Die ersten Christen - Wie aus der Kreuzigung von Jesus eine Weltreligion wurde
Summary
TLDRDieses Video skizziert die Entstehung und Entwicklung des Christentums. Es beginnt mit Jesus von Nazareth, einem jüdischen Wanderprediger, der im Römischen Reich lehrte und später am Kreuz gestorben ist. Nach seiner Kreuzigung und angeblichen Auferstehung formierten sich seine Anhänger zu einer bewegten Gemeinschaft, die das Abendmahl und die Taufe als zentrale Rituale etablierte. Unter Führung von Paulus, der später zum bedeutendsten Missionar wurde, breitete sich die Jesusbewegung auch auf nicht-jüdische Gruppen aus, was zu Konflikten mit dem traditionellen Judentum führte. Die Christen wurden zunächst als politisch unzuverlässig eingestuft und litten unter lokalen Verfolgungen. Im Laufe der Zeit gewannen sie an Einfluss und wuchsen zu einer großen Gemeinschaft heran, die schließlich auch das römische Reich erreichte. Die Verfolgungen eskalierten, besonders unter Kaiser Decius und Diokletian, doch mit dem Edikt von Galerius 311 n. Chr. begann die Tolerierung des Christentums. Im 4. Jahrhundert wurde es zur dominierenden Religion des Römischen Reiches, was zur Verbreitung des Christentums über die Welt führte.
Takeaways
- 📜 Die Geschichte des Christentums beginnt klein und wächst zu einer der größten Religionen der Welt aus, basierend auf den Lehren von Jesus.
- ✝️ Das Kreuz, einst ein Symbol für politische Verbrechen, wird zum Symbol der Christenheit.
- 🕊️ Jesus, als Wanderprediger und Lehrer, sammelt Anhänger und weckt damit Aufmerksamkeit bei den römischen Autoritäten.
- 👥 Jesus' Anhänger, insbesondere Frauen, spielen eine wichtige Rolle in der frühen Jesusbewegung und nach seiner Kreuzigung.
- 🌟 Die auferstandenen Jesus-Aussagen (Auferstehung) sind der Auslöser für die Verehrung von Jesus als dem erwarteten Messias.
- 🍞 Die Gemeinschaft und das Teilen von Gütern sind charakteristische Merkmale der ursprünglichen Jesus-Gemeinde in Jerusalem.
- 🔊 Die Jesusbewegung erweitert sich über die Synagogen hinaus und wendet sich auch nicht-jüdischen Menschen zu.
- 🌐 Paulus, ein ehemaliger Gegner, wird zum bedeutendsten Missionar und Verfechter der Jesusbewegung unter den Heiden.
- 📚 Die Evangelien, geschrieben zwischen 70 und 100 n. Chr., sind die ersten schriftlichen Zeugnisse über das Leben und die Lehren Jesu.
- ⛪️ Die Verfolgung der Christen durch den römischen Staat ist zunächst lokalen Charakter, spätestens ab 250 n. Chr. wird sie rigoroser.
- 🕊️ Ende des 3. Jahrhunderts und im 4. Jahrhundert kehrt sich die Politik gegenüber den Christen, sie werden zunehmend akzeptiert und integriert.
Q & A
Was ist das Symbol für die größte Religion der Welt?
-Das Kreuz ist das Symbol für das Christentum, die größte Religion der Welt.
Welche Rolle spielen Kirchen im europäischen Städtebild?
-Kirchen gehören seit Jahrhunderten zum Erscheinungsbild der Städte in Europa.
Wer ist Jesus Christus nach der christlichen Überzeugung?
-Jesus Christus ist nach der christlichen Überzeugung der Sohn Gottes und der Erlöser der Menschheit.
Wie begann die Geschichte des Christentums?
-Die Geschichte des Christentums begann mit Jesus von Nazareth, einem Wanderprediger, der vor etwa 2000 Jahren im Römischen Reich geboren wurde.
Was war Jesus' Hauptbotschaft?
-Jesus verkündete den Menschen, dass das Reich Gottes bald kommen werde und dass sie sich darauf vorbereiten müssen.
Wie wurde Jesus' Tod interpretiert?
-Jesus' Tod am Kreuz wurde von seinen Anhängern zu einem Symbol der Göttlichkeit und des Martyriums, was später zur Grundlage der christlichen Religion wurde.
Was war das besondere an der Gemeinschaft, die Jesus nach seinem Tod bildete?
-Jesus' Anhänger, einschließlich Frauen, die in dieser Zeit ungewöhnlich aktiv waren, schlossen sich zu Gemeinden zusammen, teilten ihren Besitz und feierten das Abendmahl, um an Jesus zu erinnern.
