So krempelst du dein Leben um!

Dinge Erklärt – Kurzgesagt
5 Jun 202210:57

Summary

TLDRDieses Video-Skript beschreibt die Herausforderungen des persönlichen Wandels. Es vergleicht das Gehirn mit einem dichten Dschungel, in dem der Wille zur Veränderung einen Weg bahnen muss. Routinen und Gewohnheiten werden als Wege durch diesen Dschungel verstanden, die sich mit der Zeit zu Autobahnen entwickeln. Kleine Schritte und die Schaffung von Routinen helfen, diese Veränderungen zu erleichtern und das Gehirn für neue Verhaltensweisen zu überzeugen. Das Skript betont, dass Veränderung möglich ist, auch wenn sie Zeit und Beharrlichkeit erfordert.

Takeaways

  • 😔 Manchmal fühlen sich wir uns selbst nicht zufrieden und denken, dass wir zu viele kleine Dinge ändern müssen, um die Menschen zu sein, die wir gerne wären.
  • 🏋️‍♂️ Es gibt große Ziele, die wir erreichen wollen, wie mehr Sport treiben, gesünder essen, eine Sprache lernen oder einen Roman schreiben, aber oft scheitern wir dabei.
  • 🔄 Veränderung ist schwierig, weil wir uns zuerst zu einer anderen Person verwandeln müssen, die diszipliniert und willensstark ist, um unsere Ziele zu erreichen.
  • 🔄🔄 Nachdem wir versucht und manchmal sogar kurzfristig Erfolg gehabt haben, kehren die alten Muster zurück, und wir scheitern erneut.
  • 💡 Veränderungen werden einfacher, wenn wir verstehen, wie sie stattfinden. Das Gehirn legt Pfade für Verhaltensweisen, die oft wiederholt werden.
  • 🌳 Das Gehirn kann als dichten Dschungel angesehen werden, in dem Handlungen Wege hinterlassen und mit der Zeit zu stärkeren Pfade werden, die als Gewohnheiten bezeichnet werden.
  • 🔄 Routinen sind bewusst ausgeführte, planmäßige Handlungen, die wir, weil sie gut funktionieren, immer gleich wiederholen.
  • 🔄➡️ Gewohnheiten entstehen aus Routinen, die so oft wiederholt werden, dass das Gehirn sie als belohnend und gut für bestimmte Situationen ansieht.
  • 🔑 Gewohnheiten werden von Triggern ausgelöst, die das Gehirn signalisieren, dass eine bestimmte Handlung oder Verhaltensweise stattfinden soll.
  • 🤔 Um Veränderungen zu erleichtern, sollten wir uns auf kleine, klare Schritte konzentrieren, anstatt zu hohe Ziele zu setzen, die schwer zu erreichen sind.
  • 🌟 Kleine Veränderungen können über Monate und Jahre große Auswirkungen haben und sind oft die Grundlage für nachhaltige Veränderungen im Leben.

Q & A

  • Was bedeutet der Ausdruck 'Gehirndschungel' im Kontext des Skripts?

    -Der 'Gehirndschungel' ist eine Metapher für das menschliche Gehirn, das darstellt, wie Verhaltensweisen und Gewohnheiten im Gehirn verankert werden, indem sie Pfade im 'Dschungel' bilden, die mit der Zeit immer stärker werden.

  • Wie wird der Prozess der Gewohnensbildung im Gehirn beschrieben?

    -Der Prozess der Gewohnensbildung wird als das Erstellen von Pfaden im Dschungel des Gehirns beschrieben. Neue Verhaltensweisen erzeugen zuerst kleine Pfade, die mit der Zeit durch Wiederholung stärker und gut befahrbar werden, bis sie schließlich zu Autobahnen werden, die das Verhalten automatisch auslösen.

  • Was ist der Unterschied zwischen Routine und Gewohnheit gemäß dem Skript?

    -Eine Routine ist eine bewusste, planmäßige Abfolge von Handlungen, die für den Einzelnen gut funktioniert, während eine Gewohnheit eine automatische, oft unbewusste Handlung ist, die durch bestimmte Trigger ausgelöst wird und im Laufe der Zeit als belohnend wahrgenommen wird.

  • Was sind Trigger und wie funktionieren sie in Bezug auf Gewohnheiten?

