Französische Revolution I Beginn I musstewissen Geschichte

MrWissen2go Geschichte | Terra X
27 Jul 201711:38

Summary

TLDRDieses Video erklärt die komplexen Anfänge der Französischen Revolution. Es beginnt mit der Wahl der Generalstände, um neue Steuern zu genehmigen, was zu Unzufriedenheit führt. Die Abgeordneten des Dritten Standes, vor allem Bauern und Landarbeiter, treten gegen das alte System auf und schwören im Ballhaus, eine Verfassung zu erarbeiten, die allen gleiche Rechte gewährleistet. Der Sturm auf die Bastille markiert den offiziellen Beginn der Revolution. Die Nationalversammlung beendet das Feudalsystem und verkündet die Menschen- und Bürgerrechte, während der König seine Macht verliert und Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie wird.

Takeaways

  • 😀 Die Französische Revolution begann als Reaktion auf wirtschaftliche Probleme und politische Unzufriedenheit unter der Bevölkerung.
  • 🏛️ Die Wahl der Generalstände war ein entscheidender Schritt, da sie die Vertreter der drei Stände (Kleriker, Adlige, Bürger und Bauern) zusammenbrachte, um über neue Steuern zu entscheiden.
  • 👑 König Ludwig XVI. rief die Generalstände zusammen, um Finanzierung für sein pleite Land zu finden.
  • 🗳️ Die Abgeordneten des Dritten Standes, die hauptsächlich aus Bürgern und Bauern bestanden, wählten 600 Vertreter, was ein Ungleichgewicht gegenüber den anderen beiden Ständen darstellte.
  • 📜 Die Abgeordneten des Dritten Standes trugen Beschwerdeschriften mit, die die Nöte der einfachen Leute aufzeigten.
  • 🎩 Der Ballhausschwur vom 20. Juni 1789 war ein bedeutender Moment, als die Abgeordneten des Dritten Standes sich zur Nationalversammlung erklärten und eine Verfassung mit gleichen Rechten für alle Franzosen verlangten.
  • 🏰 Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 symbolisierte den Höhepunkt der Frustration und des Widerstands der Bürger und gilt als offizieller Beginn der Revolution.
  • 🔍 Die Nationalversammlung beschloss das Ende des Feudalsystems und die Abschaffung von Leibeigenschaft, Grundzinsen und Grundpflichten.
  • 📜 Am 26. August 1789 wurden die Menschen- und Bürgerrechte verkündet, was ein Grundstein für die moderne Demokratie in Frankreich war.
  • 👩‍👩‍👧‍👦 Die Frauen von Paris spielten eine entscheidende Rolle, als sie durch ihre Proteste den König dazu zwangen, die neuen Gesetze zu unterschreiben.

Q & A

  • Warum wurden die Generalstände von König Ludwig XVI. einberufen?

    -König Ludwig XVI. rief die Generalstände ein, weil Frankreich pleite war und er neue Steuern genehmigen lassen wollte.

  • Wie viele Abgeordnete wurden von den drei Ständen gewählt?

    -Die Geistlichen wählten 300, die Adligen ebenfalls 300 und der Dritte Stand, bestehend aus Bürgern und Bauern, wählten 600 Abgeordnete.

  • Was war das Hauptproblem mit der Vertretung der Stände?

    -Das Hauptproblem war das Ungleichgewicht in der Vertretung: 500.000 Kleriker und Adlige gegenüber 24 Millionen einfachen Leuten.

  • Was war der Ballhausschwur und wann wurde er geschworen?

    -Der Ballhausschwur war das Versprechen der Abgeordneten des Dritten Standes, sich zur Nationalversammlung zu erklären und erst wieder aufzulösen, wenn eine Verfassung mit gleichen Rechten für alle Franzosen ausgearbeitet wurde. Er wurde am 20. Juni 1789 geschworen.

  • Was war der offizielle Beginn der Französischen Revolution?

