China in Afrika - Mit offenen Karten | arte Doku | HD

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28 Dec 201811:56

Summary

TLDRDiese Ausgabe von 'Mit offenen Karten' beleuchtet die wachsende Präsenz Chinas in Afrika. Von der Überschwemmung mit 'Made in China'-Produkten bis zur Beteiligung an Infrastrukturprojekten, China hat Afrika als Rohstoffquelle und Markt für seine Waren entdeckt. Die asiatische Großmacht bietet Entwicklungshilfe und finanziert große Bauvorhaben, während sie zugleich Rohstoffe wie Öl, Kupfer und Aluminium importiert. Die chinesischen Investitionen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die lokale Industrie und Wirtschaft. China ist nun der größte Handelspartner Afrikas, bietet aber auch einen Blick auf seine globale Strategie, einschließlich der neuen Seidenstraße und der militärischen Präsenz in Dschibuti. Die Sendung beleuchtet auch die Bedeutung der Soft Power für China und die Verbreitung seiner Kultur durch Konfuzius-Institutes.

Takeaways

  • 🌏 Die Präsenz Chinas in Afrika hat eine lange Geschichte und begann insbesondere in den 1960er Jahren unter Mao Tse-Tung mit Entwicklungshilfe und Großbauvorhaben.
  • 📈 Seit dem 21. Jahrhundert hat sich China zum Nettoimporteur von Erdöl entwickelt und Afrika als Rohstofflieferanten gewonnen, was das Handelsvolumen stark erhöht hat.
  • 💰 Chinas Wirtschaftswachstum und sein immenses Bruttoinlandsprodukt sind deutlich höher als das Afrikas, was eine große Macht auf der einen Seite und viele Länder auf dem Kontinent auf der anderen Seite zeigt.
  • 🛍️ China verkauft Afrika vor allem Konsumgüter wie Kleidung, Textilien und Elektronik zu niedrigen Preisen, was die lokale Industrieentwicklung beeinträchtigt.
  • 🏗️ Im Gegenzug für Rohstoffe finanziert und errichtet China Großbauprojekte in Afrika, wie Stadien und Flughäfen.
  • 🤝 China ist seit 2009 der größte Handelspartner Afrikas und hat einen Anteil von 15% am afrikanischen Außenhandel.
  • 🏭 Chinesische Investitionen in Afrika sind weit verbreitet, mit Beteiligungen an Häfen und der Planung von Eisenbahnstrecken sowie dem Bau von Industrieparks.
  • 💼 China bietet Kredite für Infrastrukturprojekte in Afrika gegen die Ausbeutung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen, was jedoch zu einer hohen Verschuldung führen kann.
  • 📱 Chinesische Smartphones sind für Afrikanische erschwinglich und tragen zur Wachstum der digitalen Wirtschaft bei.
  • 🌐 China integriert Afrika in seine globale Strategie, einschließlich der maritimen Seidenstraße und des Aufbaus seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht.
  • 🎓 Die Verbreitung der chinesischen Sprache und Kultur durch Konfuzius-Institutes und die Zunahme der afrikanischen Studierenden in China zeigen Chinas Bemühungen um Soft Power in Afrika.

Q & A

  • Woher stammt das Foto, das in der neuen Ausgabe von 'Mit offenen Karten' gezeigt wird?

    -Das Foto stammt aus Senegals Hauptstadt Dakar.

  • Was haben chinesische Händler in Dakar gemacht?

    -Chinesische Händler haben Innenhöfe, Garagen und Erdgeschosse der kolonialen Häuser in Dakar gemietet und eine ganze Straße in ein Freiluft-Einkaufszentrum verwandelt.

  • Was wird vor allem in diesem Freiluft-Einkaufszentrum verkauft?

    -Vor allem werden dort Kleidung, insbesondere für Frauen, sowie Textilwaren, Telefone und Konsumgüter aller Art verkauft.

  • Was hat das Phänomen der Überschwemmung mit chinesischen Produkten für Afrika zu bedeuten?

    -Afrika wird von chinesischen Produkten überschwemmt, was die lokale Industrieentwicklung beeinträchtigt, da sie oft nicht in der Lage sind, den Dumpingpreisen für chinesische Waren zu widerstehen.

  • Was ist das Wirtschaftswachstum in China und Afrika?

