Helmuth Plessner: Philosophische Anthropologie Teil 1/3

Theorieblabla
22 Feb 201713:14

Summary

TLDRDieses Video präsentiert Helmut Plessners philosophische Anthropologie, die sich auf die Unterscheidung zwischen lebendigem und unbelebtem, sowie zwischen verschiedenen Organisationsformen von Lebewesen konzentriert. Plessner betont die 'exzentrische Positionalität' des Menschen, die Distanzierung von Instinkten ermöglicht und zu Selbstbewusstsein führt. Er differenziert zwischen Körper, Leib, Seele und Erlebnis und stellt die doppelte Perspektive des Menschen als Teil der Natur und als bewusstes Wesen dar. Die Mitwelt, eine geistige Sphäre, in der Menschen durch Ausdruck ihrer Identität interagieren, wird ebenso thematisiert.

Takeaways

  • 🎓 Helmut Plessner ist ein Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie, der das Wesen des Menschen untersucht.
  • 🌿 Plessner verwendet den Begriff 'Positionalität', um das Verhältnis des Lebens zum Tod und zur Umwelt zu beschreiben.
  • 🌱 Pflanzen haben eine offene Organisationsform und unterscheiden sich in ihrer Reaktion auf die Umwelt von Tieren und Menschen.
  • 🐾 Tiere haben eine geschlossene, zentrale Organisationsform und sind durch ein zentrales Nervensystem charakterisiert.
  • 🧠 Die menschliche Organisationsform ist exzentrisch, was bedeutet, dass Menschen sich selbstbewusst sind und sich von ihren Instinkten distanzieren können.
  • 🤔 Menschen sind in der Lage, Objekte, Gedanken und Handlungen zu betrachten und zu reflektieren, was sie von Tieren unterscheidet.
  • 👤 Der Mensch besteht aus Körper, Leib und Seele, wobei Körper und Leib als Zustand und Seele als Anlagen und Wesenszüge des Menschen verstanden werden.
  • 🌐 Menschen wahrnehmen drei Arten von Welten: die Außenwelt, die Innenwelt und die Mitwelt, die durch ihre exzentrische Positionalität entstehen.
  • 🤝 Die Mitwelt ist eine geistige Sphäre, in der Menschen durch Kommunikation und Interaktion ihre Identitäten teilen und austauschen.
  • 🔄 Menschen müssen aktiv ihre Identität und ihr Leben gestalten, indem sie Entscheidungen treffen und Handlungen vollziehen.

Q & A

  • Was ist der Hauptthema des Videos?

    -Das Hauptthema des Videos ist die Philosophische Anthropologie, insbesondere die Theorie des Philosophen Helmut Plessner.

  • Wie unterscheidet sich Helmut Plessners Ansatz von anderen Theorien in der Philosophischen Anthropologie?

    -Plessner folgt einem sehr spezifischen Ansatz, der eng am Aufbau seiner Originalliteratur orientiert ist, und beschäftigt sich mit der Positionalität des Menschen.

  • Was war Plessners ursprüngliches Studienfach?

    -Helmut Plessner begann seine akademische Karriere mit dem Studium der Medizin und Zoologie, bevor er sich später der Philosophie widmete.

  • Wie definiert Plessner den Menschen?

    -Plessner sieht den Menschen als unergründlich an und lehnt einen empirischen Zugang ab, der den Menschen als erkenntnisgegenstand betrachtet.

  • Was ist die Bedeutung von 'Positionalität' in Plessners Theorie?

    -Die Positionalität bezieht sich auf die Fähigkeit lebender Wesen, sich von ihrer Umwelt abzugrenzen und in ihr positioniert zu sein.

  • Wie unterscheidet Plessner zwischen den Organisationsformen von Pflanzen, Tieren und Menschen?

    -Pflanzen haben eine offene Organisationsform, Tiere eine zentrale (geschlossene), während Menschen eine exzentrische Positionalität aufweisen, was bedeutet, dass sie sich von sich selbst distanzieren und über sich selbst nachdenken können.

  • Was ist die Bedeutung von 'exzentrisch' in Bezug auf die Positionalität des Menschen nach Plessner?

    -Exzentrisch bedeutet, dass Menschen sich von sich selbst ableiten können, sich selbst betrachten und ihre Erfahrungen und Handlungen reflektieren.

  • Wie teilt Plessner den Begriff 'Körper' in zwei verschiedene Konzepte?