    -Trigger sind Auslöser, die aus Einzelheiten oder gesamten Situationen bestehen können. Sie signalisieren dem Gehirn, dass eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Verhalten stattfinden soll und sind entscheidend für die Auslösung von Gewohnheiten.

  • Wie kann man Veränderungen im Leben erleichtern, wie im Skript vorgeschlagen?

    -Man kann Veränderungen erleichtern, indem man sich auf kleine, leicht umsetzbare Schritte konzentriert und neue Routinen schafft, die mit der Zeit in Gewohnheiten übergehen. Dies geschieht durch die Schaffung von niederschwelligem Anfang, die Integration von Triggern und die Wiederholung des Verhaltens über einen längeren Zeitraum.

  • Was ist das 'Kleinkind' im Gehirn und wie beeinflusst es das Verhalten?

    -Das 'Kleinkind' im Gehirn ist eine Metapher für die impulsive, unbewusste Komponente des Gehirns, die auf unmittelbare Wünsche reagiert und zu einfacheren, belohnenden Handlungen neigt, ohne langfristige Konsequenzen abzuwägen.

  • Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist?

    -Es dauert im Durchschnitt zwischen 15 und 250 Tagen, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist, was variiert, je nach dem Verhalten, das man sich angewöhnen möchte, und anderen Faktoren wie dem Stresslevel.

  • Wie kann man ein neues Verhalten angenehm gestalten, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln?

    -Man kann ein neues Verhalten angenehm gestalten, indem man es mit positiven Erlebnissen oder Belohnungen assoziiert, zum Beispiel indem man nur während des Sports einen Lieblingspodcast hören oder an einer bestimmten Aktivität arbeitet, die Freude bereitet.

  • Was ist der Hauptunterschied zwischen dem 'vernünftigen Planer' und dem 'Kleinkind' im Gehirn?

    -Der 'vernünftige Planer' ist für überlegte, zukunftsorientierte Entscheidungen verantwortlich und arbeitet strategisch, während das 'Kleinkind' auf impulsive Wünsche und unmittelbare Belohnungen reagiert und für die automatische Ausführung von Gewohnheiten zuständig ist.

  • Was ist die Botschaft des Skripts zum Thema Veränderung im Leben?

    -Die Botschaft des Skripts ist, dass Veränderung möglich ist, aber es ist wichtig, kleine Schritte zu unternehmen und Verhaltensweisen zu formen, die das Gehirn als belohnend wahrnimmt. Veränderung ist eine Richtung und nicht ein Endziel, und selbst kleine Fortschritte sind besser als keine.

Outlines

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😔 Die Herausforderung der Selbstveränderung

Dieses Absatz beschäftigt sich mit der Schwierigkeit, die viele Menschen haben, sich selbst zu verändern. Es wird darauf hingewiesen, dass viele Menschen sich selbst nicht so sehen, wie sie es gerne täten, und dass es kleine Dinge gibt, die sie ändern möchten, sowie große Ziele, die sie erreichen wollen. Die Absatz spricht von der Vorstellung, dass man sich zuerst in eine andere Person verwandeln müsste, um diese Ziele zu erreichen, was zu Frustration und Selbstverzweiflung führen kann. Es wird auf die Idee eingegangen, dass Veränderungen durch das Verständnis ihres Ursprungs einfacher werden können, und es wird ein Bild vom Gehirn als dichten Dschungel verwendet, um zu erklären, wie Verhaltensweisen sich formen und festigen.

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🌱 Das Wachstum von Gewohnheiten im 'Gehirndschungel'

In diesem Absatz wird die Metapher des 'Gehirndschungels' weiterentwickt, um zu erklären, wie Gewohnheiten entstehen und fest werden. Es wird beschrieben, wie das Gehirn Wege in dem Dschungel formt, je nachdem, wie oft bestimmte Handlungen wiederholt werden. Die Abläufe von kleinen Pfaden, die sich über Zeit zu Autobahnen entwickeln, werden dargestellt, um zu zeigen, wie Gewohnheiten zu immer einfacheren und automatischen Verhaltensweisen werden. Der Absatz unterscheidet auch zwischen Routinen, die bewusst und planmäßig ausgeführt werden, und Gewohnheiten, die automatisch und ohne nachzudenken stattfinden.

