeigen.

Nicht nur ihre Rolle als Frau begründet Jasmin mit Bibelversen,

auch ihre Vorstellung einer vermeintlich natürlichen Geschlechterordnung.

Gott hat für jede Person, für jede Frau, für jeden Mann eine individuelle Berufung.

Und dennoch gibt es klare Anweisungen für Frauen und es gibt klare Anweisungen für Männer.

Eine extreme Ansicht, finde ich.

Leben wir nicht in einem Land, wo jeder alles sein kann?

Hier steht zum Beispiel an die Frauen: "Zu euch Frauen: Ordnet euch den Männern unter."

Das wäre jetzt so eine Anweisung an die Frauen, dass sie sich den Männern unterordnen.

Aber genauso krass gibt es dann auch eine Anweisung für die Männer, dass die Männer die

Frauen so lieben sollen, wie Christus die Gemeinde geliebt hat.

Sprich Christus hat sich hingegeben für seine Gemeinde, ist gestorben für seine Gemeinde.

Ist der Auftrag an die Männer, sich so hinzugeben für die Frauen, wie Christus sich

hingegeben hat für die Gemeinde. Sie zitiert hier aus dem Brief des Paulus an die Epheser

aus dem Neuen Testament.

Wie schafft man da eine Beziehung oder eine Ehe, die Entscheidungsmacht an den Mann

abzugeben? Also noch bin ich ja nicht verheiratet.

Man kann es ja so sehen, wenn man verheiratet ist.

Aber ich würde schon sagen, dass ich das Prinzip auch in der

Ehe leben würde, weil ich finde es wichtig. Ich glaube Gottes Prinzipien sind wie gesagt

allgemein zeitlos gültig und ich würde mich auch dann da unterordnen.

Jasmin wirkt als Influencerin und kleine Unternehmerin emanzipiert.

Da scheint es widersprüchlich, dass sie sich in einer Beziehung unterordnen würde.

Ich glaube nicht, dass eine Frau nur dazu gemacht ist, zu Hause zu sitzen und Kinder zu

bekommen, sondern sie hat eine individuelle Berufung von Gott bekommen.

So, und das ist bei jeder Frau anders.

Natürlich ist die Frau da, um Kinder zu gebären. Der Mann kann keine Kinder gebären.

Das ist die Rolle der Frau. Was wenn eine Frau keine Kinder bekommen kann?

Das ist schade.

Das ist nicht schön.

Len Schmid vom Demokratie Zentrum mobirex sagt:

Wollen wir noch über deine Bücher reden?

Können wir gerne machen.

Jasmin schreibt seit drei Jahren Bücher.

Zum Beispiel dieses: Wo bleibt eigentlich dein Ehemann?

Darin geht sie primär der Frage nach, wie man als Frau das Singleleben mit einer eigenen

Berufung gestalten kann, bevor man schließlich den Ehemann fürs Leben findet.

Ich versuche, den Frauen Identitäten zu geben oder Identität zuzusprechen,

wo Jesus sie zuspricht, zum Beispiel: Hey, du bist erwählt, du bist heilig, geliebt,

Du bist ein Tempel des Heiligen Geistes. Sprich dein Körper, ist Gott wichtig.

Ich muss mich als Frau jetzt nicht nur die ganze Zeit auf den Partner konzentrieren und

hier zu Hause sitzen und weinen. Wann kommt endlich mal mein Ehemann?

Sondern ich kann mich darauf vorbereiten, die Ehefrau zu sein, die ich sein möchte.

Ein anderes Buch trägt den Titel Jesus und Gender.

In der Inhaltsbeschreibung schreibt sie, dass ihr Buch unverzichtbar sei für Eltern, denn

die Genderideologie würde Gedanken und Weltanschauungen von Kindern pervertieren.

Im Buch vertritt sie eine binäre Geschlechterordnung, sagt, es gäbe nur männlich und weiblich.

Mit ihren Worten leugnet Jasmin die Existenz von Transmenschen.

Jetzt mal nur Beispiel Intersexualität.

Wenn sich Menschen aus biologischen Gründen jetzt nicht einem Geschlecht zuordnen

lassen, was ist da deine Antwort für junge Menschen?

Ich kann da gar nichts zu sagen, weil ich in dem Thema noch nicht so drin bin.