    -Plessner unterscheidet zwischen 'Körper' als einem Ding der Umwelt und 'Leib' als einem Zustand, den Menschen erleben.

  • Wie definiert Plessner die 'Seele' und wie steht sie in Beziehung zum 'Erleben'?

    -Die 'Seele' ist für Plessner die Anlagen und Wesenszüge eines Menschen, die durch das Handeln und das Erlebnis offenbart werden.

  • Was sind die drei Welten, die Plessner aufgrund der exzentrischen Positionalität des Menschen beschreibt?

    -Die drei Welten sind die Außenwelt (Objekte der Umwelt), die Innenwelt (Leib und Seele) und die Mitwelt (geistige Sphäre, in der sich Menschen austauschen).

  • Was bedeutet es, dass der Mensch sein Leben 'vollziehen' muss?

    -Dass der Mensch sein Leben 'vollziehen' muss, bedeutet, dass er aktiv Entscheidungen treffen und sein Handeln aus eigener Handlungsfähigkeit gestalten muss, um seine Identität zu etablieren.

Outlines

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🎓 Einführung in Helmut Plessner und philosophische Anthropologie

In diesem ersten Abschnitt des Videos wird die philosophische Anthropologie und insbesondere die Arbeit von Helmut Plessner vorgestellt. Plessner, der von 1892 bis 1985 lebte und ursprünglich Medizin und Zoologie studierte, bevor er sich der Philosophie, Phänomenologie, Soziologie und Anthropologie widmete, wird als Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie hervorgehoben. Die Anthropologie als Lehre vom Menschen beschäftigt sich mit der Frage 'Was ist der Mensch?' Plessner wählt einen geisteswissenschaftlichen Ansatz, der den Menschen nicht empirisch als Gegenstand der Erkenntnis, sondern als Wesen betrachtet, das sich selbst nach seinem eigenen Wesen fragt. Dies führt zu der Annahme, dass das Wesen des Menschen unergründlich ist.

05:00

🌿 Unterscheidung zwischen belebt und unbelebt - Positionalität

Der zweite Abschnitt des Videos konzentriert sich auf die Unterscheidung zwischen belebtem und unbelebtem sowie die Bedeutung der Positionalität. Plessner argumentiert, dass alles Lebendige - Pflanzen, Tiere und Menschen - im Gegensatz zu unbelebten Objekten Positionalität besitzt. Dies bedeutet, dass lebendige Wesen ihre Umwelt für ihren Lebensprozess nutzen und sich von der Umwelt abgrenzen. Pflanzen, die eine offene Organisationsform haben, sind nicht in der Lage, zwischen sich und ihrer Umwelt zu unterscheiden, während Tiere, die eine geschlossene oder zentrale Organisationsform haben, über ein zentrales Nervensystem verfügen, das Reize und Reaktionen vermittelt. Tiere sind sich ihrer selbst nicht bewusst und werden von ihren Instinkten gesteuert.

10:01

🧠 Die menschliche Organisationsform - Exzentrische Positionalität

Der dritte Abschnitt des Videos erklärt die menschliche Organisationsform als exzentrische Positionalität. Menschen sind sich ihrer selbst bewusst und haben die Fähigkeit, sich von ihren Instinkten zu distanzieren. Dies führt zu einer doppelten Perspektive: Menschen können sowohl von innen, als auch von außen betrachtet werden. Plessner differenziert den Körper in 'Körper' als Objekt der Umwelt und 'Leib' als Zustand, den Menschen erleben. Ebenso unterscheidet er die Seele in 'Seele' als Anlagen und Wesenszüge und 'Erlebnis', das durch Handeln und das Bewusstsein von Gefühlen entsteht. Menschen sind also in der Lage, ihre Gefühle und Fähigkeiten zu客观化 und zu regulieren, was ihnen eine höhere Kontrolle über ihr Leben gibt.

🌐 Die drei Welten des Menschen - Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt

In diesem vierten Abschnitt des Videos werden die Konzepte der Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt eingeführt, um die exzentrische Positionalität des Menschen weiter zu erklären. Die Außenwelt, die die Objekte der Umwelt umfasst, ist dem Körper zugeordnet. Die Innenwelt, die die Welt im Leibe ist, entspricht der Seele und ermöglicht es, eigene Lebensvorgänge zu betrachten und zu objektivieren. Die Mitwelt ist eine geistige Sphäre, die durch die Interaktion und Kommunikation zwischen exzentrisch positionierten Menschen entsteht. Diese Sphäre des Geistes ist die Basis für soziale Interaktionen und die gemeinsame Identität, die durch die Ausdrucksformen wie Gestik und Mimik kommuniziert wird.

