Naturwissenschaftliche Methode
Summary
TLDRIn diesem Video wird die wissenschaftliche Methode anhand von Copernicus' heliosentrischer Theorie erläutert, die den Weg für moderne empirische Forschung ebnete. Der Vortrag geht weiter auf die philosophischen Theorien der Wahrnehmung und Realität ein, darunter Realismus, kritischer Realismus und radikaler Konstruktivismus, und stellt das grundlegende Erkenntnisproblem vor – die Unmöglichkeit, die wahre Natur der Realität vollständig zu erkennen. Der Vortrag schließt mit einer praktischen Betrachtung der VWL, die trotz philosophischer Unsicherheiten pragmatisch mit Annahmen über die Realität arbeitet, um wirtschaftliche Modelle zu entwickeln.
Takeaways
- 😀 Copernicus stellte das heliozentrische Weltbild auf und widerlegte das geozentrische Modell, das von der Kirche unterstützt wurde.
- 😀 Die wissenschaftliche Methode beinhaltet das Aufstellen einer Hypothese und deren Überprüfung anhand der Realität.
- 😀 Copernicus erfand das Fernrohr, um seine Hypothese empirisch zu testen und das Universum aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
- 😀 Die Kirche setzte zur Überprüfung von Theorien auf Bibelinterpretationen, was die wissenschaftliche Methode lange Zeit verdrängte.
- 😀 Der Begriff der Realität ist komplex, da unsere Wahrnehmung der Welt durch das Gehirn konstruiert wird und nicht direkt der Außenwelt entspricht.
- 😀 Wenn wir einen Baum sehen, ist das Bild des Baums in unserem Gehirn nur eine Interpretation von Nervensignalen, die unser Gehirn verarbeitet.
- 😀 Unsere Wahrnehmung der Welt ist immer ein Konstrukt des Gehirns, ähnlich wie die Erlebnisse, die wir in unseren Träumen haben.
- 😀 Der radikale Konstruktivismus besagt, dass es keine objektive Realität außerhalb unseres Gehirns gibt – alles ist ein Konstrukt unseres Bewusstseins.
- 😀 Der kritische Realismus erkennt eine externe Realität an, aber unsere Wahrnehmung davon ist nie perfekt und weicht von der wahren Realität ab.
- 😀 Das grundlegende Erkenntnisproblem besagt, dass wir niemals absolute Wahrheiten über die Welt erkennen können, sondern nur wahrscheinliche Annahmen treffen.
- 😀 In der empirischen Wissenschaft, wie auch in der Volkswirtschaftslehre, müssen wir mit probabilistischen Annahmen arbeiten, da absolute Wahrheiten nicht zugänglich sind.
Q & A
Was ist die naturwissenschaftliche Methode und wie hat Nikolaus Kopernikus diese angewendet?
-Die naturwissenschaftliche Methode besteht darin, eine These aufzustellen und diese an der Realität zu testen. Nikolaus Kopernikus wandte diese Methode an, indem er das geozentrische Weltbild infrage stellte und das heliozentrische Weltbild vorschlug. Mit Hilfe von astronomischen Beobachtungen konnte er nachweisen, dass die Sonne im Zentrum des Sonnensystems steht und nicht die Erde.
Warum war die Entdeckung des heliozentrischen Weltbildes so revolutionär?
-Das heliozentrische Weltbild war revolutionär, weil es der vorherrschenden geozentrischen Sicht widersprach, die die Erde als Zentrum des Universums betrachtete. Diese Idee stammte aus der religiösen Weltanschauung der Zeit, die den Menschen und die Erde als den Mittelpunkt des Universums sah.
Was ist der Unterschied zwischen Realismus und kritischem Realismus in der Wahrnehmung der Welt?
