#4: Der wahre Grund hinter chronischen Verspannungen

Julica Valentiner – Neurozentriert zum Ziel
22 May 202526:40

Summary

TLDRIn dieser Folge des Neurolove-Podcasts geht es um die sogenannte Körpergedächtnis-Thematik und wie Trauma sowohl physisch als auch emotional im Körper gespeichert wird. Es wird zwischen Schocktrauma und Bindungstrauma unterschieden und erläutert, wie sich chronische Anspannung in Muskelgruppen wie Adduktoren, Psoas, Zwerchfell, Schultern, Kiefer, Beckenboden und Augen manifestiert. Die Folge zeigt, wie Neuroathletik und neurogene Tremors helfen können, diese gespeicherten Spannungen zu lösen, Nervensystem und Gehirnfunktionen zu stärken sowie Balance, Beweglichkeit und emotionale Resilienz zurückzugewinnen. Ziel ist es, den Körper zu befähigen, alte Muster loszulassen und ein selbstbestimmtes, vitales Leben zu führen.

Takeaways

  • 🧠 Unser Körper speichert Erfahrungen, selbst wenn der Verstand sie vergessen hat – dies nennt man Körpergedächtnis.
  • ⚡ Trauma entsteht nicht durch die Situation selbst, sondern durch die Unfähigkeit des Körpers oder Geistes, angemessen darauf zu reagieren.
  • 🌊 Es gibt zwei Arten von Trauma: Schocktrauma (plötzlich, drastisch) und Bindungstrauma (allmählich, oft durch Bezugspersonen in der Kindheit).
  • 💪 Verschiedene Muskelgruppen reagieren auf Stress und Trauma und spiegeln unsere vier Überlebensstrategien wider: Flucht, Kampf, Erstarrung und Harmonisierung.
  • 🦵 Adduktoren (innere Oberschenkel) reagieren auf Schutz oder Zurückhaltung; emotionale Ebene: das Zurückhalten von Gefühlen.
  • 🌀 Psoas-Muskeln speichern tiefgreifende Stressinformationen; emotionale Folgen: ständiger Fluchtimpuls und Unfähigkeit zu ruhen.
  • 💨 Zwerchfell: Jede traumatische Erfahrung beeinflusst die Atmung; Symptome können flache Atmung, Engegefühl in der Brust und schlechte Haltung sein.
  • 👤 Schultern, Nacken und Kiefer zeigen Spannung durch Druck, Verantwortung oder unterdrückte Gefühle; körperliche Folgen können Migräne, Zähneknirschen und Verspannungen sein.
  • ⚓ Beckenboden reagiert auf Scham, Kontrollverlust und sexuelle Grenzverletzungen; oft verbunden mit anderen Muskelgruppen wie Psoas und Zwerchfell.
  • 👁️ Die Augen zeigen Stressreaktionen wie Tunnelblick, der Gleichgewicht und Wahrnehmung beeinträchtigen kann; gezieltes Training kann dies verbessern.
  • 💥 Neurogene Tremors und traumazentrierte Neuroathletik helfen dem Körper, chronische Spannungen ohne Erinnerungsarbeit zu lösen und die Nervensystemregulation zu stärken.
  • 🏋️‍♂️ Durch gezieltes Training von Muskeln, Atmung und Nervensystem kann man Vitalität, Beweglichkeit, Balance und Resilienz wiederherstellen.

Q & A

  • Was versteht man unter Körpergedächtnis und warum ist es wichtig?

    -Körpergedächtnis bezeichnet die Fähigkeit des Körpers, Erlebnisse und Erfahrungen zu speichern, auch wenn der Verstand diese Erinnerungen nicht bewusst abrufen kann. Es ist wichtig, weil der Körper auf diese gespeicherten Erinnerungen zurückgreifen kann, um sich in stressigen oder gefährlichen Situationen zu schützen, was uns hilft, in Krisen zu reagieren.

  • Was sind die vier Überlebensstrategien des Nervensystems?

