Grundkurs Alte Geschichte 2.1
Summary
TLDRDiese Vorlesung bietet einen faszinierenden Einblick in die alte Geschichte, insbesondere den Alten Orient vom Neolithikum bis zur Eisenzeit. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung im vorderasiatischen Raum, also Mesopotamien, Syrien und Kleinasien. Von der Neolithischen Revolution und der Urbanen Revolution bis hin zur Entstehung von Großstädten und Imperien werden Schlüsselthemen wie die Fruchtbarkeit des 'halbmondförmigen' Bereichs, die Rolle von Tempeln und Palästen in der Ressourcenverteilung und der Imperiale Zyklus in Vorderasien erläutert. Der Vortrag schließt mit der Diskussion des Zusammenbruchs großer Reiche im alten Orient und der Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden.
Takeaways
- 🌾 Die Neolithische Revolution, etwa ab 11.000 v. Chr., markiert den Übergang zur ständigen Landwirtschaft und Siedlung.
- 🏡 Die Urbane Revolution um 3500 v. Chr. führte zur Entstehung von Städten und funktionaler Differenzierung in der Gesellschaft.
- 🛕 Große Institutionen wie Tempel und Paläste spielten eine zentrale Rolle in der Verteilung von Gütern und im sozialen Zusammenhalt früher Städte.
- 🔄 Der Imperiale Zyklus beschreibt das wiederkehrende Aufkommen und Zusammenbrechen von Großreichen in Vorderasien.
- 🌍 Der Alte Orient, einschließlich des Nahen Ostens und Ägyptens, ist das Hauptthema der Vorlesung, mit Fokus auf die Region von Mesopotamien, Syrien und Kleinasien.
- 📈 Die Entwicklung von Vorderasien von der Neolithischen Revolution bis hin zur klassischen Antike (bis etwa Alexander dem Großen) umfasst etwa 10.000 Jahre Geschichte.
- 🏺 Die frühesten Keramikfunde stammen aus der Levante und markieren einen bedeutenden Fortschritt in der Fertigung von Gefäßen für verschiedene Zwecke.
- 👥 Die städtische Revolution war ein Prozess des Aufkommens von Städten mit spezialisierten Berufen und einer räumlichen Struktur, die verschiedene Funktionsbereiche unterhielt.
- ⚔ Die Konflikte um Land und Ressourcen führten zu Krieg und Expansion einzelner Städte zu Reichen, die Macht über mehrere Städte ausübten.
- 🐑 Nomadentum und saisonale Weidewechsel sind wichtige Faktoren in der Geschichte des Alten Orients, mit Wechselwirkungen zwischen sesshaften und nomadischen Gruppen.
- 🏛️ Die architektonische Ausrichtung von Tempeln und Palästen auf die Lagerung und Verteilung von Gütern war ein Schlüsselelement für die wirtschaftliche Organisation früher Städte.
Q & A
Was umfasst der Begriff 'Alte Geschichte' in diesem Skript?
-Der Begriff 'Alte Geschichte' bezieht sich in diesem Skript auf den alten Orient, also den Nahen Osten plus Ägypten, und konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung in Vorderasien, von der Neolithikum bis zur Eisenzeit.
Was ist der Fokus der Vorlesung in diesem Skript?
-Der Fokus der Vorlesung liegt auf der Geschichte Vorderasiens als Beispiel für den gesamten alten Orient, und sie gliedert sich in zwei Teile: Vom Saatkorn zur Großstadt und von der Stadt zum Großreich.
Was ist die Neolithische Revolution und wann fand sie statt?
-Die Neolithische Revolution, um 11.000 v. Chr., markiert den Übergang zur Siedlung und zur landwirtschaftlichen Produktion, und war ein lang andauernder Prozess, der weltweit unterschiedlich schnell abgeschlossen wurde.
Wo fand die Neolithische Revolution zuerst statt?
-Die Neolithische Revolution fand zuerst im Raum des Nahen Ostens statt, genauer gesagt in der Grenzzone zwischen Syrien und der Türkei, im flachen Land Nordsyriens und dem Bergland der südöstlichen Türkei.
Was war das Ergebnis der Klimaverschlechterung etwa 10.000 v. Chr.?
-Die Klimaverschlechterung führte dazu, dass die Jäger und Sammler auf die systematische Produktion von Nahrungsmitteln übergingen, indem sie Pflanzen kultivierten und Tiere domestizierten.
Was ist der Fruchtbare Halbmond und welche Bedeutung hat er?
-Der 'Fruchtbare Halbmond' bezeichnet die Zone, in der um 7000 v. Chr. die landwirtschaftliche Produktion mehr oder weniger überall zum Durchbruch kam, und hat die Form eines Halbmonds.
Was sind die Merkmale einer Stadt?
-Merkmale einer Stadt sind eine Konzentration vieler Menschen auf engem Raum, funktionale Differenzierung mit verschiedenen Berufsgruppen, eine räumliche Struktur, die diese Differenzierung widerspiegelt, und ein Verkehrsnetz.
Was ist der Unterschied zwischen einer Stadt und einer Großsiedlung?
-Die Unterscheidung zwischen einer Stadt und einer Großsiedlung liegt in der funktionalen Differenzierung. In einer Stadt gibt es Spezialisten, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, während in Großsiedlungen die Menschen hauptsächlich landwirtschaftlich produzieren.
Was ist die Urbane Revolution und wann fand sie statt?
-Die Urbane Revolution, um 3500 v. Chr., markiert die Entstehung von Städten und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft, mit wachsendem Komplexität und Spezialisierung.
Was ist der Imperiale Zyklus in Vorderasien?
-Der Imperiale Zyklus in Vorderasien beschreibt das wiederkehrende Muster des Entstehens und Vergehens von Großreichen, das durch ständige Wechsel und Konflikte geprägt ist.
Wie war der Übergang von der Neolithikum zur Metallzeit?
-Der Übergang von der Neolithikum zur Metallzeit begann etwa 5500 v. Chr. mit der ersten Metallnutzung, gefolgt von einer wahren Metallurgie und der Bronzezeit, die mit der Verarbeitung von Kupfer und später Bronze einherging.
Was ist Transhumanz und wie spielt es in der Entwicklung von Reichen eine Rolle?
-Transhumanz ist der saisonale Wechsel der Weiden für Viehzüchter, die im Sommer in den Bergen und im Winter in der Ebene weiden. Diese nomadischen Gruppen können in Konflikt mit sesshaften Ackerbauern geraten und sind oft eine Kraft, die das Ende von Reichen auslösen kann.
Was war der Einfluss von Nomaden auf die Entwicklung von Großreichen im alten Orient?
-Nomaden spielten eine wichtige Rolle im Niedergang und Neubeginn von Großreichen. Sie waren oft die Verursacher des Zusammenbruchs alter Reiche und später die Schöpfer und Träger neuer Reiche, nachdem sie zur Sesshaftigkeit übergegangen waren.
Was waren die großen Reiche am Ende der Bronzezeit in Vorderasien?
