Prof. Dr. Andreas Zick über Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und seine empirischen Befunde dazu
Summary
TLDRDer Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' beschreibt die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen in der Gesellschaft. Der Konzept-Erfinder Wilhelm Heitmeyer hat zusammen mit einer Forschungsgruppe ein Syndrom dieser Feindseligkeit identifiziert, das mit Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Sexismus einhergeht. Die Studie zeigt, dass Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen wie Geflüchteten, Menschen mit Behinderung und Arbeitslosen in der Gesellschaft wechseln und zunehmen, was auf die Veränderung von Gesellschaftsstrukturen und die Notwendigkeit von Gleichwertigkeit hinweist. Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit zu wahren und die Zivilgesellschaft zu unterstützen, um gegen diese Formen der Menschenfeindlichkeit vorzugehen.
Takeaways
- 😐 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezeichnet die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen in der Gesellschaft aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.
- 🤔 Der Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' wurde von Wilhelm Heitmeyer geprägt und beschreibt ein Syndrom, das Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Sexismus beinhaltet.
- 🔎 Die Studie zeigt, dass Vorurteile und Menschenfeindlichkeit nicht nur gegenüber Gruppen bestehen, die nicht existieren, sondern auch gegenüber Gruppen, denen man selbst angehört.
- 📊 Es wurde festgestellt, dass die Fremdenfeindlichkeit oft mit der Diskriminierung gegenüber Wohnungslosen, Menschen mit Behinderung und Frauen einhergeht.
- 📉 Die Gesellschaft hat offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung stark reduziert, was auf eine positive Haltung und Integrationsbedarf hindeutet.
- 📈 Die Vorurteile gegenüber homosexuell orientierten Menschen sind rückläufig, was auf eine zunehmende Akzeptanz und Gleichstellung hinweist.
- 📊 Die Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen ohne Arbeit und langzeitarbeitslosen ist hoch und hat in den letzten Jahren zugenommen.
- 🌐 Die Studie hat auch gezeigt, dass die Vorurteile gegenüber Geflüchteten in der Krise abgenommen haben, aber danach wieder zugenommen sind.
- 🤝 Die Qualität einer Gesellschaft misst sich nach dem Ausmaß der Gleichwertigkeit der Gruppen, nicht der wirtschaftlichen Ungleichheit.
- 🏛 Der Staat hat die Aufgabe, die Gleichwertigkeit in der Gesellschaft zu gewährleisten und hat in der Vergangenheit zunehmend mehr Verantwortung übernommen.
- 🌪 Die Gesellschaft diskutiert heftig über politische Korrektheit und Gleichstellung, was von einigen als Angriff auf den Grundkonsens einer demokratischen Gemeinschaft gesehen wird.
Q & A
Was versteht man unter dem Begriff 'gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'?
-Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezeichnet die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen in einer Gesellschaft oder von Menschen, weil sie einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden. Es ist eine Feindseligkeit gegenüber Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.
Wie wird individuelles Vorurteil im Kontext gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beschrieben?
-Individuelle Vorurteile sind Ausdruck der eigenen Beziehung zu Gruppen. Menschen lehnen andere ab, weil sie sich selbst mit bestimmten Gruppen identifizieren und diese Identifikation in Feindseligkeit gegenüber anderen Gruppen resultiert.
Was ist das Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit laut Wilhelm Heitmeyer?
-Das Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beschreibt, dass Feindseligkeit gegenüber einer Gruppe oft mit Feindseligkeit gegenüber anderen Gruppen einhergeht. Zum Beispiel geht Fremdenfeindlichkeit häufig mit Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus einher.
Welche zentrale Ergebnisse wurden in der Langzeitstudie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit festgestellt?
-Die Studie zeigte, dass Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft vorhanden sind. Fremdenfeindlichkeit, Feindseligkeit gegenüber Arbeitslosen und Geflüchteten sind besonders ausgeprägt, während offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung rückläufig sind.
Wie beeinflusst die Wahrnehmung sozialer Benachteiligung die Fremdenfeindlichkeit?
