tagesschau 20:00 Uhr, 22.09.2024
Summary
TLDRDie tagesschau berichtet von den Brandenburger Landtagswahlen, bei denen die SPD als stärkste Kraft herauskam, knapp vor der AfD. Ministerpräsident Woidke kündigt an, er wolle wieder regieren, und die CDU zieht sich als Koalitionspartner in Betracht. Die Grünen sind bedroht, die 5%-Hürde nicht zu schaffen, während die Linke und die Freien Wähler möglicherweise das Parlament verlieren. Zudem gibt es Nachrichten über den Nahen Osten, den UN-Zukunftspakt und ein Grubenunglück im Iran.
Takeaways
- 🗳️ In Brandenburg fand eine Landtagswahl statt, bei der die SPD nach Hochrechnungen als stärkste Kraft vor der AfD liegt.
- 🏆 Ministerpräsident Dietmar Woidke will wieder Regierungsverantwortung übernehmen, wenn seine SPD stärkste Kraft bleibt.
- 📉 Die CDU hat deutliche Verluste erlitten und ihre schlechteste Bilanz in einem ostdeutschen Bundesland erreicht.
- 🌿 Die Grünen sind um ihre Einzugsquote im Landtag besorgt und könnten unter die 5%-Hürde fallen.
- 🚫 Die FDP scheiterte erneut an der 5%-Hürde und kommt nicht in den Landtag.
- 🎯 Die SPD und CDU könnten ohne Überhangmandate keine Mehrheit bilden, eine Koalition mit dem BSW wäre denkbar.
- 🏆 Die SPD-Spitze in Berlin zeigte sich erleichtert über den Wahlsieg in Brandenburg.
- 🌎 Die internationale Gemeinschaft verabschiedete einen Zukunftspakt mit Reformen von UN-Institutionen und Maßnahmen gegen den Klimawandel.
- 💥 In Israel und im Libanon gab es weitere schwere Gefechte zwischen israelischen Streitkräften und der Hisbollah.
- 🏋️♂️ In der Bundesliga hat Stuttgart mit 5:1 gegen Dortmund gewonnen, Leverkusen besiegte Wolfsburg mit 4:3.
Q & A
Welches ist das Hauptthema der tagesschau am 22.09.2024?
-Die Hauptthemen der tagesschau am 22.09.2024 sind die Landtagswahl in Brandenburg und die Ergebnisse, bei der die SPD als stärkste Kraft herauskam.
Welche Partei hat die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen?
-Die SPD hat die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen und ist damit die stärkste Kraft.
Was war das Ziel von Ministerpräsident Dietmar Woidke für die SPD bei der Landtagswahl?
-Dietmar Woidke wollte mit der SPD wieder stärkste Kraft werden und hat diesbezüglich auch das Ziel erreicht.
Wie haben sich die CDU und die Grünen bei der Landtagswahl in Brandenburg entwickelt?
-Die CDU hat deutliche Verluste erlitten, während die Grünen um ihren Einzug ins Landesparlament bangen, da sie unter die 5-%-Hürde fallen könnten.
Welche Bedeutung hat das Ergebnis der Landtagswahl für die SPD?
-Das Ergebnis ist von Bedeutung, da es die SPD erlaubt, wieder stärkste Kraft zu sein und damit die Regierungsverantwortung übernehmen zu können.
Was bedeuten die Ergebnisse der Landtagswahl für die AfD?
-Die AfD hat stark zugelegt und ist nahe an der SPD, was auf eine Zunahme an Unterstützung hindeutet, insbesondere bei jüngeren Altersgruppen.
Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Brandenburg?
-Die Wahlbeteiligung war die höchste in der Landesgeschichte, was auf eine starke Mobilisierung der Wähler*innen hindeutet.
Welche Rolle spielte die FDP bei der Landtagswahl in Brandenburg?
-Die FDP erreichte weniger als ein Prozent der Stimmen und scheiterte damit, im Landtag vertreten zu werden.
Was bedeuten die Ergebnisse der Landtagswahl für eine mögliche Koalition?
-Eine Koalition ohne die Grünen zwischen SPD und CDU wäre ohne Überhangmandate keine Mehrheit, was eine Koalition mit dem BSW möglich machen könnte.
Wie reagierte Bundeskanzler Olaf Scholz auf das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg?