    -Der offizielle Beginn der Französischen Revolution war der Ballhausschwur, als die Abgeordneten des Dritten Standes sich zur Nationalversammlung erklärten und sich weigerten, Befehle des Königs anzunehmen.

  • Warum stürmten die Bürger die Bastille?

    -Die Bürger stürmten die Bastille, um Waffen und Munition zu erobern, nachdem Gerüchte aufkamen, dass der König die Armee gegen die Nationalversammlung einsetzen würde.

  • Was bedeutete der Sturm auf die Bastille für die Revolution?

    -Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wurde als Nationalfeiertag begangen und gilt offiziell als der Beginn der Revolution, da es ein Symbol für den Beginn des Kampfes der Bürger gegen die feudale Autorität war.

  • Wie wurde das Feudalsystem in Frankreich beendet?

    -Die Nationalversammlung beschloss am 5. August 1789, das Feudalsystem abzuschaffen, was das Ende der Leibeigenschaft, der Vorrechte der Grundherren und der Grundpflichten für die Bauern bedeutete.

  • Was versprachen die Abgeordneten des Dritten Standes in ihren Beschwerdeschriften?

    -Die Abgeordneten des Dritten Standes versprachen in ihren Beschwerdeschriften, die hohen Steuern, die schlechte Behandlung der Bauern durch adlige Grundherren und die Arbeits- und Lebensbedingungen der einfachen Leute zu verbessern.

  • Wie wurde die Verfassung Frankreichs nach der Revolution geändert?

    -Die Verfassung wurde so geändert, dass Frankreich eine konstitutionelle Monarchie wurde, wobei die Macht des Königs stark eingeschränkt und die Menschenrechte und Gleichheit vor dem Gesetz verankert wurden.

Outlines

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🏰 Die Anfänge der Französischen Revolution

Der erste Absatz beschreibt den Beginn der Französischen Revolution und die historischen Hintergründe. Ludwig XVI. ruft die Generalstände ein, um neue Steuern zu genehmigen, da Frankreich pleite ist. Die Generalstände bestehen aus Vertretern der drei Stände: Kleriker, Adlige und Bürger. Die Abgeordneten des Dritten Standes, die hauptsächlich aus Bürgern und Bauern bestehen, möchten fairere Vertretung, was zu Konflikten mit dem König und den anderen Ständen führt.

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🗣️ Der Ballhausschwur und der Weg zur Nationalversammlung

Der zweite Absatz erzählt von der Versammlung der Stände in Versailles und den darauf folgenden Ereignissen. Die Abgeordneten des Dritten Standes, die sich nicht mit der traditionellen Abstimmungsweise einverstanden erklären, beschließen, sich zur Nationalversammlung zu erklären und verlassen den König. Sie fügen sich später auch die Adligen und Kleriker an, was zu einer Veränderung der Machtstruktur führt. Der Ballhausschwur ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Verfassung, die allen Franzosen gleiche Rechte garantiert.

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🔥 Der Sturm auf die Bastille und das Ende des Feudalsystems

Der dritte Absatz beschreibt die dramatischen Ereignisse, die zu der Stürmung der Bastille und dem Ende des Feudalsystems führten. In Paris herrscht Hunger und Angst vor einer militärischen Intervention des Königs. Die Bürger greifen zu Waffen und erobern die Bastille, ein Symbol staatlicher Autorität. Parallel dazu beschließt die Nationalversammlung, Leibeigenschaft und andere feudale Privilegien abzuschaffen, was ein tiefgreifendes Umdenken in der französischen Gesellschaft bedeutet.