Mindmap

Keywords

💡Philosophische Anthropologie

Philosophische Anthropologie ist ein Zweig der Philosophie, der sich mit der Natur und dem Wesen des Menschen befasst. Im Video wird Helmut Plessner als Hauptvertreter dieser Disziplin vorgestellt. Er untersucht, was der Mensch ist und wie er sich von anderen Lebewesen unterscheidet, insbesondere durch seine 'exzentrische Positionalität'.

💡Exzentrische Positionalität

Exzentrische Positionalität ist ein zentrales Konzept in Plessners Philosophie. Es beschreibt die Fähigkeit des Menschen, sich selbst und seine Umwelt zu betrachten und zu verstehen. Im Gegensatz zu Tieren, die von ihren Instinkten geleitet werden, ist der Mensch in der Lage, sich selbst und seine Umgebung zu reflektieren und zu distanzieren.

💡Positionalität

Positionalität bezieht sich auf die Art und Weise, wie lebewige Wesen sich in ihrer Umwelt verhalten und wie sie sich von dieser abgrenzen. Pflanzen, Tiere und Menschen haben jeweils unterschiedliche Formen der Positionalität, wobei die menschliche als exzentrisch beschrieben wird.

💡Organisationsform

Die Organisationsform ist ein Begriff, der das Verhältnis des Lebewesens zur Umweltgrenze beschreibt. Plessner unterscheidet drei Arten: offene (Pflanzen), geschlossene/zentrale (Tiere) und exzentrische (Menschen). Diese Formen bestimmen, wie das Lebewesen mit seiner Umwelt interagiert und wie es sich selbst wahrnimmt.

💡Leib

Der Begriff 'Leib' wird von Plessner verwendet, um den körperlichen Aspekt des Menschen zu beschreiben, wie er in seinen Empfindungen und Erfahrungen erfahren wird. Im Gegensatz zum 'Körper' als Objekt der Umwelt, ist der 'Leib' der Zustand des Körpers, wie er von seinem Träger erlebt wird.

💡Seele

Die 'Seele' nach Plessner ist der Aspekt des Menschen, der seine Anlagen, Wesenszüge und Persönlichkeit umfasst. Sie ist nicht einfach gegeben, sondern wird durch das Handeln und die Erfahrungen des Individuums offenbart und entwickelt.

💡Erlebnis

Erlebnis bezieht sich auf die emotionalen und sensorischen Erfahrungen des Menschen, die durch die Seele verarbeitet werden. Es sind die konkreten Ausdrücke der Persönlichkeit und der Anlagen, die durch das Handeln und die Interaktion mit der Welt entstehen.

💡Objektivierung

Objektivierung ist die Fähigkeit des Menschen, sich selbst und seine Umgebung als Objekte zu betrachten, zu analysieren und zu verstehen. Diese Fähigkeit ist ein zentrales Merkmal der menschlichen Natur und ermöglicht es, Wissen zu erlangen und Probleme zu lösen.

💡Außencwelt, Innenwelt und Mitwelt

Diese drei Begriffe beschreiben die verschiedenen Perspektiven, aus denen der Mensch seine Welt betrachtet. Die Außenwelt ist die Umwelt außerhalb des Menschen, die Innenwelt sind seine persönlichen Erfahrungen und Gefühle, und die Mitwelt ist die geistige Sphäre, die durch die Interaktion mit anderen Menschen entsteht.

💡Unmenschlichkeit

Im Video wird kurz erwähnt, dass Plessner auch über die 'Unmenschlichkeit' geschrieben hat. Dies bezieht sich auf die Möglichkeit, dass der Mensch durch seine Fähigkeit zur Objektivierung und Distanzierung auch in der Lage ist, sich von den moralischen und ethischen Grundlagen zu entfernen, die normalerweise seine menschliche Natur ausmachen.

Highlights

Helmut Plessner ist ein Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie.

Plessner unterscheidet sich von anderen Philosophen durch seinen spezifischen Ansatz, der eng am Aufbau der Originalliteratur orientiert ist.

Plessner war ursprünglich Mediziner und Zoologe, bevor er sich der Philosophie widmete.