-Bundeskanzler Olaf Scholz war zufrieden mit dem Ergebnis, da es ihm Luft verschafft, aber er ist sich auch bewusst, dass er eine neue Erzählung braucht, um beliebt zu werden.
Was ist der aktuelle Stand der internationalen Beziehungen zwischen Israel und der Hisbollah?
-Israel und die Hisbollah im Libanon liefern sich weiterhin schwere Gefechte, mit israelischen Luftangriffen auf Hisbollah-Stellungen und Hisbollah-Raketen auf den Norden Israels.
Outlines
🗳️ Brandenburgische Landtagswahl 2024
Die SPD hat die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen und ist nach den Hochrechnungen stärkste Kraft. Ministerpräsident Woidke will mit CDU und Grünen eine Koalition bilden, während die CDU deutliche Verluste hinnehmen muss. Die Grünen kämpfen um den Einzug ins Parlament, während die FDP scheiterte. Die AfD ist zweitstärkste Kraft. Die Wahlbeteiligung war historisch hoch, und die SPD- und CDU-Wähler waren motiviert, eine starke AfD zu verhindern.
📉 CDU und Grünen im Rückzug
Die CDU hat in Brandenburg ihr schlechtestes Ergebnis in einem ostdeutschen Bundesland erzielt, während die Grünen die 5-%-Hürde unterschritten und um den Einzug ins Parlament bangen. Die Linke und die Freien Wähler könnten das Parlament verlassen, während das BSW als neue Partei erfolgreich in den Landtag einziehen wird. Die AfD kritisiert die 'Altparteien' und spricht von einer Polarisierung zwischen sich und der SPD.
💥 Gewalt im Libanon und UN-Futurpakts
Israel und die Hisbollah im Libanon führen schwere Gefechte, mit hunderten Raketen auf Israel und israelischen Luftangriffen auf Hisbollah-Stellungen. Die internationale Gemeinschaft hat einen Zukunftspakt verabschiedet, der Reformen von UN-Institutionen und internationalen Finanzorganisationen vorsieht, sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel. Russland lehnte den Plan ab.
🌋 Grubenunglück im Iran und Sportnachrichten
Ein Grubenunglück im Iran bei Tabas hat zahlreiche Opfer gefordert. Die Rettungsarbeiten sind noch in vollem Gange, aber die Hoffnung auf Überlebende nimmt ab. In der Bundesliga hat Stuttgart mit 5:1 gegen Dortmund gewonnen, und Leverkusen besiegte Wolfsburg mit 4:3. Die Wettervorhersage für den nächsten Tag sieht Wolken und Regen vor, aber auch sonnige Momente.
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💡5-%-Hürde
Highlights
Die SPD hat ihr Ziel erreicht und ist wieder stärkste Kraft.
Ministerpräsident Woidke will wieder Regierungsverantwortung übernehmen, wenn SPD stärkste Kraft ist.
Die CDU musste deutliche Verluste hinnehmen.
Die Grünen bangen um den Einzug ins Landesparlament.
Die AfD ist in allen jüngeren Altersgruppen die stärkste Kraft.
Die CDU hat das schlechteste Ergebnis in einem ostdeutschen Bundesland.
Die Grünen fallen unter die 5-%-Hürde.
Die FDP erreicht weniger als ein Prozent der Stimmen.
Die SPD und CDU ohne Überhangmandate haben keine Mehrheit.
Die Wahlbeteiligung ist die höchste in der Landesgeschichte.
Die SPD-Spitze in Berlin zeigt sich erleichtert über den Wahlsieg in Brandenburg.
Die Grünen sehen sich als Opfer der Polarisierung im Wahlkampf.
Die FDP schafft es wieder nicht in den Landtag.
Die CDU ist enttäuscht über das Wahlergebnis.
Israel und Hisbollah im Libanon liefern sich weiter schwersten Gefechte.
Die UN-Vollversammlung verabschiedet einen Zukunftspakt mit Reformen von UN-Institutionen.
In der Bundesliga hat Stuttgart mit 5:1 gegen Dortmund gewonnen.
Die Wettervorhersage für Montag, den 23. September.
Transcripts
* Gong *
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (22.09.2024)
Heute im Studio: Jens Riewa.
Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.
In Brandenburg waren die Menschen heute zur Landtagswahl aufgerufen.
Laut Hochrechnungen hat die SPD ihr Ziel erreicht,
wieder stärkste Kraft zu werden.
Sie führt demnach knapp vor der AfD.
