Kurze Einarbeitung, große Verantwortung: Ärztin Jule (27) im Dauerstress I 37 Grad

37 Grad
17 Apr 202413:44

Summary

TLDRDieses Video skizziert das Leben und die Herausforderungen einer jungen Assistenzärztin namens Jule in der Viszeralchirurgie. Sie teilt ihre Emotionen und Bedenken über ihre Verantwortung im OP, die körperlichen und emotionalen Grenzen, die sie als Erstanklägerin und in der Notaufnahme erreicht. Jule reflektiert über ihre Entwicklung, die Notwendigkeit der Selbstkenntnis und des Umgangs mit Stress, sowie die Bedeutung von Unterstützung durch Kollegen und Familie. Sie zeigt, dass trotz der Anstrengungen und Unsicherheiten der Medizin ein befriedigendes und erfüllendes Berufsfeld bleibt.

Takeaways

  • 😌 Die Protagonistin ist eine 27-jährige Assistenzärztin in der Viszeralchirurgie, die ihre Tätigkeit nach dem Examen und dem Winter in Schwerin mit Aufregung und Anpassungsprozess beginnt.
  • 👩‍⚕️ Sie hat bereits Praktikumsarbeit in der Klinik absolviert, was ihr einen Vorteil gibt, aber trotzdem ist sie aufgeregt und fühlt sich noch wie eine Studentin mit vielen zu meistern.
  • 💪 Die Arbeit als Assistenzarzt ist anstrengend, sowohl physisch als auch emotional, besonders in akuten Situationen, wo es um Menschenleben geht.
  • 🆘 Es gibt Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit, den Druck des Berufsstandes zu verkraften, einschließlich der körperlichen Auswirkungen und der emotionalen Belastung.
  • 👨‍⚕️ Ein diensthafter Chirurg ist in der Skriptanleitung zu sehen, der Patienten untersucht und dabei zeigt, wie die Interaktion mit Patienten und Kollegen im Alltag aussieht.
  • 🤕 Die Sorge vor Fehlern und deren Folgen für Patienten ist ein ständiges Anliegen, was die Verantwortung und das Gewicht des Berufs hervorhebt.
  • 👨‍❤️‍👨 Die Bedeutung von Unterstützung durch Kollegen und Familie wird hervorgehoben, um mit den Herausforderungen des Berufs umzugehen.
  • 👀 Die Notwendigkeit der Selbstreflexion und der Erkenntnis der eigenen Grenzen wird betont, um den Beruf erfolgreich zu meistern.
  • 👶 Die familiäre Einflussnahme und die frühe Entscheidung für den medizinischen Beruf werden als bedeutend für die Protagonistin beschrieben.
  • 👨‍👩‍👧‍👦 Die Herausforderungen der Work-Life-Balance im medizinischen Beruf und die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zu finden, werden thematisiert.
  • 🛑 Die Erfahrungen in der Notaufnahme als besonders herausfordernd und die Notwendigkeit, unter Stress klar zu denken und zu handeln, werden beschrieben.

Q & A

  • Was ist das Hauptthema des Drehbuchs?

    -Das Hauptthema des Drehbuchs ist die Erfahrung einer jungen Assistenzärztin in der Viszeralchirurgie, die mit den Herausforderungen und Verantwortlichkeiten ihres Berufs umgehen muss.

  • Wie alt ist die Hauptfigur und welche Position hat sie in ihrer Arbeit?

    -Die Hauptfigur, Jule, ist 27 Jahre alt und arbeitet als Assistenzärztin in der Viszeralchirurgie.

  • Was für Gefühle beschreibt Jule in Bezug auf ihren ersten Tag als Ärztin?

    -Jule beschreibt ihre Gefühle am ersten Tag als Ärztin als aufgeregt und freudig erregt, obwohl sie sich noch wie eine Studentin fühlt.

  • Welche Bedenken hat Jule in Bezug auf ihre körperliche Ausdauer während ihrer Arbeit?

    -Jule hat Bedenken, ob sie ihre körperliche Ausdauer beibehalten kann, da die Dienste anstrengend sind und sie oft wenig schläft.

  • Was für Ängste hat Jule bezüglich ihrer Verantwortung als Ärztin?

    -Jule hat Ängste, dass sie möglicherweise einen Patienten aufgrund eines Fehlers in ihrer Entscheidung verletzt oder schaden könnte.