-Die großen Reiche am Ende der Bronzezeit in Vorderasien waren das Hethiterreich, das neue Reich in Ägypten und das Reich in Mesopotamien, sowie das Gitterreich in Kleinasien und das neue babylonische Reich.
Was war der Auslöser für den Zusammenbruch der großen Reiche im Nahen Osten um 1200 v. Chr.?
-Der Zusammenbruch der großen Reiche um 1200 v. Chr. war ein flächendeckender kultureller Schock und kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden, die in der Diskussion mit dem Historiker und Orientalisten Marc van der Meer weiter untersucht werden.
Outlines
📚 Einführung in die Geschichte des Alten Orients
Die Vorlesung behandelt die großen Zivilisationen des Alten Orients, insbesondere Vorderasien und Mesopotamien, von der neolithischen Revolution bis zur Eisenzeit. Es wird der Übergang von der Sesshaftigkeit zur Entstehung von Städten und Imperien untersucht, mit Fokus auf die langfristigen Entwicklungen und die großen historischen Zäsuren.
🌾 Übergang zur Sesshaftigkeit und Landwirtschaft
Der Abschnitt beschreibt die neolithische Revolution, beginnend um 11.000 v. Chr., die zur Sesshaftigkeit und landwirtschaftlichen Produktion führte. Diese Entwicklung, die zuerst im Gebiet zwischen Syrien und der Türkei stattfand, ermöglichte den systematischen Anbau von Getreide und die Domestizierung von Tieren, was die Basis für die spätere Stadtentwicklung legte.
🏘️ Frühe Großsiedlungen und Innovationen
Die ersten Großsiedlungen wie Jericho und Çatalhöyük entstehen um 8000 v. Chr., wobei die Menschen weiterhin hauptsächlich agrarisch tätig sind. Bedeutende Innovationen wie die Keramikherstellung ab 6800 v. Chr. und die erste Metallnutzung ab 5500 v. Chr. markieren wichtige Schritte in der neolithischen Entwicklung.
🏙️ Urbane Revolution und erste Städte
Die urbane Revolution beginnt um 3500 v. Chr. und führt zur Entstehung von Städten mit spezialisierter Bevölkerung und differenzierten Funktionsbereichen. Städte wie Uruk im südlichen Mesopotamien entwickelten sich zu Zentren der Macht und Verwaltung, unterstützt durch ein Netzwerk von Verkehrswegen und einer zentralen Organisation.
🏛️ Struktur und Verwaltung früher Städte
Frühe Städte benötigten spezialisierte Funktionsbereiche wie Tempel, Märkte und Wohnviertel. Tempel spielten eine zentrale Rolle in der Umverteilung landwirtschaftlicher Überschüsse, um städtische Spezialisten zu versorgen. Diese komplexe Organisation ermöglichte das Wachstum und die Stabilität der Städte.
🏰 Entstehung und Expansion von Imperien
Imperien entstanden durch die Dominanz einzelner Städte über andere, oft durch Krieg und Kontrolle von Ressourcen. Das erste große Imperium, Akkad, breitete sich ab 2340 v. Chr. in Mesopotamien aus. Diese Imperien waren auf Verwaltung und Umverteilung durch zentrale Institutionen wie Tempel und Paläste angewiesen.
⚔️ Konflikte und Machtkämpfe zwischen Städten
Die wachsende Zahl und Größe von Städten führte zu Konflikten um Land und Ressourcen, was Kriege zwischen den Städten auslöste. Diese Konflikte führten zur Entstehung von Imperien, in denen eine dominante Stadt die anderen unterwarf. Dieser Prozess wiederholte sich mit der Entstehung und dem Zusammenbruch mehrerer Imperien.
🚶♂️ Rolle der Nomaden in der Geschichte
Nomadische Viehzüchter spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte Mesopotamiens, indem sie zwischen Sommer- und Winterweiden migrierten. Ihre Lebensweise führte oft zu Konflikten mit sesshaften Bauern, aber auch zu einer symbiotischen Beziehung. Nomaden konnten Imperien schwächen und trugen zur Entstehung neuer Reiche bei.
♻️ Der zyklische Charakter der imperialen Geschichte
Die Geschichte Mesopotamiens ist durch einen zyklischen Verlauf gekennzeichnet, in dem Imperien entstehen, wachsen und schließlich durch interne und externe Konflikte zusammenbrechen. Nomadische Gruppen spielten eine Schlüsselrolle in diesem Zyklus, indem sie bestehende Imperien herausforderten und neue gründeten.
🏺 Zusammenbruch und Erneuerung großer Reiche
Am Ende der Bronzezeit um 1200 v. Chr. brachen mehrere große Reiche gleichzeitig zusammen, was zu einem weitreichenden kulturellen und politischen Umbruch führte. Diese Ereignisse markierten das Ende einer Ära und den Beginn neuer Machtstrukturen in der Region, die im folgenden dunklen Zeitalter entstehen sollten.
Mindmap
Keywords
💡Neolithische Revolution
💡Urbane Revolution
💡Früchterne
💡Fruchtbarer Halbmond
💡Keramik
💡Metallverarbeitung
💡Transhumanz
💡Imperialer Zyklus
💡Hethiterreich
💡Agrarische Produktion
Highlights
Der Altorient beginnt mit der Neolithischen Revolution, die etwa 11.000 v. Chr. mit dem Übergang zur Siedlung und landwirtschaftlichen Produktion einhergeht.
Die Urbane Revolution um 3500 v. Chr. markiert die Entstehung von Städten und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft.
Die sogenannte 'Fruchtbare Halbmond'-Region umfasst Gebiete von Vorderasien bis zum Mittelmeer und zeichnet sich durch ihre langfristige Entwicklung aus.
Die Neolithisierung im Nahen Osten beginnt als erstes in der Levante, im Raum zwischen Syrien und der Türkei.
Die Übergangsperiode zur Siedlung und landwirtschaftlichen Produktion wird durch Klimaverschlechterung und Übergänge zur systematischen Nahrungsmittelproduktion geprägt.
Die Entwicklung von Getreidearten und Tierzucht führt zur Steigerung von Erträgen und zur Sesshaftigkeit der Menschen.
Die erste systematische Pflanzenzucht beginnt vor etwa 10.000 Jahren in Nordsyrien, Südosttürkei und Jordanien.
Die Entstehung von Großsiedlungen und die damit verbundene Innovation der Keramik ab 6800 v. Chr. zeigen die fortschreitende Entwicklung der Gesellschaft.
Die frühe Metallnutzung um 5500 v. Chr. weist auf den Übergang zur Metallzeit und später zur Bronzezeit hin.
Die Entstehung von Städten und die damit einhergehende funktionale Spezialisierung und zentrale Institutionen wie Tempel und Paläste sind entscheidend für das frühe Mesopotamien.
Die Entwicklung von Zentralisierungsmechanismen wie die Redistribution von Gütern durch Tempel und Paläste ist für die Stadtversorgung mit Nahrungsmitteln wichtig.
Der Imperiale Zyklus in Vorderasien beschreibt das ständige Entstehen und Vergehen von Großreichen.