Die philosophische Anthropologie beschäftigt sich mit der Frage 'Was ist der Mensch?'

Plessner lehnt einen empirischen Zugang zur Untersuchung des Menschen ab, da Menschen sich selbst als Subjekt der Forschung verstehen.

Das Wesen des Menschen ist laut Plessner unergründlich.

Plessner führt den Begriff der 'Positionalität' ein, um das Verhältnis des Lebendigen zur Umwelt zu beschreiben.

Lebewesen werden durch ihre Fähigkeit zur 'Positionalität' von unbelebten Objekten unterschieden.

Pflanzen haben eine offene Organisationsform, da sie nicht zwischen sich und ihrer Umwelt unterscheiden.

Tiere haben eine geschlossene, zentrale Organisationsform mit einem zentralen Nervensystem.

Menschen sind sich ihrer selbst bewusst und haben die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Distanzierung.

Die exzentrische Positionalität des Menschen ermöglicht es ihm, sich von Objekten und auch von sich selbst zu distanzieren.

Plessner differenziert zwischen Körper und Leib, um die unterschiedlichen Aspekte des menschlichen Körpererlebens zu beschreiben.

Die Seele wird in Anlagen, Wesenszüge und Erlebnis unterschieden.

Die exzentrische Positionalität ermöglicht es Menschen, ihre Erlebniswelt zu objektivieren und zu reflektieren.

Plessner führt die Konzepte der Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt ein, um die verschiedenen Perspektiven des menschlichen Lebens zu beschreiben.

Die Mitwelt ist eine geistige Sphäre, die durch die Interaktion von Menschen entsteht.

Die Menschheit muss ihr Leben aktiv vollziehen und sich selbst zu dem machen, was sie ist.

Transcripts

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hi in diesem Video beschäftigt ihr euch

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mit einem der Hauptvertreter der

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Philosophischen Anthropologie nämlich

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mit Helmut Plessner falls ihr schon

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andere Beiträge von mir gesehen habt

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dann wisst ihr dass ich die Theorien der

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einzelnen Vertreter immer versuche in

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einem umfassenden Überblick darzustellen

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bei blessner mache ich das etwas anders

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ich werde mich diesmal ziemlich eng am

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Aufbau der Originalliteratur

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orientieren das heißt dass ihr im ersten

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Teil etwas über die positionsform des

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Menschen erfahrt im zweiten Teil etwas

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über die aus der positionsform

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herausresultierenden Gesetze und im

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dritten jetzt springe ich dann doch im

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Buch etwas nach hinten etwas über die

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Unmenschlichkeit die Originalliteratur

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heißt im übrigen mit anderen Augen

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Aspekte einer philosophischen

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Anthropologie Plessner lebte von

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1892 bis

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1985 zu Beginn seiner wissenschaftlichen

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Karriere war blessner kein

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Geisteswissenschaftler sondern

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verschrieb sich mit seinem Studium der

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Medizin und Zoologie zunächst den

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Naturwissenschaften erst später widmete

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er sich der Philosophie der

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Phänomenologie der Soziologie und eben

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der

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Anthropologie die Anthropologie als die

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Lehre des Menschen beschäftigt sich mit

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der Frage was ist der Mensch wie sich

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durch den Titel blessners Lehre

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philosophische Anthropologie ja bereits

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andeutet wählt er für seinen Versuch der

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Bestimmung des Menschen keinen

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empirischen

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Zugang den Menschen empirisch zu

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untersuchen würde bedeuten ihn wie einen

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erkenntnisgegenstand zu betrachten der

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Merkmal für Merkmal bestimmt werden kann

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bis alle offenen Fragen geklärt sind in

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dieser Vorstellung müssen also nur die

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einzelnen Merkmale des

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erkenntnisgegenstandes entdeckt werden

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wenn alle Merkmale des Gegenstands

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gefunden sind gilt der Gegenstand als

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ergründet dann wüsste man was der Mensch

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ist die Begründung mit der es sich gegen

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diese methodische Vorgehensweise

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streäubt ist ziemlich

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einleuchtend er sagt weil wir Menschen

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sind können wir uns die Frage was ist

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der Mensch ja überhaupt erst Stellen der

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Mensch der sich selbst nach seinem

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eigenen Wesen fragt ist also untrennbar

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mit der Fragestellung verbunden alle

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Antworten die auf die Frage findet

