Französische Revolution nach Hinrichtung Ludwig XVI. I musstewissen Geschichte

MrWissen2go Geschichte | Terra X
24 Aug 201710:12

Summary

TLDRIn diesem Video wird die Zeit nach der Hinrichtung von König Ludwig XVI. während der Französischen Revolution beleuchtet. Es wird erklärt, wie die junge Republik gegen äußere Feinde und innere Aufstände kämpft. Der Wohlfahrtsausschuss unter Robespierre etabliert eine Schreckensherrschaft, in der tausende Menschen, darunter auch Kinder, durch die Guillotine hingerichtet werden. Der sogenannte 'Große Terror' endet, als Robespierre selbst hingerichtet wird. Das Video beschreibt auch die Versuche, radikale Veränderungen wie den neuen Kalender durchzusetzen, und leitet über zur späteren Machtübernahme durch Napoleon.

Takeaways

  • 🔪 Louis XVI. wurde nach seiner Absetzung am 21. Januar 1793 enthauptet.
  • 🗡️ Guillotin, nach dem das Hinrichtungsgerät benannt wurde, war kein Erfinder, sondern ein Mitglied der Nationalversammlung.
  • ⚖️ Die Guillotine sollte Hinrichtungen gleichzeitig schneller und gleicher für alle machen.
  • 🏰 Nach der Hinrichtung des Königs ging die Revolution weiter, mit ausländischen Armeen und einer anhaltenden Wirtschaftskrise.
  • 🤝 Einkommende Widerstand gegen die neue Regierung führte zu Aufständen und Bürgerkrieg.
  • 🥬 Die Sansculotten forderten eine radikalere Politik und mehr Unterstützung für die Armen.
  • 🏛️ Der Wohlfahrtsausschuss und Robespierre als Regierungschef wurden eingesetzt, um die Republik zu schützen und zu versorgen.
  • 🕵️‍♂️ Es entstand ein System von Spitzeln und Denunzianten, um angebliche Feinde der Republik zu identifizieren.
  • 🗣️ Revolutionsgerichte wurden eingeführt, die ohne rechtstaatliche Verfahren Menschen verurteilten.
  • 🏭 Hunderttausende wurden verurteilt, und etwa 17.000 Menschen wurden hingerichtet, was als 'Großer Terror' bekannt ist.
  • 🤴 Die meisten der Hingerichteten waren Bauern und Kleinbürger, was zu dem Satz 'Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder' führte.
  • 🛡️ Der Wohlfahrtsausschuss legte Preise und Löhne fest und erließ die allgemeine Wehrpflicht.
  • ✌️ Die französische Revolutionsarmee besiegte ausländische Feinde und exportierte die Revolution nach Europa.
  • 🏡 In den Provinzen, in denen Bürgerkrieg tobte, wurden Dörfer und Städte niedergebrannt, und Zehntausende wurden getötet.
  • 🏰 Nachdem alle Feinde im Jahr 1794 besiegt waren, endete der Terror und Robespierre selbst wurde hingerichtet.
  • 📜 Es gab eine Kalenderreform, die das Jahr in 12 gleichlange Monate teilte und die traditionelle Woche in zehntägige Wochen umwandelte.
  • 👑 Napoleon, der später die Revolution vollenden und überwinden sollte, trat in dieser Phase der Revolution in den Vordergrund.

Q & A

  • Wann wurde König Ludwig XVI. enthauptet?

    -König Ludwig XVI. wurde am 21. Januar 1793 enthauptet.

  • Wer war Joseph-Ignace Guillotin und wie ist er mit der Guillotine verbunden?

    -Joseph-Ignace Guillotin war ein Arzt und Mitglied der Nationalversammlung, der die Idee hatte, dass Hinrichtungen mittels einer mechanischen Vorrichtung durchgeführt werden sollten. Die Guillotine wurde nach ihm benannt, obwohl er nicht deren Erfinder war.

  • Was war das Hauptargument von Guillotin für die Verwendung der Guillotine?

    -Guillotin argumentierte, dass die Guillotine Hinrichtungen schnell und gleichzeitig durchführen könnte, unabhängig vom Stand des Menschen, was für ein Gefühl der Gleichheit unter dem Volk stehen sollte.

