Soziale Marktwirtschaft: Die Jahrhundert-Idee?
Summary
TLDRDieses Video erklärt das Konzept der sozialen Marktwirtschaft, ein zentrales Element der deutschen Wirtschaftsordnung. Es erläutert, wie Wettbewerb und freie Märkte die Grundlage für Wohlstand und Verbesserung von Produkten bilden, während der Staat durch Gesetze und Schutzmaßnahmen für Schwache eine faire Verteilung des Wohlstands gewährleistet. Die soziale Marktwirtschaft verbindet die Vorteile des freien Marktes mit staatlichen Interventionen, um soziale Gerechtigkeit und Absicherung zu gewährleisten.
Takeaways
- 😀 Die soziale Marktwirtschaft ist ein wirtschaftliches Ordnungssystem, das den Wettbewerb und die Marktfreiheit mit sozialen Schutzmechanismen kombiniert.
- 🏛️ Der Staat ist verantwortlich für die Schaffung und Überwachung von Regeln, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und Kartelle zu verhindern.
- 💼 Die freie Marktwirtschaft kann hart sein, da sie auf Konkurrenz basiert, bei der die Stärkeren oft vorne liegen und die Schwächeren möglicherweise zurückbleiben.
- 🛠️ Die Planwirtschaft ist ein System, bei dem der Staat alle wirtschaftlichen Entscheidungen trifft, was zu weniger Wettbewerb und Motivation für Verbesserungen führt.
- 🏢 In der sozialen Marktwirtschaft bleiben die Produktionsmittel in privater Hand, aber der Staat schützt die Allgemeinheit und verpflichtet das Eigentum zum Wohl der Gesellschaft.
- 👥 Der Staat greift in der sozialen Marktwirtschaft ein, um die Schwächeren zu schützen, zum Beispiel durch Kündigungsschutz, Sozialleistungen und staatliche Unterstützung in benachteiligten Regionen.
- 💰 Steuern variieren in der sozialen Marktwirtschaft, um eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen zu fördern und diejenigen mit weniger zu unterstützen.
- 🏥 Soziale Absicherungen wie Arbeitslosenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung tragen zur Stabilität und zum Wohlbefinden der Bürger bei.
- 🌐 Die soziale Marktwirtschaft wurde von Wissenschaftlern und Politikern entwickelt und ist heute in der gesamten Europäischen Union verbreitet.
- 🔄 Die Geschichte hat gezeigt, dass die soziale Marktwirtschaft flexibel ist und an die sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen angepasst werden kann, wie es die Finanzkrise 2007 verdeutlicht.
Q & A
Was ist die soziale Marktwirtschaft?
-Die soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung, die auf dem Wettbewerb basiert und gleichzeitig den Schutz der Schwächeren im Markt vorsieht. Sie kombiniert die Vorteile des freien Marktes mit staatlichen Maßnahmen zur sozialen Absicherung und Gerechtigkeit.
Wer hat den Begriff der sozialen Marktwirtschaft erfunden?
-Der Begriff der sozialen Marktwirtschaft wurde von dem Wissenschaftler Alfred Müller-Armack geprägt. Er wurde jedoch von dem CDU-Politiker und Wirtschaftsminister Ludwig Erhard populär gemacht, der ihn in seiner Wirtschaftspolitik für das erste Bundesdeutschland verfolgte.
Was sind die Hauptmerkmale der sozialen Marktwirtschaft?
-Die Hauptmerkmale der sozialen Marktwirtschaft sind Wettbewerb, privates Eigentum, staatliche Regulierung zur Sicherung des Allgemeinwohls, soziale Absicherung durch staatliche Programme und eine ausgewogene Einkommensverteilung.
Wie schützt die soziale Marktwirtschaft die Schwächeren in der Gesellschaft?
-Die soziale Marktwirtschaft schützt die Schwächeren durch staatliche Regelungen wie Kündigungsschutz, Sozialversicherungen, Arbeitslosenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie durch gezielte staatliche Hilfen für bedürftige Bürger und Regionen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Planwirtschaft und einer Marktwirtschaft?
-Bei einer Planwirtschaft wird die gesamte Wirtschaftsaktivität zentral geplant und gelenkt, ohne Wettbewerb und mit gleichmäßiger Verteilung von Gütern und Dienstleistungen. Im Gegensatz dazu ist eine Marktwirtschaft durch Angebot und Nachfrage, Wettbewerb und Preise bestimmt, die frei entstehen.
