Praktische Philosophie 7a: Deontologie - Kant (1)
Summary
TLDRDie Vorlesung diskutiert die Grundlagen der Metaethik, insbesondere die Einteilung in Ontologie, Technologie und Theologie. Der Fokus liegt auf der moralischen Urteilskraft und dem Handlungstyp, wobei die Motivation und Konsequenzen sekundär sind. Es wird betont, dass Moralvorschriften unabhängig von empirischen Gegebenheiten formuliert werden müssen, um ihre Unbedingtheit zu wahren. Die Diskussion umfasst auch die Universalisierung von Handlungen und die Kritik an der reinen Vernunft, wie sie in Kants Philosophie dargestellt wird.
Takeaways
- 📚 Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Metaethik, Ontologie und Technologie.
- 🔍 Der Fokus liegt auf der moralischen Urteilskraft, insbesondere auf der Handlung als solcher, nicht auf Motivation oder Konsequenzen.
- 🚫 Die Ontologie sieht Handlungen wie Lügen und Stehlen als grundsätzlich schlecht, unabhängig von den Gründen und Folgen.
- 📝 Regeln müssen verfeinert werden, um sinnvolleren Ausnahmen zuzulassen, ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen.
- 🤔 Die Diskussion um das Konzept der Handlung ist weitreichend und kann Motivation oder Konsequenzen in anderen Darstellungen einbeziehen.
- 🏠 Die Anwendung von Moralität auf verschiedene ethische Typen (Ontologisch, Tugendethisch, Theologisch) zeigt, dass jeder Typ versucht, seine Komponenten so weit wie möglich zu fassen.
- 🌐 Die Universalisierungsgrundintuition ist eine zentrale moralische Grundannahme, die in fast allen ethischen Systemen vorhanden ist.
- 🚫 Tugendethiker und Theologen versuchen, die Plausibilität der Universalisierungsgrundkonzeption zu untergraben, indem sie sie ad absurdum führen.
- 📖 Im Kontext der Moralphilosophie von Kant wird die Kritik der reinen Vernunft und die Kritik der praktischen Vernunft als Grundlage für seine ethische Theorie herangeht.
- 🔄 Kant argumentiert, dass Moralität unbedingt sein muss und nicht von empirischen Gegebenheiten abhängen darf, um ihre kategorische Form beizubehalten.
Q & A
Was ist die Hauptidee der dritten Einheit der Vorlesungen?
-Die Hauptidee der dritten Einheit ist die Vertiefung in die Ontologie und Theologie, insbesondere im Hinblick auf moralische Urteile, die sich auf das Handeln als solches beziehen, anstatt auf Motivation oder Konsequenzen.
Wie definiert man in der Ontologie ein schlechtes Handeln?
-In der Ontologie ist ein Handeln schlecht, wenn es in einer grundlegenden Form, wie zum Beispiel Lügen oder Stehlen, schlecht ist, unabhängig vom Grund und den Folgen.
Was ist die Bedeutung der Handlungsregeln in der Ontologie?
-Die Handlungsregeln in der Ontologie sind wichtig, weil sie versuchen, Ausnahmen sinnvollerweise zuzulassen, ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen zu nehmen.
Wie wird die Handlung in der Ontologie definiert?
-Die Handlung in der Ontologie kann sehr weit gefasst werden und kann Dinge einschließen, die in anderen Darstellungen möglicherweise als Motivation oder Konsequenz realisiert werden könnten.
Was ist die Grundintuition der Universalisierung von Handlungen?
-Die Grundintuition der Universalisierung von Handlungen besagt, dass eine Handlung moralisch nicht in Ordnung sein sollte, wenn sie von jedem getätigt würde und unakzeptabel wäre.
Wie wird die Universalisierung in der Ethik von Kant behandelt?
-Kant behandelt die Universalisierung als eine zentrale moralische Grundintuition, die er als kategorischen Imperativ formuliert, was bedeutet, dass eine Handlung nur dann moralisch richtig ist, wenn sie als allgemeines Gesetz für alle angemessen ist.
Welche Rolle spielt die Reine Vernunft in Kants moralischer Philosophie?
-In Kants moralischer Philosophie spielt die Reine Vernunft eine zentrale Rolle, da sie das Fundament für moralische Gesetze bildet, die unabhängig von empirischen Bedingungen und Erfahrung sind.
Was ist das Ziel von Kants Kritik der praktischen Vernunft?
-Das Ziel von Kants Kritik der praktischen Vernunft ist es, die möglichen Grenzen und Anwendungsbereiche der praktischen Vernunft zu klären und zu zeigen, dass Moralität auf unbedingten, empirisch unabhängigen Prinzipien basieren muss.
Wie unterscheidet sich Kants kategorischer Imperativ von anderen moralischen Prinzipien?
-Kants kategorischer Imperativ unterscheidet sich von anderen moralischen Prinzipien dadurch, dass er auf unbedingten, gesetzartigen Anweisungen basiert, die für alle Menschen gelten, ohne Rücksicht auf ihre individuellen Motivationen oder die möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen.
Welche Kritiken werden in der Vorlesung an andere ethische Theorien geäußert?
-In der Vorlesung werden Kritiken an tugendethischen und teleologischen Theorien geäußert, da diese Theorien die Moralität mit der Natur des Menschen oder der Welt beschaffenheit verknüpfen, was zu einer Relativierung der Moral führt und ihre unbedingte, kategorische Natur verlieren könnte.
Outlines
📚 Einleitung in die Moralphilosophie
Der erste Absatz stellt die Grundlage für die Vorlesungen über Moralphilosophie dar. Es wird auf die metaethische Einteilung eingegangen, die Kenntnisse aus der Ontologie und Technologie aufgegriffen werden. Der Schwerpunkt liegt auf der moralischen Urteilskraft und der Handlung als solcher, wobei die Motivationslage und die Konsequenzen weniger im Fokus stehen. Es wird betont, dass Regeln wie das Lügen und Stehlen unabhängig von den Gründe und Folgen als schlecht angesehen werden. Die Diskussion um die Handlungsbegriffe und die Universalisierung von Handlungen wird eingeführt.
🔍 Diskussion über Handlungen und Universalisierung
Der zweite Absatz vertieft die Diskussion über Handlungen und die Universalisierung. Es wird argumentiert, dass Handlungen wie Lügen und Mord unabhängig von Motivation oder Konsequenzen moralisch falsch sind. Die Universalisierung von Handlungen wird als zentrale moralische Grundintuition hervorgehoben, die in fast allen ethischen Systemen vorhanden ist. Beispiele wie Schwarzfahren und Steuerhinterziehung werden genutzt, um die Diskussion zu veranschaulichen und die Notwendigkeit einer sorgfältigeren Formulierung der Universalität zu betonen.