Wer war Paulus und welche Rolle spielte er im Christentum?
-Paulus, ursprünglich Saulus, war ein bedeutender Missionar, der eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Christentums in nicht-jüdische Kreise spielte. Er war für die Öffnung der Jesus-Bewegung gegenüber Nichtjuden verantwortlich.
Wie kam es zur Verfolgung der Christen im Römischen Reich?
-Die Verfolgung der Christen begann, als sie wegen ihrer Ablehnung, den römischen Kaisern als Götter zu verehren, und ihre Kritik am Mainstream-Judentum als politisch unzuverlässig galten. Dies führte zu lokalen Verfolgungen und spätere staatliche Maßnahmen gegen sie.
Wann wurde das Christentum zur dominierenden Religion im Römischen Reich?
-Im Laufe des vierten Jahrhunderts, nach der toleranten Haltung von Kaiser Konstantin und der Verfolgung unter Kaiser Decius und Diokletian, wurde das Christentum zur dominierenden Religion im Römischen Reich.
Was war der Einfluss der griechischen Kultur auf die Verbreitung des Christentums?
-Die griechische Kultur dominierte den östlichen Teil des Römischen Reichs, was dazu beigetragen hat, dass viele griechisch sprechende Juden und Nichtjuden Anhänger der Jesus-Bewegung wurden, da die Lehren in ihrer Sprache verbreitet wurden.
Wie wurde das Christentum von einer kleinen jüdischen Sekte zur vorherrschenden Religion eines großen Reichs?
-Durch die Missionstätigkeit von Paulus, die Akzeptanz in der Mitte der Gesellschaft, die Verfolgungen, die das Martyrium der Gläubigen erhöhten, und schließlich durch die Unterstützung und Förderung durch einige römische Kaiser, wurde das Christentum zur vorherrschenden Religion.
Outlines
😀 Die Anfänge des Christentums
Der erste Absatz behandelt die Entstehung des Christentums, die größte Religion der Welt. Es wird beschrieben, wie das Kreuz zum Symbol von Christentum wurde, und wie Kirchen seit Jahrhunderten Teil des europäischen Stadtbildes sind. Ostern und Weihnachten werden von Menschen begangen, die möglicherweise nicht Christen sind. Die Geschichte des Christentums beginnt klein und hat sich zu einer Weltreligion entwickelt, mit Hunderten Millionen von Menschen, die die Lehren eines Wanderpredigers aus dem Römischen Reich vor 2000 Jahren folgen. Jesus, der als Jude und Wanderprediger bekannt ist, verkündet die Ankunft des Reiches Gottes und sammelt Anhänger um sich, die bereit sind, ihm zu folgen und seine Lehren zu verbreiten. Jesus' Tod am Kreuz war unerwartet und sollte später zum Symbol einer Weltreligion werden.
😃 Die Jesus-Bewegung und ihre Ausbreitung
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Entwicklung der Jesus-Bewegung nach seinem Tod. Jesus' Anhänger, einschließlich Frauen, behaupten, dass er von den Toten auferstanden sei, was sie zu der Überzeugung bringt, dass er der erwartete Messias sei. Sie verehren Jesus als Sohn Gottes und bilden Gemeinden in verschiedenen Dörfern, einschließlich Jerusalem, der als Urgemeinde bekannt ist. Sie teilen Besitz, unterstützen sich gegenseitig und feiern das Abendmahl, um an Jesus zu erinnern. Die Taufe ist ein wichtiger Aspekt ihrer Praxis. Trotz ihrer Herkunft innerhalb des Judentums entwickeln sich die Anhänger zu einer eigenen Gruppe, die sogenannten Hellenisten, die sich stärker vom Mainstream-Judentum abgrenzen. Die Ausbreitung der Jesus-Bewegung im östlichen Mittelmeerraum und die Bedeutung von Frauen bei dieser Ausbreitung werden hervorgehoben.
😄 Paulus und die Öffnung der Jesus-Bewegung
In diesem Abschnitt wird die Rolle des Paulus bei der Entwicklung des Christentums betont. Ursprünglich ein Gegner der Jesus-Bewegung, wird Paulus nach einer Umkehr zu einem ihrer wichtigsten Vertreter und Missionare. Er ist derjenige, der dafür plädiert, dass nicht-Juden ohne Konvertierung zum Judentum direkt Mitglieder der Jesus-Bewegung werden können. Dies wird im Jahr 48 in Jerusalem diskutiert und schließlich angenommen. Paulus' Briefe an verschiedene Gemeinden sind die ersten schriftlichen Zeugnisse des Glaubens an Jesus Christus und sind im Neuen Testament der Bibel zusammengefasst. Die Diskussion um die Notwendigkeit der Taufe anstelle der Beschneidung und die daraus resultierenden Konflikte innerhalb des Judentums werden ebenfalls behandelt.