  • Welche Rolle spielte der deutsche Klavierbauer bei der Entwicklung der Guillotine?

    -Ein deutscher Klavierbauer war für die Perfektionierung der Guillotine verantwortlich, die es ermöglichte, dass Köpfungen wie am Fließband durchgeführt werden konnten.

  • Was waren die Hauptgründe für den Fortbestand der Französischen Revolution nach der Hinrichtung von König Ludwig XVI.?

    -Die Französische Revolution setzte fort, weil ausländische Armeen Frankreich bedrohten und eine Wirtschaftskrise die Spannungen im Land verschärfte. Zudem waren nicht alle Menschen mit dem革命sverlauf zufrieden, was zu Aufständen und Bürgerkrieg führte.

  • Was war die Aufgabe des Wohlfahrtsausschusses während der Französischen Revolution?

    -Der Wohlfahrtsausschuss war zuständig für die Versorgung der Menschen, den Aufbau des Militärs und den Schutz der Republik durch die Polizei.

  • Wer war der Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses und wie verursachte er Angst bei den Menschen?

    -Maximilien de Robespierre war der Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses. Er verursachte Angst, indem er hart gegen alle vorging, die er als Feinde der Republik sah, und durch das Einführen eines Spitzelsystems sowie von unsauberen Gerichtsverfahren.

  • Was war der 'Große Terror' und wie viele Menschen wurden在此期间hingerichtet?

    -Der 'Große Terror' war eine Phase der Schreckensherrschaft der Jakobiner, in der Hunderttausende angeklagt und etwa 17.000 Menschen durch die Guillotine hingerichtet wurden.

  • Wie wurde die Bevölkerung während des 'Großen Terrors' betroffen?

    -Die Bevölkerung wurde durch die Hingerichtung von täglich etwa 33 Menschen pro Tag, Kinder eingeschlossen, in Angst und Schrecken versetzt, um jegliche Opposition gegen die Revolution zu unterdrücken.

  • Was waren die Hauptziele des Wohlfahrtsausschusses bei der Preis- und Lohnfestsetzung?

    -Die Preis- und Lohnfestsetzung durch den Wohlfahrtsausschuss diente dazu, die Menschen zu versorgen und die Wirtschaft zu regulieren, was jedoch zu Problemen wie Schwarzmarkt und mangelnder Angebot auf den Märkten führte.

  • Wie änderte sich die französische Armee während der Revolution und wie erfolgreich war sie?

    -Die französische Armee wurde durch die allgemeine Wehrpflicht stark aufgebaut und kämpfte erfolgreich für die neuen Ideen der Revolution. Sie besiegte ausländische Feinde und eroberte auch selbst Gebiete, um die Revolution zu exportieren.

  • Was war die Kalenderreform während der Französischen Revolution und wie wurde sie von der Bevölkerung aufgenommen?

    -Die Kalenderreform bestand darin, das Jahr in 12 gleichlange Monate zu teilen, neue Monatsnamen einzuführen und die Tage-, Stunden- und Minutenstruktur neu zu definieren. Diese Reform wurde von der Bevölkerung, insbesondere von Bauern, kritisch gesehen, da sie ihre Arbeitsrhythmen und Traditionen störte.

Outlines

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🇫🇷 Die Französische Revolution nach dem Tod Ludwigs XVI.

Nach der Hinrichtung von König Ludwig XVI. durch Guillotine, die nach Joseph-Ignace Guillotin benannt ist, geht die Französische Revolution weiter. Die Guillotine wurde von einem deutschen Klavierbauer verbessert, um Hinrichtungen effizienter durchzuführen. Die Revolution wird durch wachsende Unzufriedenheit mit der Regierung, wirtschaftliche Krise und innere Spannungen gekennzeichnet. Ausländische Armeen drohen Frankreich, und es kommt zu Aufständen und Bürgerkrieg. Die Sansculotten in Paris hungern und fordern radikalere Maßnahmen. Der Wohlfahrtsausschuss unter der Führung von Maximilien de Robespierre wird eingesetzt, um die Republik zu schützen und die Menschen besser zu versorgen. De Robespierre führt hart gegen alle vor, die er als Feinde der Republik ansieht, was zu einem System von Spionage und Denunziation führt. Die Revolutionsgerichte sind unfair und werden genutzt, um Angst zu verbreiten und die Opposition zu unterdrücken. Tausende werden hingerichtet, was als 'Großer Terror' bekannt wird. Die Revolution 'frisst ihre eigenen Kinder', da die meisten der Hingerichteten nun Bauern und Kleinbürger sind.

