Émile Durkheim: Einführung in seine Soziologie

Theorieblabla
17 Sept 201712:31

Summary

TLDRIn diesem Video wird die Soziologie von Émile Durkheim erklärt, dem ersten Soziologieprofessor, der die Soziologie als eigenständige Wissenschaft etablierte. Durkheim beobachtete die sozialen Veränderungen der industriellen Revolution und betonte, dass soziale Phänomene nur durch andere soziale Phänomene erklärt werden können. Ein zentrales Konzept seiner Theorie ist die Arbeitsteilung, die in modernen Gesellschaften zu einer organischen Solidarität führt, im Gegensatz zur mechanischen Solidarität archaischer Gesellschaften. Durkheim beschreibt die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das Kollektivbewusstsein und das soziale Zusammenleben und stellt die Lösung in einer neuen moralischen Ordnung der modernen Gesellschaften dar.

Takeaways

  • 😀 Durkheim war der erste Soziologieprofessor und gründete die Soziologie als eigenständige Wissenschaft.
  • 😀 Durkheim bezeichnete Soziologie als die Wissenschaft der sozialen Tatsachen, die durch gesellschaftlich festgelegte Verhaltensweisen definiert sind.
  • 😀 Soziale Tatsachen sind nicht durch andere Wissenschaften erklärbar, sondern nur durch die Soziologie selbst.
  • 😀 Durkheim stellte fest, dass sich gesellschaftliche Veränderungen in der Industriellen Revolution auf die moralische Integration der Gesellschaft auswirkten.
  • 😀 Er unterschied zwischen zwei Formen der Solidarität: der mechanischen Solidarität (in archaischen Gesellschaften) und der organischen Solidarität (in modernen, arbeitsteiligen Gesellschaften).
  • 😀 In archaischen Gesellschaften wie bei den amerikanischen Ureinwohnern ist die Integration in die Gruppe sehr stark, da es wenig externe Einflüsse gibt.
  • 😀 In modernen Gesellschaften wird das kollektiv Bewusstsein schwächer, da Menschen durch die individuelle Kommunikation und Medienkonfrontation immer mehr mit unterschiedlichen Überzeugungen konfrontiert werden.
  • 😀 Durkheim erklärte, dass in modernen Gesellschaften das kollektive Bewusstsein schwindet und dies zu einer sozialen Bindungslosigkeit führen kann, auch als 'Anomie' bezeichnet.
  • 😀 Der Prozess der Arbeitsteilung in modernen Gesellschaften führt zu einer stärkeren Abhängigkeit und zu einem neuen sozialen Zusammenhalt, der auf interdependente Zusammenarbeit setzt.
  • 😀 Durkheim betonte, dass die Lösung für die Krise in modernen Gesellschaften nicht im Rückgriff auf alte Werte besteht, sondern in der Schaffung einer neuen Moral, die die Interdependenz durch Arbeitsteilung berücksichtigt.

Q & A

  • Wer war Émile Durkheim und warum ist er wichtig für die Soziologie?

    -Émile Durkheim war ein französischer Soziologe, der als einer der Begründer der modernen Soziologie gilt. Er etablierte die Soziologie als eigenständige Wissenschaft und führte die Idee ein, dass soziale Phänomene nur durch das soziale erklärt werden können, nicht durch andere Disziplinen wie Psychologie oder Biologie.

  • Was versteht Durkheim unter 'sozialen Tatsachen'?

    -Durkheim bezeichnet soziale Tatsachen als die von der Gesellschaft festgelegten Verhaltensweisen und Normen, die das Verhalten der Individuen beeinflussen. Diese sozialen Tatsachen sind objektiv und müssen unabhängig von individuellen Handlungen untersucht werden.

  • Warum ist die Unterscheidung zwischen mechanischer und organischer Solidarität wichtig?