📖 Kant und die Ontologie der Moral
Der dritte Absatz konzentriert sich auf Immanuel Kant und seine Bedeutung in der Ontologie der Moral. Kant wird als einer der wichtigsten Vertreter der Philosophiegeschichte hervorgehoben, insbesondere für seine Theorie des kategorischen Imperativs. Die Diskussion um die Universalisierung von Handlungen und die Abstraktionsebene wird weitergeführt, und es wird darauf hingewiesen, dass die Moralphilosophie Kants von der Natur des Menschen und den Umständen der Welt unabhängig sein muss.
🎓 Kant als Philosoph und sein Leben
Der vierte Absatz bietet einen biografischen Überblick über Kant und seine philosophische Entwicklung. Es wird auf seine Herkunft, sein Studium, seine Karriere als Hauslehrer und später als Professor in Königsberg eingegangen. Kant wird als ein Mann mit vielen Fähigkeiten und Interessen beschrieben, der auch soziale Kontakte pflegte und eine reiche geistige Leben führte. Sein Engagement für die Wissenschaft, insbesondere die Physik und die Metaphysik, wird hervorgehoben.
📖 Kant und seine Werke
Der fünfte Absatz beschreibt Kants akademische Karriere und seine Werke. Es wird auf seine Promotion, Habilitation und seine Lehrtätigkeit eingegangen. Kants Vorlesungen waren vielfältig und umfassten nicht nur Philosophie, sondern auch Naturwissenschaften. Sein Stil als Vortragender wird als lebendig und charmant beschrieben. Die Kritik der reinen Vernunft wird als bahnbrechendes Werk in der Philosophiegeschichte hervorgehoben, und es wird darauf hingewiesen, dass Kants Werke zunehmend an Bedeutung gewannen.
📘 Die Kritik der reinen Vernunft und ihre Bedeutung
Der sechste Absatz erklärt die Bedeutung der Kritik der reinen Vernunft für Kants Philosophie. Es wird betont, dass die reine Vernunft im theoretischen Bereich begrenzt ist, aber im praktischen Bereich, insbesondere in der Moralphilosophie, einen zentralen Platz einnimmt. Die Diskussion um die reine Vernunft und ihre Grenzen wird fortgesetzt, und es wird darauf hingewiesen, dass Moralgesetze unabhängig von empirischen Voraussetzungen formuliert werden müssen.
📘 Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und die Kritik der praktischen Vernunft
Der siebte Absatz beschreibt Kants Werke zur Moralphilosophie, insbesondere die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und die Kritik der praktischen Vernunft. Es wird darauf eingegangen, dass die Moralphilosophie Kants von der Natur des Menschen und den Umständen der Welt unabhängig sein muss und dass Moralgesetze in ihrer Forderung unbedingt sind. Die Diskussion um die kategorische Form der Moral und die Bedeutung des kategorischen Imperativs wird fortgesetzt.
📘 Die Bedeutung der Moralgesetze und der kategorischen Imperativ
Der achte Absatz konzentriert sich auf die Bedeutung der Moralgesetze und des kategorischen Imperativs in Kants Philosophie. Es wird betont, dass Moralgesetze unabhängig von empirischen Gegebenheiten formuliert werden müssen, um ihre Unbedingtheit zu wahren. Die Diskussion um die Unbedingtheit der Moral und die Abstraktion von menschlicher Natur und Weltumständen wird weitergeführt, und es wird darauf hingewiesen, dass Moralphilosophie Kants eine rein Vernunft basierte Moralität verfolgt.
Mindmap
Keywords
💡Metaethik
💡Ontologie
💡Moralische Urteilskraft
💡Handlungstyp
💡Universalisierung
💡Kategoriescher Imperativ
💡Moralische Intuition
💡Tugendethik
💡Teleologie
💡Moralische Regeln
💡Moralische Pflicht
Highlights
Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Metaethik, der Einteilung in Tätigkeitsontologien und Technologien.
Die Schwerpunktsetzung liegt auf dem moralischen Urteil und der Handlung als solcher.
Ontologische Regeln wie Lügen und Stehlen sind grundsätzlich schlecht, unabhängig von Motivation oder Konsequenzen.
Die Diskussion um die Notlüge und Mundraub als Ausnahmen von allgemeinen Handlungstypen.
Die Bedeutung der Handlungsart und die Herausforderung, Ausnahmen ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen zu formulieren.
Die universalisierte Handlungsregel und die Grundintuition, dass eine Handlung moralisch nicht in Ordnung ist, wenn sie von jedem durchgeführt würde.
Die Diskussion über die Tugendethik und Theologie und ihre Schwierigkeiten mit der Universalisierungsgrundkonzeption.
Die Kritik an der Tugendethik und Theologie, da sie Schwierigkeiten haben, mit der Universalisierungsgrundkonzeption umzugehen.
Die Notwendigkeit, die Universalisierungsgrundkonzeption sorgfältiger zu formulieren, um sie sinnvoll zu machen.
Die Diskussion über die Goldene Regel und die Bedeutung der Handlungsart im moralischen Urteil.
Die Einführung von Kants Moralphilosophie und seine Kritik der reinen Vernunft.
Kants Auffassung, dass Moral unbedingt ist und von empirischen Gegebenheiten unabhängig sein muss.
Die Bedeutung der kategorischen Imperative in Kants Moralphilosophie.
Kants Kritik an der empirischen Praktischen Vernunft und die Betonung der reinen Praktischen Vernunft.
Die Unterscheidung zwischen der Theoretischen und Praktischen Vernunft in Kants Philosophie.
Kants Kritik der reinen Vernunft und die Festlegung ihrer Grenzen im theoretischen Bereich.
Die Bedeutung der Metaphysik der Sitten in Kants道德哲学.
Kants Auffassung, dass Moralgesetze nicht von der menschlichen Natur oder den Weltumständen abhängen dürfen.
Die Notwendigkeit einer reinen Moralphilosophie, die von allem Empirischen unabhängig ist.