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🚀 Kleine Schritte zur Veränderung der Gewohnheiten

Dieser Absatz konzentriert sich darauf, wie man Veränderungen in seinem Leben durch kleine, aber regelmäßige Schritte erreichen kann. Es wird betont, dass es besser ist, ein bisschen besser zu werden, anstatt zu hohe Ziele zu setzen und nichts zu erreichen. Es wird erklärt, wie man durch die Schaffung kleiner, leicht umsetzbarer Routinen, die dann zu Gewohnheiten werden, sein Verhalten verändern kann. Es wird auch auf die Bedeutung von Triggern und der Erstellung eines angenehmen Umfelds für die neue Gewohnheit hingewiesen, um die Akzeptanz und die Dauerhaftigkeit zu erhöhen.

🌟 Die Bedeutung der Ausdauer bei der Gewohnheitsbildung

Letzter Absatz des Skripts betont die Bedeutung der Ausdauer und des Fortschritts, selbst wenn es langsam geht. Es wird betont, dass Veränderung keine Übernachtung ist, sondern ein Prozess, der Zeit braucht. Es wird erläutert, dass es keine Garantie für die Dauer, die benötigt wird, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist, aber dass jeder Fortschritt, auch der kleinste, einen Erfolg darstellt. Der Absatz endet mit der Ansicht, dass Veränderung eine Richtung ist, die man verfolgen sollte, anstatt ein Ziel, das man erreichen muss.

Mindmap

Keywords

💡Veränderung

Veränderung bezieht sich auf den Prozess des Änderns oder der Umwandlung. Im Video ist sie das zentrale Thema, da es darüber spricht, wie schwierig es ist, persönliche Veränderungen zu erreichen und welche Mechanismen im Gehirn dafür verantwortlich sind. Ein Beispiel aus dem Skript ist die Beschreibung der Veränderung als das Erschaffen neuer Pfade im 'Gehirndschungel', die mit der Zeit zu Autobahnen werden, die das Verhalten beeinflussen.

💡Routine

Eine Routine ist eine regelmäßige und vorhersehbare Folge von Handlungen, die bewusst und systematisch ausgeführt werden. Im Video wird gezeigt, wie Routinen zu Gewohnheiten werden und wie sie eine wichtige Rolle bei der Veränderung spielen. Zum Beispiel wird erwähnt, dass Routinen wie das Kaufen der gleichen Zutaten für ein Lieblingsrezept oder das Aufstellen eines Weckers Teil unserer täglichen Routinen sind.

💡Gewohnheit

Gewohnheiten sind automatische, oft unbewusste Verhaltensweisen, die durch wiederholtes Handeln erworben werden. Im Video wird erklärt, wie Gewohnheiten aus Routinen entstehen und wie sie durch bestimmte Trigger ausgelöst werden. Ein Beispiel ist das automatische Entsperren des Handys, sobald man es sieht.

💡Trigger

Ein Trigger ist ein Auslöser oder eine Erinnerung, die ein bestimmtes Verhalten oder eine Handlung hervorruft. Im Video wird erläutert, wie Trigger wie das Sehen von Trainingsausrüstung oder die Tageszeit dazu führen können, dass man Sport treiben sollte. Trigger sind entscheidend für die Konsolidierung von Gewohnheiten.

💡Autopilot

Autopilot bezeichnet im Video einen Zustand des Handelns, bei dem man Gewohnheiten ohne nachzudenken ausführt, als ob man auf Autopilot fliegen würde. Dies zeigt, wie tief Gewohnheiten im Unterbewusstsein verankert sein können und wie sie das Handeln beeinflussen können, ohne dass man sich dessen bewusst ist.

💡Willenskraft

Willenskraft ist die Fähigkeit, sich auf ein Ziel zu konzentrieren und es trotz Widrigkeiten zu erreichen. Im Video wird darauf hingewiesen, dass Veränderungen oft nicht nur durch Willenskraft erzielt werden können, sondern dass es auch um die Schaffung neuer Routinen und Gewohnheiten geht, die das Gehirn über Zeit akzeptiert.

💡Belohnung

Belohnung ist ein Gefühl der Zufriedenheit oder Freude, das durch bestimmte Verhaltensweisen oder Handlungen ausgelöst wird. Im Video wird erklärt, wie das Assoziieren von Verhalten mit Belohnungen, wie das Surfen auf Reddit, zu schlechten Gewohnheiten führen kann. Das Gehirn sucht ständig nach Möglichkeiten, diese Belohnungen wieder zu erleben.