😁 Die ersten Christen und die Ausbreitung des Christentums
Der vierte Absatz erklärt, wie die Bezeichnung 'Christen' entstanden ist und wie sie von den Bewohnern der Stadt Antiochia in Syrien als Fremdbezeichnung für die Anhänger von Jesus verwendet wurde. Die Jesus-Bewegung breitet sich fort und wird in der größeren Stadt Antiochia als Christen bezeichnet. Die Christen übernehmen diese Bezeichnung und der Begriff Christus ist das, was die Gruppe am meisten verbindet. Die Apostel, die als Gesandte von Jesus nach seiner Auferstehung bezeichnet werden, reisen um und verbreiten seine Lehren. Paulus ist einer der prominentesten Apostel und seine Briefe an Gemeinden sind die ersten schriftlichen Zeugnisse des Glaubens an Jesus Christus. Die Ausbreitung des Christentums wird durch verschiedene Faktoren wie die griechische Sprache, die soziale Bindung, die Lehre der Nächstenliebe und Vergebung, sowie das Versprechen eines besseren Lebens nach dem Tod begünstigt. Trotzdem ist die Vorstellung, dass das frühe Christentum hauptsächlich in den Unterschichten verbreitet war, falsch. Es findet vor allem in der Mittelschicht Anklang.
😉 Widerstand gegen die Jesus-Bewegung
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die Jesus-Bewegung von Anfang an sowohl wahrgenommen als auch bekämpft wurde. Obwohl es sich um eine kleine Splittergruppe innerhalb des Judentums handelt, wird sie vom römischen Staat als politisch unzuverlässig betrachtet. Die Römer sind in der Regel tolerant gegenüber Religionen, jedoch stoßen die Juden und Christen mit ihrer Ablehnung der römischen Götter auf Widerstand. Die Christen, die sich explizit gegen andere Religionen aussprechen, werden stärker abgelehnt, und die Verehrung Jesu, der als verurteilter Staatsfeind galt, führt dazu, dass auch seine Anhänger als staatsfeindlich angesehen werden. Dies führt ab dem Jahr 60 zu lokalen Maßnahmen gegen die Christen in einigen Städten, obwohl es zu dieser Zeit keine gezielte Verfolgung durch den Staat gibt.
😞 Verfolgungen und der Aufstieg des Christentums
Der sechste Absatz beschreibt die Verfolgungen der Christen und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Christentums. Zwischen den Jahren 70 und 100, nachdem weniger Menschen Jesus noch selbst erlebt haben, schreiben christliche Autoren die Evangelien, die das Leben Jesu und seine Lehren schildern. Dies führt zur endgültigen Trennung von Juden und Christen und zur Entstehung einer neuen Religion, dem Christentum. Die christlichen Gemeinden wachsen langsam und erhalten feste Strukturen. Sie breiten sich in allen Teilen des Reiches und in allen Bevölkerungsschichten aus, einschließlich der Oberschicht. Ab 250 n. Chr. ändern sich die Umstände, da das Reich von Feinden bedroht und von Machtkämpfen im Inneren heimgesucht ist. Kaiser Decius versucht, das Gemeinwohl zu stärken, indem er verfügt, dass alle Untertanen den Göttern opfern sollen. Die Christen weigern sich, was ihrem Glauben widerspricht. Als die Lage im Reich nicht bessert, werden die Christen für die Götterwut verantwortlich gemacht, und diejenigen, die sich weigern zu opfern, werden bestraft. Ab 303 n. Chr. verfolgen die Kaiser die Christen noch härter, insbesondere die Kleriker. Allerdings variiert die Härte der Verfolgungen in den verschiedenen Provinzen. Im Jahr 311 erlässt Kaiser Galerius ein Edikt, das das Christentum toleriert, da er erkennt, dass die Verfolgungspolitik gescheitert ist und versucht, die Christen in einen neuen Zusammenhang mit dem Reich herzustellen. Die Christen werden nun als integrierter Teil der römischen Gesellschaft anerkannt, und ihr Glaube breitet sich weiterhin aus. Schließlich werden auch die Kaiser Christen, und im Laufe des vierten Jahrhunderts wird das Christentum zur größten und einflussreichsten Religion im Reich. Ab 391 verbietet der Kaiser die Ausübung heidnischer Religionen, und das Christentum bleibt nach dem Untergang des Römischen Reiches erhalten und breitet sich im Laufe der Jahrhunderte über die Welt aus.