Transcripts
guten morgen meine damen und herren
herzlich willkommen zur heutigen
vorlesungen in der dritten einheit
hatten wir die meta ethische einteilung
kennengelernt
im trubel tätigen ontologien und
technologien und in dieser einheit also
heute und nächste woche werden wir die d
und theologie vertiefen wieder anhand
konkreter entwürfe der und oli jeden
legen wir den schwerpunkt des
moralischen urteils auf die handlung als
solche sie schauen nicht so sehr auf die
motivationslage nicht so sehr auf dass
konsequenzen spektrum das heißt nicht
dass die völlig bedeutungslos wären aber
der fokus liegt eben auf dem handlungs
typ als solchen der ontologie in
elementare formen wäre zb lügen ist
schlecht egal aus welchem grund und egal
mit welchen folgen stehlen ist schlecht
egal weshalb egal wozu solche regeln
müssen sicherlich verfeinert werden weil
man ja vielleicht sinnvoller ausnahmen
zulassen möchte aber wenn man dabei der
ontologie bleiben will dann muss man
natürlich auch versuchen diese
verfeinerungen diese ausnahmen mit blick
auf handlungs typen zu formulieren nicht
nur blick auf motivation oder
konsequenzen
also wenn man zum beispiel sagt ich
möchte eine notlüge erlauben oder einen
mundraub erlauben dann muss ich es
irgendwie schaffen das zu formulieren
ohne bezug auf den charakter oder auch
folgen zu nehmen und das kann
funktionieren
wir hatten ja in früheren einheiten
schon gesehen der begriff der handlung
kann sehr weit gefasst werden er kann
dinge einschließen die man in anderen
darstellungen vielleicht auch als
motivation oder als konsequenz konzept
realisieren könnte zum beispiel könnte
man auch töten ist schlecht oder morden
ist schlecht als handlungs verbote
auffassen nicht nur schießen ist
schlecht und die motivation verlegt man
dann wirklich in dauerhaftere charakter
dispositionen und die konsequenzen
wirklich weitere spätfolgen
grundsätzlich hat der anhänger von jedem
dieser drei ethik typen das bestreben
seine komponente natürlich möglichst
groß zu fassen also motivation oder
handlung oder konsequenz die villa
möglichst weit formulieren weil er
dadurch möglichst viele moralische
aspekte dann in seinem begriff einfangen
kann und entsprechend werden die
onkologen auch immer einen weiten
handlungs begriff haben die werden keine
regeln gegen das she
sind aufstellen sondern mindestens gegen
das töten oder sogar gegen das worden
mit solchen differenzierten handlungs
regeln können sie dann moralische
feinheiten einfangen
ohne dass sie bezug nehmen müssen auf
charakter dispositionen oder handlungs
folgen also ohne dass sie sprechen
müssten irgendwie von vollkommener seele
oder gutem leben oder vom wohl der
anderen oder vom glück in der welt die
können ganz im theologischen vokabular
dann verbleiben die rede einfach weiter
von pflichten von geboten so der unter
logische tätigen haben dadurch auch
gewisse nachteile
sie haben eben keine bodenhaftung in der
motivation ahlen ausstattung von
menschen und sie orientieren sich nicht
an guten zuständen in der welt und das
kann teilweise dann sehr egoistisch
werden
nicht untypisch ist die auffassung fiat
justizapparat mundus also es möge
gerechtigkeit walten auch wenn die welt
darüber zugrunde geht
das mag unattraktiv sein das mag den
realen menschen überfordern das mag
brisante resultate erzeugen die frage
ist ob das dann plausibel sein kann
das kommt natürlich darauf an wie die
handlung ist regeln dann genauer
formuliert sind der unterlagen haben
aber auch einen großen vorteil
mindestens einen großen vorteil sie
kommen einer sehr zentral ischen
zentralen moralischen grund intuition
entgegen die man tugend ethisch oder
theologisch kaum in den griff bekommt
nämlich die grund intuition die wir alle
kennen und die in den beliebten spruch
zum ausdruck kommt wenn das jeder täte
das ist ja zuweilen eine sehr
schulmeisterlich regel aber sie hat
sicherlich einen wichtigen ethischen
kern eine handlung scheint moralisch
nicht in ordnung zu sein wenn es
inakzeptabel wäre dass sie jeder folge
als handeln da darf man sich nicht was
herausnehmen von dem klar ist dass es
nicht hinnehmbar wäre wenn jeder es täte
und zwar egal aus welchem motiv und mit
welchen folgen ich selbst es gerade tun
möchte das ist die grundintention der
universalisierung kite von handlungen
oder verallgemeinern barkeit von
handlungen und die ist in fast allen die
unter logischen ethischen vorhanden in
der einen oder anderen form und ist eine
wichtige grund in position die prägt
unser moralisches denken stark man hat
da zunächst einmal
eigentlich immer negative beispiele im
kopf ich darf nicht meinen müll im wald
vergraben
warum nicht naja wenn das jeder täte
ginge der wald kaputt das kann
sicherlich nicht gewollt werden
aber dann darf ich es eben auch nicht
tun und zwar auch dann nicht wenn mein
kleiner müll allein dem wald gar nicht
schaden würde
trotzdem darf ich das da nicht zum
beispiel eines falschen tuns den wald
verschmutzen oder sehr aktuell
ich darf nicht meine steuern
hinterziehen warum nicht wenn das jeder
täte ging in unsere sozialsysteme kaputt
das kann nicht gewollt werden
aber dann darf ich es eben auch nicht
tun selbst wenn meine kleinen steuern
gar nicht ins gewicht fallen
beispiel eines falschen unterlassens
steuern nicht zahlen
man kommt aber auch auf positive
beispiele zum beispiel ob ich gegen
politische inhaftierungen in einem
totalitären staat protestiere oder nicht
das macht keinen unterschied
aber wenn jeder es täte würde es helfen
also sollte auch ich den protest äußern
das ist meine pflicht und zwar auch dann
wenn die anderen ist nicht tun zum
beispiel eines richtigen tools einen
protestbrief schreiben oder ob ich das
auto stehen lassen oder nicht hat kaum
effekt auf das klima aber wenn es jeder
täte würde es helfen
also sollte ich das auto stehen lassen
das ist meine pflicht auch wenn die
anderen ist nicht tun
beispiel eines richtigen unterlassens
das auto stehen lassen
insgesamt man ist hier so im kreis vor
allen dingen von schwarzfahrer problem
