Die Geschichte der (neutralen) Schweiz

MrWissen2go Geschichte | Terra X
7 May 202012:51

Summary

TLDRDieses Video erklärt die Neutralität der Schweiz, die im Jahr 1516 als außenpolitisches Instrument begann. Es erzählt die Geschichte der Eidgenossenschaft von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis hin zu ihrer heutigen Rolle. Es deckt Themen wie den Rütli-Schwur, den Soldnerdienst, die Französische Revolution und die Bedeutung der Neutralität für die Schweizer Identität und Politik auf. Das Video stellt auch die Herausforderungen der Neutralität in historischen und aktuellen Kontexten dar.

Takeaways

  • 🇨🇭 Die Schweiz begann ihre Geschichte mit dem Rütli-Schwur im Jahr 1291 und wurde als Eidgenossenschaft bekannt, da die beteiligten Gebietskörperschaften einen Eid geschworen haben.
  • 🏰 Die Eidgenossenschaft bestand ursprünglich aus drei Kantonen, die sich gegen die Eroberung durch die Habsburger verbanden.
  • 🔄 Die Schweizer Geschichte war nicht friedlich; sie begannen als Bündnis, aber es gab auch Kämpfe unter den Mitgliedern und gegen Feinde.
  • 👥 Die Eidgenossenschaft expandierte im 15. Jahrhundert durch Eroberungen und schloss sich später 13 Kantone zusammen, um die heutige Schweiz zu bilden.
  • 🤝 Die Schweizer Söldner waren begehrt in Europa, und die Schweizer Garde wurde 1506 gegründet, um den Papst zu schützen.
  • ✋ Die Neutralität der Schweiz begann 1516, nach einer Niederlage gegen Frankreich und einem Vertrag, der sie verpflichtete, keine Gegner des Vertragspartners zu unterstützen.
  • 🏰 Innere Konflikte und der Drang nach Macht führten zur Einführung der Neutralitätspolitik, um sich auf innere Probleme zu konzentrieren.
  • 🌐 Die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege brachten die Schweiz in den Krieg, aber 1815 wurde ihre Souveränität wiederhergestellt.
  • 🏛️ Die Neutralität half, die Schweiz 1848 als Bundesstaat zu gründen, und sie blieb neutral, um ihre Unabhängigkeit zwischen den Mächten zu sichern.
  • 🚫 Die Schweiz unterstützt heute keine Kriegsaktionen, erlaubt keine militärische Präsenz oder Unterstützung durch fremde Mächte auf ihrem Gebiet und ist für ihre wehrhafte Haltung bekannt.

Q & A

  • Was versucht der Sprecher am Anfang des Videos auf Schweizerdeutsch zu sagen?

    -Der Sprecher versucht, 'Herzlich willkommen' auf Schweizerdeutsch zu sagen, was 'Grüezi, miteinand' bedeutet.

  • Was ist die Bedeutung des Wortes 'Neutralität' und woher stammt es?

    -Die Bedeutung von 'Neutralität' ist, keiner der beiden Parteien in einem Konflikt zu unterstützen. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und 'Neutra' bedeutet 'keiner von beiden'.

  • Welches historische Ereignis markiert den Beginn der Schweizer Geschichte?

    -Das Rütli-Schwur im Jahr 1291 markiert den Beginn der Schweizer Geschichte.

  • Was bedeutet der Name 'Eidgenossenschaft' für die Schweiz?

    -Der Name 'Eidgenossenschaft' bedeutet, dass die dazugehörenden Gebietskörperschaften einen Eid geschworen haben, und es ist der bis heute gültige Name der Schweiz.

  • Wie viele Kantone bilden schließlich die Eidgenossenschaft?

    -13 Kantone bilden die Eidgenossenschaft.

  • Woran erinnert die Geschichte der Schweiz, dass sie nicht immer friedlich war?

    -Die Geschichte der Schweiz zeigt, dass sie durch Eroberungen und innere Kämpfe und Fehden nicht immer friedlich war.

  • Welche Rolle spielten Schweizer Söldner in der Geschichte?

    -Schweizer Söldner waren begehrt als Soldaten, die von ausländischen Mächten angeheuert wurden, und die Schweizer Garde, gegründet 1506, ist ein Beispiel dafür.

  • In welchem Jahr gilt die Schweizer Neutralitätspolitik als begonnen?