Und dann bin ich vorsichtig, irgendwas dazu zu sagen.

Ich habe mich damit zu wenig auseinandergesetzt.

Mich erschreckt ist, dass Jasmin ein Buch über Geschlechter schreibt, ohne sich mit dem

Thema offensichtlich näher beschäftigt zu haben.

Auf dem Weg in die Stadt zeigt sie mir noch Bilder von ihrem früheren Ich.

Das bin ich. Also würde ich jetzt so vielleicht im Urlaub rumlaufen?

Ich weiß nicht. Also ne, ich würde es jetzt hier so jetzt nicht rumlaufen.

Auf jeden Fall nicht. Vermisst du das ein bisschen? Nein, gar nicht.

Nee, nee. Also ich habe mein Leben da so gelebt und ich sehe das jetzt so und denke mir krass.

Du hast halt ein altes Leben gehabt und ich bin froh, dass Jesus mich da rausgenommen hat.

Ehrlich gesagt: Meinst du, ich wäre da frei gewesen?

So wie ich mich früher mein Leben gelebt habe?

Ich war nicht frei. Ich war einfach auf der Suche nach Liebe.

Jasmin ist hier mit ihrer Freundin Lina verabredet.

[Lachen]

Vor ein paar Jahren hätte sich Lina noch als Feministin bezeichnet.

In der Uni lernt sie Jasmin kennen und vollzieht einen kompletten Lebenswandel.

Ich war richtig krass in der feministischen Richtung unterwegs.

Also ich habe schon echt auch so einen Hass gegen Männer gehabt.

So ein bisschen. Und mich einfach so unterdrückt gefühlt.

Was glaub ich auch ein bisschen, dem geschuldet ist, wie in der Gesellschaft mit dem

Thema Feminismus umgegangen wird. Mein Denken wird so irgendwie umgepolt von Gott,

dass Feminismus nicht bedeutet, mich irgendwie

auf Krampf, für Rechte einzusetzen,

von denen ich glaube, dass ich die nicht habe, obwohl ich sie vielleicht habe.

Und stattdessen sich vielleicht einfach mal damit auseinanderzusetzen, was Gott denn

eigentlich gedacht hat, was meine Rolle als Frau ist und mich darin auch einfach

anlehnen zu dürfen.

Von einer Feministin zur Antifeministin.

Lina erzählt, dass sie nach ihrem Wandel einen Großteil ihres Freundeskreises zurückgelassen hat.

Mädelsabende, an denen über Sex oder Party Erlebnisse gesprochen wird,

kann sie sich nicht mehr vorstellen.

Früher habe ich immer gesagt, dass ich keine Kinder will, dass ich Karriere machen will,

weil es ja wohl nicht sein kann, dass Frauen immer seit Anbeginn der Zeit

zu Hause sitzen und ihre Kinder, weiß ich nicht.

Und das Hausfrauenbild, ist ja auch einfach total schlecht dargestellt.

Also so finde ich das zumindest.

Ich will einfach eine Familie und ich will Kinder und dieses

ganze Denken, was eine Frau ist. Also früher war es so, bloß nicht in Schubladen denken

und heute zu sagen ja, eine Frau gebärt.

Finde ich beklemmend.

Feminismus hat Jahrzehnte gekämpft,

dass Frauen nicht mehr auf diese eine Rolle reduziert werden.

Auf Social Media finde ich auch Videos von einer Userin namens "DerAequalist".

Während Ihr Account auf YouTube noch aktiv ist, wurde ihr Profil auf TikTok mittlerweile gesperrt.

Dennoch teilt sie weiter ihre Meinung zu gesellschaftlichen Problemen

und führt diese zurück auf eine neue Form der Weiblichkeit.

Auch andere Frauen teilen diese Meinung in Reaction Videos.

Aber wisst ihr was wirklich ist? Die steigende Zahl von mentalen Krankheiten,

geschiedenen Familien, Problemkindern, Depressionen. Und so weiter.

Und nein daran ist nicht das böse Patriarchat schuld und auch nicht Männlichkeit.

Es ist der Aufstieg der toxischen Weiblichkeit.

Hinter "DerAequalist" steckt die 22-jährige Marksaline Schiffer

Wir treffen sie im Wald in der Nähe ihres Heimatortes.