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🏰 Der Sieg der Revolutionsarmee und die Folgen des Terrors

Die französische Revolutionsarmee, von der Bevölkerung unterstützt und von der Idee der Revolution inspiriert, besiegt die ausländischen Feinde und unterdrückt Aufständische in Frankreich. Die Regierung nutzt die Niederbrennungen von Dörfern und Städten, um Gegner zu schlagen, was zu einer ruhigen Phase führt, da sich niemand mehr traut, sich zu widersetzen. Der Terror endet, als alle Feinde der Revolution 1794 besiegt sind, und es keine weiteren Gründe für Mord und Verfolgung gibt. Robespierre wird verhaftet und auf die Guillotine geschickt, was symbolisiert, dass die Revolution ihn selbst überholt hat. Die Revolutionsgerichte werden abgeschafft, und die radikalen Jakobiner werden verboten. Während dieser Zeit wird auch die Religion angegriffen, und es werden neue religiöse und kalenderrechte Strukturen eingeführt, die von vielen als komisch oder irrational angesehen werden. Der Kalender wird umgestaltet, was zu Widerstand, insbesondere von Bauern, führt, da ihre Arbeitswoche verlängert wird. Trotz des Widerstands hält sich dieser Kalender 13 Jahre lang.

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🛑 Ende der Revolution und Aufstieg Napoleons

Nach dem Ende des Großen Terrors folgt eine Phase der Rücknahme und Besserung der Verhältnisse. Eine neue Verfassung begünstigt das reiche Bürgertum, Traditionen werden wiederbelebt, Höchstpreise für Lebensmittel werden abgeschafft, und die Revolutionsgerichte verschwinden. Die Französische Revolution wird bürgerlicher, und Napoleon Bonaparte tritt als einer der Figuren in der Geschichte auf, der die Revolution vollendet und überwindet. Der Kanal, von dem die Informationen stammen, lädt die Zuschauer ein, weitere Videos über die Französische Revolution zu erkunden und den Kanal zu abonnieren, um keine Updates zu verpassen. Es wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, Fragen in den Kommentaren zu stellen, um mehr über das Thema zu lernen.

Mindmap

Keywords

💡Französische Revolution

Die Französische Revolution war ein historischer Umbruch, der Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich stattfand und die Monarchie stürzte. Im Video geht es um die Fortsetzung der Ereignisse nach der Hinrichtung von König Ludwig XVI., die zu einer Zeit des Großen Terrors und radikaler Veränderungen führte.

💡Großer Terror

Der 'Große Terror' bezieht sich auf die Zeit der intensiven politischen Verfolgung und Hinrichtungen in Frankreich während der Französischen Revolution. Im Video wird erläutert, dass es eine Periode extremer Gewalt und Repression war, als Tausende von Menschen, einschließlich Kinder, hingerichtet wurden.

💡Guillotine

Die Guillotine war das Hauptinstrument der Hinrichtungen während der Französischen Revolution. Im Video wird die Guillotine als Symbol der Gleichheit vorgestellt, da sie sowohl für Könige als auch für einfache Menschen verwendet wurde, und als Mittel zur schnelleren und effizienteren Durchführung von Hinrichtungen.

💡Maximilien de Robespierre

Maximilien de Robespierre war ein führender Politiker und eine zentrale Figur während der Französischen Revolution. Im Video wird er als Vorsitzender des Wohlfahrtsausschusses dargestellt, der hart gegen die vermeintlichen Feinde der Republik vorging und eine Figur des Terrors war.

💡Wohlfahrtsausschuss

Der Wohlfahrtsausschuss war eine Regierungsinstitution während der Französischen Revolution, die für die Versorgung der Menschen, den Aufbau des Militärs und den Schutz der Republik verantwortlich war. Im Video wird dieser Ausschuss als Instrument der radikalen Regierungsführung und des Terrors beschrieben.

💡Sansculotten

Die Sansculotten waren eine Gruppe der revolutionären Radikalen in Frankreich, die aus der unteren Mittelschicht und Armen bestand. Im Video werden sie als diejenigen dargestellt, die Druck auf die Regierung ausübten, um noch radikalere Maßnahmen zu ergreifen.