    -Die Neutralitätspolitik der Schweiz gilt als im Jahr 1516 begonnen.

  • Was bedeutete Neutralität für die Schweiz im 17. Jahrhundert?

    -Im 17. Jahrhundert bedeutete Neutralität für die Schweiz, dass sie sich aus ausländischen Konflikten heraushielt, um sich auf ihre inneren Probleme zu konzentrieren.

  • Wie wurde die Souveränität der Schweiz nach den Napoleonischen Kriegen wiederhergestellt?

    -Die Souveränität der Schweiz wurde auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 wiederhergestellt.

  • Was zeigt die Neutralität der Schweiz im 20. Jahrhundert?

    -Im 20. Jahrhundert zeigte die Neutralität der Schweiz, dass sie während der Weltkriege keine Seite unterstützte, aber trotzdem mit beiderseitigen Mächten kooperierte.

  • Was ist die Rolle der Neutralität in der heutigen Schweiz?

    -Die Neutralität der heutigen Schweiz dient als außenpolitisches Instrument, um ihre Unabhängigkeit zwischen den Mächten zu sichern und sie ist kein unverrückbarer Verfassungsgrundsatz.

Outlines

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🇨🇭 Einleitung und Bedeutung von Neutralität

Der erste Absatz stellt den Kontext für das Video her, indem der Sprecher versucht, sich auf Schweizerdeutsch zu begrüßen und betont, dass das Video über die Geschichte und Bedeutung von Neutralität in der Schweiz geht. Er erklärt, dass Neutralität heutzutage oft mit der Schweiz in Verbindung gebracht wird und stellt die Frage, was es bedeutet, neutral zu sein. Der Sprecher vergleicht die Neutralität auf persönlicher Ebene mit der Herausforderung, keine Seite bei einem Streit zwischen Freunden zu unterstützen. Der Absatz endet mit einer Einführung in die Geschichte der Schweiz und dem Rütli-Schwur von 1291 als Beginn der Eidgenossenschaft.

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🏰 Geschichte der Schweiz und Entwicklung der Neutralität

Der zweite Absatz delves deeper into the history of Switzerland, starting with the formation of the Swiss Confederacy and the role of cantons as independent political entities. It discusses the initial non-peaceful history of the Swiss Confederacy, marked by alliances and internal conflicts, as well as the rise of Swiss mercenaries. The paragraph highlights the significance of the year 1516 as the beginning of Switzerland's neutrality policy, which allowed Swiss mercenaries to be hired by foreign powers and the establishment of defense alliances with other countries. It also touches upon the impact of the French Revolution and the Napoleonic Wars on Switzerland, leading to the restoration of Swiss sovereignty at the Congress of Vienna in 1815.

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🌎 Neutralität in der modernen Welt und ihre Grenzen

Der dritte Absatz behandelt die Rolle der Neutralität in der modernen Welt und die Herausforderungen, die die Schweiz damit konfrontiert. Es wird erläutert, dass Neutralität kein unveränderlicher Grundsatz ist, sondern ein politisches Instrument, das zur Sicherung der Unabhängigkeit genutzt wird. Die Schweiz wird als wehrhaftes Land beschrieben, das eine gut ausgerüstete Armee hat und die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu verteidigen. Es wird auch auf die wirtschaftliche Integration der Schweiz in die EU hingewiesen, ohne dass sie über die Regeln des europäischen Wirtschaftsmarktes mitbestimmen kann. Der Absatz schließt mit einer Diskussion über die Bedeutung der Neutralität für die Bevölkerung der Schweiz und die Frage, ob es für Deutschland sinnvoll wäre, einen ähnlichen Status einzunehmen.

Mindmap

Keywords

💡Neutralität

Neutralität bedeutet, dass ein Staat keiner der beiden oder mehrerer konkurrierender Parteien oder Gruppen beitreten oder sich für eine bestimmte Seite entscheiden sollte. Im Video wird die Neutralität der Schweiz als zentrales Thema behandelt, das Land wird als Beispiel dafür herangezogen, wie ein Staat seine Unabhängigkeit wahren kann, ohne sich in Konflikte anderer Länder einzumischen. Die Schweiz hat ihre Neutralität als außenpolitisches Instrument eingeführt, um seine Souveränität zu schützen und sich auf innere Probleme zu konzentrieren.

