Antibiotika Resistenzen -- Antibiotika Teil 3 -- AMBOSS Auditor
Summary
TLDRDieses Skript beleuchtet das Phänomen der Antibiotikaresistenz und stellt die Frage, was passieren würde, wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdecken würde. Es erklärt verschiedene Mechanismen, wie Bakterien resistent werden, und wie der Einsatz von Antibiotika diese Resistenzen fördert. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer sparsamen und gezielten Antibiotikatherapie, der Entwicklung neuer Antibiotika und der Verwendung von Reserveantibiotika, um die Ausbreitung von resistenten Erregern zu verhindern. Zudem werden Methoden zur Bestimmung von Resistenzen und die Bedeutung von Hygienemaßnahmen in medizinischen Einrichtungen diskutiert.
Takeaways
- 🔬 Alexander Fleming entdeckte Penicillin 1928, aber heute sind viele Bakterienstämme resistent dagegen.
- 💊 Resistenz gegen Antibiotika entsteht als Reaktion auf den Einsatz von Antibiotika und nicht zufällig.
- 🛡️ Bakterien können resistent werden, indem sie die Antibiotika-Aufnahme verhindern, die Zellwand verändern oder Purine modifizieren.
- 🚀 Resistenz kann durch spezialisierte Effluxpumpen entstehen, die Antibiotika aus dem Bakterium ausschleusen.
- 🧬 Chemische Modifikationen, wie die Aktivität von Beta-Laktamasen, kann Antibiotika inaktivieren.
- 🔄 Resistenzmechanismen können durch Mutationen im Bakterien-Genom oder durch horizontalen Gentransfer entstehen.
- 🌱 Natürliche Resistenz ist eine Eigenschaft, die eine Bakterienart schon vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hatte.
- 🌐 Horizontaler Gentransfer ermöglicht es Bakterien, Resistenzen durch Austausch von Genen zwischen verschiedenen Arten zu erlangen.
- 🏥 Die Antibiotika-Therapie sollte sparsam eingesetzt werden, um die Resistenzentwicklung zu verlangsamen.
- 🛑 Kombination von Antibiotika kann helfen, Resistenz zu vermeiden und die Wirksamkeit zu erhöhen.
- 🚫 Reserve-Antibiotika werden für schwerwiegende Infektionen mit multiresistenten Erregern verwendet und sollten sorgfältig dosiert werden.
Q & A
Was würde passieren, wenn Alexander Fleming heute seine berühmte Entdeckung machen würde?
-Wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdeckte, würde er wahrscheinlich feststellen, dass viele Bakterienstämme, wie z.B. Staphylococcus aureus, bereits resistent gegen Penicillin sind, da sie sich durch den Einsatz von Antibiotika über die Jahre entwickelt haben.
Wie können Bakterien resistent gegen Antibiotika werden?
-Bakterien können resistent werden, indem sie den Eintrag von Antibiotika in ihre Zellen verhindern, ihre Zellwand verändern, Purine modifizieren, um die Aufnahme von hydrophilen Molekülen zu reduzieren, oder durch den Einsatz von Effluxpumpen, die die Antibiotika wieder aus der Zelle ausschleusen.
Was sind Beta-Laktamasen und welche Rolle spielen sie bei der Resistenzbildung?
-Beta-Laktamasen sind Enzyme, die spezialisierte sind, um die Beta-Lactam-Ringe von bestimmten Antibiotika zu spalten und sie dadurch zu inaktivieren. Sie sind eine der bekanntesten Mechanismen für die Resistenz gegen Beta-Lactam-Antibiotika wie Penicilline und Cephalosporine.
Wie können Bakterien die Wirkung von Antibiotika auf ihre Zielstrukturen beeinflussen?
-Bakterien können durch Mutationen die Struktur ihrer Zielmoleküle verändern, wie z.B. Ribosomen oder Enzyme, sodass die Antibiotika nicht mehr wie gewöhnlich mit ihnen interagieren können und somit ihre Wirksamkeit reduzieren.
Was ist der Unterschied zwischen natürlicher und erworbener Resistenz?