💡Revolutionsgewalt

Revolutionsgewalt bezieht sich auf die Gewalt, die von der Regierung oder von revolutionären Gruppen während der Französischen Revolution ausgeübt wurde, um die Opposition zu unterdrücken. Im Video wird dies als Mittel dargestellt, um die Menschen einzuschüchtern und die Revolution zu verteidigen.

💡Koalition aus Österreich und Preußen

Die Koalition aus Österreich und Preußen war eine militärische Allianz, die gegen das revolutionäre Frankreich kämpfte. Im Video wird ihre Rolle als ausländische Feinde dargestellt, die Frankreich bedrohten und schließlich von der revolutionären Armee besiegt wurden.

💡Revolutionäre Armee

Die revolutionäre Armee Frankreichs war ein militärisches Bündnis, das während der Französischen Revolution gebildet wurde und für die Verteidigung des Landes gegen ausländische Feinde verantwortlich war. Im Video wird ihre Rolle als eine der Schlüsselfaktoren für den Erfolg der Revolution beschrieben.

Highlights

Die Französische Revolution setzt nach der Hinrichtung von König Ludwig XVI. fort.

Ludwig XVI. wird mit der Guillotine hingerichtet, die nach Joseph-Ignace Guillotin benannt ist.

Guillotin war kein Henker, sondern ein Arzt und Mitglied der Nationalversammlung.

Die Guillotine soll Hinrichtungen schnell und gleichzeitig für alle durchführen, symbolisch für Gleichheit.

Die Guillotine-Idee stammt ursprünglich von einem deutschen Klavierbauer.

Nach der Enthauptung des Königs geht die Revolution nicht zu Ende, sondern es entstehen neue Konflikte.

Ausländische Armeen und eine wachsende Wirtschaftskrise verschärfen die Spannungen in Frankreich.

Es entsteht Widerstand gegen die neue Regierung, es kommt zu Aufständen und Bürgerkrieg.

In Paris hungern die Armen, die Sansculotten fordern eine radikalere Regierung.

Das Parlament setzt den Wohlfahrtsausschuss ein, der für Versorgung, Militär und Polizei zuständig ist.

Maximilien de Robespierre wird Vorsitzender des Wohlfahrtsausschusses und Regierungschef.

Robespierre greift hart gegen vermeintliche Feinde der Republik vor.

Es entsteht ein Spitzelsystem, das von der Regierung gefördert wird.

Revolutionsgerichte urteilen ohne rechtsstaatliche Verfahren und verbreiten Schrecken.

Hunderttausende werden angeklagt, etwa 17.000 Menschen hingerichtet, auch Kinder.

Die 'Großen Terror' der Jakobiner wird zur Schreckensherrschaft.

Die meisten Hingerichteten sind Bauern und Kleinbürger, nur 15% Adlige oder Geistliche.

Der Wohlfahrtsausschuss setzt Preis- und Lohnfestsetzungen ein, um die Menschen zu versorgen.

Die französische Revolutionsarmee besiegt ausländische Feinde und exportiert die Revolution.

Die Regierung lässt in Provinzen, wo Bürgerkrieg tobt, Dörfer und Städte niederbrennen.

Der Terror endet, als alle Feinde der Revolution im Jahr 1794 besiegt sind.

Robespierre wird verhaftet und selbst hingerichtet, die Revolutionsgerichte werden abgeschafft.

Die Religion wird bekämpft, das Parlament erklärt die menschliche Seele unsterblich.

Es wird eine Kalenderreform durchgeführt, die Monate neue Namen und ein neues Zeitsystem erhält.

Der Französische Revolution wird nach dem großen Terror bürgerlicher.

Napoleon wird als der Mann gesehen, der die Revolution vollendet und überwindet.

Transcripts

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In diesem Video schauen wir uns an,

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wie die Französische Revolution nach der Hinrichtung

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von König Ludwig XVI. weitergeht,

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gegen welche Feinde die junge Republik kämpft

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und warum es zum Großen Terror kommt.

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Alles, was du wissen musst.

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Am 21. Januar 1793

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wird der abgesetzte König Ludwig XVI. mit einer Guillotine geköpft.

