Das Kommunikationsmodell von Roman Jakobson | Pragmatik
Summary
TLDRIn diesem Screencast wird das Kommunikationsmodell von Roman Jakobson vorgestellt, das auf Bühlers Organon-Modell aufbaut. Jakobson erweitert das Modell durch sechs Faktoren – Sender, Empfänger, Nachricht, Kontext, Code und Kontaktmedium – die jeweils mit sechs spezifischen Funktionen verbunden sind. Diese Funktionen beinhalten die konative, emotive, referentielle, poetische, fatische und metasprachliche Funktion. Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung dieser Funktionen in der sprachlichen Kommunikation und erklärt, wie sie im Alltag und in verschiedenen Kontexten wirken. Das Modell von Jakobson bietet eine umfassende Perspektive auf den Kommunikationsprozess und die Rolle der Sprache in der Interaktion.
Takeaways
- 😀 Jakobsons Kommunikationsmodell erweitert Bühlers Organonmodell und umfasst sechs Faktoren, die miteinander interagieren.
- 😀 Die sechs Faktoren in Jakobsons Modell sind: Sender, Nachricht, Empfänger, Kontext, Kontaktmedium und Code.
- 😀 Die sechs Funktionen, die auf diese Faktoren zurückgeführt werden, sind: emotive, konative, referentielle, poetische, fatische und metasprachliche Funktion.
- 😀 Die emotive Funktion bezieht sich auf den Sender und dessen innere Gefühlswelt, was in Bühlers Ausdrücken als 'Ausdrucksfunktion' bekannt ist.
- 😀 Die konative Funktion ist auf den Empfänger ausgerichtet und entspricht der 'Appellfunktion' bei Bühler, wobei sie Handlungen des Empfängers anstrebt.
- 😀 Die referentielle Funktion bezieht sich auf den Kontext oder die Wirklichkeit und entspricht der 'Darstellungsfunktion' bei Bühler.
- 😀 Die poetische Funktion fokussiert auf die Form der Nachricht und die Wahl der Wörter, was für die ästhetische Gestaltung von Sprache wichtig ist.
- 😀 Die fatische Funktion stellt sicher, dass die Kommunikationsverbindung funktioniert, etwa durch die Überprüfung des Kontaktmediums.
- 😀 Die metasprachliche Funktion bezieht sich auf den Code und sorgt dafür, dass der Sender und Empfänger denselben Sprachcode verstehen.
- 😀 Jakobson betont, dass alle sechs Funktionen in jeder Kommunikationssituation relevant sind und in unterschiedlichen Kontexten aktiviert werden können.
- 😀 Das Modell von Jakobson zeigt, wie Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft miteinander verknüpft werden können, indem es sowohl die pragmatischen als auch ästhetischen Dimensionen von Sprache berücksichtigt.
Q & A
Wer war Roman Jakobson und warum ist er für die Sprachwissenschaft wichtig?
-Roman Jakobson war ein Linguist, Philologe und Zeichentheoretiker, geboren 1896 und gestorben 1982. Er war einer der wichtigsten Vertreter des Strukturalismus und des russischen Formalismus. Jakobson ist besonders bekannt für seine Arbeit zur Sprachtheorie und Kommunikation, die eng mit anderen bekannten Theorien wie denen von Saussure und Bühler verbunden ist.
Was ist das Hauptmerkmal des Kommunikationsmodells von Jakobson im Vergleich zu Bühler?
-Das Kommunikationsmodell von Jakobson unterscheidet sich vom Organon-Modell von Bühler dadurch, dass Jakobson sechs Faktoren und Funktionen identifiziert, während Bühler nur drei unterscheidet. Diese sechs Faktoren sind: Sender, Nachricht, Empfänger, Kontext, Kontaktmedium und Code.
Welche drei Funktionen bei Bühler finden sich auch im Modell von Jakobson?
-Die drei Funktionen, die Jakobson von Bühler übernimmt, sind die konative Funktion (Appellfunktion), die emotive Funktion (Ausdrucksfunktion) und die referentielle Funktion (Darstellungsfunktion).
Was bedeutet die konative Funktion in Jakobsons Modell?
-Die konative Funktion ist auf den Empfänger ausgerichtet und entspricht der Appellfunktion in Bühler's Modell. Sie tritt am deutlichsten im Imperativ oder Vokativ auf und zielt darauf ab, den Empfänger zu einer Handlung zu bewegen.
Was ist die poetische Funktion und wie unterscheidet sie sich von anderen Funktionen?
-Die poetische Funktion bezieht sich auf die Nachricht als solche und fokussiert auf die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, und nicht nur darauf, was gesagt wird. Sie beeinflusst die Wortwahl und Struktur der Nachricht, z.B. durch Kollokationen oder ungewöhnliche Wortkombinationen.
Was versteht Jakobson unter der fatischen Funktion?
-Die fatische Funktion bezieht sich auf das Kontaktmedium und ist verantwortlich dafür, die Kommunikation herzustellen, aufrechtzuerhalten oder zu unterbrechen. Sie dient dazu, zu überprüfen, ob der Kommunikationskanal funktioniert, z.B. mit Ausdrücken wie 'Kannst du mich hören?' oder 'Mein Internet ist gerade langsam'.
Was ist die metasprachliche Funktion und wie wird sie in der Kommunikation genutzt?
-Die metasprachliche Funktion bezieht sich auf den Code und dient dazu, sicherzustellen, dass Sender und Empfänger denselben Code verstehen. Sie tritt auf, wenn in der Kommunikation über die Sprache selbst gesprochen wird, z.B. bei Aussagen wie 'Verstehst du, was ich meine?' oder 'Was bedeutet dieses Wort?'.
Warum ist der Kontext so wichtig im Kommunikationsmodell von Jakobson?
-Der Kontext ist entscheidend, weil eine Nachricht nur dann wirksam sein kann, wenn der Empfänger den Kontext erfasst, auf den sich die Nachricht bezieht. Jakobson betont, dass der Kontext vom Empfänger verstanden und in die Bedeutung der Nachricht integriert werden muss.
Wie spielt der Code eine Rolle im Kommunikationsprozess laut Jakobson?
-Der Code, der für die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger verwendet wird, ist entscheidend, weil beide Parteien denselben Code teilen müssen, um sich zu verstehen. Der Code umfasst nicht nur eine gemeinsame Sprache, sondern auch ein gemeinsames Vokabular, das Missverständnisse verhindert.
Welche Bedeutung hat die Kontaktmedium-Funktion für die Kommunikation?
-Die Kontaktmedium-Funktion stellt sicher, dass der physische oder psychologische Kanal zwischen Sender und Empfänger funktioniert. Ohne ein geeignetes Kontaktmedium, sei es verbal, schriftlich oder technisch (wie Telefon oder Internet), ist eine Kommunikation nicht möglich.
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