oder trittbrettfahrer problem die
typische situation ist immer dass
einzelne schwarzfahren isoliert hat kaum
schlimme effekte wenn ich schwarzfahren
naja der zug fährt ja ohnehin er wird
durch mich auch kaum schwerer und
dadurch dass ich mein ticket nicht
bezahle entgeht der bahn nur ein
winziger gewinnen aber wenn sich jeder
so verhielte ginge die bahn zugrunde
und daran zeigt sich eben das
schwarzfahren moralisch schlecht ist und
zwar auch dann wenn ich es als einziger
tourist verhalte ich mich eben asozial
und der ontologisch bekommen sie diese
intuition gut in den griff
in all diesen fällen nimmt sich der hand
der etwas heraus was offenbar schlimm
wäre wenn es jeder täte wenn jeder sich
so verhielten wie er wäre das erkennbar
schlecht
und genau aus diesem grund ist es auch
mir untersagt so zu handeln
und damit nimmt die moral deutlich den
charakter von unbedingten handlungsfäden
an an die sich jeder ausnahmslos zu
halten hat und handlungs regeln sind
eben das zentrum der ontologischen
vokabulars das heißt denn die ontologie
hat kein problem damit handlungen der
skizzierten art als schlecht einzustufen
und damit entspricht dieser sehr
verbreiteten grund intuition dass die
auch verkehrt sind tugend ethisch oder
theologisch bekommen sie diese fälle
nicht gut in den griff
denn diese fraglichen handlungen sind
wohl auch dann schlecht wenn sie
vielleicht aus einem akzeptablen motiv
heraus oder auch mit harmlosen folgen
vollzogen werden
das scheint durchaus möglich zu sein
schauen sie im trugen ethischer
perspektive
es wird schwer sein in jedem dieser
fälle wirklich eine schlechte motivation
zu finden
natürlich ist man versucht zu sagen ja
das sind auch fälle von egoismus von
asozialität wie in diesem schwarzfahrer
beispiel
aber wenn man dann genauer fragt ja
worin besteht denn der egoismus worin
besteht die asozialität dann kommt
sofort die antwort na ja im verstoß eine
handlungs regeln die für alle gilt und
das ist natürlich keine originär tugend
ethische perspektive sondern dass eine
der ontologischen sichtweise und wenn
man so ein verstoß dann als charakter
defizit geltend machen will
man merkt man dass diese to genetische
fassung wirklich sekundär ist primär
geht es mal um eine handlungs
regelverletzung und dann denken wir
darüber nach dass jemand der das macht
einen schlechten charakter haben mag das
deutlich nach geordnet und in theley
logischer perspektive die handlung muss
für sich allein genommen gar keine
schlechten konsequenzen haben
sie hätte schlechte konsequenzen wenn
sich jeder so verhielte aber sie hat
keine schlechten konsequenzen wenn nur
ich selber sich vollziehe jedenfalls
keine nennenswerten beispiel
schwarzfahren und deshalb bleibt auch
die teleologische perspektive hier
stumpf man könnte höchstens behaupten
wollen
ja aber wenn ich das mache das zieht
weitere kreise nicht
gewöhnen ich dann und machst dann
dauernd und meine kinder gucken sich das
ab von mir aber das sind alles
hilfskonstruktion sind alles
hilfskonstruktion die empirisch
fragwürdig sind das muss nicht passieren
und die auch normativ am eigenen problem
vorbei gehen kurz in all diesen
beispielen geht es um die handlung als
solche diese ist jeweils falsch weil sie
nicht universalisierung ist von den
dahinter stehenden motivationen oder von
den fernen konsequenzen reden wir gar
nicht erst ein großer vorteil für die
theologische perspektive
universalisierung kyte ist bestimmt
irgendwie eine wichtige moralische grund
intuition vielleicht ist sie sogar
zentral für die moral und diese
intuition ist erkennbar der ökologische
art aber nun ist es wenig überraschend
dass tugend ethiker und theologen
versuchen dagegen anzugehen sie
versuchen die plausibilität dieser
grundkonzeption zu untergraben
insbesondere indem sie sie versuchen ad
absurdum zu führen und dann kommen
beispiele wie das folgenden stellen wir
uns vor ich möchte schuster werden wenn
jeder schuster würde dann müssen alle
verhungern
es geht mir keine bekam er also ist
schuster werden nicht universalisierung
also ist schuster werden angeblich
moralisch verwerflich welch ein unsinn
insbesondere können sie auf diese weise
auch jede andere berufswahl ad absurdum
führen becker werden ist dann auch nicht
universalisierung arzt werden auch nicht
sehr seltsam
anderes beispiel ich möchte heute abend
um 18 uhr auf der schlosswiese fußball
spielen wenn jeder heute abend um 18 uhr
auf der schlosswiese fußball spielt dann
trampeln wir uns alle tot dann sind
nämlich sieben milliarden menschen
versammelt oder man könnte sagen es geht
eben überhaupt nicht also ist es
angeblich moralisch verboten
welch ein quatsch insbesondere ist es
noch keine andere zeit und kein anderer
ort erlaubt das problem stellt sich
immer wieder genau so ein
was lernen wir daraus nun möglicherweise
lernen wir nicht daraus dass der gedanke
der universalität unsinnig ist aber
zumindest lernen wir daraus dass wir ihn
so sorgfältiger formulieren müssen
vor allem dürfen wir nicht zu eng an die
einzelne konkrete handlung hängen etwa
an einen genauen beruf
oder an ein genau zeit und ort denn dann
ist in der tat keine handlung für
allgemeiner war nicht mehr atmen können
ja nicht alle menschen dasselbe
quäntchen luft einatmen
wir müssen das also etwas abstrakter
formulieren
zum beispiel könnten wir uns fragen
darauf jeder den beruf wählen den er
gerne möchte im rahmen der regelung
eines freien arbeitsmarkt es und
bestimmter staatlicher einwirkungen oder
darauf jeder seine freizeit so gestalten
wie er möchte im rahmen friedlicher
rücksichtnahme auf andere und auf andere
und stehtische vorgaben
das könnte dann für allgemeiner ba sein
wir müssen also ein bisschen abstrakter
werden weg von der einzelnen konkreten
handlungen dabei müssen wir aber
vorsichtig seien zu abstrakt darf es
auch nicht werden denn dann verlieren
wir das theologische gepräge
wir dürfen uns insbesondere nicht von
der handlung als solcher zu entfernen
denn irgendwelche allgemeinheit jenseits
der handlung haben auch tugend ethiker
und theologen zu bieten