Der Zusammenbruch großer Reiche im Nahen Osten um 1200 v. Chr., wie das hethitische Reich und das neue Reich in Ägypten, führt zu einem dunklen Zeitalter.
Die Interaktion zwischen saisonalen Weiden und Sesshaften, sowie die Konflikte zwischen Viehzüchtern und Ackerlandern, sind für das Verständnis des Imperialen Zyklus wichtig.
Die Rolle von Nomaden in der Zerstörung und Neugründung von Reichen im Alten Orient und ihre Wechselbeziehungen mit städtischen Zentren.
Die Schlacht von Kadesh zwischen Ägyptern und Hethiterreich um 1274 v. Chr. und ihre Folgen für die politische Ordnung im Nahen Osten.
Die literarischen Werke wie die homerischen Epen, insbesondere die Ilias, und ihre Bedeutung für die antike Geschichte und Kultur.
Transcripts
grundkurs alte geschichte heute folge 2
der alte orient vom neolithikum bis zur
eisenzeit
wir erinnern uns das sind die vier
bausteine der großen zivilisationen mit
denen wir uns in diesen vorlesungs
zyklus beschäftigen und heute geht es um
diesen großen rotbraunen balken da unten
das ist der alte orient also der nahe
osten plus ägypten und wir konzentrieren
uns in dieser vorlesung auf das
geschehen in vorderasien
ich nehme das als
beispielhaft für den gesamten alten
orient ägypten hat eine ganz eigene
geschichte
die kann nicht gegenstand jetzt der
vorlesung seien deswegen als beispiel
der nahe osten der raum mesopotamien
syrien also die levante bis hin nach
kleinasien
das soll gegenstand der heutigen
vorlesung sein sie teilt sich in zwei
abschnitte der erste abschnitt vom
saatkorn zur großstadt da gucken wir uns
noch einmal die großen zäsuren an die
die geschichte
vorderasiens bis hin zur stadtwerdung
prägen und im zweiten teil von der stadt
zum großreich da schauen wird dann auf
das was ich den imperialen zyklus in
vorderasien nenne also das ständige
werden und vergehen immer neuer imperien
zunächst also vom saatkorn so großstadt
die großen zäsur
wir erinnern uns doch mal das hier sind
die
räume um die ist in der vorlesung
insgesamt geht und wir gucken uns jetzt
hauptsächlich diesen orange
eingekesselten raum an vorderasien bis
hin zum mit also vom persischen golf bis
hin zum mittelmeerraum und
wir schauen auf eine sehr langfristige
entwicklung von der sogenannten
neolithischen oder neolithischen
revolution
bis hin zum anbruch der klassischen
antike im nahen osten also praktisch bis
zu alexander dem großen da überblicken
wir jetzt einfach mal locker flockig so
10.000 jahre geschichte die ich ihnen
hier im zeitraffer vorstellen möchte
noch einmal rekapituliert die großen
welthistorischen zäsuren die für den
raum jetzt relevant sind zunächst mal
die sogenannte neolithische revolution
circa 11.000 oder ab 11 1000 vor
christus mit dem übergang zur
sesshaftigkeit und dann auch zur
landwirtschaftlichen produktion
und dann als zweites die urbane
revolution erklärt also um 3500 vor
christus wir sehen städte und
funktionale differenzierung das heißt
nicht mehr alle leute machen das sehe
bin ich mir alle machen landwirtschaft
sondern die leute gehen plötzlich ganz
unterschiedlichen tätigkeiten und berufe
doch zunächst jetzt zur neolithischen
revolution was verbirgt sich dahinter
der begriff neolithische revolution
wurde geprägt von dem historiker wie
gordon child heute wird das etwas
weniger dramatisch als neonazi sierung
bezeichnet dahinter steckt der gedanke
eine revolution ist ja etwas was ihr
plötzlich und unvermittelt vor allem
sehr schnell geschieht neolithikum das
nimmt er das prozesshafte in den blick
selbstverständlich geht es darum eine
entwicklung die sehr sehr lange dauert
in diesem fall sind es durchaus mehrere
hundert oder sogar tausend jahre in dem
sich das vollzieht und
die neolithische rung das ist nur ein
prozess der überall auf der welt oder
fast überall auf der welt früher oder
später stattgefunden hat nur in der
levante im nahen osten in dem raum den
wir hier im blick haben da passiert es
eben als erstes und das ganze geht aus
von dem grenzgebiet zwischen syrien und
der türkei
das
flachland nord syriens und das bergland
der
südöstlichen türkei in diesem raum
findet politisierung zuerst stand ich
werde ihnen auch gleich sagen nach oben
die schritte sind folgende die menschen
gehen zunächst mal sie sind jäger und
sammler sie gehen zunächst mal zur
sesshaftigkeit über das heißt sie
migrieren nicht mehr länger über größere
entfernungen sondern sie lassen sich auf
dauer an bestimmten punkten nieder wo
man günstig hier an nahrung kommt wo sie
das jagen und sammeln günstige
lebensbedingungen bietet und wo man
deswegen nicht mehr energie verbrauchen
muss dadurch dass man von ort zu ort
zieht das passiert in dem raum über den
wir hier sprechen ab etwa
12.000 vor christus
etwas später zehnte ab circa 10.000 700
vor christus
tritt dann eine klimaverschlechterung
ein es wird feuchter ist der nasse und
man kommt mit dem jagen und sammeln
nicht mehr hin jedenfalls nicht dann
wenn man sehr oft ist man müsste also
die selbst heftigkeit wieder aufgeben
und wieder wandern um den nahrungsmittel
bedarf decken zu können
als alternative bietet sich aber an
jetzt zur systematischen produktion von
nahrungsmitteln überzugehen dadurch dass
man eben mit pflanzen anbaut und
das ist tatsächlich der weg zu dem die
menschen greifen also man kultiviert
saatgut von gräsern dass man gesammelt
hat und züchtet daraus langsam die
ersten getreidearten und
baut die an schafft auf diese weise
größere erträge und kann bei der
sesshaftigkeit leiden und man geht im
statt der jagd allmählich über zur
viehzucht
domestiziert
tierarten
[Musik]
schweine hühner
schafe ziegen und
[Musik]
lebt von den produkten und vom fleisch
dieser tiere sozusagen als zubrot zum
geteilte dass man sich an baut
das ganze geht aus von der region die
ich eben skizziert habe ich visualisiert
das mal so etwas die der ursprung der
grassamen das ist hier im hochland
[Musik]
südostanatolien bis hin zum westlichen
iran das ist das tauwasser
cross massiv und von da verbringen
menschen die
deutlich südlich dieser geburt sehr
hohen gebirgskette wohnen saatgutes wird
teilweise über hunderte kilometer
transportiert und dann eben in den
heimatregionen dieser menschen im
nördlichen syrien in der
südöstlichen türkei bis hin in das
heutige jordanien dahin wird das
verbracht und dort dort wird es dann
angebaut das heißt darin wir
im oder vor etwas vor 10.000 vor
christus den ersten systematischen anbau
von getreidesorten damit ist dann die
politisierung
richtig zum ausbruch gekommen
und eine der getreidesorten die dann als
erstes gezüchtet wird das ist ein kommen
das ist ein vorläufer unseres weizens
