China in Afrika - Mit offenen Karten | arte Doku | HD
Summary
TLDRDiese Ausgabe von 'Mit offenen Karten' beleuchtet die wachsende Präsenz Chinas in Afrika. Von der Überschwemmung mit 'Made in China'-Produkten bis zur Beteiligung an Infrastrukturprojekten, China hat Afrika als Rohstoffquelle und Markt für seine Waren entdeckt. Die asiatische Großmacht bietet Entwicklungshilfe und finanziert große Bauvorhaben, während sie zugleich Rohstoffe wie Öl, Kupfer und Aluminium importiert. Die chinesischen Investitionen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die lokale Industrie und Wirtschaft. China ist nun der größte Handelspartner Afrikas, bietet aber auch einen Blick auf seine globale Strategie, einschließlich der neuen Seidenstraße und der militärischen Präsenz in Dschibuti. Die Sendung beleuchtet auch die Bedeutung der Soft Power für China und die Verbreitung seiner Kultur durch Konfuzius-Institutes.
Takeaways
- 🌏 Die Präsenz Chinas in Afrika hat eine lange Geschichte und begann insbesondere in den 1960er Jahren unter Mao Tse-Tung mit Entwicklungshilfe und Großbauvorhaben.
- 📈 Seit dem 21. Jahrhundert hat sich China zum Nettoimporteur von Erdöl entwickelt und Afrika als Rohstofflieferanten gewonnen, was das Handelsvolumen stark erhöht hat.
- 💰 Chinas Wirtschaftswachstum und sein immenses Bruttoinlandsprodukt sind deutlich höher als das Afrikas, was eine große Macht auf der einen Seite und viele Länder auf dem Kontinent auf der anderen Seite zeigt.
- 🛍️ China verkauft Afrika vor allem Konsumgüter wie Kleidung, Textilien und Elektronik zu niedrigen Preisen, was die lokale Industrieentwicklung beeinträchtigt.
- 🏗️ Im Gegenzug für Rohstoffe finanziert und errichtet China Großbauprojekte in Afrika, wie Stadien und Flughäfen.
- 🤝 China ist seit 2009 der größte Handelspartner Afrikas und hat einen Anteil von 15% am afrikanischen Außenhandel.
- 🏭 Chinesische Investitionen in Afrika sind weit verbreitet, mit Beteiligungen an Häfen und der Planung von Eisenbahnstrecken sowie dem Bau von Industrieparks.
- 💼 China bietet Kredite für Infrastrukturprojekte in Afrika gegen die Ausbeutung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen, was jedoch zu einer hohen Verschuldung führen kann.
- 📱 Chinesische Smartphones sind für Afrikanische erschwinglich und tragen zur Wachstum der digitalen Wirtschaft bei.
- 🌐 China integriert Afrika in seine globale Strategie, einschließlich der maritimen Seidenstraße und des Aufbaus seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht.
- 🎓 Die Verbreitung der chinesischen Sprache und Kultur durch Konfuzius-Institutes und die Zunahme der afrikanischen Studierenden in China zeigen Chinas Bemühungen um Soft Power in Afrika.
Q & A
Woher stammt das Foto, das in der neuen Ausgabe von 'Mit offenen Karten' gezeigt wird?
-Das Foto stammt aus Senegals Hauptstadt Dakar.
Was haben chinesische Händler in Dakar gemacht?
-Chinesische Händler haben Innenhöfe, Garagen und Erdgeschosse der kolonialen Häuser in Dakar gemietet und eine ganze Straße in ein Freiluft-Einkaufszentrum verwandelt.
Was wird vor allem in diesem Freiluft-Einkaufszentrum verkauft?
-Vor allem werden dort Kleidung, insbesondere für Frauen, sowie Textilwaren, Telefone und Konsumgüter aller Art verkauft.
Was hat das Phänomen der Überschwemmung mit chinesischen Produkten für Afrika zu bedeuten?
-Afrika wird von chinesischen Produkten überschwemmt, was die lokale Industrieentwicklung beeinträchtigt, da sie oft nicht in der Lage sind, den Dumpingpreisen für chinesische Waren zu widerstehen.
Was ist das Wirtschaftswachstum in China und Afrika?
-China hat ein Wirtschaftswachstum von 6,6 Prozent, während Afrika 3,8 Prozent aufweist.