-Die Wahrnehmung sozialer Benachteiligung, wie z.B. die Meinung, dass es den Geflüchteten besser geht als den Einheimischen, kann Fremdenfeindlichkeit verstärken. Dieses Gefühl der Benachteiligung führt oft zu Vorurteilen gegenüber anderen Gruppen.
Welche Entwicklungen gab es in den letzten Jahren in Bezug auf Vorurteile gegenüber Geflüchteten?
-In den letzten Jahren sind die Vorurteile gegenüber Geflüchteten gestiegen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Krisen. Trotz eines Rückgangs der Anzahl von Geflüchteten bleiben die Vorurteile auf einem hohen Niveau bestehen.
Wie hängen soziale Identität und Menschenfeindlichkeit zusammen?
-Soziale Identität ist ein Mechanismus, der Menschenfeindlichkeit erzeugt. Menschen identifizieren sich mit ihrer eigenen Gruppe und lehnen andere Gruppen ab, was zu Vorurteilen und Diskriminierung führt.
Welche Rolle spielt die Gleichstellungspolitik in der Reduktion von Vorurteilen?
-Gleichstellungspolitik kann Vorurteile reduzieren, indem sie die Integration und Akzeptanz von Minderheiten fördert. Zum Beispiel hat die Gleichstellung von Menschen mit homosexueller Orientierung zu einem Rückgang von Vorurteilen gegenüber dieser Gruppe geführt.
Welche Bedeutung hat die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit für die Qualität einer Demokratie?
-Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein Indikator für die Qualität einer Demokratie. Eine Gesellschaft, die bestimmte Gruppen aufgrund ihrer Zugehörigkeit diskriminiert, zeigt Defizite in der Gleichwertigkeit und der demokratischen Werte.
Welche Verantwortung hat der Staat gegenüber der Zivilgesellschaft im Hinblick auf die Wahrung der Gleichwertigkeit?
-Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit aller Bürger zu wahren und diskriminierende Praktiken zu bekämpfen. Dies beinhaltet die Förderung von Integration, Sicherheit und die Bekämpfung von extremistischen Tendenzen auf lokaler Ebene.
Outlines
😔 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und ihre sozialen Auswirkungen
Dieses Absatz thematisiert das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, welche die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe in der Gesellschaft beinhaltet. Es wird auf die Arbeit von Wilhelm Heitmeyer und das Syndrom der Fremdenfeindlichkeit eingegangen, welches mit Vorurteilen gegenüber Juden, Muslimen, Rassismus und weiteren Formen von Feindseligkeit gegen bestimmte Gruppen einhergeht. Die Studie zeigt, dass Vorurteile und Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft rückläufig sind, jedoch in Bezug auf bestimmte Gruppen wie Menschen mit Behinderung oder geflüchtete Personen wieder zunehmen. Die Diskussion um die Bedeutung von sozialer Identität und die Rolle von Vorteilen in der Diskriminierung wird ebenso behandelt.
🏛️ Die Rolle der Demokratie und des Staates bei der Gleichwertigkeit von Gruppen
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Rolle der Demokratie und des Staates in der Wahrung der Gleichwertigkeit von Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Es wird betont, dass die Qualität einer Gesellschaft durch die Gleichwertigkeit ihrer Gruppen gemessen wird und nicht durch wirtschaftliche Ungleichheiten. Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit zu gewährleisten und ist in der Vergangenheit dazu aufgefordert worden, mehr Aufgaben zu übernehmen. Allerdings hat dies zu einer ökonomischen Beziehung zwischen Bürgern und Staat geführt, wobei der Staat sich selbst stärker ausbaut und die Herausforderungen der Demokratie in einer zunehmend zersplitterten Gesellschaft behandelt. Die Diskussion um politisch korrekte Themen und der Angriff von Populisten auf den Grundkonsens der Gesellschaft wird ebenso angesprochen.
Mindmap
Keywords
💡Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
💡Individuelles Vorurteil
💡Soziale Identität
💡Syndrom
💡Vorteilsmustern
💡Diskriminierung
💡Fremdenfeindlichkeit
💡Politische Korrektheit
💡Gleichwertigkeit
💡Extremismus
💡Demokratie
Highlights
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist eine Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen oder Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.
