BOZNER BLUTSONNTAG

Manfred Schwienbacher
16 Apr 201413:28

Summary

TLDRDer 21. April 1921 wird in Südtirol als 'Blutsonntag' in die Geschichte eingegangen. An diesem Tag ereignete sich ein Mord in Marling bei Meran, der die südtiroler Bevölkerung in Schock versetzte. Die Musikkapelle von Marling wollte zu einem Trachtenumzug nach Bozen, um an der Handelsmesse teilzunehmen, die erste nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Südtiroler fühlten sich in einem fremden Staat, da Tirol geteilt worden war. Plötzlich griffen faschistische Schlägertrupps an, was zu Gewalt und Tod führte. Lehrer Franz Innerhofer wurde als er versuchte, einen achtjährigen Jungen vor den Angreifern zu retten, ermordet. Der Tag wird als Symbol für den Beginn des Widerstands gegen den Faschismus in Südtirol verewigt.

Takeaways

  • 🗓️ Der 21. April 1921 wird als historischer Tag in Marling bei Meran in Südtirol eingegangen, da dort ein Mord geschah, der in die Geschichte eingehen würde.
  • 🎵 An diesem Tag hatten Musikkapelle-Mitglieder aus Marling bei Meran eine Freudenfest in Bozen geplant, um an einem Trachtenumzug teilzunehmen, der die Wiedervereinigung nach dem Ersten Weltkrieg symbolisierte.
  • 🏰 Südtiroler fühlten sich nach dem Ende des Kriegs in einem fremden Staat, da Tirol geteilt worden war, und hatten Schwierigkeiten, sich an die neuen politischen Verhältnisse anzupassen.
  • 👨‍🏫 Franz Innerhofer, ein 36-jähriger Lehrer aus Marlink, war auch Trommler in der Musikkapelle und war an dem Tag des Umzugs beteiligt.
  • 👦 Der achtjährige Hans Thanner war der Buben, der die große Trommel der Musikkapelle ziehen sollte, und er war beeindruckt von der Aufmerksamkeit, die er erhielt.
  • 🗳️ An demselben Tag fand in Nordtirol eine Abstimmung über einen Anschluss an das Deutsche Reich statt, was politische Spannungen verursachte.
  • 🛑 Faschistische Schlägertrupps aus Norditalien waren unterwegs nach Bozen, um Gewalttaten zu verüben und die südtiroler Bevölkerung einzuschüchtern.
  • 🚨 Am 24. April 1921 machten 400 Faschisten die Bozner Altstadt unsicher, und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen auch Handgranaten und Schüsse eingesetzt wurden.
  • 🩸 Franz Innerhofer wurde während des Angriffs von Faschisten getötet, als er versuchte, den jungen Hans Thanner in Sicherheit zu bringen.
  • 🏔️ Die Bevölkerung von Bozen, sowohl Deutsche als auch Italiener, protestierten gegen den Mord, und Innerhofers Sarg wurde in einer Trauerzüge durch das Etschtal eskortiert.
  • 📚 Der 24. April 1921 wird in der südtiroler Geschichte als Blutsonntag und als Tag des ersten Opfers des Faschismus in Südtirol in Erinnerung gehalten.

Q & A

  • Welches historische Ereignis wird im Skript beschrieben?

    -Das Skript beschreibt den 21. April 1921 in Marling bei Meran, wo ein Mord geschah, der in die Geschichte eingegangen ist. Es handelt sich um einen Tag, an dem eine Musikkapelle zu einem Trachtenumzug in Bozen fahren sollte, aber es kam zu Gewaltausbrüchen durch faschistische Schlägertrupps.

  • Was war der Hintergrund des Trachtenumzugs nach Bozen?

    -Der Trachtenumzug nach Bozen war die erste Handelsmesse nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, als das Land Tirol geteilt worden war. Viele Südtiroler fühlten sich in einem fremden Staat, Italien, und waren mit der Situation unzufrieden.

  • Wer war Franz Innerhofer und welche Rolle spielte er in der Geschichte?

    -Franz Innerhofer war ein 36-jähriger Lehrer aus Marling, der auch Trommler in der Musikkapelle war. An dem Tag des Mordes versuchte er, den achtjährigen Hans Thanner in Sicherheit zu bringen, wurde aber selbst von faschistischen Schlägertrupps getötet.