    -China hat ein Wirtschaftswachstum von 6,6 Prozent, während Afrika 3,8 Prozent aufweist.

  • Wie groß ist der Handelsvolumen zwischen China und Afrika im Jahr 2017?

    -Im Jahr 2017 belief sich das Handelsvolumen zwischen China und Afrika auf 170 Milliarden US-Dollar.

  • Was hat China als Reaktion auf den Rückgang des Ölpreises im Jahr 2015 getan?

    -Im Jahr 2015, aufgrund gesunkenen Ölpreises, ging der Handel zwischen China und Afrika leicht zurück.

  • Was ist der Anteil Chinas am afrikanischen Außenhandel?

    -China hat einen Anteil von 15 Prozent am afrikanischen Außenhandel und ist seit 2009 der größte Handelspartner Afrikas.

  • Wie finanziert China seine Infrastrukturprojekte in Afrika?

    -Die China Exim Bank bietet afrikanischen Regierungen Kredite für die Finanzierung ihrer Infrastrukturprojekte gegen die Gewinnung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen.

  • Was ist das Ziel von Chinas Beteiligung an Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika?

    -China beteiligt sich mit 2500 Blauhelmsoldaten an mehreren Friedensmissionen in Afrika, was zeigt, dass China auch in der Teilnahme an Friedensmissionen eine Rolle spielt und sein Image bei den Afrikanern pflegt.

  • Wie viele Konfuzius-Institute gibt es in Afrika und was ist ihr Zweck?

    -Es gibt 54 Konfuzius-Institute in 35 afrikanischen Ländern, die dazu dienen, die Sprache und Kultur Chinas zu verbreiten und das Image Chinas zu stärken.

  • Was hat Chinas Anteil an der weltweiten chinesischen Investitionen für Afrika bedeutet?

    -Afrika erhält insgesamt nur drei Prozent der weltweiten chinesischen Investitionen, was bedeutet, dass afrikanische Länder ihre Handelspartner auswählen können und den für ihre Entwicklung unerlässlichen Technologietransfer aushandeln können.

Outlines

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🌏 Chinas Präsenz in Afrika: Wachstum und Handelsbeziehungen

Dieses Absatz beschäftigt sich mit der wachsenden Präsenz Chinas in Afrika und den daraus resultierenden Handelsbeziehungen. Es wird die Transformation von Innenhöfen, Garagen und Erdgeschossräumen der Kolonialhäuser in Dakar, Senegal, zu einem Freiluft-Einkaufszentrum durch chinesische Händler beschrieben. China wird als wachsende Macht mit einem starken Interesse an der Rohstoffversorgung aus Afrika und der Verbreitung chinesischer Waren dargestellt. Die Zusammenarbeit begann bereits im 15. Jahrhundert, aber es war unter Mao Zedong in den 1960er Jahren, dass Entwicklungshilfe und Großbauvorhaben begonnen haben. Im 21. Jahrhundert, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas, wurde Afrika zu einem wichtigen Lieferanten für Rohstoffe wie Öl, Kupfer, Aluminium, Uran, Platin, Silber, Diamanten und Blei. Im Gegenzug finanziert und errichtet China Großprojekte von Stadien bis Flughäfen in Afrika und verkauft dort auch Konsum- und Investitionsgüter zu niedrigen Preisen. Das Handelsvolumen zwischen beiden Parteien stieg von 10 Milliarden Dollar im Jahr 2002 auf 170 Milliarden im Jahr 2017. Seit 2009 ist China der größte Handelspartner Afrikas mit einem Anteil von 15% am außenhandel Afrikas.

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📈 Wirtschaftsbeziehungen und die Folgen für Afrika

Dieser Absatz konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Afrika und die daraus resultierenden Folgen. Es wird die chinesische Staatskapitalismus-Strategie beschrieben, bei der die China Exim Bank Kredite für Infrastrukturprojekte gegen die Ausbeutung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen anbietet. Angola wird als Beispiel für eine solche Beziehung genannt, wobei China jetzt über ein Drittel der angolanischen Staatsanleihen hält und das Land in eine zunehmende Verschuldung und Abhängigkeit von China geraten ist. Der Import von chinesischen Konsumgütern beeinträchtigt die lokale Industrieentwicklung, wie die Textilindustrie, die nicht in der Lage ist, den Dumpingpreisen für chinesische Kleidung zu widerstehen. Dennoch tragen chinesische Waren zur Entwicklung in Afrika bei, da sie erschwinglich sind. Besonders günstig sind chinesische Mobiltelefone, die die afrikanische Mittelschicht erschwinglich sind und zur Wachstumsförderung der digitalen Wirtschaft beitragen. China findet in Afrika neue Kunden und nutzt das Land auch als Quelle für billige Arbeitskräfte, wie im Fall von Äthiopien, wo chinesische Unternehmen in Industrieparks tätig sind und äthiopische Arbeitnehmer ohne Gewerkschaftsrechte für viel niedrigere Löhne als in China arbeiten.

