Steven Pinker is WRONG about the decline of violence
Summary
TLDRIn diesem Video wird die Entwicklung der menschlichen Gewalt und der Ursprung des Krieges untersucht. Der Sprecher stellt die Theorien von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau zur menschlichen Natur gegenüber und kritisiert die Vorstellung, dass Gewalt ein unvermeidlicher Bestandteil des menschlichen Lebens ist. Anhand von archäologischen und anthropologischen Beweisen wird gezeigt, dass viele frühere Gesellschaften, insbesondere Jäger- und Sammler-Gruppen, weniger gewalttätig waren als oft angenommen. Das Video schließt mit der Frage, was wirklich Krieg anstößt und welche Rolle der Staat in der Reduzierung von Gewalt spielt.
Takeaways
- 😀 Otzi, der 5.200 Jahre alte Mann aus dem Eis, wird als Beispiel für frühe menschliche Gewalt und mögliche Mordtheorien verwendet. Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass sein Tod möglicherweise ein Jagdunfall war und nicht das Ergebnis eines Krieges.
- 😀 Die Idee, dass Menschen von Natur aus gewalttätig sind, wie von Thomas Hobbes und Stephen Pinker argumentiert, wird in Frage gestellt. Archäologische und anthropologische Beweise zeigen, dass viele Jäger- und Sammlergesellschaften friedlicher waren, als oft angenommen.
- 😀 Pinkers These über den Rückgang der Gewalt im Laufe der Geschichte wird kritisch betrachtet. Besonders seine Zahlen zu gewaltsamen Todesfällen in frühen Gesellschaften werden als selektiv und ungenau dargestellt.
- 😀 Moderne Jäger- und Sammlergesellschaften, wie die Aka in Paraguay, zeigten hohe Gewaltzahlen, doch diese sind oft auf Konflikte mit Kolonisten und Sklavenhändlern zurückzuführen, was die Interpretation verzerrt.
- 😀 Einige anthropologische Studien zeigen, dass in vielen Jäger- und Sammlerkulturen Gewalt eine seltene Ausnahme war, nicht die Norm. In vielen Gesellschaften gab es keine organisierten Kriege.
- 😀 Das archäologische Zeugnis für frühzeitliche Kriege ist begrenzt und oft schwer zu interpretieren. Viele als 'kriegerische' Stätten könnten auch auf andere Ursachen wie Jagdunfälle oder rituelle Beerdigungen hinweisen.
- 😀 Pinker verwendet hauptsächlich Daten aus späteren prähistorischen Zeiten (nach 10.000 v. Chr.), als die neolithische Revolution und die Landwirtschaft die sozialen Strukturen veränderten. Frühere Phasen menschlicher Geschichte, die weitaus gewaltfreier waren, werden nicht berücksichtigt.
- 😀 Die Entstehung von Kriegen und Gewalt könnte stärker mit der Neolithischen Revolution (dem Beginn der Sesshaftigkeit und Landwirtschaft) zusammenhängen, als mit einer inhärenten Aggression im Menschen.
- 😀 Der Vergleich mit modernen Tieren wie Schimpansen, die oft gewalttätig sind, ist wenig aussagekräftig, da menschliche Evolution und Verhalten stark von sozialen und kulturellen Kontexten abhängen.
- 😀 Letztlich deutet die Analyse darauf hin, dass Gewalt in den frühen menschlichen Gesellschaften, insbesondere bei Jägern und Sammlern, weitaus seltener war als häufig behauptet wird, und dass Friedfertigkeit ein natürlicherer Zustand des Menschen war als Kriegsführung.
Q & A
Was sind die Hauptunterschiede zwischen den Ansichten von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau über die menschliche Natur?
-Thomas Hobbes glaubte, dass die menschliche Natur von Natur aus gewalttätig ist, was zu einem 'Krieg aller gegen alle' führt. Jean-Jacques Rousseau hingegen argumentierte, dass der Mensch in einem natürlichen Zustand friedlich und kooperativ ist, und dass Gewalt und Konflikte erst mit der Entstehung von Eigentum und Zivilisation aufkamen.