Wilhelm Heitmeyer ist der Erfinder des Konzepts Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und hat in einer langzeitstudie ein Syndrom dieser Feindseligkeit festgestellt.
Fremdenfeindlichkeit ist ein Bestandteil des Syndroms der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und geht häufig mit Feindseligkeit gegenüber Juden, Muslimen und Rassismus einher.
Vorurteile können auch gegenüber Gruppen bestehen, denen man selbst angehört, was zeigt, dass Fremdenfeindlichkeit und andere Formen von Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft verbreitet sind.
Ein Drittel der Befragten in einer Umfrage sagt, dass sie im Vergleich zu Flüchtlingen benachteiligt sind, was als eine Ursache für Fremdenfeindlichkeit gegenüber Flüchtlingen angesehen werden kann.
Vorurteile können zu Diskriminierung anderer Gruppen führen, und die Studie zeigt, dass Antisemitismus beispielsweise auch zu Diskriminierung gegen andere Gruppen führen kann.
Die Studie hat festgestellt, dass es eine Zunahme von Vorurteilen gegenüber 14 verschiedenen Gruppen gibt, was auf ein rückläufiges Vorteilsmuster in der Gesellschaft hindeutet.
Offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung sind kaum mehr messbar, was auf eine positive Haltung der Gesellschaft hinweist.
Die Gleichstellung von Menschen mit homosexueller Orientierung scheint im Trend rückläufig zu sein, was auf Fortschritte bei der Integration dieser Gruppe hindeutet.
Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen ohne Arbeit und langzeitarbeitslosen ist auf einem hohen Niveau stabil, was auf eine Persistenz dieser Vorurteile zeigt.
Die Vorurteile gegenüber Geflüchteten haben in den letzten zwei Jahren zugenommen, was auf eine Verschärfung dieser Feindseligkeit hindeutet.
Antisemitismus hat bis 2005 an allen Facetten der Menschenfeindlichkeit zugenommen, gefolgt von einem Rückgang in der Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalkrise.
Nach der Überwindung der Krise nehmen Vorurteile gegenüber prekären Gruppen wieder zu, was auf die Veränderlichkeit der Gesellschaftlichen Wahrnehmungen zeigt.
Menschenfeindlichkeit wird als Instrument zur Reduzierung gesellschaftlicher Konflikte und zur Ausübung von sozialem Einfluss verwendet.
Die Qualität einer Gesellschaft misst sich nach dem Ausmaß der Gleichwertigkeit der Gruppen, nicht der Gleichheit.
Politisch korrekte Debatten und Gender-Thematik werden von Populisten als Angriff auf den Grundkonsens in der Gesellschaft verwendet.
Der Staat hat eine zunehmend ökonomische Beziehung zu den Bürgern, was die Verantwortung für die Gleichwertigkeit in der Gesellschaft verändert.
Die Herausforderung besteht darin, Demokratie in einer gesellschaft zu leben, die in viele Gruppen zersplittert ist und die Idee des Zusammenhalts und der gemeinsamen nationalen Identität in Frage stellt.
