Prof. Dr. Andreas Zick über Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und seine empirischen Befunde dazu

oncampusthl
25 Mar 202109:28

Summary

TLDRDer Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' beschreibt die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen in der Gesellschaft. Der Konzept-Erfinder Wilhelm Heitmeyer hat zusammen mit einer Forschungsgruppe ein Syndrom dieser Feindseligkeit identifiziert, das mit Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Sexismus einhergeht. Die Studie zeigt, dass Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen wie Geflüchteten, Menschen mit Behinderung und Arbeitslosen in der Gesellschaft wechseln und zunehmen, was auf die Veränderung von Gesellschaftsstrukturen und die Notwendigkeit von Gleichwertigkeit hinweist. Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit zu wahren und die Zivilgesellschaft zu unterstützen, um gegen diese Formen der Menschenfeindlichkeit vorzugehen.

Takeaways

  • 😐 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezeichnet die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen in der Gesellschaft aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.
  • 🤔 Der Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' wurde von Wilhelm Heitmeyer geprägt und beschreibt ein Syndrom, das Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Sexismus beinhaltet.
  • 🔎 Die Studie zeigt, dass Vorurteile und Menschenfeindlichkeit nicht nur gegenüber Gruppen bestehen, die nicht existieren, sondern auch gegenüber Gruppen, denen man selbst angehört.
  • 📊 Es wurde festgestellt, dass die Fremdenfeindlichkeit oft mit der Diskriminierung gegenüber Wohnungslosen, Menschen mit Behinderung und Frauen einhergeht.
  • 📉 Die Gesellschaft hat offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung stark reduziert, was auf eine positive Haltung und Integrationsbedarf hindeutet.
  • 📈 Die Vorurteile gegenüber homosexuell orientierten Menschen sind rückläufig, was auf eine zunehmende Akzeptanz und Gleichstellung hinweist.
  • 📊 Die Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen ohne Arbeit und langzeitarbeitslosen ist hoch und hat in den letzten Jahren zugenommen.
  • 🌐 Die Studie hat auch gezeigt, dass die Vorurteile gegenüber Geflüchteten in der Krise abgenommen haben, aber danach wieder zugenommen sind.
  • 🤝 Die Qualität einer Gesellschaft misst sich nach dem Ausmaß der Gleichwertigkeit der Gruppen, nicht der wirtschaftlichen Ungleichheit.
  • 🏛 Der Staat hat die Aufgabe, die Gleichwertigkeit in der Gesellschaft zu gewährleisten und hat in der Vergangenheit zunehmend mehr Verantwortung übernommen.
  • 🌪 Die Gesellschaft diskutiert heftig über politische Korrektheit und Gleichstellung, was von einigen als Angriff auf den Grundkonsens einer demokratischen Gemeinschaft gesehen wird.

Q & A

  • Was versteht man unter dem Begriff 'gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'?

    -Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezeichnet die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen in einer Gesellschaft oder von Menschen, weil sie einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden. Es ist eine Feindseligkeit gegenüber Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.

  • Wie wird individuelles Vorurteil im Kontext gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beschrieben?

    -Individuelle Vorurteile sind Ausdruck der eigenen Beziehung zu Gruppen. Menschen lehnen andere ab, weil sie sich selbst mit bestimmten Gruppen identifizieren und diese Identifikation in Feindseligkeit gegenüber anderen Gruppen resultiert.

  • Was ist das Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit laut Wilhelm Heitmeyer?

    -Das Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beschreibt, dass Feindseligkeit gegenüber einer Gruppe oft mit Feindseligkeit gegenüber anderen Gruppen einhergeht. Zum Beispiel geht Fremdenfeindlichkeit häufig mit Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus einher.

  • Welche zentrale Ergebnisse wurden in der Langzeitstudie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit festgestellt?

    -Die Studie zeigte, dass Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft vorhanden sind. Fremdenfeindlichkeit, Feindseligkeit gegenüber Arbeitslosen und Geflüchteten sind besonders ausgeprägt, während offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung rückläufig sind.

  • Wie beeinflusst die Wahrnehmung sozialer Benachteiligung die Fremdenfeindlichkeit?