Warum ist die Analyse der Gewalt in prähistorischen Gesellschaften so wichtig für diese Diskussion?
-Die Analyse der Gewalt in prähistorischen Gesellschaften hilft zu verstehen, ob Gewalt ein fester Bestandteil der menschlichen Natur ist oder ob sie durch soziale und kulturelle Veränderungen, wie die Einführung von Landwirtschaft und Eigentum, entstanden ist.
Wie unterstützen die archäologischen Funde die Behauptung, dass Gewalt in frühen Gesellschaften nicht weit verbreitet war?
-Archäologische Studien deuten darauf hin, dass prähistorische Gesellschaften, insbesondere Jäger- und Sammlergesellschaften, relativ friedlich waren. Es gibt nur wenige Beweise für systematische Gewalt oder Kriege, was im Gegensatz zu den Vorstellungen von Hobbes steht, dass Gewalt in der menschlichen Natur verwurzelt ist.
Was ist Stephen Pinkers Argument über die Abnahme der Gewalt in modernen Gesellschaften?
-Stephen Pinker argumentiert, dass Gewalt im Laufe der Geschichte abgenommen hat, insbesondere durch die Entstehung von Staaten und Zivilisationen. Er sieht die moderne Gesellschaft als weniger gewalttätig im Vergleich zu früheren Zeiten, was teilweise durch die Schaffung von Rechtsordnungen und der Zentralisierung von Macht bedingt ist.
Warum wird die Landwirtschaft als ein Faktor für den Anstieg von Gewalt und Kriegen angesehen?
-Die Landwirtschaft führte zu einer sesshaften Lebensweise, was Eigentum und Ressourcenverteilung einführte. Diese neuen sozialen Strukturen schufen Konflikte um Land und Ressourcen, was zu ersten Formen von Kriegen und Gewalt führte.
Was wird als das Hauptproblem bei Hobbes' Sichtweise über die menschliche Natur bezeichnet?
-Das Hauptproblem bei Hobbes' Sichtweise ist, dass sie eine universelle, unveränderliche menschliche Natur annimmt, die Gewalt als unvermeidlich darstellt. Historische und anthropologische Beweise zeigen jedoch, dass Gewalt nicht immer eine konstante Eigenschaft des Menschen war und stark vom sozialen Kontext abhängt.
Was meint der Sprecher mit der 'elastischen' menschlichen Natur?
-Mit der 'elastischen' menschlichen Natur meint der Sprecher, dass menschliches Verhalten nicht fest und unveränderlich ist, sondern sich je nach sozialem Kontext, Kultur und Geschichte verändert. Menschen haben die Fähigkeit, sowohl gewalttätig als auch friedlich zu sein, je nachdem, welche Strukturen und Bedingungen herrschen.
Wie wird Rousseaus Kritik an der Enteignung von Land und dem Entstehen von Eigentum im Video behandelt?
-Rousseau wird im Video zitiert, um zu zeigen, dass die Idee des Eigentums und der privaten Landnahme die wahre Quelle von Kriegen und Ungerechtigkeit darstellt. Er stellt die Frage, wie viel Gewalt und Leid vermieden worden wären, wenn die Menschen nicht begannen, Land zu beanspruchen und zu privatisieren.
Was wird als der wahre Gründer der Zivilgesellschaft laut Rousseau betrachtet?
-Laut Rousseau ist der wahre Gründer der Zivilgesellschaft der erste Mensch, der einen Stück Land umzäunte und es als 'sein' bezeichnete. Diese Handlung, so Rousseau, führte zu den ersten sozialen Ungleichheiten und damit zu Konflikten und Kriegen.
Warum ist es wichtig, den Kontext zu berücksichtigen, wenn man über Krieg und Frieden nachdenkt?
-Es ist wichtig, den Kontext zu berücksichtigen, weil Krieg und Frieden nicht nur durch menschliche Natur bestimmt werden, sondern auch durch soziale, kulturelle und historische Bedingungen. Was Frieden oder Krieg in einer Gesellschaft motiviert, kann stark variieren und ist oft das Ergebnis von spezifischen Umständen wie Ressourcenverteilung, politische Strukturen oder externe Bedrohungen.
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