-Der Realismus geht davon aus, dass die Welt da draußen genau so ist, wie wir sie wahrnehmen. Im Gegensatz dazu besagt der kritische Realismus, dass es eine äußere Realität gibt, aber unsere Wahrnehmung von ihr nicht exakt ist. Unsere Wahrnehmung ist also eine Interpretation der Realität und kann von der tatsächlichen Welt abweichen.
Was bedeutet radikaler Konstruktivismus und wie unterscheidet er sich vom Realismus?
-Der radikale Konstruktivismus behauptet, dass es keine objektive, äußere Welt gibt, sondern dass die Realität ausschließlich ein Konstrukt unseres Gehirns ist. Im Gegensatz dazu geht der Realismus davon aus, dass es eine objektive Welt gibt, die unabhängig von unserer Wahrnehmung existiert.
Wie beeinflusst der kritische Realismus die wissenschaftliche Forschung?
-Der kritische Realismus beeinflusst die wissenschaftliche Forschung, indem er anerkennt, dass es eine äußere Realität gibt, aber dass unsere Wahrnehmung und unser Wissen darüber durch unsere Sinneswahrnehmungen und Interpretationen gefiltert werden. Dies bedeutet, dass wissenschaftliche Erkenntnisse immer nur Annäherungen an die Wahrheit sind und nie die vollständige Realität widerspiegeln können.
Warum wird das 'grundlegende Erkenntnisproblem' als zentraler Punkt in der Wissenschaftsphilosophie behandelt?
-Das grundlegende Erkenntnisproblem besagt, dass wir niemals die wahre, empirische Realität vollständig erkennen können. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nur wahrscheinliche Aussagen über die Welt, die durch unsere Wahrnehmung und Theorien gefiltert sind. Dies stellt die Möglichkeit einer absoluten Wahrheit in der Wissenschaft infrage.
Was ist der Unterschied zwischen empirischen und nicht-empirischen Wissenschaften im Hinblick auf die Wahrheit?
-Empirische Wissenschaften, wie die Wirtschaftswissenschaften, können keine absolute Wahrheit über die Welt erkennen, sondern bieten nur wahrscheinliche Aussagen basierend auf Beobachtungen und Experimenten. Im Gegensatz dazu arbeiten nicht-empirische Wissenschaften, wie die Mathematik, mit Konzepten und Wahrheiten, die nicht auf der physischen Realität basieren, sondern aus logischen Konstruktionen hervorgehen.
Wie geht die Volkswirtschaftslehre (VWL) mit den philosophischen Unsicherheiten der Realität um?
-Die Volkswirtschaftslehre geht pragmatisch mit den Unsicherheiten der Realität um. Obwohl die Philosophie uns darauf hinweist, dass wir nie absolute Wahrheiten erkennen können, arbeiten Volkswirte dennoch mit der Annahme des Realismus und machen Annahmen über die äußere Realität, um Theorien und Modelle zu entwickeln, die in der Praxis anwendbar sind.
Warum ist es für die Wissenschaftler der Volkswirtschaftslehre unproblematisch, eine Annahme über die Realität zu treffen, auch wenn sie sich nicht sicher sind?
-Es ist für Volkswirte unproblematisch, da die wissenschaftliche Arbeit pragmatisch weitergeführt werden muss, auch wenn wir die exakte Realität nicht kennen. Ansonsten würde die wissenschaftliche Arbeit zu kompliziert und unpraktisch werden. Die Annahme des Realismus ermöglicht es, weiterhin Modelle und Theorien zu entwickeln, die praktisch anwendbar sind.
Welche Rolle spielt der empirische Ansatz in der modernen Wissenschaft, besonders in der Wirtschaftswissenschaft?
-Der empirische Ansatz spielt eine zentrale Rolle, da er es ermöglicht, Theorien durch Beobachtungen und Experimente zu testen. In der Wirtschaftswissenschaft ist dieser Ansatz entscheidend, um praktische Lösungen für ökonomische Probleme zu entwickeln, auch wenn absolute Wahrheiten nicht erreicht werden können.
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