  • Was war das Ziel der faschistischen Schlägertrupps in Bozen?

    -Die faschistischen Schlägertrupps hatten die Absicht, die Bevölkerung zu schüchtern und Gewalt zu verüben. Sie waren besonders aggressiv gegen die slowenische Bevölkerungsgruppe und richteten ihren Hass auch gegen die deutsche Bevölkerung Südtirols.

  • Wie begann der Angriff auf den Trachtenumzug?

    -Der Angriff begann, als eine Gruppe von Faschisten den Umzug störte und mit Schlagstöcken und Handgranaten auf die Teilnehmer und Zuschauer losging.

  • Wie reagierte die Bevölkerung von Bozen auf den Angriff?

    -Die Bevölkerung von Bozen versuchte, Gasthäuser zu besetzen und italienische Symbole anzubringen, um sich zu schützen. Am nächsten Tag protestierten sowohl Deutsche als auch Italiener gegen den Mord.

  • Was war das Schicksal von Hans Thanner, dem Jungen, den Franz Innerhofer versuchte zu retten?

    -Die genauen Umstände des Schicksals von Hans Thanner nach dem Angriff sind im Skript nicht näher beschrieben, aber es wird erwähnt, dass Franz Innerhofer versuchte, ihn in Sicherheit zu bringen, bevor er selbst getötet wurde.

  • Wie wurde der Mord an Franz Innerhofer in der südtiroler Geschichte verarbeitet?

    -Der 24. April 1921 wurde zum 'Blutsonntag' und Franz Innerhofer galt als das erste Opfer des Faschismus in Südtirol. Er wurde als Blutzeuge und Märtyrer in die südtiroler Geschichtsschreibung aufgenommen.

  • Was war die Reaktion der italienischen Faschisten auf die Ereignisse in Südtirol?

    -Die italienischen Faschisten zeigten sich als aggressiv und gewalttätig, was zu einer Veränderung ihrer Strategie führte, wo sie nicht mehr nur mit terroristischen Aktionen von unten, sondern auch mit Terror und Zwang von oben vorgingen.

  • Wie wurde der Tod von Franz Innerhofer in der Familie verarbeitet?

    -Marina Hofer, die drei Wochen vor dem Tod ihres Vaters geboren wurde, kennt ihn nur aus den Erzählungen anderer. Sie sieht ihn nicht als Held, sondern als einen Menschen, der seine Pflicht getan hat.

Outlines

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🏰 Der Mord von Marling und der Trachtenumzug von Bozen

Der 29. April 1921 begann in Marling bei Meran mit Freude, als Musikkapellenmitglieder sich trafen, um zum Trachtenumzug in Bozen zu gehen. Dies war die erste Handelsmesse nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, in dem Südtirol in einen fremden Staat, Italien, überging. Viele Südtiroler fühlten sich in einer Zwangssituation und hatten Schwierigkeiten, sich anzupassen. Franz Innerhofer, ein 36-jähriger Lehrer aus Marling, war auch Trommler in der Musikkapelle und sollte an diesem Tag mitspielen. Ein achtjähriger Junge, Hans Thanner, sollte die große Trommel ziehen. Gleichzeitig wurde in Nordtirol eine Abstimmung über einen Anschluss an das Deutsche Reich abgehalten. In Norditalien machten sich faschistische Schlägertrupps auf den Weg nach Bozen mit anderen Absichten. Die Gewalt begann bereits am Vormittag, als 400 Faschisten die Bozner Altstadt unsicher machten. Es gab Versuche, Gaststätten zu besetzen und italienische Symbole anzubringen, um die Bevölkerung einzuschüchtern.