Wie groß ist der Handelsvolumen zwischen China und Afrika im Jahr 2017?
-Im Jahr 2017 belief sich das Handelsvolumen zwischen China und Afrika auf 170 Milliarden US-Dollar.
Was hat China als Reaktion auf den Rückgang des Ölpreises im Jahr 2015 getan?
-Im Jahr 2015, aufgrund gesunkenen Ölpreises, ging der Handel zwischen China und Afrika leicht zurück.
Was ist der Anteil Chinas am afrikanischen Außenhandel?
-China hat einen Anteil von 15 Prozent am afrikanischen Außenhandel und ist seit 2009 der größte Handelspartner Afrikas.
Wie finanziert China seine Infrastrukturprojekte in Afrika?
-Die China Exim Bank bietet afrikanischen Regierungen Kredite für die Finanzierung ihrer Infrastrukturprojekte gegen die Gewinnung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen.
Was ist das Ziel von Chinas Beteiligung an Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika?
-China beteiligt sich mit 2500 Blauhelmsoldaten an mehreren Friedensmissionen in Afrika, was zeigt, dass China auch in der Teilnahme an Friedensmissionen eine Rolle spielt und sein Image bei den Afrikanern pflegt.
Wie viele Konfuzius-Institute gibt es in Afrika und was ist ihr Zweck?
-Es gibt 54 Konfuzius-Institute in 35 afrikanischen Ländern, die dazu dienen, die Sprache und Kultur Chinas zu verbreiten und das Image Chinas zu stärken.
Was hat Chinas Anteil an der weltweiten chinesischen Investitionen für Afrika bedeutet?
-Afrika erhält insgesamt nur drei Prozent der weltweiten chinesischen Investitionen, was bedeutet, dass afrikanische Länder ihre Handelspartner auswählen können und den für ihre Entwicklung unerlässlichen Technologietransfer aushandeln können.
Outlines
🌏 Chinas Präsenz in Afrika: Wachstum und Handelsbeziehungen
Dieses Absatz beschäftigt sich mit der wachsenden Präsenz Chinas in Afrika und den daraus resultierenden Handelsbeziehungen. Es wird die Transformation von Innenhöfen, Garagen und Erdgeschossräumen der Kolonialhäuser in Dakar, Senegal, zu einem Freiluft-Einkaufszentrum durch chinesische Händler beschrieben. China wird als wachsende Macht mit einem starken Interesse an der Rohstoffversorgung aus Afrika und der Verbreitung chinesischer Waren dargestellt. Die Zusammenarbeit begann bereits im 15. Jahrhundert, aber es war unter Mao Zedong in den 1960er Jahren, dass Entwicklungshilfe und Großbauvorhaben begonnen haben. Im 21. Jahrhundert, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas, wurde Afrika zu einem wichtigen Lieferanten für Rohstoffe wie Öl, Kupfer, Aluminium, Uran, Platin, Silber, Diamanten und Blei. Im Gegenzug finanziert und errichtet China Großprojekte von Stadien bis Flughäfen in Afrika und verkauft dort auch Konsum- und Investitionsgüter zu niedrigen Preisen. Das Handelsvolumen zwischen beiden Parteien stieg von 10 Milliarden Dollar im Jahr 2002 auf 170 Milliarden im Jahr 2017. Seit 2009 ist China der größte Handelspartner Afrikas mit einem Anteil von 15% am außenhandel Afrikas.
📈 Wirtschaftsbeziehungen und die Folgen für Afrika
Dieser Absatz konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Afrika und die daraus resultierenden Folgen. Es wird die chinesische Staatskapitalismus-Strategie beschrieben, bei der die China Exim Bank Kredite für Infrastrukturprojekte gegen die Ausbeutung von Rohstoffen durch chinesische Unternehmen anbietet. Angola wird als Beispiel für eine solche Beziehung genannt, wobei China jetzt über ein Drittel der angolanischen Staatsanleihen hält und das Land in eine zunehmende Verschuldung und Abhängigkeit von China geraten ist. Der Import von chinesischen Konsumgütern beeinträchtigt die lokale Industrieentwicklung, wie die Textilindustrie, die nicht in der Lage ist, den Dumpingpreisen für chinesische Kleidung zu widerstehen. Dennoch tragen chinesische Waren zur Entwicklung in Afrika bei, da sie erschwinglich sind. Besonders günstig sind chinesische Mobiltelefone, die die afrikanische Mittelschicht erschwinglich sind und zur Wachstumsförderung der digitalen Wirtschaft beitragen. China findet in Afrika neue Kunden und nutzt das Land auch als Quelle für billige Arbeitskräfte, wie im Fall von Äthiopien, wo chinesische Unternehmen in Industrieparks tätig sind und äthiopische Arbeitnehmer ohne Gewerkschaftsrechte für viel niedrigere Löhne als in China arbeiten.