Wie beeinflusst die soziale Marktwirtschaft den Wettbewerb?
-Die soziale Marktwirtschaft fördert einen geordneten Wettbewerb, indem sie sicherstellt, dass er fair und effektiv ist. Dabei werden Marktmissbräuche wie Kartelle oder Monopole durch staatliche Regelungen verhindert.
Was ist die Rolle des Staates in einer sozialen Marktwirtschaft?
-Der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft legt grundlegende Spielregeln fest, schützt die Allgemeinheit vor den Härten des Marktes und greift ein, um das Allgemeinwohl zu fördern und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Wie wurden die Ziele der sozialen Marktwirtschaft von Ludwig Erhard umgesetzt?
-Ludwig Erhard setzte die Ziele der sozialen Marktwirtschaft um, indem er auf eine Politik der Ordnungspolitik und Wettbewerbsfreiheit setzte, während gleichzeitig die notwendigen staatlichen Rahmenbedingungen für den Schutz der Schwächeren und für soziale Sicherheit geschaffen wurden.
Was bedeuten die Begriffe 'Ordnungspolitik' und 'Ordoliberalismus'?
-Ordnungspolitik oder Ordoliberalismus bezieht sich auf eine staatliche Politik, die darauf abzielt, einen rechtlichen Rahmen für die Wirtschaft zu schaffen, in dem Wettbewerb und Marktmechanismen frei abspielen können, aber auch mit ausreichenden Regeln, um Missstände zu verhindern.
Wie hat sich die soziale Marktwirtschaft in Deutschland seit der Wiedervereinigung entwickelt?
-Seit der Wiedervereinigung wurden viele neoliberale Ideen aus Amerika und Großbritannien in die deutsche Wirtschaft eingeführt, was zu mehr Privatisierung und Deregulierung führte. Nach der Finanzkrise 2007 wurde jedoch wieder stärker auf die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft zurückgegriffen.
Outlines
🌍 Die Soziale Marktwirtschaft erklärt
Dieses Video erklärt einen zentralen Begriff für Deutschland: die soziale Marktwirtschaft. Es erläutert, wer die Idee entwickelt hat, welche Vorteile sie bringt und ob sie heute noch gültig ist. Der Fokus liegt auf dem Wettbewerb als zentralem Element des Marktes, der sowohl für die Verbesserung der Produkte als auch für die Schaffung von Preisunterschieden sorgt. Der Staat ist verantwortlich für die Schaffung von Regeln und deren Einhaltung, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Gleichzeitig wird auf die Härten des freien Marktes hingewiesen, insbesondere im Hinblick auf Arbeitnehmer, und die Frage, ob der Staat eingreifen sollte, um Gerechtigkeit zu schaffen.
🏛️ Die soziale Marktwirtschaft in Aktion
In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Facetten der sozialen Marktwirtschaft weiter erläutert. Es wird betont, dass die soziale Marktwirtschaft auf dem Prinzip des Wettbewerbs beruht, aber mit dem Ziel, die Schwächeren zu schützen und das Allgemeinwohl zu fördern. Der Staat greift ein, um sicherzustellen, dass alle von den Ergebnissen des Wettbewerbs profitieren, und stellt zum Beispiel Sozialleistungen wie Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung bereit. Auch die Besteuerung spielt eine Rolle, indem mehr von den Reichen genommen wird, um diejenigen mit weniger Einkommen zu unterstützen. Die soziale Marktwirtschaft wird als eine Mischung aus freiem Markt und staatlicher Intervention dargestellt, die darauf abzielt, sowohl Wohlstand als auch soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.
📚 Geschichte und Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft
Dieser Teil des Skripts betrachtet die Geschichte und die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Es wird auf die Bedeutung von Ludwig Erhard und seine Vision eines Wohlstands für alle hingewiesen, sowie auf die verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Phasen, die die soziale Marktwirtschaft geprägt haben. Von der Ordnungspolitik und dem Einfluss des Ordoliberalismus über die Konjunkturpolitik der SPD bis hin zu den aktuellen Diskussionen nach der Finanzkrise und der Tendenz zur Privatisierung und Deregulierung. Der Abschnitt schließt mit einer Einladung an die Zuschauer, ihre Meinung über die soziale Marktwirtschaft zu teilen und über mögliche Reformen nachzudenken.