  • Wie unterstützt Jule sich in ihrer Arbeit?

    -Jule unterstützt sich in ihrer Arbeit, indem sie Kollegen kontaktiert, wenn sie Fragen hat, und von ihrem Mentor oder anderen verantwortlichen Ärzten profitiert.

  • Was ist das berufliche Ziel von Jule?

    -Jules berufliches Ziel ist es, in der Viszeralchirurgie erfolgreich zu sein, obwohl sie sich der Herausforderungen und Verantwortlichkeiten bewusst ist.

  • Wie empfindet Jule ihre Rolle in der Notaufnahme?

    -Jule empfindet ihre Rolle in der Notaufnahme als sehr anstrengend und physisch und emotional herausfordernd, aber auch als wichtig und lernreich.

  • Welche Rolle spielt die Familie von Jule in ihrer beruflichen Entscheidung?

    -Die Familie, insbesondere ihre Mutter, die ebenfalls in der Medizin tätig ist, hat eine große Rolle in der Entscheidung von Jule, die Medizin zu studieren und in der Chirurgie zu arbeiten.

  • Was sind die Herausforderungen, die Jule in der Notaufnahme sieht?

    -Die Herausforderungen, die Jule in der Notaufnahme sieht, umfassen den Umgang mit vielen Patienten parallel, den Stress und die Notwendigkeit, in dringenden Situationen ruhig zu bleiben.

  • Wie plant Jule ihre Zukunft in ihrem Beruf?

    -Jule plant ihre Zukunft im Beruf, indem sie berücksichtigt, wie sie Work-Life-Balance erreichen kann, während sie ihre Pässe und Verantwortlichkeiten als Ärztin erfüllt.

Outlines

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😀 Erste Erfahrungen als Assistenzärztin

Der erste Absatz spiegelt die Herausforderungen und Emotionen der jungen Assistenzärztin Jule wider, die nach ihrem Examen und Winterbeginn ihre Tätigkeit in der Viszeralchirurgie startet. Sie beschreibt ihre Aufregung, die Anpassung an die Verantwortung und die körperlichen sowie emotionalen Grenzen, die sie als Teil des Berufs erleben muss. Jule reflektiert auch über die Notwendigkeit, Verantwortung und Grenzen im medizinischen Beruf zu erkennen und die Bedeutung von Unterstützung durch Kollegen in schwierigen Situationen.

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😔 Emotionale und körperliche Belastung im medizinischen Beruf

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die emotionale und körperliche Belastung, die der medizinischen Arbeit inbesondere in der Notaufnahme zukommt. Es werden Szenen des Alltagslebens eines jungen Arztes gezeigt, der mit der Herausforderung ringt, schnelle Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig die emotionale Belastung zu bewältigen, die durch den Kontakt mit kranken und verletzten Patienten entsteht. Der Absatz betont die Bedeutung von familiärer Unterstützung und die Notwendigkeit, über schwierige Fälle zu diskutieren, um mit den emotionalen Aspekten des Berufs umzugehen.

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😡 Stress und Verantwortung in der Notaufnahme

Der dritte Absatz behandelt die spezifischen Anforderungen und Stressoren der Arbeit in der Notaufnahme. Hier werden die Erfahrungen des Protagonisten mit dem ununterbrochenen Patientendurchsatz, der Verantwortung für viele Fälle gleichzeitig und der Notwendigkeit, unter Druck schnell und sachlich zu handeln, dargestellt. Es wird auch auf die Entwicklung von Fähigkeiten hingewiesen, die es dem Arzt ermöglichen, in Notfällen eine innere Ruhe zu bewahren und die richtige Entscheidung zu treffen, während gleichzeitig die Herausforderungen der Balance zwischen Beruf und Privatleben thematisiert werden.

Mindmap

Keywords

💡Assistenzärztin

Eine Assistenzärztin ist ein Mediziner, der nach dem Abschluss des Studiums und der Approbation in der Regel in einem Krankenhaus arbeitet, um praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf die Facharztausbildung vorzubereiten. Im Video spiegelt sich die Rolle der Assistenzärztin in der Person der Hauptfigur wider, die gerade begonnen hat, ihre Karriere im medizinischen Bereich zu verfolgen.