💡Planer

Der 'vernünftige Planer' im Video ist ein metaphorischer Ausdruck für den analytischen und strategischen Teil unseres Gehirns, der für die Planung und Umsetzung von Zielen verantwortlich ist. Er ist derjenige, der Entscheidungen trifft, um zukünftige Ergebnisse zu erzielen, auch wenn sie initial unangenehm sein mögen.

💡Kleinkind

Das 'impulsive Kleinkind' im Video repräsentiert den impulsiven und emotionalen Teil unseres Gehirns, der auf unmittelbare Wünsche und Bedürfnisse reagiert. Es ist für die Ausführung von Gewohnheiten verantwortlich und bevorzugt den einfacheren Weg, der zu bekannten Belohnungen führt.

💡Energie

Energie im Video wird verwendet, um den Ressourcenbedarf für das Denken und Handeln zu beschreiben. Es wird erklärt, dass das Gehirn Energie sparen möchte und dass es Pfade im 'Gehirndschungel' für wiederholtes Verhalten schafft, um Energie zu sparen. Dies zeigt, wie das Gehirn automatische Verhaltensweisen bevorzugt, die weniger Energie kosten.

💡Autobahn

Autobahn im Video ist eine Metapher für tief verankerte Gewohnheiten, die wie eine Straße, die leicht und bequem zu befahren ist. Sie repräsentiert das Endprodukt des Verhaltensänderungsprozesses, bei dem ein Provisorischer Pfad im Gehirn zu einer festen, automatischen Handlung wird.

Highlights

Die Herausforderung, zwischen der Person zu sein, die man ist und die Person, die man gerne sein möchte.

Kleinigkeiten, die man ändern möchte, und große Ziele, die man erreichen will.

Die Illusion, dass man sich zuerst verändern muss, um seine Ziele zu erreichen.

Die Rolle von Konsequenz, Anstrengung und Willensstärke in der Selbstveränderung.

Die Schwierigkeit, alte Muster zu durchbrechen und neue Verhaltensweisen zu etablieren.

Die Rolle des Internets in der Selbstverantwortung für Misserfolge.

Die Komplexität von Veränderung und das Verständnis dessen, um sie zu erleichtern.

Das Gehirn als Dschungel, in dem Verhaltenspfade geschaffen werden.

Die Entwicklung von Autobahnen im Gehirn für vertraute Verhaltensweisen.

Die Unterscheidung zwischen Routinen und Gewohnheiten im Kontext des Gehirns.

Routinen als bewusst durchgeführte Abfolgen von Handlungen mit einem Zweck.

Gewohnheiten als unbewusste, belohnende Reaktionen auf bestimmte Trigger.

Die Bedeutung von Triggern in der Herstellung von Gewohnheiten.

Die Rolle des 'Kleinkinds' im Gehirn, das auf unmittelbare Wünsche reagiert.

Die Notwendigkeit, Verhalten als belohnend zu gestalten, um neue Gewohnheiten zu entwickeln.

Die Schaffung von Routinen als erster Schritt zur Entwicklung neuer Gewohnheiten.

Die Bedeutung niedrigschwelliger, klar definierter Handlungen in der Einrichtung von Routinen.

Die Verwendung von Triggern, um Routinen automatisch auszulösen.

Die Umwandlung von Routinen in Gewohnheiten durch regelmäßige Wiederholung.

Die Herausforderung, das Verhalten anzunehmen, bis es zur automatischen Reaktion wird.

Die Bedeutung der kontinuierlichen Wiederholung für die Festigung neuer Gewohnheiten.

Die Rolle der Belohnung in der Konsolidierung neuer Verhaltensweisen.

Die unterschiedliche Dauer, die es braucht, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist.

Die Ermutigung, mit kleinen Schritten anzufangen und langfristig zu bleiben.

Die Anerkennung, dass Veränderung eine Richtung ist und kein Endziel.

Transcripts

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Vermutlich geht's dir wie vielen Menschen.

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Die Person, die du bist,

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ist nicht unbedingt die Person, die du gerne wärst.

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Es gibt Kleinigkeiten, von denen du denkst, dass du sie ändern solltest,

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und richtig Großes, was du meinst, schaffen zu müssen.

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Ob mehr Sport treiben, gesünder essen, eine Fremdsprache lernen,

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einen Roman schreiben, mehr lesen

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oder einfach nur tatsächlich deinen Hobbys nachzugehen,

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statt durch Reddit zu scrollen.