💡Eidgenossenschaft

Die Eidgenossenschaft ist der offizielle Name der Schweiz. Der Begriff stammt aus dem Kontext der Eidgenossenschaft, einer Vereinigung von Gebietskörperschaften, die einen Eid des Zusammenhalts geschworen haben. Im Video wird die Eidgenossenschaft als historische Grundlage für die Schweiz dargestellt, die auf dem Rütli-Schwur von 1291 basiert und später zu einem Bundesstaat mit mehreren Kantonen wurde.

💡Kanton

Ein Kanton ist eine politische Einheit innerhalb der Schweiz, vergleichbar mit einem Bundesland in anderen Ländern. Die Schweiz ist in 26 Kantone unterteilt, die eine gewisse Autonomie genießen. Im Video werden Kantone als eigenständige politische Einheiten beschrieben, die entweder eine Stadt (wie Bern) oder eine Landgemeinde (wie Uri) sein können, und die in der Eidgenossenschaft zusammengeschlossen sind.

💡Rütli-Schwur

Der Rütli-Schwur von 1291 ist ein bedeutender historischer Ereignis, das als Beginn der Schweiz angesehen wird. Im Video wird der Rütli-Schwur erwähnt, um die Entstehung der Eidgenossenschaft zu erklären, als eine Vereinigung von drei Kantonen, die einen Eid des Zusammenhalts gegen die Habsburger machten.

💡Habsburger

Die Habsburger sind eine europäische Dynastie, die einst über ein großes Reich in Mitteleuropa herrschte. Im Video werden die Habsburger als eine der Mächte dargestellt, gegen die die Eidgenossenschaft sich vereinte, um ihre Unabhängigkeit zu verteidigen und zu gewährleisten.

💡Söldner

Söldner sind Soldaten, die für Geld in fremden Streitkräften dienen. Im Kontext des Videos werden Schweizer Söldner erwähnt, um die wirtschaftliche Notlage der Schweizer Bevölkerung zu beschreiben und die Tatsache, dass viele Schweizer in fremden Armeen dienten, um Arbeit und Brot zu verdienen.

💡Schweizer Garde

Die Schweizer Garde ist eine spezialisierte Truppe, die seit 1506 den Papst in Vatikanstadt beschützt. Im Video wird die Gründung der Schweizer Garde als Beispiel für die Anforderung nach Schweizer Söldnern in Europa herangezogen, die als bewährte und treue Wächter galten.

💡Westmächte

Westmächte beziehen sich auf die Länder, die im Zuge des Kalten Krieges mit den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten standen. Im Video wird die Neutralität der Schweiz im 1. und 2. Weltkrieg thematisiert und wie sie trotz ihrer Neutralität mit den Westmächten kooperierte, um ihre Interessen zu schützen.

💡Vereinte Nationen

Die Vereinten Nationen (UN) sind eine internationale Organisation, die darauf abzielt, globale Zusammenarbeit und Frieden zu fördern. Im Video wird erwähnt, dass die Schweiz neutrale, aber demokratische und marktwirtschaftliche Prinzipien beibehält und an UN-geführten nicht-militärischen Maßnahmen teilnimmt, um internationales Recht durchzusetzen.

💡Europäische Union (EU)

Die Europäische Union ist eine politische und wirtschaftliche Union von 27 Mitgliedsstaaten in Europa. Im Video wird die Tatsache, dass die Schweiz, obwohl sie nicht der EU angehört, wirtschaftlich in die EU integriert ist, hervorgehoben, um die Komplexität der Neutralität und der wirtschaftlichen Beziehungen zu verdeutlichen.

Highlights

Versuch, Schweizerdeutsch zu verwenden, um Video zu begrüßen

Diskussion über das Konzept der Neutralität und seine Bedeutung

Geschichte der Schweiz und ihre Entwicklung zur Eidgenossenschaft

Die Bedeutung des Rütli-Schwurs von 1291 für die Schweiz

Die Rolle der Kantone in der politischen Struktur der Schweiz

Die Erweiterung der Eidgenossenschaft durch Eroberungen im 15. Jahrhundert

Die Rolle der Schweizer Söldner in europäischen Kriegen

Die Gründung der Schweizer Garde im Jahr 1506

Die Bedeutung des Jahres 1516 für die Entstehung der Neutralitätspolitik der Schweiz