🌐 Chinas globale Strategie und Soft Power in Afrika
In diesem Absatz werden Chinas globale Strategie und der Einsatz seiner Soft Power in Afrika diskutiert. China integriert Afrika in seine weltweite Strategie zur Ausweitung seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht, einschließlich der neuen Seidenstraße, die über die Ostküste Afrikas führt. China hat seinen ersten militärischen Stützpunkt in Afrika in Dschibuti eingerichtet, was ihm eine strategisch günstige Position für den Schutz seiner Handelsbeziehungen und die Evakuierung seiner Bürger in Krisensituationen wie 2011 in Libyen und 2015 im Jemen verschafft. China ist auch in der Teilnahme an Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika aktiv und hat das größte Kontingent aller Weltsicherheitsratsmitglieder mit 2500 Blauhelmsoldaten. Zusätzlich betont China die Bedeutung seiner Soft Power, indem es 54 Konfuzius-Institutes in 35 afrikanischen Ländern etabliert, um seine Sprache und Kultur zu verbreiten. Die Zahl der afrikanischen Studierenden in China hat sich von 2000 im Jahr 2003 auf 50.000 im Jahr 2015 erhöht, was China zum Land mit der zweithöchsten Anzahl afrikanischer Studierender weltweit macht, nach Frankreich und vor den USA. Trotz des Aufstiegs Chinas in Afrika hat es die ehemaligen kolonialen Mächte dort nicht vollständig verdrängt, da diese in direkten Investitionen, kultureller und sprachlicher Präsenz weiterhin führen.
Mindmap
Keywords
💡Senegals Hauptstadt Dakar
💡Chinas Präsenz in Afrika
💡Wachstum
💡Rohstoffversorgung
💡Made in China
💡Handelsvolumen
💡Direkte Investitionen
💡China Exim Bank
💡Industrieparks
💡Soft Power
💡Neue Seidenstraße
Highlights
Das Foto stammt aus Dakar, Senegals Hauptstadt, wo chinesische Händler Innenhöfe, Garagen und Erdgeschosse kolonialer Häuser mieten.
Afrika wird von Made-in-China-Waren überschwemmt, was zu einer zunehmenden Präsenz Chinas auf dem Kontinent führt.
China hat die einstigen kolonialmächte in Afrika abgelöst und ist nun der größte Handelspartner Afrikas.
Chinas Wirtschaftswachstum beträgt 6,6 Prozent, während Afrikas Wachstum bei 3,8 Prozent liegt.
Chinas BIP liegt bei 14.000 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu Afrikas 2400 Milliarden US-Dollar.
Chinas Präsenz in Afrika reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert, aber es war vor allem unter Mao Zedong, dass China in den 1960er Jahren Entwicklungshilfe leistete.
China ist zum Nettoimporteur von Erdöl geworden und hat einen rasant wachsenden Rohstoffbedarf, den reich an Bodenschätzen Afrika deckt.
China finanziert und errichtet Großbauvorhaben in Afrika im Austausch für Rohstoffe.
Innerhalb von 15 Jahren stieg das Handelsvolumen zwischen China und Afrika von 10 Milliarden Dollar auf 170 Milliarden im Jahr 2017.
Chinas Direktinvestitionen in Afrika betreffen fast alle Länder, insbesondere in Bereichen wie Häfen und interkontinentalen Eisenbahnstrecken.
Chinas Export-Import-Bank bietet Kredite für Infrastrukturprojekte in Austausch für Rohstoffabbau durch chinesische Unternehmen.
Angola ist ein Beispiel für die Folgen von Chinas Krediten: hohe Verschuldung und wachsende Abhängigkeit von China.
Der Import chinesischer Waren behindert die lokale industrielle Entwicklung in Afrika, wie in der Textilindustrie.