Ministerpräsident Woidke machte einen Wahlsieg zur Bedingung dafür,
dass er wieder Regierungsverantwortung übernimmt.
Seine SPD koaliert mit CDU und Grünen.
Die CDU musste deutliche Verluste hinnehmen
und die Grünen bangen um den Einzug ins Landesparlament.
Zu Jörg Schönenborn im ARD-Wahlstudio in Potsdam
mit der aktuellen Hochrechnung:
Es ist ein Ergebnis der Extreme, das sich abzeichnet.
Die SPD hat sich aus einem tiefen Tal im Umfrage-Sommer
nach oben vorgearbeitet.
Bei den über 60-Jährigen liegt sie vorn.
In allen jüngeren Altersgruppen ist die AfD am stärksten.
Die SPD ist stärkste Kraft.
Auch die AfD mit starken Zugewinnen.
Die CDU mit ihrem schlechtesten Ergebnis
in einem ostdeutschen Bundesland.
Die Grünen fallen jetzt unter die 5-%-Hürde.
Die Chancen auf das Direktmandat in Potsdam
für die Grünen schwinden.
Unter Andere ist die FDP mit weniger als einem Prozent.
Wegen der Veränderung bei den Grünen
gehen wir von zwei Möglichkeiten aus.
Sollten die Grünen das Direktmandat in Potsdam holen,
würden sie mit Sitzen einziehen.
Wenn nicht, zählen sie nicht in der Mandatsrechnung.
Dann hat die SPD 32 Sitze.
Die AfD erreicht mit 30 die Sperrminorität.
Bei dieser Rechnung im Moment bei 88 Sitzen
ohne Überhangmandate hätten SPD und CDU keine Mehrheit.
Mit dem BSW wäre eine Koalition möglich.
Viele Stimmen sind noch nicht ausgezählt.
Das genaue Ergebnis muss sich noch ergeben.
Es ist die höchste Wahlbeteiligung in der Landesgeschichte.
SPD- und CDU-Wähler wollten eine starke AfD verhindern.
Das sagen drei Viertel der SPD-Wähler.
Auch bei den CDU-Wählern war es ein starkes Motiv.
Wählerinnen und Wähler auch bei der Wahlsieger-Partei,
ein Wahlkampf der Extreme mit starker Mobilisierung.
Bei mir sind die Spitzenkandidaten von SPD, CDU und AfD.
Ich fange beim Ministerpräsidenten an.
Dietmar Woidke.
Manche werden sagen, mit einem blauen Auge davongekommen.
Was muss ich inhaltlich ändern, damit Sie die Mitte zurückgewinnen?
Wir müssen den Kurs, den wir gefahren haben,
wirtschaftlichen Erfolg, weiter fortsetzen.
Wir hatten Spitzenwerte beim Wachstum.
Wir haben das höchste Netto-Einkommen im Osten.
Wir müssen in Infrastruktur investieren.
Schulen, Bildung.
Es ist wichtig, Politik gut zu erklären.
Wir haben das über Bürgerdialog gemacht.
Die Menschen haben auch Kritik.
Geht das auch mit dem BSW?
Über Koalitionen will ich nicht reden.
Die Dinge sind knapp.
Man muss abwarten, wie es sich entwickelt.
Wir werden der CDU Gespräche als Erstes anbieten.
Und dann sehen, ob noch weitere Partner gebraucht werden.
Die AfD sagt immer, die "Altparteien" sollten auf den Volkswillen hören.
Bestimmte extreme Positionen wollen die Leute aber nicht, laut Umfragen.
Wenn Sie mal regieren, müssten Sie nicht die Extremen ausschließen?
Herr Woidke hat ein Programm des Weiter-so entwickelt.
So wird es nicht weitergehen.
Die Leute wollen, dass die Probleme gelöst werden.
Reden Sie mal mit dem Mittelstand in Cottbus.
Es gab einen medialen, da spreche ich auch Sie an,
Druck gegen die AfD.
Wir wurden verteufelt.
Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinterlegen werden.
Wir reden gerne mit allen.
Extreme Positionen finden Sie bei uns nicht.
Aber die Aussagen auf den Marktplätzen und dergleichen mehr.
Gehen wir zu Jan Redmann.
Man kann das Ergebnis historisch schlecht nennen.
Man kann das erklären, dass es sich zugespitzt hat
zwischen AfD und SPD.
Sie lagen mal gleichauf mit der SPD.