📜 Die Verkündung der Menschenrechte und die neue Verfassung

Der vierte Absatz behandelt die Verkündung der Menschen- und Bürgerrechte durch die Nationalversammlung, die auf den amerikanischen Vorbildern basiert. Diese Rechte gewährleisten den Schutz vor Unterdrückung und betonen, dass die Legitimation der Staatsgewalt vom Volk kommt. Trotz der neuen Gesetze weigert sich der König, sie zu unterschreiben, was zu weiteren Protesten führt, diesmal von Frauen aus Paris, die ihn nach Paris bringen lassen, um die Gesetze zu unterzeichnen. Schließlich wird eine neue Verfassung verabschiedet, die die Macht des Königs einschränkt und Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie macht.

Mindmap

Keywords

💡Französische Revolution

Die Französische Revolution war ein historischer Umbruch in Frankreich, der im späten 18. Jahrhundert begann und die Monarchie abschaffte und die Grundlagen für eine moderne, republikanische Regierung in Frankreich legte. Im Video wird die Revolution als ein Drama in fünf Akten dargestellt, beginnend mit der Wahl der Generalstände und endend mit der Verfassung von 1791.

💡Generalstände

Die Generalstände waren eine Versammlung, die aus Vertretern der drei Stände des französischen Adels, der Geistlichkeit und des Dritten Standes (Bürger und Bauern) bestand. Im Video wird beschrieben, wie König Ludwig XVI. die Generalstände einberufen hat, um neue Steuern zu genehmigen, was zum Auslöser der Französischen Revolution wurde.

💡Bastille

Die Bastille war ein berüchtigtes Gefängnis in Paris, das als Symbol der königlichen Willkür und Unterdrückung galt. Im Video wird der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 als ein wichtiger Moment der Revolution dargestellt, der die Macht des Volkes über die Monarchie demonstrierte.

💡Feudalismus

Der Feudalismus war ein System der Lehnsverhältnisse, das im Mittelalter in Europa vorherrschte und in dem die Landwirtschaft die Hauptwirtschaftsform war. Im Video wird die Abschaffung des Feudalsystems durch die Nationalversammlung als ein entscheidender Schritt zur Gleichstellung der Bürger dargestellt.

💡Menschrechte

Die Menschenrechte sind universelle Rechte, die allen Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, Rasse, Geschlecht oder Religion zukommen. Im Video wird die Verkündung der Menschen- und Bürgerrechte durch die Nationalversammlung als ein Grundstein für die demokratischen Prinzipien der Revolution betrachtet.

💡Nationalversammlung

Die Nationalversammlung war eine Versammlung, die aus Vertretern des Dritten Standes bestand und die sich zur einzigen und wahren Vertreter des französischen Volkes erklärte. Im Video wird ihre Rolle als Motor der Verfassungsreformen und der Abschaffung des Feudalsystems hervorgehoben.

💡Verfassung

Eine Verfassung ist das grundlegende Gesetz eines Staates, das die Regierungsform, die Rechte und Pflichten der Bürger und die Organisation der Regierung festlegt. Im Video wird die Verfassung von 1791 als Ergebnis der Revolution und als Ausdruck der neuen Machtverhältnisse beschrieben.

💡Ludwig XVI.

Ludwig XVI. war der König von Frankreich, der während der Französischen Revolution auf dem Thron saß. Im Video wird seine Rolle als Monarch, der mit den Forderungen der Revolution konfrontiert wurde, und schließlich seine Macht einbußte, dargestellt.

💡Bürger und Bauern

Im Kontext der Revolution repräsentieren Bürger und Bauern den Dritten Stand, die unter den feudalen System und den Lasten der Steuern litten. Im Video wird ihre Unzufriedenheit und ihr Handeln als Katalysator für die Revolution hervorgehoben.

💡Leibeigenschaft

Die Leibeigenschaft war ein besonderes Form der Abhängigkeit in der feudalen Gesellschaft, bei der Bauern an das Grundstück und den Grundherrn gebunden waren. Im Video wird die Abschaffung der Leibeigenschaft als ein Zeichen für soziale Veränderungen und Gleichstellung der Bürger dargestellt.

Highlights

Die Französische Revolution beginnt mit der Wahl der Generalstände.