Die Entwicklung der Neutralität in der Schweiz bis 1674

Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen auf die Schweiz

Die Wiederherstellung der Souveränität der Schweiz auf dem Wiener Kongress 1815

Die Bedeutung der Neutralität für die Gründung des Bundesstaates Schweiz 1848

Die Herausforderungen der Neutralität in Zeiten des Nationalismus

Die praktische Anwendung der Neutralität in der Außenpolitik der Schweiz

Die Rolle der Schweiz als Schiedsrichter oder Vermittler in internationalen Konflikten

Die wirtschaftliche Integration der Schweiz in die EU trotz der Neutralität

Die Bedeutung der Neutralität für die nationale Identität der Schweizer Bevölkerung

Die Diskussion über die Neutralität in der modernen Welt und ihre Grenzen

Die Frage, ob Deutschland ein neutraler Staat werden könnte

Transcripts

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.

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Grüezi, miteinand'.

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Okay, das war jetzt nicht so wirklich gut.

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Es war ein Versuch, euch auf Schweizerdeutsch zu begrüßen.

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Herzlich willkommen zu diesem neuen Video.

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Ihr wisst, viele Videos auf diesem Kanal

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befassen sich mit Ereignissen, die lange zurückliegen.

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Oft sind die Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar.

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Oft geht es um Konflikte, die bis heute für Diskussionen sorgen.

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Ich bemühe mich dann immer, besonders neutral zu sein.

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Aber was ist es, neutral zu sein?

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Da fällt einem doch sofort ein Land ein.

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Nämlich die Schweiz.

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Schauen wir erst mal uns die Geschichte der Schweiz genauer an.

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Als Beispiel,

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um alles Wichtige über Neutralität zu erfahren.

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Und das mache ich alles in Hochdeutsch.

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Damit das nicht hier in einem Comedy-Video endet.

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Das Wort Neutralität stammt aus dem lateinischen.

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Neutra bedeutet: Keiner von beiden.

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Wenn sich zwei streiten, dann freut sich nicht der Dritte.

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Sondern er hält sich raus.

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Er bezieht für keine der beiden Seiten Stellung.

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Das ist gar nicht so einfach.

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Vielleicht hattet ihr auch schon mal eine Situation,

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dass zwei Freundinnen oder Freunde streiten.

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Und jede oder jeder will,

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dass ihr euch auf die jeweilige Seite stellt.

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Einfach sagen, sorry, ich halte mich da raus,

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das kann im schlimmsten Fall dazu führen,

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dass beide am Ende beleidigt sind. Und ihr alleine dasteht.

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Obwohl ihr gar nichts für den Streit könnt.

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Noch viel komplexer ist die Sache,

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wenn es um Länder und um Staaten geht.

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Wie eben zum Beispiel die Schweiz.

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Die Geschichte des Staates Schweiz beginnt mit dem Rütli-Schwur.

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Im Jahr 1291.

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Die Schweiz heißt auch Eidgenossenschaft.

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Weil die dazugehörenden Gebietskörperschaften

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einen Eid geschworen haben. Ob das wirklich 1291 war,

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zumindest wird Jahrhunderte später dieses Jahr festgelegt.

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Übrigens nur kurz:

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falls ihr weiter neutrale Zusammenfassungen

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zu geschichtlichen Themen haben wollt,

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oder zumindest versuchen wir das, dann abonniert diesen Kanal.

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Und schaut bei Instagram vorbei. Die Schweiz von YouTube.

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Der Vergleich hinkt ein bisschen.

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Und nicht vergessen, die Glocke zu aktivieren.

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Verschiedene Städten, Gemeinden und Herrschaften

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schließen sich damals zusammen.

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Um sich gegen die Eroberung

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durch die Dynastie der Habsburger zu wehren.

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Tatsächlich schaffen sie es, sich zu behaupten.

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Anfangs besteht der Bund aus drei Kantonen.

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Kantone sind Stände.

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Also eigenständige politische Einheiten.

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Ein Stand oder Kanton kann eine Stadt sein.

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Wie das schweizerische Bern.

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Wo ein Stadtrat das Sagen hat.

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Ein Kanton kann aber auch eine Landgemeinde sein.

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Wie Uri.

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Wo die stimmberechtigten Bürger basisdemokratisch entscheiden.

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Am Ende des Prozesses bilden 13 Kantone

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die schweizerische Eidgenossenschaft.