-Natürliche Resistenz sind Eigenschaften, die eine Bakterienart schon vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hatte, oder die bereits im Genom vorhanden waren und nach dem Kontakt aktiviert werden. Erworbene Resistenz entsteht nach dem Kontakt mit einem Antibiotikum, entweder durch spontane Mutationen des Bakteriengenoms oder durch horizontalen Gentransfer.
Wie wird horizontaler Gentransfer bei Bakterien beschrieben?
-Horizontaler Gentransfer ist der Prozess, bei dem Gene zwischen Bakterien, die nicht in einem direkten Abstammungsverhältnis zueinander stehen, weitergegeben werden. Dies kann durch Mechanismen wie Konjugation, Transformation und Transduktion durch Bacteriophagen geschehen.
Was sind die Konsequenzen der Resistenzbildung für die Antibiotikatherapie?
-Die Resistenzbildung kann dazu führen, dass Antibiotika nicht mehr wirksam sind und die Therapie weniger effektiv wird. Dies erfordert sorgfältigere Antibiotika-Auswahl und sparsamen Einsatz, um die Entwicklung von Resistenzen zu verlangsamen.
Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Resistenzentwicklung zu verhindern?
-Um die Resistenzentwicklung zu verhindern, sollten Antibiotika sparsam eingesetzt werden, nur wenn sie wirklich nötig sind, und in Kombination mit anderen Mitteln, um die Selektion von resistenten Bakterien zu reduzieren.
Was sind Reserve-Antibiotika und wann sollten sie eingesetzt werden?
-Reserve-Antibiotika sind Antibiotika, die als letztes Mittel gegen Multiresistente Erreger eingesetzt werden, wenn alle anderen Behandlungsoptionen erschöpft sind. Sie sollten vorsichtig und gezielt verabreicht werden, um die Bildung weiterer Resistenzen zu vermeiden.
Wie wird die Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Antibiotika im Mikrobiologischen Labor bestimmt?
-Die Empfindlichkeit wird durch das Ausbreiten von Bakterien auf Agarplatten und das Anbringen von Filterpapieren, die mit verschiedenen Antibiotika getränkt sind, bestimmt. Nach Inkubation misst man die Größe der um die Papiere herum entstandenen bakteriefreien Bereiche, um die Empfindlichkeit gegenüber den Antibiotika zu ermitteln.
Was ist das Ziel von Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?
-Das Ziel von Hygienemaßnahmen ist es, die Ausbreitung von resistenten Erregern zu verhindern und die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten, insbesondere bei der Behandlung von Infektionen mit Multiresistenten Erregern.
Outlines
🔬 Antibiotikaresistenzen und ihre Entstehung
Der erste Absatz des Skripts behandelt das Thema der Antibiotikaresistenzen. Es wird diskutiert, was passieren würde, wenn Alexander Fleming heute Penicillin entdeckte, da viele Bakterienstämme, wie Staphylococcus aureus, bereits resistent gegen Penicillin sind. Die Resistenz ist das Ergebnis des Einsatzes von Antibiotika. Ohne frühere Antibiotikatherapie könnten heutige Bakterienstämme noch anfällig für Penicillin sein. Der Absatz erklärt auch, wie Bakterien resistent werden können, indem sie die Antibiotika-Aufnahme verhindern, die Konzentration reduzieren oder die Wirkstoffmoleküle inaktivieren. Zudem werden natürliche Resistenzen und erworbene Resistenzen durch Mutationen oder horizontalen Gentransfer erläutert.
🛡️ Die Auswirkungen von Resistenzen auf die Antibiotikatherapie
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Folgen der Resistenzbildung für die Antibiotikatherapie. Es wird erklärt, dass die Verabreichung von Antibiotika die Bildung von Resistenzen fördert, da empfindliche Bakterien abgetötet werden und resistente Bakterien sich vermehren können. Die Resistenzen korrelieren mit der Menge an verabreiteten Antibiotika, wodurch Patienten, die regelmäßig Antibiotika einnehmen, ein erhöhtes Risiko für resistente Bakterienstämme haben. Die Therapie sollte Antibiotika sparsam einsetzen und Kombinationen von Antibiotika verwenden, um Resistenzentwicklungen zu verhindern. Auch die Entwicklung neuer Antibiotika und die Verwendung von Reserveantibiotika, die nur bei Multiresistenzen eingesetzt werden, werden erörtert.