Ludwig XVI. ruft die Vertreter aller drei Stände zusammen, was seit 150 Jahren nicht mehr geschah.

Der König will neue Steuern genehmigen, was zu Widerstand führt.

Die Abgeordneten des Dritten Standes, vorwiegend Bürger und Bauern, bringen Beschwerdeschriften mit.

Der Ballhausschwur: Abgeordnete des Dritten Standes erklären sich zur Nationalversammlung.

Der König versucht, die Situation zu kontrollieren, indem er den Versammlungsort absperrt.

Die Nationalversammlung verweigert, Befehle des Königs anzuerkennen.

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wird als symbolischer Beginn der Revolution gefeiert.

Die Nationalversammlung beschließt das Ende des Feudalsystems und der Leibeigenschaft.

Die Menschenrechte und Bürgerrechte werden am 26. August 1789 verkündet.

Die Frauen von Paris spielen eine entscheidende Rolle bei der Druckerhöhung auf den König.

Frankreich wird zu einer konstitutionellen Monarchie mit einer eingeschränkten Königsmacht.

Die Französische Revolution führt zu grundlegenden Veränderungen in der französischen Gesellschaft.

Die Nationalversammlung arbeitet an einer neuen Verfassung, die die Macht des Königs einschränkt.

Die Französische Revolution wird in mehrere Akte unterteilt, um den komplexen Ablauf zu veranschaulichen.

Die Revolution zeigt, wie die Macht vom König zum Volk übergeht und wie das Feudalsystem beendet wird.

Transcripts

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In diesem Video erkläre ich euch, wie die Französische Revolution beginnt.

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Weil das ein bisschen ein komplizierter Ablauf ist,

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schauen wir ihn uns ganz genau und Schritt für Schritt an.

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Das Video ist auch ein kleines bisschen länger als die andern,

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aber dafür erfahrt ihr wirklich alles, was man wissen muss.

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Wenn man so will, ist es ein Drama in fünf Akten.

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Erster Akt: Die Wahl der Generalstände.

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Aus dem Video über die Gründe für die Französische Revolution,

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das ihr findet, wenn ihr auf das "i" klickt, da wisst ihr vielleicht noch,

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dass im Frankreich von Ludwig XVI. ziemlich viel Unordnung ist.

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Es gibt eine Hungersnot,

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die Preise vor allem für Lebensmittel steigen immer weiter.

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Die einfachen Leute, die Bauern auf dem Land sind unzufrieden damit,

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dass nur sie allein für den Staat bezahlen müssen

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und dass die Adligen und Kirchenmänner nichts beitragen.

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Ludwig XVI. hat außerdem ein ganz dringendes Problem,

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das für ihn wichtiger ist als alles andere und das er schnell lösen muss.

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Frankreich ist pleite.

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Also macht er etwas, was schon seit 150 Jahren nicht mehr passiert ist:

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Der König, der bisher alles allein entschieden hat,

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ruft die Vertreter aller drei Stände,

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die Abgeordneten seines gesamten Volkes zusammen.

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Diese Versammlung, in der sich die Kleriker, die Adligen

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und die Bürger und Bauern versammeln,

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also alle drei Stände, nennt man Generalstände.

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Der König will, dass die Generalstände neue Steuern genehmigen.

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Aber zuerst werden die Abgeordneten gewählt.

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Die Geistlichen Frankreichs, Bischöfe, Pfarrer und Mönche,

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die den Ersten Stand bilden, wählen 300 Abgeordnete.

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Die Adligen, der Zweite Stand, wählen 300 Abgeordnete

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und der Dritte Stand, die Bürger und Bauern,

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wählen 600 Abgeordnete.

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Immerhin so viele wie die anderen beiden Stände zusammen.

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Aber, und das ist das große Problem,

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es gibt vielleicht 500.000 Kleriker und Adlige,

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und 24 Millionen einfache Leute.