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🌐 Chinas globale Strategie und Soft Power in Afrika

In diesem Absatz werden Chinas globale Strategie und der Einsatz seiner Soft Power in Afrika diskutiert. China integriert Afrika in seine weltweite Strategie zur Ausweitung seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht, einschließlich der neuen Seidenstraße, die über die Ostküste Afrikas führt. China hat seinen ersten militärischen Stützpunkt in Afrika in Dschibuti eingerichtet, was ihm eine strategisch günstige Position für den Schutz seiner Handelsbeziehungen und die Evakuierung seiner Bürger in Krisensituationen wie 2011 in Libyen und 2015 im Jemen verschafft. China ist auch in der Teilnahme an Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika aktiv und hat das größte Kontingent aller Weltsicherheitsratsmitglieder mit 2500 Blauhelmsoldaten. Zusätzlich betont China die Bedeutung seiner Soft Power, indem es 54 Konfuzius-Institutes in 35 afrikanischen Ländern etabliert, um seine Sprache und Kultur zu verbreiten. Die Zahl der afrikanischen Studierenden in China hat sich von 2000 im Jahr 2003 auf 50.000 im Jahr 2015 erhöht, was China zum Land mit der zweithöchsten Anzahl afrikanischer Studierender weltweit macht, nach Frankreich und vor den USA. Trotz des Aufstiegs Chinas in Afrika hat es die ehemaligen kolonialen Mächte dort nicht vollständig verdrängt, da diese in direkten Investitionen, kultureller und sprachlicher Präsenz weiterhin führen.

Mindmap

Keywords

💡Senegals Hauptstadt Dakar

Dakar ist die Hauptstadt von Senegal und ein wichtiger Hafen an der westafrikanischen Küste. Im Kontext des Skripts repräsentiert sie die Transformation traditioneller Räume wie Innenhöfe, Garagen und Erdgeschosse kolonialer Häuser, die nun von chinesischen Händlern gemietet werden. Dies zeigt die wachsende Präsenz Chinas in Afrika, insbesondere in städtischen Zentren.

💡Chinas Präsenz in Afrika

Das Konzept 'Chinas Präsenz in Afrika' bezieht sich auf die zunehmende politische, wirtschaftliche und kulturelle Einflussnahme Chinas auf den afrikanischen Kontinent. Im Video wird gezeigt, wie China in Bereichen wie Handel, Investitionen und Entwicklungshilfe in Afrika präsent ist und wie diese Präsenz die Beziehungen zwischen China und Afrika formt.

💡Wachstum

Wachstum ist ein zentrales Thema im Skript, das sich auf die wirtschaftlichen Fortschritte beider Regionen bezieht. China hat ein Wachstum von 6,6 Prozent, während Afrikas Wachstum bei 3,8 Prozent liegt. Diese Differenz verdeutlicht den wirtschaftlichen Aufschwung Chinas im Vergleich zu Afrika und die potenziellen Vorteile für Afrika durch Zusammenarbeit.

💡Rohstoffversorgung

Rohstoffversorgung ist ein Schlüsselbegriff, der Chinas Interesse an Afrika beschreibt, insbesondere im Hinblick auf die Sicherung von Ressourcen wie Öl, Metallen und anderen wichtigen Rohstoffen. Im Skript wird erwähnt, dass China aus afrikanischen Ländern wie dem Südsudan, der Republik Kongo und Angola Rohstoffe importiert.

💡Made in China

Dieser Begriff wird im Video verwendet, um die Fülle chinesischer Konsumgüter zu beschreiben, die in Afrika verkauft werden. 'Made in China' symbolisiert die globale Produktionskapazität Chinas und die Verbreitung seiner Waren auf afrikanischen Märkten, was sowohl wirtschaftliche Möglichkeiten als auch Herausforderungen für lokale Industrien darstellt.