    -Die Wahrnehmung sozialer Benachteiligung, wie z.B. die Meinung, dass es den Geflüchteten besser geht als den Einheimischen, kann Fremdenfeindlichkeit verstärken. Dieses Gefühl der Benachteiligung führt oft zu Vorurteilen gegenüber anderen Gruppen.

  • Welche Entwicklungen gab es in den letzten Jahren in Bezug auf Vorurteile gegenüber Geflüchteten?

    -In den letzten Jahren sind die Vorurteile gegenüber Geflüchteten gestiegen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Krisen. Trotz eines Rückgangs der Anzahl von Geflüchteten bleiben die Vorurteile auf einem hohen Niveau bestehen.

  • Wie hängen soziale Identität und Menschenfeindlichkeit zusammen?

    -Soziale Identität ist ein Mechanismus, der Menschenfeindlichkeit erzeugt. Menschen identifizieren sich mit ihrer eigenen Gruppe und lehnen andere Gruppen ab, was zu Vorurteilen und Diskriminierung führt.

  • Welche Rolle spielt die Gleichstellungspolitik in der Reduktion von Vorurteilen?

    -Gleichstellungspolitik kann Vorurteile reduzieren, indem sie die Integration und Akzeptanz von Minderheiten fördert. Zum Beispiel hat die Gleichstellung von Menschen mit homosexueller Orientierung zu einem Rückgang von Vorurteilen gegenüber dieser Gruppe geführt.

  • Welche Bedeutung hat die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit für die Qualität einer Demokratie?

    -Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein Indikator für die Qualität einer Demokratie. Eine Gesellschaft, die bestimmte Gruppen aufgrund ihrer Zugehörigkeit diskriminiert, zeigt Defizite in der Gleichwertigkeit und der demokratischen Werte.

  • Welche Verantwortung hat der Staat gegenüber der Zivilgesellschaft im Hinblick auf die Wahrung der Gleichwertigkeit?

    -Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit aller Bürger zu wahren und diskriminierende Praktiken zu bekämpfen. Dies beinhaltet die Förderung von Integration, Sicherheit und die Bekämpfung von extremistischen Tendenzen auf lokaler Ebene.

Outlines

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😔 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und ihre sozialen Auswirkungen

Dieses Absatz thematisiert das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, welche die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe in der Gesellschaft beinhaltet. Es wird auf die Arbeit von Wilhelm Heitmeyer und das Syndrom der Fremdenfeindlichkeit eingegangen, welches mit Vorurteilen gegenüber Juden, Muslimen, Rassismus und weiteren Formen von Feindseligkeit gegen bestimmte Gruppen einhergeht. Die Studie zeigt, dass Vorurteile und Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft rückläufig sind, jedoch in Bezug auf bestimmte Gruppen wie Menschen mit Behinderung oder geflüchtete Personen wieder zunehmen. Die Diskussion um die Bedeutung von sozialer Identität und die Rolle von Vorteilen in der Diskriminierung wird ebenso behandelt.

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🏛️ Die Rolle der Demokratie und des Staates bei der Gleichwertigkeit von Gruppen

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Rolle der Demokratie und des Staates in der Wahrung der Gleichwertigkeit von Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Es wird betont, dass die Qualität einer Gesellschaft durch die Gleichwertigkeit ihrer Gruppen gemessen wird und nicht durch wirtschaftliche Ungleichheiten. Der Staat hat die Verantwortung, die Gleichwertigkeit zu gewährleisten und ist in der Vergangenheit dazu aufgefordert worden, mehr Aufgaben zu übernehmen. Allerdings hat dies zu einer ökonomischen Beziehung zwischen Bürgern und Staat geführt, wobei der Staat sich selbst stärker ausbaut und die Herausforderungen der Demokratie in einer zunehmend zersplitterten Gesellschaft behandelt. Die Diskussion um politisch korrekte Themen und der Angriff von Populisten auf den Grundkonsens der Gesellschaft wird ebenso angesprochen.

Mindmap

Keywords

💡Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Diese Bezeichnung beschreibt die Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen innerhalb einer Gesellschaft oder gegenüber Menschen, die einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden. Im Video wird betont, dass dies eine Form von Feindseligkeit ist, die aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Gruppe entsteht. Ein Beispiel ist die Fremdenfeindlichkeit, die in der Studie als Teil des Syndroms der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit aufgezeigt wird.