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Manchmal scheint es aber,

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als ob du erst ein anderer Mensch werden müsstest,

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um deine Ziele zu erreichen.

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Jemand, der konsequenter ist als du, der sich mehr anstrengt,

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der diszipliniert und willensstark ist.

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Vielleicht hast du das schon mal mit aller Macht versucht.

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Und vielleicht hat es sogar geklappt.

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Aber doch nur für eine Weile.

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Und dann sind da plötzlich wieder die alten Muster.

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Am Ende scheinst du immer wieder zu scheitern.

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Und mit jedem Scheitern wirst du frustrierter

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und ärgerst dich immer mehr über dich selbst.

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Glaubt man dem Internet, das "ohne Fleiß kein Preis" predigt,

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ist das einzig und allein dein Fehler.

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Hast du keinen Erfolg, wolltest du es einfach nicht genug.

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Und hast das Scheitern nur dir zuzuschreiben.

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Aber Veränderung ist tatsächlich sehr schwierig.

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Wie die meisten Dinge im Leben wird aber auch sie einfacher,

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wenn wir verstehen, wie sie zustande kommt.

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(Fröhliche Musik)

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(Tiergeräusche)

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Der Dschungel.

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Stell dir dein Gehirn als üppigen, dichten Dschungel vor.

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Dich zu entscheiden, etwas zu tun,

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ist wie sich durch einen richtigen Dschungel zu kämpfen.

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Es ist schwierig und braucht Energie.

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Dein Gehirn mag keine Energieverschwendung.

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Deshalb hat es sich einen Trick ausgedacht.

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Alles, was du tust, deine Handlungen und dein Verhalten,

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hinterlassen Wege im Gehirndschungel.

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Fängst du etwas Neues an, trampelst du ein paar Pflanzen nieder

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und machst dadurch kleine provisorische Pfade ins Dickicht.

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Je öfter du das Neue tust, umso deutlicher wird der Pfad.

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Mit der Zeit wird daraus ein besser begehbarer Weg.

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Weshalb du ihn jetzt öfters nimmst.

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Wodurch er wiederum zu einer Straße wird.

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Und während du das Neue wiederholst, immer wieder über Jahre,

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wird die Straße zu einer Autobahn.

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Sie zu nehmen ist mühelos, vertraut und bequem.

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Je ausgeprägter die Autobahnen in deinem Gehirn,

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umso mehr gewöhnst du dich an diese Bequemlichkeit.

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Also nutzen wir sie ständig, was bedeutet,

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dass wir meistens das tun, was wir schon immer getan haben.

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Deshalb ist Veränderung so schwierig,

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besonders als Erwachsener.

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Wen der Gehirndschungel schon durchzogen

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von jeder Menge bewährter Straßen und Autobahnen ist.

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Um zu verstehen, wie solche Autobahnen entstehen:

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müssen wir zwei Dinge unterscheiden:

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Was du tust, Routine und Gewohnheit.

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Eine Routine ist eine planmäßige Abfolge von Handlungen,

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die du bewusst jedes Mal genau gleich ausführst.

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Weil das für dich gut funktioniert.

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Zum Beispiel kaufst du die gleichen Zutaten für dein Lieblingsrezept.

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Und kochst es immer genau gleich, weil dir das Resultat schmeckt.

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Oder du stellst dir vorm Schlafen- gehen einen Wecker auf 6.30 Uhr,

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weil du dann aufstehen willst.

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Hinter den Routinen kannst du dir einen vernünftigen Planer vorstellen,

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der langsam und analytisch vorgeht.

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Und verantwortlich ist für Strategien und Sachen wie Kopfrechnen.

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Der Planer denkt an die Zukunft und bezieht sorgfältig mit ein,

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was du erreichen möchtest.

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Darauf basierend wählt er bestimmte Handlungen,

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um bestimmte Ergebnisse zu erzielen.

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Auch wenn diese Ziele ungemütlich sind,

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etwa nach dem Aufstehen direkt zu duschen.

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Mit der Zeit werden aus Routinen Gewohnheiten,

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die dir sehr viel leichter fallen, denn sie sind quasi

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eine Abfolge von Aktionen, über die du gar nicht mehr nachdenkst.