💡Handelsvolumen

Handelsvolumen bezieht sich auf den Wert des Handels zwischen zwei Regionen oder Ländern. Im Skript wird die Zunahme des Handelsvolumens zwischen China und Afrika von 10 Milliarden Dollar im Jahr 2002 auf 170 Milliarden Dollar im Jahr 2017 hervorgehoben, was die starke wirtschaftliche Verbindung zwischen beiden Regionen zeigt.

💡Direkte Investitionen

Direkte Investitionen sind eine Form der Investition, bei der ein Investor oder eine Investitionsgesellschaft in ein Unternehmen oder eine Infrastruktur in einem anderen Land investiert. Im Video wird beschrieben, wie chinesische Unternehmen in Afrika in Bereichen wie Häfen, Eisenbahnen und Industrieparks investieren, was die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Präsenz Chinas in Afrika verstärkt.

💡China Exim Bank

Die China Exim Bank, auch bekannt als die Export-Import Bank von China, ist eine wichtige Institution, die Kredite für Infrastrukturprojekte in Afrika anbietet. Im Skript wird erläutert, wie diese Kredite gegen die Lieferung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen genutzt werden, was eine enge wirtschaftliche Bindung zwischen China und Afrika schafft.

💡Industrieparks

Industrieparks sind geografisch definierte Industriegebiete, die für die Produktion und das工商管理集中。Im Video wird erwähnt, dass chinesische Unternehmen in Ländern wie Äthiopien Industrieparks errichten, um Waren wie Kleidung und Schuhe zu produzieren. Diese Parks sind Beispiele für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch chinesische Investitionen in Afrika.

💡Soft Power

Soft Power bezieht sich auf die Fähigkeit eines Landes, Einfluss durch Attraktion und Heranziehung zu exertieren, anstatt durch Zwang oder Koersion. Im Skript wird beschrieben, wie China seine Soft Power in Afrika ausbaut, indem es Kultur und Bildung fördert, zum Beispiel durch die Einrichtung von Konfuzius-Instituten und die Förderung des Studiums in China für afrikanische Studenten.

💡Neue Seidenstraße

Die 'Neue Seidenstraße' ist ein umfassendes chinesisches Handels- und Investitionsprojekt, das auch als Belt and Road Initiative bekannt ist. Im Video wird erwähnt, dass der maritime Teil dieser Initiative über die Ostküste Afrikas verläuft und dass China in Dschibuti seinen ersten militärischen Stützpunkt in Afrika eingerichtet hat, was Chinas strategische Absichten und seinen wachsenden globalen Einfluss verdeutlicht.

Highlights

Das Foto stammt aus Dakar, Senegals Hauptstadt, wo chinesische Händler Innenhöfe, Garagen und Erdgeschosse kolonialer Häuser mieten.

Afrika wird von Made-in-China-Waren überschwemmt, was zu einer zunehmenden Präsenz Chinas auf dem Kontinent führt.

China hat die einstigen kolonialmächte in Afrika abgelöst und ist nun der größte Handelspartner Afrikas.

Chinas Wirtschaftswachstum beträgt 6,6 Prozent, während Afrikas Wachstum bei 3,8 Prozent liegt.

Chinas BIP liegt bei 14.000 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu Afrikas 2400 Milliarden US-Dollar.

Chinas Präsenz in Afrika reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert, aber es war vor allem unter Mao Zedong, dass China in den 1960er Jahren Entwicklungshilfe leistete.

China ist zum Nettoimporteur von Erdöl geworden und hat einen rasant wachsenden Rohstoffbedarf, den reich an Bodenschätzen Afrika deckt.

China finanziert und errichtet Großbauvorhaben in Afrika im Austausch für Rohstoffe.

Innerhalb von 15 Jahren stieg das Handelsvolumen zwischen China und Afrika von 10 Milliarden Dollar auf 170 Milliarden im Jahr 2017.

Chinas Direktinvestitionen in Afrika betreffen fast alle Länder, insbesondere in Bereichen wie Häfen und interkontinentalen Eisenbahnstrecken.

Chinas Export-Import-Bank bietet Kredite für Infrastrukturprojekte in Austausch für Rohstoffabbau durch chinesische Unternehmen.