Mindmap
Keywords
💡Soziale Marktwirtschaft
💡Wettbewerb
💡Eigentum
💡Allgemeinwohl
💡Konjunkturpolitik
💡Privatisierung
💡Deregulierung
💡Ordnungspolitik
💡Wirtschaftswunder
💡Inflation
Highlights
Die soziale Marktwirtschaft ist ein wichtiger Begriff, der das Wirtschaftssystem Deutschlands bis heute prägt.
Die soziale Marktwirtschaft wurde erfunden, um Vorteile des Marktes zu nutzen und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Der Wettbewerb ist ein wesentlicher Bestandteil des Marktes und fördert die Qualität und den Preis der Produkte.
Es gibt Regeln, die verhindern, dass Unternehmen Preise absprechen oder Kartelle bilden, um den Wettbewerb zu erhalten.
Der Staat ist verantwortlich für die Schaffung und Überwachung der Regeln im Markt.
Der freie Markt ist effektiv, aber er kann hart für die Schwächeren sein, die möglicherweise unter den Rädern kommen.
Die Planwirtschaft ist ein System, bei dem der Staat alle wirtschaftlichen Entscheidungen trifft und Wettbewerb ausgeschaltet ist.
Die soziale Marktwirtschaft kombiniert den Wettbewerb des freien Marktes mit sozialen Schutzmechanismen.
Eigentum in der sozialen Marktwirtschaft ist verpflichtet, dem Wohle der Allgemeinheit zu dienen.
Der Staat schützt in der sozialen Marktwirtschaft die Schwächeren durch Regeln wie Kündigungsschutz.
In der sozialen Marktwirtschaft greift der Staat ein, um das Allgemeinwohl zu fördern und Ungleichheiten zu verringern.
Die soziale Marktwirtschaft ist sozial, weil sie Wohlstand durch Wettbewerb schafft, die Schwachen vor Markthärten absichert und den Wohlstand gleichmäßig verteilt.
Ludwig Erhard, der erste Bundesdeutsche Wirtschaftsminister, sah die soziale Marktwirtschaft als Weg, um Wohlstand für alle zu erreichen.
Die Ordnungspolitik oder Ordoliberalismus prägte die Wirtschaftspolitik in der ersten Phase der Bundesrepublik.
Die SPD setzte sich für eine stärkere staatliche Regulierung und Unterstützung in der Wirtschaft ein.
Konjunkturpolitik wurde eingeführt, um die wirtschaftlichen Schwankungen durch staatliche Maßnahmen zu dampfen.
Nach der Wiedervereinigung wurden neoliberale Ideen wie Privatisierung und Deregulierung in Deutschland eingeführt.
Seit der Finanzkrise 2007 wird die Bedeutung der sozialen Marktwirtschaft wieder betont, um soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Transcripts
In diesem Video erkläre ich euch
einen ganz wichtigen Begriff eine
Sache, die unser Land bis heute
prägt.
Die soziale Marktwirtschaft.
Wer sie erfunden hat, welche
Vorteile sie bietet und ob sie heute
noch gültig ist.
Also worum geht es?
Ja, um die Wirtschaft und den Markt.
Menschen stellen Dinge her und
wollen Dinge haben.
Sie tauschen untereinander
oder kaufen Dinge auf dem Markt.
Eine Wirtschaft braucht aber eine
Ordnung.
Regeln, nach denen alles
funktioniert.
Eine wesentliche Sache bei dem Markt
ist der Wettbewerb.
Unternehmen stellen Produkte her und
verkaufen sie an die Verbraucher.
Wenn zwei Unternehmen das gleiche
Produkt verkaufen, dann hat
natürlich jedes das Ziel, mehr zu
verkaufen als andere.
Wie geht das?
Entweder die Produkte sind besser
und besitzen eine höhere Qualität.
Oder aber die Produkte sind billiger
und haben einen niedrigeren Preis.
Konkurrenz belebt das Geschäft, und
davon profitiert der Verbraucher.
Es wäre natürlich einfach, wenn sich
Unternehmen darauf einigen, dass sie
den gleichen Preis für ihre Produkte
festlegen.
Dann kassieren beide.
