Deutschland - Einwanderungsland, Teil II

blogelalem
22 Nov 201211:56

Summary

TLDRDas Skript bietet einen tiefgreifenden Überblick über die Geschichte der Migration in Deutschland, beginnend mit den Arbeitsmigrationen der 1970er Jahre und den politischen Wendepunkten in den 1980er und 1990er Jahren. Es beleuchtet den Wandel von einer zunächst positiven Haltung gegenüber Gastarbeitern hin zu wachsender Ablehnung und rassistischer Gewalt. Nach der Wiedervereinigung kam es zu weiteren Spannungen, insbesondere im Umgang mit Asylbewerbern und Migranten in Ostdeutschland. Das Skript endet mit der Anerkennung Deutschlands als post-migrantische Gesellschaft, in der Migration und Vielfalt als Teil der nationalen Identität begriffen werden müssen.

Takeaways

  • 😀 Migration in Deutschland ist kein neues Phänomen und hat schon lange die Gesellschaft geprägt.
  • 😀 In den 1980er Jahren gab es eine starke politische Debatte über Ausländer und Migration, die durch Statistiken und Wahlkampfthemen beeinflusst wurde.
  • 😀 Helmut Kohl und die CDU setzten in den 1980er Jahren auf eine Rückkehrhilfe für Migranten und ein striktes Zuwanderungskontrollgesetz.
  • 😀 Die Gesellschaft war in den 1980er Jahren in Deutschland von rassistischen und xenophoben Tendenzen geprägt, die zu gewalttätigen Übergriffen führten.
  • 😀 In den Jahren 1989 bis 1992 gab es über 1900 rassistisch motivierte Gewalttaten, darunter 17 Todesopfer und 453 Verletzte.
  • 😀 Der Asylkompromiss von 1992 führte zu einer Verschärfung der Einreisebestimmungen für Flüchtlinge und schloss ein stärkeres Grenzregime ein.
  • 😀 Der Wandel der deutschen Migrationspolitik 1998 (mit der rot-grünen Regierung) führte zu einer Öffnung und Anerkennung als Einwanderungsland.
  • 😀 Die Integration von Migranten wurde in den 2000er Jahren verstärkt thematisiert, aber Deutschland hielt sich an eine ausländerpolitische Tradition.
  • 😀 Migration hat sich in Deutschland von der Rekrutierung von Arbeitsmigranten zu einer viel komplexeren Form von Einwanderung entwickelt.
  • 😀 In einer „post-migrantischen Gesellschaft“ leben heute viele Deutsche mit Migrationshintergrund, die mittlerweile die zweite oder dritte Generation repräsentieren.

Q & A

  • Welche Veränderung in der deutschen Gesellschaft lässt sich in den 1970er und 1980er Jahren in Bezug auf die Haltung gegenüber Zuwanderung beobachten?

    -In den 1970er und 1980er Jahren wuchs die Feindlichkeit gegenüber Zuwanderung in der deutschen Gesellschaft. Laut Umfragen stieg die Zahl der Deutschen, die eine Rückkehr der sogenannten 'Gastarbeiter' befürworteten, von 39 Prozent im Jahr 1978 auf 80 Prozent im Jahr 1983. Diese Haltung führte dazu, dass rechte Parteien Zulauf gewannen.

  • Was war die Hauptmaßnahme der deutschen Regierung 1983 in Bezug auf Zuwanderung?

    -Im Jahr 1983 führte die Regierung unter Helmut Kohl die 'Rückkehrhilfen' ein, bei denen Migranten, die arbeitslos waren oder von Kurzarbeit betroffen, finanzielle Anreize von bis zu 10.500 DM erhielten, um in ihre Herkunftsländer zurückzukehren.

  • Warum stieß die Rückkehrhilfe auf Kritik?

    -Die Rückkehrhilfe stieß auf massive Kritik von Opposition, Gewerkschaften und Kirchen, die sie als menschenfeindlich bezeichneten. Sie wurde ein Jahr später nicht wieder aufgelegt, nicht weil sie als menschenfeindlich anerkannt wurde, sondern weil die erhofften politischen Effekte ausblieben.

  • Welche Veränderungen in der Zuwanderungspolitik wurden nach der Wiedervereinigung 1990 sichtbar?

    -Nach der Wiedervereinigung 1990 verschärfte sich die Asylpolitik. Asylbewerber wurden schnell in die neuen Bundesländer überführt, was dort zu Spannungen führte, da viele ostdeutsche Kommunen keine Erfahrung im Umgang mit Asylbewerbern hatten und schnell überfordert waren.

  • Was war der 'Asylkompromiss' von 1992?

    -Der 'Asylkompromiss' von 1992 führte zu verschärften Einreisekontrollen und beschränkte den Zugang von Asylbewerbern. Ab diesem Zeitpunkt konnten Asylbewerber nur noch per Flugzeug nach Deutschland einreisen, und es wurden Sondergebiete auf Flughäfen eingerichtet, in denen Asylbewerber bis zur Entscheidung über ihren Antrag festgehalten wurden.

  • Welche Auswirkungen hatte der 'Asylkompromiss' auf die Zuwanderungsdebatte in Deutschland?

    -Der 'Asylkompromiss' trug dazu bei, die Zuwanderungsdebatte weiter zu polarisieren und die Asylpolitik in Deutschland noch stärker auf Begrenzung und Kontrolle auszurichten. Die verschärften Maßnahmen wurden als direkte Reaktion auf die rassistischen Übergriffe und Pogrome der 1990er Jahre verstanden.

  • Wie sahen die Bedingungen für Migranten in der DDR aus?

    -In der DDR lebten Migranten, hauptsächlich Vertragsarbeiter aus sozialistischen Staaten, unter restriktiven Bedingungen. Sie mussten oft in Wohnheimen leben, durften keine binationalen Ehen eingehen und hatten eingeschränkten Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Ihre Arbeitsverträge konnten jederzeit gekündigt werden, und nach der Wiedervereinigung wurden viele von ihnen ohne Entschädigung in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt.

  • Was kennzeichnet eine 'post-migrantische Gesellschaft' in Deutschland?

    -Eine post-migrantische Gesellschaft in Deutschland bedeutet, dass Migranten und ihre Nachkommen, die keine eigene Migrationserfahrung mehr haben, zunehmend die Gesellschaft prägen. Diese Generation trägt ihre eigenen Migrationsgeschichten in die Öffentlichkeit und verändert die Wahrnehmung von Migration in der Gesellschaft.

  • Was wurde 2000 in Deutschland in Bezug auf die Staatsbürgerschaft und Integration reformiert?

    -Im Jahr 2000 wurde das Staatsangehörigkeitsgesetz geändert, um die Einbürgerung zu erleichtern. Zudem begannen die Bundesländer, Integrationspläne zu entwickeln, um eine bessere gesellschaftliche Eingliederung von Migranten zu fördern.

  • Wie hat sich die Wahrnehmung von Migration in Deutschland seit den 2000er Jahren verändert?

    -Seit den 2000er Jahren wird Migration zunehmend als Teil der deutschen Gesellschaft anerkannt, wobei die Integration von Migranten als politische Aufgabe betrachtet wird. Es gibt jedoch immer noch Herausforderungen und eine gewisse Zurückhaltung, eine aktive Einwanderungspolitik zu entwickeln, was die Integration erschwert.

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