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Dieses Gerät ist benannt nach ihm hier: Joseph-Ignace Guillotin.

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Und der ist nicht der Erfinder der Guillotine.

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Der Mann ist Arzt und Mitglied der Nationalversammlung.

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Er hatte die Idee, dass die Abgeordneten im Ballhaus zusammenkommen,

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nachdem der König ihren eigentlichen Sitzungsraum versperrt hatte.

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Mehr dazu in dem Video, was wir verlinkt haben,

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wenn ihr auf das "i" klickt.

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Guillotin will, dass Hinrichtungen

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mittels einer mechanischen Vorrichtung durchgeführt werden sollen, wie er sagt.

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Sein Argument ist: Das geht schnell und außerdem können so alle,

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egal ob König oder Bettler, auf die gleiche Art bestraft werden.

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Also Gleichheit sozusagen fürs Volk.

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Aber zunächst mag keiner etwas davon wissen.

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Erst als sich die Revolution radikalisiert, kommt man auf den Vorschlag zurück.

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Fallbeile gibt es schon, zum Beispiel in England oder Spanien,

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aber jetzt wird die Idee sozusagen perfektioniert.

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Von - und das ist interessant - einem deutschen Klavierbauer.

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Ab sofort kann wie am Fließband geköpft werden.

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Und der arme Herr Guillotin, der eigentlich etwas verbessern wollte,

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steht heute als Sinnbild für eine grausame Strafe.

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Aber jetzt mal zurück zum eigentlichen Thema.

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Man könnte meinen, dass die Revolution nach der Enthauptung des Königs

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erfolgreich zu Ende ist.

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Aber stimmt gar nicht.

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Zum einen bedrohen immer mehr ausländische Armeen Frankreich

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und kämpfen sich weiter voran,

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zum anderen geht die Wirtschaftskrise weiter.

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Und diese Wirtschaftskrise verschärft die Spannungen im Landesinneren.

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Denn es sind längst nicht alle Menschen glücklich damit,

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wie die Revolution verläuft.

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Viele Bauern, Geistliche

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und auch Landadelige wehren sich gegen die neue Regierung.

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Ihnen geht die Revolution jetzt zu weit.

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Es kommt zu Aufständen und sogar zu einem Bürgerkrieg.

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Und in Paris, da hungern die Armen immer noch.

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Die Sansculotten machen der Regierung Druck.

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Sie soll noch radikaler vorgehen.

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In dieser Lage setzt das Parlament einen Ausschuss, eine Regierung, ein.

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Der Ausschuss heißt "Wohlfahrtsausschuss".

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Der soll dafür sorgen, dass die Menschen besser versorgt werden,

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dass das Militär aufgebaut wird und dass die Polizei die Republik schützt.

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Vorsitzender, also Regierungschef, wird Maximilien de Robespierre.

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Den seht ihr hier neben mir.

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Der greift knallhart gegen alle durch, die er als Feinde der Republik sieht.

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Wer auch nur einen kleinen Zweifel an der neuen Verfassung

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oder der neuen Regierung äußert,

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der gilt schon als Feind.

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Wenn zum Beispiel jemand einen Großbauern,

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den man zusammengeschlagen hat, nur ganz, ganz bisschen bedauert,

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dann gilt er schon als verdächtig.

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Spitzel und Denunzianten,

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also Leute, die andere Menschen beschuldigen,

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weil sie sich dafür eine Belohnung erhoffen,

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die zeigen vermeintlich Verdächtige an.

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Also so ein richtiges Spitzelsystem, das von ganz oben befohlen wird.

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Und dann kommen Revolutionsgerichte ins Spiel,

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die urteilen die Menschen nämlich ab.

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Aber es sind keine rechtsstaatlichen Verfahren, wie man es heute kennt,

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da geht einer vor Gericht und hat einen Anwalt und so,

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sondern das sind unsaubere Schauspiele, die nur den Anschein erwecken sollen,

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dass es irgendwie gerecht zugeht.

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In Wirklichkeit geht es darum, möglichst viel Schrecken zu verbreiten

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und den Menschen durch Gewalt Angst zu machen.

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Sodass keiner sich gegen die Revolution auflehnt.

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Hunderttausende Menschen werden angeklagt und ins Gefängnis geworfen.