sie sehen dass das ist es sind sehr viel
kleinere ehren es ist noch sehr viel
großartiger eigentlich
und die kölner sind auch noch sehr viel
kleiner sehr viel von diesem
das sind stelzen und der eigentliche
kern der dann besonders nährstoffreich
ist der ist eigentlich recht klein also
dieses getreide ist gemessen an unseren
getreidesorten noch relativ ineffizient
daraus werden dann später eben
effizienter getreidesorten gezüchtet vor
allem gerst die dann im nahen osten eine
große rolle spielt ist ein prozess der
jahrtausende dauert
um circa 7000 vor christus hat sich dann
diese produktionsweise in einem raum der
vom heutigen israel über syrien den
libanon und dann den gebirgsland
anatoliens und die flusstäler von
euphrat und tigris bis in den heutigen
irak reicht überall durchgesetzt und der
raum der dadurch entsteht der hat so die
form eines halbmonds deswegen nennen wir
das den fruchtbaren halbmond das ist
also die zone in der um 7000 vor
christus
agrarische produktion mehr oder weniger
überall zum durchbruch gelangt ist ist
es dann nicht so dass die menschen bei
dieser entwicklungsstufe stehen
geblieben sind es gab dann im
neolithikum durchaus noch bedeutende
innovation die erste innovation ist dass
man sich abt 8000 vor christus in ersten
großsiedlungen zusammenfindet
die erste ist jerichow teles sultan und
dann der katalog in der heutigen zentral
türkei mit jeweils mehreren tausend
bewohner
interessant an diesen siedlungen ist
dass die menschen dort trotz allem noch
immer ackerbau treiben also dass die
sind obwohl sie in so etwas wie von der
größe her könnte man durchaus städten
sagen
sind sie eigentlich immer noch agrarisch
tätig
insofern spricht man hier von
großsiedlungen und nicht von echten
städten denn was das merkmal von städten
ist das werden wir gleich noch
besprechen
auf jeden fall gehört dazu dass die
menschen in anderen funktionsbereichen
tätig sind als in der landwirtschaft
hier macht mehr oder weniger jeder
haushalt macht alles selbst
und dazu gehört hauptsächlich eben dass
man
agrarisch produktiv ist
später ab circa 6.000 800 vor christus
hält dann die erste keramik einzug man
spricht von der zeit davor von
keramischen oder pray keramischen
neolithikum und dann ab 6 c a 6800 vor
christus in der levante von keramischen
neolithikum auch das ist eine bedeutende
innovation ist können gefäße hergestellt
werden zur lagerung zum transport aber
auch zum kochen und müssen nicht mehr
mühselig aus stein hergestellt während
das ganze geht also sehr viel leichter
für die archäologen ist damit jetzt
plötzlich eine ganz neue fund kategorie
geschaffen keramik die
eigentlich das große leid fossil der
archäologie ist wird sie so wollen sie
können über keramik können sie jede
fundstelle
relativ leicht datieren weil sich
keramik stile verhältnis mehr in
verhältnismäßig schnellen rhythmen
wandeln und wenn sie chronologien von
keramik haben können sie sagen das ist
genau die periode über die wir hier
sprechen und sie können eben bestimmte
bereiche auch funktional zu ordnen dass
wenn sie etwa in einem raum
bestimmte gefäßen finden die der
lagerung von flüssigkeiten oder von
festen stoffen die dann können sie sagen
ja das sind lagerräume die wir hier
haben oder sie sehen da ist eben gekocht
worden
insofern ist keramik ein
sehr sehr haltbarer und deswegen ein
unglaublich
unglaublich wichtiges material um über
um darüber aussagen über die chronologie
und die funktion von bestimmten
bereichen treffen zu können dann
schließlich ab circa
5.500 da haben wir die erste metall
nutzung ich spreche jetzt erstmal vom
metall nutzung weil man natürlich
vorkommen dass kupfer das bearbeitet man
hat noch keine richtige metallurgie man
schwitzt ist nicht ein sondern man
hämmert ist nur zu bestimmten formen
nutzt aber dieses metall
später
deutlich später kommt da die echte
metallverarbeitung dazu man macht dann
man gießt dann kupfer hat das eine echte
metallurgie und stellt dann später auch
regierung hier für diese zeit also jetzt
ab 5500 vor christus wirklich den
übergang zur metall zeit später eben zur
bronzezeit das nennen wir das falco
league um da geht also gerade jetzt das
neolithikum kann ich schon in die metall
zeit über
leoni sierung ich habe es gesagt es ist
ein prozess ist es einerseits ein
prozess der in der er zusammen diakon
verläuft von anfängen leute lassen sich
sesshaft nieder dann über die getreide
züchtung bis hin zur entwicklung von
keramik und dann zur metall nutzung also
ein
über jahrtausende sich abspielen der
prozess ist es aber auch ein prozess der
eben regional und geografisch überall
mit zeitverzögerung einsetzt sie sehen
hier ab 11.000 links in rot die ersten
neolithischen siedlung in der levante im
raum ist heutigen israel jordanien am
roten meer und daneben in der
südosttürkei und wenn wir jetzt oben
rechts und das anschauen dann dehnt sich
das von hier bis 8000 vor christus
deutlich aus in anatolien aber auch in
der levante deutlich größere dichte von
sie das streut dann wie sie auf der
karte in der mitte links sehen bis 6.400
nach europa
also in die erstmal in die südliche
türkei aber dann auch in den igs raum
hinein und ab 6400 bis 5000 vor christus
dann der große durchbruch da haben sie
überall neolithische siedlung in europa
auf der apennin halbinsel in
mitteleuropa auch im östlichen
zentraleuropa auf der iberischen
halbinsel und im südlichen england und
dienst bild das bleibt dann mehr oder
weniger bis 3500 vor christus konstant
der nächste große durchbruch ist die
urbane revolution und selbstverständlich
auch hier muss revolution wieder in
anführungsstriche gesetzt werden es ist
eigentlich ein prozess der
sich über jahrhunderte wenn nicht
jahrtausende vollzieht aber die die
großen eckpunkte die großen merkmale
dieses prozesses sind einerseits steht
die aufkommen dann haben wir
flächendeckend metall verarbeitung wir
beobachten schriftlichkeit und dann so
etwas wie staat und das gehört nun
wirklich in anführungsstriche gesetzt in
der staat ist natürlich im grunde
genommen eine moderne errungenschaft
unter start stehen wir uns ein gebilde
vor dass über das gewaltmonopol verfügt
dass so etwas finden wir im nahen osten
hier zu dieser zeit überhaupt nicht ob
es ein start in der antike gibt das ist
gegenstand von kontroversen diskussionen
selbst in der moderne man sieht wie
zerbrechlich staaten sind gerade in
afghanistan konnten wir das beobachten
also insofern auch in der moderne gilt
keineswegs flächendeckend
das hier überall staaten haben wir
sprechen von failed states heute hier
staat das muss wirklich com grano salis
in anführungsstrichen gedacht werden das