😌 Zum nächsten Mal
Der letzte Absatz ist eine Verabschiedung und ein Aufruf für das nächste Video. Der Sprecher bedankt sich bei den Zuschauern und lädt sie ein, für weitere Informationen auf die bereitgestellten Links zur ZDF-Dokumentation über die letzten Tage Jesu und ein Video über die Kirche im Nationalsozialismus zu klicken.
Mindmap
Keywords
💡Christentum
💡Jesus
💡Öffnung der Jesusbewegung
💡Paulus
💡Apostel
💡Christenverfolgung
💡Evangelium
💡Heidnische Religionen
💡Kaiser
💡Apostelgeschichte
💡Konstantin der Große
Highlights
Das Kreuz ist das Symbol für das Christentum, die größte Religion der Welt.
Kirchen sind seit Jahrhunderten ein integraler Bestandteil des europäischen Stadtbildes.
Ostern und Weihnachten werden von Menschen begangen, die nicht unbedingt Christen sind.
Die Geschichte des Christentums beginnt klein und hat heute Hunderte Millionen von Anhängern weltweit.
Jesus, der zentrale Figur des Christentums, ist vor rund 2000 Jahren im Römischen Reich geboren.
Jesus verfügte über eine Anhängerschaft, die bereit war, ihren Beruf aufzugeben und ihm zu folgen.
Jesus' Anhänger, einschließlich Frauen, waren in seiner Bewegung gleichberechtigt - ein ungewöhnlicher Standpunkt zu dieser Zeit.
Jesus' Tod am Kreuz war ursprünglich eine Strafe für politische Verbrecher, wurde aber zum Symbol der Weltreligion.
Jesus' Anhänger behaupteten, er sei von den Toten auferstanden, was als Beweis für seine Messianität angesehen wurde.
Die Jerusalemer Gemeinde, auch als Urgemeinde bekannt, lebte gemeinschaftlich und feierte das Abendmahl als Erinnerung an Jesus.
Paulus, ein ehemaliger Gegner der Jesus-Bewegung, wurde später zu einem der wichtigsten Missionare und half dabei, das Christentum zu verbreiten.
Die Bezeichnung „Christen“ stammt von耶稣的 Beinamem Christus und wurde von den Anwohnern von Antiochia geprägt.
Die Apostel, darunter Paulus, waren die Gesandten, die Jesus' Lehren nach seiner Auferstehung verbreiteten.
Das Christentum verbreitete sich durch die griechische Kultur und die Verwendung der griechischen Sprache im östlichen Mittelmeerraum.
Die frühen Christen waren sozial unterschiedlich und umfassten auch nicht nur die Unterschichten, sondern auch die Mittel- und Oberschichten.
Obwohl das frühe Christentum politisch unzuverlässig erachtet wurde, tolerierte der römische Staat ursprünglich viele Religionen.
Die Verfolgungen der Christen waren zunächst lokale Ereignisse, es gab keine gezielte Verfolgung durch den römischen Staat.
Ab dem Jahr 250 veränderte sich die Situation, und es kam zu einer Zunahme der Verfolgungen gegen die Christen, insbesondere gegen Kleriker.
Im Jahr 311 erließ Kaiser Galerius ein Edikt, das das Christentum tolerierte, und die Christen sollten für das Reich beten.
Im Laufe des vierten Jahrhunderts wurde das Christentum zur dominierenden Religion im Römischen Reich, und 391 wurde die Ausübung heidnischer Religionen verboten.
Transcripts
Wer dieses Symbol hier sieht,
der weiß sofort, worum es geht.
Das Kreuz steht für die größte Religion der Welt: das Christentum.
In Europa gehören Kirchen seit Jahrhunderten
zum Erscheinungsbild der Städte.
Und Ostern
und Weihnachten feiern auch Menschen,
die überhaupt keine Christen sind.
Auch wenn viele davon das wohl zugegeben
höchstens noch am Rande
mit Jesus verbinden.
Die Geschichte des
Christentums fängt sehr klein an
Heute bekennen sich hunderte Millionen Menschen
zu dem, was ein
Wanderprediger vor 2000 Jahren
gelehrt hat.
In diesem Video hier
erklären wir euch, wie aus den Lehren
Jesus' eine
so große Religion werden konnte.
Los geht's!
Kapitel eins Jesus.
Am Anfang der Geschichte des
Christentums steht wie gesagt: Jesus.
Darüber, dass es ihn gab,
sind die Wissenschaftler
sich heute weitestgehend einig.
Er wird wohl vor rund
2000 Jahren im Römischen Reich
geboren, in der Region
Judäa unter Kaiser Augustus.
Jesus ist Jude.
Als Erwachsener zieht er
als Wanderprediger durchs Land.
Verkündet den Menschen,
dass das Reich Gottes
bald kommen
werde und sie sich darauf vorbereiten müssen.