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Das ist der bis heute gültige Name der Schweiz.

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Der Bund wird im 15. Jahrhundert größer und stärker.

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Durch Eroberungen.

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Bisher ist die Geschichte der Schweiz nicht besonders friedlich.

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Dass sie miteinander Bündnisse schließen,

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verhindert nicht, dass die Bündnispartner

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auch untereinander Kämpfe und Fehden austragen.

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Aber das es damals, im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation,

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quasi an der Tagesordnung.

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Im Jahr 1499 gibt es einen weiteren groß angelegten Krieg.

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Gegen die Habsburger und deren schwäbische Verbündete.

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Am Ende steht ein Vertrag,

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der den Eidgenossen weitgehende selbst Ähnlichkeit zugesteht.

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Offiziell scheine die Eidgenossenschaft aber erst 1648

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aus dem Reich aus.

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Im Inneren stärkt der Sieg den Zusammenhalt.

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In den kommenden Jahrzehnten nach ihrer Unabhängigkeit

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kämpfen die Schweizer munter weiter.

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Allerdings nicht untereinander.

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Oder gegen angreifende Feinde.

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Sondern als Söldner.

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Als Soldaten, die angeheuert werden.

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In der Schweiz lebt es sich damals nicht so gut wie heute.

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Viele Leute hungern.

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Weil die Landwirtschaft nicht so viele Menschen ernähren kann.

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Männer können in die Fremde ziehen und sich dort Arbeit beschaffen.

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Und für eine Sache braucht man immer neue Leute:

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Um Krieg zu führen.

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Schweizerische Söldner sind bei allen europäischen Herrschern begehrt.

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1506 wird die Schweizer Garde gegründet.

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Die bis heute den Papst beschützt.

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Anfangs nichts anderes als ein Söldner-Heer.

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Die Eidgenossen selbst erweitern ihr Gebiet immer mehr.

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In Nord-Italien werden Gebiete wie das Tessin erobert.

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Die schweizerische Eroberungs- und Machtpolitik endet 1516.

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Nach einer schlimmen Niederlage gegen den französischen König

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und wegen Uneinigkeit

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schließen die Eidgenossen mit Frankreich einen Vertrag.

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In dem sie sich versprechen,

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keine Gegner des Vertragspartners zu unterstützen.

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Der Vertrag beendet letztendlich eine Phase des Schweizer Machtstrebens.

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Gerade hat man auch andere Probleme.

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Innerhalb der Schweiz nehmen die konfessionellen Spannungen

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zwischen Katholiken, Lutheranern und Calvinisten zu.

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Es ist das Zeitalter der Glaubensspaltung.

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Und in der Schweiz kommt es während des 30-jährigen Krieges,

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dazu findet ihr auch ein Video unter dem "i",

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da kommt es zu Kriegen zwischen den Protestanten und den Katholiken.

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Und jetzt kommen wir zur Neutralität.

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Das hatte ich euch ja schließlich versprochen.

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In der schweizerischen Geschichtswissenschaft

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wird 1516 als das Jahr angesehen,

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in dem die Neutralitätspolitik der Schweiz beginnt.

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1674 wird die Neutralität erstmals festgeschrieben.

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Neutralität bedeutet damals nicht das, was sie heute bedeutet.

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Dass man sich bei Streitereien komplett herausfällt.

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Schweizer Söldner dürfen von ausländischen Mächten

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immer noch angeworben werden.

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Außerdem schließt die Schweiz, einige Kantone,

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Verteidigungsbündnis mit ausländischen Mächten.

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Außerdem verhalten sich die Eidgenossen

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vor allem deshalb neutral,

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weil sie sich so auf ihre inneren Probleme

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und Konflikte konzentrieren können.

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Nicht, weil sie besonders moralisch wären.

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Aber die Schweiz hält sich raus.

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Während die anderen Länder fröhlich weiter kämpfen.

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Aber für die Schweiz endet die Französische Revolution alles.

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Die Revolution wird in die Eidgenossenschaft exportiert.

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Französische Truppen besetzten Teile des Landes.

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Und die revolutionäre Schweiz wird in den napoleonischen Kriegen

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immer wieder zum Kriegsschauplatz.

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Die Eidgenossenschaft ist ein Vasallenstaat Napoleons.

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Erst auf dem Wiener Kongress wird 1815

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die Souveränität der Schweiz wiederhergestellt.