ist hier das bedeutet jedes jahr eine
organisation haben die
bestimmte sektoren der gesellschaft
kontrolliert und das werden wir gleich
am beispiel des
frühen mesopotamien beobachten können
zunächst mal zur stadt
wir hatten das beispiel jericho katalog
bereits um 8.000 vor christus große
siedlungen ich habe gesagt das sind
keine städte weil bestimmte merkmale
fehlen die eigentlich eine stadt
ausmachen zunächst mal ist eine stadt
selbstverständlich das ist hier punkt 1
eine konzentration vieler menschen auf
engem raum aber wenn sie heute fragen
was ist eine stark da hören die meisten
wahrscheinlich quantitative kriterien in
die diskussion einbringen würden sagen
jaja der stadt fängt irgendwo ab 10.000
einwohnern manche würden vielleicht noch
darunter ansetzen oder darüber
und ist infiziert immer eine bestimmte
dichte von menschen ja also wenn die auf
einem sehr sehr großen raum wohnen diese
10.000 menschen dann würde man
wahrscheinlich auch nicht von einer
stadt sprechen das ist aber nicht das
einzige kriterium
sie sehen heute zum beispiel ob wir
jetzt in niedersachsen ob ein ort eine
stadt ist oder nicht das ist erstmal
auch eine rechtliche frage es gibt
bestimmte orte die durchaus größer sind
als andere und nicht über stadtrechte
verfügen während zum teil kleinere orte
dann durchaus stadtrechte haben und
insofern nach dem recht nach steht hier
sind es ist nicht nur eine frage der
größe nicht nur eine frage der dichte
ist auch eine rechtliche frage vor allem
ist es aber eine wirtschaftliche und
soziale frage der unterschied zwischen
einer stadt und einer nicht städtischen
siedlung ist zunächst mal punkt 24
funktionale differenzierung
in einer stadt haben wir spezialisten
wenn ich dir jetzt mal so ganz
unterschiedliche berufsgruppen die
denkbar verschiedensten berufen
nachgehen handwerker priester schreiber
soldaten das sind alles leute die
landwirtschaftlich völlig unproduktiv
sind die macht den ganzen lieben langen
tag alles mögliche sind aber nicht auf
dem acker unterwegs war und kein
getreide an züchten kein vieh sorgen
nicht dafür dass nahrung produziert wird
das zeigt ihnen jetzt im grunde auch
gleich wo das problem oder wo der
knackpunkt einer städtischen siedlung
ist wenn diese leute müssen ja irgendwie
versorgt werden die müssen mit
nahrungsmitteln versorgt werden ohne
dass sie selber welche herstellen
der dritte punkt ist dass sie eine
räumliche struktur brauchen die diese
ausdifferenzierung verschiedene
funktionsbereiche angepasst ist sie
haben bestimmte gebäude und dann ab
einer bestimmten größe von stadt auch
bestimmte viertel für ganz bestimmte
aktivitäten für gewerbliche produktion
für handel für religion kult ausübung
für administration sie haben
militärische gebäude und so weiter und
so weiter und sie können das in der
regel wenn sie jetzt als archäologe sich
so eine stadt angucken sie können das in
der regel auch am material
nachvollziehen dieser bereich der stadt
ist vor allem für den sektor und ein
anderer bereich es für einen anderen
sektor sie haben das in der modernen
stadt sozusagen auf
extrem getrieben die sogenannte charta
von athen
1931 maßgeblich auf betreiben des
architekten und stadtplaners le
corbusiers
vorangetrieben die hat sozusagen diese
räumliche situation bestimmter
funktionsbereiche wohlen produktion in
industrie und handel also einkaufen und
kultur und so weiter auf die spitze
getrieben aber
in der tendenz sehen sie so etwas auch
schon in den städten im frühling
mesopotamien 3500 vor christus das
zeichnet sich im grunde genau diese
entwicklung schon ab dass man die
stimmten funktionsbereiche in der stadt
unterschiedlichen räumen in der stadt
zuweist der vierte punkt schließlich
eine stadt braucht ein verkehrsnetz und
sei es noch so primitiv sie brauchen
wege sie können nicht alles mit häusern
zu clustern das ganze muss erschlossen
werden und dafür braucht es wenn sie
sich jetzt vorstellen
so eine stadt die wächst relativ
organisch dafür braucht es aber auch ein
gewisses mindestmaß an planung es muss
jemand da sein der sagt wenn jemand
irgendwie ein haus mitten auf die straße
setzen möchte nein das hier gehört zu
unserem wegenetz da darf nicht gebaut
werden also sie brauchen ein gewisses
mindestmaß auch an organisation um diese
stadt überhaupt von funktionieren halten
zu können
nun wie hat man sich das vorzustellen
ich habe davon gesprochen wir haben
spezialisten die
landwirtschaftliche nicht tätig sind die
müssen irgendwie versorgt werden hier
haben sie unsere
stadtbewohner die wohnen also in der
stadt sind spezialisten tätig und hier
haben sie den bauern der ein getreide
herstellt wie kommt das getreide zu den
menschen in der stadt wir haben ein
markt der dass die das interface
sozusagen zwischen den beiden ist im
alten orient war das völlig anders da
haben wir
zentrale große institutionen die sammeln
die überschüsse die landwirte auf ihren
äckern produzieren schlicht und einfach
ein die sagen denen du hast so und
soviel särge gäste produziert 50 säcke
und für deine familie brauchst du nur
zehn säcke jetzt gibst du 40 säcke ab
die werden in die große institution
geholt das kann zum beispiel ein tempel
sein und von der grossen institutionen
verwaltet und dann an die spezialisten
in der stadt verteilt das heißt sie
brauchen überhaupt keinen markt sie
haben einfach die institution des
tempels die diese aufgabe
bewerkstelligt
tempel deswegen weil das also nach der
konzeption der menschen dort im frühen
mesopotamien um 3500 oder 3000 vor
christus war das ein haus das
tatsächlich dem gothics oder y gehört
und wir bezeichnen das heute modern als
tempel aber eigentümer
ist hauses ist gewissermaßen ein gott
und dieser tempel in anführungsstrichen
übernimmt die funktion der umverteilung
gesprächen von rhi distribution also
umverteilung von verschiedenen gütern
die produziert werden hauptsächlich eben
von feldfrüchten von
landwirtschaftlichen produkten die
umverteilt werden um die stadt tätigen
spezialisten ernähren zu können die dann
für den tempel alle möglichen
dienstleistungen erbringen oder dinge
herstellen die bauen den tempel sie
starten als handwerker den tempel aus
sie sind aber auch im tempel als
priester oder schreiber tätig und ihm
diese menschen müssen alle ernährt
werden das geschieht über re
distribution später zu einem ein paar
hundert jahre später das wird schon im
dritten jahrtausend vor christus da gibt
es dann auch große
institutionen große häuser in
anführungsstrichen die nicht von göttern
verwaltet werden sondern von
leibhaftigen menschen wir nehmen diese
häuser man jetzt eines besseren
begriffes
palast die
leute in mesopotamien selbst haben