Es gibt damals
mehrere solcher Wanderprediger.
Einige von ihnen behaupten, sie seien
der Messias,
also der Gesalbte, der Erlöser.
Dessen Kommen,
in den heiligen Schriften
des Judentums
prophezeit ist
und der die Juden von
Fremdherrschaft befreien
und einen soll.
Ob Jesus sich selbst
als Messias bezeichnet hat,
das wissen wir gar nicht.
Um seine Lehre zu verbreiten, schart
er Anhänger um sich.
Einige geben
sogar ihren Beruf
auf, um mit Jesus zu ziehen.
Auch viele Frauen sollen ihm folgen.
Innerhalb von Jesus Anhängerschar
offenbar gleichberechtigt mit den Männern.
Ungewöhnlich zu dieser Zeit.
Ebenso unüblich:
Jesus nimmt Menschen auf,
die außerhalb der Gesellschaft stehen
unbeliebte Zöllner, Kranke.
Er legt insgesamt weniger Wert
auf die strikte
Einhaltung von Regeln und religiösen
Vorschriften des Judentums.
Jesus stirbt am Kreuz. Eine Todesart, die die römische Besatzungsmacht
für politische Verbrecher vorgesehen hat, für Aufrührer.
Wir können also davon ausgehen,
dass Jesus den Römern
und auch den
Autoritäten des
Judentums als Unruhestifter
aufgefallen ist.
Niemand ahnt da, dass der Tod am Kreuz
zu dem Symbol
einer Weltreligion werden soll.
Falls Sie mehr über Jesus' Verurteilung und Kreuzigung wissen wollt,
dann findet ihr oben verlinkt eine Doku
des ZDF dazu.
Und damit zu Kapitel zwei
Die Jesus Bewegung.
Als der
Wanderprediger Jesus stirbt, rechnen
die meisten wohl
damit, dass er recht bald vergessen ist.
Aber es kommt anders.
Jesus Anhängerinnen
und Anhänger fallen
mit ungewöhnlichen Aussagen auf.
Sie erzählen,
dass Jesus von den Toten
auferstanden sei.
Sie berichten, dass sie
ihn gesehen hätten, mit ihm gesprochen
hätten, ihn sogar berührt hätten.
Jesus Anhänger
sehen es damit als erwiesen an, dass er der erwartete Messias ist
und dass damit bald die Endzeit anbricht.
Gott wird über die Toten und Lebenden
zu Gericht sitzen.
Sie verehren Jesus als Sohn Gottes,
und ihm nachzufolgen ist nun für sie
die Garantie,
dass auch sie auferstehen
und in das Reich Gottes kommen werden?
Jesus Anhänger schließen sich in mehreren Dörfern Galiläas, wo er gepredigt hatte,
zu Gemeinden zusammen
und natürlich auch in Jerusalem.
Die Gemeinde in Jerusalem wird auch als Urgemeinde bezeichnet.
Sie leben zusammen,
teilen ihren Besitz miteinander,
unterstützen sich, feiern das Abendmahl,
um an Jesus zu erinnern.
Dieses Abendmahl, damals
noch ein richtiges
gemeinsames Abendessen,
ist eine Besonderheit der Jesus Bewegung.
Die andere ist die Taufe.
Wer getauft ist, gehört zu Jesus.
Obwohl sich die Jesus Bewegung
also von anderen jüdischen Strömungen
und besonders vom offiziellen
„Mainstream Glauben“ unterscheidet,
ist sie zu Beginn ganz klar
eine Gruppe innerhalb des Judentums.
In den Synagogen gibt es immer wieder
Krach ihretwegen.
Sie organisieren ihr Leben zunehmend
nicht um die
religiösen Zentren,
sondern in den Privathäusern
der Mitglieder.
Das ist praktisch,
weil man ja gemeinsam das Mahl feiert.
Und das geschieht
eben in einem Speiseraum.
Kapitel drei
Die Gemeinde in Jerusalem.
Anfangs dominieren
die Männer und Frauen,
die mit Jesus
zusammengelebt haben, die Gruppen
als diejenigen,
die den Auferstandenen gesehen haben sollen,
haben sie eine besondere Stellung.
Einer, Petrus, sticht noch einmal heraus.
Der Mann heißt eigentlich Simon,
ist erst Fischer,
wird zu einem
der ersten Anhänger
von Jesus
und ist später der Anführer
der Gemeinde in Jerusalem.
Mit der Zeit,
etwa 20 Jahre nach Jesus Tod
und damit in der Mitte des ersten Jahrhunderts
bilden sich unter
Jesus' Anhängern zwei Gruppen heraus:
die Juden, die hebräisch bzw. aramäisch sprechen und die, die Griechisch sprechen.