💡OP Eingriff

Ein OP Eingriff, auch Operation genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Schicht der Haut oder eines Organs durchtrennt wird, um medizinische Maßnahmen durchzuführen. Im Kontext des Skripts bezieht sich dies auf die Erfahrungen der Hauptfigur mit ihrem ersten Eingriff, was sowohl körperliche als auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt.

💡Verantwortung

Verantwortung bedeutet die Pflicht und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und deren Konsequenzen zu tragen. Im Video thematisiert die Hauptfigur ihre Verantwortung als Ärztin, die sie bei der Behandlung von Patienten und bei chirurgischen Eingriffen übernimmt, und wie dies ihr Gefühl der Unwissenheit und Sorge um die Patientensicherheit beeinflusst.

💡Notaufnahme

Die Notaufnahme ist ein Bereich in einem Krankenhaus, der für die sofortige Behandlung von Patienten mit akuten Gesundheitsproblemen eingerichtet ist. Im Video beschreibt die Hauptfigur ihre Erfahrungen in der Notaufnahme, wo sie mit hohen Patientendurchläufen und Stress konfrontiert ist und schnelle Entscheidungen treffen muss.

💡Stress

Stress ist eine emotionale und physische Reaktion auf eine Herausforderung oder Bedrohung. Im Video wird der Stress als eine Folge der anstrengenden Arbeitsbedingungen in der Notaufnahme und bei chirurgischen Eingriffen beschrieben, der sowohl körperliche als auch emotionale Grenzen erreichen kann.

💡Work-Life Balance

Work-Life Balance bezieht sich auf die Fähigkeit, eine ausgewogene Verteilung zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichem Leben zu erreichen. Im Video reflektiert die Hauptfigur über die Bedeutung eines ausgewogenen Lebens, insbesondere in einem beruflichen Umfeld, das für seine Anforderungen und langen Arbeitszeiten bekannt ist.

💡Medizinstudent

Ein Medizinstudent ist jemand, der Medizin studiert und sich auf die Karriere eines Arztes vorbereitet. Im Video erwähnt die Hauptfigur ihre Zeit als Medizinstudentin und wie sie sich von damals bis zu ihrem heutigen Beruf als Assistenzärztin entwickelt hat.

💡Chirurg

Ein Chirurg ist ein Facharzt, der Operationen durchführt, um Krankheiten oder Verletzungen zu behandeln. Im Video ist der Chirurg eine wichtige Figur, die die Hauptfigur in ihrer Arbeit als Assistenzärztin unterstützt und leitet.

💡Hemikolektomie

Eine Hemikolektomie ist eine Art von chirurgischem Eingriff, bei dem ein Teil des Dickdarms entfernt wird, in der Regel aufgrund eines Tumors. Im Video wird dies als Beispiel für eine derartige Operation genannt, die von der Hauptfigur und ihrem Chef durchgeführt wird.

💡Komplikation

Komplikationen sind unerwünschte oder negative Veränderungen, die während oder nach einer Operation auftreten können. Im Video werden potenzielle Komplikationen, wie das Verletzen von Gefäßen, Nerven oder Muskeln, im Rahmen chirurgischer Eingriffe diskutiert.

💡Ruhe

Ruhe bezieht sich auf einen Zustand der Stille, Entspannung oder Ungestörtheit. Im Video wird die Ruhe als wichtige Fähigkeit herangezogen, die die Hauptfigur in stressigen Situationen, wie der Arbeit in der Notaufnahme, entwickelt und anwendet, um klar zu denken und Entscheidungen zu treffen.

Highlights

Die Herausforderung des ersten OP-Eingriffs und die emotionalen Grenzen, die damit verbunden sind.

Jule, 27 Jahre alt, Assistenzärztin in der Viszeralchirurgie, beginnt ihre Karriere nach dem Examen im Winter.

Die emotionale Aufregung und Anpassung an die neue Rolle als Ärztin nach dem Studium.

Die Sorge um die Verantwortung für Patienten und die Angst vor fehlerhaften Entscheidungen.

Die Bedeutung von Unterstützung durch Kollegen und die Notwendigkeit, Grenzen und Unterstützungsbedarf zu erkennen.

Die Bedenken hinsichtlich des körperlichen und emotionalen Ausmaßes der Arbeit in der Chirurgie.

