QSF101: Auswahl der Interviewpartner:innen – Sampling / Stichprobe in der qualitativen Forschung
Summary
TLDRIn diesem Video geht es um die zentrale Entscheidung bei qualitativen Interviews: Wie wählt man die richtigen Interviewpartner aus? Die Auswahl beeinflusst maßgeblich die Ergebnisse einer Studie, da unterschiedliche Perspektiven für ein vollständiges Bild entscheidend sind. Es werden verschiedene Sampling-Strategien vorgestellt, darunter selektives, theoretisches und Schneeball-Sampling. Das Video zeigt, wie man systematisch vorgeht, relevante Kontraste identifiziert und die richtigen Personen für Interviews auswählt, um aussagekräftige Forschungsergebnisse zu erzielen. Es wird auch auf die Herausforderungen in der Praxis eingegangen, wie etwa Absagen von Interviewpartnern.
Takeaways
- 😀 Die Wahl der Interviewpartner ist eine entscheidende Entscheidung für den Erfolg eines Forschungsprojekts, da sie stark beeinflusst, welche Perspektiven und Ergebnisse gewonnen werden können.
- 😀 In qualitativen Forschungsprojekten sollte die Auswahl der Interviewpartner nicht nur pragmatisch, sondern auch systematisch erfolgen, um relevante Perspektiven zu erfassen.
- 😀 Ein Beispiel, wie die Wahl der Interviewpartner das Ergebnis beeinflusst: Bei einer Untersuchung eines Umstrukturierungsprozesses in einem Unternehmen sollten nicht nur Führungskräfte, sondern auch betroffene Mitarbeiter, ehemalige Beschäftigte und Kunden einbezogen werden.
- 😀 Die Grundgesamtheit umfasst alle Personen, die potenziell für die Untersuchung infrage kommen, und muss zu Beginn des Forschungsprojekts genau definiert werden.
- 😀 Sampling bezeichnet den Prozess der Auswahl der Interviewpartner aus der Grundgesamtheit. In der qualitativen Forschung ist es besonders wichtig, gezielt auszuwählen, um ein ausgewogenes und umfassendes Bild zu erhalten.
- 😀 In der qualitativen Forschung sind zufällige Stichproben wenig sinnvoll, da die Fallzahlen klein sind und eine gezielte Auswahl von Teilnehmern erforderlich ist, um relevante Unterschiede und Perspektiven zu erfassen.
- 😀 Das Prinzip des Kontrasts ist zentral beim Sampling: Es sollte nach relevanten Unterschieden zwischen den Interviewpartnern gesucht werden, um ein breites Spektrum an Erfahrungen und Sichtweisen abzubilden.
- 😀 Bei der Auswahl der Kontraste ist es wichtig, die relevanten Vergleichsdimensionen für die Forschungsfrage zu identifizieren, wie z.B. unterschiedliche Sichtweisen auf den Umstrukturierungsprozess innerhalb eines Unternehmens.
- 😀 Drei gängige Sampling-Strategien sind: selektives Sampling (bei bereits gut erforschten Bereichen), theoretisches Sampling (für noch unerforschte oder sich schnell verändernde Themen) und Schneeball-Sampling (bei schwer erreichbaren oder spezialisierten Teilnehmern).
- 😀 Bei praktischen Herausforderungen wie Absagen von Interviewpartnern ist es wichtig, die Grenzen der eigenen Forschung zu erkennen und offen in der Arbeit zu reflektieren, welche Perspektiven möglicherweise fehlen.
Q & A
Warum ist die Auswahl der Interviewpartner so wichtig in qualitativen Forschungsprojekten?
-Die Auswahl der Interviewpartner ist entscheidend, weil sie stark beeinflusst, welche Perspektiven und Informationen in der Forschung sichtbar werden. Eine fehlerhafte Auswahl könnte dazu führen, dass wichtige Perspektiven und Sichtweisen fehlen, was die Qualität der Forschungsergebnisse beeinträchtigt.
Wie sollten Forschende die Grundgesamtheit für ihre qualitative Untersuchung festlegen?
-Die Grundgesamtheit sollte zunächst klar definiert werden, indem man genau festlegt, wer prinzipiell für die Untersuchung in Frage kommt. Dies hängt von der Fragestellung und dem Forschungsthema ab, beispielsweise der Zeitraum eines Umstrukturierungsprozesses oder die betroffenen Abteilungen eines Unternehmens.
Was ist der Unterschied zwischen Grundgesamtheit und Sample?
-Die Grundgesamtheit umfasst alle Personen, die grundsätzlich für eine Untersuchung in Frage kommen, während das Sample die spezifische Auswahl an Interviewpartnern ist, die tatsächlich befragt werden.
Warum ist es problematisch, auf eine Zufallsauswahl im qualitativen Sampling zu setzen?
-In der qualitativen Forschung ist eine Zufallsauswahl meist nicht sinnvoll, da die Stichprobengröße klein ist und es wichtiger ist, gezielt relevante Perspektiven und Erfahrungen auszuwählen. Zufallsauswahl könnte zu einer einseitigen Sicht auf das Forschungsthema führen.
Was bedeutet das Prinzip des Kontrasts im qualitativen Sampling?
-Das Prinzip des Kontrasts bedeutet, dass Forschende in ihrem Sample nach möglichst unterschiedlichen Fällen suchen, um ein breites Spektrum an Erfahrungen und Sichtweisen abzubilden. Dies hilft, eine differenzierte und umfassende Analyse zu ermöglichen.
Warum ist es wichtig, die relevanten Kontraste im Forschungsfeld zu erkennen?
-Das Erkennen relevanter Kontraste hilft, wichtige Unterschiede und Perspektiven zu identifizieren, die für die Forschung von Bedeutung sind. Ohne diese Erkenntnisse könnte die Untersuchung zu einseitig oder unvollständig werden.
Was ist selektives Sampling und wann wird es angewendet?
-Selektives Sampling wird verwendet, wenn ein Forschungsfeld bereits gut erforscht ist. Hierbei werden vorab Kriterien für die Auswahl der Interviewpartner festgelegt, basierend auf bestehenden wissenschaftlichen Studien oder bekannten Strukturen im Forschungsbereich.
Was ist theoretisches Sampling und wie funktioniert es?
-Theoretisches Sampling ist eine iterative Methode, bei der Forscher mit ersten Interviews beginnen und nach der Auswertung dieser Interviews gezielt nach weiteren relevanten Personen suchen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung einer Theorie aus den empirischen Daten, wobei das Sampling während des Forschungsprozesses angepasst wird.
Welche Vorteile bietet das Schneeball-Sampling?
-Das Schneeball-Sampling nutzt Empfehlungen von bereits interviewten Personen, um weitere relevante Interviewpartner zu finden. Dies hilft, interessante Personen zu identifizieren, die sonst vielleicht schwer zu erreichen wären.
Warum sollte das Schneeball-Sampling nicht allein verwendet werden?
-Das Schneeball-Sampling kann dazu führen, dass nur Personen aus bestimmten sozialen Netzwerken interviewt werden. Dies könnte die Vielfalt der Perspektiven einschränken und das Sample einseitig machen. Daher sollte es immer in Kombination mit anderen Sampling-Methoden verwendet werden.
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