Warum ist es so gekommen?
Das ist kein brandenburgisches Phänomen.
Das haben wir bei mehreren Wahlen in Folge erlebt.
Es gibt die Zuspitzung zwischen Amtsinhaber und AfD.
Die Lage mit der SPD gleichauf.
Wir haben gemerkt, dass bis zur Wahl in Thüringen und Sachsen
hier gut im Rennen lagen.
Ab dem ersten September fuhr der Schreck den Menschen in die Glieder.
Sie machten sich Sorgen, dass Brandenburg unregierbar wird.
In dieser Polarisierung haben wir Stimmen gelassen.
Vielen Dank.
Danke nach Potsdam.
Das BSW hat aus dem Stand ein zweistelliges Ergebnis erreicht.
Die Grünen müssen um den Einzug in den Landtag bangen.
Die Linke ist tief enttäuscht, sie wird voraussichtlich
nicht mehr im Parlament vertreten sein, ebenso wie die Freien Wähler.
In Zukunft wird auch das BSW im Brandenburger Landtag sein.
Zum ersten Mal auf Anhieb.
Keine neun Monate nach Gründung der Parte
keine fünf Monate nach Landersverbandsgründung
haben wir das dritte, tolle Ergebnis erreicht.
Und der Einzug in einen Landtag Danke.
Ich bin sprachlos.
Auf den Einzug hoffen auch die Grünen.
Die bisherige Regierungspartei bangt noch,
ob sie es ins Parlament schafft.
Es wird ein langer Abend.
Es ist ganz knapp. Wir werden lange verharren.
Aber wir werden wieder in den Landtag einziehen!
Das könnte mit einem Direktmandat gelingen,
selbst wenn sie an der 5-%-Hürde scheitern sollten.
Darauf setzen auch BVB/FW mit ihrem Spitzenkandidaten Peter Vida.
Die Linke verliert dramatisch.
Es ist ein desaströser Abend, aber nicht das Sterben der Linken,
wir haben viele neue Mitglieder, wir haben so gekämpft wie noch nie.
Flöge Die Linke aus dem Parlament, wäre es das erste Mal für die Partei
in einem Ost-Bundesland nach der Wiedervereinigung.
Die SPD-Spitze in Berlin zeigte sich erleichtert
über den Wahlsieg in Brandenburg.
Der Partei sei eine furiose Aufholjagd gelungen.
Hart ist das Ergebnis für die Ampel-Partner:
Die Grünen sehen sich als Opfer der Polarisierung im Wahlkampf
und generell in einem negativen Trend.
Die FDP schaffte es wieder nicht in den Landtag
und sprach von einem bitteren Ergebnis.
Auch die CDU ist enttäuscht.
Matthias Deiß in Berlin:
Wie guckt denn die Bundespolitik auf die Wahl in Brandenburg?
Der Bundeskanzler schaut aus der Ferne zu.
Er ist auf diplomatischer Mission bei den UN in New York.
Er will sich heute offiziell nicht äußern,
ist vor Ort aber nach seiner Stimmung gefragt worden.
Und hat wenig verwunderlich geantwortet: gut!
Das Ergebnis verschafft ihm Luft, Olaf Scholz weiß aber auch:
Der Wahlsieger Woidke hat auch deshalb gewonnen,
weil er sich im Wahlkampf von Scholz distanziert hat.
Für eine Aufholjagd, wie sie Woidke gelungen ist,
braucht es einen beliebten Spitzenkandidaten.
Das ist Olaf Scholz zur Zeit nicht.
Der Kanzler braucht also eine neue Erzählung.
Die Grünen straucheln ein Jahr vor der Bundestagswahl doch erheblich.
Und was ist mit der CDU?
Ja, für die CDU wachsen die Bäume trotz der Ampel nicht in den Himmel.
Im Bund steht sie zwar mehr als dreimal so stark da
wie nun in den ersten Hochrechnungen für Brandenburg.
Das Ergebnis zeigt aber zweierlei:
Die Diskussionen in Sachsen und Thüringen um CDU-Bündnisse
mit BSW und den Umgang mit der Linken schaden der Union.
Dass Friedrich Merz vor dieser Wahl das Thema Migration betont hat,
publikumswirksam die Gespräche mit der Ampel hat scheitern lassen:
Das hat das Ruder nicht rumgerissen.
Die Wähler trauen der CDU bisher nicht zu,
dass sie die Migrationsprobleme besser lösen kann.