Die physischen Reaktionen und die Anpassung an die Anforderungen des OP-Einsatzes.

Die persönlichen Bedenken und Ängste im Umgang mit komplizierten Fällen und der Notwendigkeit, diese zu besprechen.

Die familiäre Einflussnahme und die Entscheidung für den medizinischen Beruf trotz der Anerkennung der Herausforderungen.

Die Bedeutung der Work-Life-Balance und die Herausforderungen im medizinischen Beruf.

Die Erfahrungen und Lernprozesse während der Zeit in der Notaufnahme.

Die emotionalen Schwierigkeiten und die Notwendigkeit, Ruhe und Klarheit im Stress zu bewahren.

Die Herausforderungen des Umgangs mit Patienten in Notfällen und die Entwicklung von Kompetenz und Sicherheit.

Die Bedeutung der Erfahrung im medizinischen Beruf und die Entwicklung von Führungsqualitäten.

Die persönlichen Erfahrungen mit Stress und die Notwendigkeit, diese zu verarbeiten und zu reflektieren.

Die Bedenken über die langfristigen Auswirkungen der beruflichen Anforderungen auf das persönliche Wohlbefinden.

Die positiven Aspekte der Arbeit im medizinischen Bereich und die Begeisterung für den Beruf trotz der Herausforderungen.

Transcripts

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Schauen sie mir mal eben auf meine goldene Brille,  ich leucht' mal eben an die Augen rein, ja.

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Mal mit den Zehnen wackeln? - Ja! - Das geht. Merken sie das, wenn ich sie anfasse ? - Ja. - Das erste Mal OP,  

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der erste OP Eingriff, alles, was man zum ersten Mal macht, jetzt in den Rufdiensten,  

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das erste mal irgendwie Akutoperation, das  erste Mal machen, ist natürlich genau das,  

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weswegen ich natürlich jetzt auch hier bin.  Man kommt körperlich, als auch emotional,  

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würde ich sagen, an seine Grenzen. Es geht ja  hier um Menschenleben und wenn da was schief geht,  

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ich glaub, das ist dann auch ein Problem,  womit man dann nicht so gut umgehen kann.

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Hallo ich bin Jule. Ich bin 27 Jahre alt und  Assistenzärztin in der Viszeralchirurgie.  

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Ich hab ja im Winter angefangen, ganz frisch, das  war anderthalb Monate nach meinem Examen, war man  

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natürlich ganz aufgeregt, war ja auch noch Winter  in Schwerin, da ist es duster und dunkel und mit  

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Umzug und ist natürlich viel auf einem zugekommen. 

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Also ich bin vor allem aufgeregt natürlich,  

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zum Glück habe ich hier schon mal Praktikum  gemacht, deswegen kenn ich ein paar Sachen, aber  

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man ist da doch aufgeregt, wenn es jetzt endlich  losgeht und der erste Tag irgendwie als Ärztin,  

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man fühlt sich noch so wie im Studium, aber das  wird schon. Freudig erregt, würde ich sagen!

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Guten morgen, herzlich willkommen!

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Also ich finde man wächst irgendwie gar nicht mit,  

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man hat das Gefühl es ist noch genau das gleiche,  wie vor einem halben oder dreiviertel Jahr  

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im Praktischen Jahr. Auf einmal heißt man dann  Ärztin und hat Verantwortung und muss entscheiden,  

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aber eigentlich hat man das Gefühl, man ist immer  noch die gleiche Studentin und weiß viel zu wenig,  

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für die ganzen Aufgaben, die da so kommen. - Wie  beim Öl bohren. - Ja, Öl bohren. - Da hat man Glück.  

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Ich meine, es kommt ja auch immer was! - Ah, da sind sie drin! - Haben Sie gemerkt? - Ja! - Toll!

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Man hat natürlich immer Angst, dass irgendwas  passiert für dass man selber verantwortlich ist,  

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dass man falsch entschieden hat, so falsch,  dass irgendwie ein Patient zu Schaden kommt,  

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das heißt ja nicht immer was ganz schlimmes,  wobei ich habe immer einen Ansprechpartner,  

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wenn ich Fragen hab, hab ich immer jemanden, den  ich anrufen kann, und das ist natürlich viel wert,  

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weil ich dadurch immer wenn ich nicht genau  weiß, fragen kann und das mache ich auch.