Der Wettbewerb wäre also unterbunden
zum Nachteil der Verbraucher, die
jetzt mehr zahlen müssen, aber keine
bessere Qualität bekommen.
Eine Regel lautet also Man
darf sich nicht absprechen.
Man darf keine Kartelle bilden.
Wer macht diese Regeln und wer
kontrolliert, ob sie eingehalten
werden?
Der Staat.
Schön und gut, dass es solche Regeln
gibt, aber trotzdem ist der freie
Markt eine harte Angelegenheit.
Hier wird konkurriert, und es geht
nicht zimperlich zu.
Denn auf dem Markt werden nicht nur
Waren gehandelt, auch Arbeitnehmer
bieten etwas an.
Keine Waren, sondern ihre
Arbeitskraft gibt es viele
offene Arbeitsstellen und wenige
Bewerber.
Kann eine Bewerberin zum Beispiel
mehr Geld verlangen?
Es ist umgekehrt, und viele Leute
bewerben sich auf einer Stelle ist
das Unternehmen im Vorteil?
Wettbewerb bedeutet, dass die, die
sich mehr anstrengen, die besser
sind, die auch mehr verkaufen
und sich mehr leisten können.
Und weil es jeder besser haben will,
strengt sich jeder an.
Und im Endeffekt haben alle was
davon.
Der freie Markt ist effektiv,
er bringt Ergebnisse zustande,
aber er ist kein Ponyhof.
Die Stärkeren setzen sich durch,
knallhart.
Damit es gerecht zugeht, könnte
jetzt der Staat eingreifen
Preise oder Löhne
und Gehälter.
Der Staat bestimmt, was hergestellt
wird, welche Dienstleistungen
erbracht werden dürfen.
Jeder bekommt das Gleiche und gleich
viel.
Das ist das Konzept der
Planwirtschaft Das gesamte
wirtschaftliche Geschehen wird von
einer zentralen Stelle geplant und
gelenkt.
Nach politischen Vorgaben
Die einzelnen Menschen oder
Unternehmen haben keine oder nur
ganz geringe Entscheidungsspielräume.
Der Wettbewerb ist ausgeschaltet.
Es bringt auch nichts, sich zu
engagieren, ein Produkt besser zu
machen, denn die Preise sind ja
vorgegeben.
Es ist außerdem geregelt, wie viel
wovon hergestellt werden darf.
Die Menschen müssen nicht
untereinander konkurrieren.
Jeder bekommt gleich viel oder
wenig, denn wenn man nichts davon
hat, dass man sich anstrengt, wenn
der Wettbewerb ausgeschaltet ist,
dann strengt sich auch niemand an.
Die Planwirtschaft ist der freien
Marktwirtschaft als Ordnungssystem
unterlegen.
Das hat die Geschichte ganz klar
gezeigt.
Aber der freie Markt ist halt auch
nur so richtig super für die, die
mithalten können.
Und da kommt jetzt die soziale
Marktwirtschaft ins Spiel.
Die soziale Marktwirtschaft setzt
auf den Markt, auf Angebot und
Nachfrage, also auf Wettbewerb.
Die Preise entstehen frei.
Was und wie viel produziert wird,
hängt davon ab, was die Menschen
kaufen wollen.
Die Produktionsmittel sind
Privateigentum, die Fabrik
gehört ja irgendjemandem und
die Fabrikbesitzer.
Oder der Unternehmensgründer will
natürlich, dass sich sein Besitz
natürlich, dass sich sein Besitz
vermehrt und nicht schrumpft.
vermehrt und nicht schrumpft.
Aber im Grundgesetz steht in Artikel
Aber im Grundgesetz steht in Artikel
14 Eigentum
14 Eigentum
verpflichtet.
verpflichtet.
Sein Gebrauch soll zugleich dem
Sein Gebrauch soll zugleich dem
Wohle der Allgemeinheit dienen.
Wohle der Allgemeinheit dienen.
Da haben wir den entscheidenden
Da haben wir den entscheidenden
Begriff das Allgemeinwohl.
Begriff das Allgemeinwohl.
Auf dem freien Markt sind alle
Auf dem freien Markt sind alle
Teilnehmer frei.
Teilnehmer frei.
In der sozialen Marktwirtschaft wird
In der sozialen Marktwirtschaft wird
diese Freiheit eingeschränkt.
diese Freiheit eingeschränkt.