💡Individuelles Vorurteil

Individuelle Vorurteile sind persönliche Meinungen oder Überzeugungen, die eine negative oder abwertende Haltung gegenüber einer Gruppe oder Person andeuten. Im Kontext des Skripts wird dies als Ausdruck persönlicher Beziehungen zu Gruppen verstanden, die andere abwertend beurteilen, etwa durch Aussagen wie 'Ich habe nichts gegen..., aber...'.

💡Soziale Identität

Die soziale Identität bezieht sich auf die Weise, wie Menschen sich selbst in Beziehung zu einer Gruppe definieren. Im Video wird erläutert, dass diese Identität ein Mechanismus ist, der Menschenfeindlichkeit hervorruft, indem sie eine Verbindung zur eigenen Gruppe herstellt und andere als anders oder feindlich wahrnimmt.

💡Syndrom

Im Video wird das Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beschrieben, das eine Gruppe von Erscheinungen umfasst, wie Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Sexismus. Es wird betont, dass diese Erscheinungen oft miteinander verbunden sind und einheitliche Muster in der Gesellschaft zeigen.

💡Vorteilsmustern

Vorteilsmustern beziehen sich auf die allgemeinen Vorstellungen oder Überzeugungen, dass eine Gruppe gegenüber anderen eine bessere Stellung einnimmt. Im Video wird gezeigt, wie diese Vorstellungen zu Diskriminierung und Vorurteilen führen können, indem sie als Grundlage für die Ungleichbehandlung von Gruppen dienen.

💡Diskriminierung

Diskriminierung ist die ungleiche oder unfaire Behandlung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Im Video wird diskriminierung als eine direkte Folge von Vorurteilen und Vorteilsmustern dargestellt, die bestimmte Gruppen benachteiligen.

💡Fremdenfeindlichkeit

Fremdenfeindlichkeit ist eine Form der Abwertung und Feindseligkeit gegenüber Menschen, die als 'Fremde' oder 'Ausländer' betrachtet werden. Im Video wird dies als Teil des Syndroms der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit diskutiert und als ein Phänomen, das auch innerhalb der eigenen Gruppe auftreten kann.

💡Politische Korrektheit

Politische Korrektheit ist ein Konzept, das die Vermeidung diskriminierender oder abwertender Sprache und Handlungen gegenüber benachteiligten Gruppen beinhaltet. Im Video wird darauf hingewiesen, dass politische Korrektheit von einigen als Angriff auf den Grundkonsens einer demokratischen Gesellschaft wahrgenommen wird.

💡Gleichwertigkeit

Gleichwertigkeit bezieht sich auf die Anerkennung, dass alle Menschen die gleiche Würde und Bedeutung haben, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Im Video wird betont, dass die Gleichwertigkeit ein zentraler Faktor für die Qualität einer Gesellschaft ist und ein Indikator für die Qualität einer Demokratie.

💡Extremismus

Extremismus ist eine radikale und oft gewalttätige Haltung, die oft gegen die Prinzipien einer offenen und demokratischen Gesellschaft gerichtet ist. Im Video wird erörtert, wie der Kampf gegen Extremismus und die Prävention von Gewalttaten eine Herausforderung ist, die eine stärkere lokale und zivilgesellschaftliche Beteiligung erfordert.

💡Demokratie

Demokratie ist eine Regierungsform, in der die Macht im Volk liegt und Entscheidungen durch freie und faire Wahlen getroffen werden. Im Video wird diskutiert, wie die Qualität einer Demokratie durch die Gleichwertigkeit der Gruppen und die Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit gemessen wird.

Highlights

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist eine Abwertung, Diskriminierung und Benachteiligung von Gruppen oder Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

Wilhelm Heitmeyer ist der Erfinder des Konzepts Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und hat in einer langzeitstudie ein Syndrom dieser Feindseligkeit festgestellt.

Fremdenfeindlichkeit ist ein Bestandteil des Syndroms der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und geht häufig mit Feindseligkeit gegenüber Juden, Muslimen und Rassismus einher.

