Fachvokabular Kunst: Die sechs Naturalismuskriterien

Summary

In diesem Video wird der Begriff des Naturalismus in der Kunst anhand von sechs Kriterien, entwickelt vom Kunsthistoriker Georg Schmid, erklärt. Diese Kriterien teilen sich in drei Illusionen (Räumlichkeit, Körperlichkeit, Stofflichkeit) und drei Richtigkeiten (anatomische, zeichnerische, farbliche Richtigkeit). Anhand von Beispielen werden die Unterschiede zwischen naturalistischen und abstrahierten Darstellungen verdeutlicht. Die Zuschauer lernen, wie man den Grad der Naturalität eines Bildes anhand dieser Kriterien beurteilen kann. Zusätzlich wird ein Arbeitsblatt zum Üben verlinkt. Das Video schließt mit einem Aufruf, den Kanal zu abonnieren.

Takeaways

• 🎨 Naturalismus bezieht sich auf eine möglichst wirklichkeitsnahe Darstellung in der Kunst.
• 🖼️ Die sechs Naturalismuskriterien nach Georg Schmid helfen dabei, Bilder auf ihren Naturalismusgrad hin zu analysieren.
• 👁️‍🗨️ Die drei Illusionen sind Räumlichkeit, Körperlichkeit und Stofflichkeit.
• 📏 Die drei Richtigkeiten sind anatomische Richtigkeit, zeichnerische Richtigkeit und farbliche Richtigkeit.
• 🎭 Der Ikometriegrad gibt an, wie naturgetreu eine Abbildung ist.
• 🧑‍🎨 Abstrakte Kunst vernachlässigt bewusst die Details und strebt eher nach Ausdruck und Wirkung.
• 💡 Bei der Illusion der Räumlichkeit werden Raum und Tiefe durch Gestaltungsmittel wie Perspektive geschaffen.
• 🌗 Die Körperlichkeit wird durch Licht und Schatten betont, um Volumen und Plastizität zu erzeugen.
• 🧵 Die Illusion der Stofflichkeit versucht, Materialien und Oberflächen so genau wie möglich darzustellen.
• 🖌️ Anatomische Richtigkeit erfordert stimmige Proportionen, während bei abstrakter Kunst diese oft überdehnt werden.

Q & A

Was ist der Hauptzweck des Videos?

Der Hauptzweck des Videos ist es, den Begriff des Naturalismus zu erklären und den Zuschauern zu zeigen, wie sie anhand von sechs Kriterien nach Georg Schmid den Grad des Naturalismus in Bildern bewerten können.

Welche zwei Bilder werden im Video als Beispiele verwendet?

Es werden zwei Bilder verwendet: Das eine ist ein naturalistisches Gemälde von Artemisia Gentileschi, das sie selbst als Allegorie der Malerei darstellt. Das andere ist ein abstrahiertes Porträt von Gabriele Münter, das ihre Freundin Marianne von Werefkin zeigt.

Was bedeutet der Begriff ‚mimetisches Abbild‘?

Ein ‚mimetisches Abbild‘ beschreibt eine Darstellung, die darauf abzielt, die Realität möglichst naturgetreu nachzuahmen, also ein genaues Abbild der realen Welt zu sein.

Was versteht man unter dem ‚Ikonizitätsgrad‘?

Der Ikonizitätsgrad gibt an, wie naturgetreu eine Abbildung ist. Ein hoher Ikonizitätsgrad bedeutet, dass das Bild der Realität sehr nahekommt, während ein niedriger Ikonizitätsgrad auf eine abstrahierte Darstellung hinweist.

Welche drei Illusionen nennt Georg Schmid als Kriterien für den Naturalismus?

Die drei Illusionen sind: Illusion von Räumlichkeit, Illusion von Körperlichkeit und Illusion von Stofflichkeit.

Wie wird die Illusion von Räumlichkeit in einem Bild erzeugt?

Die Illusion von Räumlichkeit wird durch gestalterische Mittel wie Höhenunterschiede, Staffelung, Luft- und Farbperspektive erzeugt, sodass es scheint, als könne man in das Bild hineinschauen.

Was versteht man unter der Illusion von Körperlichkeit?

Unter der Illusion von Körperlichkeit versteht man die Darstellung von Volumen in Objekten oder Figuren, was durch den Einsatz von Licht und Schatten erreicht wird, um sie plastisch wirken zu lassen.

Wie unterscheiden sich naturalistische und abstrakte Bilder in Bezug auf die Stofflichkeit?

In naturalistischen Bildern wird Material und Oberflächen möglichst detailgetreu nachgeahmt, während in abstrakten Bildern die Stofflichkeit oft vereinfacht oder weggelassen wird.

Was sind die drei Richtigkeiten im Naturalismus?

Die drei Richtigkeiten sind: Anatomische Richtigkeit, zeichnerische Richtigkeit und farbliche Richtigkeit.

Was ist der Unterschied zwischen der Lokal- und der Erscheinungsfarbe?

Die Lokalfarbe ist die reine Farbe eines Gegenstandes in seiner natürlichen Form. Die Erscheinungsfarbe hingegen berücksichtigt auch die Licht- und Reflexverhältnisse der Umgebung.