Pressekonferenz oppositioneller Gruppen in der DDR, 1989
Summary
TLDRDer Bericht beschreibt die Veröffentlichung von Informationen, die nach Meinung des Verfassers von Medien in ihrem Land heruntergespielt oder verschleiert werden. Die Geschichte umfasst die persönliche Erfahrung einer jungen Frau, die am Abend des 17. Oktober in der Nähe einer Kirche war, als eine Straße abgesperrt wurde und die Polizei brutale Maßnahmen ergriffen. Die Betroffenen wurden in eine Kirchstraße gebracht, wo sie ohne Diskussion sprechen durften und sogar körperliche Gewalt erlebten. Nach zweieinhalb Stunden im Freien und einem verbotenen Toilettengang mussten sie hinter einem Baum notdürftig ihre Notdurft verrichten. Anschließend folgte eine Vernehmung, die von mangelnder Sensibilität geprägt war und mit einer Belehrung endete, die sich auf die Asozialität konzentrierte. Die Betroffenen wurden erst am Abend des achten Tages entlassen. Der Bericht fordert die unparteiische Aufklärung durch einen unabhängigen Untersuchungsausschuss, die Aufhebung aller Strafen und Ordnungswidrigkeiten sowie die Rehabilitierung der Betroffenen und die politischen Konsequenzen für die Verantwortlichen.
Takeaways
- 📰 **Medienkritik**: Berichte werden veröffentlicht, weil Medien das Land nach Meinung des Sprechers in Bezug auf staatliche Machtmissbrauch nicht transparent machen.
- 🚫 **Straßensperre**: Die Straße in der Nähe der Kirche wurde abgesperrt, was es Menschen unmöglich machte, ihren Wohnort zu erreichen.
- 👮♂️ **Polizeiliche Maßnahmen**: Anwesende wurden ohne Diskussion direkt vor die Gethsemane-Kirche geführt und von Polizisten kontrolliert.
- 🤬 **Gewaltbericht**: Ein Polizist erwähnte, dass die Straßenkämpfer mit Blut bedeckt sein könnten, was auf Gewalt hindeutet.
- 🚫 **Kommunikationsverbot**: Anwesende durften sprechen, diskutieren oder Rauchen nicht, was auf ein hohes Maß an Kontrolle durch die Behörden hinweist.
- 🚶♂️ **Behandlung durch die Polizei**: Menschen wurden in Kirchstraße gezwungen, mit dem Gesicht an die Wand zu stehen, ohne Kommunikation.
- 🚫 **Einschränkungen**: Toilettenbesuche wurden nur unter Begleitung von zwei Beamten erlaubt, und das Sprechen oder Rauchen wurde untersagt.
- ⏱️ **Langsame Prozesse**: Nach zweieinhalb Stunden im Freien wurde die Möglichkeit zum Toilettengang nach langem Warten gewährt.
- 🌳 **Irritation**: Zwei Männer wurden hinter einem Baum geführt, was möglicherweise auf die Verwirrung und Unsicherheit der Situation hindeutet.
- 📝 **Vernehmung**: Es gab eine Vernehmung, bei der die Betroffenen jedoch nicht bereit waren, die Situation ernsthaft zu nehmen.
- 🚫 **Behördenkritik**: Es wurde kritisiert, dass die Justiz lediglich auf Paragraphen der Asozialität abzielte und nicht auf andere Aspekte der Vorfälle.
- 🗣️ **Politische Forderungen**: Es werden Forderungen nach einer umfassenden Untersuchung durch einen unabhängigen Ausschuss, der Aufhebung von Strafen und die Wiedergutmachung für die Betroffenen gestellt.
- 🏛️ **Justizkritik**: Der Stellvertretende Generalstaatsanwalt aus Berlin äußerte sich nicht über laufende Ermittlungen, was Unzufriedenheit unter der Opposition verursachte.
Q & A
Weshalb werden diese Berichte veröffentlicht?
-Die Berichte werden veröffentlicht, weil Medien des Landes den Bereich der staatlichen Machtausübung nach Meinung der Sprecherin immer noch verschleiern, vertuschen oder verharmlosen.
Was passierte am Abend des 17. Oktober in der Nähe der Gethsemane-Kirche?
-Die junge Frau berichtet, dass sie in der Nähe der Kirche war, als die Straße abgesperrt wurde und die Menschen unmittelbar vor der Kirche zugeführt wurden. Dort wurden sie von einem Polizisten angesprochen, der sagte, dass für solch ein Kampf-Muster die Straßen voller Blut sein könnten.
Wie wurde die Situation in der Kirchstraße behandelt?
-In der Kirchstraße mussten die Menschen mit dem Gesicht zur Wand stehen, sprechen durften sie nicht, und Rauchen oder das Betonieren von Dingen war strengstens verboten.
Was geschah nach zweieinhalb Stunden?