Vorurteile können auch gegenüber Gruppen bestehen, denen man selbst angehört, was zeigt, dass Fremdenfeindlichkeit und andere Formen von Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft verbreitet sind.

Ein Drittel der Befragten in einer Umfrage sagt, dass sie im Vergleich zu Flüchtlingen benachteiligt sind, was als eine Ursache für Fremdenfeindlichkeit gegenüber Flüchtlingen angesehen werden kann.

Vorurteile können zu Diskriminierung anderer Gruppen führen, und die Studie zeigt, dass Antisemitismus beispielsweise auch zu Diskriminierung gegen andere Gruppen führen kann.

Die Studie hat festgestellt, dass es eine Zunahme von Vorurteilen gegenüber 14 verschiedenen Gruppen gibt, was auf ein rückläufiges Vorteilsmuster in der Gesellschaft hindeutet.

Offene Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung sind kaum mehr messbar, was auf eine positive Haltung der Gesellschaft hinweist.

Die Gleichstellung von Menschen mit homosexueller Orientierung scheint im Trend rückläufig zu sein, was auf Fortschritte bei der Integration dieser Gruppe hindeutet.

Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen ohne Arbeit und langzeitarbeitslosen ist auf einem hohen Niveau stabil, was auf eine Persistenz dieser Vorurteile zeigt.

Die Vorurteile gegenüber Geflüchteten haben in den letzten zwei Jahren zugenommen, was auf eine Verschärfung dieser Feindseligkeit hindeutet.

Antisemitismus hat bis 2005 an allen Facetten der Menschenfeindlichkeit zugenommen, gefolgt von einem Rückgang in der Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalkrise.

Nach der Überwindung der Krise nehmen Vorurteile gegenüber prekären Gruppen wieder zu, was auf die Veränderlichkeit der Gesellschaftlichen Wahrnehmungen zeigt.

Menschenfeindlichkeit wird als Instrument zur Reduzierung gesellschaftlicher Konflikte und zur Ausübung von sozialem Einfluss verwendet.

Die Qualität einer Gesellschaft misst sich nach dem Ausmaß der Gleichwertigkeit der Gruppen, nicht der Gleichheit.

Politisch korrekte Debatten und Gender-Thematik werden von Populisten als Angriff auf den Grundkonsens in der Gesellschaft verwendet.

Der Staat hat eine zunehmend ökonomische Beziehung zu den Bürgern, was die Verantwortung für die Gleichwertigkeit in der Gesellschaft verändert.

Die Herausforderung besteht darin, Demokratie in einer gesellschaft zu leben, die in viele Gruppen zersplittert ist und die Idee des Zusammenhalts und der gemeinsamen nationalen Identität in Frage stellt.

Transcripts

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was verstehen sie unter dem begriff

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gruppenbezogene menschenfeindlichkeit

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gruppenbezogene menschenfeindlichkeit

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bezeichnet die abwertung die

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diskriminierung die benachteiligung von

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gruppen in einer gesellschaft oder von

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menschen weil sie einer bestimmten

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gruppe zugeordnet werden

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das heißt es ist eine feindseligkeit

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gegenüber menschen weil sie bestimmten

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gruppen angehören beschreiben das zu und

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das individuelle vorurteil

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ich habe ja nichts gegen aber der

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ausdruck des individuellen vorteil es

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ist immer eigentlich der ausdruck von

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meiner eigenen beziehung zu gruppen

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ich werde andere ab weil ich mich

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identifizieren wir sind fremdenfeindlich

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weil wir uns national identifizieren das

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heißt die soziale identität ist der

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mechanismus der die

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menschenfeindlichkeit herstellt und wenn

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es menschenfeindlichkeit weil

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letztendlich wollen wir damit deutlich

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machen

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es sind manchmal feindseligkeiten

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gegenüber gruppen die gar nicht

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existieren

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aber es soll menschen treffen sie haben

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das phänomen in einer langzeitstudie

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untersucht was sind die zentralen

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ergebnisse

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ganz wesentlich ist dass der erfinder

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dieses konzept gruppenbezogene

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menschenfeindlichkeit wilhelm heitmeyer

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und dann mit uns zusammen in einer

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großen forschungsgruppe erst mal

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festgestellt hat es gibt tatsächlich ein