Chinas Waren tragen zur Entwicklung in Afrika bei, da sie für die Bevölkerung erschwinglich sind.
China findet in Afrika neue Kunden für seine Produkte und nutzt das Land als Quelle für billige Arbeitskräfte.
China ist der wichtigste Handelspartner für Äthiopien, das zweitbevölkerungsreichste Land Afrikas.
China hat in Äthiopien mehrere Industrieparks errichtet, in denen äthiopische Arbeiter für sehr niedrige Löhne arbeiten.
China integriert Afrika in seine globale Strategie zur Ausweitung seiner militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht.
China hat seinen ersten militärischen Stützpunkt in Afrika in Dschibuti eingerichtet.
China nutzt ihre Soft Power, indem sie 54 Konfuzius-Institutes in 35 afrikanischen Ländern etabliert, um ihre Sprache und Kultur zu verbreiten.
China hat eine Million Chinesen in Afrika, darunter Geschäftsleute, Führungskräfte und kleine Händler.
China nimmt an Friedensmissionen der Vereinten Nationen teil und hat das größte Blauhelm-Kontingent unter den Weltsicherheitsratsmitgliedern.
Chinas Aufstieg in Afrika wird in der Publikation 'Chinas Aufstieg mit Kapitalkontrolle und Konfuzius' diskutiert.
Transcripts
[Musik]
herzlich willkommen zur neuen ausgabe
von mit offenen karten
unser heutiges foto stammt aus senegals
hauptstadt dakar
dort werden die innenhöfe garagen und
erdgeschosse der kolonialhäuser
inzwischen von chinesischen händlern
gemietet sie haben eine ganze straße
seit dem beginn des jahrhunderts in ein
einkaufszentrum unter freiem himmel
verwandelt und verkaufen dort vor allem
kleidung in erster linie für frauen
textilwaren telefone konsum waren aller
art afrika wird überschwemmt von waren
made in china
es ist viel die rede von der zunehmenden
präsenz chinas in afrika einem erdteil
den präsident jean ping gern als neues
eldorado betrachten würde
für die rohstoffversorgung für den
verkauf chinesischer waren für seine
strategie der weltweiten einflussnahme
und womöglich sogar als neue werkbank
manche betrachten das als eine win win
situation zwischen der größten
volkswirtschaft china mit ihren
gesättigten märkten und dem
aufstrebenden afrika hat china die
einstigen kolonialmächte in afrika
abgelöst dass das nicht so einfach ist
werden wir auf den karten sehen
zum besseren verständnis zunächst einmal
ein paar zahlen
china hat eine fläche von sechs
millionen quadratkilometern und 1,4
milliarden einwohner
afrika ist über 30 millionen
quadratkilometer groß und dort leben
insgesamt 1,2 milliarden menschen in 54
ländern in china beträgt das
wirtschaftswachstum 6,6 prozent in
afrika sind es 3,8 prozent chinas
bruttoinlandsprodukt beläuft sich auf
14.000 milliarden us-dollar im gesamten
afrika sind es lediglich 2400 milliarden
dollar
der unterschied ist frappierend zwischen
einer sehr großen macht auf der einen
und einem kontinent aus zahlreichen
ländern auf der anderen seite sehen wir
uns nun die beziehungen zwischen china
und
afrika genauer an chinas präsenz in
afrika reicht zurück bis ins 15
jahrhundert aber vor allem unter mao tse
tung begann china in den 1960 er jahren
mit einer entwicklungshilfe durch die
finanzierung und durchführung großer
bauvorhaben anfang des einundzwanzigsten
jahrhunderts begann durch den
wirtschaftlichen aufschwung in china
eine neue phase
die asiatische großmacht wurde zum
nettoimporteur von erdöl und ihr bedarf
an rohstoffen am rasant zu das an
bodenschätzen reiche afrika wurde zum
lieferanten chinas das erdöl aus dem
südsudan sowie aus offshore vorkommen
vorgaben der republik kongo und angola
bezieht
auch metallische rohstoffe bezieht china
aus afrika kupfer aus der demokratischen
republik kongo und aus sambia
aluminium aus kenia
uran aus namibia sowie platin silber
diamanten und blei aus südafrika
darüber hinaus bezieht china holz aus
mosambik äquatorial guinea und kamerun
im gegenzug finanziert und errichtet des
großbauten von stadien bis hin zu