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knüpfen immer an seine Vorerfahrungen an

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eine Trennung zwischen dem

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untersuchenden und dem

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Untersuchungsgegenstand wie wir ihn aus

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der naturwissenschaftlichen Forschung

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kennen kommt daher überhaupt nicht in

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Frage also kann der Mensch eben nicht

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Merkmal für Merkmal bestimmt werden aus

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diesem geisteswissenschaftlichen Zugang

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zur Fragestellung heraus ergibt sich

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bereits eine Grundannahme pläners der

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Mensch oder genauer das Wesen des

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Menschen ist

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unergründlich so viel vorab ich werde

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euch jetzt Schritt für Schritt die Form

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des Menschen nach blessner erläutern und

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dann im zweiten Teil auf die sich aus

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der Form herausresultierenden

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Konsequenzen

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eingehen die erste Frage die sich

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blessner stellt ist folgende worin

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unterscheidet sich das lebende vom toten

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blessner sagt dass alles Lebende er

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meint damit Pflanzen Tiere und Menschen

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im Gegensatz zum unbelebten

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Positionalität besitzt den Begriff der

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Positionalität werdet ihr innerhalb der

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nächsten paar Minuten häufiger hören

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erst grundlegend für ein Verständnis

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seiner

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Überlegungen belebte und unbelebte

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Objekte sind ein Teil ihrer Umwelt sie

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sind wenn man so will in der Umwelt

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positioniert im Unterschied zu den

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unbelebten Objekten grenzt sich das

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lebendige also die Pflanzen Tiere und

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Menschen aber gleichzeitig von der

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Umwelt ab das tun sie durch ihre

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Positionalität ich ma den Unterschied

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mal ganz anschaulich anders als die

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unbelebten Objekte nutzen Pflanzen Tiere

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und Menschen ihre Umgebung für den

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eigenen

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Lebensprozess alles was lebendig ist

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verfügt über einen Stoffwechsel hier der

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Baum nutzt die Wärme der Sonne und die

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Nährstoffe der Erde um das eigene System

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am Laufen zu halten alles was unbelebt

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ist hat keinen natürlichen Stoffwechsel

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die erste Unterscheidung zwischen dem

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belebten und dem unbelebten ist klar das

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belebte kann jetzt aber weiter

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unterschieden werden und zwar durch die

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jeweilige

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Organisationsform mit der

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Organisationsform beschreibt Plessner

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das Verhältnis des Lebewesens zur

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umweltgrenze ihr erinnert euch das

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lebendige grenzt sich aufgrund der

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Positionalität von der Umwelt ab die

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Organisationsform sagt uns jetzt jetzt

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etwas über die Qualität der

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Abgrenzung bei Pflanzen ist die

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Organisationsform offen offen deshalb

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weil Pflanzen nicht zwischen sich und

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ihrem Umfeld unterscheiden die Pflanze

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verfügt nicht über ein Bewusstsein und

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sie hat somit auch keine Gefühle sie

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spürt keine Freude kein Schmerz dass die

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Pflanze kein Bewusstsein hat hat eine

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weitere Konsequenz zwischen den Reizen

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der Umwelt und den Reaktionen der

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Pflanze wird nicht vermittelt ganz platt

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wenn ihr über die die Blätter einer

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Mimose streicht dann werden sich die

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Blätter zusammenziehen die Pflanze ist

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sich aber weder dem Reiz der Berührung

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noch iher eigenen Reaktion bewusst bei

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Tieren ist das anders ihre

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Organisationsform ist geschlossen Pläner

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nennt sie zentrisch da Tiere über ein

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zentrales Nervensystem verfügen werden

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Reize und Reaktionen durch ein

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Bewusstsein vermittelt das heißt Tiere

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spüren ihren eigenen Körper damit

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unterscheiden sie anders als eben noch

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die Pflanze zwischen sich und anderen

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allerdings sind sich die Tiere ihrer

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selbst nicht bewusst sie können nicht

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über sich selbst nachdenken sie

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hinterfragen auch ihr eigenes Handeln

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nicht sondern sie lassen sich einfach

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von ihren Instinkten steuern und gehen

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voll in ihrem eigenen Verhalten auf die

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menschliche Organisationsform hat eine

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ganz andere Qualität Menschen sind sich

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ihrer selbstbewusst sie sind hinter sich

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gekommen sie lassen sich daher nicht wie

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die Tiere stupide von ihren Instinkten

