FLASH TALK mit Werner Schlegel

Summary

Werner Schlegel, ein aufstrebender Schweizer Wrestler, spricht über seine Reise in den Sport, seine Erfolge und Herausforderungen. Aufgewachsen in einer Familie von Ringkämpfern, begann er früh mit dem Schwingen und konnte 2024 vier Siegen bei Wreath Festivals feiern. Trotz intensiver Trainingszeiten und der Arbeit auf dem Familienbauernhof gelingt es ihm, alles zu kombinieren. Schlegel hebt den Teamgeist und die traditionelle Schweizer Kultur hervor, die im Wrestling eine große Rolle spielen. Zudem spricht er über die Bedeutung von Fairness im Sport und den Einfluss von Sponsoren und Dopingkontrollen.

Takeaways

• 😀 Werner Schlegel ist ein talentierter Schweizer Schwinger und wird als Geheimfavorit für das ESAF 2025 betrachtet.
• 😀 Schlegel begann mit dem Schwingen aufgrund seiner beiden älteren Brüder, die bereits früh in den Sport eintraten.
• 😀 Schweizer Schwingen ist eine Familientradition in Werners Familie, da auch sein Vater als Schwinger aktiv war, jedoch nicht auf demselben Niveau.
• 😀 2024 war für Werner Schlegel das bisher erfolgreichste Jahr, in dem er vier Windenfest-Siege feierte, was ihn weiter motiviert.
• 😀 Im Winter trainiert Schlegel intensiv, mit vier Kraft- und Ausdauereinheiten pro Woche sowie drei bis vier Schwingtrainingseinheiten.
• 😀 Trotz seines intensiven Trainingsplans arbeitet Werner Schlegel auf dem Bauernhof seines Vaters und seines Cousins, was ihm eine gewisse Flexibilität in seiner Arbeitszeit ermöglicht.
• 😀 Werner kombiniert Arbeit, Training und Freizeit gut, indem er bei Bedarf spontan seine Arbeitszeit anpassen kann.
• 😀 Schweizer Schwingen ist vor allem ein Einzelsport, bei größeren Wettkämpfen spielt jedoch auch Teamtaktik eine Rolle, wie beim gezielten Passivkampf, um den Gegner zu schwächen.
• 😀 Auf den großen Schwingfesten gibt es als Preise oft lebende Tiere, insbesondere Stiere, aber auch die Möglichkeit, den Gegenwert in Geld zu wählen.
• 😀 Doping ist im Schweizer Schwingen kein Thema, da regelmäßige Kontrollen durch Swiss Olympic durchgeführt werden, und die meisten Schwinger halten sich an die Regeln.
• 😀 Werner empfiehlt jungen, aufstrebenden Schwingern, dran zu bleiben, regelmäßig das Training zu besuchen und den Spaß am Sport nicht zu verlieren, selbst wenn es mal nicht so gut läuft.

Q & A

Wie bist du zum Schweizer Schwingen gekommen, Werner?

Ich bin sehr früh zum Schwingen gekommen, durch meine zwei älteren Brüder. Sie haben das Schwingen schon früh angefangen, und ich wollte immer auch am Freitagabend ins Training gehen. Irgendwann habe ich dann mitgemacht und bin dabei geblieben.

Ist das Schwingen bei euch eine Familientradition?

Ja, mein Vater war auch Schwinger, wenn auch nicht auf dem gleichen Niveau wie meine Brüder. Es gab viele Schwinger in unserer Umgebung, weshalb meine Brüder zu einem Schnuppertraining gingen und es ihnen gefallen hat. Später habe ich mich ihnen angeschlossen.

Was war dein erfolgreichstes Jahr im Schwingen und wie siehst du die Zukunft?

Mein erfolgreichstes Jahr war 2024, in dem ich vier Kranzfest-Siege feiern konnte. Es war eine großartige Saison, da ich verletzungsfrei war und voll durchstarten konnte. Ich hoffe, dass es weiterhin so gut läuft!

Wie viel trainierst du während einer Saison und in der Vorbereitung?

In der Vorbereitung trainiere ich etwas mehr. Ich habe im Winter 4 athletische Trainingseinheiten pro Woche, das bedeutet Kraft und Ausdauer. Zusätzlich 3-4 Schwingtrainings pro Woche. Während der Saison gibt es rund 14-15 Wettkämpfe, sodass man darauf achten muss, dass man auch genug Regeneration einplant.

Hast du noch einen regulären Job neben dem Schwingen?

Ja, ich arbeite auf dem Hof meines Vaters und meines Cousins als Aushilfskraft. Ich arbeite an den Tagen Dienstag und Donnerstag, manchmal auch am Wochenende, wenn sie mich brauchen. Als Bauer kann es auch vorkommen, dass man am Samstag oder Sonntag arbeitet.

Wie schaffst du es, Schwingen, Arbeit und Freizeit unter einen Hut zu bekommen?

Ich habe relativ viel Flexibilität in meiner Arbeit. Wenn ein zusätzliches Training angesetzt wird, kann ich oft kurzfristig sagen, dass ich nicht zur Arbeit komme, oder wenn ein Training ausfällt, dann gehe ich arbeiten. So kann ich alles gut kombinieren.

Gibt es einen Teamgeist im Schweizer Schwingen oder ist es eher ein Einzelsport?

Es gibt insgesamt 5 verschiedene Teilverbände, in denen Menschen zusammenarbeiten, vor allem bei größeren Turnieren. Bei den kantonalen und regionalen Festen kämpft man jedoch meist als Einzelkämpfer. Bei großen Events kann Schwingen jedoch auch ein taktisches Mannschaftsspiel sein, wo man den anderen Favoriten durch passive Kämpfe beeinflussen kann.

Welche Preise erhält man bei einem Kranzfest und wie hat sich das System geändert?

Bei den meisten großen Veranstaltungen, wie dem Kranzfest, gibt es heute noch Lebendpreise. Der Sieger bekommt oft ein Rind, manchmal auch mehrere Tiere oder ein Kalb. Heutzutage kann man den Wert der Tiere auch als Geldbetrag erhalten, da nicht jeder mehr eine Verbindung zur Landwirtschaft hat. Ich nehme oft das lebende Tier, da es eine schöne Erinnerung ist.

Wie stehst du zu den strengen Werbe- und Sponsoring-Regeln im Schweizer Schwingen?

Ich finde es gut, dass die Schwingflächen frei von Werbung sind und auch unsere Kleider keine Werbung tragen. Wir haben jedoch die Möglichkeit, unsere Sponsoren außerhalb der Wettkampfstätten zu präsentieren. So können wir uns auch vermarkten. Ich bin damit zufrieden und sehe es als Teil des Sports.

Hast du jemals Dopingkontrollen unterzogen und wie fühlst du dich dabei?

Ja, ich wurde schon mehrfach kontrolliert. Am Anfang war es etwas ungewöhnlich, aber ich weiß, dass es zufällige Stichproben sind. Je besser man wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass man getestet wird. Es gehört einfach dazu, und ich sehe es nicht als negativ, sondern als Teil der Fairness im Sport.

Was würdest du jungen, aufstrebenden Schwingern raten?

Ich sage immer: Bleib fleißig, halte durch und lasse dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. Das Wichtigste ist, die Freude am Sport zu bewahren und dann wirst du sehen, wohin dich der Weg führt.

Was sind deine Ziele für die Zukunft im Schweizer Schwingen?

Mein Ziel ist es, beim nächsten Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) im Herbst um den Titel des Schwingerkönigs mitzusprechen. Es wird ein großes Highlight in meiner Karriere und ich bin sehr gespannt darauf!