Aus Angst vor Hatern will sie nicht, dass man weiß, wo sie wohnt.

Ich konfrontiere sie mit ihrer Aussage, dass toxische Weiblichkeit der Grund für

Depressionen, Scheidungen und Problemkinder sei.

Wie kannst du dann für dich, die diese Kausalität einfach auf diesen Punkt

toxische Weiblichkeit zurückführen?

Ich würde sagen, das ist einer der Punkte und das ist anderthalb Jahre her dieses Video.

Ich würde das jetzt ein bisschen anders sehen. Es gibt natürlich noch andere Faktoren.

Im Endeffekt geht es halt um so Kleinigkeiten,

die sich aber durch ein gesellschaftliches Konstrukt erklären lassen.

Zum Beispiel: Mann verdient im selben Job mehr.

Sie erklärt mir, dass der Gender Pay Gap nur darauf zurückzuführen sei, dass Männer ohne Elternzeit mehr arbeiten.

Ihr seht es in meinem Gesicht. Es fällt mir schwer, ihr zu folgen.

Und wenn man dann hingeht und sagt so: Ja, Frauen wurden die ganze Zeit unterdrückt und

jetzt kriegen die hier nicht genug Gehalt.

Das ist ja erst mal eine Beobachtung der Tatsachen.

Aber du weißt halt nicht, warum das so ist.

Und das ist halt eine toxische Seite von Feminismus.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Gender Pay Gap bedingt von sehr vielen Faktoren.

Teilzeitarbeit aufgrund von Mutterschaft ist einer davon.

Dass diese Ungleichbehandlung jedoch zu toxische Weiblichkeit und das wiederum zu mehr

Depression führt, scheint wenig plausibel.

Ich habe mich selber als feministisch gesehen, weil als Frau, natürlich bist du für Frauenrechte erstmal.

Aber wenn man mal in der Social Media Welt ist und sich die Sachen anguckt,

dann merkt man halt, das ist total komisch. Die Leute repräsentieren das nicht so wie ich das verstanden habe.

Wie genau sie es versteht, kann sie mir allerdings nicht sagen.

Ihrer Meinung nach haben wir in Deutschland das Patriarchat schon lange hinter uns gelassen.

Frauen hätten ja schon lange die gleichen Rechte wie Männer.

Sie ist genervt von der Opferrolle, in die sich Frauen selbstständig stecken würden.

Wir laufen gerade übrigens zu Marksalines Lieblingsplatz.

Was löst der Wald bei dir aus?

Ich Mag das halt einfach.

Ich mag halt nicht so menschengemachte Umgebungen.

Für ihre krassen Aussagen im Internet erntet sie viel Hass.

Auch denen sieht sie als eine Folge von toxische Weiblichkeit und Feminismus.

In einem Video auf YouTube hat sie einige Reaktionen zusammengeschnitten.

Nicht hin und her. Sie bekommt Kommentare wie Du sollst dich umbringen,

Stirb, stirb einfach nochmal mit vollem Herzen.

Es ist nur ein kleiner Ausschnitt. Das ist nicht alles okay.

Trotz brutalen Reaktionen macht sie weiter.

Mein Eindruck ist, Marksaline ist Teil einer Online-Bubble, in der viel Hass herrscht und

der Begriff Feminismus oft als Kampfbegriff für Männerhass missbraucht wird.

Während meiner Recherche richtet die Amadeu Antonio Stiftung eine Meldestelle für

Antifeminismus ein. Hier treffe ich die Leiterin Judith Rahner.

Die Stiftung macht Bildungsarbeit und klärt über Rechtsextremismus, Rassismus und

Antisemitismus auf. Antifeministische Vorfälle kann man auf der Website der Stiftung

melden. Körperliche Angriffe genauso wie verbale und

auch Äußerungen wie die von den Frauen in diesem Film.

Was passiert da mit den Meldungen?

Also sind bisher tatsächlich hunderte Meldungen eingegangen.

Wenn wir diese Fälle alle anonymisiert haben, dann werden wir das in einer Chronik

veröffentlichen, weil der Sinn dieser Meldestelle auch ist, die Systematik

und die Zahl an Angriffen einfach mal öffentlich sichtbar zu machen.