Aber nur soweit, dass die
Aber nur soweit, dass die
Schwächeren nicht unter die Räder
Schwächeren nicht unter die Räder
kommen.
kommen.
Sie werden vom Staat geschützt.
Sie werden vom Staat geschützt.
Zum Beispiel durch Regeln zum
Zum Beispiel durch Regeln zum
Kündigungsschutz.
Kündigungsschutz.
Eine Firma kann Leute nicht einfach
Eine Firma kann Leute nicht einfach
so entlassen.
so entlassen.
In der freien Marktwirtschaft stellt
In der freien Marktwirtschaft stellt
der Staat grundlegende Spielregeln
der Staat grundlegende Spielregeln
auf, hält sich ansonsten aber aus
auf, hält sich ansonsten aber aus
der Wirtschaft raus.
der Wirtschaft raus.
In der sozialen Marktwirtschaft
In der sozialen Marktwirtschaft
greift der Staat zum Nutzen des
greift der Staat zum Nutzen des
Allgemeinwohls ein.
Allgemeinwohls ein.
Er soll gerecht zugehen.
Er soll gerecht zugehen.
Deshalb nimmt der Staat denen, die
Deshalb nimmt der Staat denen, die
viel verdienen und größeres Vermögen
viel verdienen und größeres Vermögen
haben, mehr weg als denen, die wenig
haben, mehr weg als denen, die wenig
verdienen.
verdienen.
Dazu gibt es unterschiedliche
Dazu gibt es unterschiedliche
Steuersätze.
Steuersätze.
Der Staat hilft in der sozialen
Der Staat hilft in der sozialen
Marktwirtschaft denjenigen, die
Marktwirtschaft denjenigen, die
bedürftig sind.
bedürftig sind.
Er organisiert eine
Er organisiert eine
Arbeitslosenversicherung, damit man
Arbeitslosenversicherung, damit man
nicht plötzlich ohne alles dasteht,
nicht plötzlich ohne alles dasteht,
wenn man arbeitslos wird.
wenn man arbeitslos wird.
Es gibt eine Krankenversicherung,
Es gibt eine Krankenversicherung,
eine Renten und Pflegeversicherung.
eine Renten und Pflegeversicherung.
Den Bürgern, die wirtschaftlich
Den Bürgern, die wirtschaftlich
schwächer sind, wird geholfen, zum
schwächer sind, wird geholfen, zum
Beispiel mit Wohngeld.
Beispiel mit Wohngeld.
Der Staat hilft aber auch,
Der Staat hilft aber auch,
schwächeren Regionen in
schwächeren Regionen in
einer Region mit hoher
einer Region mit hoher
Arbeitslosigkeit eine Fabrik
Arbeitslosigkeit eine Fabrik
aufmacht. Er bekommt staatliche
aufmacht. Er bekommt staatliche
Unterstützung.
Unterstützung.
Reiche Bundesländer müssen von ihren
Reiche Bundesländer müssen von ihren
Steuereinnahmen etwas an die ärmeren
Steuereinnahmen etwas an die ärmeren
abgeben.
abgeben.
Einige Wirtschaftsbereiche sind
Einige Wirtschaftsbereiche sind
allein staatlichen Unternehmen
allein staatlichen Unternehmen
vorbehalten.
vorbehalten.
Unternehmen, die Privatleuten
Unternehmen, die Privatleuten
gehören, sondern einer Stadt oder
gehören, sondern einer Stadt oder
der Bundesrepublik, zum Beispiel
der Bundesrepublik, zum Beispiel
Wasser Versorgungsunternehmen.
Wasser Versorgungsunternehmen.
Damit soll die Grundversorgung der
Damit soll die Grundversorgung der
Menschen gesichert werden.
Menschen gesichert werden.
Die soziale Marktwirtschaft ist aus
Die soziale Marktwirtschaft ist aus
drei Gründen sozial.
drei Gründen sozial.
Erstens ist ein System,
Erstens ist ein System,
das durch Wettbewerb Wohlstand
das durch Wettbewerb Wohlstand
schafft, und Verbesserung der
schafft, und Verbesserung der
Qualität.
Qualität.
Zweitens Der Staat sichert die
Zweitens Der Staat sichert die
Schwachen gegen die Härten des
Schwachen gegen die Härten des
Marktes ab. Er sorgt für
Marktes ab. Er sorgt für
Gerechtigkeit im Markt.