-Nach zweieinhalb Stunden, als die Menschen bereits frieren mussten, gingen sie nach Rummelsburg, wo ihnen zunächst ein Toilettengang gestattet wurde.
Wie wurde die Situation nach dem Toilettengang in Rummelsburg gehandhabt?
-Nach dem Toilettengang in Rummelsburg wurde eine Diskussion von zweieinhalb bis drei Stunden geführt, nach der die Betroffenen hinter einem Baum geführt und in Anwesenheit der Polizei notdürftig waren.
Was passierte während der Vernehmung?
-Während der Vernehmung wurde die Betroffenen nicht erlaubt, mit reinem Gewissen solche Dinge zu akzeptieren, und sie erlitten eine Belehrung, die hauptsächlich auf Paragraphen der Asozialität abzielte und alles andere ignorierte.
Welche Forderungen stellen die oppositionellen Gruppen?
-Die oppositionellen Gruppen fordern die rückhaltlose Aufklärung durch einen unabhängigen Untersuchungsausschuss, die Veröffentlichung der Ergebnisse, die Aufhebung aller Strafbefehle und Ordnungsstrafen und die Wiedergutmachung an den bestraften Personen.
Was sagte der Stellvertretende Generalstaatsanwalt aus Berlin?
-Der Stellvertretende Generalstaatsanwalt aus Berlin erklärte, dass alle Anzeigen und Eingaben umfassend geprüft werden und dass das Material, das hier in die Hand gedrückt wurde, in diese Überprüfungen und Ermittlungen einbezogen wird.
Was ist der Hintergrund für die Diskussion um die politischen Konsequenzen?
-Die Diskussion um politische Konsequenzen entsteht, weil es Forderungen gibt, dass die politischen und rechtlichen Folgen, die sich aus den Vorkommnissen bei den Streitkräften ziehen, auch bis ins Politbüro reichen sollten.
Wie wird die Haltung der Medien gegenüber dem Bericht thematisiert?
-Die Haltung der Medien wird als problematisch dargestellt, da sie den Bereich der staatlichen Machtausübung nach Meinung der Sprecherin weiterhin verschleiern, vertuschen oder verharmlosen.
Was ist das Hauptziel der Veröffentlichung dieser Berichte?
-Das Hauptziel der Veröffentlichung ist es, Transparenz und Aufklärung über die staatliche Machtausübung zu fördern und gleichzeitig die Verantwortung der Medien für die Berichterstattung über solche Vorkommnisse in Frage zu stellen.
Wie wird die Behandlung der Betroffenen während der Ereignisse beschrieben?
-Die Betroffenen wurden in einer Weise behandelt, die ihre Grundrechte einschränkte, einschließlich der Freiheit zur Selbstverteidigung und zur Kommunikation. Sie wurden physisch und psychologisch belästigt, was auf ein hohes Maß an Missachtung ihrer Menschenrechte hindeutet.
Outlines
📰 Medienkritik und Transparenzbedürfnis
Der erste Absatz spricht über die Veröffentlichung von Berichten aufgrund mangelnder Transparenz in Medien bezüglich staatlicher Machtausübung. Es wird beschrieben, wie die Veröffentlichung auch als Reaktion auf die Fähigkeit der Medien, bestimmte Themen zu verschleiern oder zu verharmlosen, dient. Der Bericht eines Augenzeugen vom 17. Oktober nahe einer Kirche, bei dem es um eine Polizeiaktion geht, wird als Beispiel für die Art von Informationen gebracht, die veröffentlicht werden. Der Autor kritisiert, dass es unmöglich war, seine Heimatstadt zu erreichen, da die Straße abgesperrt war, und beschreibt die Erfahrungen der Menschen, die in der Nähe der Gethsemane-Kirche festgehalten wurden, einschließlich körperlicher Gewalt und der Verbot, über die Situation zu sprechen. Der Bericht endet mit der Forderung nach einer umfassenden und unabhängigen Untersuchung sowie der Aufhebung von Strafen und Ordnungswidrigkeiten und der Forderung nach Wiedergutmachung für die Betroffenen.
