Tumorentstehung - Wie entarten Zellen? - AMBOSS Auditor
Summary
TLDRDie Entstehung von Tumoren beruht auf schrittweisen genetischen Veränderungen, die Zellen zur unkontrollierten Teilung und Tumorbildung führen. Der Zellzyklus, der normalerweise durch Kontrollmechanismen reguliert wird, ist bei Tumorzellen gestört, wodurch diese sich unbegrenzt teilen können. Gene, die den Zellzyklus steuern, wie Onkogene und Tumorsuppressorgene, spielen eine zentrale Rolle bei der Tumorentstehung. Tumoren entstehen häufig in Geweben mit hoher Teilungsrate, und es wird angenommen, dass die meisten Tumoren durch mehrere Mutationen in verschiedenen Schritten entstehen. Die Mehrschritt-Hypothese erklärt, warum Tumoren oft im höheren Alter auftreten, da sich die erforderlichen Mutationen im Laufe der Zeit ansammeln.
Takeaways
- 😀 Tumoren können aus verschiedenen Geweben entstehen und in jedem Alter auftreten.
- 😀 Die schrittweise Veränderung der Erbinformation ist ein wichtiger Faktor bei der Tumorentstehung.
- 😀 Der menschliche Körper besteht aus etwa 10 hoch 14 Zellen, die durch Zellteilung entstehen und sich differenzieren.
- 😀 Der Zellzyklus besteht aus vier Phasen: G1, S, G2 und Mitose, die zur Zellteilung führen.
- 😀 Wenn die Kontrolle über den Zellzyklus verloren geht, kommt es zu unkontrollierter Zellteilung und somit zur Tumorentstehung.
- 😀 Tumorzellen benötigen keine Wachstumsfaktoren, um sich weiter zu teilen, und zeigen unkontrolliertes Wachstum.
- 😀 Tumorzellen haben eine unendliche Teilungsfähigkeit durch die Aktivierung des Enzyms Telomerase, das die Telomere verlängert.
- 😀 Eine höhere Mutationsrate in Tumorzellen führt zu einer verstärkten Wahrscheinlichkeit von Fehlern im Erbgut.
- 😀 Onkogene fördern die Zellteilung und sind oft dominant, während Tumorsuppressorgene (Anti-Onkogene) durch Inaktivierung Tumoren begünstigen.
- 😀 Tumorentstehung folgt der Mehrschritt-Hypothese, bei der eine schrittweise Anhäufung von Mutationen zu einer malignen Transformation führt.
Q & A
Was ist der Zellzyklus und welche Phasen umfasst er?
-Der Zellzyklus ist der Prozess, bei dem sich eine Zelle teilt, um zwei Tochterzellen zu bilden. Er umfasst vier Phasen: die G1-Phase (Zellwachstum), die S-Phase (DNA-Replikation), die G2-Phase (Vorbereitung zur Zellteilung) und die Mitose (Zellteilung).
Was passiert in der G0-Phase des Zellzyklus?
-In der G0-Phase befindet sich die Zelle in einem Ruhemodus, in dem sie sich nicht weiter teilt. Sie differenziert sich und übernimmt eine spezifische Funktion. Bestimmte Zellen können bei Bedarf aus der G0-Phase zurück in den Zellzyklus eintreten.
Warum sind Tumorzellen in der Lage, sich unbegrenzt zu teilen?
-Tumorzellen können sich unbegrenzt teilen, weil sie nicht auf externe Wachstumsfaktoren angewiesen sind, um den Zellzyklus zu durchlaufen. Zudem besitzen sie häufig eine aktivierte Telomerase, die die Telomere in den Chromosomen verlängert und so eine unendliche Zellteilung ermöglicht.
Was sind Onkogene und wie tragen sie zur Tumorentstehung bei?
-Onkogene sind Gene, deren unkontrollierte Aktivierung zur Förderung der Zellteilung und damit zur Tumorentstehung führt. Sie sind häufig an der Weiterleitung von Wachstumsfaktoren beteiligt und wirken dominierend, d. h. bereits eine Kopie des Gens reicht aus, um den Effekt auszulösen.
Was sind Tumorsuppressorgene (Anti-Onkogene) und wie verhindern sie Tumoren?
-Tumorsuppressorgene (Anti-Onkogene) kontrollieren den Zellzyklus und verhindern eine unkontrollierte Zellteilung. Ihre Inaktivierung trägt zur Tumorentstehung bei. Da sie meist rezessiv wirken, müssen beide Allele inaktiviert werden, um die schützende Funktion zu verlieren.
Was ist die Mehrschritt-Hypothese zur Tumorentstehung?
-Die Mehrschritt-Hypothese besagt, dass Tumorentstehung ein schrittweiser Prozess ist, bei dem sich im Laufe der Zeit Mutationen in Onkogenen und Tumorsuppressorgenen ansammeln. Diese Mutationen führen zu einer Malignität der Zellen, die dann unkontrolliert wachsen.
Warum tritt Tumorentstehung häufig erst im höheren Lebensalter auf?
-Tumoren entstehen oft erst im höheren Lebensalter, weil die notwendigen Mutationen in den Zellen über viele Jahre hinweg angesammelt werden müssen. Jüngere Menschen haben in der Regel noch nicht genügend Mutationen, um einen Tumor zu entwickeln.
Was sind die Unterschiede zwischen benignen und malignen Tumoren?
-Benigne Tumoren sind gutartig, lokal begrenzt und metastasieren nicht, obwohl sie durch ihre Größe andere Strukturen beeinträchtigen können. Maligne Tumoren (Karzinome, Sarkome) sind bösartig, können in umliegendes Gewebe eindringen und metastasieren, was sie gefährlicher macht.
Warum sind Tumorzellen mutagenitätsanfälliger als normale Zellen?
-Tumorzellen haben eine höhere Mutationsrate, da ihre Zellteilungsrate erhöht ist und die Kontrollmechanismen des Zellzyklus (wie DNA-Reparaturmechanismen) oft deaktiviert sind. Diese Fehler führen zu weiteren Mutationen und einer höheren Wahrscheinlichkeit der Tumorentstehung.
Was sind Adenome und Papillome?
-Adenome sind gutartige Tumoren, die von Drüsen- und Schleimhautepithelzellen ausgehen. Papillome sind gutartige Tumoren, die aus Plattenepithel oder Urothel entstehen. Beide können, obwohl gutartig, potenziell problematisch werden, wenn sie wichtige Strukturen einengen.
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