Angola ist ein Beispiel für die Folgen von Chinas Krediten: hohe Verschuldung und wachsende Abhängigkeit von China.

Der Import chinesischer Waren behindert die lokale industrielle Entwicklung in Afrika, wie in der Textilindustrie.

Chinas Waren tragen zur Entwicklung in Afrika bei, da sie für die Bevölkerung erschwinglich sind.

China findet in Afrika neue Kunden für seine Produkte und nutzt das Land als Quelle für billige Arbeitskräfte.

China ist der wichtigste Handelspartner für Äthiopien, das zweitbevölkerungsreichste Land Afrikas.

China hat in Äthiopien mehrere Industrieparks errichtet, in denen äthiopische Arbeiter für sehr niedrige Löhne arbeiten.

China integriert Afrika in seine globale Strategie zur Ausweitung seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht.

China hat seinen ersten militärischen Stützpunkt in Afrika in Dschibuti eingerichtet.

China nutzt ihre Soft Power, indem sie 54 Konfuzius-Institutes in 35 afrikanischen Ländern etabliert, um ihre Sprache und Kultur zu verbreiten.

China hat eine Million Chinesen in Afrika, darunter Geschäftsleute, Führungskräfte und kleine Händler.

China nimmt an Friedensmissionen der Vereinten Nationen teil und hat das größte Blauhelm-Kontingent unter den Weltsicherheitsratsmitgliedern.

Chinas Aufstieg in Afrika wird in der Publikation 'Chinas Aufstieg mit Kapitalkontrolle und Konfuzius' diskutiert.

Transcripts

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[Musik]

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herzlich willkommen zur neuen ausgabe

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von mit offenen karten

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unser heutiges foto stammt aus senegals

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hauptstadt dakar

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dort werden die innenhöfe garagen und

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erdgeschosse der kolonialhäuser

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inzwischen von chinesischen händlern

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gemietet sie haben eine ganze straße

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seit dem beginn des jahrhunderts in ein

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einkaufszentrum unter freiem himmel

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verwandelt und verkaufen dort vor allem

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kleidung in erster linie für frauen

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made in china

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präsenz chinas in afrika einem erdteil

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den präsident jean ping gern als neues

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für die rohstoffversorgung für den

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verkauf chinesischer waren für seine

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strategie der weltweiten einflussnahme

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und womöglich sogar als neue werkbank

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manche betrachten das als eine win win

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situation zwischen der größten

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volkswirtschaft china mit ihren

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gesättigten märkten und dem

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aufstrebenden afrika hat china die

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einstigen kolonialmächte in afrika

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abgelöst dass das nicht so einfach ist

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werden wir auf den karten sehen

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zum besseren verständnis zunächst einmal

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ein paar zahlen

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china hat eine fläche von sechs

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millionen quadratkilometern und 1,4

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milliarden einwohner

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afrika ist über 30 millionen

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quadratkilometer groß und dort leben

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insgesamt 1,2 milliarden menschen in 54

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ländern in china beträgt das

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wirtschaftswachstum 6,6 prozent in

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afrika sind es 3,8 prozent chinas

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bruttoinlandsprodukt beläuft sich auf

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14.000 milliarden us-dollar im gesamten

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afrika sind es lediglich 2400 milliarden

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der unterschied ist frappierend zwischen

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einer sehr großen macht auf der einen

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und einem kontinent aus zahlreichen

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ländern auf der anderen seite sehen wir

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uns nun die beziehungen zwischen china

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und

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afrika genauer an chinas präsenz in

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afrika reicht zurück bis ins 15

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jahrhundert aber vor allem unter mao tse

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tung begann china in den 1960 er jahren

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mit einer entwicklungshilfe durch die

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finanzierung und durchführung großer

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bauvorhaben anfang des einundzwanzigsten

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jahrhunderts begann durch den

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wirtschaftlichen aufschwung in china

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die asiatische großmacht wurde zum

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nettoimporteur von erdöl und ihr bedarf

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an rohstoffen am rasant zu das an

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bodenschätzen reiche afrika wurde zum

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lieferanten chinas das erdöl aus dem

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vorgaben der republik kongo und angola

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bezieht

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auch metallische rohstoffe bezieht china

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aus afrika kupfer aus der demokratischen

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republik kongo und aus sambia