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Ich glaub auch im Studium ist es wahrscheinlich  uns allen gemeinsam, dass man automatisch  

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Verantwortung übernimmt, weil man weiß, es geht  irgendwie um ein Menschenleben, das ist halt  

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einfach noch mal anders als bei einem anderen  Beruf. Und da finde ich es es dann auch ganz  

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wichtig, dass man sich selber bewusst sein muss,  was trau' ich mir zu und wo sind meine Grenzen,  

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wo brauche ich Hilfe, auch im praktischen. Ich  fahr sie hier schon mal ein bisschen ran. 

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Mein Name ist Hatloka, ich bin ein der diensthabenden  Chirurgen. Seit wann haben sie die Schmerzen?  

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Seit heute kann ich gar nicht mehr gehen, also  gar nicht. - Perfekt. Tut das weh? Wenn ich hier  

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schiebe? Auch nicht. Hier unten? - Auch nicht. -  Auch nicht. Ich bin da jetzt nicht der Profi,  

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was diese ganzen Meniskuszeichen angeht.  Erstmal röntgen, gut, alles klar, danke, tschüss.

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Also der Facharzt hat auch gesagt, wir röntgen das.

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Also am meisten glaube ich, hab ich Bedenken gehabt oder auch immer noch, so das Körperliche nicht so gut wegstecken

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zu können, weil die Dienste natürlich insofern erstmal  anstrengend sind, dass man zum Teil wenig schläft,  

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dass man dann auf der Matte steht und  funktionieren muss, das Operieren sehr  

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schwierig ist, gerade wenn man Assistenzarzt  ist, dann hält man ja oft die Haken oder  

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muss halt wirklich dann auch anfassen, und am  Anfang verkrampft man total, weil man denkt, oh  

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Gott, ich muss jetzt hier total dran ziehen und  alles richtig halten, damit alle Leute das sehen,  

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das ist schon sehr anstrengend, und ich  hatte dann halt auch immer bedenken,  

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dass wenn es jetzt weitergeht und man weiterkommt  in seiner Ausbildung, mehr im OP steht, mehr den  

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Dienst macht, dass man das irgendwie nicht  wegsteckt und dann irgendwie merkt, oh Gott,  

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nach dem zweiten Dienst im Monat, das war's jetzt,  ich kann nichts mehr machen, außer schlafen.   

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Wir machen jetzt eine Hemikolektomie auf der rechten Seite, das heißt wir schneiden ein Stück vom Dickdarm weg,  

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weil die Patientin dort einen Tumor hat, einen bösartigen.

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Haben wir ein Blut aus der Vena Mesenterica.  

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Mein Chef ist ja schön ruhig geblieben, 

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mein Instinkt war ja, oh Gott, oh Gott, das ist ja dann die,  

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die, die Kunst ruhig zu bleiben.

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Ich denke es wird irgendwann ein Patient kommen,  

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der, der einen vielleicht aufgrund seines  Krankheitsgeschehens total aus der Bahn wirft.  

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Bisher habe ich das immer noch alles so, glaube  ich, ganz gut besprechen können. Ich denke, das  

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wird auf jeden Fall auf einen zukommen und dann  irgendwann mal jemand, der einen nicht loslässt.

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Also ich glaube, wichtig ist, dass man das mit  jemandem bespricht, bestenfalls wahrscheinlich  

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mit jemandem, der auch involviert war, weil man  dann bestimmte Geschehnisse auch einfach auswerten  

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kann, und ich denk, da werde ich bestimmt  viel mit meinem Freund, mit meiner Mutti,  

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die ja auch den medizinischen Background hat,  besprechen, aber ich denke, das ist wichtig,  

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dass man darüber redet und dass man es  nicht so in sich reinfrisst oder sich sagt,  

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das muss ein jetzt kalt lassen, weil das ist  ja nur menschlich, dass es das nicht tut.  

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Ich hab mein Schulpraktikum bei meiner Mama  gemacht und fand sie da extrem cool, wie sie so  

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als Neurochirurgin da operiert hat, an den Köpfen,  und das hat man natürlich vorher noch nie gesehen,  

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und das hat mir extrem imponiert. und ich fand es  auch schon immer spannend, mit dem menschlichen  

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Körper und das zu verstehen, wie das funktioniert  und wie man da Krankheiten heilen kann. Ich glaub,  

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ich hab schon relativ früh gemerkt, dass ich  das Operieren immer schon am spannendsten fand,  

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trotzdem wusste ich halt durch meine  Mutti, anstrengend wird es werden.  

