Gold und die Schweiz als Drehscheibe
Summary
TLDRDer Goldpreis hat sich seit Jahresbeginn um etwa zehn Prozent erhöht. Die Schweiz ist ein wichtiger Akteur im internationalen Goldhandel. In den letzten Jahren stieg der Goldimport von 1000 bis 1500 Tonnen pro Jahr auf über 3000 Tonnen. Schweizer Raffinerien sind führend in der Verarbeitung von Gold, das meist nach Hongkong und China exportiert wird. Die Goldverarbeitung ist lukrativ, doch sie ist auch mit Problemen verbunden, wie der Herkunft des Goldes und den Arbeitsbedingungen in Goldminen, die oft unter Umgehung von Gesetzen und Umweltschutz stattfinden.
Takeaways
- 📈 Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent gestiegen.
- 🇨🇭 Die Schweiz ist ein wichtiger Akteur im internationalen Goldhandel.
- 🏅 Die Schweizer Goldraffinerien sind weltweit führend und verarbeiten ein Großteil des importierten Goldes.
- 📊 Der Goldimport in die Schweiz stieg in den letzten Jahren von 1000 bis 1500 Tonnen pro Jahr auf über 3000 Tonnen.
- 🌍 Großbritannien, USA und Italien sind die Hauptlieferanten von Gold an die Schweiz.
- 🚢 Nach der Verarbeitung in der Schweiz wird das Gold hauptsächlich in Hongkong, Indien und Singapur exportiert.
- 💼 Die Verbindung zwischen Goldverarbeitung und Finanzdienstleistungen ist eng, da früher viele Raffinerien den Schweizer Großbanken gehörten.
- 💰 Das Goldgeschäft ist lukrativ, hat aber auch zu Ärger geführt, wie in den 80er Jahren durch negative Presseberichte.
- 🔍 Die neuere Transparenz durch die veröffentlichte Länderstatistik lässt vieles im Dunkeln, insbesondere die Herkunft des Goldes.
- ⚖️ Es gibt ethische und umweltbezogene Probleme in Verbindung mit Goldlieferanten, wie schlechte Arbeitsbedingungen und Umweltverschmutzung.
Q & A
Um wie viel Prozent ist der Goldpreis seit Jahresbeginn gestiegen?
-Der Goldpreis ist um rund zehn Prozent gestiegen.
Welches Land ist im internationalen Goldhandel besonders prominent?
-Die Schweiz ist im internationalen Goldhandel besonders prominent vertreten.
Was hat der Bundesrat in der vergangenen Woche veröffentlicht, um mehr Transparenz im Goldhandel zu schaffen?
-Der Bundesrat hat die Import- und Exportzahlen veröffentlicht, um mehr Transparenz im Goldhandel zu schaffen.
Welche Produkte erfordert der weltweite Goldhandel oft in der Schweiz?
-Der weltweite Goldhandel verlangt oft Schweizer Qualität für Goldbarren, Münzen oder Uhrenschalen.
Wie hoch lag der Goldimport der Schweiz in den letzten Jahren, bevor er stark angestiegen ist?
-Vor dem starken Anstieg des Imports importierte die Schweiz zwischen 1000 und 1500 Tonnen Gold pro Jahr.
Welches Land ist der Hauptlieferant von Gold für die Schweiz nach der Veröffentlichung der neuen Länderstatistik?
-Großbritannien ist der Hauptlieferant von Gold für die Schweiz.
Wohin wird das in der Schweiz verarbeitete Gold hauptsächlich exportiert?
-Das in der Schweiz verarbeitete Gold wird hauptsächlich nach Hongkong, Indien und Singapur exportiert.
Welche Rolle spielt die Schweiz im globalen Goldmarkt?
-Die Schweiz nimmt aufgrund ihrer führenden Goldraffinerieen und der Finanzdienstleistungen, die mit Gold verwaltet werden, eine zentrale Rolle im globalen Goldmarkt ein.
Welche Probleme wurden im Zusammenhang mit dem Goldhandel der Schweiz angesprochen?