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Etwa 17.000 Leute werden durch die Guillotine geköpft.

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Auch Kinder, muss man sich mal vorstellen, mit zehn Jahren.

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Das bedeutet, das pro Tag rund 33 Leute hingerichtet werden,

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alle 45 Minuten.

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Man nennt diese Schreckensherrschaft der Jakobiner auch den "Großen Terror".

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Warum, braucht man nicht zu erklären, das erklärt sich von selbst.

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Weil die meisten der Hingerichteten Bauern und Kleinbürger sind,

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aber nur 15 Prozent Adelige oder Geistliche,

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sagt man: "Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder."

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Noch mal: Der Terror soll allen Angst machen

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und die Feinde der Republik in Schach halten,

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sie einschüchtern, davon abhalten, selber auf die Straße zu gehen,

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zu demonstrieren, sich einfach gegen die Revolution zu stellen.

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Gleichzeitig legt der Wohlfahrtsauschuss

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die Preise für Lebensmittel und alle Löhne fest.

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So sollen die Leute versorgt werden, aber das geht zum Teil nach hinten los.

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Denn auf den Märkten gibt es plötzlich weniger zu kaufen,

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weil viele Händler sagen: "Ich verkauf lieber auf dem Schwarzmarkt.

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Da bekomme ich viel mehr Geld,

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als nach dem Höchstpreisgesetz eigentlich erlaubt wäre."

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Außerdem erlässt der Wohlfahrtsausschuss

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die allgemeine Wehrpflicht.

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Das heißt, die Männer müssen Dienst in der Armee Frankreichs leisten.

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Damit gibt es auf einen Schlag sehr viele Soldaten.

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Genug, um die ausländischen Feinde zu besiegen.

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Da wäre die Koalition aus Österreich und Preußen.

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Deren Armeen haben zuerst das revolutionäre Frankreich angegriffen

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und anfangs haben sie auch, wie erwartet, gesiegt.

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Denn ihre Soldaten waren erfahrene Söldner,

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die Armee Frankreichs hatte viele kaum ausgebildete Männer in ihren Reihen.

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Aber die haben richtig motiviert gekämpft für die neuen Ideen der Revolution,

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für ihre Nation.

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Und schließlich kommt der Sieg, der Sieg der Franzosen über Preußen,

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über Österreich, über die Engländer, über die Spanier, einfach über alle.

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Die französische Revolutionsarmee ist sogar so erfolgreich,

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dass sie die feindlichen Armeen nicht nur zurückschlägt,

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sondern jetzt selbst zum Angriff übergeht.

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Das revolutionäre Frankreich führt gegen die Königtümer Europas Krieg,

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weil man die Revolution exportieren möchte,

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sie zu anderen Menschen bringen möchte.

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Auch die Leute anderer Staaten sollen vom "Feudalismus der Sklaverei",

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wie die französischen Bürger es nennen, befreit werden.

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Die vielen Soldaten besiegen aber nicht nur die ausländischen Feinde,

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sondern auch noch die Aufständischen in den Regionen in Frankreich.

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Die Pariser Regierung lässt in den Provinzen,

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in denen Bürgerkrieg tobt, Dörfer und Städte niederbrennen.

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Zehntausende Menschen werden geradezu abgeschlachtet.

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Bald herrscht verständlicherweise Ruhe,

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weil sich niemand mehr traut aufzubegehren.

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Und so endet der Terror dann auch,

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als alle Feinde der Revolution im Jahr 1794 besiegt sind.

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Es gibt keinen Grund mehr für das Morden und die Verfolgungen.

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Deshalb beschließt der Nationalkonvent jetzt Robespierre zu verhaften

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und selbst auf die Guillotine zu schicken.

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Die Revolution holt ihn also ein.

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Die Revolutionsgerichte werden abgeschafft

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und die Jakobiner, die radikalen Vertreter der Revolution, werden verboten.

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Während Robespierres Herrschaft gibt es übrigens nicht nur schlimme Gewalttaten,

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es wird auch die althergebrachte Religion bekämpft.

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Das Parlament beschließt, dass es keinen Gott gibt,

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sondern nur ein "höchstes Wesen". So ganz abstrakt.

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Außerdem beschließt das Parlament,

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dass die menschliche Seele unsterblich ist.