    -Die Unterscheidung zwischen mechanischer und organischer Solidarität ist zentral für Durkheims Theorie der sozialen Kohäsion. Mechanische Solidarität beschreibt die enge Verbindung in traditionellen, einfachen Gesellschaften, in denen ähnliche Werte und Normen geteilt werden. Organische Solidarität hingegen beschreibt die Verbindungen in modernen, arbeitsteiligen Gesellschaften, wo die Spezialisierung und Abhängigkeit von anderen Individuen zu einer neuen Form der sozialen Kohäsion führen.

  • Was sind die Hauptmerkmale einer archaischen Gesellschaft laut Durkheim?

    -In archaischen Gesellschaften, wie den amerikanischen Ureinwohnern, sind die Gemeinschaften klein und stark integriert. Es gibt eine einheitliche moralische Ordnung, die durch strikte Rituale und die Gemeinschaft bewahrt wird. Die soziale Kohäsion basiert auf der geteilten Moral und den gemeinsamen Werten, was zu einer mechanischen Solidarität führt.

  • Wie erklärt Durkheim den Wandel von traditionellen zu modernen Gesellschaften?

    -Durkheim erklärt den Wandel durch die zunehmende Arbeitsteilung in modernen Gesellschaften. Die Arbeitsteilung führt zu einer Differenzierung und Individualisierung, was das kollektive Bewusstsein schwächt und zu einer Krise der sozialen Kohäsion führen kann. Gleichzeitig ermöglicht die Arbeitsteilung aber auch die Entstehung von organischer Solidarität, die eine neue Form der Integration schafft.

  • Welche Bedeutung hat das 'kollektive Bewusstsein' in Durkheims Theorie?

    -Das kollektive Bewusstsein bezeichnet die gemeinsamen Werte und Normen, die das Verhalten und Denken der Individuen in einer Gesellschaft prägen. In traditionellen Gesellschaften ist es stark ausgeprägt und sorgt für soziale Kohäsion. In modernen Gesellschaften wird es jedoch schwächer, da individuelle Überzeugungen und Werte stärker betont werden.

  • Was ist der Unterschied zwischen der Strafjustiz in archaischen und modernen Gesellschaften?

    -In archaischen Gesellschaften ist die Strafjustiz repressiv, was bedeutet, dass Verstöße gegen die gesellschaftliche Moral hart bestraft werden, oft mit Ausschluss aus der Gemeinschaft. In modernen Gesellschaften ist die Strafjustiz eher rehabilitativ, mit dem Ziel, Straftäter zu resozialisieren, anstatt sie zu bestrafen oder auszuschließen.

  • Was versteht Durkheim unter der Krise der modernen Gesellschaft?

    -Durkheim sieht die Krise der modernen Gesellschaft als einen Zustand der 'Agonie', bei dem das kollektive Bewusstsein schwächer wird und die sozialen Bindungen zwischen den Individuen zerbröckeln. Diese Krise entsteht durch die zunehmende Arbeitsteilung und die damit verbundene Individualisierung, die das gesellschaftliche Zusammenleben destabilisieren.

  • Warum ist Arbeitsteilung laut Durkheim sowohl Ursache als auch Lösung der sozialen Krise?

    -Durkheim argumentiert, dass die Arbeitsteilung in modernen Gesellschaften die soziale Krise verursacht, da sie das kollektive Bewusstsein schwächt. Gleichzeitig bietet sie jedoch auch eine Lösung, da sie eine neue Form der sozialen Kohäsion, die organische Solidarität, schafft, indem sie Individuen auf neue Weise miteinander verbindet und voneinander abhängig macht.

  • Was bedeutet für Durkheim die 'soziologische Morallehre'?

    -Die soziologische Morallehre von Durkheim bezieht sich auf die Notwendigkeit, eine neue Moral zu entwickeln, die in der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft funktioniert. Durkheim sah die Aufgabe der Soziologie darin, diese neue Moral zu untersuchen und zu fördern, um die sozialen Bindungen und das kollektive Bewusstsein zu stärken und die Gesellschaft zusammenzuhalten.

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