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Es ist ein mega toller Beruf, ich würde das  jederzeit auch wieder machen, nach wie vor,  

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es ist ja doch Mehrarbeit in jeglicher  Hinsicht geworden, aber ich wollte,  

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dass sie das gut überlegt, es sind Dienste,  die man absolvieren muss und Familienplanung,  

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das ist haarig, und ich weiß, dass das ganz  schwierig ist und dass da nachher so ein Spagat  

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ist, und da sollte sie bewusst dran gehen und das  selbst für sich entscheiden. - Die Mutti ist mega stolz!

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Doch schon, und ich freue mich auch,  dass die gut angenommen wird in der Klinik,  

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ich wusste, dass sie da keine Probleme haben  wird, und ich bin natürlich total stolz.

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So immer Kittel anziehen, wird man ernst genommen, wenn man jung ist.

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Da braucht man natürlich einen Partner, der das irgendwo versteht, da braucht man Freunde, die das verstehen,  

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wobei seien wir ehrlich, Medizinstudenten haben  Medizinstudenten als Freunde, aber trotzdem,  

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es war halt immer das Fachgebiet, wofür man  brennt, und ich wollte halt nichts wählen,  

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nur weil das vielleicht bisschen angenehmer oder  besser kompatibel ist, mit später Familienleben,  

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was wählen, was einem nicht gefällt, das ist  ja dann auch nicht die Lösung, weil auch da,  

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ist denke ich, der medizinische Beruf schon  anstrengend und das muss man wollen.  

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Sie dürfen sich einmal hinsetzen und versuchen sie mal  alle Finger, dass man mal sieht den Vergleich,  

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ja, merken sie, dass wenn ich sie hier anfasse?  - Ja, ja. - Das merken sie. - So ein Gefühl.   

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Sind bei ihn Allergien bekannt? - Ne, nichts. - Hallo! Wissen  wir schon, wann er dran kommt, weil wir laufen  

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jetzt hier schon wieder voll und dann kann  ich mir mal keine neuen Patienten anschauen,  

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wenn ich ihn aufkläre. Okay, alles klar, danke!  Nebenbei, wir sind jetzt ganz schnell hier,  

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weil sie gleich in den OP dürfen. Wundinfektionen  können natürlich immer auftreten, gerade weil das  

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natürlich eine Wunde, sie tief in die Hand  eingedrungen sind mit etwas nicht sterilem,  

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ist auch klar. Spezielle Komplikation sind  natürlich alles was wir versuchen heil zu machen,  

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könnte man grundsätzlich natürlich auch kaputt  machen in der OP, mit scharfen Instrumenten,  

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das heißt Gefäße, Nerven, Muskeln. Es ist ja so  ein bisschen unsere Generation, die auch so ein  

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bisschen mehr darüber nachdenkt, Work-Life  Balance, ich glaub, das hat eine Generation  

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von meiner Mutti keiner in den Mund genommen, und  als Assistenzarzt dufte das bestimmt auch niemand  

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erfragen, und jetzt ist das ja immer mehr so eine  Sache, berechtigterweise wie ich finde, wo man  

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drüber nachdenken muss, wie viel kann ich leisten  und wie viel mehr könnte ich vielleicht leisten,  

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wenn ich mehr Freizeit hab, aber grundsätzlich  denke ich, wird es, wird es sehr anstrengend  

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werden in den nächsten Jahren, und deswegen muss  das natürlich was sein, was einem Spaß macht.

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Die ersten sechs Monate war ich auf Station, da  hatte ich auch noch ein bisschen Welpenschutz,  

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viele Leute, die ich fragen konnte,  man lernt das Team noch besser kennen.

play10:01

Und nach den ersten sechs Monaten ging's ja dann  in die Notaufnahme, da bin ich derzeit auch und  

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man kommt körperlich, als auch emotional,  würde ich sagen, an seine Grenzen.   

play10:15

Okay, geht aber so, geht gar nicht, auch nicht hier  oben? Das geht auch nicht? - Ne.