Transcripts
was verstehen sie unter dem begriff
gruppenbezogene menschenfeindlichkeit
gruppenbezogene menschenfeindlichkeit
bezeichnet die abwertung die
diskriminierung die benachteiligung von
gruppen in einer gesellschaft oder von
menschen weil sie einer bestimmten
gruppe zugeordnet werden
das heißt es ist eine feindseligkeit
gegenüber menschen weil sie bestimmten
gruppen angehören beschreiben das zu und
das individuelle vorurteil
ich habe ja nichts gegen aber der
ausdruck des individuellen vorteil es
ist immer eigentlich der ausdruck von
meiner eigenen beziehung zu gruppen
ich werde andere ab weil ich mich
identifizieren wir sind fremdenfeindlich
weil wir uns national identifizieren das
heißt die soziale identität ist der
mechanismus der die
menschenfeindlichkeit herstellt und wenn
es menschenfeindlichkeit weil
letztendlich wollen wir damit deutlich
machen
es sind manchmal feindseligkeiten
gegenüber gruppen die gar nicht
existieren
aber es soll menschen treffen sie haben
das phänomen in einer langzeitstudie
untersucht was sind die zentralen
ergebnisse
ganz wesentlich ist dass der erfinder
dieses konzept gruppenbezogene
menschenfeindlichkeit wilhelm heitmeyer
und dann mit uns zusammen in einer
großen forschungsgruppe erst mal
festgestellt hat es gibt tatsächlich ein
syndrom der gruppenbezogenen
menschenfeindlichkeit syndrom heißt
fremdenfeindlichkeit geht einher mit
feindseligkeit gegenüber juden juden
muslime mit rassismus und so weiter und
wir haben auch feindseligkeiten
gegenüber gruppen den wir selbst
angehören können das heißt die
fremdenfeindlichkeit geht einher mit
feindseligkeit gegen wohnungslos gegen
menschen mit behinderung gegen frauen
sexismus ein syndrom
zweitens wir haben beobachtet eine
ursache wie zum beispiel uns geht es ja
viel schlechter als den ausländer oder
den geflüchteten ein drittel in der
letzten umfrage sagt ja also im
vergleich zu den flüchtlingen werden wir
deutsche benachteiligt das ist ja
eigentlich eine ursache die jetzt die
fremdenfeindlichkeit gegenüber
geflüchteten erzeugen sollten ein diese
dieses ausmaß an mangel gegenüber
geflüchteten erzeugt auch andere
vorteile vorteile generalisieren und was
wir sehen an den studien ist das eine
vorteil der antisemitismus kann zu einer
diskriminierung einer ganz anderen
gruppe führen das heißt die vorurteile
sobald ich die vorteile aktivieren fange
ich an auch andere gruppen zu
diskriminieren und jetzt gucken wir uns
mal an was passiert in den umfragen wir
haben mittlerweile messen wir
menschenfeindlichkeit gegenüber 14
verschiedenen gruppen
wir können sagen dass viele vorteils
muster in der gesellschaft rückläufig
sind das trifft vor allen dingen offene
vorurteile gegenüber menschen mit
behinderung das ist kaum noch messbar
diese gesellschaft ist sehr positiv
gegenüber menschen mit behinderung sieht
integrationsbedarf was ja nicht bedeutet
im einzelnen dass institutionelle oder
subtil wir ab werden
was wir sehen ist da wo
gleichstellungspolitik funktioniert hat
die gleichstellung von menschen mit
homosexueller orientierung im trend ist
dass rückläufig was wir aber auch sehen
ist auf relativ hohem niveau sehr
stabilen niveau
hält sich die fremdenfeindlichkeit
vorurteile gegenüber menschen ohne
arbeit gegenüber fallenden
langzeitarbeitslose sind massiv von
jeder zweite person die wir befragen
wird das geteilt arbeitslosigkeit dessen
in wieder schicksal hat jemand
individuelle versagt und deswegen ist
sie arbeitslos diese generalisierte
abwertung
was wir sehen den letzten zwei jahren
die vorurteile gegenüber geflüchteten
sind angestiegen bei einem rücklauf und
flüchteten dann gibt es bereiche die
verschieben sich immer stärker von offen
und vorteilen in den subtilen
antisemitismus wir haben bis zum jahr
2005 ein anstieg von fast allen facetten
von menschenfeindlichkeit und dann singt
das ab dann kommt die wirtschafts-
finanz- und fiskalkrise und in dieser
krise sinken die menschenfeindlichkeit
'nen ab und nachdem die krise
überwältigt ist die krise bewältigt ist
nehmen auf einmal gerade vorurteile
gegenüber gruppen die prekär sind
arbeitslose menschen mit behinderung
nehmen sie wieder zu
fremdenfeindlichkeit nimmt wieder zu und
