KUDIVI 01 - Der Otto-Selle-Konflikt
Summary
TLDRIn diesem Video wird der Konflikt zwischen zwei unterschiedlichen Positionen in der Kunstpädagogik beleuchtet: Otto, ein Vertreter der ästhetischen Erziehung, der Kunst in der Schule durch strukturierte, didaktische Ansätze vermitteln möchte, und Säl, der Kunst als eine unabhängige, intuitive Erfahrung sieht, die nicht in ein formales Curriculum gepresst werden kann. Während Otto an die Vereinbarkeit von Kunstvermittlung und schulischen Strukturen glaubt, plädiert Säl für eine ästhetische Bildung, bei der der individuelle Zugang und die persönliche Erfahrung im Vordergrund stehen. Der Konflikt zwischen diesen beiden Perspektiven ist ein grundlegendes Thema der Kunstpädagogik.
Takeaways
- 😀 In den 1970er Jahren begann eine grundlegende Diskussion über die Relevanz von Kunstunterricht in der Schule.
- 😀 Die Existenz des Fachs Kunst in der Schule war bedroht, und es wurde eine curriculare Legitimation benötigt.
- 😀 Es gab einen Konflikt darüber, ob Kunst überhaupt in der Schule unterrichtet werden kann, aufgrund ihrer spezifischen und ambivalenten Struktur.
- 😀 Otto vertrat die Ansicht, dass Kunst in der Schule wie andere Schulfächer gelehrt werden muss und entwickelte das Konzept der ästhetischen Erziehung.
- 😀 Kunstunterricht kann auf zwei Arten vermittelt werden: durch Bildinterpretation und -analyse oder durch die Produktion von Bildern (Kreativitätsförderung).
- 😀 Otto betonte, dass die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern helfen sollte, durch Experimente und Zufälle der Kunst näherzukommen.
- 😀 Sölle (ein anderer Kunstpädagoge) hatte eine andere Ansicht: Kunst sei ein rebellisches Wesen, das sich der Formalisierung widersetzt.
- 😀 Sölle glaubte, dass Kunst nicht durch Lernziele gelehrt werden kann, sondern nur erfahren werden sollte.
- 😀 Der Künstler Joseph Beuys verkörperte die Idee, dass Kunst nicht rational verstanden werden kann, sondern über Intuition und Sinnlichkeit erfahrbar ist.
- 😀 Der Unterschied zwischen Otto und Sölle zeigt sich in der Haltung zur Kunstvermittlung: Otto bevorzugt eine strukturierte, didaktische Herangehensweise, während Sölle der Meinung ist, dass Kunst nur individuell und selbstbestimmt erfahren werden kann.
Q & A
Was war der Ursprung des Konflikts in der Kunstpädagogik, der in diesem Video behandelt wird?
-Der Ursprung des Konflikts liegt in den 1970er Jahren, als eine grundlegende Diskussion über die Relevanz des Kunstunterrichts in Schulen aufkam. Einerseits war das Fach Kunst in seiner Existenz bedroht und brauchte eine curriculare Legitimation, andererseits stellte sich die Frage, ob Kunst überhaupt in der Schule gelehrt werden kann.
Welche Position vertritt der Kunstpädagoge Otto zur Kunstvermittlung?
-Otto vertritt die Ansicht, dass Kunst in der Schule wie andere Schulfächer gelehrt werden muss. Er entwickelte das Konzept der ästhetischen Erziehung, bei dem das Bild im Vordergrund steht und auch Alltagskunst sowie mediale Phänomene einbezogen werden.
Was versteht Otto unter der ästhetischen Erziehung?
-Otto versteht unter ästhetischer Erziehung eine Methode, bei der Kunst durch das Interpretieren und Produzieren von Bildern vermittelt wird. Dabei geht es sowohl um die Analyse von Kunstwerken als auch um die aktive Bildproduktion, um den Schülern praktische künstlerische Fähigkeiten zu vermitteln.
Welche zwei Arten der Kunstvermittlung unterscheidet Otto?
-Otto unterscheidet zwei Arten der Kunstvermittlung: 1) Das Interpretieren und Rezitieren von Bildern, bei dem die Bedeutung eines Kunstwerks durch Analyse erschlossen wird. 2) Das Auslegen in Bildern, also die Produktion von Bildern, bei der Schüler lernen, eigene Kunstwerke zu schaffen.
Wie sieht Otto die Rolle des Lehrers im Kunstunterricht?
-Otto sieht die Rolle des Lehrers als Begleiter, der die notwendige Lernumgebung schafft. Der Lehrer organisiert Erfahrungen und Lernsituationen, die es den Schülern ermöglichen, sich der Kunst durch Experimente, Überraschungen und Zufälle zu nähern.
Welche Auffassung hat der Künstler-didaktiker Joseph Beuys von Kunst und deren Vermittlung?
-Beuys betrachtet Kunst als ein rebellisches Wesen, das sich jeglicher Formalisierung und Didaktik widersetzt. Für ihn kann Kunst nicht durch rationale Erklärungen vermittelt werden, sondern muss intuitiv erfahren werden, weshalb er seine Kunst lieber einem Tier als einem rationalen Menschen erklärt.
Was ist der Unterschied zwischen den Ansätzen von Otto und Beuys in der Kunstpädagogik?
-Otto glaubt an eine systematische Vermittlung von Kunst im Schulunterricht, während Beuys Kunst als ein autonomes und unbeschreibbares Wesen sieht, das sich nicht lehrbar machen lässt. Otto setzt auf ästhetische Erziehung, Beuys plädiert für eine ästhetische Bildung, bei der die Schüler ihre eigene, individuelle Sichtweise entwickeln.
Wie wird der Begriff der 'ästhetischen Bildung' im Gegensatz zur 'ästhetischen Erziehung' definiert?
-'Ästhetische Bildung' bezieht sich auf einen selbstgesteuerten Lernprozess, bei dem sich die Lernenden eigenständig mit Kunst auseinandersetzen, ohne äußere Einflussnahme. Im Gegensatz dazu steht die 'ästhetische Erziehung', die auf eine strukturierte und zielgerichtete Vermittlung von Kunst durch den Lehrer setzt.
Was bedeutet die Divergenz zwischen den Ansätzen von Otto und Beuys für die Kunstpädagogik?
-Die Divergenz zwischen den Ansätzen zeigt die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Kunstvermittlung und spiegelt sich in der gesamten Entwicklung der Kunstpädagogik wider. Sie verdeutlicht, dass Kunstpädagogik stets ein Spannungsfeld zwischen strukturierter Vermittlung und individueller Erfahrung bleibt.
Welche Rolle spielt das Bild in der Kunstvermittlung nach Otto und Beuys?
-Für Otto steht das Bild im Mittelpunkt der Kunstvermittlung, einschließlich Alltagskunst und medialer Phänomene. Beuys hingegen betont die Unbeschreibbarkeit und Autonomie der Kunst und stellt die Bedeutung des Bildes als objektiven Lehrinhalt infrage.
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