-Probleme im Zusammenhang mit dem Goldhandel der Schweiz umfassen die Herkunft des Goldes, Arbeitsbedingungen in Goldminen, Umweltverschmutzung durch Goldproduktion und mögliche Verbindungen zum Geldwäsche und Kriegsverbrechen.
Wie reagieren die Schweizer Goldraffinerieen auf Kritik bezüglich ihrer Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards?
-Die Schweizer Goldraffinerieen weisen Kritik zurück und betonen, dass sie weltweit verantwortungsvoll mit Wasser und Chemikalien umgehen und dass sie anerkannte Standards einhalten.
Was zeigt die neue Länderstatistik in Bezug auf die größten Goldlieferanten der Schweiz?
-Die neue Länderstatistik zeigt, dass Ghana der sechstgrößte und Peru der achtgrößte Goldlieferant der Schweiz sind.
Outlines
📈 Goldhandel und Schweizer Raffinerien
Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um etwa zehn Prozent gestiegen, und die Schweiz spielt im internationalen Goldhandel eine zentrale Rolle. Trotz der Veröffentlichung von Import- und Exportdaten durch den Bundesrat bleibt vieles intransparent. Schweizer Raffinerien sind führend in der Veredelung von Gold, das oft in minderer Qualität oder als Schmuck ins Land gelangt. In den letzten Jahren sind die Goldimporte drastisch gestiegen, zuletzt auf über 3000 Tonnen im Jahr 2013. Das verarbeitete Gold wird größtenteils exportiert, hauptsächlich nach Hongkong und Festlandchina.
🌍 Goldhandel zwischen Großbritannien, China und der Schweiz
Die meisten Goldimporte in die Schweiz kommen aus Großbritannien. Nach der Veredelung wird das Gold nach Hongkong und China exportiert. Die chinesische Nachfrage nach Gold ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Westliche Investoren verkaufen ihr Gold, das symbolisch aus Tresoren in London entnommen wird und nach der Veredelung in der Schweiz nach Asien exportiert wird. Führend im Goldrecycling ist die Tessiner Val Camby Raffinerie, die jährlich 1400 Tonnen Gold verarbeitet.
🏭 Herkunft des Schweizer Goldes bleibt unklar
Woher die Schweizer Raffinerien ihr Gold beziehen, ist nicht vollständig bekannt, da die veröffentlichte Statistik nur Gesamtzahlen angibt. Großbritannien dominiert den Import, gefolgt von den USA und Italien, während das exportierte Gold hauptsächlich nach Hongkong, Indien und Singapur geht. Das Geschäft mit der Goldveredelung ist eng mit den Finanzdienstleistungen in der Schweiz verbunden, und früher gehörten die wichtigsten Raffinerien den großen Schweizer Banken. Gold spielt nach wie vor eine wichtige Rolle im Schweizer Bankensektor.
💰 Historische Kontroversen im Goldhandel
Der Schweizer Goldhandel war in der Vergangenheit oft von Kontroversen begleitet, insbesondere in den 1980er Jahren, als negative Presseberichte über Goldimporte aus dem Irak und Südafrika den Finanzplatz Schweiz belasteten. Die neu eingeführte Länderstatistik schafft mehr Transparenz, doch viele Probleme bleiben bestehen. So ist Ghana der sechstgrößte Goldlieferant, wo schlechte Arbeitsbedingungen, insbesondere für Frauen und Kinder, herrschen. Auch Peru, der achtgrößte Lieferant, sieht massive Proteste gegen die umweltverschmutzende Goldproduktion.
⚖️ Kontroversen um Argo Heraeus und Gold aus dem Kongo
Die Schweizer Raffinerie Argo Heraeus steht unter Verdacht, geraubtes Gold aus der Demokratischen Republik Kongo verarbeitet zu haben. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Geldwäsche und Beihilfe zu Kriegsverbrechen. Obwohl frühere Untersuchungen keine Gesetzesverstöße ergaben, bleibt das Problem der mangelnden Transparenz im Umgang mit sogenanntem 'Konfliktgold'. Anders als bei Diamanten gibt es bei Gold noch keine öffentliche Sensibilisierung für die Herkunft des Metalls.