Mindmap
Keywords
💡Medien
💡Staatliche Machtausübung
💡Verdeckung
💡Gethsemane-Kirche
💡Polizist
💡Straßensperre
💡Diskussion
💡Toilettengang
💡Vernehmung
💡Strafbefehle und Ordnungsstrafen
💡Wiedergutmachung
Highlights
Veröffentlichung von Berichten aufgrund mangelnder Medienaufklärung über staatliche Machtausübung
Beschreibung persönlicher Erfahrung mit der Straßensperrung und der Notwendigkeit, den Wohnort nicht mehr aufzusuchen
Erlebnis der unmittelbaren Weiterleitung vor die Gethsemane-Kirche
Erster Bericht eines Polizisten über das Ausmaß der Gewalt und Blutvergießen
Verbot, über die Gewalt und die Situation zu sprechen
Geschlossene Behandlung in Kirchstraße mit Verbot, das Gesicht zur Wand zu halten und jegliche Kommunikation
Bestimmungen für den Toilettengang unter Beisetzung von zwei Beamten
Verbot, das Absperren der Türe während des Toilettenbesuchs
Nach zweieinhalb Stunden im Freien zugestandene Toilette
Dauer von 2,5 bis 3 Stunden Debatte, um die Bedingungen für den Toilettengang zu erreichen
Beschreibung der Ermittlung und Vernehmung in Anwesenheit von Beamten
Nichtakzeptanz von Vernehmungsinhalten als unangemessen
Öffentliche Verteidigung und Kritik an der Behandlung durch Behörden
Forderung nach uneingeschränkter Aufklärung durch einen unabhängigen Untersuchungsausschuss
Forderung nach Aufhebung aller Strafbefehle und Ordnungswidrigkeiten
Verlangen nach Wiedergutmachung für die bestraften Personen
Forderung nach politischen Konsequenzen für die Streitkräfte bis hin zum Politbüro
Aufforderung des stellvertretenden Generalstaatsanwalts aus Berlin zur Prüfung der Sachverhalte
Einbezug des Materials in laufende Überprüfungen und Ermittlungen
Zeitpunkt der Veröffentlichung der Ergebnisse der Ermittlungen noch unklar
Transcripts
wir veröffentlichen diese berichte weil
die medien unseres landes diesen bereich
staatlicher machtausübung nach unserem
eindruck noch immer verschleiern
vertuschen oder verharmlosen
wir veröffentlichen nicht zuletzt weil
wir auf fragen nicht nur unsere kinder
nicht sagen können wir hätten von all
dem nichts gewusst
eine junge frau unbeteiligt erzählt was
sie am abend des 17 oktober in der nähe
der geht sie meine kirche passierte
zuerst möchte ich vielleicht mal sagen
dass ich als unbeteiligt personen dort
war ich wohnen bleiben straße und bin
auf die straße gegangen nach wenigen
minuten war es mir nicht mehr möglich
meinen wohnort aufzusuchen da die straße
abgesperrt war
wir wurden dann unmittelbar vor der
gethsemane-kirche zugeführt und da kann
dann auch die erste äußerung eines
polizisten liefen schon angeführt wurde
für solch ein kampf muster sind voller
blut sein und ähnliche sachen bisher von
einem seiner kollegen zur ruhe
aufgefordert wurde
als wir unser entsetzen zum ausdruck
brachten wurde und ohne jegliche
diskussion sprechen verboten
das ging dann in die kirchstraße wo wir
auch alle mussten dass leute geschlagen
wurden dort muss man mit dem gesicht zur
wand stehen durften nicht sprechen
nichtrauchers ja nichts betonen ist
unbedingt der toilettengang erfolgt in
begleitung zweier beamten
das schließen der tür unterspülen waren
verboten
anschließend nach zweieinhalb stunden
frieren ja nun mittlerweile schon ging's
nach rummelsburg
dort war toilettengang zunächst völlig
um
und dort sogar zweieinhalb bis drei
stündiger debatte wurde das möglich
gemacht
mit der aufforderung zwei mann absitzen
die wir hinter einem baum geführt wurden
und dort in anwesenheit der war am
nehrener notdurft verrichteten dann wie
gesagt eine vernehmung wo man solche
sachen natürlich nicht mit rein nehmen
wollte und noch mehrere stunden dann
eine belehrung wo man eigentlich nur den
paragrafen asozialität rausgenommen hat
alles andere nicht wie öffentlicher
herabwürdigung und dergleichen mehr
gewalttätigkeit und zu guter letzt wurde
nur dann am abend des achten entlassen
mit der bemerkung dennoch einen schönen
abend
der stellvertretende generalstaatsanwalt
von aus berlin erklärte für die
ddr-justiz dass wir alle anzeigen
sachverhalte eingaben umfassend prüfen
werden dass dieses mir hier in die hand
gedrückt material in diese überprüfungen
und ermittlungen mit einbezogen wird
und ich glaube auch dass sie verstehen
das ist heute zu den laufenden
ergebnissen oder zu den laufenden
ermittlungen besser formuliert noch
keine stellungnahme abgeben kann
doch das reicht den oppositionellen
gruppen nicht sie fordern
erstens die rückhaltlose aufklärung
durch einen unabhängigen untersuchungs
ausschuss und die öffentlichmachung der
ergebnisse zweitens diese dortige
aufhebung aller strafbefehle und
ordnungsstrafen drittens die
wiedergutmachung an den bestraften und
wirkens als straff rechtlichen und
politischen konsequenzen eingetragen bei
den streitkräften bis ins politbüro
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