Die Hebräer sind immer noch ins normale jüdische Gemeindeleben integriert.
Zu ihnen gehören
auch diejenigen,
die Jesus noch selbst erlebt haben.
Die Hellenisten dagegen betonen
die Kritik
am Mainstream Judentum stärker
und stellen vieles in Frage.
Das führt auch zu
Konflikten, in deren Folge
viele griechischsprachige Juden Jerusalem verlassen.
Kapitel vier Paulus und die Öffnung der Jesus Bewegung,
Die Gemeinde von Jerusalem
und erst recht die Griechisch sprechenden, die
die Stadt verlassen haben,
beginnen den Juden
in vielen
jüdischen Gemeinden des Römischen Reichs
von Jesus zu erzählen.
Bei der Ausbreitung spielen
Frauen übrigens eine wichtige Rolle.
Die Jesus Bewegung
verbreitet sich
erst einmal
in den städtischen
Zentren des östlichen Mittelmeers.
Dieser Raum
ist von der
griechischen Kultur dominiert,
und so ist es kein Wunder,
dass immer mehr
griechisch sprechende Juden zu Anhängern
der Jesus Bewegung werden.
Dazu werden
auch Menschen zu Anhängern,
die sich jüdischen Gemeinden
angeschlossen haben,
aber selbst gar keine Juden sind.
Die Bewegung öffnet sich also auch
für Menschen anderer religiöser Herkunft.
Diese hellenistischen Jesusanhänger grenzen sich dabei
stärker vom Mainstream
Judentum ab.
So wird für sie
zum Beispiel die Taufe wichtiger
als die Beschneidung.
Das ist für traditionsbewusste
Juden ein Sakrileg.
Strenggläubige Juden fangen
deshalb an,
gegen die Jesusanhänger vorzugehen
und dazu zählt auch ein Mann namens
Saulus, später Paulus genannt.
Paulus spielt eine sehr
wichtige Rolle bei der Entwicklung
des Christentums.
Er wird im Süden
der heutigen Türkei als Jude geboren
und erhält eine religiöse Ausbildung.
Zunächst ist er ein
Gegner der Jesus-Bewegung
und verfolgt sie sogar.
Später wird er nicht nur zum Anhänger,
sondern zum bedeutendsten Missionar,
der im griechisch-kleinasiatischen Raum
den Glauben an Jesus verbreitet.
Vielleicht habt ihr ja auch schon einmal den Satz vom Saulus zum Paulus gehört.
Der Schwenk vom Saulus zum Jesusanhänger Paulus
ist der Ursprung dieses Sprichworts.
Mit Paulus kommen mehrere Dinge in Bewegung.
Innerhalb der Jesusbewegung wird
diskutiert,ob es für die Erlösung nötig ist, Jude zu werden, oder ob man
vereinfacht gesagt direkt Mitglied der Jesusbewegung werden kann,
wofür Paulus einsteht.
In Jerusalem diskutieren darüber um das Jahr 48
die wichtigsten Leute der Bewegung.
Paulus' Haltung setzt sich schließlich durch.
Nichtjuden dürfen jetzt auch ganz offiziell
Anhänger der Jesusbewegung werden.
Das ist ein großer Schritt in Richtung
einer eigenständigen Religion.
Die Bewegung entwickelt
jetzt zwei Missionen, um ihre
Glaubensrichtung zu verbreiten.
Einmal innerhalb des Judentums,
dafür steht vor allem Petrus. Zum anderen die Mission unter den Heiden.
Und dafür steht Paulus.
Und damit zu Kapitel fünf Die ersten Christen.
Woher kommt die Bezeichnung „Christen“?
Inzwischen ist die Jesusbewegung
in den größeren jüdischen Gemeinden
im Osten des römischen Reichs
und in Rom selbst vertreten.
Eine sehr bedeutende Gemeinde entsteht
in der großen Stadt Antiochia in Syrien.
Dort nennen Anwohner, die Jesus Anhänger
erstmals Christen.
Diese Bezeichnung ist also zuerst eine Fremdbezeichnung.
Sie kommt von Jesus Beinamen Christus.
Das ist die griechische Übersetzung von Messias, der Gesalbte.
Das Bekenntnis, dass Jesus
der Gesalbte ist, wird zu dem bekannten Namen zusammengezogen
Jesus Christus.
Und die Christen übernehmen
die Fremdbezeichnung mit der Zeit dann für sich.
Die Figur des Christus
ist auch das, was die Gruppe am meisten verbindet.
Über etliche andere Fragen
haben sie durchaus
unterschiedliche Meinungen.
Kapitel sechs Die Apostel.