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🛡 Der Trachtenumzug und die Gewaltausbrüche

Um 13 Uhr begann der Trachtenumzug in Bozen, bei dem auch die Musikkapelle mitspielte. Als die Gruppe die Goethe-Gasse einbog, eskalierte die Situation, als eine Gruppe von Faschisten den Umzug störte und die Zuschauer, die protestierten, mit Schlagstöcken attackierten. Die Angreifer warfen Handgranaten und schossen, wodurch etwa 50 Personen verletzt wurden. Franz Innerhofer versuchte, den achtjährigen Hans Thanner in Sicherheit zu bringen, aber ohne sich selbst zu schützen. Es gibt keine gesicherten Informationen über ihren Fluchtweg, aber es kam zum tragischen Zusammentreffen mit Faschisten, bei dem Franz Innerhofer getötet wurde. Die Bevölkerung von Bozen, sowohl Deutsche als auch Italiener, protestierten gegen den Mord. Der Tod von Franz Innerhofer wurde in die südtiroler Geschichte eingegangen, und der 24. April 1921 wurde als Blutsonntag in Erinnerung behalten.

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📜 Franz Innerhofer und die Folgen des Faschismus in Südtirol

Franz Innerhofer gilt als das erste Opfer des Faschismus in Südtirol und wird als Blutzeuge und Märtyrer in die Geschichte eingegangen. Sein Tod am 24. April 1921 hat tiefe Spuren in der südtiroler Erinnerungskultur hinterlassen. Sein Kind, Marina Hofer, wurde drei Wochen vor seinem Tod geboren und kennt ihn nur aus anderen Erzählungen. Der Tod von Innerhofer offenbarte das wahre Gesicht des italienischen Faschismus für Südtirol. Die faschistischen Aktivitäten, die zuvor in Südtirol durch Schwarzhemden begangen wurden, waren nicht erfolgreich, was zu einem Strategiewechsel der Faschisten führte, die nun durch Terror und Zwang von oben versuchten, Erfolg zu haben. Innerhofer symbolisiert das Ende einer Ära und den Beginn einer anderen, in der die Gewalt und die Repression von Faschismus in Südtirol zunehmend präsent waren.

Mindmap

Keywords

💡Trachtenumzug

Ein Trachtenumzug ist eine Veranstaltung, bei der Teilnehmer in traditionellen Trachten aufmarschieren. Im Kontext des Skripts symbolisiert der Trachtenumzug die kulturelle Identität und den Stolz der Südtiroler, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in einer neuen politischen Realität lebten. Der Umzug in Bozen (Bozen) war besonders bedeutend, da es die erste Handelsmesse nach der Teilung von Tirol war und die Teilnehmer eine Verbindung zu ihrer österreichisch-ungarischen Vergangenheit suchten.

💡Faschismus

Der Faschismus ist eine politische Ideologie, die autoritäre Regierungsformen und die Unterdrückung von Opposition und Minderheiten kennzeichnet. Im Video wird der italienische Faschismus als eine Bedrohung für die südtiroler Bevölkerung dargestellt, die von faschistischen Schlägertrupps angegriffen wurden. Diese Angriffe zeigen die Gewalt und Intoleranz, die vom faschistischen Regime gegen Südtirol ausgeht.

💡Südtirol

Südtirol ist eine Region in Norditalien, die historisch Teil der österreichisch-ungarischen Kronlande war. Im Skript wird Südtirol als ein Gebiet beschrieben, das nach dem Ersten Weltkrieg Italien zugeschlagen wurde, was zu einer kulturellen und politischen Kluft zwischen den einheimischen Südtirolern und der italienischen Regierung führte. Südtiroler fühlten sich in einem fremden Staat, was zu einer Identitätskrise und Unzufriedenheit führte.

💡Franz Innerhofer

Franz Innerhofer ist eine zentrale Figur im Skript, ein 36-jähriger Lehrer aus Marling, der als Trommler in der Musikkapelle aktiv war. Er wird als Opfer des faschistischen Angriffs am 24. April 1921 dargestellt, als er versuchte, einen jungen Buben vor den Angreifern zu retten. Innerhofer wird als Blutzeuge und Märtyrer in der südtiroler Geschichte verehrt, symbolisierend den Widerstand gegen den Faschismus.

💡Blutsonntag

Der 'Blutsonntag' bezieht sich auf den 24. April 1921, an dem der faschistische Angriff auf den Trachtenumzug in Bozen stattfand. Dieser Tag ist in die Geschichte Südtirols eingegangen, als ein symbolischer Moment des Widerstands und der Opferlichkeit der südtiroler Bevölkerung gegenüber dem italienischen Faschismus. Der Begriff 'Blutsonntag' unterstreicht die Gewalt und die Tragödie, die an diesem Tag begangen wurden.

