Majority Part Of The 50% US Tariff Has Been Absorbed By KTM: Rajiv Bajaj, Bajaj Auto | CNBC TV18

Summary

Im Interview erklärt Rajiv Baj (Bajaj Auto) den geplanten Mehrheits­erwerb von KTM nach einer Kapital­spritze und einem Kreditpaket; die EU-Zulassung steht noch aus. Er nennt als Ursachen für KTMs Krise Überproduktion, strategische Fehlentscheidungen (u. a. Einstieg in E-Bikes ohne Synergien) und Governance-Versagen. Baj betont, Bajaj habe als Minderheits­partner wiederholt gewarnt; nun ist das Top-Management größtenteils ausgewechselt und eine neue Führungsriege eingesetzt. Geplante Restrukturierungen sollen Overheads um mehr als 50 % senken; die Belegschaft wurde bereits von 6.000 auf 4.000 reduziert. Gleichzeitig wachsen KTM-Verkäufe in Indien stark dank GST-Senkung und der neuen Duke 160, Exporte normalisieren sich trotz US-Zöllen.

Takeaways

• 😀 KTM hat im November 2024 eine rechtliche Umstrukturierung beantragt, um finanzielle Liquiditätsprobleme zu lösen, nachdem das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten war.
• 😀 Bajaj Auto, das 49,9% an der Muttergesellschaft von KTM hält, hat ein 800 Millionen Euro Rettungspaket geschnürt, um KTM zu unterstützen und das Unternehmen zu übernehmen, sobald die Genehmigung der Europäischen Kommission vorliegt.
• 😀 Es wird erwartet, dass die Genehmigung der Europäischen Kommission für die Übernahme von KTM durch Bajaj im November 2025 erfolgt.
• 😀 Rajiv Bajaj, Geschäftsführer von Bajaj Auto, erklärt, dass die Probleme bei KTM größtenteils durch Gier auf verschiedenen Ebenen verursacht wurden, insbesondere durch operative und strategische Gier.
• 😀 Die Überproduktion von KTM nach der Covid-Pandemie führte zu überhöhten Lagerbeständen bei Händlern weltweit, was die finanzielle Krise verschärfte.
• 😀 KTM ging in den Fahrradmarkt, insbesondere in den E-Bike-Bereich, obwohl es keine Synergien zwischen diesem Geschäftsbereich und ihrem Kerngeschäft gab, was als strategische Fehlentscheidung angesehen wird.
• 😀 Als Minderheitsaktionär von KTM konnte Bajaj nicht verhindern, was sie als eine Reihe von schlechten Entscheidungen des Managements betrachteten.
• 😀 Die aktuelle Umstrukturierung bei KTM beinhaltet einen vollständigen Wechsel des Top-Managements, das nun aus einer Mischung von erfahrenen und neuen Führungskräften besteht.
• 😀 Die Verkaufszahlen von KTM in Indien sind aufgrund der Steuererleichterungen und der Einführung neuer Modelle wie der Duke 160 um 70% gestiegen.
• 😀 Trotz einer 50%igen Einfuhrzollgebühr in den USA ist Bajaj zuversichtlich, dass die Exporte aus Indien weiter ungestört fließen werden, da der indische Produktionsstandort wettbewerbsfähig bleibt.
• 😀 Bajaj kritisierte die hohen Verwaltungskosten und Bürokratie innerhalb von KTM und sprach von einem drastischen Personalabbau und Kostensenkungen, um die Effizienz zu steigern.

Q & A

Wann begann Bajaj Auto mit seiner Investition in KTM und welche Genehmigungen stehen noch aus?

Bajaj Auto tätigte seine Investition am 23. Mai 2024. Die meisten Genehmigungen, insbesondere im Bereich Fusionen, Übernahmen und ausländische Investitionen, sind bereits erteilt. Es steht nur noch die Genehmigung der europäischen Übernahmekommission aus, die voraussichtlich im November erfolgen wird.

Welchen Anteil wird Bajaj Auto nach der Übernahme an KTM halten?

Nach der endgültigen Genehmigung wird Bajaj Auto einen Anteil von 76 % an KTMAG bzw. an der Muttergesellschaft PIERER Mobility (PME) halten.

Welche Hauptursachen nennt Rajiv Bajaj für den plötzlichen Niedergang von KTM?

Er nennt drei Formen von Gier: operative Gier (Überproduktion trotz sinkender Nachfrage), strategische Gier (Einstieg in das E-Bike-Geschäft ohne Synergien) und Governance-Gier (Entscheidungen ohne Transparenz oder ordnungsgemäßen Prozess).

Wie beschreibt Rajiv Bajaj die Überproduktion bei KTM?

KTM habe weiter produziert, obwohl die pandemiebedingte Nachfragespitze bereits abgeklungen war. Dadurch hätten Händler weltweit über ein Jahr Lagerbestand angesammelt – eine Situation, die er als 'völlig unhaltbar' bezeichnete.

Was war laut Bajaj der größte strategische Fehler von KTM?

Der Einstieg in das E-Bike-Geschäft, das keine operativen oder strategischen Synergien mit dem Kerngeschäft von KTM aufwies, sei der größte strategische Fehler gewesen.

Wie reagierte Bajaj Auto auf die Fehlentscheidungen, obwohl sie nur Minderheitsaktionär waren?

Bajaj Auto versuchte, solche Entscheidungen zu verhindern und sprach wiederholt Warnungen aus. Als Minderheitseigner konnten sie jedoch keine Maßnahmen erzwingen und wurden oft von wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen.

Welche Veränderungen sind nach der Übernahme bei KTM geplant?

Eine umfassende Management-Restrukturierung wurde bereits eingeleitet. Das frühere Top-Management ist größtenteils ersetzt worden, und ein neues Führungsteam mit einem neuen CFO und CHRO ist im Amt.

Wie entwickelt sich der KTM-Verkauf in Indien laut Rajiv Bajaj?

Die Inlandsverkäufe von KTM in Indien sind um etwa 70 % im Jahresvergleich gestiegen, begünstigt durch die Senkung der GST-Steuer und den Erfolg neuer Modelle wie der Duke 160.

Wie wirken sich US-Zölle auf den Export von KTM-Motorrädern aus Indien aus?

Trotz eines 50%-Zolls in den USA konnte Bajaj Auto den Großteil der Kosten durch Effizienz der indischen Lieferkette absorbieren. Ein kleiner Teil wurde an die Kunden weitergegeben, doch das EBITDA bleibt über dem Unternehmensdurchschnitt.

Wie bewertet Rajiv Bajaj die Zukunft der europäischen Fertigung?

Er wiederholte, dass die europäische Produktion aufgrund hoher Löhne, kurzer Arbeitszeiten und hoher Energiekosten im Niedergang sei. Daher sei eine Verlagerung der Produktion nach Indien oder andere kostengünstigere Standorte notwendig.

Welche Maßnahmen plant Bajaj zur Kostensenkung bei KTM?

Bajaj sieht ein Potenzial, die Gemeinkosten um mehr als 50 % zu senken. Die Mitarbeiterzahl wurde bereits von 6.000 auf 4.000 reduziert, wobei der Großteil der verbleibenden Angestellten im weißen Bereich arbeitet, was weiteres Rationalisierungspotenzial bietet.

Wie charakterisiert Bajaj die Bürokratie im bisherigen KTM-Management?

Er kritisiert eine übermäßige Managementstruktur, in der 'Manager Manager von Managern' leiten, was zu ineffizienten Entscheidungsprozessen und hohen Verwaltungskosten geführt habe.