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syndrom der gruppenbezogenen

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menschenfeindlichkeit syndrom heißt

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fremdenfeindlichkeit geht einher mit

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feindseligkeit gegenüber juden juden

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muslime mit rassismus und so weiter und

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wir haben auch feindseligkeiten

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gegenüber gruppen den wir selbst

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angehören können das heißt die

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fremdenfeindlichkeit geht einher mit

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feindseligkeit gegen wohnungslos gegen

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menschen mit behinderung gegen frauen

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sexismus ein syndrom

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zweitens wir haben beobachtet eine

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ursache wie zum beispiel uns geht es ja

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viel schlechter als den ausländer oder

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den geflüchteten ein drittel in der

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letzten umfrage sagt ja also im

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vergleich zu den flüchtlingen werden wir

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deutsche benachteiligt das ist ja

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eigentlich eine ursache die jetzt die

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fremdenfeindlichkeit gegenüber

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geflüchteten erzeugen sollten ein diese

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dieses ausmaß an mangel gegenüber

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geflüchteten erzeugt auch andere

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vorteile vorteile generalisieren und was

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wir sehen an den studien ist das eine

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vorteil der antisemitismus kann zu einer

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diskriminierung einer ganz anderen

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gruppe führen das heißt die vorurteile

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sobald ich die vorteile aktivieren fange

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ich an auch andere gruppen zu

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diskriminieren und jetzt gucken wir uns

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mal an was passiert in den umfragen wir

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haben mittlerweile messen wir

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menschenfeindlichkeit gegenüber 14

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verschiedenen gruppen

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wir können sagen dass viele vorteils

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muster in der gesellschaft rückläufig

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sind das trifft vor allen dingen offene

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vorurteile gegenüber menschen mit

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behinderung das ist kaum noch messbar

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diese gesellschaft ist sehr positiv

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gegenüber menschen mit behinderung sieht

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integrationsbedarf was ja nicht bedeutet

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im einzelnen dass institutionelle oder

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subtil wir ab werden

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was wir sehen ist da wo

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gleichstellungspolitik funktioniert hat

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die gleichstellung von menschen mit

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homosexueller orientierung im trend ist

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dass rückläufig was wir aber auch sehen

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ist auf relativ hohem niveau sehr

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stabilen niveau

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hält sich die fremdenfeindlichkeit

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vorurteile gegenüber menschen ohne

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arbeit gegenüber fallenden

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langzeitarbeitslose sind massiv von

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jeder zweite person die wir befragen

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wird das geteilt arbeitslosigkeit dessen

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in wieder schicksal hat jemand

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individuelle versagt und deswegen ist

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sie arbeitslos diese generalisierte

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was wir sehen den letzten zwei jahren

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die vorurteile gegenüber geflüchteten

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sind angestiegen bei einem rücklauf und

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flüchteten dann gibt es bereiche die

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verschieben sich immer stärker von offen

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und vorteilen in den subtilen

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antisemitismus wir haben bis zum jahr

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2005 ein anstieg von fast allen facetten

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von menschenfeindlichkeit und dann singt

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das ab dann kommt die wirtschafts-

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finanz- und fiskalkrise und in dieser

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krise sinken die menschenfeindlichkeit

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'nen ab und nachdem die krise

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überwältigt ist die krise bewältigt ist

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nehmen auf einmal gerade vorurteile

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gegenüber gruppen die prekär sind

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arbeitslose menschen mit behinderung

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nehmen sie wieder zu

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fremdenfeindlichkeit nimmt wieder zu und

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da sehen wir dass diese vorteils muster

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in gesellschaften immer mehr ändern

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das liegt daran dass

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menschenfeindlichkeit ein instrument ist

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für gesellschaften um immer

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gesellschaftliche konflikte zu

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reduzieren und da merken wir immer

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wieder dass diese menschenfeindlichkeit

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'nen daneben auch von vielen benutzt

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werden als ein instrument um sozialen

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einfluss auszuüben

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inwiefern stellt das phänomen der

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gruppenbezogenen menschenfeindlichkeit

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einiger fahrer für eine gesellschaft

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oder das gesellschaftliche zusammenleben

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und die wahrung der menschenrechte

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bevor wir dieses projekt durchgeführt