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Muss versuchen, den roten Faden zu behalten, vor allem auch  einen kühlen Kopf, irgendwie an alles zu denken,  

play10:28

weil vieles passiert parallel. Der Stress kommt  einfach durch diesen unheimlich großen Durchlauf  

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an Patienten, also man hat das Gefühl, man  hat für den Einzelnen keine Zeit, in der Zeit,  

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wo ich mir jemanden reinhole, den untersuche, mit dem spreche,  

play10:43

kommen fünf neue für die man zuständig ist,  und man ist natürlich verantwortlich.

play10:49

Ca. 0,3 cm große Stichverletzung. So, jetzt müssen sie  mir trotzdem noch mal erzählen, was passiert ist.  

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Ich hab auf der Arbeit haben sich zwei Hunde  gebissen und ich wollt halt dazwischen gehen  

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und wurde dann auch gebissen. - Das ist die einzige?  - Ja, das ist einzigste Wunde. - Okay.

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Und auf jeden Fall wiederkommen, ja, wenn es rot und entzündet ist, dann alles Gute für sie. - Schön. - Man kommt so  

play11:18

durch den Tag, aber ich find's super anstrengend.  Wenn ich nach Hause komme, ist auch alles vorbei,  

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nur noch tot ins Bett halt! Notaufnahme ist nicht  desto trotz total wichtig, auch anstrengend,  

play11:30

bin ich trotzdem auch froh, wenn, wenn, wenn die  vorbei ist, man fühlt sich irgendwie immer so  

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unwissend, aber das wird ja mit der Erfahrung  kommen, mit den Jahren, die man auf Station  

play11:39

arbeitet, im OP arbeitet, in der Notaufnahme  ist, dass man Sachen, Notfälle einschätzen kann,  

play11:44

weiß wie man was behandelt, das sind glaube  ich, so die Sachen die am Anfang noch fehlen,  

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und natürlich irgendwie auch die  Ruhe zu bewahren, ich finde das,  

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das versuche ich jetzt gerade Notaufnahme ein  bisschen zu üben, aber dass man weiß wann,  

play11:58

wann darf man nervös sein, wann es ist brenzlich,  wann nicht, und dann natürlich eigentlich in  

play12:03

den brenzlichen Situationen muss man möglichst  ruhig sein, weil dann ist es irgendwie wichtig,  

play12:06

dann kommt's drauf an, dass man da irgendwie  so ein bisschen seine innere Ruhe findet,  

play12:10

ganz oft ist es aber glaube ich auch so, dass  man selber total nervös sich fühlt und unsicher,  

play12:15

und nach außen habe ich jetzt schon manchmal  das Feedback bekommen, gar nicht so wirke und  

play12:20

ich mal denke, wie kann das sein, also ich fand  das diese Situation gerade extrem schrecklich,  

play12:23

und ich hab mich extrem inkompetent gefühlt  und nach außen muss man natürlich nicht so  

play12:27

auf den Patienten wirken, das ist ja auch immer  wichtig, klare Anweisung geben, also ich denke,  

play12:31

das ist so ein bisschen die Erfahrung,  dann halt, die mit der Zeit dann kommen wird.

play12:39

Können sie aufstehen? Okay. So und dann am besten  einmal hier auf die Liege rüber. Tut das hier weh?  

play12:49

Ja. - Wo? Hier vorne oder oben drauf? - Oben drauf.  - Dann machen wir Röntgen von den Schultern, und wir  

play12:56

machen noch mal den Unterarm, einfach weil der so  dick ist, dass wir uns das alles einmal angeguckt haben.

play13:00

Ich hat doch am Anfang so gehört, auch von  Kollegen, die dann irgendwie mal zusammengebrochen  

play13:05

sind, weil so anstrengend war oder ich warte  irgendwie so noch da drauf, dass das passiert,  

play13:09

bisher bin ich ganz standhaft. Also ich finde  schon die Dienste in der Notaufnahme irgendwie  

play13:16

extrem ernüchtern und man ist so k.o. Aber die  Notaufnahmezeit natürlich auch vieles gebracht,  

play13:20

auch kollegial, und wahrscheinlich auch  wie man mit Stress umgeht.

play13:25

Der, der Job macht mir super Spaß, ich bin eigentlich gerne  hier, ich bin nur nicht gerne in Notaufnahme.

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