🧫 Mikrobiologische Diagnostik und Behandlung von nosokomialen Infektionen
Der dritte Absatz beschäftigt sich mit der mikrobiologischen Diagnostik und der Behandlung von nosokomialen Infektionen, bei denen Bakterien resistent sein können. Es wird erläutert, dass bei solchen Infektionen immer mit Resistenzen zu rechnen ist und wie die Mikrobiologielabors Resistenzen bestimmen, indem sie Bakterien auf Antibiotika getestet werden. Das Ergebnis dieser Tests, das Antibiogramm, klassifiziert Antibiotika als resistent oder sensibel. Außerdem wird die Bedeutung von Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von resistenten Erregern in medizinischen Einrichtungen hervorgehoben.
Mindmap
Keywords
💡Antibiotikaresistenz
💡Penicillin
💡Staphylococcus aureus
💡Beta-Laktamase
💡Horizontaler Gentransfer
💡Multiresistente Erreger
💡Reserveantibiotika
💡Zielstrukturen
💡Cephalosporine
💡Mikrobiologisches Labor
Highlights
Alexander Fleming wäre heute möglicherweise nicht in der Lage, Penicillin zu entdecken, da viele Bakterienstämme wie Staphylococcus aureus bereits resistent gegen Penicillin sind.
Resistenzen gegen Antibiotika entstehen als Reaktion auf den Einsatz von Antibiotika und nicht zufällig.
Bakterien können Resistenz durch verschiedene Mechanismen entwickeln, einschließlich der Veränderung ihrer Aufnahmemechanismen oder der Bildung von Eflux-Pumpen.
Beta-Laktamasen sind Enzyme, die bekannt für das Inaktivieren von Antibiotika durch die Spaltung des Beta-Laktam-Rings sind.
Bakterien können die Wirkstoff-Zielstrukturen verändern, um die Interaktion mit Antibiotika zu verhindern.
Natürliche Resistenz ist die Anfänglichkeit, die eine Bakterienart vor dem Kontakt mit einem Antibiotikum hat, und kann im Genom vorhanden sein.
Erworbene Resistenz entsteht nach dem Kontakt mit einem Antibiotikum und kann durch spontane Mutationen oder horizontalen Gentransfer verursacht werden.
Antibiotika-Therapie kann einen genetischen Selektionsdruck ausüben und die Resistenzbildung fördern, indem empfindliche Bakterien abgetötet und resistente ungehindert vermehren werden.
Die Verabreichung von Antibiotika ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von resistenten Bakterienstämmen verbunden, insbesondere bei längerfristiger oder unangemessenem Einsatz.
Antibiotika sollten sparsam eingesetzt werden und nur dann verabreicht werden, wenn sie wirklich notwendig sind, um die Resistenzentwicklung zu verlangsamen.
Kombinationen von Antibiotika können verwendet werden, um die Resistenzentwicklung zu verhindern und die Wirksamkeit zu erhöhen.
Reserve-Antibiotika werden für schwerwiegende Infektionen mit multiresistenten Erregern verwendet und vorsichtig angewendet, um die Bildung weiterer Resistenzen zu vermeiden.
Die Wahl des richtigen Antibiotikums hängt von der Region ab, in der die Infektion erworben wurde, und der lokalen Resistenzsituation.
Infektionen mit multiresistenten Erregern erfordern besonders strenge Hygienemaßnahmen, wie Isolation und zusätzliche Schutzkleidung, um die Ausbreitung zu verhindern.
Mikrobiologische Labortests sind entscheidend, um die Resistenzprofile von Bakterien zu bestimmen und eine gezielte Antibiotika-Therapie zu ermöglichen.
Antibiogramme sind Berichte, die die Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber verschiedenen Antibiotika darstellen und für die Therapieplanung verwendet werden.