einfach von einem großen haus gesprochen
und auch diese paläste dem nun eben kann
gott vor steht sondern ein mensch aus
fleisch und blut
auch diese großen häuser diese paläste
leisten die funktion der distribution
der umverteilung
noch mal ganz kurz redest revolution
funktioniert also folgendermaßen um das
ganze zu rekapitulieren landwirte
produzieren in intensiven bewässerungs
feldbau
überschüsse das muss man jetzt sich auch
dazu denken mesopotamien ist keine
landschaft wie jede andere auch sondern
wir haben hier das tal gleich zweier
großer flüsse von euphrat und tigris
eigentlich ist wenn sie in mauretanien
wenn sie auf regen warten dann warten
sie sehr sehr lange es regnet sehr wenig
es ist heiß im prinzip können sie da
also eigentlich gar nichts anbauen das
ist ein wüstenklima aber dadurch dass
die flüsse verfügbar sind können sie
über künstliche gewässer kanäle das
wasser zu ihren feldern bringen genau
das ist das was passiert und das ist
auch der grund also dass man
über bewässerungs feldbau sehr sehr hohe
überschüsse erwirtschaften kann das ist
auch der grund warum es dann ein
gewisses maß an organisation braucht sie
brauchen leute die sagen hier bauen wir
einen kanal und den kanal bauen wir so
und so und wenn wir das wasser dahin
bringen dann müssen wir jetzt auch
wieder weg schaffen und das müssen wir
auf die richtige art und weise tun denn
sonst versalzt und der boden durch
diesen bewässerungs landbau also erst
eine menge know-how dafür erforderlich
deswegen brauchen sie spezialisten und
deswegen entwickelt sich die stadt und
dann letztendlich auch die idee von
funktionaler spezialisierung und die
damit die idee von herrschaft die
entwickeln sich von selbst
die überschüsse werden dann von einer
großen institution erst eben den tempeln
dann dem sogenannten palast eingesammelt
und schließt sich dann wieder an die
stadt tätigen spezialisten verteilt und
der clou bei der sache ist dazu brauchen
sie jetzt nicht schrift die große
institution führt über ein und ausgänge
von gütern genau buch und lagert sie
dann in großen magazin zwischen die wir
noch heute wenn wir so einen tempel oder
einen palast ausgaben überall
finden können im grunde waren diese
großen häuser dieser großen
institutionen war nämlich
wirtschaftsbetriebe die
architektonisch speziell auf die
lagerung und den ständigen ein und
ausgang von verschiedenen gütern
landwirtschaftlichen produkten aber auch
anderen erzeugnissen gemacht war
das also der prozess der registrierung
die frage dahinter wie bringe ich güter
die auf dem feld produziert werden die
bringe ich nahrungsmittel zu den
spezialisten in der stadt die diese
nahrungsmittel verbrauchen
wir finden uns jetzt im jahr etwa 3600
vor christus die ersten städte entstehen
gerade in diesem raum des südlichen
italien sie sehen hier diese diese gelb
markierte zone die stepenitz roma
uruguay das sind also die ersten städte
die sich dort tatsächlich gebildet haben
und dieses modell der stadt das sehen
wir dann um drei 1600 vor christus
expandiert plötzlich in einem gewaltig
großen raum plötzlich haben wir städte
dieses modells dass wir erst mal in
erstmals in der stadt uruk im report
arien fassen können das haben wir dann
plötzlich im nördlichen syrien
gebirgsland in der südtürkei und auf dem
westlichen iran plötzlich überall
städte deswegen hat ein archäologe von
einem ruck weltsystem gesprochen zumal
sich vorgestellt dahinter steckt unter
umständen schon so etwas wie ein
imperium vermutlich ist aber dieses
modell der stadt das ist einfach nur an
allen möglichen anderen orten nachgeahmt
worden das muss nicht unbedingt mit
herrschaft einhergehen allerdings was
auffällt ist dass diese städte diese
neuen städte in anführungsstrichen dass
die an orten existieren die naturräume
ich völlig anders sind da betreiben sie
mich kein bewässerungs landbau sondern
sie können regen fällt
betreiben deswegen ist die anlage von
städten und die entwicklung von
herrschaft und von schrift und so weiter
dort keine conditio sine qua non um
menschen in größeren siedlungen ernähren
zu können wie wir am beispiel
jericho oder katalog eben schon gesehen
haben aber dieses modell statt das ist
offensichtlich recht erfolgreich und
deswegen wird ist jetzt in einem großen
raum rund um
italien von anderen menschen nachgeahmt
das ist also die expansion plötzlich das
modell statt dehnt sich in einem großen
raum hierüber vorderasien aus
damit sind wir beim zweiten kapitel wir
haben jetzt also unsere städte
die existieren jetzt aber erstmal noch
in isolation zueinander die frage ist
jetzt wie werden aus diesem was wäre das
im cluster von stetten dass wir da vor
uns haben wie wird dort ein großreich
ein imperium und ich möchte das was
jetzt eben einsetzt den imperialen
zyklus in vorderasien nennen die
entwicklung ist damit nämlich noch
längst nicht abgeschlossen
hier haben wir in der zeit zwischen 2900
und ungefähr zwei
1340 vor christus
das stete cluster im südlichen
mesopotamien also sie sehen inzwischen
ist dort eine große
menge von stetten gegründet worden die
weder unten dem den persischen golf der
gibt noch sehr viel weiter landeinwärts
als heute es gab den shuttle ära in dem
euphrat und tigris heute zusammenfließen
noch nicht die küstenlinie war also eine
andere deswegen sehen sie hier diese
komische gepunktete küstenlinie und
diesen schatten des persischen golfs
also diese städte lagen alle relativ
dicht am meer
es werden sehr viele städte und das
schafft jetzt wird plötzlich ein erstes
problem
sie sehen wachstum von städten auf der
einen seite werden grösser und es werden
vor allem immer mehr und diese städte
erschließen denn immer mehr land für
ihre bewässerungs wirtschaft immer mehr
menschen in den städten brauchen immer
mehr nahrungsmittel
und deswegen kollidieren städte
plötzlich was jahrhundertelangen nicht
passiert ist städte kollidieren mit
nachbarstädten und es entstehen
konflikte um land und um ressourcen
plötzlich zieht der krieg in das leben
der menschen ein krieg ist eine völlige
innovation ist es vorher nicht gegeben
menschen mussten nicht miteinander
kämpfen es gab immer genug land es gab
immer genug ressourcen
aber die werden plötzlich knapp und
deswegen als folge davon
beobachten wir jetzt plötzlich wie
einzelne städte stärker werden andere
städte werden schwächer es gibt gewinner
und verlierer in diesem kräftemessen der
städte untereinander
und durch krieg unterwerfen jetzt
plötzlich einzelne städte anderen steht
das heißt die stadt iks macht sich die
städte y und z untertan und so entsteht
ein
imperium in star tun dass sandy also das
ist jetzt eigentlich schon so ein