sie können jederzeit fordern dass
bestimmte tugenden von allen ausgeübt
werden sollten
oder dass bestimmte folgen von allen
erreicht werden sollten eintrugen
ethikern gern sagen jeder soll tapfer
sein oder jeder soll die nutzen summe
maximieren
solche allgemeinheit eintreffen nicht
mehr die grundintention um dies in
unseren beispielen ging da ging es nicht
darum dass jeder irgendwelche tugenden
ausbilden soll oder irgend ein gutes
anstreben soll
es ging darum dass bestimmte
handlungsweisen illegitim sind weil es
inakzeptabel wäre wenn jeder sie
vollzieht das ist die fragliche grund
intuition die ist der ontologisch und
deshalb müssen wir sie der ontologischen
fangen mit bezug auf handlungs regeln so
oder so viel darum gehen wenn man der
ontologie ist dass man diese handlungs
regeln auf der richtigen
abstraktionsebene formuliert man muss
ein richtiges maß wenn ein konkret oder
abstraktheit wir brauchen wahrscheinlich
so eine mittlere ebene auf der sich
formuliert werden
nur so können wir diese intuition der
universalisierung kite treffen und nur
so kann sie auch sinnvoll bleiben das
gilt auch zum beispiel für die berühmte
goldene regel also den spruch was du
nicht willst das man dir tu das füg auch
keinem anderen zu die negative variante
doch die positive variante behandle
andere steht so wie du selbst behandelt
werden möchtest ein sehr bekanntes moral
prinzips unterschiedlichen komitees
enthalten
das ist auch primär ein ökologisches
konzept auch da geht es um das handeln
als solches nicht um voraus liegenden
motivation und nicht um weitere
konsequenzen
und auch diese goldene regel kann man ad
absurdum führen wenn man die falsche
abstraktionsebene wählt stellen sie sich
vor paul bringt peter um indem er ihn
einen fisch zu essen gibt gegen den
täter tödlich allergisch ist paul selbst
aber nicht und jetzt wurde paul sich
rechtfertigen mit ich hätte ja nichts
dagegen wenn mir jemand diesen fisch zu
essen gibt es den sogar gern also habe
ich den anderen so behandelt wie ich
selbst behandelt werden möchte also habe
ich nicht gegen die goldene regel
verstoßen
das ist offenbar unsinn das wird dem
geschehen nicht gerecht die handlung
muss allgemeiner beschrieben werden um
sie wirklich korrekt zu erfassen
die handlung ist nicht einfach einen
fisch zu essen geben die handlung war
ein vergiften und das wurde paul auch
nicht haben wollen dass ihm das passiert
und dann sieht man wieder dass er gegen
die goldene regel verstoßen hat aber
wenn sie zu eng an der handlung sind ein
fisch dieses typs zu essen geben kann
plötzlich sagen ich habe ja nicht gegen
die goldene regel verstoßen
doch hat er bestimmt weil er peter
vergiftet hat soviel vorab was machen
wir genauer in dieser einheit wir gehen
wieder auf konkrete autoren ein
der erste davon ist wenig überraschend
kant natürlich ganz bekannt also der
vielleicht wichtigste die ontologie der
philosophiegeschichte darüber hinaus
werden wir uns auch mit kant
beschäftigen und schließlich letztlich
und drittens kommen wir auch erkannt
nicht vorbei
und ganz am schluss kommen wir
vielleicht noch weitere ansätze zu
sprechen
das ist so kann gilt als hauptvertreter
hier ist der erste banker mit einer
wirklich ausgearbeiteten der
ontologischen theorie
deshalb ist diese einheit fast nur ihnen
gewidmet es gibt natürlich auch andere
theologen aber die empfinden sich auch
selber meistens als nachfolger kann also
die sehen sich selbst in einer
kantischen tradition stehend und stellen
sich damit oft gegen leute
aristotelischen tradition stehen also
moderne tugend ethik und leute die
touristischen tradition stehen theologen
also wie gesagt moderne werden wir am
schluss ein bisschen wandel aber nur
sehr kurz insbesondere kann ich dann nur
darauf eingehen wo der parallelen oder
unterschiede zu kant liegen
da haben wir ihn ein bisschen was aus
seinem leben
dieses gemälde ist von 17 68 das heißt
zu lebzeiten entstanden dabei mitte 40
und noch gar nicht bedeutend er hat auch
eine wenig aufregende vita
das paradebeispiel einer äußerlich
ereignislosen gelehrten existenz da
wurde geboren philosophierte und starb
und das meiste davon auch noch in
königsberg
angeblich war auch kein besonders
interessanter charakter ihm hängt
nachher sein etwas pedantischer
eigenbrötler gewesen sehr vergeistigt
der welt abgewandt aber das stimmt
höchstens teilweise das stimmt wohl nur
in den späteren jahren nicht eigentlich
in seinen früheren lebensphasen
geboren ist er 17 24 in königsberg
genauen einer vorstadt von königsberg
damals die hauptstadt von ostpreußen das
ist das heute kaliningrad in russland
kleine russische enklave zwischen polen
und litauen an der ostsee sein vater war
ein riemer meister das heißt ein
lederverarbeitende handwerker kant war
das vierte von insgesamt neun kindern
von denen aber auch nur vier das
erwachsenenalter erreicht haben
er kommt also aus sehr einfachen
verhältnissen und eine längere
schulausbildung insbesondere eine
gymnasialzeit bekommt er nur deshalb
weil sein talent frühzeitig erkannt
wurde und die familien mit blick auf ihn
finanziell unterstützt wurde der
unterricht den er damals bekam der war
natürlich stark religiös
etwa machte man wenig
naturwissenschaften dessen viel
religionsunterricht und alte sprachen
oder auch das bevorzugt anhalt der bibel
auch sein elternhaus war pietistisch das
war seit dem 17 jahrhundert eine
strömung im protestantismus die sehr
stark den aspekt der fröhlichkeit
betonen und auch vielleicht so ein
charakter ideal haben einer stoischen
gemütsruhe manche sagen in cannes tätig
würde man spuren dieses pietismus finden
auch sein sein moralisches ideal so auch
light and pianistisch 17.40 schreibt er
sich ein an der albert ii
das ist die königsberger universität und
da studierte er mathematik und
naturwissenschaften das holte jetzt nach
aber auch theologie philosophie und
klassische lateinische literatur so ein
studien paket das ging damals noch eher
wird finanziert durch verwandte ergibt
auch privat stunden und man glaubt es
kaum mehr finanziert sich durch gewinne