Genau die Aussagen dieses Jesus Christus
verkündigen jetzt die Apostel.
Apostel bedeutet auf griechisch Gesandte.
Sie sind diejenigen,
die laut christlicher Überlieferung von Jesus
nach seiner Auferstehung
beauftragt werden,
seine Lehren zu verbreiten.
Und genau deshalb reisen sie herum,
um möglichst vielen Menschen
von seiner Auferstehung
erzählen zu können.
Paulus ist
der prominenteste
und auch der bedeutendste.
Seine Briefe an Gemeinden sind
die ersten schriftlichen
Zeugnisse, in denen
der Glaube an Jesus Christus
erläutert wird.
Sie sind bis heute
im Neuen Testament der Bibel gesammelt.
Das Testament entsteht
in dieser Zeit
als Sammlung verschiedener Texte,
die nach dem christlichen Glauben
von Gott inspiriert sind.
Kapitel sieben
Die Ausbreitung des Christentums
die Ausbreitung des
christlichen Glaubens
wird von verschiedenen
Faktoren begünstigt.
Zum Beispiel: die Sprache
Jesus selbst hat Aramäisch gesprochen.
Das verstehen die meisten Menschen
im römischen Imperium allerdings nicht.
Viele der Jesusanhänger sprechen
aber wie gesagt griechisch.
Das ist vor allem im Osten des Reichs weit verbreitet.
Dort gibt es viele, die wegen ihrer sozialen und gesellschaftlichen Stellung
für die Christen besonders ansprechbar
sind, zum Beispiel Sklaven.
Bei denen zieht das Versprechen, dass vor Gott
alle gleich sind natürlich.
Und die Aussicht auf ein besseres Leben
nach dem Tod die Erlösung.
Aber die gängige Vorstellung, dass
das frühe Christentum besonders stark
in den Unterschichten
verbreitet gewesen sei, die ist falsch.
Tatsächlich findet das Christentum
vor allem in der Mittelschicht Anklang.
Handwerker, Händler, Freigelassene,
Witwen, auch Soldaten.
Die Gründe,
sich für den
neuen Glauben zu entscheiden,
sind dabei individuell.
Die soziale Bindung.
Die Lehre der
Nächstenliebe und Vergebung.
Berichte über Wunderheilungen.
Manche reizt es
vielleicht auch, dass es statt den vielen
nur einen Gott gibt,
denen es zu ehren gilt.
Kapitel acht
Widerstand gegen die Bewegung.
Die Jesus Bewegung
ist anfangs alles andere als groß.
Es handelt sich weiterhin um
eine Splittergruppe
innerhalb des Judentums.
Trotzdem wird sie wahrgenommen
und auch bekämpft.
In der Bibel
finden sich viele Beispiele
für Gewalttaten gegen
die frühen Christen.
Dazu muss man allerdings sagen
Die meisten
Zeugnisse werden
erst im zweiten
Jahrhundert, also
Jahrzehnte später, aufgeschrieben.
Wie stark die frühen Christen
in den ersten Jahrzehnten
nach dem Tod von Jesus tatsächlich
an Leib und Leben bedroht waren,
das können wir objektiv
nicht mehr wissen.
Auch wenn es in der
christlichen Überlieferung
mehrere Hinweise gibt.
Was wir aber schon sagen können, ist
Der römische Staat betrachtet
die Bewegung zumindest
als politisch unzuverlässig.
Grundsätzlich sind die Römer
gegenüber Religionen sehr tolerant.
Das Judentum stört
zwar mit
seiner Ablehnung der römischen Götter
das religiöse Leben in Rom,
und wie die Christen lehnen sie es auch
ab, die vorgeschriebenen Kaiser als Gott zu
verehren.
Aber weil die
Juden nicht gegen die anderen
Religionen vorgehen, akzeptiert der Staat
sie und erteilt ihnen sogar Sonderrechte.
Sie dürfen etwa ihren
Ruhetag Sabbat einhalten.
Die frühen Christen aber, äußern sich
explizit gegen die anderen Religionen,
was zu einer stärkeren
Ablehnung führt.
Und vor allem ist der
römische Staat
aufmerksam, weil dieser
Jesus, der da verehrt wird,
ein verurteilter Staatsfeind ist.
Und damit liegt natürlich nahe,
dass auch seine Anhänger
Gegner des Staates sind.
Deshalb kommt es etwa ab dem Jahr 60
in einzelnen Städten
zu ersten Maßnahmen gegen die Christen.
Eine gezielte Verfolgung
durch den Staat
gibt es zu der Zeit allerdings nicht.
Wenn Christen verfolgt werden,
dann sind das
lokale Ereignisse in einzelnen Städten.
