TZI - Die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn
Summary
TLDRIn diesem Video geht es um die Themenzentrierte Interaktion (TZI), eine Gesprächsführungsmethode, die von der Psychoanalytikerin Ruth Cohn entwickelt wurde. Die TZI betont eine authentische, respektvolle Kommunikation, die sowohl die Individualität der Gesprächspartner als auch ihre gegenseitige Interdependenz berücksichtigt. Sie setzt auf eine Balance zwischen den vier Faktoren: Ich, Wir, das Thema und das Umfeld. Die zugrunde liegenden Prinzipien fördern ein respektvolles Miteinander, in dem alle Beteiligten Verantwortung für ihre Beiträge übernehmen. Die TZI bietet klare Richtlinien, um Gespräche zu strukturieren und das Verständnis und Wachstum von Personen und Gruppen zu fördern.
Takeaways
- 😀 Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) wurde von der Psychoanalytikerin Ruth Cohn entwickelt und ist eine einflussreiche Methode der Gesprächsführung, die auf authentische Kommunikation abzielt.
- 😀 Die Grundhaltung der TZI ist geprägt durch zwei zentrale Prinzipien: Autonomie (Selbstständigkeit) und Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit), die in einem gesunden Gleichgewicht stehen sollen.
- 😀 In der TZI geht es nicht nur um die Regeln der Gesprächsführung, sondern vor allem um die Frage der Haltung: Wie begegnen wir uns, und wie wollen wir miteinander kommunizieren?
- 😀 Ein zentrales Postulat der TZI ist, dass Störungen und leidenschaftliche Gefühle Vorrang haben. Probleme und Konflikte sollten nicht unterdrückt, sondern aktiv angesprochen werden.
- 😀 Das erste Postulat fordert die Teilnehmer dazu auf, Verantwortung für ihren eigenen Beitrag im Gespräch zu übernehmen und authentisch zu kommunizieren.
- 😀 Die TZI betont den Umgang mit Fragen in der Gruppe: Fragen sollen nicht unter Druck gestellt, sondern immer in einem klaren Kontext formuliert werden, um das Verständnis zu fördern.
- 😀 In der Kommunikation soll selektiv und authentisch gesprochen werden, ohne unnötige Verallgemeinerungen oder Interpretationen von anderen.
- 😀 Feedback sollte stets als persönliche Wahrnehmung und Reaktion auf das Verhalten anderer formuliert werden, nicht als objektive Bewertung oder Diagnose.
- 😀 Die TZI unterscheidet zwischen dem Individuum, der Gruppe, dem Thema und dem Kontext. Diese vier Faktoren sollen in Balance gehalten werden, um effektive Kommunikation zu ermöglichen.
- 😀 Der Kontext, oder das 'umfassende Umfeld' der Kommunikation (politisch, sozial, historisch), spielt eine wichtige Rolle und soll immer wieder ins Bewusstsein der Teilnehmer gerufen werden, um den Dialog zu fördern.
- 😀 Ein erfolgreiches Gespräch in der TZI erfordert die ständige Aufmerksamkeit auf die Balance zwischen den verschiedenen Perspektiven (Ich, Wir, Thema) und dem jeweiligen Kontext, um authentische Interaktionen zu ermöglichen.
Q & A
Was ist das Hauptziel der themenzentrierten Interaktion (TZI)?
-Das Hauptziel der TZI ist es, authentische Kommunikation zu fördern, bei der Personen, Beziehungen und das gemeinsame Thema gleichermaßen gewürdigt werden. Es geht darum, ein Gespräch zu führen, in dem alle Teilnehmer wachsen können und das Thema konstruktiv behandelt wird.
Welche theoretischen Hintergründe hat die TZI?
-Die TZI wurde von der Psychoanalytikerin Ruth Cohn entwickelt und basiert auf der Psychoanalyse, Gruppentherapie und humanistischer Psychologie. Sie integriert verschiedene Aspekte dieser Disziplinen, um eine ganzheitliche Kommunikation zu fördern.
Was ist das Axiom der Autonomie in der TZI?
-Das Axiom der Autonomie besagt, dass der Mensch als psycho-biologische Einheit sowohl eigenständig (autonom) als auch in gegenseitiger Abhängigkeit (Interdependenz) existiert. Diese Balance von Unabhängigkeit und Verbundenheit ist entscheidend für das persönliche und gemeinschaftliche Wachstum.
Warum sind die Postulate der TZI wichtig?
-Die Postulate sind Aufforderungen, eine bestimmte Haltung einzunehmen, die den Dialog fördert. Sie betonen die Verantwortung jedes Teilnehmers für seine eigene Kommunikation und das gemeinsame Gespräch, sowie die Notwendigkeit, Störungen und Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern offen anzusprechen.
Was bedeutet das Postulat 'Störungen haben Vorrang'?
-Das Postulat 'Störungen haben Vorrang' bedeutet, dass alles, was die Kommunikation beeinträchtigt, sofort angesprochen werden sollte. Ob Konflikte, Unwohlsein oder Missverständnisse, sie müssen erkannt und angesprochen werden, um die Gesprächsqualität zu verbessern.
Was besagen die 'Hilfsregeln' der TZI?
-Die Hilfsregeln sind praktische Richtlinien für die Gesprächsführung, die sicherstellen, dass jeder Teilnehmer authentisch spricht, dass Informationen klar und respektvoll ausgetauscht werden und dass jeder im Gespräch gehört wird. Sie fördern eine respektvolle, offene und konstruktive Kommunikation.
Warum ist es wichtig, dass jeder Teilnehmer sich selbst vertritt?
-Indem jeder Teilnehmer sich selbst vertritt, übernimmt er Verantwortung für seine Aussagen und Gefühle. Das fördert eine offene und ehrliche Kommunikation, da niemand hinter allgemeinen Aussagen oder der Gruppe verborgen bleibt.
Was ist das 'Dreieck der TZI' und warum ist es wichtig?
-Das 'Dreieck der TZI' beschreibt die drei Hauptfaktoren einer gelungenen Kommunikation: das Ich (der Einzelne), das Wir (die Gruppe) und das Thema. Es geht darum, diese Faktoren in Balance zu halten, damit sowohl das persönliche Engagement, die Gruppeninteraktion als auch das gemeinsame Thema angemessen berücksichtigt werden.
Was bedeutet 'Seiten Gespräche haben Vorrang' in der TZI?
-Die Regel, dass 'Seiten Gespräche Vorrang haben', besagt, dass kleine, private Gespräche innerhalb einer Gruppe oft wichtige Informationen und Emotionen widerspiegeln, die zur Klärung von Missverständnissen oder Konflikten beitragen können. Sie sollten nicht unterdrückt, sondern zugelassen werden.
Warum sollte das Umfeld bei der Kommunikation berücksichtigt werden?
-Das Umfeld, einschließlich sozialer, politischer und ökologischer Faktoren, prägt die Kommunikation innerhalb einer Gruppe. Es ist wichtig, sich dieser Faktoren bewusst zu sein, da sie das Gespräch und die Beziehungen zwischen den Teilnehmern beeinflussen. Ein Gleichgewicht zwischen den internen Gruppenprozessen und externen Einflüssen ist entscheidend für eine gesunde Kommunikation.
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