beim billard spiel war sein image als
völlig vergeistigten eigenbrötler schon
ein bisschen relativiert er lernt damals
an der uni die physik newtons kennen die
ihn sehr beeindruckt die ihm als muster
strenger wissenschaft gilt und manche
sagen ja das merkt man in seine
erkenntnistheorie denn die sehr stark
auf newton schiff physik ausgerichtet
sechs jahre später stirbt sein vater
daraufhin verlässt er die universität
und fängt an zu arbeiten nämlich als
hauslehrer als hofmeister die man damals
sagte
da vollzieht einen gewissen aufstieg
erst erst mal bei einem prediger
angestellten gutsbesitzer dann auch bei
einem grafen jetzt ist er auch mal
wirklich außerhalb von königsberg
unterwegs er verfasst erste schriften
interessanterweise schwerpunktmäßig zu
naturwissenschaftlichen fragen also er
schreibt zum verhältnis von kraft masse
und geschwindigkeit
das hatte man damals noch nicht richtig
sortiert und er auch nicht diese schrift
gilt er als misslungen
auch er hat irgendwie kinetische energie
und impuls latent verwechselt er hat
auch eine theorie aufgestellt zur
entstehung des planetensystems und dies
in der tat heute noch relevant und
bekannt nämlich der gedanke dass die
planeten sich nach und nach verdichtet
haben aus einem ursprünglichen uhr nebel
durch sukzessive gravitative verkehr
punkt was die kann tische these der
entstehung des planetensystems
er ist einer der ersten philosophen die
auch wirklich viel auf deutsch schreiben
statt latein wie die meisten gelehrten
oder französisch wie light witz meistens
und das muss beachtet werden wenn man
ihn liest und wenn man seinen stil
vielleicht für schwerfällig hält kant
war oft unzufrieden mit seinem stil und
hat sehr damit gerungen mit der sprache
mitte der 50er jahre kehrte zurück nach
königsberg an die universität und
vollzieht in diesem jahr seine promotion
und seiner habilitation
auch das ging damals im selben jahr
promovieren und habilitieren und er wird
dann lektor das heißt er gibt
vorlesungen und lebt von den gebühren
die die studenten geben wird also kein
staatliches gehalt das heißt auch dass
aus finanziellen gründen sehr viele
lehren muss um über die runden zu kommen
er arbeitet weiterhin zu
naturwissenschaft über feuer erdbeben
kleinste teilchen wind entstehung aber
es kommen auch die ersten
philosophischen arbeiten insbesondere
auf dem gebiet der metaphysik
er ist durch seine hohen mehraufwand
darin sehr stark behindert er bemüht
sich auch vergeblich jetzt schon mal
professuren in königsberg zu bekommen
klappt erst mal nicht 17 66 erst hat er
seine erste besoldete stelle und zwar
als unter bibliothekar an der
königlichen schloss bibliothek erst 17
70 klappt's da bekommt er endlich eine
professur für logik und metaphysik in
königsberg also mit mitte 40 er hatte
zuvor allerdings auch schon angebote
abgelehnt aus erlangen und aus jena und
zwar dass sie abgelehnt unter hinweis
auf seine heimatverbundenheit sein
freundeskreis und seine schlechte
gesundheit
auch das ging damals noch das könnte man
sich heute nicht mehr erlauben
er hatte auch einen ruf schon nach
königsberg und zwar auf eine professur
für dichtkunst
aber die hat er abgelehnt möglicherweise
weil er der grußbotschaften an den könig
hätte verfassen müssen das war
möglicherweise zu blöd aber jetzt hat er
diese professur er hat ein weites
vorlesungs spektrum natürlich liest er
zur philosophie logik metaphysik so
heißt er seinen lehrstuhl aber auch
anthropologie religionslehre ethik
naturrecht er liest aber auch zu
naturwissenschaften
er hält vorlesen zu physik geographie
festungsbau und feuerwerke rey er soll
ein durchaus unterhaltsamer lebhafter
witzige anekdoten reicher vortragender
gewesen sein außerdem galt als sehr
warmherzig sehr charmant galant gut
gekleideter mann
er nahm am gesellschaftlichen leben teil
ehrt weiter billard gespielt er hat
karten gespielt beginn ins theater
gingen die salon seine zeitgenossen
hatten auch eher sorge erkenne nicht
genug zum arbeiten und er seinerseits
hat herder mal den rat gegeben er solle
nicht so viel über den büchern brüten
das verbreitete bild von niemals völlig
verschrobener eigenbrötler ist in dieser
zeit völlig falsch dieses bild stammt
aus späteren lebensjahren muss stimmen
mag
und in diesen späteren lebensjahren aus
den haben wir eben mehr zeugnisse über
krank weil er da ist wirklich bekannt
war und interessant wurde
außerdem hat er das klischee des
eigenbrötlers war der königsberg in der
tat jetzt nie mehr verlassen hat wobei
man aber bedenken muss dass königsberg
eine wichtige und eine sehr weltoffene
stadt war bekam man schon einiges von
der welt mit 17 81 dann der paukenschlag
seine kritik der reinen vernunft
erscheint er ist da 57 also alles andere
als ein wunderkind seine schriften davor
sind nicht gerade bedeutungslos aber
wäre er nur 56 geworden
dann hätte er nicht annähernd den rang
den er hat dann würden wir ihn hier auch
heute nicht behandeln das buch hat
anfangs wenig resonanz es gilt als
dunkel und unverständlich nach ein paar
jahren aber kommt der umschwung da gilt
es das bahnbrechend und als tiefste
einschnitt vielleicht in der neueren
philosophiegeschichte kant wird sehr
berühmt wird geehrt und in sehr kurzer
abfolge veröffentlicht erz weitere
schriften unter anderem auch eine starke
überarbeitung dieses buchs von 17 87
sein arbeitspensum ist hoch jetzt
erleben wir bei ihnen diesen
zurückgezogene lebenswandel jetzt kommt
erkannt der wirklich beherrscht ist
pedantisch ist ein präzisen tagesablauf
hat peniblen zeiteinteilung folgt er
zieht sich aus dem gesellschaftlichen
leben zurück er zeigt ein zunehmend
menschen choice verhalten und all das
möglicherweise nicht so sehr weil er
ernsthaft verschoben geworden wäre
sondern weil er sich ein gewisses
philosophisches programm vorgenommen
hatte in einem fortgeschrittenen alter
war und gesundheitliche probleme hatte
und er wusste er muss sich ranhalten
wenn er das noch durchziehen will ende
des jahrhunderts gibt es bei ihm auch
erste anzeichen von altersschwäche und