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Es herrscht also ein krasses Ungleichgewicht.

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Nach der Wahl machen sich die Abgeordneten des Dritten Standes auf

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nach Versailles.

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Im Gepäck haben sie Beschwerdeschriften,

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die die Menschen in den Dörfern verfasst haben.

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Da stehen Sachen drin wie "Unsere Steuern sind zu hoch."

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"Die Bauern werden von den adligen Grundherren schlecht behandelt."

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"Wir müssen wie Sklaven arbeiten, wir haben Hunger."

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Und vieles mehr, was in diese Richtung geht.

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Die Abgeordneten des Dritten Standes

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vertreten hauptsächlich Bauern und Landarbeiter.

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Man muss aber sagen, es ist kein Bauer tatsächlich auch Abgeordneter.

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Dazu wurden Anwälte, Gelehrte und Kaufleute gewählt.

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Und es ist doch klar, dass Bauern andere Interessen haben als Anwälte.

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Aber auch in den andern Ständen geht es nicht so wirklich einheitlich zu,

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wie man meinen könnte, das ist ja auch irgendwie verständlich.

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Ein Bischof hat andere Probleme als ein Dorfpfarrer.

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Ein Grundbesitzer in der Provinz lebt eher wie ein reicher Bauer

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als sein adliger Kollege, der in Versailles im Spiegelsaal tanzen geht.

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Zweiter Akt: Der Ballhausschwur.

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Am 5. Mai 1789 steigt die feierliche Eröffnung der Ständeversammlung.

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Die Stände sitzen schön brav voneinander getrennt.

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Man kann sie gut an der Farbe unterscheiden.

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Also natürlich an der Farbe ihrer Kleidung.

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Der Erste Stand, die Geistlichen, tragen violette und rote Gewänder.

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Die Adligen kommen in bunter, farbenprächtiger Kleidung

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und die Bürger des Dritten Standes haben schwarze Klamotten an.

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Gleich am Anfang merkt man, dass Ärger in der Luft liegt.

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Nach der Eröffnung der Versammlung setzen König und Adlige ihre Hüte auf,

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denn das ist Ausdruck ihrer besonderen Stellung.

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Einige Bürger tun das Gleiche.

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Ungeheuerlich! Dieses Hut-Aufsetzen ist ein symbolischer Akt.

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Die Bürger machen damit klar, dass sie sich nichts mehr gefallen lassen.

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Dass sie die gleichen Rechte haben.

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Damit die Situation nicht eskaliert, nimmt der König seinen Hut wieder ab.

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Und alle Adligen müssen die Hüte auch abnehmen.

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Dann spricht der König und erklärt, wieso er neue Steuern will.

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Zu den Beschwerden seiner Untertanen sagt er nichts.

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Er befiehlt den Ständen, auseinanderzugehen

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und jeder für sich zu beraten und abzustimmen.

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Es zählen also nicht die einzelnen Abgeordneten,

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sondern jeder Stand gibt nur eine einzige Stimme ab.

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So war das immer.

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Die Kleriker und der Adel haben zusammen zwei Stimmen,

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der Dritte Stand nur eine.

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Damit konnten die Bauern und Bürger bisher nie etwas durchsetzen.

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Deshalb widersprechen die Abgeordneten des Dritten Standes dem König.

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Sie wollen, dass alle miteinander beraten

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und dass dann nach abgegebenen Stimmen aller Abgeordneten,

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also nach Köpfen, ausgezählt wird.

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Der König und die meisten Abgeordneten der ersten beiden Stände

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lehnen das natürlich ab.

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Aber die ärmeren Adligen und auch viele Dorfpfarrer

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schließen sich dem Dritten Stand an.

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Der König ist sauer.

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Er lässt den Versammlungsort absperren

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und befiehlt dem Dritten Stand zu gehorchen.

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Daraufhin machen die Abgeordneten des Dritten Standes

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etwas noch nie Dagewesenes.