🔍 Goldtransparenz bleibt eine Herausforderung
Die Veröffentlichung der Länderstatistik durch die Schweiz ist ein Schritt in Richtung mehr Transparenz im Goldhandel, doch es bleiben viele ungelöste Fragen. Insbesondere die Herkunft des Goldes ist oft unklar, und die Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern bleiben problematisch. Trotz der Bemühungen um mehr Offenheit ist der Goldmarkt immer noch intransparent, und es fehlt an Bewusstsein über die ethischen Probleme, die mit dem Goldhandel verbunden sind.
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💡Konfliktgold
💡Transparenz
💡Arbeitsbedingungen
Highlights
Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent gestiegen.
Die Schweiz ist im internationalen Goldhandel sehr prominent vertreten.
Die Schweizer Goldraffinerien sind weltweit führend und verarbeiten ein Großteil des weltweit geförderten Goldes.
Die Schweiz importierte zwischen 1000 und 1500 Tonnen Gold pro Jahr, der Import stieg in den letzten Jahren auf über 3000 Tonnen.
Das Gold wird in der Schweiz verarbeitet und größtenteils wieder exportiert.
Die meisten Goldimporte stammen aus Großbritannien, gefolgt von den USA und Italien.
Das meiste Gold wird nach Hongkong, Indien und Singapur exportiert.
Die Geschäftsaktivitäten der Goldraffinerien sind eng mit den Finanzdienstleistungen verbunden.
Die Schweiz nimmt aufgrund ihrer Goldraffinerien und Finanzdienstleistungen eine zentrale Rolle im globalen Goldmarkt ein.
Der Handel mit Gold ist lukrativ, hat aber auch immer wieder zu Ärger geführt.
Die Schweizer Goldraffinerien sind in der Vergangenheit von negativen Presseberichten über Goldimporte aus Ländern wie dem Irak und Südafrika betroffen gewesen.
Die neue Länderstatistik der Schweiz schafft mehr Transparenz im Goldhandel, aber vieles bleibt im Dunkeln.
Ghana ist der sechstgrößte Goldlieferant in die Schweiz, aber die Arbeitsbedingungen in den Goldminen sind problematisch.
Peru ist der achtgrößte Goldlieferant in die Schweiz, die Goldproduktion在那里 verschmutzt und braucht viel Wasser.
Die Firma Argor-Heraeus steht in der Kritik, weil sie angeblich geraubtes Gold aus der Demokratischen Republik Kongo weiter verarbeitet haben soll.
Die öffentliche Wahrnehmung von Konfliktgold ist noch nicht so geschärft wie bei Thema Blutdiamanten.
Die neue Länderstatistik ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zu mehr Transparenz im Schweizer Goldhandel.
Transcripts
gold ist wieder in seit jahresbeginn ist
der goldpreis um rund zehn prozent
gestiegen
kaum ein land ist im internationalen
goldhandel so prominent vertreten wie
die schweiz
während 30 jahren war darüber nur wenig
bekannt der bundesrat hat nun vergangene
woche mit der veröffentlichung der
import und export zahlen mehr
transparenz geschaffen
doch diese transparenz hat ihre grenzen
bruder momente und osterhofener
der weltweite goldhandel verlangt
schweizer qualität sei es für goldbarren
münzen oder uhren schalen ins land kommt
das edelmetall oft als barren in
minderer qualität oder als schmuck bei
der veredelung sind die schweizer gold
raffinerien weltweit führend und das
geschäft wächst lange zeit importierte
die schweiz zwischen 1000 und 1500
tonnen gold pro jahr in den letzten
jahren schnellte der import aber hoch
auf zuletzt über 3000 tonnen 2013
das gold wird hier verarbeitet und
größtenteils wieder exportiert
entsprechend nahm auch die exporte von
gold zuletzt massiv zu carsten menke ist
rohstoffanalyst bei der bank julius bär
er beobachtet den weltweiten handel mit
gold die meisten importe stammen aus
großbritannien nach der veredelung geht
das gold nach hongkong und weiter nach
festlandchina die chinesen haben in den
letzten jahren eine sehr starke liebe
für das gold entwickelt und wenn die die