Transcripts
antibiotika teil 3 resistenzen
was würde passieren wenn alexander
flemming erst heute seine berühmte
entdeckung machen würde
er hat 1928 die auswirkungen eines
penicillium pilzes auf eine
bakterienkultur von staphylococcus
aureus beobachtet und dabei das
penicillin entdeckt allerdings reagiert
staphylococcus aureus bereits seit den
1950 er jahren größtenteils nicht mehr
sensibel auf penicillin die heutigen
bakterienstämme könnten also ungestört
in der nähe des pilzes wachsen
allerdings treten resistenzen wie diese
nicht zufällig auf sie sind wie wir
gleich noch sehen werden vielmehr das
resultat des einsatzes von antibiotika
hätte alexander flemming also nicht 1928
das penicillin entdeckt und wäre es
nicht seit den 1940 er jahren
therapeutisch eingesetzt worden dann
wären vermutlich auch die heutigen
staphylococcus aureus stämme noch
sensibel gegenüber penicillin
folglich würde das experiment von damals
auch heute noch ein ähnliches ergebnis
liefern
resistenzen stellen inzwischen einen der
wichtigsten limitierenden faktoren für
den erfolg einer antibiotischen therapie
da wir wollen daher in dieser auditor
folge den fragen nachgehen wie so
resistenzen auftreten und welche
praktischen auswirkungen dies für die
antibiotika-therapie hat los geht's
wie werden bakterien eigentlich
resistent gegen antibiotika dafür gibt
es verschiedene möglichkeiten
bakterien können zum beispiel verhindern
dass die antibiotika in ausreichender
konzentration an ihren wirkort gelangen
indem sie die aufnahme der antibiotika
stören dafür verändern sie
beispielsweise die polarität ihrer
außenhülle sodass hydrophobe moleküle
schlechter eindringen können oder sie
bilden eine dickere zellwand aus sie
können alternativ purine modifizieren
durch die normalerweise vor allem
hydrophile moleküle in die zelle
gelangen oder insgesamt weniger purine
in die membran einlagern ein weiterer
mechanismus die antibiotika
konzentration zu reduzieren ist der
gezielte abtransport von aufgenommenen
antibiotika hierbei kommen
spezialisierte e flux pumpen zum einsatz
das sind membranproteine die unter
energieverbrauch selektiv bestimmte
moleküle aus dem bakterium ausschleusen
eine andere möglichkeit ist die
chemische modifizierung zur
inaktivierung der wirkstoff moleküle die
sogenannten beta laktamase sind
vermutlich die bekanntesten enzyme zum
antibiotika abbau sie sind darauf
spezialisiert den vier atom im ring in
beta laktamase bio ticker zu spalten
man unterteilt sie weiter je nach
spezialisierung beispielsweise in
penicillin asn cephalosporine und
carbapeneme maßen bakterien können aber
neben der konzentration eines wirkstoffs
auch seine effektivität beeinflussen
dazu verändern sie die zielstrukturen
des wirkstoffs in der auditor folge zu
den antibiotika klassen haben wir dir
die zellbestandteile der bakterien schon
vorgestellt mit denen antibiotika
interagieren dazu gehören etwa
bakterieller ribosomen und verschiedene
enzyme die beispielsweise bei der
zellwand synthese eine rolle spielen die
dna entwenden oder an
stoffwechselprozessen wie der vol/a cent
asse beteiligt sind all diese proteine
können so mutieren dass die wirkstoffe
nicht mehr wie gewohnt mit ihnen
interagieren können
aber was ist der ursprung solcher
resistenzmechanismen auch hier gibt es
verschiedene möglichkeiten bakterien
können eine sogenannte natürliche
resistenz gegenüber bestimmten
wirkstoffen oder wirkstoffgruppen haben
mit natürliche resistenz sind
eigenschaften gemeint die eine bakterien
spezies schon vor dem kontakt mit einem
antibiotikum hatte oder deren anlage
bereits im genom vorhanden war und die
nach kontakt mit dem antibiotikum
aktiviert wird
so ist e.coli beispielsweise natürlich
resistent gegenüber makro liegen der
erreger der listeriose listeria
monocytogenes ist natürlich resistent
gegenüber cephalosporine und auch die
vielzitierte enterokokken lücke von
cephalosporine geht auf eine natürliche
resistenz der enterokokken gegenüber
diesen wirkstoffen zurück enterokokken