cluster aus
34 städten in denen eine stadt die
hegemonie errungen hat das ist
eigentlich schon ein imperium das da
langsam aus dem krieg
und ab 2340 etwa haben sie dann
tatsächlich das erste große weltreich
der geschichte das reicht von akad und
es erstreckt sich eben über diesen
ganzen städte kosmos in mesopotamien
exportiert sogar darüber hinaus nach
südosten elan also in den heutigen iran
in den persischen golf hinein und vor
allem sie sehen dass dort norden
angedeutet nach westen richtung syrien
und zwar der grund dafür ist dass dort
überall ressourcen lagern die es in
mesopotamien nicht gibt sie finden in
mesopotamien in diesem absolut baum und
strauch losen land sie finden kein holz
sie finden keine steine es ist eine
schwemmland ebene es gibt
keine steine für den bau deswegen alle
häuser werden aus lehmziegeln errichtet
und wenn sie an solche ressourcen ran
wollen wir müssen sie entweder handel
tragen oder sie müssen exportieren das
tut dieses imperium von acatis
expandiert erstmal in alle richtungen
das ist das was im ferien tun sie
wachsen und wenn sie immer nicht mehr
wachsen können dann fangen sie in der
regel schon an zu kollabieren das
passiert auch tatsächlich mit dem reich
von bagdad das bricht dann relativ
plötzlich um 2200 vor christus wieder
zusammen aber damit ist sozusagen das
modell imperiale herrschaft eine stadt
herrscht über mehrere städte dieses
modell ist damit in der welt und es
wiederholt sich immer wieder es findet
immer wieder nach aber es gibt immer
wieder neue
neue kräfte in der region die imperien
errichten
wenn wir uns das jetzt mal anschauen
hier haben wir das imperium von akad
also das gesamte erstmal südliche
mesopotamien den sich dann aus in das
nördliche mesopotamien in diesem
in diesem raum haben wir aber keineswegs
jetzt nur
[Musik]
nur städte die landwirtschaft treiben
und nur sesshafte bewohner sander
zwischen überall eingestreut sie müssen
sich vorstellen ist ein ökologisch
hochgradig vielgestaltiger raum dass
überall dazwischen haben sie auch leute
die diesen schritt zur sesshaftigkeit
nicht mitgemacht haben die viehzüchter
sind und wenn sie dort viel züchten
haben sie ein problem das ist nämlich
zwar im winter dort in der ebene in
mesopotamien sehr sehr saftige fette
weiden für die schafe und die ziegen
gibt die sie züchten aber
im sommer wird das ganze verdammt
trocken und ihre tiere finden keine
nahrung und deswegen
verfallen die viehzüchter auf folgendes
modell
sie wandern im sommer ins bergland wo
immer noch genug regen fällt und wo ist
deswegen dann sommerweiden für die tiere
gibt und mit den tieren ist man hier
mobil diese leute werden also nicht
sesshaft sondern sie ziehen immer
periodisch saisonal mit ihren tieren im
winter in die ebene und im sommer ins
bergland man nennt das saisonalen beide
wechsel oder trans humann
vielleicht wird ihnen wenn sie sich
diese karte angucken sofort ein problem
klar mit dem sie konfrontieren wenn sie
ihre tiere als
hirten nomaden in die ebene treiben dann
geraten sie da automatisch im konflikt
mit denen die dort sesshaften
ackerbauern teil denn die tiere weiden
dann womöglich die unterscheiden ja
nicht ob da jetzt erste wächst oder
irgend ein bedeutungsloses gras die
tiere reiten dann einfach rücksichtslos
alles ab und selbstverständlich
versuchen die sesshaften die versuchen
ihre felder zu verteidigen sie versuchen
dieser wanderung der hirten nomaden sie
versuchen der ganzen geschichte regeln
zu geben sie versuchen bestimmte räume
für die hirten nomaden zu schließen es
gibt also da durchaus ein
konfliktpotenzial und genau diese
nomaden sind es dann auch immer wieder
die für solche imperien die natürlich
den anspruch haben ganze räume zu
beherrschen und zu kontrollieren und
dann auch der wanderungsbewegung von
solchen hirten nomaden grenzen zu setzen
gibt es immer wieder konflikte zwischen
den beiden kräften und
in der sozusagen saft und kraft phase
eines imperiums das imperium stark genug
um die nomaden abzuwehren um ihren
wanderungen grenzen zu setzen und dem
ganzen eine ordnung zu geben dann in der
regel wird dann das maden landwirt auch
kleiner das unter dem flug genommen der
ackerland nimmt eine
flächenmäßige ausdehnung zu aber wenn
das imperium dann erst die symptome der
schwäche zeigt dass nutzen dies und
nomaden sofort aus sie füllen dann die
räume dieses imperium offen lässt und am
ende sind es in der regel sie die das
imperium zu fall bringen dann bricht die
imperiale herrschaft zusammen sie haben
wieder ein cluster von einzelnen städten
die eine stadt die die harmonie ausgeübt
hat verliert die kontrolle
oft bemächtigen sich nomaden auch der
städte lassen sich dort nieder
und dann wird interessanterweise sind
dann die nomaden die eine ordnung zu
fall gebracht haben sind gleichzeitig
dann im verlauf von oft mehreren
jahrzehnten oder sogar jahrhunderten
werden sie dazu architekten einer neuen
ort und diese nomaden sind es dann die
das nächste imperium von einer stadt
ausgehend errichten sie sind inzwischen
längst zur sesshaftigkeit übergegangen
sie errichten das nächste imperium aber
es gibt ja wieder neue nomaden die
diesem imperium das leben schwer machen
und insofern nomaden und imperien sind
zwei kräfte die auf der einen seite
miteinander
operieren und auf eine gewisse
symbiotische art miteinander
zusammenarbeiten
denn die nomaden die haben mit ihren
büchern immer sozusagen eine eine
lebensmittel reserve die auch für die
imperien wichtig und interessant ist in
zeiten von missernten sind immer noch
die tiere da von dem notfalls satt
werden kann auf der anderen seite
brauchen die nomaden die städte denn es
gibt ganz viele dinge die ein nomade
nicht herstellen kann wo er auf die
sesshafte bevölkerung angewiesen ist auf
die spezialisten die handwerker die dort
leben also er muss dienstleistungen der
selbst haften in anspruch nehmen beide
seiten brauchen sich gegenseitig ist
eine symbiotische balance aber es ist
eben auch eine konfliktreiche balance es
gibt konkurrenz um bestimmte ressourcen
und wenn die konflikte eskalieren dann
steht am ende in der regel der kollaps
des imperiums
also das was ich hier den zyklus der
transformers nenne
das funktioniert in den einzelnen stufen
folgendermaßen also ein saisonalen weide
wechsel durch nomaden sommerweide winter
weiden die inter beiden befinden sich im
flachland die sommerweiden im hochland
die nomaden migrieren immer zwischen
diese diesen beiden es gibt eine enge
interaktion mit der sesshaften
bevölkerung weil eben die eine seite gar
nicht ohne die andere seite leben kann
aber die beweidung von ackerland im
