Rebecca Horn | Curator's Diary Episode #5

Summary

In dieser Folge wird die Kunst von Rebecca Horn im Bank Austria Kunstforum Wien vorgestellt, besonders ihr Werk „Cutting the Parts“ von 1993. Die Arbeit, bestehend aus alten Türen und einem durchdringenden Stahlstab, thematisiert die Verknüpfung von Geschichte, Schmerz und Entfremdung. Der Stahlstab symbolisiert die Bedrohung und den Schmerz der Vergangenheit, die den Menschen ein Leben lang begleiten. Horns eigene Geschichte, die von Verlust und familiären Tragödien geprägt ist, wird als möglicher Einfluss auf die Arbeit erwähnt. Die Verbindung von sinnlichen Materialien und kraftvollen symbolischen Elementen verleiht der Ausstellung eine tiefgründige emotionale Bedeutung.

Takeaways

• 😀 Rebecca Horns Ausstellung im Bank Austria Kunstforum in Wien wird vorgestellt.
• 😀 Eine der Lieblingsarbeiten in der Ausstellung ist 'Cutting the Parts' aus dem Jahr 1993.
• 😀 Diese Arbeit nutzt vorgefundene Materialien, was an die Arte Povera Künstler erinnert, insbesondere an Jannis Kounellis.
• 😀 'Cutting the Parts' verwendet alte Türen, die jede für sich eine eigene Geschichte erzählen.
• 😀 Die Türen haben eine sinnliche Anmutung, die durch die spitzen Stäbe, die durch sie schneiden, ergänzt wird.
• 😀 Die Arbeit thematisiert, wie verletzend und bedrohlich die Vergangenheit und Geschichte sein können.
• 😀 Die Vergangenheit wird als etwas beschrieben, das Menschen ein Leben lang mit sich tragen.
• 😀 Horns persönliche Geschichte, die durch viele Todesfälle und den frühen Verlust ihrer Eltern geprägt ist, fließt in diese Arbeit ein.
• 😀 Die Künstlerin war die jüngste von vier Geschwistern und wuchs im Internetzeitalter auf.
• 😀 Das Werk spielt auf Entwurzelung an und reflektiert Themen der persönlichen und familiären Geschichte.

Q & A

Was ist das besondere an der Arbeit 'Cutting the Past' von Rebecca Horn?

Die Arbeit 'Cutting the Past' von Rebecca Horn aus dem Jahr 1993 zeichnet sich durch die Verwendung von vorgefundenen Materialien aus, was an Künstler der Arte Povera wie Jannis Kounellis erinnert. Die Arbeit besteht aus alten Türen, die jeweils ihre eigene Geschichte erzählen, und wird durch einen spitzen Stab durchbrochen, was eine symbolische Anspielung auf die Bedrohlichkeit und Verletzbarkeit der Geschichte und der Vergangenheit darstellt.

Welche Verbindung gibt es zwischen der Arbeit 'Cutting the Past' und der Künstlerpersönlichkeit von Rebecca Horn?

Rebecca Horn hat in dieser Arbeit ihre eigene persönliche Geschichte verarbeitet. Sie hatte eine bewegte Familiengeschichte mit vielen Todesfällen und verlor ihre Eltern sehr früh. Diese Erfahrungen spiegeln sich in der Arbeit wider, da sie das Thema Entwurzelung und die Belastung durch die Vergangenheit thematisiert.

Was symbolisieren die alten Türen in der Installation von Rebecca Horn?

Die alten Türen symbolisieren die verschiedenen Geschichten und Erinnerungen der Vergangenheit. Jede Tür trägt eine eigene Bedeutung und ist ein Zeugnis der Geschichte, die sie repräsentiert. Die Türen haben eine sinnliche, fast greifbare Anmutung durch das Material, was die emotionale Tiefe der Arbeit verstärkt.

Warum wird der spitze Stab in 'Cutting the Past' als bedrohlich wahrgenommen?

Der spitze Stab, der durch die Türen schneidet, stellt eine Bedrohung dar, da er die Verletzbarkeit der Vergangenheit und der Geschichte symbolisiert. Er zeigt, wie schmerzhaft und zerstörerisch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sein kann.

Wie beeinflusste Rebecca Horns Familiengeschichte ihre Kunst?

Rebecca Horns Familiengeschichte, geprägt von vielen Todesfällen und dem frühen Verlust ihrer Eltern, hat ihre Kunst stark beeinflusst. Sie hat Themen wie Verlust, Entwurzelung und die Belastung durch die Vergangenheit in ihre Arbeiten integriert, was in 'Cutting the Past' deutlich zum Ausdruck kommt.

Welche Bedeutung hat das Material in 'Cutting the Past' für die Wahrnehmung der Arbeit?

Das Material der alten Türen hat eine sinnliche Anmutung, die die Arbeit emotional auflädt. Die Verwendung von vorgefundenen Materialien verstärkt das Gefühl der Vergänglichkeit und des Verlusts, was die Thematik der Arbeit, die sich mit der Vergangenheit und ihren Spuren beschäftigt, unterstützt.

Welche Rolle spielt die Freundschaft zwischen Rebecca Horn und Jannis Kounellis für ihre Kunst?

Die enge Freundschaft zwischen Rebecca Horn und Jannis Kounellis, einem bedeutenden Künstler der Arte Povera, hatte Einfluss auf Horns Arbeitsweise. Kounellis' Verwendung von vorgefundenen Materialien und die Auseinandersetzung mit sozialen und historischen Themen können als Inspiration für Horns eigene Kunstpraxis gesehen werden.

Wie lässt sich 'Cutting the Past' als Kommentar zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit interpretieren?

Die Arbeit kann als Kommentar verstanden werden, wie schmerzhaft und konfliktreich die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist. Der Akt des Durchschneidens der Türen mit dem spitzen Stab verweist auf die Gewalt und die schwierigen Erinnerungen, die Menschen mit sich tragen. Es symbolisiert die ständige Konfrontation mit der eigenen Geschichte.

Warum spielt das Thema Entwurzelung eine so zentrale Rolle in der Kunst von Rebecca Horn?

Das Thema Entwurzelung ist in Horns Kunst besonders präsent, da sie selbst eine bewegte Lebensgeschichte hat, die von Verlust und Umbruch geprägt ist. Ihre Erfahrungen als das jüngste von vier Geschwistern und ihr frühes Aufwachsen ohne Eltern haben diese Themen tief in ihrer Kunst verankert.

Inwiefern lässt sich 'Cutting the Past' mit der Arte Povera Bewegung vergleichen?

'Cutting the Past' lässt sich mit der Arte Povera Bewegung vergleichen, da sie mit einfachen, vorgefundenen Materialien arbeitet, die eine starke emotionale und symbolische Bedeutung tragen. Wie in der Arte Povera wird das Alltägliche in einen Kunstkontext gesetzt, um tiefere gesellschaftliche und historische Themen zu reflektieren.