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Sie versammeln sich am 20. Juni 1789 im Ballhaus,

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also sozusagen in 'ner Art Turnhalle von Versailles,

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und erklären sich zur Nationalversammlung.

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Sie sagen:

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"Wir sind die einzigen und wahren Vertreter

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des ganzen französischen Volkes.

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Wir gehen erst wieder weg, wenn wir eine Verfassung ausgearbeitet haben,

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die allen Franzosen gleiche Rechte garantiert."

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Dieses Versprechen, das sich die Abgeordneten geben,

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nennt man den Ballhausschwur.

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Und was macht der König?

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Tja, der König befiehlt: "Geht nach Hause!"

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Aber die Nationalversammlung sagt:

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"Nö. Wir nehmen keine Befehle entgegen, auch vom König nicht."

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Das ist der eigentliche Beginn der Revolution.

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Bisher war der König derjenige, der die Macht hat, der Souverän.

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Jetzt beschließt die Nationalversammlung, dass sie die Macht hat,

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dass sie als Vertreter des Volkes der Souverän ist.

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Dritter Akt: Der Sturm auf die Bastille.

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Jetzt hätte der König vielleicht die Revolution noch abwenden können,

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wenn er energischer aufgetreten wäre, aber Ludwig XVI. fügt sich

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und fordert die ersten beiden Stände dazu auf,

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sich der Nationalversammlung anzuschließen.

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Der König hat jetzt praktisch alle Unterstützer verloren.

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Das, was in Versailles abgeht, ist wirklich revolutionär.

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Ein Staat wird umgekrempelt.

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Aber man muss dazu sagen, es geht doch noch relativ gesittet zu.

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Auf den Straßen von Paris ist die Lage sehr viel angespannter.

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Die Bürger hungern schon seit Wochen.

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Da kommen Gerüchte auf, dass der König die Armee einsetzen will,

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um die Nationalversammlung auseinanderzutreiben.

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Die Bürger besorgen sich daher Waffen,

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um sich zu wehren und die Abgeordneten zu verteidigen.

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Sie versperren die Straßen mit Barrikaden und sie ziehen vor die Bastille,

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vor das Staatsgefängnis.

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Dort lagern nämlich Waffen und Munition, die sie haben wollen.

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Aber der Kommandant der Bastille lässt auf die Bürger schießen.

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Mehr als 100 Leute werden erschossen.

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Daraufhin holen die Bürger Kanonen und erobern die Bastille.

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Dieser Sturm auf die Bastille wird heute als Nationalfeiertag begangen

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und gilt offiziell als der Beginn der Revolution.

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Vierter Akt: Das Ende des Feudalsystems.

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Und wieder gibt der König nach, zieht die Soldaten ab

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und kommt nach Paris, um zu erklären, dass er auf Seiten des Volkes stünde.

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Aber überall im Land kommt es jetzt zu Unruhen.

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Die Bauern stürmen die Schlösser von Adligen

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und bringen ihre Grundherren um.

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Auch Klöster werden überfallen und die Geistlichen dort ermordet.

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Damit sich die Lage wieder beruhigt, beschließt die Nationalversammlung,

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dass die Leibeigenschaft ab sofort abgeschafft ist.

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Die Grundherren dürfen nicht mehr über die Bauern zu Gericht sitzen,

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sie verlieren ihre Vorrechte und müssen künftig sogar Steuern bezahlen.

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Die Nationalversammlung vernichtet das Feudalwesen völlig.

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So lautet ein Beschluss.

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Alle Bürger sollen Zugang zu allen Ämtern,

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auch in Kirche und Militär, haben.

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Alle sollen nach gleichen Grundsätzen Steuern zahlen,

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Grundzinsen und Grundpflichten werden abgeschafft.

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Damit endet nach Jahrhunderten in Frankreich das Feudalsystem.

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Eine Sache ist aber ganz wichtig:

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Nämlich etwas, das nicht passiert.