winter schafft massiv konfliktstoff
zwischen den beiden seiten die nomaden
sind in stimmen organisiert sie haben
also ihre eigene organisations und
loyalität von die mit dem in
anführungsstrichen starten und der
herrschaft der imperien kollidieren sie
lassen sich also nur bedingt in diese
imperien integrieren und wenn es dann
zum schwur kommt und wenn die konflikte
um ressourcen
zu stark eskalieren dann zeigen die
nomaden wenn sie sowohl ihre muskeln und
zerschlagen immer wieder große reiche
und immer wieder werden sie dann eben
auch nachdem sie die reiche kaputt
gemacht haben zu gründern neuer großer
reiche das ist der zyklus der
transformers und der treibt den
imperialen zyklus an wenn sie sich jetzt
mal angucken ich habe jetzt hier nur
eine auswahl getroffen aus dem imperien
die hirten vorderasien
dominieren sie haben also das ak 30 2340
bis 2200 vor christus das reicht der so
genannten dritten dynastie von nur 2100
bis 2000 vor christus das alte bionische
reich 1800 bis 1600 vor christus dann
das mittel assyrische reich 1400 bis
1000 vor christus das neueste streich
1000 bis 600 vor christus das neue
babylonische reich
626 539 vor christus und schließlich das
perserreich der armenien dass dann alle
diese reiche an größe und macht toppt
von 539 bis 330 vor christus wird dann
von alexander den großen
zerschlagen und damit endet eigentlich
die geschichte des alten orients sie
müssen sich jetzt diese imperien nicht
unbedingt alle merken sie sehen wir
darin dass jedes dieser imperien hat
ungefähr so ein zeitraum von etwa 200
jahren manche bisschen mehr möchte ein
bisschen weniger ganze feld das imperium
wieder zerfällt zu staub und macht dann
einen neuen imperium platz dass da
irgendwann wie phönix aus der asche eben
zu einer neuen reichs bildung ansetzen
und sehr sehr oft sind nomadische
gruppen die das alte reich kaputt
gemacht haben die werden dann zu trägern
und baumeistern des neuen imperiums
nachdem sie selber zur sesshaftigkeit
gehör gegangen sind
am ende der bronzezeit also am ende der
zeit diese um 3500 mit der
metallverarbeitung der wenn sie so
wollen der erfindung der regierung
bronze einsetzt diese zeit reicht bis
1200 vor christus und am ende dieser
zeit ab 12 ab circa 1400 vor christus
haben sich große reiche in ganz
vorderasien gebildet sind vor allem drei
große reiche die relevant sind das ist
das was für österreich im norden und
mesopotamien dann ist das das reicht es
hier als ratte bezeichnet ist das gitter
reich in der heutigen türkei in
kleinasien und schließlich das neue
reich in ägypten hier gelb am nil
das sind die großen imperien die haben
sich auf ein relativ stabiles
gleichgewicht
geeinigt im
14 jahrhundert vor christus waren das
hit täter reich und ägypten bei dem ort
cadisch in syrien
aufeinander geprallt und in einer großen
schlacht die schlacht ist mehr oder
weniger remis ausgegangen kann könnte
auch sagen die ägypter haben sie
eigentlich verloren aber auf jeden fall
hat sich beide reiche danach
diplomatisch auf den status quo geeinigt
haben gesagt okay
wir tun uns gegenseitig nichts mehr
und im grunde genommen schieden diese
imperiale ordnung für die ewigkeit
gezimmert sie hatte dann auch ihre ihre
peripherie also nach südosten straße aus
in dem es nach mesopotamien hier die
kassetten und
lahm im irak im südlichen iran und dann
einfach vor allem und das ist sehr
wichtig für uns auch nach westen sie
sehen ja ach ja die mechanische kultur
in der südspitze der balkanhalbinsel
sie haben ganz im nordwesten von
asien haben sie ein ort namens
lucia cirillo
troja
dieser ort ist berühmt geworden durch
die homerischen epen vor allem durch die
ilias also der krieg zwischen dem
zwischen den griechen und den trojanern
um diese stadt soll zehn jahre gedauert
haben der findet eben ein reflex in
denen in den sumerischen eben ist es
erst zum mythos geworden und der mythos
ist dann durch den autor mehr zu einem
werk der literatur geworden
was ist mit diesem projekt auf sich hat
das werden wir noch mehr sprechen auf
jeden fall ist dieser ganze kosmos aus
großen reichen und großen mächtigen
palast zentren die alle in einem verkehr
der diplomatie und auch des
wirtschaftlichen austausch miteinander
standen es ruhe plötzlich 1200 vor
christus zusammengebrochen das hethiter
reich ist kollabiert
das bereich der in ägypten das neue
reich ist zwar nicht sofort
zusammengebrochen und es ist erstmal
deutlich schwächer geworden und tröpfelt
dann so langsam aus etwas später
verliert auch das für österreich das
mittel assyrische reich hier in
mesopotamien
den griff auf seine karosserie und die
paläste im mechanischen griechenland die
werden ebenfalls ein opfer von flammen
und zerstörung ein flächendeckender
zusammenbruch ein kulturschock wenn sie
so wollen und am ende bleiben im ybrig
eigentlich nur noch verstreute dörfliche
siedlung alle diese imperien sind zu
staub zerfallen ich werde mit dem
historiker und bald orientalisten marc
van der meer und über den zusammenbruch
dieser imperien sprechen und wir werden
diskutieren woran das lag wir werden
auch diskutieren was diese reiche erst
mal so mächtig gemacht hat was man ihr
zu ihrem zusammenbruch geführt hat ist
eine höchst interessante geschichte also
das direkt im anschluss an diese
vorlesung
in der dialog sitzung dieses grundkurses
abschließend ein paar schlüsselbegriffe
für sie zum merken sie sollten unbedingt
sich den begriff der neolithischen
revolution oder der neolithischen merken
sie sollten sich urbane revolution
merken
funktionale differenzierung
große institutionen also von sogenanntem
tempel und palast sie sollen sich den
begriff der trans humann merken also den
saisonalen beide wechseln und sie
sollten sich merken was ist mit dem
imperialen zyklus auf sich hat
abschließend ein paar wichtige werke der
literatur sie kommen leider nicht darum
herum die wichtigste literatur ist in
nicht auf deutsch sondern auf englisch
und eigentlich auch das gefühl auf
italienisch französisch aber ich führe
jetzt nur die drei wichtigsten titel an
mario liberal wie agent history society
and economy london 2013 dann hansjörg
nissen aus der oldenburg reihe grundriss
der geschichte der band 25 die
geschichte alt vorderasiens münchen 2012
und mag vor allem ihrer mit dem ich gar
nicht sprechen werde der history of the
ancient mir ist
3000 bis 323 vor christus
das war es mit meiner vorlesung für
heute ich begrüße sie sind gleich zum
gespräch mit marc van lierop ansonsten
die vorlesung wird fortgesetzt nächste
woche dann mit dem dunklen zeitalter das
auf die zerstörung von 1200 vor christus
folgt
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