The English History of Juries

Summary

Das Jury-System hat seine Wurzeln im mittelalterlichen England und hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Ursprünglich basierten Gerichtsverfahren auf 'Ordalien', bei denen unschuldige oder schuldige Personen durch göttliche Intervention bestimmt wurden. Mit den Assizen von König Heinrich wurde die Idee einer Jury von 12 freien Männern eingeführt, die als Zeugen bei Erbstreitigkeiten und Eigentumsklagen fungierten. Im Laufe der Zeit, insbesondere im 17. Jahrhundert, wurde die Unabhängigkeit der Jury betont, wobei ein berühmter Fall die Rechte der Jurymitglieder bestätigte. Dieses Prinzip setzte sich auch in den amerikanischen Kolonien fort.

Takeaways

• 😀 Die Idee von Juryprozessen stammt aus England und basiert auf dem Prinzip, dass eine Gruppe gewöhnlicher Bürger über die Schuld oder Unschuld einer Person entscheidet.
• 😀 Jurys wurden als Teil eines demokratischen Systems entwickelt, um sicherzustellen, dass eine Angelegenheit nicht von einem einzelnen Richter oder einer Exekutive entschieden wird.
• 😀 Die Praxis von Juryprozessen reicht fast 1000 Jahre zurück, aber die Gerechtigkeit in England begann nicht mit Jurys, sondern mit sogenannten 'Ordalprozessen'.
• 😀 Ordalprozesse waren religiös motivierte Tests, bei denen Unschuld oder Schuld nicht anhand von Beweisen, sondern durch göttliche Intervention entschieden wurden.
• 😀 Zu den bekanntesten Ordalprozessen gehören der 'Prozess durch Kampf', bei dem die Parteien bis zum Tod kämpfen konnten, und der 'Prozess durch Wasser', bei dem die Unschuld des Angeklagten davon abhing, ob er oder sie sank oder schwamm.
• 😀 König Heinrich führte mit den 'Assizes' wichtige Reformen im Rechtssystem ein, die unter anderem die Bildung von Jurys zur Beilegung von Streitigkeiten über Besitz und Erbschaft beinhalteten.
• 😀 In den mittelalterlichen Zeiten wurden Juroren oft als Zeugen betrachtet und mussten den Fall bereits kennen, bevor sie ein Urteil fällten.
• 😀 Die Rolle der Jurys entwickelte sich weiter, als England stärker auf schriftliche Gesetze angewiesen wurde und Juroren begannen, Beweise anzuhören, während die Rolle des Richters und der Anwälte wuchs.
• 😀 Ab dem 17. Jahrhundert kam es zu Missbräuchen durch den Staat, bei denen Jurys für Urteile bestraft wurden, die nicht den Wünschen des Richters entsprachen.
• 😀 Ein historischer Fall von 1670, bei dem Juroren den Quäkern William Penn und William Mead trotz des Drucks eines Richters ein Freispruch erteilten, festigte das Recht der Jury, unabhängig zu handeln und Urteile ohne staatliche Einmischung zu fällen.

Q & A

Was war das ursprüngliche Prinzip hinter der Jury im anglo-amerikanischen Rechtssystem?

Das ursprüngliche Prinzip war, dass die Entscheidung über ein Verbrechen oder einen zivilrechtlichen Streit nicht von einem Richter oder einer ernannten Autorität getroffen werden sollte, sondern von einer Jury aus zwölf Bürgern, die die Fakten des Falles kennen und entsprechend dem Gesetz urteilen.

Was war der Ursprung des Jury-Systems?

Das Jury-System hat seinen Ursprung im mittelalterlichen England und geht auf fast tausend Jahre zurück, als es als eine Möglichkeit zur fairen und gemeinschaftlich geprüften Rechtsprechung eingeführt wurde.

Wie wurden früher Schuld oder Unschuld in England entschieden, bevor das Jury-System eingeführt wurde?

Vor der Einführung von Jurys wurden sogenannte 'Ordalien' (Gottesurteile) durchgeführt, bei denen die Unschuld oder Schuld nicht aufgrund von Beweisen, sondern durch den Glauben entschieden wurde, dass Gott zugunsten des Unschuldigen eingreifen würde.

Welche Art von Ordalien gab es, um Schuld oder Unschuld zu bestimmen?

Es gab verschiedene Ordalien, darunter das 'Kampfgericht', bei dem die Streitparteien bis zum Tod kämpften, sowie das 'Wasserurteil', bei dem der Angeklagte in Wasser geworfen wurde, wobei das Schwimmen als Zeichen der Schuld galt.

Wie beeinflusste König Heinrich II. das englische Rechtssystem?

König Heinrich II. führte eine Reihe von Reformen durch, die als 'Assizes' bekannt wurden und unter anderem eine neue Methode zur Lösung von Erbstreitigkeiten und Eigentumsfragen einführten, wobei eine Jury aus zwölf freien und rechtmäßigen Männern die Wahrheit klären sollte.

Wie funktionierten die ersten Jurys im mittelalterlichen England?

Im Mittelalter waren Juroren eher wie Zeugen, die bereits über Kenntnisse des Falles verfügten und auf Basis dieser Informationen ein Urteil fällten, ohne auf Beweise in einem formellen Verfahren zurückzugreifen.

Wie hat sich das Jury-System im Laufe der Jahrhunderte verändert?

Mit der zunehmenden Abhängigkeit Englands von geschriebenem Gesetz und der Professionalität der Anwälte begannen Jurys im 17. und 18. Jahrhundert, Beweise beider Seiten anzuhören, und Richter nahmen eine zentralere Rolle im Verfahren ein.

Welche negativen Auswirkungen hatte die stärkere Rolle der Richter im Jury-System?

Die stärkere Rolle der Richter führte zu Missbrauch durch den Staat, etwa als Jurys bestraft wurden, wenn ihre Urteile nicht mit den Erwartungen der Richter übereinstimmten, wie im Fall von William Penn und William Mead im Jahr 1670.

Was geschah, als eine Jury 1670 in England das Urteil gegen William Penn und William Mead ablehnte?

Die Jury weigerte sich, Penn und Mead zu verurteilen, was dazu führte, dass der Richter die Jurymitglieder mit einer Geldstrafe belegte und dem Vorsitzenden der Jury, Edward Bushel, mit der Beschneidung der Nase drohte. Bushel appellierte, und das Recht der Jury, unabhängig zu entscheiden, wurde bestätigt.

Welche Bedeutung hatte der Fall von Edward Bushel für das amerikanische Rechtssystem?

Der Fall von Edward Bushel stellte einen wichtigen Präzedenzfall dar, der das Recht der Jury auf Unabhängigkeit stärkte, was später ein zentraler Bestandteil der rechtlichen Entwicklung in den amerikanischen Kolonien wurde, wo Jurys weiterhin eine Schlüsselrolle in der Justiz spielten.