überforderung es wird auch spekuliert
dass er eine demenz gehabt haben könnte
und 18 4 stirbt er dann kurz vor seinem
achtzigsten geburtstag nach der ersten
wirklich schweren erkrankung
wir interessieren uns ja für seine moral
philosophie und die ist teilweise schon
skizziert in seinem hauptwerk kritik der
reinen vernunft da gibt es schon ein
paar moral philosophische themen zb geht
es darum wie kann ich mir
willensfreiheit denken eben natur
kausalität
das thema werden wir gleich kurz
streifen aber wir können es hier nicht
vertiefen oder er sagt die religiöse
frage was darf ich hoffen hat auch ein
bezug zu moralphilosophie sie gehört da
eigentlich hin
die moralische grundfrage was soll ich
tun
die wird in dieser schrift auch schon
erwähnt und eingeordnet nämlich als
dritte große frage neben der
theoretischen frage was kann ich wissen
das sind die drei großen fragen bei kann
was kann ich wissen ist die
erkenntnistheorie was soll ich tun die
ethik was darf ich hoffen ist
religionsphilosophie vielleicht auch ein
bisschen geschichtsphilosophie und die
grundbotschaft in diesem buch ist reine
vernunft das heißt vernunft ohne
empirischen bezug vernunft ohne
erfahrung hat kein recht im
theoretischen bereich das heißt in der
frage nach dem sein nach dem faktischen
nachdem was der fall ist
denn dort herrschen naturgesetze und
deshalb ist dort empirische beobachtung
unerlässlich demgegenüber wird reine
vernunft die immer nach dem unbedingten
strebt das jenseits aller erfahrung läge
im theoretischen bereich überschwänglich
die reine vernunft geräten darin
dialektik sie zieht voreilige schlüsse
sie verwickelt sich in widersprüche
sie verliert sich ein haltlosen
spekulationen vor allem über
unsterblichkeit der seele die freiheit
des willens und die existenz gottes
diesen titel kritik der reinen vernunft
kann man deshalb durchaus lesen als
kritik an der reinen vernunft
diese reine vernunft wird im
theoretischen bereich in die schranken
gewiesen
man kann ihn auch lesen als kritik durch
die reine vernunft weil letztlich die
von uns selbst sich diese schranken
ziehen muss auf der grundlage einer
kritischen selbstreflexion als akte
kritischen selbst begrenzung ganz
neutral würde man den titel lesen als
kritische bestimmung der reinen vernunft
das heißt kritische feststellung ihrer
möglichkeiten und grenzen und dem
theoretischen bereich fallen diese
möglichkeiten und grenzen aber sehr eng
aus
die reine von uns droht da massiv in die
irre zu gehen aber reine vernunft hat
ihr recht im praktischen bereich das
heißt in der frage nach dem sollen nach
dem moralischen nachdem was pflicht ist
denn dort herrschen nicht naturgesetze
sondern das sittengesetz und das muss
nach kant in der tat ohne jede rücksicht
auf empirische verhältnisse gefasst
werden die moral nach kant hat den
charakter des unbedingten und das heißt
für kann sie muss ganz unabhängig vom
empirischen formuliert werden
entsprechend ist reine vernunft eben mit
ihrem streben nach dem unbedingten
jenseits aller empirischen vorgaben in
der ethik gerade richtig am platz
das weiß man eigentlich schon wenn man
die kritik der reinen vernunft gelesen
hat und es ist auch nicht direkt
erkennbar wenn man das buch liest das
kannte damals schon vor hatte noch
spezielle ethische bücher zu schreiben
hatte aber noch gemacht
insbesondere gab es dann die grundlegung
zur metaphysik der sitten 17 85 die
kritik der praktischen vernunft 17 88
und nochmal die metaphysik der sitten
selbst von 17 97
was passiert in diesen büchern das
letzte die metaphysik der sitten
sie beschäftigt sich mit konkreten
einzelfragen die diskutiert auch viele
fallbeispiele
sie nimmt systematischer einteilungen
vor innerhalb der
vor allen dingen kommt dazu der großen
einteilung rechtlichen pflichten
das heißt es gibt solche normen die
gesetzliche regelung zugänglich sind
es gibt solche normen die das nicht sind
das wird uns in der nächsten einheit
beschäftigen in dieser einheit bleibt
außen vor dann die kritik der
praktischen vernunft wie der titel schon
andeutet das sollte das große moral
philosophische hauptwerk werden
insbesondere hatte sich sehr bemüht dass
parallel zu gestalten so kritik der
reinen vernunft
insbesondere haben wir auch in der
kritik der praktischen vernunft die
große grund einteilung in einer analytik
und eine dialektik genau genommen ist
das aber nicht der korrekte gegen titel
zur kritik der reinen vernunft denn
gegen begriffe sind nicht rein und
praktisch gegen begriffe sind rein und
empirisch da geht es um die frage welche
art von einsicht habe ich ohne erfahren
oder mit erfahrung 3 oder empirisch und
gegen begriffe sind theoretisch und
praktisch da geht es um den gegenstands
bereich geht es ums erkennen oder geht
es ums handeln das heißt diese titel
obwohl sie so schön nebeneinander zu
liegen scheinen liegen eigentlich schief
zueinander in der kritik der reinen
vernunft ist vorrangig die theoretische
vernunft thema das erkennen
deshalb müsst ihr das buch eigentlich
besser heißen kritik der reinen
theoretischen vernunft es geht um die
möglichkeiten und grenzen der reinen
vernunft primär im theoretischen bereich
mit blick auf das erkennen und diese
grenzen sind wie gesagt sehr hingezogen
im theoretischen bereich hat die reine
vernunft mit ihrem streben nach dem
unbedingten kein recht
deshalb ist das buch in wirklich
kenntnisse eine kritik an der einen
theoretischen vernunft das kann sie
allenfalls selber einsehen wenn sie sich
selbst kritisch betrachtet in dem sinn
ist das buch eine kritik durch die rein
theoretische vernunft in der kritik der
praktischen vernunft dagegen ist eben
die praktische vernunft thema das
handeln der titel ist insofern
grundsätzlich passend es geht jetzt eben
und die möglichkeiten und grenzen der
vernunft im praktischen bereich aber
auch das buch
hätte man genauer bezeichnet können wenn
man seine botschaft genauer akzentuieren
wollte denn kritisiert im sinne von in
die schranken gewiesen wird hier die
empirische praktische vernunft die
praktische vernunft die sich von