Gerechtigkeit im Markt.
Und drittens Der Staat
Und drittens Der Staat
ergreift aktiv Maßnahmen, um die
ergreift aktiv Maßnahmen, um die
Bürger abzusichern und den Wohlstand
Bürger abzusichern und den Wohlstand
gleichmäßiger zu verteilen.
gleichmäßiger zu verteilen.
Die soziale Marktwirtschaft bietet
Die soziale Marktwirtschaft bietet
die Vorteile der freien
die Vorteile der freien
Marktwirtschaft und verhindert die
Marktwirtschaft und verhindert die
schädlichen Wirkungen, die sie haben
schädlichen Wirkungen, die sie haben
kann.
kann.
Für den ersten bundesdeutschen
Für den ersten bundesdeutschen
Wirtschaftsminister sorgt sie für
Wirtschaftsminister sorgt sie für
größtmöglichen Wohlstand und
größtmöglichen Wohlstand und
bestmögliche soziale Absicherung.
bestmögliche soziale Absicherung.
Dabei warnt Ludwig Erhard davor, die
Dabei warnt Ludwig Erhard davor, die
Absicherung zu groß zu machen.
Absicherung zu groß zu machen.
Denn dann könnte der Wettbewerb
Denn dann könnte der Wettbewerb
ausgeschlossen werden.
ausgeschlossen werden.
Leistung, so ist das
Leistung, so ist das
Glaubensbekenntnis, muss sich
Glaubensbekenntnis, muss sich
lohnen.
lohnen.
Viel zum System.
Viel zum System.
Jetzt schauen wir es noch mal kurz
Jetzt schauen wir es noch mal kurz
an, wieviel soziale Marktwirtschaft
an, wieviel soziale Marktwirtschaft
eigentlich entsteht.
eigentlich entsteht.
Erfunden hat den Begriff der
Erfunden hat den Begriff der
Wissenschaftler Alfred Müller.
Wissenschaftler Alfred Müller.
Der CDU-Politiker und
Der CDU-Politiker und
Wirtschaftsminister Ludwig Erhard
Wirtschaftsminister Ludwig Erhard
greift den Begriff auf und spricht
greift den Begriff auf und spricht
im Sommer 1948 erstmals
im Sommer 1948 erstmals
bei einer politischen Veranstaltung
bei einer politischen Veranstaltung
von der künftigen Wirtschaftsordnung
von der künftigen Wirtschaftsordnung
aus einer sozial verpflichteten
aus einer sozial verpflichteten
Marktwirtschaft.
Marktwirtschaft.
Die CDU beschreibt damit ihre
Die CDU beschreibt damit ihre
Wirtschaftspolitik, und auch die
Wirtschaftspolitik, und auch die
anderen Parteien akzeptieren mit der
anderen Parteien akzeptieren mit der
Zeit grundsätzlich diese Politik.
Zeit grundsätzlich diese Politik.
Das große Ziel formuliert Erhard so
Das große Ziel formuliert Erhard so
Wohlstand für alle.
Wohlstand für alle.
Super Slogan oder freier Wettbewerb
Super Slogan oder freier Wettbewerb
auf dem Markt?
auf dem Markt?
Eine relativ gesteuerte
Eine relativ gesteuerte
Einkommens und Vermögensverteilung
Einkommens und Vermögensverteilung
und stabile Finanzen.
und stabile Finanzen.
Geld, das etwas wert ist.
Geld, das etwas wert ist.
Für die Deutschen besonders wichtig.
Für die Deutschen besonders wichtig.
Denn nach den Erfahrungen in
Denn nach den Erfahrungen in
der Weltwirtschaftskrise Ende der
der Weltwirtschaftskrise Ende der
1990er Jahre haben die
1990er Jahre haben die
Deutschen vor wenig mehr
Deutschen vor wenig mehr
Angst als davor, dass ihr Geld
Angst als davor, dass ihr Geld
seinen Wert durch Inflation
seinen Wert durch Inflation
verlieren kann.
verlieren kann.
Nun kann man eine Wirtschaftsordnung
Nun kann man eine Wirtschaftsordnung
nicht einfach am Schreibtisch
nicht einfach am Schreibtisch
entwickeln, schließlich muss sie in
entwickeln, schließlich muss sie in
der Wirklichkeit ja auch
der Wirklichkeit ja auch
funktionieren.
funktionieren.