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haben haben wir uns in vielen

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gesellschaftlichen gruppen umgetan in

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der politik um getan und mal gefragt was

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ist denn eigentlich der grundkonsens

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einer demokratischen gemeinschaft wir

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haben gesehen es gibt einen konsens in

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der gesellschaft über eigentlich alle

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demokratischen kräfte hinweg und dieser

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konsens ist dass die dass sich die

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qualität einer gesellschaft bemisst an

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dem ausmaß der gleichwertigkeit

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gruppen nicht der gleichheit werden

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ökonomische ungleichheit die ist zum

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teil tolerierbar und muss toleriert

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werden und da muss bekämpft werden aber

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die ungleichheit wird da toleriert aber

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wenn es um die gleichwertigkeit geht

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artikel 3 absatz 3 des grundgesetzes da

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gibt es einen konsens über alle hinweg

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über alle demokratischen kräfte hinweg

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wenn das nun der fall ist haben wir

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gesagt ist eine frage die ganz

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entscheidende frage nämlich inwieweit

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werden in einer gesellschaft bestimmte

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gruppen aufgrund ihrer zugehörigkeit zu

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einer gruppe diskriminierung ausgesetzt

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benachteiligt eben als um gleichwertig

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dargestellt und in diesem moment sagen

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wer was ist denn ein indikator für die

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ungleich wertigkeit insofern sagen wir

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dass die gruppenbezogene

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menschenfeindlichkeit ein indikator ist

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für die qualität einer demokratie

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deswegen wird so massiv im moment in der

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gesellschaft diskutiert das thema pc

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politisch korrekter gender waren und so

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weiter werden von populisten angriffe

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auf diesen grundkonsens in der

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gesellschaft weil sie wissen dass sie

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gegen diesen grundkonsens verstoßen umso

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mehr müssen sie sagen dass das was sie

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eigentlich sagen ja nichts mit menschen

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fertigkeit zu tun hat

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welche verantwortung hat der staat

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gegenüber der zivilgesellschaft im

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hinblick auf die wahrung der

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gleichwertigkeit wir leben ja in einer

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demokratie wo wir über viele jahre dem

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staat immer mehr aufgaben zugeschrieben

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haben mein verhältnis als bürger zur

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demokratie wird zunehmend ein

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ökonomisches verhältnis demokratie ist

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etwas was mir liefern soll das soll mir

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sicherheit liefern das soll mir

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integration liefern und so weiter der

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preis ist ich gebe dem staat mehr

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einflussmöglichkeiten der zweite prozess

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ist der dass der staat nun selber mit

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dieser überborden zugeschriebenen

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verantwortung und dann noch jetzt müssen

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wir beachten den zeiten einer großen

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koalition selber sich ein stück weit von

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den bürgern weg bewegt hat dadurch dass

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viele aufgaben zugeschrieben werden wird

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der staat nun baut immer stärker seine

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institution aus immer stärker

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funktionieren die institution selbst

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tätig das heißt der stadt folgt

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eigentlich der ökonomisierung eigentlich

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sehen wir dass wir zum beispiel bei der

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prävention bei extremismus also bei

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jenen die eigentlich die demokratie

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gefährden bei der prävention viel eher

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lokal denken ist viel stärker lokal und

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das sind herausforderung wo ich denke

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dass man eigentlich aus dem regelbetrieb

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raus muss wo wir überlegen müssen was

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ist demokratie in einer gesellschaft wo

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wir extrem viele gruppen zersplittert

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nebeneinander stehen haben das meine ich

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jetzt gar nicht nur negativ die alte

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idee von europa die alte idee von

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deutschland war eine kreative

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gesellschaft und da haben wir lange

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daran festgehalten bis uns das ding um

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die ohren geflogen als durch populismus

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durch petit dadurch ein ausmaß an hass

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taten und hasskriminalität was

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erschreckend hoch ist heute höher ist

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als in den 90er jahren und in dem moment

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sind wir extrem gehalten noch mal

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darüber nachzudenken

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ob das denn mit solchen er nostalgischen

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ideen von zusammenhalt von gemeinsamer

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nationale identität von leitkultur nicht

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komplett in die falsche richtung laufen

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