💡Italienische Regierung

Die italienische Regierung im Kontext des Skripts ist für die politische und administrative Kontrolle über Südtirol verantwortlich nach dem Ersten Weltkrieg. Ihr Umgang mit der Region und ihrer Bevölkerung, insbesondere durch die Unterstützung oder Duldung faschistischer Gewaltakte, wird kritisch dargestellt und zeigt die Spannungen zwischen der italienischen Zentralregierung und den südtiroler Minderheiten.

💡Identitätskrise

Die Identitätskrise beschreibt die Unsicherheit und Verwirrung, die die südtiroler Bevölkerung nach der Teilung Tirols und der Zugehörigkeit zu Italien empfanden. Im Skript wird dies durch die Reaktionen der Menschen auf die neue politische Realität und ihre Sehnsucht nach der verlorenen österreichisch-ungarischen Monarchie illustriert. Die Identitätskrise spiegelt die emotionalen und kulturellen Herausforderungen wider, die mit der Staatsbürgerschaft und der nationalen Zugehörigkeit verbunden sind.

💡Kultur

Kultur im Skript wird als ein wesentlicher Aspekt der Identität und des Zusammenhalts der südtiroler Bevölkerung betrachtet. Die Teilnahme am Trachtenumzug und die Wahrung der traditionellen Trachten sind Ausdruck der kulturellen Prägung und des Wunsches, ihre Wurzeln und Traditionen trotz der politischen Veränderungen bewahren zu wollen. Die Kultur fungiert als eine Form des Widerstands und der Selbstbehauptung gegenüber der italienischen Assimilation.

💡Widerstand

Der Widerstand ist ein zentrales Thema im Skript und bezieht sich auf die Bemühungen der südtiroler Bevölkerung, ihre Identität und Rechte gegenüber der italienischen Regierung und dem Faschismus zu verteidigen. Der Widerstand manifestiert sich in Form des passiven Protests, wie am Trachtenumzug teilnehmen, und des aktiven Schutzes voneinander, wie im Fall von Franz Innerhofer, der sein Leben für den Schutz eines jungen Buben aufgab.

💡Märtyrer

Ein Märtyrer ist jemand, der um seiner Überzeugungen willen sterben oder leiden muss. Im Skript wird Franz Innerhofer als Märtyrer dargestellt, da er sein Leben gab, um einen jungen Buben vor den faschistischen Angreifern zu schützen. Sein Tod wird als ein Akt des Widerstands und der Opferlichkeit verehrt und wird zur Erinnerung an den Preis, den die südtiroler Bevölkerung für ihre Identität und Freiheit zahlen musste.

Highlights

Der 21. April 1921 wird in Marling bei Meran als Schauplatz eines Mordes in die Geschichte eingehen.

Die Musikkapelle von Marling trifft sich zum Trachtenumzug nach Bozen, ein Ereignis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.

Die Südtiroler fühlen sich in einem fremden Staat, da Tirol nach dem Krieg geteilt wurde.

Franz Innerhofer, ein 36-jähriger Lehrer aus Marling, ist auch Trommler in der Musikkapelle.

Der achtjährige Hans Thanner soll an diesem Tag die große Trommel ziehen.

Am gleichen Tag findet in Nordtirol eine Abstimmung über einen Anschluss an das Deutsche Reich statt.

Die Faschistengruppen in Norditalien sind bewaffnet und agieren gewalttätig gegen Slowenische und Deutsche in Südtirol.

400 Faschisten machen sich auf den Weg nach Bozen mit der Absicht, den Trachtenumzug zu stören.

Am Vormittag des 24. April machen Faschisten die Bozner Altstadt unsicher und versuchen, die Bevölkerung einzuschüchtern.

Die Teilnehmer des Trachtenumzugs sammeln sich in der Runkeler Straße, um den Umzug zu beginnen.

Eskalation beim Trachtenumzug, als Faschisten den Umzug stören und Zuschauer attackieren.