Deshalb wird an unserer sozialen
Deshalb wird an unserer sozialen
Marktwirtschaft immer wieder
Marktwirtschaft immer wieder
geschraubt.
geschraubt.
In der ersten wirtschaftlichen Phase
In der ersten wirtschaftlichen Phase
der Bundesrepublik, also zwischen
der Bundesrepublik, also zwischen
den Jahren 1948
den Jahren 1948
1966, wird die Wirtschaftspolitik
1966, wird die Wirtschaftspolitik
von der sogenannten Ordnungspolitik
von der sogenannten Ordnungspolitik
oder Ordoliberalismus geprägt.
oder Ordoliberalismus geprägt.
Das heißt, der Staat sichert den
Das heißt, der Staat sichert den
rechtlichen Rahmen, indem die
rechtlichen Rahmen, indem die
Wirtschaft sich abspielt.
Wirtschaft sich abspielt.
Zunächst ist die Freiheit sehr groß.
Zunächst ist die Freiheit sehr groß.
Es gelten wenige grundlegende Regeln
Es gelten wenige grundlegende Regeln
der Zeit. Aber werden immer mehr
der Zeit. Aber werden immer mehr
Regeln gemacht.
Regeln gemacht.
Weil das Wirtschaftswunder dafür
Weil das Wirtschaftswunder dafür
sorgt, dass es aufwärts geht, will
sorgt, dass es aufwärts geht, will
auch der Staat über die Steuern
auch der Staat über die Steuern
profitieren.
profitieren.
Als der Aufschwung zu schwächeln
Als der Aufschwung zu schwächeln
beginnt, wird natürlich in der
beginnt, wird natürlich in der
Bundeshauptstadt Bonn darüber
Bundeshauptstadt Bonn darüber
diskutiert, wie man die Wirtschaft
diskutiert, wie man die Wirtschaft
wieder flott kriegt.
wieder flott kriegt.
In der Politik gibt es mittlerweile
In der Politik gibt es mittlerweile
einen Wechsel.
einen Wechsel.
Die SPD kommt 1966
Die SPD kommt 1966
in die Regierung und stellt ab
in die Regierung und stellt ab
dem Jahr 1969 sogar den
dem Jahr 1969 sogar den
Bundeskanzler.
Bundeskanzler.
Die SPD hat sich zwar schon länger
Die SPD hat sich zwar schon länger
zur Marktwirtschaft bekannt, aber
zur Marktwirtschaft bekannt, aber
sie tritt dafür ein, daß der Staat
sie tritt dafür ein, daß der Staat
stärker, regulierend und helfend
stärker, regulierend und helfend
in die Wirtschaft eingreift, als
in die Wirtschaft eingreift, als
das bisher der Fall gewesen ist.
das bisher der Fall gewesen ist.
Zum einen betreibt man nun
Zum einen betreibt man nun
Konjunkturpolitik, das heißt
Konjunkturpolitik, das heißt
die sich abwechselnden Phasen der
die sich abwechselnden Phasen der
Wirtschaft, das Auf und Ab des
Wirtschaft, das Auf und Ab des
Wachstums, das Schwanken der
Wachstums, das Schwanken der
Konjunktur steht aber im
Konjunktur steht aber im
Mittelpunkt, und wenn es
Mittelpunkt, und wenn es
wirtschaftlich bergab geht, dann
wirtschaftlich bergab geht, dann
werden Leute entlassen.
werden Leute entlassen.
Es werden Gehälter gekürzt.
Es werden Gehälter gekürzt.
Das bedeutet wiederum, daß weniger
Das bedeutet wiederum, daß weniger
gekauft wird und somit auch
gekauft wird und somit auch
weniger hergestellt wird.
weniger hergestellt wird.
Und deshalb werden wiederum Leute
Und deshalb werden wiederum Leute
entlassen und so weiter.
entlassen und so weiter.
Damit sich die gesamte Wirtschaft
Damit sich die gesamte Wirtschaft
also nicht immer weiter in die Krise
also nicht immer weiter in die Krise
hinein reitet, hilft der Staat.
hinein reitet, hilft der Staat.
Er kann zum Beispiel Steuern senken.
Er kann zum Beispiel Steuern senken.