Die Amadeu Antonio Stiftung will auch herausfinden, ob antifeministische Haltungen

Einzelfälle sind oder Menschen sich vernetzen und organisiert sind.

Laut Judith Rahner würden viele antifeministische Vorfälle bisher nicht angezeigt, weil

sie unterhalb der Strafbarkeit Grenze lägen.

Antifeminismus ist ja kein Straftatbestand, ist da irgendwie.

Also hat da die Politik was versäumt, oder wie ist Ihre Meinung dazu?

Genau, Antifeminismus ist kein Straftatbestand.

Deutschland ist sehr Statistik gläubig.

Alles was nicht in der Statistik abbildbar ist, findet auch nicht statt.

Das will die Stiftung ändern. Die Meldestelle soll dieses Dunkelfeld abbilden.

Als die Meldestelle im Februar online geht, schlägt der Amadeu Antonio Stiftung massive

Kritik entgegen. Auf Twitter fallen Stasi vergleiche.

Ich zeige Judith Rahner, ein Format, das ich auf Ticktack gesehen habe.

Es heißt wir klären das.

Finanziert von einem Verein, den der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft,

namens 1 %.

Und die haben euch einen extra ein TikTok gewidmet.

Wer oder was ist die Amadeu Antonio Stiftung?

Als Ziel gibt die Organisation selbst die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft an und

wendet sich gegen deren Gegner, nämlich angeblichen Rechtsextremismus,

Rassismus und Antisemitismus.

Es geht darum, alle rechten oder konservativen Positionen unter Beschuss zu nehmen

und den Korridor des Sagbaren kleiner zu machen.

So wird alles nicht Linke kriminalisiert und das Gesetze geändert werden müssten.

Habt ihr solche Seiten auch auf dem Schirm?

Und was würdest du? Was würdest du ihr sagen?

Das stimmt natürlich ganz viel dran. Es ist ja jetzt erst mal auch Fakt.

Wir werden vom Bundesfamilienministerium mit Sachen gefördert.

Manchmal ist es ja nur ein kleines Wort, was dann ...

Ich weiß nicht, ob du das gehört hast, "angeblichen Antisemitismus", "angeblichen Rassismus" usw.

Und da zeigt sich schon so Relativierung von gesellschaftlichen Problemlagen, wo

die Rechtsextremen natürlich kein Interesse daran haben, was die auch einfach nicht sehen.

Und alles, was sie dann am Ende sagt, ist totaler Quark.

Also dass wir irgendwie alles was nicht links ist, irgendwie diffamieren würden oder was

weiß ich, was sie da sagt, und nur das Rechte, das ist, das stimmt einfach nicht.

Die Tatsache, dass es jetzt eine Meldestelle für Antifeminismus gibt, zeigt zumindest

die Aktualität dieses Themas.

Genau dieses Phänomen untersucht die Soziologin Mareike Bauer.

Dass auch Frauen gegen Frauen hetzen, ist für sie keine neue Entwicklung.

In Krisenzeiten erhält die Ideologie jedoch neuen Aufschwung, sagt sie.

Hast du das Gefühl, dass Antifeminismus eine Gefahr für die Demokratie darstellt?

Ja, ich würde sagen, es stellt eine Gefahr für die Demokratie dar, weil es eben

ja quasi entgegen demokratischer Ziele wie zum Beispiel

der Gleichstellung von Geschlechtern wirkt.

Also es ist ganz klar reaktionär und antidemokratisch.

Es wirkt gegen bisherige feministische und queere Bewegungen

und deren Erfolge. Es ist ganz klar auch menschenfeindlich und ausgrenzend.

Das Gefährliche ist, wenn wir uns so online Inhalte anschauen, dass es eben

sehr subtil passiert.

Also das sehen wir ganz klassisch bei den typischen Tradwives, also Traditional Wives

Tradwives, also Frauen, die das traditionelle Rollenbild glorifizieren.

Das ist auf den ersten Blick kein besonders gefährlicher Inhalt und oft kommt dieses

antifeministische Element da auch sehr subtil erst zum Vorschein.