Und über die aktuellen Entwicklungen und Zahlen zur Brandenburg-Wahl
halten wir Sie auch bei tagesschau.de auf dem Laufenden.
Israel und die Hisbollah im Libanon lieferten sich
weiter schwersten Gefechte.
Die israelische Armee flog Angriffe
auf Hunderte Stellungen der Terror-Miliz.
Die Hisbollah feuerte Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab.
Die Region leidet seit Monaten unter dem Raketenbeschuss.
Zehntausende Menschen mussten ihre Heimat verlassen.
Für die israelische Regierung ist die Rückkehr der Bewohner
eines der wichtigsten Kriegsziele.
6.30 Uhr am Morgen bei Haifa im Norden Israels:
Einschlag einer Hisbollah-Rakete.
Anwohner Shimon Binun hatte sich auf den Weg zur Arbeit gemacht,
dann hörte er die Sirene.
Ich bin aus meinem Auto raus, ins Haus gerannt.
Fünf Sekunden später schlug die Rakete ein.
Insgesamt habe die Hisbollah mehr als 100 Raketen in der Nacht
zum Sonntag auf Israel abgefeuert, so das israelische Militär.
Vier Menschen wurden verletzt.
Hier in Kiryat Bialik laufen die Aufräumarbeiten.
Die Stimmen, die einen offenen Krieg
gegen die Hisbollah im Libanon fordern,
werden nicht nur hier immer lauter.
Die Gefahr, dass es dazu kommt, ist groß,
auch angesichts der letzten israelischen Angriffe im Libanon.
Die stärksten israelischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn
könnten eine heftigere Reaktion der Hisbollah provozieren.
Deshalb ist auch diese Familie in Haifa heute zu Hause.
Die Schulen in Nordisrael sind geschlossen,
größere Treffen verboten.
Wir wissen,
dass hier jeden Moment der Alarm losgehen kann.
Es ist unangenehm,
mit der Ungewissheit schlafen zu gehen,
ob wir nachts davon aufgeweckt werden.
An eine friedliche Lösung durch Verhandlungen
mit der Hisbollah glaubt diese Familie nicht.
Das denkt wohl die Mehrheit der Israelis:
Wenn wir jetzt nicht stärker die Hisbollah angreifen,
wird sie nur noch gefährlicher.
Wir müssen es ein für alle mal beenden.
Eine Waffenruhe in Gaza, die auch die Situation
an der Grenze beruhigen könnte, scheint nicht in Sicht.
Die internationale Staatengemeinschaft
will mit neuen gemeinsamen Regeln globale Krisen besser bewältigen.
Die UN-Vollversammlung verabschiedete dazu heute
mit großer Mehrheit einen Zukunftspakt.
Er war von Deutschland und Namibia ausgearbeitet worden.
Der Pakt sieht Reformen von UN-Institutionen
und internationalen Finanzorganisationen vor.
Ebenso wie Maßnahmen gegen den Klimawandel.
Russland lehnte den Plan ab.
Bei diesem Gipfel soll es um ihre Zukunft gehen.
Auch Rhoda Zündorf aus Friedrichshafen
darf in der Generalversammlung sitzen.
Da, wo sonst die Mitgliedsstaaten
über Krisen und Konflikte diskutieren.
Es ist ihr erster Besuch bei der UN.
Wie alle Jugendbeobachter kommt sie mit großen Hoffnungen.
Ich wünsche mir mehr Lösungen, mehr Einbund.
Dass Stimmen im globalen Süden endlich gehört werden.
Als ein Kontinent, der 54 Staaten stellt
und 17 Prozent der Weltbevölkerung:
Da brauchen wir einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat.
Mehr Rechte für den globalen Süden wünschen sich viele hier.
Das sieht der Pakt für die Zukunft vor.
Die Weltgemeinschaft hat ihn
nach langwierigen Verhandlungen angenommen.
Ein ehrgeiziges Reformprojekt, das die UN fit machen soll
für die globalen Herausforderungen:
Kriege, Klimawandel, Armut und Hunger.
Der Zukunftspakt kann uns als Kompass dienen.
Dessen Nadel in Richtung stärkerer Zusammenarbeit
und Partnerschaft weist, statt mehr Konflikten und Spaltung.
Der uns in eine gerechtere,
inklusivere und kooperativere Welt führt.