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Auch dazu gibt es ein Video, oben auf das "i" klicken.

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Diese Neutralität trägt mit dazu bei,

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dass 1848 der Bundesstaat Schweiz gegründet werden kann.

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In der Schweiz leben Deutsche, Franzosen, Italiener.

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Im Zeitalter des Nationalismus

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entsteht für die Schweiz ein großes Problem.

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In den angrenzenden drei großen Nationen

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spielt die eigene Sprache der eigenen Nation eine große Rolle.

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Ein Beispiel ist folgende Forderung:

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Alle Deutschen sollen in einem Land leben.

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Drei große Nationen ziehen an der Schweiz.

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Von allen Ecken und Enden.

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Wie funktioniert die Integration, der Zusammenhalt der Schweizer,

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angesichts dieser Einflüsse von außen?

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Dadurch, dass die Schweiz ein Staat mit einer besonderen Idee wird.

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Die Neutralität spielt dabei eine entscheidende Rolle.

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Dabei dient die Neutralität ausdrücklich als Mittel zum Zweck.

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Die Eidgenossenschaft ist neutral,

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um ihre Unabhängigkeit zwischen den Mächten zu sichern.

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Das bedeutet, dass die Schweiz

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ihre Neutralität auch aufgeben könnte.

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Wenn es denn so beschlossen würde.

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Sie ist kein unverrückbarer Verfassungsgrundsatz.

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Wichtig zu wissen ist auch, dass die Schweiz ein wehrhaftes Land ist.

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Und sich im Falle eines Falles selbst verteidigen könnte.

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Die Schweiz besitzt eine gut ausgerüstete Armee.

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Es gibt zwar nur relativ wenige Berufssoldaten,

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aber sehr viele Schweizer sind Milizionäre.

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Also im Bedarfsfall wehrpflichtig.

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Nach dem Wehrdienst nehmen sie ihre Waffen und Uniformen nach Hause.

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Deshalb gibt es auch den Spruch:

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Die Schweiz ist eine Armee.

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Im echten Leben wirkt sich die Neutralität so aus.

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Die Schweiz unterstützt kein Land im Krieg.

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Nicht mit Soldaten, nicht mit Waffen, nicht mit Geld.

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Sie erlaubt weder die Stationierung,

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noch den Durchmarsch fremder Truppen durch ihr Gebiet.

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Durch die Schweiz dürfen fremde Mächte

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keine militärischen Nachrichten weitergeben.

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Und keine Waffen transportieren.

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Als Schiedsrichter oder Vermittler kann sie dagegen auftreten.

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Die Schweiz gewährt Geflüchteten Asyl.

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Und sie darf auch mit kriegsführenden Staaten Handel treiben.

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Wenn die Schweiz selbst angegriffen wird,

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dann dürfte sie sich auch einem Bündnis anschließen.

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Neutral zu sein, das bedeutet in erster Linie,

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nicht an Kampfhandlungen oder Kriegen teilzunehmen.

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Aber neben dieser militärischen Sicht

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ist es für ein neutrales Land wichtig,

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dass es glaubwürdig neutral ist.

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Die USA erklären sich im 1. Weltkrieg zunächst für neutral,

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sie unterstützen dann aber die Westmächte

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von Anfang an mit Material.

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Aber neutral im Sinne von gleicher Abstand zu beiden Seiten,

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das sind sie nicht.

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Im 2. Weltkrieg ist Schweden neutral.

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Und liefert den Deutschen kriegswichtiges Eisenerz.

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Ab 1943 erlaubt Schweden dann alliierten Bombern,

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durch seinen Luftraum zu fliegen.

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Schweden ist also in diesem Sinne neutral,

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dass es nicht in den Krieg hineingezogen werden will.

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Ihr seht, theoretisch klingt es einfach, neutral zu sein.

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Aber in der Praxis ist es doch nicht immer so einfach.

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Übrigens auch bei der Schweiz.

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Im 2. Weltkrieg war die Schweiz längst nicht so neutral,

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wie man das heute denkt.

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Unter anderem gab es eine Zusammenarbeit Schweizer Banken

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mit dem Deutschen Reich.

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Wovon letztlich der Schweizer Staat profitiert hat.

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Auf der anderen Seite gab es eine Kooperation mit den Alliierten.