Dann bleibt den Leuten von ihrem
Dann bleibt den Leuten von ihrem
niedrigeren Gehalt immerhin mehr im
niedrigeren Gehalt immerhin mehr im
Geldbeutel.
Geldbeutel.
Oder der Staat legt
Oder der Staat legt
Konjunkturprogramme auf, baut
Konjunkturprogramme auf, baut
Straßen und Kraftwerke,
Straßen und Kraftwerke,
damit Menschen in Arbeit kommen.
damit Menschen in Arbeit kommen.
Oder es werden die Sozialleistungen
Oder es werden die Sozialleistungen
erhöht.
erhöht.
So bekommen die Menschen mehr Geld.
So bekommen die Menschen mehr Geld.
Seit der Wiedervereinigung wurden
Seit der Wiedervereinigung wurden
viele Ideen aus Amerika und
viele Ideen aus Amerika und
Großbritannien in die Wirtschaft
Großbritannien in die Wirtschaft
eingeführt.
eingeführt.
Stichworte sind Privatisierung
Stichworte sind Privatisierung
und Deregulierung.
und Deregulierung.
Deregulierung heißt, daß der Staat
Deregulierung heißt, daß der Staat
sich mehr aus der Wirtschaft
sich mehr aus der Wirtschaft
zurückzieht, mehr freie
zurückzieht, mehr freie
Marktwirtschaft und weniger soziale
Marktwirtschaft und weniger soziale
Marktwirtschaft.
Marktwirtschaft.
Mittlerweile, seit der Finanzkrise
Mittlerweile, seit der Finanzkrise
von 2007 und den damit verbundenen
von 2007 und den damit verbundenen
Krisen, werden die Weichen wieder
Krisen, werden die Weichen wieder
mehr in Richtung soziale
mehr in Richtung soziale
Marktwirtschaft gestellt.
Marktwirtschaft gestellt.
Der Grundgedanke, dass ein
Der Grundgedanke, dass ein
geordneter Wettbewerb die beste
geordneter Wettbewerb die beste
Wirtschaftsordnung ist, setzt sich
Wirtschaftsordnung ist, setzt sich
heute in der ganzen Europäischen
heute in der ganzen Europäischen
Union durch.
Union durch.
Da will ich natürlich mal wissen Was
Da will ich natürlich mal wissen Was
denkt ihr denn über die soziale
denkt ihr denn über die soziale
Marktwirtschaft?
Marktwirtschaft?
Oder geht es euch bei uns zu
Oder geht es euch bei uns zu
ungerecht zu?
ungerecht zu?
Sagt ihr, da muss was passieren.
Sagt ihr, da muss was passieren.
Wir brauchen ein völlig neues
Wir brauchen ein völlig neues
Wirtschaftssystem.
Wirtschaftssystem.
Wie könnte das aussehen?
Wie könnte das aussehen?
Gerne unten in die Kommentare.
Gerne unten in die Kommentare.
Lasst uns ein bisschen darüber diskutieren.
Lasst uns ein bisschen darüber diskutieren.
Wenn ihr Fragen zu diesem oder
Wenn ihr Fragen zu diesem oder
anderen Thema habt, dann natürlich
anderen Thema habt, dann natürlich
auch gerne ab damit in die
auch gerne ab damit in die
Kommentare weitere Videos
Kommentare weitere Videos
hier auf den Kanal und ihr schaut
hier auf den Kanal und ihr schaut
euch um, abonnierte den Kanal, wenn
euch um, abonnierte den Kanal, wenn
euch die Videos gefallen, mir ein
euch die Videos gefallen, mir ein
bisschen weiterhelfen.
bisschen weiterhelfen.
Danke euch auf jeden Fall dafür.
Danke euch auf jeden Fall dafür.
Danke fürs Zuschauen.
Danke fürs Zuschauen.
Bis zum nächsten.
Bis zum nächsten.
Browse More Related Video
Subsidiaritätsprinzip – Grundbegriffe der Wirtschaft
Soziale Marktwirtschaft einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)
KOMPLETT, SCHNELL & EINFACH erklärt! - Lebensweltorientierung Thiersch | Soziale Arbeit
Unit 9 Lesson planning
Economic Man vs Humanity: a Puppet Rap Battle
Sollten Reiche etwas abgeben? Selfmade Millionär vs. Sozialarbeiterin I 37 Grad
5.0 / 5 (0 votes)