    -Die vier Überlebensstrategien des Nervensystems sind: Flucht, Kampf, Erstarren und Harmonisierung. Diese Strategien helfen dem Körper, auf Bedrohungen zu reagieren, sei es durch Flucht, Konfrontation, das Einfrieren oder das Suchen nach Harmonie, um sich sicher zu fühlen.

  • Wie wird Trauma im Kontext des Körpers und Nervensystems verstanden?

    -Trauma ist nicht einfach die erlebte Situation, sondern die Reaktion des Körpers und Nervensystems auf diese Situation. Wenn die körperlichen, emotionalen oder mentalen Bewältigungsmechanismen nicht ausreichen, um mit einem Erlebnis umzugehen, kann es zu einer Überlastung kommen, die im System 'stecken bleibt'.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schocktrauma und Bindungstrauma?

    -Schocktrauma ist eine plötzliche, drastische Erfahrung, die das Nervensystem erschüttert, während Bindungstrauma graduell entsteht und oft durch wiederholte negative Erlebnisse mit wichtigen Bezugspersonen, wie Eltern oder Lehrern, verursacht wird. Schocktrauma hinterlässt das Gefühl, dass die Welt unsicher ist, während Bindungstrauma das Gefühl erzeugt, dass man nicht sicher ist, zu sein.

  • Wie kann sich Trauma auf die Muskulatur und das Verhalten auswirken?

    -Trauma kann zu spezifischen Muskelspannungen und Verhaltensmustern führen. Beispielsweise können die inneren Oberschenkel (Adduktoren) sich bei Schutzreaktionen anspannen, was zu einer Haltung führt, die das Zurückhalten von Emotionen widerspiegelt. Ebenso kann eine chronische Anspannung im Psoas-Muskel, der 'Muskel der Seele', zu körperlichen Problemen wie Rückenschmerzen und Verdauungsproblemen führen.

  • Was sind die Symptome einer Anspannung des Psoas-Muskels?

    -Symptome einer Anspannung des Psoas-Muskels können flache Atmung, Unruhe in den Beinen, Rückenschmerzen und ein Gefühl von Steifheit oder Unbeweglichkeit umfassen. Diese Anspannung tritt oft als Reaktion auf Stress oder Trauma auf und kann auch zu Problemen mit inneren Organen wie Verdauung oder Beckenboden führen.

  • Warum reagiert das Zwerchfell bei Stress und Trauma?

    -Das Zwerchfell reagiert auf Stress und Trauma, weil es eine Schlüsselrolle bei der Atmung spielt. Eine chronische Verspannung des Zwerchfells kann zu Symptomen wie flacher Atmung, Engegefühl in der Brust und sogar zu einer Fehlhaltung des Körpers führen, wie etwa einem Rundrücken.

  • Was können Spannung und Schmerzen im Kieferbereich bedeuten?

    -Spannungen im Kieferbereich, wie Zähneknirschen oder Kieferschmerzen, deuten oft auf unterdrückte Emotionen oder den Wunsch nach Kontrolle hin. Diese Spannungen entstehen häufig durch das Unterdrücken von Wut oder anderen Gefühlen und können zu Problemen wie Kopfschmerzen und Kiefergelenkschmerzen führen.

  • Was sind häufige Symptome von Problemen mit dem Beckenboden?

    -Probleme mit dem Beckenboden können zu Symptomen wie Schmerzen oder Druck im Beckenbereich, Inkontinenz, Hämorrhoiden oder Schmerzen beim Sex führen. Diese Beschwerden entstehen oft durch chronische Verspannungen, die durch Stress oder Trauma verursacht werden.

  • Wie kann Neuroathletik helfen, mit den Auswirkungen von Trauma umzugehen?

    -Neuroathletik, insbesondere traumabewusste Neuroathletik, kann helfen, die körperlichen und mentalen Spannungen, die durch Trauma entstehen, zu lösen. Durch Übungen, die auf die Nervensystemregulation und die Rückkehr zur Balance abzielen, können alte, traumatische Muster im Körper aufgelöst und das Nervensystem gestärkt werden.

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