sind darüber hinaus übrigens auch
natürlich resistent gegenüber amino
glykoside und linke sahen ihn tritt eine
resistenz erst nach kontakt mit einem
antibiotikum auf spricht man auch von
einer erworbenen resistenz diese
resistenzen gehen dann entweder auf
spontane mutationen des bakterien genoms
zurück oder aber auf sogenannten
horizontalen gentransfer beim
horizontalen gentransfer werden einzelne
gene zwischen bakterien weitergegeben
die nicht in einem direkten abstimmungs
verhältnis zueinander stehen dabei kann
es sich auch um jene handeln die den
bakterien resistenzen gegen antibiotika
verleihen
bei der konjugation übertragen spender
bakterien über ein als sechs kilos
bezeichnetes röhrchen plasmide auf
empfänger bakterien die empfänger
bakterien besitzen fortan dann die
genetischen fähigkeiten die auf diesem
platz mit kodiert sind im rahmen der
transformation nehmen bakterien frei in
ihrer umgebung vorliegende dna-fragmente
oder plasmide auf und in kooperieren sie
in ihr eigenes genom bei der transaktion
spielen bakteriophagen eine rolle also
viren die bakterien infizieren
im ersten infektions zyklus spalten
diese viren dna fragmente eines
infizierten bakteriums ab und verpacken
es in ihrem fazit infizieren diese viren
dann in einem zweiten zyklus andere
bakterien dann werden neben der viralen
dna auch die bakterielle dna auf das
neue bakterium übertragen
sie kann dann in das genom dieses
bakterium
aufgenommen werden fragst du dich nun
welche konsequenzen sich aus den
prozessen der resistenzbildung für die
antibiotika-therapie ergeben
nun wir haben bereits am beispiel von
staphylococcus aureus gesehen dass die
gabe von antibiotika die bildung von
resistenzen fördert eine gute
antibiotika therapie soll dieses risiko
minimieren
lasst uns nun einmal genauer anschauen
was bei der resistenzbildung passiert
natürlich vorkommende bakterien
gemeinschaften sind keine rein kulturen
das bedeutet dass sich die einzelnen
zellen in ihren physiologischen
eigenschaften unterscheiden auch im
hinblick darauf wie empfindlich sie
gegenüber antibiotika sind wie schon
erwähnt können manche dieser zellen
durch spontane mutationen oder
horizontalen gentransfer resistent gegen
bestimmte antibiotika werden kommt eine
solche heterogene gemeinschaft im rahmen
einer therapie mit diesen antibiotika in
kontakt dann werden die empfindlichen
bakterien zuverlässig abgetötet oder im
wachstum gehemmt
die resistenten bakterien hingegen nicht
sie erhalten einen wachstums vorteil und
können sich ungehindert vermehren die
antibiotika-therapie gibt also einen
genetischen selektionsdruck auf die
vorhandenen mikroorganismen aus
tatsächlich korreliert das auftreten von
resistenzen mit der menge an
verabreichten antibiotika das heißt
erkrankte die regelmäßig antibiotika
einnehmen haben ein erhöhtes risiko für
das auftreten resistenter
bakterienstämme liegt die letzte
antimikrobielle therapie weniger als 90
tage zurück gelten die erkrankten als
risiko patienten und patientinnen für
multiresistente erreger
dies gilt umso mehr wenn breitband
antibiotika wie cephalosporine
verabreicht wurden
folglich sollten antibiotika heute
unbedingt sparsam eingesetzt werden also
nur noch dann wenn sie wirklich nötig
sind
außerdem werden einige antibiotika nicht
für die monotherapie empfohlen
intravenöses fonds promi ziehen
beispielsweise sollte möglichst mit
kombinations partnern verabreicht werden
um resistenzentwicklungen vorzubeugen
auch welche antibiotika in der therapie
angewendet werden wird heute sorgfältig
überlegt die auf dem markt verfügbaren
antibiotika müssen kontinuierlich
weiterentwickelt werden damit auch die
bakterienstämme therapierbar bleiben die
bereits resistenzen gegen die gängigen
antibiotika ausgebildet haben diese
entwicklung lässt sich gut an den
cephalosporine beobachten von denen es
bereits fünf generationen gibt ihre
wirkung gegenüber gramnegativen
bakterien wurde dabei kontinuierlich
verbessert die wirkung auf grampositive
bakterien hingegen ist nicht für alle