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In Kirchen werden Statuen von Philosophen aufgestellt

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und das "höchste Wesen" wird angebetet.

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Robespierre will eine aufgeklärte Religion der Vernunft schaffen.

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Vielen Menschen kommt das alles so ein bisschen komisch vor.

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Man kann schon sagen,

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dass in dieser Phase der Französischen Revolution übertrieben wird.

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und es geht auch noch weiter.

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Es ist so, dass der Mensch nicht nur nach Vernunft leben kann.

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Wir haben eben auch Gefühle, und die sind manchmal irrational.

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Das haben Gefühle so an sich, dass sie unvernünftig sind.

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Wie schwierig einige Änderungen während der Revolution sind,

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kann man auch an der Kalenderreform sehen.

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Und das ist wirklich 'ne ganz absurde Geschichte.

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Man will keinen Kalender mehr, der so stark von der Kirche geprägt ist.

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Deshalb sagt man: "Okay, wir teilen das Jahr in 12 gleichlange Monate

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mit jeweils 30 Tagen auf."

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Die jetzt fehlenden fünf Tage, die werden am Ende Jahres einfach drangehängt.

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Und man muss sagen, ist vielleicht irgendwie ziemlich gewagt,

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aber das geht ja noch. Aber warte mal ab.

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Als Nächstes bekommen die Monate nämlich neue Namen -

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wie zum Beispiel Vendémiaire, der Monat der Weinlese.

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Okay, ist auch noch irgendwie einigermaßen verständlich,

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aber jetzt kommt's: Ein Tag ist plötzlich zehn Stunden lang.

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Jede Stunde wiederum setzt sich aus 100 Minuten

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und die wieder aus 100 Sekunden zusammen.

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Man kann also ein Date ausmachen nach dem Motto:

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"Pass auf, wir treffen uns am Tag des Kürbisses in der Nacht

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um acht Uhr und 78 Minuten."

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Ist schon ein bisschen komisch.

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Heute versteht man nicht mehr, was das sollte,

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aber damals sagt man: "Gut, wir wollen alles vernünftig machen,

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wir wollen alles rational machen, und dementsprechend: 10, 100, 100."

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Ist mathematisch vielleicht sinnvoll,

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aber die Menschen kamen damit irgendwie nicht so gut klar.

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Und dementsprechend gibt es damals natürlich Widerstand.

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Die Bauern wehren sich besonders heftig, denn eine Woche dauert jetzt zehn Tage.

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Früher hat man sechs Tage gearbeitet und durfte am siebten ruhen.

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Und jetzt muss man plötzlich neun Tage in der Woche ran

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und hat dann erst einen freien Tag.

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Trotzdem hält sich dieser absurde Kalender ganze 13 Jahre lang,

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bevor wieder der normale Kalender eingeführt wird.

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In der Geschichte ist es so, dass wir erleben,

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dass sich ganz unterschiedliche Phasen abwechseln.

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Oft scheint dann das Gegenteil von dem zu passieren, was vorher war.

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Diese Pendelbewegung,

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die kann man nach dem großen Terror der Französischen Revolution sehen.

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Eine neue Verfassung, die begünstigt wieder das reiche Bürgertum.

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Traditionen werden wiederbelebt,

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die Höchstpreise für Lebensmittel werden abgeschafft

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und die Revolutionsgerichte verschwinden.

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Kurz und gut: Die Revolution wird wieder ein bisschen zurückgeschraubt,

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sie wird bürgerlicher.

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Und da kommt ein Mann in Spiel, der, so sagt man, die Revolution vollendet

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und sie auch überwindet.

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Den Namen habt ihr bestimmt mal gehört:

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Das ist Napoleon.

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Damit geht's auch bald weiter hier bei uns.

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Bis dahin könnt ihr euch noch mal über mehr Ereignisse

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während der Französischen Revolution informieren auf unserem Kanal.

play09:56

Natürlich empfehle ich euch, den Kanal zu abonnieren,

play09:59

dann verpasst ihr künftig kein weiteres Video mehr.

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Wenn ihr Fragen habt dazu, stellt sie einfach unten in den Kommentaren,

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wir kümmern uns dann darum.

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Vielen Dank fürs Zuschauen. Und bis zum nächsten Mal.

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Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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