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aluminium aus kenia

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diamanten und blei aus südafrika

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darüber hinaus bezieht china holz aus

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mosambik äquatorial guinea und kamerun

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im gegenzug finanziert und errichtet des

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großbauten von stadien bis hin zu

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flughäfen und china verkauft den

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afrikanern konsum und investitionsgüter

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zu sehr niedrigen preisen von

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badelatschen über handys bis hin zu

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motorrädern chinas waren überschwemmen

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regelrecht den kontinent

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innerhalb von 15 jahren stieg das

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handelsvolumen zwischen china und afrika

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rasant an

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von 10 milliarden dollar im jahr 2002

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auf 170 milliarden im jahr 2017 nur 2015

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ging es aufgrund gesunkener ölpreise

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leicht zurück china ist seit 2009 der

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größte handelspartner afrikas es hat

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einen anteil von 15 prozent am

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afrikanischen außenhandel

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nun zu den chinesischen

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fast alle länder betroffen sind je

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dunkler die farbe umso höher die

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an vielen häfen sind chinesische

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unternehmen beteiligt und wichtige

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interkontinentale eisenbahnstrecken

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wurden von chinesischen unternehmen

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gebaut oder sind geplant um in einem

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afrikanischen land fuß zu fassen geht

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der chinesische staats kapitalismus

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immer nach dem gleichen schema vor

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die china exim bank die chinesische

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export-import-bank bietet der jeweiligen

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regierung ein abkommen an kredite zur

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finanzierung ihrer infrastruktur

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vorhaben gegen abbau von rohstoffen

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durch chinesische unternehmen

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das gilt zb für angola den dritt größten

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öllieferanten chinas dank seiner

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zahlreichen offshore vorkommen die

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marxistische regierung ist ein wichtiger

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partner für china das enger und

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undurchsichtige beziehungen zur

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staatlichen ölgesellschaft sonangol

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geknüpft hat der deal erdöl gegen

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kredite hat allerdings eine hohe

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verschuldung zur folge inzwischen hält

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china über ein drittel der angolanischen

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staatsanleihen und angola ticks diese

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direkt mit erdöl

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aufgrund sinkender ölpreise gerät das

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land mit seinen rückzahlungen mehr und

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mehr in rückstand und seine abhängigkeit

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von china nimmt zu nun zu den

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konsumgütern überall in afrika behindert

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der import chinesischer waren die lokale

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industrielle entwicklung so ist zum

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beispiel die textilindustrie außerstande

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den dumpingpreisen für chinesische

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kleidung etwas entgegenzusetzen

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trotzdem tragen die chinesischen waren

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zur entwicklung der afrikanischen länder

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bei sie sind billig und deshalb für

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jedermann erschwinglich

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das gilt zum beispiel für chinesische

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mobiltelefone diese können die

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angehörigen der mittelschicht in den

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großstädten für 50 us dollar kaufen was

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ihrer kaufkraft angemessen ist mit den

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smartphones können sie ihre geschäfte

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tätigen was zur wertschöpfung beiträgt

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diese digitalwirtschaft trägt zum

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afrikanischen wirtschaftswachstum bei

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china wiederum dessen binnenmarkt

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gesättigt ist findet im aufstrebenden

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afrika neue kunden und es ist für china

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auch eine unerschöpfliche quelle

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billiger arbeitskräfte

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das gilt zum beispiel für äthiopien das

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zweit bevölkerungsreichste land afrikas

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mit 100 millionen einwohnern

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80 davon sind bauern china ist

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inzwischen der wichtigste handelspartner

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für das autoritäre regime in addis abeba

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die eisenbahnstrecke zwischen der

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hauptstadt und dem hafen von dschibuti

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wurde von einem chinesischen konzern

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gebaut ebenso der sitz der afrikanischen

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union in addis abeba andere chinesische

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unternehmen bauen eine 700 kilometer

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lange pipeline von den erdgasfeldern im

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ugra denn nach dschibuti

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vor allem aber haben chinesische firmen

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mehrere industrieparks errichtet zum

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beispiel in havanna in einer

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beeindruckenden aneinanderreihung von

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fabrikhallen werden kleidung und schuhe

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gefertigt

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an sechs tagen in der woche arbeiten

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äthiopische beschäftigte ohne

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gewerkschaftliche rechte für löhne die

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viermal so niedrig sind wie in china