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Du hast sie schon so oft abgespult,

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dass dein Gehirn sie als belohnend empfindet

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und als gute Reaktion auf bestimmte Situationen ansieht.

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Gewohnheiten fühlen sich deshalb an, als wärst du auf Autopilot.

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Zu Gewohnheiten musst du dich nicht überreden, du tust sie einfach.

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Wichtig ist dabei,

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Gewohnheiten werden von bestimmten Triggern ausgelöst.

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Auslöserreizen, die aus Einzelheiten

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oder ganzen Situationen bestehen können.

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Sie signalisieren deinem Gehirn ein bestimmtes Verhalten

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oder eine Handlung anzustoßen.

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In deinem Leben gibt es bereits viele solche Trigger.

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Zum Beispiel, dass du dein Handy fast immer entsperrst,

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sobald du es siehst.

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Oder dass du dich automatisch anschnallst,

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sobald du dich ins Auto setzt.

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Oder dass du dir jedes Mal auch einen Keks kaufst,

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wenn du dir einen Morgenkaffee holst.

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Selbst wenn du gar keinen Hunger hast.

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Gewohnheiten werden von einem impulsiven Kleinkind ausgeführt.

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Es reagiert auf deine unmittelbaren Wünsche, je nachdem

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was sich um dich herum befindet, ohne langfristige Zeile abzuwägen.

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Dieses Kleinkind kennt keine Zukunft und hasst harte Arbeit.

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Nimmt es einen Trigger wahr, lotst es dich zu dem einfacheren Weg

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in deinem Gehirn, der zu bekannten lohnenden Zielen führt.

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Wenn du Kaffee holst, will das Kleinkind auch den Keks dazu,

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einfach nur, weil du das jeden Morgen so machst.

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Mit genau diesem Gefühl der Belohnung beginnen die meisten

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deiner schlechten Gewohnheiten.

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Schokolade ist lecker und auf Reddit rumzusurfen

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kann ab und zu Spaß machen.

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Dieses lohnende Gefühl, das mit dem Verhalten verknüpft ist,

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wollen wir immer wieder haben, und so entsteht eine schlechte Gewohnheit.

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Obwohl das Kleinkind klingt wie ein eingebauter Sabotagemechanismus,

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ist es genauso wichtig wie der vernünftige Planer.

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Meistens arbeiten die zwei auch erfolgreich zusammen.

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Du brauchst den vernünftigen Planer, um über große Dinge nachzudenken,

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seitwärts einzuparken und deine Steuererklärung auszufüllen.

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Aber alles den weisen Planer machen zu lassen,

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würde viel zu viel Energie kosten.

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Indem dein Gehirn banale, sich wiederholende Tätigkeiten

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als Gewohnheiten auslagert,

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die vom Kleinkind gesteuert werden,

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kriegt dein Gehirn deinen Alltag gebacken,

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während es gleichzeitig komplexere mentale Herausforderungen bewältigt.

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Wollen wir uns also verändern und ein neues Verhalten etablieren,

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können wir uns das mit genau diesen Energiesparmaßnahmen

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einfacher machen.

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Wir konzentrieren uns auf kleine Dinge, nichts Großes.

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Besser das Leben ein kleines bisschen besser zu machen,

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als zu hohe Ziele zu setzen und dann gar nichts zu verändern.

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Vor allem, weil kleine Veränderungen über Monate und Jahre

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ganz schön was bewegen können.

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Wie du eine Gewohnheit bastelst: (Lockere Musik)

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Willst du Veränderungen einfacher machen,

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erzwingst du sie besser nicht durch reine Willenskraft,

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sondern überzeugst dein Gehirn, dass sie gar keine große Sache sind,

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indem du neue Routinen kreierst.

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Die dann zu Gewohnheiten werden.

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Du willst, dass der weise Planer den ersten Pfad baut

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und dann das Kleinkind ins Spiel bringt,

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um die Handlung irgendwann mühelos anzustoßen.

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Sagen wir mal, du möchtest mehr Sport treiben, damit du fitter wirst.

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Ein Ziel, das viele haben.

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Als Erstes legst du für dieses ziemlich unklare Ziel

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eine Reihe von kleinen, klar umrissenen Handlungen fest,

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die dich dahin führen können.

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Die erste Handlung sollte möglichst niederschwellig sein,

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so niedrig, dass sie machbar ist,

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und so klar, dass du nicht viel darüber nachdenken musst.