flughäfen und china verkauft den
afrikanern konsum und investitionsgüter
zu sehr niedrigen preisen von
badelatschen über handys bis hin zu
motorrädern chinas waren überschwemmen
regelrecht den kontinent
innerhalb von 15 jahren stieg das
handelsvolumen zwischen china und afrika
rasant an
von 10 milliarden dollar im jahr 2002
auf 170 milliarden im jahr 2017 nur 2015
ging es aufgrund gesunkener ölpreise
leicht zurück china ist seit 2009 der
größte handelspartner afrikas es hat
einen anteil von 15 prozent am
afrikanischen außenhandel
nun zu den chinesischen
direktinvestitionen in afrika von denen
fast alle länder betroffen sind je
dunkler die farbe umso höher die
investitionen
an vielen häfen sind chinesische
unternehmen beteiligt und wichtige
interkontinentale eisenbahnstrecken
wurden von chinesischen unternehmen
gebaut oder sind geplant um in einem
afrikanischen land fuß zu fassen geht
der chinesische staats kapitalismus
immer nach dem gleichen schema vor
die china exim bank die chinesische
export-import-bank bietet der jeweiligen
regierung ein abkommen an kredite zur
finanzierung ihrer infrastruktur
vorhaben gegen abbau von rohstoffen
durch chinesische unternehmen
das gilt zb für angola den dritt größten
öllieferanten chinas dank seiner
zahlreichen offshore vorkommen die
marxistische regierung ist ein wichtiger
partner für china das enger und
undurchsichtige beziehungen zur
staatlichen ölgesellschaft sonangol
geknüpft hat der deal erdöl gegen
kredite hat allerdings eine hohe
verschuldung zur folge inzwischen hält
china über ein drittel der angolanischen
staatsanleihen und angola ticks diese
direkt mit erdöl
aufgrund sinkender ölpreise gerät das
land mit seinen rückzahlungen mehr und
mehr in rückstand und seine abhängigkeit
von china nimmt zu nun zu den
konsumgütern überall in afrika behindert
der import chinesischer waren die lokale
industrielle entwicklung so ist zum
beispiel die textilindustrie außerstande
den dumpingpreisen für chinesische
kleidung etwas entgegenzusetzen
trotzdem tragen die chinesischen waren
zur entwicklung der afrikanischen länder
bei sie sind billig und deshalb für
jedermann erschwinglich
das gilt zum beispiel für chinesische
mobiltelefone diese können die
angehörigen der mittelschicht in den
großstädten für 50 us dollar kaufen was
ihrer kaufkraft angemessen ist mit den
smartphones können sie ihre geschäfte
tätigen was zur wertschöpfung beiträgt
diese digitalwirtschaft trägt zum
afrikanischen wirtschaftswachstum bei
china wiederum dessen binnenmarkt
gesättigt ist findet im aufstrebenden
afrika neue kunden und es ist für china
auch eine unerschöpfliche quelle
billiger arbeitskräfte
das gilt zum beispiel für äthiopien das
zweit bevölkerungsreichste land afrikas
mit 100 millionen einwohnern
80 davon sind bauern china ist
inzwischen der wichtigste handelspartner
für das autoritäre regime in addis abeba
die eisenbahnstrecke zwischen der
hauptstadt und dem hafen von dschibuti
wurde von einem chinesischen konzern
gebaut ebenso der sitz der afrikanischen
union in addis abeba andere chinesische
unternehmen bauen eine 700 kilometer
lange pipeline von den erdgasfeldern im
ugra denn nach dschibuti
vor allem aber haben chinesische firmen
mehrere industrieparks errichtet zum
beispiel in havanna in einer
beeindruckenden aneinanderreihung von
fabrikhallen werden kleidung und schuhe
gefertigt
an sechs tagen in der woche arbeiten
äthiopische beschäftigte ohne
gewerkschaftliche rechte für löhne die
viermal so niedrig sind wie in china
die äußerst niedrigen lohnkosten locken
chinesische unternehmen an und in
äthiopien entstehen dadurch
arbeitsplätze in der industrie
äthiopien ist ein gutes beispiel für das
modell der werkbank der welt dass china
den afrikanern verkauft
chinas ist beeindruckend aber mit einem
anteil von 15 prozent ist das land noch
nicht führend im handel mit afrika