Die Faschisten greifen mit Schlagstöcken an, werfen Handgranaten und eröffnen das Feuer, wodurch 50 Personen verletzt werden.

Franz Innerhofer versucht, den buben Hans Thanner in Sicherheit zu bringen, als er von Faschisten getötet wird.

Die Ermittlungen nach dem Mord an Franz Innerhofer werden mit wenig Energie durchgeführt, und die Täter konnten entkommen.

Der 24. April 1921 wird zum Blutsonntag in Südtirol und Franz Innerhofer als erstes Opfer des Faschismus in Erinnerung behält.

Franz Innerhofer wird als Blutzeuge und Märtyrer in die Südtiroler Geschichtsschreibung eingehen.

Die faschistischen Terroraktivitäten zeigen Südtirolen das wahre Gesicht des italienischen Faschismus frühzeitig.

Transcripts

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bozen vierundzwanzigster april 19 21 der

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ansitz stillen darf wird schauplatz

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eines mordes der in die geschichte

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eingeht

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im dorf marling bei meran hatte dieser

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tag freudig begonnen

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in der früh treffen sich die mitglieder

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der musikkapelle

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sie wollen zum trachtenumzug nach bozen

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anders ist die handelsmesse die erste

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nach dem ende des ersten weltkriegs der

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das land tirol geteilt hat

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emotional fühlen sich viele südtiroler

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in einem fremden staat im grunde in

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einem in einer zwangssituation italien

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ist nicht ihr staat ist nicht der start

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ihrer wahl sie waren gewohnt in der

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österreichisch ungarischen monarchie im

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crown land tirol zu leben also das

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bedeutet auch anpassungsschwierigkeiten

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orientierungslosigkeit

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er hat sich ebenfalls auf den weg

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gemacht franz innerhofer

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36 jahre alt von beruf lehrer in seinem

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heimatdorf marlink

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kann natürlich leide zur passiven meiner

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mutter und von der leighton dorftheater

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und

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erich allgemeiner lena fans gewesen

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und hat außer sein lehrberuf 04 fürs

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dorf getan

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auch als trommler bei der musikkapelle

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mahling die große trommel selbst so ist

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es damals üblich liegt auf einem

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fahrgestell und wird von einem buben

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gezogen an diesem tag soll dass der

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achtjährige hans thanner tun er stammt

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vom straße hof nahe an der bahnlinie

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gleich gegangen ist

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deshalb so

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beeindruckt dass israel entnimmt

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weltmedien lassen der vater hatte

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versprochen das soll wirklich ups haben

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sie lernt passen wird

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am gleichen tag wird in nordtirol eine

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abstimmung über einen anschluss an das

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deutsche reich abgehalten der

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trachtenumzug in bozen das ist

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ausgemacht soll aber völlig unpolitisch

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verlaufen

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am tag zuvor irgendwo in norditalien

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mitglieder eines faschistischen kampf

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bundes machen sich jedenfalls auf den

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weg nach bozen sie haben ganz andere

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absichten

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es ist festzustellen dass anfang der

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20er jahre verstärkt des cva tristen

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bewaffnet mit knüppeln als

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schlägertrupps auftreten sie sind

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besonders stark in mittel und

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oberitalien aber auch im friaul wo es

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gegen die slowenische

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bevölkerungsgruppen ganz hart zugeht es

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kommt zu gewalttätigen aktionen es kommt

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zum mord und totschlag man war also

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schon auch in südtirol informiert und

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gewarnt dass es zu solchen möglichen

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einfällen von faschistischen

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schlägertrupps rollkommandos kommen

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würde

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denn der hass der italienischen

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faschisten richtet sich auch gegen die

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deutsche bevölkerung südtirols

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bereits am vormittag des 24

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april machen 400 faschisten von der

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polizei im wesentlichen unbehelligt die

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bozner altstadt unsicher

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so kam es schon am vormittag dieses

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tages auch zur ader ähnlichen

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situationen man hat versucht gasthäuser

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zu besetzen man hat versucht auch

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italienische symbole anzubringen man hat

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versucht die bevölkerung bozens auch

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schon quasi einzuschüchtern im vorfeld

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dieses trachten umzuges

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bozen 13 uhr die teilnehmer des trachten