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leiten sondern haben sich von den

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Instinkten entkoppelt wir haben uns

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sozusagen von den Instinkten distanziert

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die Fähigkeit zur Distanzierung also die

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Fähigkeit des Menschen alles zum

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Gegenstand der Betrachtung zu machen man

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könnte auch Objektivierung sagen ist

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typisch

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menschlich was heißt das konkret die

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Gegenstände in unserer Umwelt nehmen wir

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den Bildschirm in den ihr gerade schaut

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den Stuhl auf dem ihr sitzt die Kleider

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die ihr anhabt sind uns nicht wie noch

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den Tieren einfach gegeben sondern wir

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können über all diese Gegenstände

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nachdenken aber nicht nur über

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Gegenstände sondern auch andere Objekte

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können von uns betrachtet werden z.B

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eure eigenen Gedanken ihr könnt mit

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Gedanken operieren Probleme gedanklich

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lösen Handlungen planen das alles können

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Tiere aufgrund ihrer zentrischen

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positionsform nicht Menschen schon weil

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sie wie ich schon gesagt habe hinter

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sich gekommen sind sie sind exzentrisch

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positioniert also aus ihrer Mitte

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herausgehoben

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ich will euch die exzentrische

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positionsform des Menschen anhand dieser

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Darstellung näher erläutern dabei sage

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ich jetzt aber vorab dass ihr euch das

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in der Realität so wie dargestellt

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eigentlich überhaupt nicht vorstellen

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dürft Menschen begegnen euch schließlich

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nicht in Teilen sondern immer als Ganzes

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der Vergleich hingt also ein bisschen

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nichtsdestotrotz erleichtert die

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Visualisierung des

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Verständnis also ihr wisst bisher dass

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die positionsform des Menschen als

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exzentrisch charakterisiert wird der

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Mensch ist dazu in der Lage sich von

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Objekten und dazu zählt er selbst auch

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zu distanzieren weil er sich seiner

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selbstbewusst ist von diesen

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Grundannahmen ausgehend ist der

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exzentrisch positionierte Mensch

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dreierlei er ist lebender und erleb der

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Körper er ist Seele die über den Körper

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das Leben und die Erlebnisse nachdenken

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kann und er ist außerdem der Bruch

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zwischen Körper und Seele ein

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spezifischer Blickpunkt von dem aus er

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innerhalb und außerhalb des Körpers sein

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kann die Problematik dass sich der

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Mensch durch seine Organisationsform

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stets gebrochen erlebt und sich deswegen

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im ständigen Konflikt mit sich selbst

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befindet wird bei den weiteren

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Erläuterungen noch von zentraler

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Bedeutung sein jetzt schauen wir uns

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Körper und Seele aber erstmal etwas

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genauer an damit ihr versteht was

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Plessner darunter versteht müssen beide

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Begriffe weiter ausdifferenziert werden

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blessner unterscheidet den Körper in

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Körper und Leib im Falle des k sprechen

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wir von einem Ding der Umwelt wenn ihr

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eure Hand anschaut dann ist es ein

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Gegenstand wie jeder andere auch wenn

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ihr jetzt eure Hand aber zu einer Faust

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balt dann spürt ihr sie ihr spürt euren

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Körper natürlich auch in diversen

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anderen Situationen z.B dann wenn ihr

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Schmerzen habt wenn ihr Hunger habt wenn

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ihr müde seid dann erfahrt ihr euren

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Körper aber nicht mehr einfach nur als

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einen Gegenstand sondern als einen

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Zustand den Körper als Zustand nennt

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bläener Leib

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wir haben also nicht nur einen Körper

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als Gegenstand sondern wir sind auch

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einer wie im Falle des Leibes gezeigt

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einen weiteren doppelaspekt finden wir

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in der Seele die Seele unterscheidet

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Plessner in Seele und Erlebnis mit dem

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Begriff der Seele verbindet blessner die

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Anlagen und Wesenszüge eines Menschen

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also z.B sein Charakter sein Talent und

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sein

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Temperament dass der Mensch über solche

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Anlagen verfügt weiß er ja aber nicht

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einfach so sondern er weiß es dadurch

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dass er handelt erst durch euer Handeln

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erlebt ihr euren Zorn eure Freude eure

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Trauer erst wenn ihr euch künstlerisch

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betätigt wisst ihr ob ihr eine kreative

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Ader habt und dadurch dass ihr