Kritiker befürchten, dass sich die UN Großes vornimmt-
es aber in Zeiten von Kriegen und Konflikten
bei frommen Wünschen bleibt.
Zündorf und die anderen sehen es als Zeichen der Hoffnung,
dass so viele Länder Reformen wollen, für ihre bessere Zukunft.
In einer Kohlemine im Iran gab es eine schwere Explosion.
Wie viele Menschen ums Leben gekommen sind, ist unklar.
Iranische Behörden sprechen von 33 Toten,
die staatliche Nachrichtenagentur Irna von mindestens 50.
In der Mine wurde offenbar Methan freigesetzt, das dann explodierte.
Das Unglück geschah in einem Bergwerk
nahe der Stadt Tabas im Osten des Landes.
Rettungskräfte bringen Leichen weg, versorgen Verletzte.
Die Bergungsteams suchen noch immer nach Überlebenden.
Es ist das schlimmste Grubenunglück im Iran seit vielen Jahren.
Plötzlich stieg Rauch auf.
Wir haben das erst gar nicht verstanden.
Dann brach alles zusammen. Ich konnte mich gerade noch retten.
Meine Freunde haben es nicht geschafft.
Über 70 % der iranischen Kohle werden hier gefördert.
Unklar ist, wie es zu der Katastrophe kommen konnte.
Die lokalen Behörden vermuten, dass Gas ausgetreten ist.
Der iranische Präsident Peseschkian kondoliert heute den Angehörigen.
Er fordert eine genau Untersuchung.
In den letzten Jahren kam es immer wieder
zu schweren Unglücken im iranischen Bergbau.
Wie 2017 in der Provinz Golestan mit mehr als 40 Toten.
Damals waren mangelhafte Sicherheitsstandards der Grund.
Für die Vermissten des Minenunglück in Tabas
gibt es nur noch wenig Hoffnung.
Aber die Retter geben nicht auf, suchen weiter.
Zum Sport:
In der Bundesliga hat Stuttgart mit 5:1 gegen Dortmund gewonnen.
Zuvor hatte Leverkusen Wolfsburg mit 4:3 besiegt.
Nach zweimaligem Rückstand
fiel der Siegtreffer für Leverkusen erst in der Nachspielzeit.
Wolfsburg in Grün und in der fünften Spielminute
mit der frühen Führung durch ein Eigentor von Mukiele.
Nach 15 Minuten die Leverkusener Antwort.
Wirtz mit einer Direktabnahme zum Ausgleich.
In der 32. Minute die Führung für den Meister.
Tah nach einem Eckball von Grimaldo.
Fünf Minuten später die Reaktion des VfL,
ebenfalls nach einer Ecke.
Bornauw nutzt die Fehler der Leverkusener Abwehr.
Der VfL mit noch einem Treffer vor der Pause.
Svanberg zum 3:2-Halbzeitstand
für die Mannschaft von Trainer Hasenhüttl.
Drei Minuten nach dem Seitenwechsel, erneut nach einer Ecke,
der zuvor eingewechselte Hincapie zum 3:3.
88. Spielminute.
Gelb für Frimpong und Rot für Gerhardt,
der Frimpong auf das linke Bein tritt.
Die dritte Minute der Nachspielzeit:
Erneut erzielt Leverkusen spät das Siegtor.
Boniface zum 4:3-Endstand.
Nächsten Sonnabend das Duell beim FC Bayern.
Leipzig spielt zur Stunde gegen St. Pauli.
Die Wettervorhersage für morgen, Montag, den 23. September:
Heute Nacht werden die Wolken vom Westen und Südwesten
bis zur Mitte dichter und gebietsweise wird es nass.
Ein paar Gewitter sind unterwegs.
Sonst trocken, im Nordosten oft sternenklar.
Dort und in Ostbayern morgen noch länger freundlich und trocken.
Im übrigen Land mehr Wolken als Sonne,
regional Regen, auch Schauer oder einzelne Gewitter sind dabei.
Im Westen später ein paar Wolkenlücken.
An der Spree noch mal sommerlich warm.
Die tagesthemen und Ingo Zamperoni melden sich heute um 21.50 Uhr
mit einer Extra-Ausgabe zur Brandenburg-Wahl.
Darin die neuesten Zahlen
und ein Gespräch mit Ministerpräsident Woidke darüber,
welche Schlüsse seine SPD aus den Ergebnissen ziehen sollte.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
Copyright Untertitel: NDR 2024
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