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umzugs haben sich in der runkeler straße

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aufgestellt

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er führt über die pendler binder und

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glauben gasse zunächst zum waltherplatz

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mit dabei auch die musikkapelle mal eng

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von der poststraße trachtenumzug gerade

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in die goethe gasse eingebogen da kommt

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es zur eskalation

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eine gruppe von faschisten bricht in den

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umzug ein und beginnt ihn zu stören als

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die zuschauer dagegen protestieren

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werden auch sie attackiert zunächst mit

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schlagstöcken

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schließlich werfen die angreifer

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handgranaten und sie feuern schüsse rund

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50 personen werden konnten und am bozner

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obstmarkt teils schwer verletzt

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mein vater jahrgang 1876 war kommandant

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der carabiniere stationen bozen am 24

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april war er im dienst aber weit weg vom

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obstmarkt er würde mit verspätung

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verständigt wissen sie damals gab es

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hier noch keine mobiltelefone zu

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schnellen verständigung

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die ordnungskräfte waren über dieses

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doch überfallsartige auftreten der

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faschistischen schlägertrupps und

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vollkommen das doch in gewisser weise

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überrascht man war überrascht insofern

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dass man nicht mit so einer aktion

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gerechnet hat dass auf einen umzug von

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trachten tragen den südtirolern die im

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grunde wehrlos waren unbewaffnet waren

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dass es zu einem überfall kommt unter

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einsatz von waffengewalt

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franz innerhofer will den wehrlosen

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buben hans steiner in sicherheit bringen

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über den fluchtweg gibt es keine

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gesicherten informationen

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möglicherweise nehmen sie die

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franziskaner und dann die wagnergasse

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nach einer anderen version laufen sie

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zunächst richtung halver und dann nach

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rechts

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in der nähe der herz jesu kirche kommt

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es jedenfalls zum verhängnisvollen

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zusammentreffen mit mehreren faschisten

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und das seien sie bis zum stillen darf

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keine mein vater ich hinter die serie

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nie

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während passanten den buben in

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sicherheit bringen rend franks

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innerhofer jetzt um sein eigenes leben

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umsonst

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und dann haben sie durch chancen durch

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die tierische kost ist und darum eine

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empfehlung an die tropfen im ersten

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stock konnten

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henkeltasche skipping schon irgendwie

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ist ein paar mal

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die sache sorgte natürlich für aufsehen

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man versucht die die täter auszuforschen

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aber damals war das alles viel

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schwieriger so konnten sie flüchten und

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man hat sie nicht identifizieren können

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auch weil die ermittlungen vom

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zuständigen carabiniere offizier mit

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wenig energie durchgeführt werden

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die bozner bevölkerung deutsche und

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italiener protestiert am tag darauf

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gegen den mord

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der trauerzug innerhofer sarg wird durch

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das etschtal vorbei an einem spalier von

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menschen nach martin überführt

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der 24 april 1921 hat sich in das

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kollektive gedächtnis der südtiroler

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fest eingegraben franz innerhofer ist

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das erste opfer des faschismus in

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südtirol er wird gleichsam als blut

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zeuge bezeichnet er geht als märtyrer in

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die südtiroler geschichtsschreibung ein

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der 24 april 1920 wird zum blutsonntag

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gleichsam hochstilisiert

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marina hofer ist drei wochen vor dem tod

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ihres vaters geboren sie kennt ihn nur

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aus den erzählungen anderer

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ich will nicht als helden wählen als

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menschen der seine pflicht getan hat und

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der

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kultur entspricht

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mit dem morden innerhofer hat der

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italienische faschismus den südtirolern

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schon früh sein wahres gesicht gezeigt

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diese terroristischen aktivitäten von

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unten durch die schwarzhemden erziehen

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letztlich keinen durchschlagenden erfolg

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im sinne der eroberung der fremd

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stämmigen was folgen muss ist ein

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strategiewechsel der faschisten die dann

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nicht mehr mit terroristischen

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aktivitäten von unten sondern durch

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terror und zwangsmaßnahmen von oben zum

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erfolg kommen wollen

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franz innerhofer ist das ende einer und

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der anfang einer anderen geschichte

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