John Searle - What is Free Will?

Closer To Truth
8 Jan 201309:02

Summary

TLDRIn diesem Gespräch wird das komplexe Problem des freien Willens aus philosophischer Sicht behandelt. Der Diskurs beleuchtet die widersprüchlichen Sichtweisen, die das Thema prägen: Einerseits erleben wir täglich die Entscheidungskraft unseres freien Willens, andererseits gibt es die überwältigende Evidenz für den Determinismus, bei dem jedes Ereignis durch kausale Bedingungen bestimmt wird. Die Diskussion verweist auf die Schwierigkeit, beide Positionen zu vereinen, und kritisiert kompatibilistische Lösungen, die das Problem umgehen. Es wird das Konzept eines 'Erfahrungs-Gaps' eingeführt, der Lücke, in der bewusste Entscheidungen als nicht völlig kausal bestimmt erlebt werden.

Takeaways

  • 😀 Der freie Wille wird als ein ungelöstes philosophisches Problem dargestellt, bei dem in den letzten Jahrhunderten keine wesentlichen Fortschritte erzielt wurden.
  • 😀 Es gibt zwei unvereinbare Perspektiven auf den freien Willen: Die Erfahrung des freien Willens, die uns überzeugt, dass wir Entscheidungen treffen, und die Vorstellung von Determinismus, dass alles durch vorhergehende Ursachen bestimmt ist.
  • 😀 Die Erfahrung des freien Willens beruht auf der Überzeugung, dass wir Entscheidungen ohne Zwang treffen können, wie z.B. das Heben eines Arms.
  • 😀 Andererseits gibt es überwältigende Beweise, dass alles im Universum durch Ursachen bestimmt ist, was den freien Willen infrage stellt.
  • 😀 Ein weiteres Argument gegen den freien Willen ist die Vorstellung, dass der menschliche Körper und Geist Teil der natürlichen Welt sind, die von deterministischen Gesetzen beherrscht wird.
  • 😀 Obwohl der Determinismus die Logik der physischen Welt widerspiegelt, können wir den freien Willen nicht einfach abstreiten, weil wir in der Praxis weiterhin Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen.
  • 😀 Die Philosophie hat verschiedene Ansätze zur Lösung des Problems des freien Willens, wie den Kompatibilismus, der besagt, dass der freie Wille und der Determinismus miteinander vereinbar sind. Dieser Ansatz wird jedoch kritisiert, da er das eigentliche Problem umgeht.
  • 😀 Der Kompatibilismus wird als eine Art Umgehung des Problems angesehen, weil er nicht die Frage beantwortet, ob die Ursachen für unsere Entscheidungen ausreichend sind, um sie vollständig zu bestimmen.
  • 😀 Der freie Wille wird durch die Überlegung in Frage gestellt, dass, wenn alle Entscheidungen durch Ursachen bestimmt sind, der Eindruck von Freiheit nur eine Illusion ist.
  • 😀 Schließlich wird das Konzept eines „Lücken“ im Entscheidungsprozess eingeführt, was darauf hinweist, dass es einen Raum gibt, in dem wir wirklich frei handeln können – das bewusste Nachdenken und Entscheiden über verschiedene Optionen.

Q & A

  • Was ist das grundlegende Problem bei der Diskussion über den freien Willen?

    -Das grundlegende Problem liegt darin, dass wir zwei inkonsistente Überzeugungen haben: Die Erfahrung, freien Willen zu haben, und die Erkenntnis, dass alles in der Welt durch Ursachen erklärt werden kann, was zu der Überzeugung des Determinismus führt.

  • Warum glauben viele Menschen an freien Willen?

    -Menschen glauben an freien Willen, weil sie die Erfahrung haben, bewusste, rationale Entscheidungen zu treffen, die nicht durch vorausgehende Ursachen bestimmt sind. Sie können entscheiden, wie sie handeln, was sie glauben, und welche Bewegungen sie machen.

  • Was ist der deterministische Standpunkt im Hinblick auf den freien Willen?

    -Der deterministische Standpunkt besagt, dass alle Ereignisse, einschließlich menschlicher Entscheidungen, durch vorhergehende Ursachen vollständig bestimmt sind. Jede Handlung ist das Ergebnis einer Kette von Kausalitäten, die von den physikalischen Gesetzen vorbestimmt ist.

  • Wie erklärt der Sprecher, dass es schwierig ist, den freien Willen aufzugeben?

    -Der Sprecher erklärt, dass es schwer ist, den freien Willen aufzugeben, weil wir ihn täglich erleben und nicht auf der Annahme von Determinismus leben können. Selbst wenn wir glauben, dass alles bestimmt ist, müssen wir Entscheidungen treffen, die nur durch den freien Willen verständlich sind.

  • Was wird als ein weiteres Argument für den freien Willen im Kontext der Evolution angeführt?

    -Es wird angeführt, dass die menschliche Fähigkeit zu bewussten, rationalen Entscheidungen eine sehr teure und aufwendige Eigenschaft in der Evolution ist. Die enorme Menge an Ressourcen, die wir aufwenden, um diese Fähigkeit zu entwickeln, würde keinen Sinn machen, wenn sie keine Funktion hätte.

  • Was bedeutet 'Kompatibilismus' in der Diskussion über freien Willen und Determinismus?

    -Kompatibilismus ist die Ansicht, dass freier Wille und Determinismus miteinander vereinbar sind, indem man sagt, dass der freie Wille bedeutet, von inneren Ursachen wie unseren Wünschen bestimmt zu werden, anstatt von äußeren Zwangsmaßnahmen.

  • Warum wird der Kompatibilismus als 'Ausflucht' betrachtet?

    -Der Kompatibilismus wird als 'Ausflucht' betrachtet, weil er das eigentliche Problem vermeidet. Das Problem ist, ob alle unsere Entscheidungen durch vorhergehende Ursachen bestimmt sind, was den freien Willen als Illusion erscheinen lässt.

  • Welche zentrale Frage muss beantwortet werden, um den freien Willen zu verstehen?

    -Die zentrale Frage ist, ob jede Entscheidung, die wir treffen, durch die vorausgehenden Ursachen vollständig bestimmt wird. Wenn ja, ist der freie Wille eine Illusion, andernfalls gibt es zumindest die Möglichkeit für freien Willen.

  • Was beschreibt der Sprecher als das 'Gap' in der Entscheidungsfindung?

    -Das 'Gap' bezieht sich auf die bewusste Erfahrung, dass unsere rationalen Gründe für eine Entscheidung nicht zwangsläufig die Entscheidung selbst bestimmen. Wir erleben eine Lücke zwischen der Überlegung und der tatsächlichen Handlung, die uns die Möglichkeit gibt, eine andere Entscheidung zu treffen.

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Handlung, die durch äußere Ursachen bestimmt ist, und einer Entscheidung, die als Ausdruck des freien Willens angesehen wird?

    -Der Unterschied besteht darin, dass bei einer Handlung, die durch äußere Ursachen bestimmt ist, die Entscheidung von der Umgebung oder anderen Faktoren 'gezwungen' wird. Beim freien Willen sind wir in der Lage, bewusst und rational zwischen verschiedenen Optionen zu wählen, ohne dass eine der Ursachen uns zwingt, eine bestimmte Handlung auszuführen.

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