Auch der niedersächsische Verfassungsschutz beobachtet schon 2022 das Phänomen

Antifeminismus. Er sieht Antifeminismus im Zusammenhang mit extremistischen

Bestrebungen und schreibt im Verfassungsschutzbericht:

"Insgesamt ist ein tradiertes, rückwärts gewandtes Frauenbild

im Rechtsextremismus vorherrschend,

aus welchem sich ein entschiedener Antifeminismus ableitet."

Das heißt, es gibt Schnittmengen zwischen Rechtsextremismus und Antifeminismus.

Bisher steht jedoch Antifeminismus von Männern im Fokus.

Antifeministische Haltungen von Frauen werden bislang nicht besonders beobachtet.

Bei Marksaline finde ich keine solche Verknüpfungen.

Jasmin aber veröffentlicht regelmäßig Videos mit rechten YouTubern wie der

"Ketzer der Neuzeit" und "Eingolan".

Der YouTuber "Ketzer der Neuzeit"

stürmt am 13.06. eine queere Lesung in München.

Auf seinem Kanal auf YouTube zeigt er, wie er versucht, sich Zugang

zur Veranstaltung zu verschaffen.

Sie kommen hier nicht durch. Der Polizist hat mir das vorhin gesagt.

Und das nur, weil ich denke, es gibt zwei Geschlechter.

Ich frage Mareike Bauer, wie sie diese Verbindung einschätzt.

Das schlägt sich so ein bisschen die Brücke. Und da sehen wir auch ganz eindeutig, dass

Antifeminismus als Brückennarrativ wirken kann zwischen verschiedenen

Ideologien und verschiedenen Weltanschauungen,

weil "Ketzer der Neuzeit" zum Beispiel ja ein sehr rechts offener Influencer ist.

Antifeminismus als Brücke zu rechten Ideologien?

Ob das den Frauen mit ihren Aussagen überhaupt immer bewusst ist?

Die dritte Frau, die ich für diesen Film treffe, ist Mia. Auch sie ist mir auf Instagram aufgefallen.

Von rechten Ideologien distanziert sie sich, aber auch ihre Ansichten

finde ich ziemlich krass. Ich bin heutzutage auf gar keinen Fall

eine Feministin. Sie fühlt sich vom Feminismus diskriminiert, findet,

dass er Frauen die Identität raubt.

Der Feminismus, der wirft ja gerade die Frage in der Gesellschaft auf: Was

ist überhaupt eine Frau?

Eine Frau ist für mich eine Person, die

mit weiblichen Geschlechtsorganen geboren wird und

auch die passenden Chromosomen dazu hat. Das ist für mich eine Frau.

Mir ist Pastorin, Mitglied einer Freikirche und Mutter.

Ihre Ansichten, über die wir heute sprechen, will sie jedoch unabhängig von ihrem Glauben

begründen. Früher sei sie Feministin gewesen.

Ursprüngliche feministische Errungenschaften wie das Frauenwahlrecht unterstützt sie.

Heute hat sie den Eindruck, dass Feminismus Frauen davon abbringt, Mutter zu werden.

Warum hast du das Gefühl, dass Feminismus gegen die Mutterschaft läuft?

Wie du merkst, ich bin ein großer Twitter-Recherchierer. Gib mal ein bei Twitter "Regretting Motherhood".

Sie zeigt mir, welche Beiträge sie meint.

"I prefer the regret of not being a mother to the regret of having a kid." Und das ist halt ganz viel

die Agenda. Im Twitter-Post steht:

Ich bedauere es lieber keine Mutter zu sein, als zu bedauern, ein Kind zu haben.

Es wird ja nur einseitig beleuchtet. Wo ist denn mal jemand, der den Hashtag machen würde:

Feminismus Muttersein ist klasse! Gibt es doch nicht.

Die "Regretting Motherhood"-Kampagne, auf die sich Mia hier bezieht, warnt nicht davor,

Mutter zu werden, sondern will sichtbar machen, dass es auch Mütter gibt, die es bereuen,

ein Kind bekommen zu haben. Weiter stört Mia am Feminismus die große Aufmerksamkeit

auf Vielgeschlechtlichkeit. Transfrauen beispielsweise sind für Mia keine Frauen.

Was ich nicht möchte, ist, dass meine Kinder unterrichtet werden

im Unterricht, dass das Geschlecht, was sie bei ihrer Geburt haben, kein

Identifikationsmerkmal dafür ist, dass sie eine Frau sind.