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exzentrisch positioniert seid könnt ihr

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diese Gefühle und Fähigkeiten aus den

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Beispielen objektivieren und sie z.B

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regulieren oder auch zulassen genau wie

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beim Körper auch habt ihr also nicht nur

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eine Seele sondern ihr seid auch

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eine nachdem blessner den Begriff der

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exzentrischen Positionalität erläutert

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hat führt er mit den Begriffen Außenwelt

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Innenwelt und Mitwelt eine Analogie ein

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weil wir exzentrisch positioniert sind

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blicken wir auf drei Welten die

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Außenwelt als das was außer uns ist also

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die Objekte der Umwelt wird dem Körper

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zugeordnet die Innenwelt als die Welt im

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Leib entspricht der Seele durch die

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Innenwelt können wir auf unsere eigenen

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Lebensvollzüge blicken wir können unser

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Handeln objektivieren also zum

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betrachtungsgegenstand machen die Dritte

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Welt die sich uns aufgrund unserer

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exzentrischen positionsform auftut ist

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die

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Mitwelt was es genau mit der Mitwelt auf

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sich hat ist etwas komplizierter die

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Mitwelt ist eine geistige Sphäre die

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dadurch entsteht dass alle Menschen

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exzentrisch positioniert sind wenn wir

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uns die Darstellung jetzt anschauen dann

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sehen wir einen Verbund von Identitäten

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die sich alle aufgrund ihrer

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exzentrischen Positionalität von ihren

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Körpern ablö

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gemeinsam bilden die Identitäten die

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Sphäre des Geistes wenn sich Menschen

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etwas zeigen wenn sie miteinander

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sprechen wenn sie sich Briefe schreiben

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dann befinden Sie sich in dieser Sphäre

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des Geistes wir tauschen uns also in der

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Sphäre des Geistes aus eigentlich

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müssten jetzt also noch Verbindungen von

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jeder der Identitäten zu jeder anderen

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gehen und auch dann wird die Darstellung

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dem was Mitwelt meint wahrscheinlich

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nicht gerecht allgemein ist es schwierig

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den Begriff der Ex Positionalität

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überhaupt darzustellen zum einen wird so

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eine Darstellung der Komplexität

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blessenas Theorie nicht gerecht und zum

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anderen hat das alles nichts mit der

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Realität zu tun dass ihr eine Seele habt

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um jetzt bei den Worten blessers zu

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bleiben wissen die Menschen denen ihr

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begegnet nicht weil sie die Seele über

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eurem Körper schweben sehen und das tut

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sie natürlich auch nicht sondern sie

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wissen es weil sich die Seele über euren

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Körper ausdrückt also Stichwort ist hier

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gesti und

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Mimik ich möchte hataussagen des ersten

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Teils noch mal zusammenfassen der Mensch

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ist im Gegensatz zum Tier aus seiner

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Mitte herausgehoben während sich das

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Tier einfach von seinen Instinkten

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leiten lässt und voll und ganz in dem

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aufgeht was es tut ist das dem Menschen

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aufgrund seiner positionsform nicht mehr

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möglich er verfügt über die Fähigkeit

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zur Distanzierung zur Objektivierung die

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Konsequenz daraus hört sich erstmal

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grausam an wir sind nämlich nicht

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einfach was wir sind wir gehen nicht

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einfach in unserentin auf sondern wir

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müssen uns zu dem was wir sind erst

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machen das gelingt uns dadurch dass wir

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unser Leben in die eigenen Hände nehmen

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wir müssen uns aus der breiten Palette

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an Möglichkeiten die uns jede Situation

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unseres Lebens bietet entscheiden was

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wir tun und das immer wieder jeden Tag

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aufs Neue der Mensch muss sein Leben

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vollziehen erst dadurch macht es sich zu

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dem was er ist gut das war's zum ersten

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Teil im zweiten Teil beschäftigt ihr

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euch mit den Konsequenzen dieser dem

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Menschen eigenen

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positionsform logischerweise solltet ihr

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für den zweiten Teil also ein Gefühl für

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das was exzentrische Positionalität

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heißt entwickelt haben wenn ihr meint es

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läuft dann schaut euch den zweiten Teil

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an

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Philosophische AnthropologieHelmut PlessnerExzentrische PositionalitätMenschliches WesenLeben und TodOrganisationsformBewusstseinInstinkteObjektivierungSelbstbewusstsein
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