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Eine konkrete kontrollierbare Handlung könnte etwa sein:

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jeden Morgen zehn Kniebeugen zu machen.

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Am Anfang kannst du also versuchen, eine Routine zu kreieren.

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Während du gleichzeitig auch eindeutige Trigger einbaust,

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auf die das Kleinkind später leicht anspringt.

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Denk dran, ein Trigger ist nichts anderes als ein Auslöser,

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der immer mit der Handlung in Verbindung gebracht wird.

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Das können visuelle Hinweise sein, etwa etwas bestimmtes zu sehen,

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wie deine Trainingssachen.

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Oder eine bestimme Tageszeit oder ein bestimmter Ort,

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wie ein nahegelegener Park.

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Alles zusammen verstärkt den Effekt noch.

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Der Trick bei der Sache ist, dass du die Handlung

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immer in einem bestimmten Kontext ausführst.

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Dieser Trigger wird dann zum Startknopf,

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der die Handlung mit der Zeit automatisch auslösen wird.

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Um also fürs Erste deine neue Fitnessroutine

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mit zehn Kniebeugen anzufangen,

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könntest du dabei etwa immer deine Sportsachen tragen.

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Und die Kniebeugen immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort machen.

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Etwa um acht Uhr Früh in deinem Wohnzimmer.

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Hast du Trigger und Handlung,

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brauchst du das nur noch regelmäßig zu wiederholen.

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Am besten jeden Tag.

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Machst du das lange genug, wird aus der Routine eine Gewohnheit,

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aus dem Pfad eine Autobahn.

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Nicht falsch verstehen,

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die Kniebeugen werden immer noch Energie kosten.

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Aber die Entscheidung, mit den Kniebeugen überhaupt loszulegen,

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wird sich nicht mehr nach einer Aufgabe anfühlen,

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sondern einfach ein normaler Teil deines Tages werden.

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Die Idee ist ziemlich einfach.

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Die Umsetzung trotzdem oft nicht so leicht.

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Vieles, was du gerne zur Gewohnheit machen würdest,

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verspricht keine so schnelle Belohnung

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wie Zeit auf Reddit zu verschwenden.

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Um es einfacher zu machen, ein neues Verhalten zu wiederholen,

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und dadurch die Chance zu erhöhen, dass das Kleinkind es aufnimmt,

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versuch, das Verhalten angenehm zu gestalten.

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Nicht, indem du dich direkt danach selbst belohnst,

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sondern indem du die Handlung selbst angenehmer machst.

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Etwa indem du deinen Lieblingspodcast nur noch während dem Sport hörst.

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Oder indem du zwischen zwei Runden "Civilization"

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an deiner Steuererklärung arbeitest.

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Du musst selbst herausfinden, was für dich am besten funktioniert.

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Im Prinzip ist das alles.

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Frustrierend einfach wie so vieles, was du tun kannst,

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um dein Leben besser zu machen.

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Wie lange es dauert, bis das Kleinkind übernimmt

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und eine Gewohnheit etabliert, ist sehr unterschiedlich.

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Es kommt auf das Verhalten an, das du dir angewöhnen willst,

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darauf, was für ein Typ Mensch du bist,

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auf dein Stresslevel und viele weitere Faktoren.

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Es dauert zwischen 15 und 250 Tagen,

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bis eine neue Gewohnheit durch einen Trigger automatisch ausgelöst wird.

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Wie lange es bei dir dauern wird, kannst du vorher nicht wissen.

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Einfach mal anzufangen ist oft überraschend leicht.

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Vor allem die ersten ein, zwei Wochen.

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Dann dranzubleiben, jeden Tag, ist schwer.

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Aber mit der Zeit wird es einfacher.

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Es gibt kein Wundermittel für Veränderung.

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Aber die Wissenschaft hinter Gewohnheiten zeigt uns,

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dass Veränderung möglich ist, egal wie alt oder jung du bist.

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Selbst wenn du nur ein wenig mehr Gutes

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oder ein bisschen was Neues tust,

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ist das ein Erfolg.

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Nur ein bisschen gesünder zu leben oder ein bisschen mehr zu wissen,

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ist tausendmal besser als mit etwas unzufrieden zu sein

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und nichts zu verändern.

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Schlussendlich ist Veränderung eine Richtung,

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kein Ziel.

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(Entspannte Musik)

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(Vogelzwitschern)

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