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Es wird den Adligen kein Besitz weggenommen.

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Und damit lässt sich schon ganz am Anfang der Revolution erahnen,

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dass das Motto "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"

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niemals so ganz eingelöst wird.

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Die Bürger, die als Abgeordnete den Dritten Stand vertreten haben,

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interessieren sich für politischen Einfluss.

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Nicht für soziale Gerechtigkeit.

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Das ist aber das Thema der Bauern und der städtischen Unterschichten,

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der Arbeiter und Tagelöhner.

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Na ja, immerhin beschließt die Nationalversammlung wichtige Gesetze.

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Fünfter Akt: Die Verkündung der Menschenrechte.

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Am 26. August 1789 verkündet die französische Nationalversammlung

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die Menschen- und Bürgerrechte.

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Alle Menschen haben bestimmte Rechte, die ihnen niemand nehmen kann.

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Eine Sensation.

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Die Menschen dürfen sich gegen Unterdrückung wehren.

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Der Ursprung jeder Herrschaft liegt beim Volk.

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Jeder Mensch darf alles tun, was einem anderen Menschen nicht schadet.

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Wegen seiner Religion darf niemand bestraft werden.

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Und vieles mehr.

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Diese Rechte orientieren sich

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an der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung,

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zu der ich auch ein Video gemacht hab, findet ihr, wenn ihr aufs "i" klickt.

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Die Lage auf dem Land beruhigt sich wieder.

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Nur: Der König will die neuen Gesetze nicht unterschreiben.

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Da kommt eine Gruppe ins Spiel, die wir bisher nicht auf dem Schirm hatten,

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die kaum jemand auf dem Schirm hatte, nämlich die Frauen von Paris.

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Die sind unglaublich wütend.

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Sie haben nichts zu essen bekommen, auch ihre Kinder nicht

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und dann weigert sich der König auch noch, die Gesetze zu unterschreiben.

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Über 7000 Frauen ziehen zum Schloss Versailles

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und demonstrieren dort ziemlich rabiat.

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Sie dringen sogar in das Schloss ein. Die Soldaten können sie nicht hindern.

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Der König hat keine andere Wahl, er muss sich wieder fügen.

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Er kommt mit den Frauen nach Paris und unterschreibt die neuen Gesetze.

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Und so endet die erste Phase der Französischen Revolution.

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Eine neue Verfassung wird ausgearbeitet,

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und ein Jahr später, am 3. September 1791, verkündet.

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Frankreich ist jetzt offiziell eine konstitutionelle Monarchie

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mit einer Verfassung, die die Macht des Königs deutlich einschränkt.

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Also, noch mal kurz zusammengefasst:

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Der König ruft die Stände zusammen, weil er Geld braucht.

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Der dritte Stand erklärt sich zur Nationalversammlung

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und entmachtet praktisch den König.

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Das war am 20. Juni 1789.

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Es kommt zu blutigen Unruhen.

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In Paris wird die Bastille gestürmt, am 14 Juli 1789.

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Im ganzen Land werden Schlösser und Klöster geplündert.

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Am 5. August 1789

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beschließt die Nationalversammlung das Ende des Feudalsystems.

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Am 26. August des gleichen Jahres werden die Menschenrechte verkündet.

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Das absolutistische Königtum wird in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt.

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Mehr zur Französischen Revolution findet ihr natürlich auch hier auf dem Kanal,

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mit weiteren Videos.

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Daher am besten den Kanal abonnieren, falls ihr das noch nicht gemacht habt.

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Wenn ihr Fragen zu diesem Thema oder anderen geschichtlichen Themen habt,

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postet sie unten in die Kommentare und wir kümmern uns darum.

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Vielen Dank euch fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

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Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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Französische RevolutionGeschichtePolitikLudwig XVIGeneralständeBastilleFeudalismusMenschenrechteRevolutionNationalversammlung
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