generationen gleichermaßen hoch die
fünfte generation ist aber sogar gegen
grampositive mrsa wirksam wie wir in der
nächsten folge noch sehen werden eine
weitere möglichkeit resistenzen zu
begegnen ist die kombination von
antibiotika erinnerst du dich noch an
die natürliche resistenz von
enterokokken gegenüber cephalosporine
neue studien haben gezeigt dass sich
ihre enterokokken lücke scheinbar
umgehen lässt jedenfalls kann eine durch
das grampositive bakterium enterokokken
kahles hervorgerufene nok die tis mit
einer kombination aus ampicillin und
heft reaktionen genauso effektiv
behandelt werden wie mit einer
kombination aus ampicillin und geld
abziehen
wie das genau funktioniert weiß man
allerdings noch nicht trotz
kontinuierlicher medikamentenentwicklung
bilden sich resistenzen heute jedoch
schneller als neue antibiotika auf den
markt kommen neue antibiotika oder
solche die als einzige noch wirksam sind
gegen erreger mit multiplen resistenzen
werden daher als sogenannte reserve
antibiotika verwendet man verabreicht
sie also nur wenn ein begründeter
verdacht besteht dass eine infektion
durch multiresistente erreger verursacht
wird und auch dann nur vorsichtig und
gezielt um die bildung weiterer
resistenzen kurzfristig zu vermeiden
zu den reserve antibiotika gehören
beispielsweise vancomycin heiko planen
sowie tigecyclin lehne zu lied das
domizil und colistin
bei der wahl entsprechender antibiotika
ist zu beachten dass resistenzen lokal
ganz unterschiedlich ausgeprägt sein
können vor allem bei einer kalkulierten
therapie sollte berücksichtigt werden in
welcher region eine infektion erworben
wurde
genauso wichtig wie die therapie
resistenter erreger ist das verhindern
ihre ausbreitung gerade an orten
so viele antibiotika eingesetzt werden
wie krankenhäuser und
pflegeeinrichtungen besteht ein hohes
risiko sich mit resistenten erregern
anzustecken für infektionen mit
multiresistenten erregern gibt es daher
besonders strenge hygiene maßnahmen wie
isolation oder zusätzliche
schutzkleidung wir werden auf dieser
aspekt der erst in der nächsten folge zu
den wichtigsten multiresistenten
erregern näher eingehen bis dahin
findest du alles wichtige hierzu
natürlich im amboss kapitel nosokomiale
infektionen im hinblick auf die
antibiotika gilt bei nosokomialen
infektionen sollte immer damit gerechnet
werden dass die bakterien resistenzen
besitzen und nicht wie gewöhnlich auf
antibiotika ansprechen bei mrsa wird
ausnahmsweise übrigens schon dann
behandelt wenn lediglich eine
asymptomatische besiedlung vorliegt eine
solche vorsorgliche lokale therapie
nennt man sanierung bei einem positiven
abstrich aus dem nasen rachen raum
kommen beispielsweise antibiotische
nasen salben zum einsatz
ob und welche resistenzen bei einer
infektion vorliegen erfährt man aus dem
mikrobiologischen labor
dort werden resistenzen auf ganz
ähnliche weise bestimmt wie bei dem
experiment von alexander flemming die
pathogene aus den proben der erkrankten
werden kultiviert und bestimmt
anschließend werden diese auf platten
aus gestrichen und darauf filter papiere
aufgebracht die mit den in frage
kommenden antibiotika getränkt sind nach
der inkubationszeit können die um die
filter papiere herum ausgebildeten höfe
also die bakterien freien bereiche
ausgemessen werden je größer sie sind
desto empfindlicher reagiert das
bakterium auf das jeweilige antibiotikum
die ergebnisse des tests erhält man dann
als sogenanntes anti bio gramm
darin werden die antibiotika
klassifiziert als rs und er steht für
resistent diese antibiotika sind nicht
wirksam bei dem betreffenden bakterium
es steht für sensibel diese antibiotika
können in normaler standard
konzentration eingesetzt werden
bedeutet dass das bakterium sensibel ist
jedoch nur bei einer erhöhten
wirkstoffkonzentration am wirkort
ok bevor wir in der nächsten folge einen
blick auf die wichtigsten
multiresistenten erreger werfen gibt es
hier noch ein quiz für dich
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