Das ist keine Wissenschaft und Kinder werden so verunsichert.

Len Schmid von Mobirex ordnet diese Aussagen als transfeindlich ein.

Ich habe das Gefühl, dass Kinder, die heute sagen:

Ich bin heterosexuell, ich bin nicht depressiv, ich habe sonst keine Störungen, ich bin nicht Emo,

ich bin kein Klimaaktivist und keine Feministin.

Das sind sie, die gehatet werden, die langweilig sind, die als Nazis abgestempelt werden,

als konservativ, die ausgegrenzt werden und die auch Diskriminierung erleben.

Das ist, was ich gerade sehe, was in den Schulen hier passiert.

Sie erzählt mir, dass ihre Kinder in der Schule viel Aufklärung über queere Themen erhalten

Plötzlich entsteht dieses Feeling von: Es ist ein Hype und alle wollen jetzt queer sein.

Aber es ist ja einfach nur dieses Gefühl von 'Ich darf das sein, wenn ich das fühle'.

Ja, wie gesagt, wir beide haben hier unterschiedliche Meinungen, aber der Hype

ist definitiv da, weil wer heutzutage queer ist, ist definitiv cool,

bekommt so viel Aufmerksamkeit und Zuspruch.

Von daher, es ist schon so, dass eine Manipulation meiner Meinung nach

in die Richtung vorhanden ist.

Menschen suchen sich nicht aus, ob sie queer sind oder nicht und Queer-Sein kann immer noch gefährlich sein.

Laut dem Bundesfamilienministerium wurden 2022 über 1000 Straftaten gegenüber queeren Menschen gemeldet.

Auf dem Balkon frage ich sie, ob sie das Gefühl hat, sich nicht mehr frei äußern zu können.

Mein Eindruck ist, dass wenn ich jemandem sage: "Ich bin nicht deiner Meinung",

dann fühlt er sich davon schon sofort verletzt und diskriminiert.

Sagen wir mal, du sagst mir : "Ich möchte lieber ein Mann sein" und wir wären

Freundinnen, würde ich dich sehr lieb haben und ich würde mir für dich wünschen, dass du

erkennst, was für eine schöne und tolle Frau du bist und

dass, wenn ich dir das sage:

'Eva, ich höre deinen Schmerz und ich höre das, dass du nicht zufrieden bist.

Aber wenn ich dir mal sagen darf: Ich finde ich klasse, wie du bist',

dass das nicht diskriminierend ist,

dass das nicht homophob oder transphob ist,

sondern das auch als Wohlwollen gemeint sein kann in deine Richtung,

weil ich dich mag und dir einen schweren Weg ersparen will.

Sie spricht aus, was viele denken. Doch in dem Mia nicht diskriminierend

und nicht homophob sein will, ist sie schlichtweg genau das.

Auch darüber spreche ich mit Len Schmid.

Mias Aussage legt nahe, dass es sich bei Transmenschen, um Menschen mit wenig

Selbstbewusstsein oder um ein Resultat von gesellschaftlichen Rollenvorstellungen handelt.

Len Schmid zitiert hier den Bundesverband Trans:

Das Gespräch mit Mia verfolgt mich auch nach dem Drehtag noch lange.

Ihre Sorgen werden von Angst getrieben.

Die Haltungen der drei Frauen, die ich treffe, sind antifeministisch, aus völlig

unterschiedlichen Beweggründen.

Antifeminismus kann ein Eintrittstor in extreme Ideologien sein.

Doch nicht jede kritische Äußerung gegen Feminismus

lässt sich gleich im rechten Spektrum verorten.

Manche Aussagen von Antifeministinnen

können die Diskriminierung von Menschengruppen legitimieren und

kratzen an der gleichberechtigten Teilhabe in unserer Gesellschaft.

Manche Expert:innen mahnen deshalb: Ich glaube, was wichtig ist,

ist zu sagen, dass Antifeminismus eben antidemokratisch ist.

Wie groß das Phänomen ist, wird noch erforscht.

Hass und Hetze, gerade auch zwischen Frauen, gehen währenddessen weiter.

Klickt auf den Link,

wenn ihr mehr über gefährliche Ideologien auf TikTok und Instagram sehen wollt.

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