westlichen investoren sowie im letzten
jahr geschehen ihre position veräußern
dann wird das gold bildlich gesprochen
in london aus einem tresor genommen als
1200 kilo barren
es wird in die schweiz verschifft zu
einer raffinerie
wie arbeitet es um in münzen und
kleinere barren und dann geht es
entsprechend nach asien wo es dann zum
beispiel chinesische konsumenten kaufen
führend im gold recycling ist die
tessiner val camby in der nähe von
lugano verarbeiten ihre beschäftigten
jährlich 1400 tonnen gold wahlkampf
gehört zum us bergbaukonzern newmont ein
führendes unternehmen im weltweiten
goldabbau woher die raffinerien ihr gold
im einzelnen beziehen ist nicht bekannt
die neu veröffentlichte länderstatistik
gibt nur die gesamtzahlen an
im import dominiert großbritannien
gefolgt von den usa und italien im
export geht das meiste gold nach
hongkong indien und singapur
das geschäft mit der gold veredelung
steht seit jeher in enger verbindung zu
den finanzdienstleistungen
früher gehörten die wichtigsten
raffinerien den schweizer grossbanken
meiner seite ist es natürlich der der
finanzplatz schweiz der bankenplatz
schweiz mit dem fokus auf die
vermögensverwaltung wo gold immer schon
wichtige rolle gespielt hat und darüber
hinaus sind es daneben auch die gold
raffinerien in der schweiz also
insbesondere im tessin die ein großteil
des weltweit geförderten goldes
verarbeiten sodass die schweiz insgesamt
einen sehr zentralen punkt im globalen
goldmarkt einnimmt
das geschäft mit dem gold ist lukrativ
sorgte aber immer wieder für ärger
so auch anfang der 80er jahre damals
entschied der sozialdemokratische
finanzminister willi ritschard die
länderstatistik abzuschaffen
negative presseberichte über gold
importe aus dem irak und südafrika
drohten dem finanzplatz zu schaden so
der bundesrat
die irritation um den schweizer
goldhandel führte letztendlich zu
reduzierten information mitte wieder
eingeführten länderstatistik schafft der
bundesrat mehr transparenz doch vieles
bleibt trotzdem im dunkeln oder
problematisch gemäss länderstatistik ist
ghana der sechstgrößte goldlieferant in
die schweiz an den arbeitsbedingungen in
den goldminen ändert das wenig
schwangere frauen und kinder schleppten
25 kilogramm schwere säcke für sieben
franken lohn im tag
peru ist der achtgrößte lieferant in die
schweiz die goldproduktion verschmutzt
und braucht viel wasser dass der
landwirtschaft fehlt gegen die yanacocha
mine in den anden gibt es deshalb
massive proteste
die mine gehörte im us-konzern newmont
dem besitzer der tessiner gold
raffinerie war camby dort weist man die
kritik zurück man gehe weltweit
verantwortungsvoll mit wasser und
chemikalien um ago heraeus eine weitere
raffinerie die in der kritik steht
die bundesanwaltschaft ermittelt wegen
geldwäscherei und beihilfe zu
kriegsverbrechen
die firma soll drei tonnen geraubtes
gold aus der demokratischen republik
kongo weiter verarbeitet haben
argo heraeus sagt eine frühere
untersuchung habe ergeben dass weder
gesetze noch embargos verletzt worden
sein
wenn wir waren importieren aus aus
london zum beispiel dann wissen wir
nicht woher kommt dieses gold
tatsächlich ursprünglich die problematik
dabei ist aber dass oder ist immer noch
eigentlich aus unserer sicht dass die
öffentliche wahrnehmung in bezug auf
konflikt gold noch nicht so geschärft
ist wie es zum beispiel früher beim
thema blutdiamanten war
denn wenn ich heute in ein
juweliergeschäft gehe dann kann ich
fragen woher kommt dieser stein der sich
in diesem ring befindet
wenn ich diese frage in bezug auf das
gold stellen würde was den ring ausmacht
dann würde ich keine antwort bekommen
die schweiz und das gold die neue länder
statistik ist nur ein anfang auf dem weg
zu mehr transparenz
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