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So gesehen war man irgendwie neutral. Hat aber beide Seiten unterstützt.

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Neutralität zu leben, das erfordert Entscheidungen in konkreten Fällen.

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Und dann spielt die Theorie keine Rolle.

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Neutralität schützt v.a. nicht davor, angegriffen zu werden.

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Im 1. Weltkrieg marschiert die dt.Armee ins neutrale Belgien ein.

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Während der beiden Weltkriege achten die kriegsführenden Parteien

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auch die Neutralität der Schweiz nicht immer.

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Nach 1945, als die Welt zwischen den Supermächten

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USA und Sowjetunion in zwei Lager geteilt wird,

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bekommt das Thema Neutralität nochmal eine besondere Bedeutung.

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Wer neutral ist, ist jedenfalls kein Gegner.

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Somit können die neutralen Staaten,

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das sind neben der Schweiz auch Österreich, Finnland und Schweden,

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zwischen den Blöcken vermitteln.

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Weil sie aber grundsätzlich marktwirtschaftlich

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und demokratisch organisierte Staaten sind,

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werden sie trotzdem irgendwann eher auf der Seite des Westens gesehen.

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Nach den Regeln der Vereinten Nationen

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können auch neutrale Staaten an Kampfeinsätzen teilnehmen.

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Oder bei einem Wirtschaftsembargo, einer Blockade, mitmachen.

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Wenn der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen

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Maßnahmen beschlossen hat.

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Die Schweiz unterstützt heute nicht-militärische Maßnahmen

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gegen Länder, die internationales Recht gebrochen haben.

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Sie leistet der UN dann logistische Unterstützung.

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Oder stellt Inspektoren für Überwachungsprogramme.

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Die Neutralität gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen.

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Die Schweiz ist komplett von EU-Staaten umgeben.

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Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Krieg

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zwischen diesen Staaten und der Schweiz kommt, ist praktisch null.

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Selbst wenn die Schweiz nicht neutral wäre.

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Man kann nicht ernsthaft sagen,

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dass die Neutralität vor einem Krieg schützt.

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Wer sollte die Schweiz angreifen?

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Gegen Terroristen hilft sie auf keinen Fall, muss man sagen.

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Terroristen denken in anderen Kategorien.

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Andere Probleme,

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wie die Bedrohung durch Weiterverbreitung von Atomwaffen,

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illegale Migration, der Klimawandel.

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Gegen die realen Bedrohungen eines modernen europäischen Staates

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kann die Neutralität nichts ausrichten.

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Wirtschaftlich ist die Schweiz de facto in die EU integriert.

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Kann aber nicht über die Regeln

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des europäischen Wirtschaftsmarktes mitbestimmen.

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Da sie kein Mitglied der EU ist.

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Für die Bevölkerung ist die Neutralität

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aber noch ein ganz wichtiger Faktor.

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Der sozusagen die Seele der Schweiz ausmacht.

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Auch für andere Staaten ist es erstrebenswert, neutral zu sein.

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Die Mongolei liegt zwischen Russland und China.

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Und verhält sich seinen Nachbarn gegenüber neutral.

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Auch Turkmenistan ist neutral.

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Und gleichzeitig eine knallharte Diktatur.

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Neutralität hat nichts mit Demokratie zu tun.

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Oder damit, dass man irgendwie "gut" ist.

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Neutralität ist ein außenpolitisches Instrument,

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das jeder Staat anwenden kann.

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In der EU sind Österreich, Schweden, Finnland und Malta neutral.

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Wie seht ihr das?

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Ist es gut, wenn ein Land neutral ist?

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Oder bringt es mehr, in einem starken Bündnis Mitglied zu sein?

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Wie würdet ihr euch das für Deutschland wünschen?

play12:25

Könnt ihr euch vorstellen, dass Deutschland ein neutraler Staat wird?

play12:29

Schreibt es in die Kommentare. Wir können euch versprechen,

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wir bleiben neutral und objektiv.

play12:34

Wenn ihr mal das Gefühl hab, das wäre nicht so,

play12:37

dann beschwert euch in den Kommentaren.

play12:40

Neben mir findet ihr ein Video über die Geschichte eines Landes.

play12:45

Da geht es um Großbritannien.

play12:47

Direkt darunter gibt es ein Video der Kollegen von Funk.

play12:50

Danke euch fürs Zuschauen. Bis zum nächsten Mal.

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