denn im handel zwischen dem kontinent
und dem rest der welt macht die eu
36 prozent aus davon fallen sechs
prozent auf frankreich und vier prozent
auf deutschland die usa und indien haben
eine anteil von jeweils etwa sieben
prozent und brasilien und die türkei
jeweils zwei prozent relativiert wird
das auch durch die tatsache dass für
afrika insgesamt nur drei prozent der
weltweiten chinesischen investitionen
bestimmt sind das neue für die
afrikanischen länder ergibt sich daraus
dass sie sich inzwischen ihre
handelspartner aussuchen können das
könnte es ihnen ermöglichen den für ihre
entwicklung unerlässlichen
technologietransfer auszuhandeln
china integriert afrika auch in seine
weltweite strategie des ausbaus seiner
militärischen wirtschaftlichen und
kulturellen macht der maritime teil der
neuen seidenstraße des großen
chinesischen handels projekt verläuft
über die ostküste afrikas unter anderem
über mombasa in kenia
das über eine bahnstrecke mit nairobi
verbunden ist und wiederum über
dschibuti an der zufall zur meerenge bab
el mandeb in dschibuti am zugang zum
roten meer hat china seinen ersten
militärstützpunkt in afrika eingerichtet
in der nähe eines us stützpunktes und
des größten französischen stützpunkt in
afrika sowie von stützpunkten italiens
und japans
durch diese strategische position
sichert china seine handelsbeziehungen
und inzwischen werden schiffe im golf
von aden manchmal von der chinesischen
marine eskortiert und chinesische
truppen können im fall einer bedrohung
chinesischer bürger schnelle eingreifen
wie 2011 in libyen und 2015 im jemen
bereits etwa eine million chinesen leben
inzwischen in afrika geschäftsleute und
führungskräfte der konzerne aber auch
zahlreiche kleine händler
und die chinesische großmachtpolitik
kommt auch in der teilnahme an
friedensmissionen der vereinten nationen
zum ausdruck mit 2500 blauhelmsoldaten
bei mehreren friedensmissionen in afrika
stellt china von allen mitgliedern des
weltsicherheitsrates das größte
kontingent
china achtet aber auch auf die bedeutung
der sogenannten soft power um sein image
bei den afrikanern zu pflegen
54 konfuzius institute verbreiten in 35
afrikanischen ländern die sprache und
kultur chinas staatspräsident hu jintao
versprach die zahl der afrikanischen
studierenden in china zu erhöhen und
diese stieg von 2000 im jahr 2003 auf
50.000 im jahr 2015 an
damit ist china nach frankreich aber
weit vor den usa weltweit das land mit
der zweithöchsten zahl afrikanischer
studierender
in china kommt man in afrika also nicht
mehr vorbei aber es hat die ehemaligen
kolonialmächte dort nicht völlig
verdrängt bei den direktinvestitionen in
afrika stehen die usa und großbritannien
weiterhin an der spitze gefolgt von
frankreich und auch in kultureller und
sprachlicher hinsicht verführen die
ehemaligen britischen und französischen
kolonien über einen vorsprung
denn englisch und französisch sind die
meist gesprochenen sprachen in afrika
zum heutigen thema empfehlen wir chinas
aufstieg mit kapital kontrolle und
konfuzius die nummer 23 der edition mode
diplomatique darin geht es unter anderem
um das megaprojekt neue seidenstraße den
ausbau von china soft power durch die
konfuzius institute und natürlich auch
um chinas rolle in afrika damit endet
unsere heutige ausgabe
wir sehen uns nächste woche wieder am
gleichen ort und zur gleichen zeit bis
dahin finden sie uns auf arte punkt tv
bis bald
[Musik]
[Musik]
Ver Más Videos Relacionados
Made in China goes Afrika | Galileo | ProSieben
Cada vez más estadounidenses se van a vivir a México: estos son los pros y contras de este fenómeno
Großer LKW, schwere Container, enge Stadt: Das Gehalt als Berufskraftfahrer | Lohnt sich das? | BR
Risikofrei von 100x Hebel profitieren? So gehts! (Bitcoin Trading Anleitung)
Demographie im Wandel: Herausforderungen der Weltbevölkerung | Global Us
Globalisierung unter neuen Vorzeichen
5.0 / 5 (0 votes)