empirischen bedingungen leiten lassen
will und die sich anmaßt aus der
erfahrung normen zu generieren
in dem sinne ist dieses buch eine kritik
an der empirischen praktischen vernunft
und dass das falsch ist wird deutlich im
horizont der reinen praktischen vernunft
die zeigen kann dass moral auf ein
unbedingtes jenseits der erfahrung
gerichtet sein muss in dem sinne ist es
eine kritik durch die reine praktische
vernunft dass die titel anders lauten
liegt wahrscheinlich daran dass kant als
er die kritik der reinen vernunft
schrieb nicht unbedingt eine weitere
ethische schrift geplant hatte
deshalb nannte er sein erstes buch
umfassend kritik der reinen vernunft
weil er hier in einem ersten zugriff die
reine vernunft grundsätzlich in ihren
möglichkeiten und grenzen skizziert aber
dann schrieb er eben noch bücher
speziell zu ethik insbesondere die
kritik der praktischen vernunft um
genauer sich jetzt eben noch mal den
bereich der moral zu widmen und das buch
nannte er dann passend kritik der
praktischen vernunft weil es dann eben
wirklich ausführlich und nur um das
thema ethik geht ja und die grundlegung
zur metaphysik der sitten
das ist erkennbar eine kleinere leichter
zugängliche und im voraus
veröffentlichte fassung der kritik der
praktischen vernunft da haben wir in der
tat schon die wesentlichen elemente von
kants moralphilosophie ist auch für uns
daher guter leitfaden der ausbau zur
vollständig kritik der praktischen
vernunft ist wichtig für kans gesamt
architektonisch und auch bestimmte
theorie stücke finden sie nur da für uns
ist die kritik der praktischen vernunft
wertvoll als vertiefung aber wir werden
an der grundlegung jetzt entlang gehen
insbesondere finden wir schon in der
vorrede so grundlegung der metaphysik
der sitten
diese absagen alles empirische und indem
er diese absage erteilt
deutet er auch schon an aus welcher
perspektive heraus wer jetzt seine
moralphilosophie entwickeln möchte die
passage ließ sich ihnen vor
er fragt da in der vorrede ob man nicht
meine das ist von der äußersten
notwendigkeit sei einmal eine reine
moralphilosophie zu bearbeiten
die von allem was nur empirisch sein mag
völlig gesäubert wäre denn das ist eine
solche geben müsse leuchtet von selbst
aus der gemeinen idee der pflicht und
der sittlichen gesetze ein jedermann
muss eingestehen dass ein gesetz wenn es
moralisch gelten soll
absolute notwendigkeit bei sich führen
müssen dass der grund der
verbindlichkeit hier nicht in der natur
des menschen oder den umständen in der
welt gesucht werden müsse sondern
lediglich inbegriffen der reinen
vernunft und dass jeder andere
vorschrift sofern sie sich den mindesten
teile nach auf empirische gründe stützt
zwar eine praktische regel niemals aber
ein moralisches gesetz heißen kann
sie merken ganz zentral für ihn hier ist
der gesetzescharakter von moralität
jetzt hatten wir in der allerersten
vorlesung festgehalten dass forderung
der moral immer den charakter des der
unbedingtheit tragen aber nach kant
tritt uns dieses unbedingte dass der
moral eignet genauer als pflicht als
gebot als gesetz entgegen
moralische unbedingtheit hat nach kant
gesetzesform und dann diese
unbedingtheit in gesetzesform muss man
anknüpfen um die normative ethik zu
entwickeln
die moral ist in ihren forderungen immer
unbedingt das heißt kategorisch das ist
ihr wesen eigentlich für jeden
moralphilosophen da könnte auch ein
tugend ethik oder ein theologe durchaus
noch nicken sie ist aber darüber hinaus
ihre gestalt nach ein gesetz das heißt
ein imperativ
das ist speziell kahns auffassung und
deshalb heißt sein moralisches zentral
prinzip eben kategorischer imperativ
unbedingtes gesetz und das ist schon
wirklich eine ökologische ausrichtung
diese unbedingtheit der moral wird im
charakter eines
letztes eines gebots einer regel gesehen
dem würden tugend ethik oder theologen
tendenziell nicht folgen
die reden nicht gerne von gesetzen
geboten oder regeln
die bevorzugen andere konzepte die rede
neben von tugenden von seelen
beschaffenheit oder von gutem leben oder
von gütern von werten von nutzen nicht
so gern von gesetzen in der passage die
ich gerade vorgelesen habe erteilt kann
mehr oder weniger deutlich diesen
anderen beiden ethik typen eine absage
er hat nämlich geschrieben nicht die
natur des menschen darf entscheiden
das ist bei tugend ethikern aber der
fall also bei leuten wie platon
aristoteles thomas von aquin die
untersuchen die natur der menschlichen
seele und entwerfen von dort aus
moralität als hervorragende
beschaffenheit einer solchen
menschlichen seele und kann sagt nicht
die umstände in der welt dürfen den
ausschlag geben
das ist aber bei teleologische der fall
etwa bei ute gitarristen die betrachten
das glück in der welt und wollen das
eben maximieren
sie entwerfen moralität als streben nach
dem größten glück in der welt beides ist
für kant verkehrt beides darf für kant
in der moral keine rolle spielen
und zwar eben weil man damit zu sehr
rücksicht nehmen würde auf empirisches
kann sagt dann werden der moral
bestimmte kontingente bedingungen
auferlegt und dadurch wird sie
relativiert dadurch verliert sie diese
unbedingtheit die ihr eigentlich zukommt
natürlich moral muss von realen menschen
in der realen welt angewandt werden aber
sie darf nicht schon mit rücksicht auf
die natur des menschen oder die umstände
in der welt formuliert werden deshalb
können wir nicht brauchen eine tugend
ethische orientierung an der seele natur
des menschen und keine teleologische
orientierung an der beschaffenheit der
welt damit sagt kant wäre moral zu sehr
an empirischen gegebenheiten
ausgerichtet zu sehr von kontingenten
verhältnissen abhängig um wirklich
unbedingt um kategorisch sein zug
muss moral nach kant rein das heißt und
empirisch sein das heißt für ihn sie
muss der und theologisch entworfen
werden als moralisches gesetz das sich
ganz unabhängig macht von natur und von
der welt dass wir uns gleich genauer an
wir machen um 11 uhr weiter
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