da sehen wir dass diese vorteils muster
in gesellschaften immer mehr ändern
das liegt daran dass
menschenfeindlichkeit ein instrument ist
für gesellschaften um immer
gesellschaftliche konflikte zu
reduzieren und da merken wir immer
wieder dass diese menschenfeindlichkeit
'nen daneben auch von vielen benutzt
werden als ein instrument um sozialen
einfluss auszuüben
inwiefern stellt das phänomen der
gruppenbezogenen menschenfeindlichkeit
einiger fahrer für eine gesellschaft
oder das gesellschaftliche zusammenleben
und die wahrung der menschenrechte
bevor wir dieses projekt durchgeführt
haben haben wir uns in vielen
gesellschaftlichen gruppen umgetan in
der politik um getan und mal gefragt was
ist denn eigentlich der grundkonsens
einer demokratischen gemeinschaft wir
haben gesehen es gibt einen konsens in
der gesellschaft über eigentlich alle
demokratischen kräfte hinweg und dieser
konsens ist dass die dass sich die
qualität einer gesellschaft bemisst an
dem ausmaß der gleichwertigkeit
gruppen nicht der gleichheit werden
ökonomische ungleichheit die ist zum
teil tolerierbar und muss toleriert
werden und da muss bekämpft werden aber
die ungleichheit wird da toleriert aber
wenn es um die gleichwertigkeit geht
artikel 3 absatz 3 des grundgesetzes da
gibt es einen konsens über alle hinweg
über alle demokratischen kräfte hinweg
wenn das nun der fall ist haben wir
gesagt ist eine frage die ganz
entscheidende frage nämlich inwieweit
werden in einer gesellschaft bestimmte
gruppen aufgrund ihrer zugehörigkeit zu
einer gruppe diskriminierung ausgesetzt
benachteiligt eben als um gleichwertig
dargestellt und in diesem moment sagen
wer was ist denn ein indikator für die
ungleich wertigkeit insofern sagen wir
dass die gruppenbezogene
menschenfeindlichkeit ein indikator ist
für die qualität einer demokratie
deswegen wird so massiv im moment in der
gesellschaft diskutiert das thema pc
politisch korrekter gender waren und so
weiter werden von populisten angriffe
auf diesen grundkonsens in der
gesellschaft weil sie wissen dass sie
gegen diesen grundkonsens verstoßen umso
mehr müssen sie sagen dass das was sie
eigentlich sagen ja nichts mit menschen
fertigkeit zu tun hat
welche verantwortung hat der staat
gegenüber der zivilgesellschaft im
hinblick auf die wahrung der
gleichwertigkeit wir leben ja in einer
demokratie wo wir über viele jahre dem
staat immer mehr aufgaben zugeschrieben
haben mein verhältnis als bürger zur
demokratie wird zunehmend ein
ökonomisches verhältnis demokratie ist
etwas was mir liefern soll das soll mir
sicherheit liefern das soll mir
integration liefern und so weiter der
preis ist ich gebe dem staat mehr
einflussmöglichkeiten der zweite prozess
ist der dass der staat nun selber mit
dieser überborden zugeschriebenen
verantwortung und dann noch jetzt müssen
wir beachten den zeiten einer großen
koalition selber sich ein stück weit von
den bürgern weg bewegt hat dadurch dass
viele aufgaben zugeschrieben werden wird
der staat nun baut immer stärker seine
institution aus immer stärker
funktionieren die institution selbst
tätig das heißt der stadt folgt
eigentlich der ökonomisierung eigentlich
sehen wir dass wir zum beispiel bei der
prävention bei extremismus also bei
jenen die eigentlich die demokratie
gefährden bei der prävention viel eher
lokal denken ist viel stärker lokal und
das sind herausforderung wo ich denke
dass man eigentlich aus dem regelbetrieb
raus muss wo wir überlegen müssen was
ist demokratie in einer gesellschaft wo
wir extrem viele gruppen zersplittert
nebeneinander stehen haben das meine ich
jetzt gar nicht nur negativ die alte
idee von europa die alte idee von
deutschland war eine kreative
gesellschaft und da haben wir lange
daran festgehalten bis uns das ding um
die ohren geflogen als durch populismus
durch petit dadurch ein ausmaß an hass
taten und hasskriminalität was
erschreckend hoch ist heute höher ist
als in den 90er jahren und in dem moment
sind wir extrem gehalten noch mal
darüber nachzudenken
ob das denn mit solchen er nostalgischen
ideen von zusammenhalt von gemeinsamer
nationale identität von leitkultur nicht
komplett in die falsche richtung laufen
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