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die äußerst niedrigen lohnkosten locken

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chinesische unternehmen an und in

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äthiopien entstehen dadurch

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arbeitsplätze in der industrie

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äthiopien ist ein gutes beispiel für das

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modell der werkbank der welt dass china

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den afrikanern verkauft

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chinas ist beeindruckend aber mit einem

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anteil von 15 prozent ist das land noch

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nicht führend im handel mit afrika

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denn im handel zwischen dem kontinent

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und dem rest der welt macht die eu

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prozent auf frankreich und vier prozent

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auf deutschland die usa und indien haben

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eine anteil von jeweils etwa sieben

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prozent und brasilien und die türkei

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jeweils zwei prozent relativiert wird

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das auch durch die tatsache dass für

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afrika insgesamt nur drei prozent der

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weltweiten chinesischen investitionen

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bestimmt sind das neue für die

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afrikanischen länder ergibt sich daraus

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dass sie sich inzwischen ihre

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handelspartner aussuchen können das

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könnte es ihnen ermöglichen den für ihre

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entwicklung unerlässlichen

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technologietransfer auszuhandeln

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china integriert afrika auch in seine

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weltweite strategie des ausbaus seiner

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militärischen wirtschaftlichen und

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kulturellen macht der maritime teil der

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neuen seidenstraße des großen

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chinesischen handels projekt verläuft

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über die ostküste afrikas unter anderem

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über mombasa in kenia

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das über eine bahnstrecke mit nairobi

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verbunden ist und wiederum über

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dschibuti an der zufall zur meerenge bab

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el mandeb in dschibuti am zugang zum

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roten meer hat china seinen ersten

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militärstützpunkt in afrika eingerichtet

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in der nähe eines us stützpunktes und

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des größten französischen stützpunkt in

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afrika sowie von stützpunkten italiens

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und japans

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durch diese strategische position

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sichert china seine handelsbeziehungen

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und inzwischen werden schiffe im golf

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von aden manchmal von der chinesischen

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marine eskortiert und chinesische

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truppen können im fall einer bedrohung

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chinesischer bürger schnelle eingreifen

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wie 2011 in libyen und 2015 im jemen

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bereits etwa eine million chinesen leben

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inzwischen in afrika geschäftsleute und

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führungskräfte der konzerne aber auch

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zahlreiche kleine händler

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und die chinesische großmachtpolitik

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kommt auch in der teilnahme an

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friedensmissionen der vereinten nationen

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zum ausdruck mit 2500 blauhelmsoldaten

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bei mehreren friedensmissionen in afrika

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stellt china von allen mitgliedern des

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weltsicherheitsrates das größte

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kontingent

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china achtet aber auch auf die bedeutung

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der sogenannten soft power um sein image

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bei den afrikanern zu pflegen

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54 konfuzius institute verbreiten in 35

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afrikanischen ländern die sprache und

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kultur chinas staatspräsident hu jintao

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versprach die zahl der afrikanischen

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studierenden in china zu erhöhen und

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diese stieg von 2000 im jahr 2003 auf

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50.000 im jahr 2015 an

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damit ist china nach frankreich aber

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weit vor den usa weltweit das land mit

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der zweithöchsten zahl afrikanischer

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studierender

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in china kommt man in afrika also nicht

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mehr vorbei aber es hat die ehemaligen

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kolonialmächte dort nicht völlig

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verdrängt bei den direktinvestitionen in

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afrika stehen die usa und großbritannien

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weiterhin an der spitze gefolgt von

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frankreich und auch in kultureller und

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sprachlicher hinsicht verführen die

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ehemaligen britischen und französischen

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kolonien über einen vorsprung

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denn englisch und französisch sind die

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meist gesprochenen sprachen in afrika

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zum heutigen thema empfehlen wir chinas

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aufstieg mit kapital kontrolle und

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konfuzius die nummer 23 der edition mode

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diplomatique darin geht es unter anderem

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um das megaprojekt neue seidenstraße den

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ausbau von china soft power durch die

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konfuzius institute und natürlich auch

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um chinas rolle in afrika damit endet

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unsere heutige ausgabe

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wir sehen uns nächste woche wieder am

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gleichen ort und zur gleichen zeit bis

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dahin finden sie uns auf arte punkt tv

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bis bald

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[Musik]

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[Musik]

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