Ob Kaiser Nero im Jahr
64 nach Christus wirklich versucht,
den Brand von Rom
den frühen
Christen in die Schuhe zu schieben,
oder ob die Christenverfolgungen
und Vertreibungen
aus der Stadt
in der Zeit einen anderen
Hintergrund haben, das ist unklar.
Und damit zu Kapitel neun
Christenverfolgung und Aufstieg.
Als es immer weniger
Leute gibt,
die Jesus noch selbst erlebt haben,
also etwa zwischen den Jahren
70 und 100,
werden von
christlichen Autoren die sogenannten
Evangelien geschrieben,
die das Leben von
Jesus erzählen
und von seiner Lehre berichten.
Damit trennen sich die Wege der Juden
und Christen endgültig
und die neue Religion
Christentum entsteht.
Die christlichen
Gemeinden wachsen langsam, aber stetig.
Sie geben sich feste Strukturen.
Christen finden sich
bald in allen Reichsteilen
in allen Bevölkerungsschichten, allmählich auch
in der Oberschicht.
Aber und da
machen wir jetzt einen
größeren Zeitsprung.
Ab dem Jahr 250 ändert sich die Lage.
Das Reich ist schon
seit einigen Jahrzehnten bedroht.
Feinde von außen, Machtkämpfe
im Inneren.
Kaiser Decius will das Reich
und die salus publica,
das Gemeinwohl stärken.
Er ordnet darum
an, dass alle Untertanen
den Göttern zu Opfern haben.
Die Christen
aber weigern sich, dieses
Opfer zu vollziehen.
Das widerspricht fundamental
ihrem Glauben.
Als sich die Lage
im Reich
nicht bessert,
werden die Christen
verantwortlich gemacht.
Ihretwegen seien die Götter erzürnt.
Christen, die sich weigern
zu opfern, werden nun bestraft.
Am schwersten trifft es die
Kleriker also einfach gesagt
die Bischöfe, Priester und Diakone.
Sie werden
beispielsweise zur
Zwangsarbeit verurteilt.
Ab dem Jahr 303
gehen die Kaiser
noch härter gegen die Christen vor.
Kleriker werden energisch verfolgt.
Gläubige, die sich weigern
zu opfern, werden mit der
Todesstrafe belegt.
Meistens müssen sie
bis zu ihrem Tod in Bergwerken
arbeiten.
Gottesdienste werden verboten,
Kirchen zerstört und Texte verbrannt.
Allerdings geschehen
die Verfolgungen
in den
unterschiedlichen Provinzen
in unterschiedlicher Härte.
Es gibt Orte, da enden sie schnell.
Andere dauern bis 311 an.
Im Jahr 311
erlässt Kaiser Galerius
ein Edikt, mit dem er
das Christentum toleriert.
Wie kommt es plötzlich dazu?
Na ja, den Kaisern
ging es darum,
die Christen in den Staat zu integrieren.
Christen stellen
eine Minderheit im Reich dar,
aber es ist schon
eine relativ große Minderheit.
Und trotz der jahrelangen
Verfolgung ist sie weiter gewachsen.
Galerius erkennt,
dass diese Politik gescheitert ist.
Er versucht
jetzt, die Christen anders einzubinden.
Er erlaubt ihre Religion.
Er erlaubt,
dass sie den Opfern fernbleiben.
Dafür sollen sie für das Reich
und für die Kaiser zu ihrem Gott beten.
Die Christen sind jetzt
ein integrierter Teil
der römischen Gesellschaft.
Ihr Glauben
verbreitet sich weiterhin.
Sogar
die Kaiser werden jetzt Christen.
Im Laufe des vierten
Jahrhunderts wird das Christentum
zum größten
und einflussreichsten Religion im Reich.
Ab 391 verbietet der Kaiser
schließlich die Ausübung
heidnischer Religionen,
also das Verehren der alten Götter.
In gut 350 Jahren
entwickelt sich
also aus einer sehr kleinen
jüdischen Sekte
die vorherrschende
Religion eines riesigen Reichs.
Das Römische Reich geht unter,
aber das Christentum bleibt.
Viele Jahrhunderte
später breitet sich
das Kreuz über die ganze Welt aus.
Sowohl friedlich,
als auch unter Gewaltanwendung.
Aber das ist noch mal ein Thema
für ein anderes Video.
Und apropos Video was für eine
Überleitung hier oben findet ihr
noch einmal die ZDF Doku
zu den letzten Tagen von Jesus
bis zu seiner Kreuzigung und darunter
ein Video hier von
unserem Kanal zur Kirche im Nationalsozialismus.
Ich danke euch fürs Zuschauen und
bis zum nächsten Mal.
Voir Plus de Vidéos Connexes
5.0 / 5 (0 votes)